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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 19.03.2021 in Beiträge
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Vorstellungsthread
Frau_immer_weiter und 6 andere reagierte auf oceangoing für Thema
Hallo, ich heisse Gesine, 54J., bin vor kurzem nach über 20 Jahren im Ausland (verschiedene Länder) wieder nach Deutschland gezogen. Ich wandere gern, aber habe erst einmal eine längere Tour gemacht, 3 Wochen im Burgund an einem eher unbekannten Ausleger des Jakobswegs, von Hütte zu Hütte. Ich würde gern wieder länger unterwegs sein und auch mal Zelten versuchen - die GR10 ist ein Langzeitzeil, vorher ein paar kürzere Sachen. Als die ersten Bausteine dazu habe ich gerade von Mountain Equipment die Aerostat 7.0-Matte erstanden. Nicht ganz so leicht, wie ich wollte, aber ich schlafe kalt, und sie war auf 100 Euro runtergesetzt. Ausserdem habe ich mir von Cumulus den Quilt 350 bestellt, da warte ich noch drauf. Früher bin ich viel gesegelt und jetzt wohne ich an der Elbe und werde vielleicht auch mal den Elbradwanderweg angehen - mein Zeugs soll also auch so für mehrere Sachen funktionieren, aber hauptsächlich fürs Wandern. Ich habe vor etwa 7 Jahren mit Minimalismus begonnen und besitze jetzt so gut wie nichts mehr. Das hat auch in meine UL-Erfahrung reingespielt, es fing mit One Bag Travel an, dazu musste ein leichterer Rucksack her, dann mit Multifunktionalität von Dingen, etc. Ich bin immer noch ständig am Feilen und Verbessern und Sachen weggeben und austauschen, und habe hier im Forum schon ein paar Wochen rumgelesen, bis ich mich endlich gestern mal angemeldet habe. Ich bin sehr begeistert von dem Forum und der ganzen Expertise, die Leute hier teilen. Vielen Dank schon mal!7 Punkte -
Sammelthread - myog kleine Basteleien
bieber1 und 6 andere reagierte auf Wander Schaf für Thema
Schultergurttasche Motiviert durch @Bauerbyter habe ich auch Sockenbeutel gebastelt, die neben der bestehenden Schultergurttasche dicht anliegen. Somit habe ich noch Platz für Riegel und Kleinkram, an den ich während des Laufens schnell heran komme, sofern die bestehenden Taschen durch ein Flaschen besetzt sind. Genutzt habe ich diese Nylonsocken mit verstärktem Bündchen, denn somit konnte ich durch dieses ganz einfach eine Gummikordel ziehen. Dazu vorsichtig ein Löchlein an der äußeren Lage des Bündchens knipsen und die Kordel durchziehen. Diese wird dann durch eine Öse am Schultergurt geschlauft. Unten wird die Socke einfach an einer weiteren Schlaufe (in meinem Fall hinter der bestehenden Flasche) verknotet. So lässt sich nach Belieben anpassen, wie stramm die Socke sitzen soll. Dadurch dass sich die Socke nach unten dehnt, zieht sich der Bund oben zu, es fällt also auch später im Lager nicht versehentlich etwas heraus. Ein Sockenbeutel wiegt unter 5g. In 5 Minuten fertig. Sitzt straff und ohne Geschlabber.7 Punkte -
5 Punkte
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Moin zusammen, mein heavy start dauerte genau 5 Minuten. Damals, müsste 2014 gewesen sein, war mein Traum: Norwegen der Länge nach zu laufen. Also marschierte ich brav zum Globi in Kölle. Mein späterer Kollege dort setzte mir passend zu meiner Tour 20 Kilo auf den Rücken. In Gedanken war mir sofort klar: Das hältst du nur 5 Minuten durch. Als Randinfo dazu, ich bin nur 1,65 m groß mit nem Kampfgewicht von 50 kg. Also ging ich deprimiert nach Hause und wollte den Traum schon aufgeben. Doch meine Finger tippten bei Google “leicht wandern“ ein. Ich stieß auf dieses Forum, bestellte mir das Büchlein vom Stefan und fand Sack und Pack in Krefeld. Der Rest ist dann eben Geschichte. Statt Norwegen wurde es dann der PCT. Naja war auch nicht schlecht Dort startete ich zunächst noch mit 6,8 kg. Geendet bin ich dann bei 4,8 kg als ich in Kanada ankam. Seitdem bewege ich mich bei jeder Tour um die 5 kg herum. Je nachdem ob ich mal was neues Ausprobiere oder mal ein Packraft mitnehme.4 Punkte
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Fontaneweg 5: ein 70km-Rundweg südlich von Berlin
Kay und 2 andere reagierte auf cafeconleche für Thema
Nachdem ich in den letzten Jahren auf Wanderungen rund um Berlin immer wieder einmal an verblichenen roten Punkten auf ebenso verblichenen weißen Quadraten vorbeigekommen war, wollte ich jetzt auch mal einen Weg genau ablaufen. Besonders der F5 ist für mich interessant, gerade unter den derzeitigen Bedingungen, weil ich dafür noch nicht mal in die S-Bahn muss, sondern den dichtest gelegenen Punkt knapp 10km vor meiner Haustür habe. Wird es einfach ein netter No-Brainer für Wochenenden, wenn ich nicht nachdenken, sondern einfach nur laufen will? Kann man den Weg empfehlen? Laut dieser Seite sind die Wege schon zu DDR-Zeiten eingerichtet worden; nach der Wende oblag es dann den einzelnen Landkreisen, sich darum zu kümmern - und diese setzen ihre Prioritäten durchaus unterschiedlich. In Bezug auf den F5 bedeutet das: Potsdam Mittelmark hat in den letzten Jahren was getan, und Teltow-Fläming - nun ja. Die haben den Fläming Skate. Orientierung: Der Weg ist in Mapy CZ prima verzeichnet, bis auf 2 kleine Stellen entspricht er den Markierungen (in den gut markierten Bereichen). Auf Karten ist er oft nicht oder nicht vollständig eingezeichnet. Markierungen in Potsdam Mittelmark und in dem weiter gefassten Einzugsbereich der Lokalen Agenda Kleinmachnow gut (also ca. der Hälfte des Weges), ansonsten war ich sehr froh über Mapy, da nur sehr erratisch gekennzeichnet. Wegzustand, Wegführung: Nicht ein Meter ist extra gebaut; überwiegend sind es Wald- und Feldwege, teils mit befestigtem, teils unbefestigtem Untergrund mit gelegentlichem Potential zur Matschepampe, manchmal muss man auf der Straße gehen, einmal auch auf einer recht viel befahrenen, engen, typisch Brandenburger Allee. Singletrail? Kaum. Teilweise landschaftlich sehr schön, wenn man wie ich auch das flache Brandenburg, ehemalige Rieselfelder, die Nuthe-Nieplitz-Niederung und schmale Kanäle mag; vergleichsweise viel Grünland und wenig Felder; die Waldabschnitte sind natürlich teils Plantagen, aber auch Schwarzerlen-Niedermoor, Mischwald oder im Umbau zu Mischwald befindliche Abschnitte. Teile des Weges führen durch Naturschutzgebiete. Manchmal nervig ist die Nähe zur A10, A115 und der neuen B101. Bezüge auf Fontane: Nix entdeckt. Bahnanbindungen: Teltow, Saarmund, Thyrow, Großbeeren, (Ludwigsfelde in der Nähe von Kerzendorf ) Versorgung: Zu anderen Zeiten gibt es einige Gaststätten, in Saarmund und Großbeeren Supermärkte und diverse Friedhöfe mit Wasseranschluss. Gaststätten waren geschlossen, Supermärkte am Sonntag auch, ich habe mir Wasser in den Dörfern und auf einem Reiterhof erfragt. Start Samstagnachmittag, noch 3 Stunden vor Sonnenuntergang. Erst einmal 10 km zum Startpunkt: Die Dorfkirche Stahnsdorf am Machnower See. Auch in einen Jakobsweg könnte ich hier einsteigen. Die ersten Kilometer gehts durch Stahnsdorf, an dem eigentlich sehenswerten Friedhof vorbei. Mir ist aber eher nach Natur, den Abschnitt werde ich mir das nächste Mal sparen, denke ich mir. Nochmal mal laute Straße, dann komme ich schon nach Güterfelde, laufe um den Güterfelder Haussee und schlage am Badeplatz mein Zelt auf. Anfang März ist hier nichts los, es gibt eine Bank, einen Mülleimer, gute Aussicht - passt. Es wird dunkel, es ist knapp über null Grad, das Essen, der Tee sind umkurz nach sieben verspeist, ich verkrieche mich ins Zelt, lese standesgemäß einige Seiten Irrungen, Wirrungen und schlafe wunderbar. Heute bin ich nur etwa 15 km gelaufen, davon gut fünf auf dem Weg. Sonntagmorgen, es ist wie angesagt ziemlich grau, um halb neun komme ich los. Erst einmal laufe ich an einem Gegenstand vorbei, den ich nicht kenne. Es steht "Imitations-Handgranate" drauf. Lass ich besser liegen. Ebenso wie einige einzelne Handschuhe. Ich treffe einige Hundebesitzer sowie einige Reiter oder Pferdespazierenführerinnen. Vom Eise befreit ist noch nicht alles: Hier hätte der Weg bei anderer Witterung einiges Matschepampenpotential, sehr schön auch das Plantagenholz (nebenbei ist hier - ausgerechnet in dieser Art Wald, auch ein Friedwald): Bis der F5 nach Philippsthal bei Saarmund den Jakobsweg Jakobsweg sein lässt und - ein sehr schöner Abschnitt! - der Nuthe folgt: Mittagspause windgeschützt in irgendeiner alten Grundmauer dann Fahlhorst. Hier wechselt man den Landkreis bei der Überquerung des Berliner Rings. Und danach wird die Beschilderung zusehens schlechter. Was mir, Mapy-bewaffnet, natürlich nicht so viel ausmacht - bis auf dass ich öfter das Smartphone zücken muss. Gröben (dann eklige Landstraße um den Gröbener See), Jütchendorf, Klein- und Großbeuthen - ich laufe nur noch einfach Kilometer, wieder auch mal an einem hübschen Graben entlang (der Weg selber verläuft eigentlich recht unattraktiv 100m weiter rechts) bis ich nach Thyrow Kerzendorf erreiche, den dortigen Schlosspark durchquere, am einzigen noch stehen gebliebenen Teil des Schlosses vorbei. Der Rest, so erzählt man es mir dort, wurde 1945 gesprengt. Allmählich wird es dämmerig, und ich schlage mein Zeltchen am Waldrand irgendwo nach Kerzendorf auf. So, dass ich auf Morgensonne hoffen darf. Ich habe 38km in den Beinen und fühle mich zwar einigermaßen geschafft, aber nicht wirklich fertig. Es war ein wirklich guter Platz zum Übernachten, was ihn zunächst ein bisschen anstrengend für mich gemacht hat, habe ich hier erzählt. Aber der Blick aus dem Zelt... ...und der Platz am Morgen ist wirklich toll: Bei bestem Wetter, wenn auch nicht wärmer, geht es weiter nach Löwenbruch, übers freie Feld am Nuthegraben entlang leider hört man schon die A10 (Berliner Ring), die ich auf einer Fußgängerbrücke überquere, bevor ich mir auf der anderen Seite auf dem Pferdehof Wasser geben lasse. Nach Genshagen folge ich dem Weg nicht durch den Wald, sondern bleibe noch ein wenig in der Sonne. Dann nach Großbeeren, wo zwei Denkmäler an die glorreiche Schlacht 1813 (Blücher stoppt Napoleons Truppen...) erinnern, nicht aber an die Menschen, die das nicht überlebt haben. Ebenso kann man dort einen Gedenkort an Opfer des Faschismus und an ein Umerziehungslager besuchen; dies zu fotografieren fand ich in dem Moment nicht richtig, deswegen verlinke ich hier einfach den Wikipedia-Artikel von Großbeeren, weil es mir nicht richtig erscheint, einerseits Schlachtendenkmäler abzubilden und dann nicht mal ein Foto von einer Gedenkstätte an ein Arbeitslager zu haben, in dem zwischen 1942 und 1945 45000 Menschen gelitten haben (und mindestens 2000 von ihnen gestorben sind). Durch eine Art Landschaftspark (der Ausgleichsmaßnahme für die erweiterte B101 ist) geht es weiter nach Teltow - und dort am Bahnhof hätte ich mir dann die Strecke nach Ruhlsdorf sparen sollen: Nur noch Asphaltkilometer! Bis ich dann, kurz vor Sonnenuntergang, an meinem Ausgangspunkt, der Dorfkirche Stahnsdorf am Machnower See ankomme. Heute 28km bis hierher. Tja, und dann musste ich nur noch 10km nach Hause latschen - die Strecke war aber auch nicht zu verachten:3 Punkte -
Gestern Abend bin ich - inspiriert vom Wetterbericht, der niederschlagsfreie Kälte vorhersagte - zu einem stadtnahen Spontan-Overnighter in den Grunewald geradelt. Den Sonnenuntergang konnte ich noch aus der Hängematte miterleben. So sah das Setup von außen aus. Damit ich mich nicht gleich in die Matte verkrümeln musste, habe ich - schon im Dunkeln - mein DCF-Wärmezeltchen aufgebaut ... ... und mir was Leckeres gebrutzelt. ° Die Nacht war bei -1° sehr angenehm. Bei Sonnenaufgang war der Boden von reichlich Raureif bedeckt. Ich habe noch mal kurz eingeheizt und gegen 7:00 war alles wieder abgebaut (kurz darauf kamen schon die ersten Spaziergänger). Fazit: Eine wohltuende Unterbrechung im Corona-Alltag!3 Punkte
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Gewichtsoptimierung von den Experten
ys76 und ein anderer reagierte auf Steve42 für Thema
Servus Leute, ich möchte mein Gepäck hinsichtlich Gewicht ein wenig optimieren. Ich wollte anfangen mit dem Ersetzen des Biwaks durch ein Tarp (oder einem leichteren Biwak) und einem andere Rucksack. Ziel sind durchaus 10 Tägige Solo-Touren, ohne Nachschub. https://lighterpack.com/r/awcrd2 (Anzumerken ist: nicht alles sind selbstgewogene Gewichte, da ich nur bei meinen Eltern eine Waage habe. Manches ist also meist konservativ abgeschätzt) Ich wurde darauf verwiesen, doch mal hier im Einsteiger-Bereich meine Liste zu teilen und nach Optimierungsmöglichkeiten zu fragen. Los gehts, haut mir um die Ohren was weg und was leichter werden kann. Gruß, Steve2 Punkte -
Neue Ultraleicht-Ausrüstung
trekkman und ein anderer reagierte auf fatrat für Thema
laut bergfreunde ist es pro Schuh, sprich rund 1 kg zusammen... aber selbst wenn sie 10 g wiegen würden, visuell eher ne schwierige Angelegenheit2 Punkte -
Gewichtsoptimierung von den Experten
Mars und ein anderer reagierte auf grmbl für Thema
Also unter "Main und Shelter" ist nicht dein Hauptproblem.... klar, der Rucksack und Bivy sind zu schwer, aber gibt zahlreiche andere und günstigere Baustellen die es zuerst zu beseitigen gilt. Der Rucksack kommt dann ganz am Schluss. Paar Ansätze: Messer 120 --> kein Messer oder kleines Opinel à 20g Handtuch 120 --> Mini-Handtuch >40g Regenponcho 260 ok Schlappen 200 na gut, dein Luxusitem? Feuerzeug 30 --> Mini-BIC 15g Dusche,Deo,Zahncreme,Zahnbürste 350 -->Reise Zahncreme, Bambus-Zahnbürste = minus 325g Taschentücher 20 hab ich auch manchmal zwei dabei. Sonnencreme,Blistex,Tabletten 150 Umfüllen, in der Apotheke zb gibts so kleine Döschen mit rotem Deckel für paar Cent. Tabletten abzählen, nur den Blister mit. Zusammen mit Medical = minus 200g Stirnlampe 50 ok Kocher 450 -->MYOG Dosenkocher hier im Forum gebraucht suchen oder selbst basteln, minus 400g Töpfe 140 -->ein Topf Göffel 20 -->bissl schwer aber ok Klamotten -->Puh! Shirt 150 -->oh gleich drei, können alle weg du hast ja zwei Funktionsshirts Funktionsshirt 120 -->ok Kappe & Mütze 250 -->entweder oder, und was leichteres suchen, 50g als Ziel? Funktionshose 120 -->was genau ist die Funktion, und warum 2? bleiben zuhause Lange Hose 230 -->ok, eine Kurze Hose 130 -->bissl schwer aber na gut Pullover 300 --> wenn das dein leichtester ist in Ordnung; sonst bei Decathlon leichten Fleece holen? Unterhose 60 -->ok, aber was machst du mit vier davon? 2! Socken 50 -->2 paar, nicht 4 Regenjacke 150 -->nee, Poncho ist schon dabei, bleibt zuhause. Oder Poncho raus. Daunenjacke 750 --> Puh, Polarjacke oder mit Ledereinsätzen? Hier was gebrauchtes in leicht kaufen, die ist ja der Klopper! Nicht mitnehmen, hilfe! Oder bei Decathlon die Trek100 (oder so), die liegt immerhin so bei 350g und 20 €.2 Punkte -
Gewichtsoptimierung von den Experten
ys76 und ein anderer reagierte auf lampenschirm für Thema
könntest Du vllt. noch Modellbezeichnungen nachtragen? Außerdem wäre es hilfreich, wenn Du getragene Kleidung und Klamotten im Rucksack trennst und dann auch als "worn weight" markierst, ebenso Wasser und Essen als consumables / Verbrauchsstoffe. Dann wird das gleich übersichtlicher. Außerdem: 10 Tage solo Touren wo und in welcher Jahreszeit und bei welchem Wetter? Und zu guter letzt: ne Küchenwaage kostet nicht viel und ist manchmal sogar in der Küche hilfreich Um noch was nützliches zu sagen, wenn auch etwas ins Blaue hinein: - Messer zu schwer, Victorinox clasic oder so wiegt 20g - Rucksack geht deutlich leichter - Handtuch geht leichter oder weg -Schlappen weg - Dusche, Medical und Sonnencreme & co mal aufschlüsseln, da geht bestimmt noch einiges - Kocher geht leichter - Töpfe? Plural? - 5 Shirts sind mindestens 3 zu viel - 4 Hosen sind mindestens 2 zu viel, eher 3 - Pullover? aus was? für was? - je 2 Paar Unterhosen und Socken raus. Ein Paar wirdngetragen, eins gewaschen und am Rucksack getrocknet. Ansonsten bleibt noch zunsagen, herzlich willkommen hier2 Punkte -
- 20l - 250g Trail Running Vest / Rucksack - SimpleRun
Carsten K. und ein anderer reagierte auf Capere für Thema
Der 10. Pack ist fertig - seit langem mal wieder aus Liteskin LS07: Dank neuer Buckles und weiterer kleiner Optimierungen fällt das Gewicht mit 187.6g wieder ausgesprochen gut aus. Habe zudem die Gelegenheit genutzt und mal ein kleines Video dazu gedreht, indem ich alle Features und Funktionen erläutere (Englisch):2 Punkte -
Vorstellungsthread
DickGischt und ein anderer reagierte auf Tobi22 für Thema
Servas! Da ich dieses Forum bereits seit einiger Zeit verfolge - jedoch bisher lediglich als stummer Gast - und ich mir heute, um eine Frage zu einem Rucksack zu stellen, endlich einen Account angelegt habe, möchte ich mich hier jetzt ganz offiziell vorstellen Ich bin 17 Jahre alt, gehöre also wahrscheinlich eher zu den Jüngsten im Forum, und komme aus Wien, wobei ich direkt am Rande des Wienerwaldes wohne und daher sehr viel Zeit in diesem verbringe. Gewandert habe ich schon immer sehr viel - früher noch mit meinen Eltern, jetzt die meiste Zeit über Solo. Von meinen Eltern, zwei Marathonläufern, habe ich auch die Liebe zum Laufen sozusagen 'in die Wiege gelegt' bekommen und seit ein paar Jahren trainiere ich jetzt auch schon regelmäßig und leidenschaftlich für Ultradistanzen vorzugsweise auf Trails und in der Natur, da ich nicht der Typ für schnelle und kurze Läufe bin, sondern es vorziehe stundenlang durch Wald und Berge in meinem eigenen gemütlichen Tempo zu laufen. Wieso UL-Wandern? Wie bereits gesagt, gehe ich sehr gerne Wandern und habe eine Vorliebe für besonders lange Distanzen und genieße die Einsamkeit (solange sie gewollt ist ) und Freiheit in der Natur. Vor ein paar Jahren bin ich den Karnischen Höhenweg gemeinsam mit meinem Vater gewandert (bzw. eher fast schon gelaufen oder 'gefastpacked') und seitdem reizt es mich wieder auf so eine Tour zu gehen. Durch Youtube, speziell die Videos von Alexwanderbursche oder die amerikanischen Thruhikes, habe ich gesehen, dass es offenbar mehrere solcher 'Verrückter' () gibt, die wunderschöne Touren durch die ganze Welt wandern und sich dabei aufgrund ihres leichten Gepäcks nicht nur müde mit einem 30kg Rucksack durch die Gegend quälen, sondern tatsächlich täglich bis zu 40 oder sogar 60km zurücklegen können - also keine typischen Sonntagsspaziergänger mit Bauch, sondern richtige Ultrasportler sind! Da ich dieses Frühjar maturiere und wegen Covid nicht unbedingt ins Ausland reisen kann, habe ich mir überlegt stattdessen endlich eine solche Tour, von der ich schon so lange träume, selber zu starten. Wenn auch 'nur' als Hüttentour und 'nur' 3-4 Wochen auf dem Nordalpenweg von der Haustür nach Bregenz (was für viele wahrscheinlich nicht wirklich beachtlich sein wird), so ist es doch meine allererste richtige Weitwanderung und ich bin vor Vorfreude schon ziemlich aufgeregt In Zukunft kann ich mir auf jeden Fall auch vorstellen, sofern mir der Nordalpenweg Spaß machen wird, weiterhin auf Wanderung zu gehen - Ideen hätte ich genug Dann auch mit wirklichem Draußenschlafen und nicht in Hütten. Beim ersten Mal aber, denke ich doch, dass es eine ganz gute Idee ist, es sei denn jemand kann mich vom Gegenteil überzeugen? Noch wäre ich mehr als offen dafür, besonders wegen der hohen Kosten, die mich die Hütten kosten werden Auf jeden Fall hoffe ich darauf, in dem Forum noch über jede Menge Tipps von erfahrenen Experten zu stoßen und stets Neues zu lernen! Bis jetzt konnte ich schon eine enorme Hilfsbereitschaft unter den Forumsmitgliedern feststellen, was mich wirklich freut und wofür ich sehr dankbar bin2 Punkte -
Kungsleden (Hemavan - Abisko) inklusive Skierffe und Kebnekaise im Aug/Sept
marieke333 und ein anderer reagierte auf berghutze für Thema
Saltoluokta – Abisko Aufgrund meiner viel zu großzügigen Zeitplanung stehen mir für den letzten Abschnitt bis Abisko noch neun Wandertage zur Verfügung. Statt vom Kungsleden über den Durlings led auf den Kebnekaise zu steigen, überlege ich mir daher, zur Kebnekaise Fjällstation zu laufen und den Kebnekaise von dort aus zu besteigen. Außerdem entdecke ich einen Weg, der über die Tarfala-Hütte einmal um den Kebnekaise herum wieder auf den Kungsleden führt. Schließlich habe ich mehrfach gehört/gelesen, dass der Weg über die Nallostugan und die Vistasstugan sehr schön sein soll. Irgendwie werde ich die Zeit schon rumbringen. Tag 13 (30.08.) 360,8 – 382,25 km (inklusive 1 x Boot) Von Saltoluokta aus nehme ich Boot und Bus bis Vakkotavare. Von Reto verabschiede ich mich, der ist puristisch unterwegs und läuft den Weg von Kebnats bis Vakkotavare. Bis ich dort ankomme, dauert es aber auch seine Zeit, da man auf dieser kurzen Strecke einmal umsteigen und einen anderen Bus nehmen muss, was mit einem längeren Zwischenstopp verbunden ist. Während ich auf der Busfahrt noch gutes Wetter habe, zieht es danach leider wieder zu. Erstmal geht es von der Vakkotavare Fjällstuga – wie sollte es auch anders sein – den Berg hoch und dann übers Fjäll, wo ich viele Rentiere sehe. Hinter mir habe ich eine dunkle Wetterfront, der ich zu entkommen versuche. Leider weht auch ein ziemlich kalter Wind und irgendwann holt mich der bereits bekannte Nieselregen ein. Ich laufe daher zügig durch bis zur letzten Bootsfahrt zur Teusajaure Fjällstuga. Dort lasse ich das schlechte Wetter hinter mir und laufe in wunderbarer Abendsonne weiter bis kurz vor die Kaitumjaure Fjällstuga, wo ich einen windgeschützten (aber trotzdem ziemlich kalten) Zeltplatz finde. Tag 14 (31.08.) 382,5 – 393 km + 14 km zur Kebnekaise Fjällstation Morgens geht es wieder durch eines dieser u-förmigen Täler, bei denen man förmlich sehen kann, wie sich der Gletscher hier einmal durchgewälzt hat. Auf dem Weg sehe ich zahlreiche Rentiere und es wird bergiger. Leider habe ich auch wieder das schlechte Wetter hinter mir, dem ich aber fast den ganzen Tag schaffe, zu entkommen. Ich laufe nicht ganz bis zur Singistugorna, sondern biege schon vorher rechts Richtung Kebnekaise Fjällstation ab und schneide damit ein Stück Kungsleden ab. Es geht den Berg hoch zu einem See, an dem ich ein Päuschen mache. Da erwischt mich mal wieder der Nieselregen, der kurz davor ist, sich in Schnee umzuwandeln. Keine der Flocken schafft es aber bis auf den Boden. Dann biege ich wieder auf den Weg von der Singi Hütte nach Nikkaluokta ein und laufe weiter bis zur Kebnekaise Fjällstation. Dort komme ich schon recht zeitig an und bekomme noch ein Bett im Lager. Als ich abends im großen Aufenthaltsraum gerade mein Essen mampfe, sehe ich ein bekanntes Gesicht: Reto – ich habe es mir ja schon halb gedacht, dass der Verrückte sich nach den eher kurzen Wandertagen davor austoben will und einen Gewaltmarsch einlegt. Tag 15 (01.09.) Eigentlich will ich an diesem Tag auf den Kebnekaise und sitze zeitig beim Frühstück. Der Blick aus dem Fenster zeigt allerdings ziemlich trübes Wetter. Reto will erst am nächsten Tag hoch, da soll das Wetter besser sein. Dadurch steigt meine Motivation nicht gerade und ich beschließe auch, einen Tag an der Kebnekaise Fjällstation abzuhängen – Zeit genug habe ich ja. An der Rezeption der Fjällstation sitzt leider nicht gerade deren fähigster Mitarbeiter. Zuerst bittet er mich, später wiederzukommen, weil er es nicht schafft, ein Zimmer/Bett zu buchen. Beim zweiten Anlauf verkündet er mir, dass das Lager schon ausgebucht sei, es gäbe aber noch ein Zimmer. 130 EUR für ein ungefähr 8 qm großes Zimmer mit Doppelstockbett, Etagenklo und Etagendusche, aber ohne Bettwäsche, da zieht es mir fast die Schuhe aus – die Preise, die an der Kebnekaise Fjällstation aufgerufen werden, sind echt eine andere Liga. Tag 16 (02.09.) Kebnekaise + Tarfalastugan Am nächsten Tag sitzen wir wieder zeitig beim Frühstück – und das Wetter ist tatsächlich besser. Wir essen in aller Ruhe und lassen die Wandergruppen losziehen. Dann machen wir uns auch auf den Weg nach oben. Ich habe nur leichtes Gepäck dabei, der Rest lagert in der Fjällstation. Schön ist der Kebnekaise nicht, an Steinen haben sie nicht gespart und den Humor der Schweden, in den Aufstieg einen Abstieg von fast 200 hm einzubauen, finde ich auch etwas merkwürdig. Aber nach 3 ½ Stunden, die sich zwischendurch etwas ziehen, da man den Gipfel erst kurz vor Schluss sieht, sind wir oben. Nach einem längeren Päuschen in der Schutzhütte unterhalb des Gipfels machen wir uns wieder auf den Weg nach unten. Im Kaffedalen verabschiede ich mich wieder von Reto – dieses Mal endgültig – der auf dem Durlings led zurück zum Kungsleden läuft. Ich gehe zurück zur Kebnekaise Fjällstation und benötige für den Abstieg insgesamt dann doch 3 Stunden. An der Kebnekaise Fjällstation beschließe ich, dass für 130 EUR noch eine schnelle warme Dusche drin sein muss, bevor ich mich weiter auf den Weg zur Tarfalastugan mache. Der Weg dorthin lässt sich gut laufen, es geht gemütlich immer leicht bergauf. Das Tal, durch das ich laufe, gefällt mir sehr gut. Kurz vor der Tarfalastugan baue ich unterhalb eines Gletschers mein Zelt auf. Tag 17 (03.09.) Tarfalastugan zum Kungsleden Heute soll es wandertechnisch anspruchsvoller werden. Ich will über eine unmarkierte Route am Drakryggen vorbei zurück auf den Kungsleden laufen. Zum Glück ist das Wetter gut. Bei einem Blick auf mein anvisiertes Ziel bin ich nicht mehr ganz überzeugt, beschließe aber erstmal loszulaufen. Falls sich herausstellt, dass das keine gute Idee war, werde ich umkehren. Der erste Aufstieg lässt sich aber besser machen, als gedacht. Zum Glück hat die Sonne das Schneefeld im oberen Bereich schon so weit angetaut, dass man auch ohne Steigeisen oder Spikes gut drüber kommt. Auf der anderen Seite geht es dann weglos und unmarkiert durch Blockgelände weiter. Dort ist es bitterkalt und es ist nicht daran zu denken, die Schneefelder in Trailrunnern zu queren. Ziemlich sicher habe ich nicht immer die optimale Linie – aber ich finde meinen Weg durch die Steine. Nach ungefähr drei Stunden bin ich aus dem gröbsten raus und auch wieder in der Sonne. Dort mache ich – auch ein bisschen erleichtert, dass alles geklappt hat – eine Pause. In meine Richtung ist an diesem Tag niemand mehr unterwegs, aber mir kommt eine 2-er und eine 3-er Gruppe entgegen. Ich bin immer ganz froh, wenn ich weiß, dass ich zumindest gefunden werden würde... Ich laufe den restlichen Tag aus dem Tal heraus, mache immer wieder Pause, lege mich hocherfreut über das schöne Wetter ins Gras und lasse die Sonne auf mich scheinen. Leider wird mittags der Wind stärker und kündigt ein Ende des schönen Wetters an. Ein paar Kilometer laufe ich dann noch auf dem Kungsleden und schlage mein Zelt ein Stück vor der Sälka Fjällstugan auf. Tag 18 (04.09.) Mit dem schönen Wetter ist es dann auch wieder vorbei. Nachts fängt es an zu regnen. Als ich morgens aus dem Zelt schaue, regnet es immer noch und sieht auch nicht so aus, als ob es bald wieder aufhört. Ich entscheide mich daher einfach im Zelt liegen zu bleiben und den ganzen Tag zu lesen – das kostet immerhin nichts. Ich verlasse das Zelt nur während einer kurzen Regenpause, um frisches Wasser zu holen und zur Sälka Fjällstugan zu gehen. Dort sehe ich, dass für die nächsten Tage noch mehr Regen angekündigt ist und entscheide mich daher, den Schlenker über Nallostugan und Vistasstugan zu streichen und stattdessen auf dem Kungsleden direkt nach Abisko zu laufen. Tag 19 (05.09.) 407 – 437 km Auch diese Nacht hat es weiter geregnet. Als ich aufwache ist es aber trocken, sogar die Sonne scheint. Ich bin jedoch schlagartig wach, als ich feststelle, dass sich an einer Stelle unter meinem Zelt eine riesige Wasserlache gebildet hat. Ich schaffe es, meine Sachen ins Trockene zu retten, ohne dass das Zelt überschwemmt wird oder mir irgendwas ins Wasser fällt. Nach diesem Schreck frühstücke ich auf einem Hügel in der Sonne, als ein Rentier immer näher kommt. Offensichtlich scheine ich direkt neben den leckersten Gräsern und Kräutern zu sitzen. An der Sälka Fjällstugan laufe ich vorbei in Richtung Tjäkta-Pass und man muss sagen, dass sich der Kungsleden zeitweise von seiner schönsten Seite zeigt. Das Wetter ist zwar nicht besonders stabil, aber der angekündigte Regen zeigt sich nicht und zwischendurch gibt es tolles Licht. Über den Tjäktja-Pass laufe ich an der Tjäktjastugan vorbei in Richtung Alesjaure Fjällstuga. Es sieht zwar zeitweise nicht danach aus, aber ich entkomme den ganzen Tag dem Regen. Trotzdem bin ich froh, dass ich (trotz Corona) in der Alesjaure Fjällstuga eine Pause machen darf. Der Blick von dort ist einfach Wahnsinn. Nach fast drei Wochen in Schweden/auf dem Kungsleden bin ich dann endlich auch so weit und es siegt die Neugier – ich kaufe mir im Laden der Fjällstuga eine Tube Käse und finde heraus, dass das genau so schlecht schmeckt, wie man sich das vorstellt :-). Ich gehe noch ein Stück weiter und finde einen tollen Zeltplatz am See für den letzten Abend auf dem Kungsleden. Tag 20 (06.09.) 437 – 465 km, bis Abisko Als ich morgens aufwache regnet es wieder. Da ich nicht damit rechne, dass es bald aufhört und da ich ja weiß, dass ich abends auf jeden Fall im Trockenen bin, packe ich meine Sachen im Regen zusammen und laufe los. Nach einer Stunde hört es dann aber doch auf zu regnen und bleibt den restlichen Tag trocken. Schön ist das Wetter deshalb aber noch lange nicht. Ich laufe bis zur Abiskojaure Fjällstuga durch und freue mich auf eine Pause dort. Die Hüttenwirtin ist aber streng und verbannt mich wegen Corona in den Holzschuppen :-(. Also marschiere ich noch das letzte Stück des zum Spazierweg breit getretenen Kungsleden bis Abisko und quartiere mich in der STF Fjällstation ein, wo ich auch die nächsten beiden Tage abhänge, bevor es am 09.09. zurückgeht.2 Punkte -
Kungsleden (Hemavan - Abisko) inklusive Skierffe und Kebnekaise im Aug/Sept
dermuthige und ein anderer reagierte auf berghutze für Thema
Kvikkjokk – Saltoluokta Tag 10 (27.08.) 262 – 289,5 km Nach dem mehr als ausgiebigen Frühstück starte ich als eine der letzten von der Kvikkjokk Fjällstation - es gibt aber auch keinen Grund, sich zu beeilen. Dann kam der für mich mit Abstand ätzendste Abschnitt auf dem Kungsleden. Nach acht Tagen durchwachsenem Wetter gibt es endlich den ganzen Tag blauen Himmel und Sonnenschein und ich laufe rund 20 km durch einen beschissenen Wald. Noch dazu war der Weg total unangenehm zu gehen. Es war zwar mehr oder weniger flach, aber der Weg war voller Steine, so dass man praktisch keinen geraden Schritt machen konnte. Ich versuche, diesem Elend so schnell wie möglich zu entkommen. Eine Pause mache ich erst bei der Parte Stugan. Von dort geht es noch ein Stück weiter durch den Wald und dann – endlich – nach oben und aus dem Wald heraus. Als ich den Wald verlasse und freie Sicht habe, fühlt sich das wie eine körperliche Befreiung an, als ob ich auf einmal wieder tiefer atmen kann. Ich lasse die Sicht auf mich wirken und gehe fast schon euphorisch und erleichtert weiter. Auf dem Weg treffe ich die zwei Schweden, die ihr Zelt an einer geschützten Stelle aufbauen. Dort ist auch Reto, der ebenfalls noch ein Stück weitergeht. Ich entscheide mich, mein Zelt lieber an einer etwas exponierteren Stelle, dafür aber mit freier Sicht, aufzubauen. Tag 11 (28.08.) 289,5 – 306,5 km (inklusive 1 x Boot) + 13 km Skierffe Morgens kratze ich zum ersten Mal Eis vom Zelt (das ist der Preis für die exponierte Lage). Dann mache ich mich auf den Weg zum Boot, wo wir uns alle wieder treffen. Es geht zur Aktse Stugan und von dort auf den Skierffe. Der Skierffe liegt zwar nicht direkt auf dem Kungsleden, aber wer diesen Abstecher nicht macht, ist aus meiner Sicht verrückt. Der Skierffe ist für mich das absolute Highlight der Wanderung. Das Wetter ist fantastisch. Hätte ich auf der ganzen Wanderung nur einen Tag gutes Wetter gehabt, so hätte ich es mir für den Skierffe-Tag gewünscht. Gegen 12:30 Uhr bin ich oben, die Jungs sind natürlich schon da. Der Weg hat sich länger gezogen, als ich von unten dachte. Auf dem Rückweg bin ich mir aber auch nicht ganz sicher, ob ich immer den direktesten Weg gewählt habe. Zwischendurch ging es außerdem ordentlichen durch Matsch. Wir bleiben fast zwei Stunden oben, dann trudeln nach und nach andere Leute ein. Die Schweden verabschieden sich und wollen querfeldein zum nächsten Boot laufen. Reto und ich gehen den Weg zurück. Ich hatte mein ganzes Zeug mit nach oben genommen. Wer seinen Rucksack am Abzweig vom Kungsleden zum Skierffe liegen lassen will, sei gewarnt: Ein kleines Mäuschen hat auch schon herausgefunden, dass dort gelegentlich was zu holen ist... Wir laufen noch ein Stück weiter, hoch, übers Fjäll und dann runter. Ich entscheide mich wieder für einen Schlafplatz oberhalb der Baumgrenze, Reto läuft noch ein Stück weiter – am nächsten Morgen treffen wir uns wieder beim Boot. Tag 12 (29.08.) 306,5 – 332 km (inklusive 1 x Boot), bis Saltoluokta Nachdem ich meine Sachen zusammen gepackt habe, geht es in einer halben Stunde zum Boot. Dort holt uns der sehr nette, aber etwas einsam wirkende Bootsmann, mit dem wir uns länger unterhalten, ab. Wer aus Saltoluokta kommt und ihm einen Gefallen tun will, bringt frisches Obst mit :-). Es geht wieder hoch übers Fjäll. Das Wetter ist wechselhaft – umso mehr weiß ich den vorangegangenen Tag zu schätzen. Wir sehen viele Rentiere. Kurz vor 15 Uhr kommen wir bereits in der Saltoluokta Fjällstation an, das hätte sogar noch für Boot und Bus gereicht. Wir entscheiden uns aber beide, in der Fjällstation zu bleiben. Das Abendessen ist schon ausgebucht, aber wir bekommen noch ein Zimmer. Bett, Dusche, Wäsche waschen, Trockenraum, eine Küche zum Abendessen kochen, Frühstücksbuffet – was will man mehr. Hier gefällt es mir eindeutig besser, als in der Kvikkjokk Fjällstation. Was die zeitliche Planung angeht, ist zu dem Abschnitt Kvikkjokk – Saltoluokta zu sagen, dass der Zeitrahmen stark durch die Boote vorgegeben ist. Wenn man nicht selbst rudert, wird allein dadurch das Tempo bzw. die tägliche Wegstrecke reduziert.2 Punkte -
Kungsleden (Hemavan - Abisko) inklusive Skierffe und Kebnekaise im Aug/Sept
mawi und ein anderer reagierte auf berghutze für Thema
Jäkkvik – Kvikkjokk Tag 7 (24.08.) 171 – 198 km (inklusive 2 x Boot) Ab Jäkkvik geht es los mit der Bootsfahrerei. Als erstes steht die kurze Überquerung mit dem Ruderboot an und dann die lange (und sauteure) Fahrt mit dem Motorboot, das erst um 18 Uhr kommt. Dadurch ist auch der Rahmen für den Tag vorgegeben. Ich laufe morgens gemütlich mit einem Belgier vom Hostel los und die erste Ruderpassage meistern wir gemeinsam. Ich bin ganz froh, nicht alleine rudern zu müssen, denn am Vorabend habe ich im Hostel eine Deutsche getroffen, die mit dem Ruderboot abgetrieben ist und letztendlich den Notruf gewählt hat. Das hat nicht zu meiner Ermutigung beigetragen... Die größte Schwierigkeit besteht darin, dass alle paar Ruderschläge eines der Ruder aus der Dolle (wie dieses Ding wohl heißt) flutscht und in der Zeit, bis man das Ruder wieder eingefädelt hat, treibt man natürlich ab. Wir schaffen es jedenfalls ans andere Ufer, genau wie zwei Schweden, die ebenfalls im Hostel übernachtet haben und kurz nach uns los sind. Wir sind uns aber alle einig, dass wir für die längeren Stücke gerne in die Tasche greifen und das Motorboot bezahlen. Es geht dann relativ lang durch den Wald, gefolgt von einem Aufstieg und einem schönen, aussichtsreichen Stück Weg über das Fjäll, bevor es wieder runtergeht in den Wald. An der Bootsanlegestelle treffen wir uns alle wieder (2 Schweden, Belgier und ich) und warten ziemlich lange auf das Boot. Die zwei schwedischen Jungs sind letztes Jahr den AT gelaufen und absolut ultraleicht unterwegs (Baseweight unter 5 kg). Sie erzählen von 50 km-Tagen, die sie auf den nächsten Etappen einlegen wollen. Nach einiger Zeit trifft auch Reto ein, ein Schweizer, der ein ordentliches Tempo vorlegt (ist schon den PCT gelaufen) und morgens erst, kurz bevor ich los bin, im Hostel in Jäkkvik ankam, wo er nur einen Dusch-, Wasch- und Einkaufszwischenstopp eingelegt hat, bevor es weiterging. Zu fünft fahren wir mit dem Boot auf die andere Seite. Als einzige trage ich keine Altras. Auf der anderen Seite folge ich dem Herdentrieb und laufe, wie die vier Jungs, noch etwa 2,5 km weiter (genau genommen renne ich quasi hinterher). An einem See finden wir ein Plätzchen, an dem wir alle unsere Zelte aufstellen können. Tag 8 (25.08.) 198 – 225,4 km Als ich morgens aus meinem Zelt krieche, sind die zwei Schweden schon weg, Reto ist gerade am Aufbrechen – ich gehe nicht davon aus, einen der Herren jemals wieder zu sehen. Auch der Belgier macht sich auf den Weg. Ich komme als letzte los. Es geht erst durch den Wald, über Stock und Stein (nicht so mein Fall), dann aber wieder nach oben übers Fjäll. Leider ist das Wetter nicht so toll: Nieselregen, Wind, kühl, keine gute Sicht, immerhin aber nicht so richtig nass. Die Wege sind allerdings ziemlich matschig und die Holzstege nicht in bestem Zustand. Zudem komme ich an zahlreichen kaputten Brücken vorbei. Da es ziemlich ungemütlich ist, bin ich froh über diese Hobbithöhle (Tjäurekatan), in die ich für ein wind- und regengeschütztes Päuschen kriechen und in der ich mir einen Tee kochen kann. Dort treffe ich auch den Belgier wieder. Entlang ungeheuer matschiger Wege geht es weiter. Mittags sind meine Schuhe dann irgendwann nass. Ich kapituliere und versuche erst gar nicht mehr, einen trockenen Weg zu finden. Als ich an einen schön gelegenen Zeltplatz an einem See komme, habe ich keine Lust weiterzulaufen, obwohl schon vier Packrafter da sind. Ich baue mein Zelt auf und wasche mich tapfer im See. Tag 9 (26.08.) 225,4 – 262 km (inklusive 1 x Boot), bis Kvikkjokk Morgens geht es weiter in Richtung Kvikkjokk, zuerst auch wieder über matschige Wege (egal, meine Schuhe sind eh noch nass) und durch trübes Wetter. Dann kommt ein richtiger Aufstieg. Ich kann es fast nicht glauben, als es immer weiter nach oben geht. Bisher ließ sich der Weg eigentlich mit Buckel hoch, übers Fjäll, Buckel runter, durch den Wald, dann wieder Buckel hoch, … beschreiben. Die Wegführung ist auf einmal richtig spannend – wie in den Bergen, wenn man über den Grat geht und noch nicht weiß, wie es auf der anderen Seite aussieht. Von oben sehe ich tatsächlich erstmals hohe Berge. Das Wetter wird auch immer besser. Ich komme ein bisschen zu früh oben an und habe noch keine richtige Fernsicht. Aber mittags kommt die Sonne raus! Der Tag entwickelt sich zu einem wunderbaren Wandertag. Blauer Himmel, Sonnenschein, tolle Landschaft. Ich entscheide mich daher, den Tag zu nutzen und stramm nach Kvikkjokk weiterzumarschieren. Von unterwegs rufe ich das nächste Boot an und muss nicht allzu lang warten. An Bord befindet sich bereits eine Frau, die eine Bootsrundfahrt gebucht hat. Daher komme ich in den Genuss einer Fahrt durch enge Kanäle – wofür mir aber auch 50 SEK extra abgeknöpft werden :-). In der STF Fjällstation in Kvikkjokk treffe ich zu meinem allergrößten Erstaunen Reto und die zwei Schweden. Die schwedischen Jungs wurden – so heißt es – von einer hübschen Schwedin aufgehalten :-). Reto hingegen wartet auf sein Proviantpaket (das dann auch ankommt). Leider ist die Fjällstation vollständig ausgebucht. Reto bietet mir zwar das zweite Bett in seinem Zimmer an, das erlaubt die Hüttenwirtin allerdings nicht – wegen Corona (spoiler alert: in der Saltoluokta Fjällstation teilen wir ein Zimmer). Auch Duschen darf ich in der Fjällstation nicht – wegen Corona. Immerhin ist mein Fresspaket angekommen. Und ich darf für den nächsten Morgen das Frühstücksbuffet buchen und sitze ungefähr 2 ½ Stunden mit Reto an einem Tisch und mampfe, was das Zeug hält – trotz Corona. Ergänzung: Über mein Fresspaket bin ich äußerst glücklich. Der Laden in der Kvikkjokk Fjällstation ist nicht besonders toll ausgestattet, obwohl Kvikkjokk eine Straßenanbindung hat. Auf Brot habe ich vergeblich gehofft. Die Kvikkjokk Fjällstation ist meine least favorite.2 Punkte -
Prêt-à-porter auf dem Trail
oceangoing reagierte auf noodles für Thema
Ich habe ein etwas spezielles Problem: Ich bin gern in der Natur und habe grundsätzlich nichts gegen Matsch, Dreck und Lagerfeuerduft in der Kleidung. Andererseits bin ich neugierig auf Kultur, Ausstellungen, Konzerte und sowas. Beides zu verbinden, also Wanderung durch Wildnis und Zivilisation gleichzeitig scheiterte bisher immer am passenden Outfit. Korrekte Kleidung bei Outdoor-Aktivitäten ist nicht immer wirklich praktisch. https://www.sandsteinblogger.de/wp-content/uploads/2015/06/vertreibung1_helmut_schulze.jpg Versifftes Äußeres führt zu Einsamkeit. Zusätzlich Alltagsklamotten mitzuschleppen, verbietet sich aus UL-Gesichtspunkten. Manchmal liest man die Empfehlung, vor Ort ein neues Billighemd, Hose und Schuhe kaufen und das dann nach einigen Malen tragen entsorgen. Das wiederstrebt aber meiner Reisekasse und meinem Nachhaltigkeitsgewissen. Deshalb frage ich das Forum um Rat: kennt Ihr Kleidung einschließlich Schuhe, die zivil aussieht, sehr leicht ist, beim Rucksacktransport nicht dauerhaft verknittert? Danke für Tipps und Links.1 Punkt -
Gewichtsoptimierung von den Experten
dennisdraussen reagierte auf schrenz für Thema
Naja, meine beiden HMGs liegen knapp unter einem Kilo und kommen locker damit zurecht. Für den TO wär vielleicht ein Gatewood cape was, wenn auch nicht unbedingt in den Alpen, insofern er nicht allzu groß ist.1 Punkt -
Prêt-à-porter auf dem Trail
notenblog reagierte auf oceangoing für Thema
Für Frauen: Ich finde so faltbare Ballerinas ziemlich gut, sie nehmen nicht zuviel Platz weg und wiegen wenig (wenn man welche aus Mesh nimmt und auf das Gewicht achtet - es gibt verschiedene Modelle, manche wiegen mehr), zB diese hier 180g. Geschmackssache, aber es gibt hunderte Versionen davon. Haben oft kleine Packtaschen dabei, die man natürlich zuhause lässt. Nicht für den tiefsten Winter, aber sonst geht es so. Ausserdem gibt es federleichte Röcke oder Kleider, aus Seide oder KuFa (im Frühling und Herbst mit den Schlaf-Leggings, die man auch durch blickdichte schwarze Strumpfhosen ersetzen kann). Ich bügele nie, und wenn die Sachen lange eng zusammengerollt sind, haben sie natürlich Falten drin, aber ich finde, es geht immer so. Wenn man keinen Duschdampf hat, geht auch ausgebreitet unter eine Matratze (auch eine Luftmatratze!) legen, das ist etwas besser - aber eben nur möglich, wenn man Zeit hat, vorher darauf längere Zeit zu liegen. Im Grossen und Ganzen finde ich, dass gewaschen und halbwegs angebracht gekleidet meist okay ist. Selbst in der Oper etc sind mittlerweile soviele Leute mit Jeans und so, da ist ein knittriger Rock auch nicht so schlimm, und er entknittert sich ja etwas durch die Körperwärme.1 Punkt -
Praxistipps gesucht - Regenrock
zwischendenwelten reagierte auf yoggoyo für Thema
Das ist bei dem Teil bei mir auch so. Ich habe zwei Klettpunkte angenäht, was es etwas besser macht aber nicht verhindert. Die neue Version des 3 f ul Rocks hat eine Kordel dran, die den Einsatz im Wind verbessern soll. Ich glaube dadurch rutscht der Rock auch weniger hoch. Ich werde das bei meinem zumindest mal dran nähen und schauen ob es was bringt. Ich denke Röcke aus DCF oder mit PU-Beschichtung rutschen weniger leicht hoch als Silnylon.1 Punkt -
Moin Steve, Natürlich noch der Tipp: bevor du Geld in Ausrüstung steckst, erst die eigene Waage kaufen . Die harten Fakten hast du ja schon bekommen. Ich füge hier noch das Thema Tourenvorbereitung mit ein. Dein Wunsch 10 Tage solo Tour ist natürlich etwas grob gefasst. Je präziser du deinen Zielort, Jahreszeit etc. angibst, desto besser werden die Tipps. Denn ne 10 Tagestour im Winter in Lappland fällt Gewichtsmäßig anders aus als im Sommer durch Spanien. Auch ob so was wie Sightseeing auf dem Plan steht ist interessant zu wissen (wegen möglichen sauberen Klamotten zum wechseln). Kommt halt drauf an wo du so hin willst. Was in der Liste entweder fehlt oder du halt nicht dabei hast: - Elektronik (Handy, Powerbank, Kabel etc.) - Wasseraufbereitung (Natürlich von der Region abhängig s.o.) - Portemonnaie (Geld, Ausweis, Plastikkarten) - Reparaturkit (Nadel und Faden, Tape, Flickzeug Luftmatratze)1 Punkt
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Handtuch, Messer (stattdessen Minischere), Deo, „Dusche“ (?), 5 (Packungen? besser einfaches TP) Taschentücher würde ich streichen. Küche kommt mir auch schwer vor, aber da habe ich keine Ahnung weil ich nicht koche. Klamotten würde ich einiges zu Hause lassen. Eigentlich reicht eine Garnitur die du beim Gehen trägst und 1x Socken und Unterwäsche extra zum Wechseln und ein zusätzliches Shirt und Tights zum Schlafen oder falls es kälter ist. 300g Pullover ist zu schwer und redundant mit der Daunenjacke (die auch relativ schwer ist). Statt Regenponcho und Regenjacke eins von beiden. Edit: Zu den "Big 3": 10-tägige Resupplyfenster schließen kleinvolumige Rucksäcke ohne Tragesystem aus (Also es geht bestimmt, aber wäre mir zu unbequem). Flex Capacitator wäre vllt was dafür. Was Budget Tarps angeht würde ich auf Aliexpress nach Aricxi suchen (290g 30 Euro). Oder hier ein Flat Tarp gebraucht kaufen. Schlafsack: Falls möglich kostet ein MYOG Apexquilt um die 80-100 Euro. Wind Hard Daunenquilt (7 Grad Komfort) kostet 125 bei 440 g.1 Punkt
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- Rucksack: 1 kg - Biwak: 1 kg - Stöcke: 200 g - Messer: 100 g Etc. Ein wenig? Was soll das bringen? Schreib doch, was Du bereits hast und auch die Höhe deines Budgets für allfällige Neuanschaffungen. Willst Du einmalig 10 Tage autonom sein oder monatelang?1 Punkt
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Vorstellungsthread
DickGischt reagierte auf Steve42 für Thema
Servus, ich möchte nun meine Ausrüstung verringern, nachdem ich letztes Jahr mit ca 21 Kilogtamm über die Alpen gewandert bin und doch einiges optimieren könnte. Als nächstes soll es nach Norwegen und Schweden gehen, und im Winter eventuell nochmal in (oder über) die Alpen. Für ein wirkliches Ultraleicht-Setup fehlt mir als Student noch das Geld, aber so wird eins nach dem anderen ausgetauscht.1 Punkt -
Hüftgurt - eine grundsätzliche Frage
Sever reagierte auf oceangoing für Thema
@Sever sorry ja, missverstanden. Und ich war gerade mal mit einem Rucksack mit Variante 2-Hüftgurt draussen und habe jetzt auch nochmal gesehen, dass es da natürlich zwei weitere Schnallen an den Seiten gibt, das habe ich irgendwie gar nicht überrissen . Was natürlich Gewicht bedeutet, und mehr mögliche Bruchstellen, wie du ja auch schon gesagt hattest. Also für UL nicht so gut. Vielen Dank für die Erklärungen. Ich werde die Funktionalität einbüßen und versuchen, die leichtere, einfachere Variante zu zelebrieren.1 Punkt -
Hüftgurt - eine grundsätzliche Frage
oceangoing reagierte auf Sever für Thema
@oceangoing beim Knoten hast du mich vielleicht missverstanden. Der “Knoten“ ist als Notlösung gedacht. Wenn bei Variante 1 die Schnalle bricht. Kannst du den Hüftgurt nicht mehr schließen. Dann liegt dein gesamtes Rucksackgewicht auf den Schultern. Daher ist die Notlösung: Die Gurtbänder am Bauch zu verknoten. ist nicht variabel aber ggf. besser als schmerzende Schultern. Je nach dem wie weit es in die Zivilisation ist. Bei Variante 2 ist das, je nach Hersteller, nicht möglich. Wenn da die falsche Schnalle bricht, löst sich das gesamte Gurtband vom Hüftgurt. Dann kannst du nicht mal mehr nen Knoten als Behelfslösung machen.1 Punkt -
Hüftgurt - eine grundsätzliche Frage
oceangoing reagierte auf Sever für Thema
Moin, ich würde mal sagen, dass Variante 1 weniger Material verbraucht und auch leichter zu verarbeiten/herzustellen ist. Das macht diese Version insgesamt leichter und gerade für ultraleicht Packs attraktiver. Bei Variante 2 ist es auch schwieriger Reparaturen durchzuführen. Wenn da der falsche Riegel bricht, je nach Hersteller, bist du unterwegs ganz schön aufgeschmissen. Bei Variante 1 hilft zur Not nen Knoten. Die eine Schnalle zum enger ziehen lässt sich dann auch sehr leicht ersetzten.1 Punkt -
Erstaunlich klein. Vielleicht 20x12x3cm Gruss Konrad1 Punkt
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Wer kommt überhaupt von Heavy?
Dr.Matchbox reagierte auf Jever für Thema
Reflektoren nahe am Boden bringen oft recht wenig, da sie recht schnell schlichtweg unsichtbar sind (z.B. im Gras). Ausserdem gibt es noch den Grenzbereich (Sonnenuntergang, Nebel, Wolken, leichter Regen), wo Reflektoren noch zu wenig auffallen, weil das Umfeld noch zu hell ist, andererseits aber einige Farbtöne - u.a. auch rot - bereits zu wenig Licht reflektieren, um sich farblich hervorzuheben - und letztendlich grau wie die Umgebung erscheinen. Daher nutze ich als einzig schweren Gegenstand eine Forstarbeiter Softshell von Pfanner. Die hat einerseits Reflektoren, andererseits ist sie rot/neongelb gefärbt, und die fällt immer auf. Eine leichtere Jacke in der Farbkombi habe ich leider noch nicht gefunden, die zudem nicht gleichzeitig auch noch unter "stupid light" laufen würde. Auf meinen Touren habe ich so massiv mechanischen Abrieb, dass selbst eine Montura Vertigo 2 Hose nach wenigen Jahren und trotz Kevlar am Hinterteil am Hintern vom Felskontakt durchgerutscht ist und nun ersetzt werden muss. Ich müsste jedes Jahr mir ne neue Jacke kaufen, was ich nicht unter nachhaltig/sinnvoll einordne. Auf Kurzwanderungen reicht ja ne 100g Windjacke, aber ansonsten... Und zur Farbe selber: nach zig Mal bei Nebel ausserorts zur Bushaltestelle latschen sowie 4x Rettungsheli um mich rum darf jeder gerne über mich in neongelb lachen, wenn ich damit angewackelt komme.1 Punkt -
Die Somdang Story (mein größtes Trekking-Abenteuer in Nepal)
zopiclon reagierte auf ultraleichtflo für Thema
Salz nein im Ernst, an der Ausrüstung lag es nicht. Klar Schneeschuhe haette ich gern dabei gehabt, aber auf Verdacht schleppbich die nicht mit, max Spikes., aber die hab ich nicht mal bei der 3 Pässe Tour vorher im Everest benötigt. Stulpen.. . nur wenm ich mit Schnee rechnen muss. Über ein gps mit Notfallsender habe ich mal drüber nachgedacht, wenn es nochmal richtig in die Wildnis gehen soll,... Ansonsten ist eher je leichter desto besser, aber ein minus 20 Grad Schlafsack ist bei Touren in großer Höhe ein Segen, auch in den Lodges Wanderstöcke sind jetzt dabei, aber wären bei der Kletterei auch nur teilweise nützlich gewesen. ich hatte im.Vergleich zum Everest meinen Rucksackinhslt abgespeckt und dadurch war es recht komfortabel1 Punkt -
Vorstellungsthread
DickGischt reagierte auf matzel für Thema
Moin! Matthias hier, 27 Jahre alt und Trekking (ULT sowieso) Einsteiger. Ansonsten eher auf dem Rad und mit Laufschuhen unterwegs. Wohne aber in der nähe vom Westweg und dachte mir, warum nicht mal probieren! Möchte gerne am nächsten Samstag mit dem Westweg starten. Equipment liegt bereits ready im Zimmer. Jetzt hoffe ich, dass doch nicht so viel Schnee runterkommt wie angesagt Vielleicht gehe ich die Sache auch einfach etwas verkopft an. Und am Ende ist Planung wichtig, aber es einfach mal zu machen noch wichtiger Egal wie, der Reisebericht folgt auf jeden Fall. Auf jeden Fall schon mal ein dickes Dankeschön an diese Community! Schätze eure Offenheit und Hilfsbereitschaft wirklich.1 Punkt -
Also hör mal, wie kommst du denn darauf, dass ich sowas trage ? Ja, solch eine Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft ist mir auch immer wieder begegnet. Habe in der ersten Nacht mein Perso im Albergo in der Rezeption gelassen (beim checkout nicht bekommen und es selbst vergessen dran zu denken). In der nächsten Unterkunft wurde mir angeboten, dass die Nachbarn angerufen würden, die im Tal unten unterwegs waren, ob sie nicht vorbeigehen könnten.. usw. Die Trattoria bei Simona mochte ich wirklich. Man ging durch den Keller von hinten ins Nebenhaus über eine Außentreppe und besagtem überdachten Außenbalkon ins Zimmer... und dann diese 2l Plastik-Weinflaschen... Aber, dass du da schon mittags aufgeschlagen bist... (naja ich habe auch ne Stunde vor Talosio gezeltet...). Auf jeden Fall sehr schön zu lesen...!1 Punkt
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Vorstellungsthread
DickGischt reagierte auf Kaylee für Thema
Hallo, Ich bin 30, komme aus dem Kölner Umland und wandere eigentlich schon immer, seit ein paar Jahren auch mal längere Strecken. Das erste Zelt, das ich irgendwo hin tragen "durfte", wog 4.5kg (BW Dackelgarage, für ein Festival). Die Küchenwaage zum Rucksack packen kaufte ich lange bevor ich den Begriff des UL Trekkings erstmals hörte. Und für eine 50km-Tageswanderung keine Wanderstiefel, sondern leichte Laufschuhe aus dem Aldi anzuziehen empfand ich nicht als radikal und modern, sondern gesunden Menschenverstand. Nach einer länglichen Alpen-Hüttentour im vergangenen Sommer und allerlei Zeltwochenenden mit Auto-Anreise möchte ich nun wieder eine Mehrtagestour mit Zelt und so angehen. Deshalb lese ich hier seit ein paar Monaten interessiert mit und freue mich über neue Ideen genauso wie über die Bestätigung, dass ein paar selbst "gefundene" Anschaffungen auch schon Andere überzeugt haben.. Viele Grüße Kaylee1 Punkt -
Diese Thematik hat mich in den letzten Monaten (November 2020 bis März 2021) auch "umgetrieben". Aber der Reihe nach. Im Oktober 2020 war ich auf einer Wandertour Quer durch Deutschland (vom östlichsten Punkt Deutschlands an der Neiße zum westlichsten Punkt Deutschlands an der holländischen Grenze) über 802 km (27 Tage) unterwegs. Dabei übernachtete ich bei Temperaturen von ca. -3°C (Handy-Werte) aufwärts im Zelt, in Schutzhütten (auf dem Boden) und in überdachten Unterständen (auch auf dem Boden) auf einer TaR XTherm. Die Isomatte war nicht das Problem. Der Quilt war das Problem. Ich war davon ausgegangen, dass mein 200er-APEX-Quilt von AsTucas (herstellerseitige Komforttemperatur -5°C) das locker abkann. Konnte er nicht, wie ich zu meinem Leidwesen feststellen musste. Nur mit zusätzlicher Kleidung (KuFa-Jacke (67er-APEX), KuFa-Hose (100er-APEX) und Wollsocken) überstand ich diese Nächte. Aus meinen Erfahrungen schätze ich die Komforttemperatur auf höchstens 0°C. Meinen anderen (Sommer-)Quilt von AsTucas (133er-APEX, Komforttemperatur 5°C) schätze ich daher dementsprechend auf eine Komforttemperatur von +10°C. Zuhause angekommen und nach eingen Tagen Ruhe stellte ich mir eine Frage/ein Ziel? Wie schaffe ich es mit meiner Sommerausrüstung (ua. 133er-APEX-Quilt) und einigen Zusatzteilen Übernachtungen bei Temperaturen im einstelligen Minusbereich zu überstehen? Mir geht es dabei nicht um Overnighter oder zB. 5-Tage-Wanderungen, wo ich mich mit der Ausrüstung auf bestimmte Wetterbedingungen ziemlich genau einstellen kann. Mir geht es ausschließlich um Langstreckenwanderungen in Zeiträumen (März und April, Oktober und November), wo ich mit meiner Ausrüstung auf solche großen Temperatur-Differenzen treffen könnte. Da ich Mail-Drop (Zusendung jahreszeitlich bedingter Ausrüstung) nicht benutzen möchte, muss ich zB für eine Wandertour von August (Sommer-Temperaturen) bis November (Minusgrade in der Nacht möglich) in Deutschland von Anfang an alles im Rucksack dabei haben. Deshalb testete ich in den letzten Monaten unterschliedliche Kleidungskonzepte und Schlaf-Setups (ca. 10 Overnighter im Garten im zpacks Hexamid Pocket Tarp with Doors). Das Wetter hat ja in diesem Zeitraum hervorragende Testbedingungen geboten. Von -20°C aufwärts, 30 cm Pulverschnee uä. war alles dabei. Was ich da alles "veranstaltete", kann (, wen es interessiert,) in meinem Blog (siehe Signatur) genau nachgelesen werden. Ich poste hier nur das Endergebnis meiner Tests: Sommerkleidung (T-Shirt und dünner langärmliger Pullover aus Merino/PolyPropylen, KuFa-Jacke aus 67er-APEX, Regenjacke (=Windjacke) von zpacks (=Vertice Rain Jacket), Wandersocken (Merino), Unterhose (Merino), Legging (PolyPropylen), Zipperhose, kein Kleidungsstück ist doppelt vorhanden, außer einer zweiten Unterhose) Sommer-Quilt (133er-APEX-Quilt von AsTucas, geschätzte Komforttemperatur +10°C) Zusatzteile (KuFa-Hose aus 100er-APEX, dicke Wollsocken von zpacks) ==> 256 g VBL-Jacke (MYOG), VBL-Hose (MYOG), VBL-Strümpfe (Expeed) ==> 319 g Mit dieser Ausrüstung kann ich den einen oder anderen Tag bei Temperaturen bis -10°C überstehen. Die Betonung liegt hier bewusst auf "überstehen", weil ich davon ausgehe, dass zB im Oktober oder November einstellige Minustemperaturen in der Nacht nicht tagelang anhalten. Jetzt im März 2021 hatten wir zB bei uns 2 Tage hintereinander Minustemperaturen (einmal -10°C, die nächste Nacht dann -6°C, dann wieder Plus-Temperaturen). Bei meinem Kleidungs-Konzept habe ich auch MultiUse im Auge: die KuFa-Kleidung kann ich abends im Camp nutzen die VBL-Jacke könnte ich beim Wandern bei Minusgraden unter der KuFa-Jacke tragen, um die KuFa-Jacke vor Schweiß-Ausdünstungen zu schützen, wenn ich sie in der Nacht trocken zum Schlafen brauche (das testete ich bei -18°C bei einer Ski-Langlauftour durch 30cm hohen Pulverschnee, die KuFa-Jacke war danach "furztrocken", obwohl ich "bärisch" geschwitzt habe) Wandern in der VBL-Hose und/oder in der KuFa-Hose kann ich mir erstmal nicht vorstellen, da gibt es andere Optionen (zB Legging) zur Wärmeregulierung bei einstelligen Minusgraden1 Punkt
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Prêt-à-porter auf dem Trail
oceangoing reagierte auf noodles für Thema
Das was ich mir so vorstelle, geht eher so: Planung: Interessante Events, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen Museen checken, in der Nähe schöne Naturhighlight, Parks, Gipfel, See, Burgen, Kirchen und Wälder suchen, daraus eine Route und Gpx-Track machen Tour: Morgens auf dem Gipfel aufwachen, am Fluss entlang in die alte Stadt laufen, dort Galerie ansehen, Essen gehen, nachmittags durch den Schlosspark, abends am Waldrand Rehe und Sonnenuntergang gucken und im Wald meine Hängematte aufhängen – Erlebnisse auswerten. Nächster Tag in abgeänderter Reihenfolge mit neuen Highlights. Too much? Das Leben ist kurz!1 Punkt -
Böse behaupten könnte man, ich tarne mich als Ultraleichter, weil ich gerne hier im Forum bin. Sagen wir mal so. Ich bin da wenig dogmatisch, genieße aber die Reduktion. Trotzdem bin ich dann für manches zu eitel und starrsinnig. Z.B werde ich immer eine 3L Hardshell haben, alles andere fühlt sich nicht nach Jacke für mich an. In dem Fall bleibt die Schere im Kopf stumpf. Generell fühle ich mich wohl Midweight am Wohlsten. Allerdings bin ich ja auch kein Spitzensportler, der sein fragiles Material missbraucht um Höchstleistungen zu erzielen und es dann eben bei Bedarf ersetzt. Also bei mir muss etwas reasonable light sein, damit es auch ein wenig Historie in meiner Ausrüstungskammer generieren kann.1 Punkt
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Ich bin 2x zu UL gekommen. Das erste Mal eigentlich unfreiwillig. In der DDR der 80iger gab es kaum brauchbare Ausrüstung. Overnighter wurden mit Plastikplane, Wolldecke und Matten aus der KFZ-Werkstatt improvisiert. War trotzdem lustig. Kletterer, die ins Hochgebirge gefahren sind, haben sich mit immensen Aufwand und guten Beziehungen die seltenen Daunenschlafsäcke und Bergzelte besorgt, von denen man als Normalo aber nur träumen konnte. Ich war glücklich, aus dem Westen ein einfaches, nicht ganz dichtes A-Frame-Zelt von Quelle für 49,99 DM und einen dünnen KuFa-Deckenschlafsack geschenkt bekommen zu haben. Das war schon mal super, war ja aus dem Westen! und wog wenig. Jetzt die erste UL-Erfahrung: Freunde hatten sich mehr oder weniger spontan zu einer Tour durch Rumänien und Bulgarien entschlossen und ich wollte mit, Start war morgen. Also: 49,99-DM-Zelt, Schlafsackdecke, Isomatte, Regenjacke und Plasikflasche in einen sackartigen Rucksack, dazu noch ein weißes Hemd zum Trampen (wegen der seriösen Optik), Zahnbürste und los. Mit dabei war die Tüte mit Westzigaretten und Kaugummi aus dem Intershop als Zahlungs- und Bestechungsmittel. Die anderen waren besser vorbereitet und ausgestattet, meist mit vielen Klamotten, Benzinkocher, (Stahl-)Töpfen, Reiseführern in Buchform, extra Bergwanderstiefel usw. Die meisten waren mit Ihrem Rucksack deutlich über 20kg. Unterwegs fühlte ich mich etwas ungenügend ausgerüstet, es gab auch leichten Spott. Bei den Wanderungen im Făgăraș- und Rilagebirge konnte ich dann aber entspannt von Stein zu Stein hüpfen, bei den anderen wurde erst geflucht, später gehumpelt und irgendwann konnten einzelne nicht mehr und wollten aufgeben. Ich habe zwar in meinem dünnen Schlafsack gefroren, war aber tagsüber ziemlich froh, wenig schleppen zu müssen. Zum Teil habe ich das Zeug der anderen mit getragen. Der zur Gewichtsreduzierung führende Verzicht war zwar erst unfreiwillig. Das Ganze brachte mir dann aber die wichtige Erkenntnis für kommende Touren: nur das absolut Nötigste mitnehmen, alles andere findet sich. Das hat dann später auch gut funktioniert wenn die Bedingungen nicht allzu extrem waren. Das zweite Mal kam so: Mit der Wiedervereinigung war plötzlich alles kaufbar, was das Herz begehrte. Wenn Geld übrig war, habe ich das sofort zu Globetrotter getragen. Jetzt wurde gekauft, was das Zeug hielt, natürlich alles super robust und expeditionstauglich, mit anderen Worten: schöne, teure, aber nicht wirklich notwendige Sachen und alles viel zu schwer. Trotzdem war es cool. Einfach loswandern ging dann plötzlich nicht mehr, also Umstieg aufs Fahrrad, Paddelboot und Auto. Irgendwann wollte ich dann aber wieder mal länger zu Fuß in die Berge (Lappland, LakeDistrict, Schottland) und Kinder mitnehmen. Der erste Versuch mit der vorhandenen Ausrüstung im Mittelgebirge scheiterte kläglich. Die Rucksäcke drückten, waren unbequem und viel zu schwer. Zum Schluss musste ich fast alles selber schleppen. Die Plagen hatten keinerlei Lust mehr, schwer zu schleppen, es mussten also Lösungen her. Ich habe dann einen kompletten Winter erst mit der Lektüre diverser Bücher vorn Derek Hansen, Mike Clelland, Jorgen Johansson, Andrew Skurka, Don Ladigan, Ray Jardine und Stefan Dapprich, mit YouTube- Reviews und Reiseberichten und dann mit dem Kauf und Import leichter Ausrüstung verbracht. Bei der ersten Lapplandtour hatten die Kinder so zwischen 3 und 5 kg auf dem Rücken, es wurde nicht gemeckert und die Kungsleden-Tour war super. Seitdem bin ich weiter am Optimieren und meine Informationsquelle ist in inzwischen fast ausschließlich das Forum.1 Punkt
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Wochenendsurviver - Bushcraften hat mehr mit Kapitalismus als mit Natur zu tun
ys76 reagierte auf dennisdraussen für Thema
Da wir in der Familie auch „Nutz“-Wald (wenig) und Weideland (auch wenig)haben, Jagdscheine irgendwie obligatorisch sind - Tiere ermorden eher nicht. Hab ich manchmal, seit Corona gefühlt häufiger, Zwangsinteraktion mit dem Bushcraft-YouTube Klientel. Diese sind nicht immer erfreulich sobald Lagerfeuer und Shelterbau Ausmaße annehmen die auf geplante mehrmonatige Survivalsituationen in Parkplatznähe hinweisen. Der Wanderer oder Wildcamper für eine Nacht ist da deutlich einfacher in der Haltung auch abseits des Weges.1 Punkt -
Ammarnäs – Jäkkvik Tag 4 (21.08.) 79 – 113,5 km Morgens gehe ich im Nebel los. Das Wetter ist aber temperaturmäßig äußerst angenehm zum Laufen. Aus Ammarnäs geht es durch den Wald nach oben, bevor man wunderschön einen Bergrücken entlang durch das Fjäll läuft. Die Sicht könnte zwar besser sein, dieser Abschnitt gefällt mir aber trotzdem ausgesprochen gut und man kommt ziemlich flott voran. Obwohl es den ganzen Tag nicht regnet, hole ich mir aber erstmals nasse Füße. Richtung der unbewirtschafteten Rävfallsstugan geht es durch den Wald wieder nach unten und über den Vindelälven. Genau passend kommt die Sonne heraus und ich lasse sie mir auf einer Bank vor der Rävfallsstugan auf den Bauch scheinen. Durch den Wald geht es dann wieder hoch aufs Fjäll und mit dem schönen Wetter ist es vorbei. Eine erste Zeltmöglichkeit mit Wasser am Guoletsbäcken verschmähe ich noch. Dann muss ich aber feststellen, dass auf dem Kungsleden zwar keiner verdursten wird, dass es aber auch nicht auf jedem Kilometer Wasser gibt, das man trinken möchte. Ich laufe ein ganzes Stück weiter als geplant, bis ich schließlich ein Plätzchen finde, an dem mein Zelt einerseits nicht im Sumpf versinkt und an dem ich andererseits einen kleinen Bach zum Waschen und Wasserholen finde. Das Wetter verschlechtert sich währenddessen zunehmend. Ich schaffe es gerade noch, alle abendlich anfallenden Aufgaben zu erledigen und das Zelt zuzumachen, bevor es anfängt zu regnen (dieses Mal richtig). Tag 5 (22.08.) 113,5 – 143 km, bis Bäverholmen Nachts regnet es und der Wind weht ordentlich, mein Zelt steht aber zum Glück gut. Zum Abmarsch will ich morgens eine kurze Regenpause nutzen, bin aber zu langsam (oder die Regenpause zu kurz). Ich warte mit (bis auf das Zelt) gepacktem Rucksack ab und gegen 9 Uhr komme ich im Trockenen los. Ich freue mich über jeden Schritt, den ich ohne Regen laufen kann und für immerhin fast drei Stunden bleibt es trocken. 15 Minuten vor der Sjnulttjie-Hütte holt mich der Regen dann aber doch wieder ein. Leider schüttet es ziemlich, so dass auch 15 Minuten reichen, um nass zu werden. Ich bin aber froh, dass die Hütte zumindest nicht mehr weit ist und mache den kurzen Abstecher gerne. Zwei Schweden, die dort ihren halben Hausstand ausgepackt haben, haben schon ordentlich eingefeuert, so dass sich der Regenschauer gut aussitzen lässt. Auf zum Teil ziemlich matschigen Wegen geht es weiter Richtung Bárasjuhka-Emergency Shelter. Als ich in dem gemütlichen Innenraum ein kurzes Päuschen mache, erscheint es mir eine Überlegung wert, dort zu bleiben. Ein Schwede, der im selben Bus von Umea nach Hemavan saß wie ich und den ich schon am Tag zuvor öfters wiedergetroffen habe, hat dort aber bereits sein Zelt aufgebaut. Außerdem habe ich kurz zuvor zwei Wanderer überholt, die so aussahen, als ob sie auch an der Hütte bleiben wollen. Mir wird es daher (prognostisch) zu voll und ich laufe weiter. Dabei kommen mir noch mehrere Wanderer entgegen, die auch auf dem Weg zur Bárasjuhka-Hütte sind und ich bin froh über meine Entscheidung. Unter anderem treffe ich auch noch einen Deutschen, der den Kungsleden von Abisko nach Hemavan wandert und mir allen Ernstes erzählt, dass dies sein erster Regentag sei. Unverschämtheit! Da ich zwischendurch an keinem ansprechenden Zeltplatz mehr vorbei komme, laufe ich letztendlich bis Bäverholmen. Dort ist kein Mensch und ich komme mir etwas merkwürdig vor, wie ein Eindringling. Auf der Wiese baue ich im Nieselregen mein Zelt auf und mache es mir zum Abendessen auf der Terrasse bequem. Dann fällt mir ein, dass der Deutsche irgendwas von Toiletten bei Bäverholmen gesagt hat. Tatsächlich – die Räume sind nicht abgeschlossen. Ich frage mich, ob das wohl Absicht oder ein Versehen ist und komme mir noch mehr vor, wie ein Eindringling, als ich die Räume dort betrete. Aber die Versuchung ist einfach zu groß (fließendes Wasser!). Tag 6 (23.08.) 143 – 171 km, bis Jäkkvik Morgens geht es durch den Wald Richtung Adolfsström, ich habe ziemlich schnell nasse Füße, der Weg ist nicht so mein Fall, es regnet. Aber ich habe ein Ziel vor Augen: Jäkkvik. Erstmal komme ich aber nach Adolfsström. Dort hat alles geschlossen. Zum ersten Mal geht es ein Stück auf Asphalt und dann einen Forstweg entlang. Das ist mir in diesem Fall aber recht, denn ich will vorwärts kommen. Leider führt der Weg auch den restlichen Tag durch viel Wald und ist ziemlich matschig. Zur Entschädigung gibt es am Wegesrand aber unendlich viele Heidelbeeren. Und nach dem Regen am Morgen bleibt es immerhin trocken. Irgendwann zeigt sich sogar die Sonne und ich entdecke meine erste Moltebeere. Das Highlight an diesem Tag ist aber ganz klar das Hostel in Jäkkvik, das das reinste Wandererparadies ist. Hier kann man sogar die Sauna nutzen, die auf den STF-Hütten wegen Corona überall geschlossen ist. Außerdem gibt es in Jäkkvik die letzte gute Einkaufsmöglichkeit in einem riesigen Supermarkt. To be continued...1 Punkt
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Hemavan - Ammarnäs Wandertag 1 (18.08.): 0 – 14 km Nach fast sechstündiger Busfahrt und halbstündiger Paketabgabe geht es gegen 14:00 Uhr fast schon los. Im Supermarkt (groß und gut ausgestattet) kaufe ich noch Brot und in der Hemavan Fjällstation eine Gaskartusche. Dort wird mir auch die Entscheidung abgenommen, ob ich eine kleine oder eine mittlere Kartusche mitnehme – es gibt nur noch die mittleren. Das ist für mich mehr als genug, zwischendurch bin ich aber ganz froh, dass ich an Gas nicht sparen muss und mir auch mal was Warmes zu trinken machen kann. Ich laufe bei strahlendem Sonnenschein los und es ist wahnsinnig heiß. Die Hitze bringt mich fast um. Ich bin viel zu warm angezogen (leicht gefütterte Leggings, die ich sonst im Winter zum Sport trage) und habe keine kurze Hose dabei. Da dies der einzige derart heiße Tag ist und ich an vielen anderen Tagen über meine Hose froh bin, ist meiner Kleiderauswahl insgesamt betrachtet okay. Wäre es aber so heiß geblieben, weiß ich nicht, was ich gemacht hätte (Schere?). Ich laufe vorbei an der Viterskalsstugan in das u-förmige Sytertal. Nach ungefähr 14 km baue ich an einem schönen flachen Fleckchen mein Zelt auf. Eigentlich wäre ich gerne noch ein Stück weitergegangen. Ganz aus dem Tal wollte ich aber nicht mehr laufen und aufgrund der Schraffierungen in meiner Karte war ich mir nicht sicher, ob bzw. wie sumpfig der Boden weiter hinten im Tal noch wird (ein Plätzchen hätte sich aber auch noch ein oder zwei km weiter gefunden). Abends tauchen ein paar Moskitos auf, mit denen ich in diesem Augenblick nicht gerechnet habe. Da sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite haben, schaffen es die ersten tatsächlich, mich zu stechen. Das bleiben aber auch die einzigen. Die Zahl der Moskitos ist bereits sehr überschaubar und zudem besitzen die schwedischen Moskitos die Höflichkeit, sich erschlagen zu lassen, bevor sie zustechen. Man muss halt nur aufpassen und darf sich nicht ablenken lassen – insbesondere nicht beim Zähneputzen :-). Tag 2 (19.08.) 14 – 45 km Morgens wache ich bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel auf. Trotz der vielen Bäche um mich herum ist mein Zelt zu meinem größten Erstaunen trocken. Ich laufe aus dem Tal heraus Richtung Syterstugan. Hier darf man auf keinen Fall vergessen, einen Blick zurück zu werfen. Das war es dann aber auch erstmal mit gutem Wetter, der Himmel zieht bereits zu. Die Bänke vor der Systerstugan nutze ich, um meine Regensachen auszupacken. Den restlichen Tag ist das Wetter durchwachsen, Regen, Wolken, Sonne im Wechsel. Es geht über sieben Brücken und dann am See entlang bis zur Tärnasjöstugan. Dort mache ich ein kleines Päuschen, bevor es noch ein Stück aufwärts geht. Ich finde einen schönen Zeltplatz mit Blick auf einen See. Von meinem Logenplatz aus, sehe ich eine Rentierherde, die sich dort zum Abendessen einfindet. An diesem Abend mache ich auch erste Bekanntschaft mit Knots, die in Heerscharen auftauchen und mich dazu bringen, das Moskitonetz über den Kopf zu stülpen und mich schneller als geplant in mein Zelt zu verziehen. Tag 3 (20.08.) 45 – 79 km, Ammarnäs Die erste Nacht sollte auch die letzte mit trockenem Zelt bleiben. In der Luft ist so viel Feuchtigkeit, die nachts kondensiert, dass ich ab diesem Morgen den Tag immer mit Zelt abwischen beginne. Ich starte eher früh, da es so aussieht, als ob ich an diesem Tag noch gut bis Ammarnäs laufen kann und ankommen will, so lange der Supermarkt noch offen hat. Zur Servestugan geht es erstmal über einen Hügel. Auf dem Weg nach oben bekomme ich aus einiger Entfernung eine Elchkuh zu sehen, auf dem Weg nach unten zahlreiche Rentiere (aber Rentiere kann ja jeder :-)). Das Wetter ist wieder durchwachsen, neblig und regnerisch. Ich packe eigentlich früher oder später an fast jedem Tag meine Regensachen aus. Der Regen, der mich die meiste Zeit begleitet, ist so ein leichter Nieselregen, bei dem man am Anfang denkt, dass man dafür kein Regenzeug braucht, von dem man auf Dauer aber doch nass wird. Immer noch besser als strömender Regen, versuche ich mir zu sagen... Nach der Servestugan kommt tatsächlich mal ein längerer Aufstieg und es geht bis auf 900 hm hoch. Im Vuomatjahkka Emergency Shelter mache ich windgeschützt und trocken ein Päuschen, bevor es über eine ziemlich karge Hochebene Richtung Aigert Stugan weitergeht. Die Hütte sieht man schon von weitem und es geht einfach und flott nach unten. Von der Aigert Stugan folgt ein weiterer Abstieg bis Ammarnäs, der sich zieht. Obwohl ich eigentlich noch nicht viel brauche, statte ich dem Supermarkt einen Besuch ab. Nach nur zwei Nächten im Zelt gönne ich mir im Ammarnäs Wärdshus außerdem ein Bett und eine Dusche.1 Punkt