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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 25.03.2023 in allen Bereichen
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Sammelthread - myog kleine Basteleien
Slate und 9 andere reagierte auf Omorotschka für Thema
10 Punkte -
Bewegte Bilder
Trekkerling und 3 andere reagierte auf Kay für Thema
Lucy Barnard wandert mit ihrem Hund Wombat die Länge Amerikas von Süd nach Nord. Inzwischen ist sie in Panama angekommen. Ihr Equipment ist im Laufe der Zeit immer leichter geworden. In diesem Video zeigt sie ihr nach eigenen Worten leichtestes Setup. Auch ihre Tourvideos gefallen mir sehr gut.4 Punkte -
Trekkingdesserts selber machen
BitPoet und 2 andere reagierte auf Schwarzwaldine für Thema
Meine Testreihe geht weiter, ich hatte mir diverse Zutaten von Biovitera bestellt. Das Joghurtpulver ist leider pur geschmacklich bei uns durchgefallen, das funzt im Müsli o.ä. aber nicht als Dessert, auch nicht mit Fruchtpulver Dafür hat mich das Bananenpulver positiv überrascht, das bindet ziemlich gut, schmeckt angenehm bananig-süß und lässt, wenn man eh nicht so süß will, ein Dessert ohne zugesetzten Zucker zu: 15g Bananenpulver, 10g Sahnepulver, 60-70g Wasser, verrühren (ist klumpenfrei nicht so ganz einfach hinzukriegen, schmeckt aber auch notfalls mit, weil sie nicht sonderlich spürbar sind), fertig. Mal schauen, ob mit weiterem Fruchtpulverzusatz noch geschmackliche Varianten drin sind.3 Punkte -
Trekkingdesserts selber machen
Bleiente und ein anderer reagierte auf Schwarzwaldine für Thema
Ich bin mal so frei und löse @diets Rezept für Pudding a la Seelenwärmer aus dem Thread heraus, um hier eine eigene Sammlung zu erstellen, die die MYOD-Varianten (Make your own dessert )sammelt. Ich habe nämlich in den letzten Tagen etliche Experimente diesbezüglich gemacht - dabei kamen auch Varianten heraus, die nicht funktionieren oder nicht sonderlich gut schmecken, so dass sich andere, die ebenfalls selber machen wollen, sich diese Fehler sparen können. Vorteil vom selber machen: wird leichter, weniger Zusatzstoffe und man kann die Zuckermenge anpassen. Das Original ist mir eigentlich zu süß. Weitere Dessertideen zum Selbermixen für unterwegs sind selbstverständlich willkommen! Diets Rezept für Schokopudding: Meine Erfahrungen dazu: 1. Statt Magermilchpulver 5g Sahnepulver (72%) 2. Für mich reichen 5-10g Zucker (Puderzucker braucht es nicht, Mascobado oder Kokosblüten funktioniert auch) 3. Statt 15g Schokolade 5g Kakaopulver 4. Mit Kartoffelstärke gibt es Klümpchen UND nach kurzer Zeit ist der Pudding wieder Suppe. Maisstärke funktioniert prima, das Mixen kann man sich sparen, wenn man die Zutaten gut miteinander verrührt, bis alle Stärkenester weg sind. Die Vanillevariante funktioniert auch. Nicht funktioniert hat Erdbeerpudding (mit Erdbeerfruchtpulver) und Sahnepulver, gleiche Stärkemenge, wurde nicht fest. Ohne Sahne (Rote Grütze) wurde es fest, hat aber penetrant nach Stärke geschmeckt, was es in der Geschmacksrichtung Vanille/Schoko nicht tut. Vanille mit gefriergetrockneten Himbeeren drin wurde auch nicht richtig fest. Was funktioniert hat: Sahnepulver, Cranberry- und Erdbeerpulver, etwas Zucker mit etwas lauwarmen Wasser verrühren. Hat mir geschmeckt, meinem Mann allerdings nicht.2 Punkte -
Gaiters mal wieder (Prototyp)
dermuthige reagierte auf BitPoet für Thema
Vernünftige, leichte Gamaschen (zu einem vernünftigen Preis) zu bekommen ist ja in unseren Breitengraden oft eine Herausforderung, also habe ich mich jetzt endlich selbst daran versucht und einen ersten Prototyp nach der vielen hier schon bekannten Anleitung von Hiking Hammonds genäht. Bei den Spitzen, an denen der Schnürsenkelhaken befestigt ist, habe ich mich vom Tutorial von Gabrielle Kotanidis inspirieren lassen. Ich gehe nicht näher die Abmessen und Nähte etc. ein, das ist in den verlinkten Blogs gut erklärt, aber die ein oder andere Erkenntnis kann evtl. anderen weiter helfen, die sich das erste Mal mit so einem Projekt beschäftigen. Materialien: Lycra aus einer Restekiste vom Tanzsportbedarf Ein Stück nicht dehnbaren Stoff (8x11cm) aus einer alten Skijacke, die kürzlich ihr zweites Leben als Arbeitskleidung beendet hat Ackermann Universalgarn 120 Universalnadel Obertransportfuß Prym Textil-Klebestift wasserlöslich 2 Haken aus Haken&Ösen Set, da habe ich schlecht gelesen und mit 12,5 bis 17mm gedacht, die sind perfekt, dabei ist da die eingehakte Länge von Haken&Öse zusammen angegeben, war also eher fummelig... 2 x 4cm Klettband mit Kleber, fürs finale Projekt werde ich aber welches ohne Klebefläche besorgen, da der Kleber die Nadel versaut und ich sie mehrmals sauber machen musste Rollschneider (sehr empfehlenswert) Materialkosten: ca. 5€ Gewicht (Paar): 24g Gleich mal vorweg: nur per Nadel zusammen geheftetes Lycra nähen ist extrem schwierig, für mich persönlich sogar unmöglich. Mit dem Klebestift von Prym (vermutlich tuts Pritt oder Uhu genauso, wenn man den Kleber etwas antrocknen lässt) haftet das ganze aber ausreichend, so dass ich auch ohne Obertransport halbwegs saubere Säume hingekriegt habe. An der Verbindungsnaht wäre ich aber ohne Obertransport gescheitert, die dünne obere Lage schiebt sich schon zusammen, wenn man nur blinzelt. Alle Zickzack-Nähte habe ich in der Stretch-Variante ausgeführt. Ein normaler Zickzack-Stich wäre auch nicht dehnbar genug, da würden meine Füße dann nicht mehr durch passen. Allerdings werde ich an der Beinöffnung im finalen Modell auch einen Zentimeter zugeben. Je nach Waden-Knöchel-Fuß-Verhältnissen kann eine normale Zickzack-Naht schon funktionieren. Die Verbindungsnaht an der langen Kante (also vorne) habe ich mit einem 2mm Geradstich ausgeführt. Da wurde schnell deutlich, dass ich noch mit dem verwendeten Garn und der Fadenspannung experimentieren muss, sonst hält das nicht lange. Das lässt sich auch auf dem zweiten Bild erkennen. Evtl. wäre auch eine (falsche) Kappnaht langlebiger. Die Haken habe ich mit der Knopf-Funktion der Nähmaschine angenäht (Stichbreite 4,5mm). Allerdings sind die kleinen Haken gerade nicht breit genug um vom Knopf-Fuß festgehalten zu werden. Ich hab zwar mit der Spitzzange nachgeholfen, aber richtig sauber und haltbar wird es nur mit einem etwas größeren Haken. Mehr Bilder: So schauen die Gamaschen in getragenem Zustand aus (die Schuhe auf den Bildern sind Größe 44 / US 10): Hier noch die Seitenansicht, einmal innen, einmal außen:1 Punkt -
Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
Oska reagierte auf dermuthige für Thema
Schwitzend, trotz der Kälte, kämpfe ich voran. Ich richte den Blick zum Boden, alles andere wird vom dichten Nebel verschluckt. Vorsichtig setze ich meine Schritte. Überall verbergen sich Löcher im Geröll, manche Felsen glänzen unter dünnem Eis, andere wackeln gefährlich. Die karge Natur erinnert mich an die Alpen. Dabei wandere ich doch durchs grüne, hügelige, lebendige Schweden. Wann und wo bin ich bloß falsch abgebogen? Gestern, in Tjäktja. Da ich zu viel Zeit für zu wenige Kilometer übrig hatte, entschloss ich mich für einen Umweg, der es in sich hatte. Eine steinige Passüberquerung im tiefen Nebel, verschneite Berghänge und vereiste Bäche, keine Menschenseele weit und breit. Aber auch ein ruhiger Bergsee, glühende Gipfel im Abendlicht und mein liebstes Foto der Reise. Falsch abgebogen? Richtig so!1 Punkt -
Ich nutze eine Nemo Tensor in Kurz ... Der Rucksack landet abends also unter den Beinen. Draht ist da nicht so bequem.1 Punkt
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OT: Ich musste echt erstmal den link anklicken, ob's sowas wirklich gibt - wahrlich witzig! In Prepperkreisen ist SHTF die Abkürzung für "Shit hits the fan", also den worst case... ich hatte angenommen, so ein Markenname wäre was für ein Apokalypse -Tool oder so.1 Punkt
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Sehr schön. Ich mag auch die Musikauswahl, die nervt mich nämlich häufig bei Wandervideos. Gleich mal abonnieren, den Guten.1 Punkt
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Beides nach dem, was ich so gesehen habe, bei ca 30-40 kg/m³ fuer den Bogenscheibenkram habe ich gerade nix, fuer Minicell... z.B. nen Fitting Set APX42 Minicell 25*40*5 200g 40 kg/m³ Anfibio Foam Seat APX30 Minicell 25*40*5 cm 150g 30 kg/m³ Bei irgendeinem Paddelladen habe ich das als 1 cm Platte gesehen...1 Punkt
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Westweg als Neuling laufen ;)
Joe_McEntire reagierte auf J_P für Thema
Falls du noch was vom Westweg lesen bzw. sehen willst: ich habe hier 2019 nach meiner Westwegwanderung neben diversen anderen Berichten hier im Forum auch einen bebilderten Bericht geschrieben:1 Punkt -
Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
Civetto reagierte auf dermuthige für Thema
Tag 4: Der lange Marsch Mit trockener Kehle wache ich auf. Ich greife zur Wasserflasche und nehme den letzten Schluck. Der Kaffee muss wohl warten! Da es draußen prasselt und ich den Kocher nicht brauche, frühstücke ich im Zelt. Ich öffne die Tür und spähe hinaus. Dichter Nebel, keine Aussicht. Ich lache. Genug von der Sonne, endlich zeigt der Kungsleden sein wahres Gesicht! Ich ziehe die Regenjacke über, packe zusammen und ziehe los. Es dauert nicht lang, dann lichtet sich der Nebel. An der Kreuzung bleibe ich stehen. Ich möchte ungern den unnötigen Weg nach unten laufen, um Wasser zu holen. Oben gibt es bestimmt auch eine Quelle? Ich frage ein französisches Wandertrio, das gerade aus ihren Zelten klettert. Sie wissen es auch nicht, laufen in die gleiche Richtung. Logisch, denke ich später, ich kenne sie ja: Sie hatten in der ersten Nacht in meiner Nähe gezeltet und geangelt. Im Niesel stapfe ich voran. Ich mag das: Bei diesem Wetter verfalle ich in eine Art Trance, setze automatisch Schritt um Schritt und ziehe mich in meinen Kopf zurück. Bis mich eine Bewegung im Augenwinkel stutzig macht: Zwischen den bunten Sträuchern stolziert ein Rentier. Nein, nicht eins – bestimmt ein ganzes Dutzend. Ich beobachte sie fasziniert, bis sie hinter einer Hügelkuppe verschwinden. Dann schreite ich selbst über eine Hügelkuppe. Ich kann meinen Augen nicht trauen: Bestimmt 200 Tiere ziehen vor mir durchs Fjäll. Leider erzählen die Rentiere mir nicht, wo es Wasser gibt. Allen Reiseberichten zufolge quillt der Kungsleden vor Bächen nur so über, aber dazu braucht es wohl entweder Schmelzwasser oder vernünftigen Regen. Fürs erste ist das Wetter zu kalt, fürs zweite immer noch zu gut. Ein netter Wanderer verrät mir endlich, unten im Wald sei eine gute Quelle. Bis dahin sei es aber noch eine gute Stunde. Ich danke also und eile davon. Doch zuerst erinnert mich ein Schild daran, meine Überfahrt über den nächsten See (Sitojaure) zu buchen: Hier oben habe ich tatsächlich Empfang. Ich wähle die Nummer und sichere mir einen Platz für 17:15 Uhr. Dann geht es steil runter, hinein in einen kleinen Birkenwald. Der Himmel bricht auf, die Sonne scheint, mir wird warm. Bis zum Boot habe ich viel Zeit, also erkunde ich ein wenig die Gegend. Abseits des Weges entdecke ich einen kleinen See, hier habe ich tolle Sicht auf die Berge in der Ferne. Mir gelingt ein Foto, dann suche ich den Bach und nehme ein paar durstige Schlucke. Ein weiteres Schild verrät mir, es seien noch 4 Kilometer bis zum Sitojaure. Doch nach 20 Metern stehe ich schon am Ufer: Es sind wohl 4 Kilometer über den See, nicht bis zum See. Dann heißt es jetzt wohl warten. Oder? Am Ufer sitzen bereits ein Israeli, zwei Briten und eine Britin. Letztere erzählt, sie habe ein zusätzliches Boot für 13:00 Uhr gebucht. Mal schauen, vielleicht kann ich da schon mit. Der Israeli harrt schon seit 8:30 Uhr am See aus, er hatte die Fahrt am Morgen knapp verpasst. "I'm sick of looking at this lake", kommentiert er trocken. Ein älteres Paar gesellt sich zu uns, das Angeltrio stößt auch dazu. Dann kommt schon das Boot, ein Passagier trägt einen Atom Packs. "Nice pack!", rufe diesmal ich. Das wird eng. Zu eng, korrigiert mich der Fahrer. Er könne nur neun von uns mitnehmen, da er nicht genug Schwimmwesten habe. Der Israeli bietet sich an, zurückzubleiben. Alle protestieren. Doch selbst als sich eine zehnte Weste in einer Kiste am Ufer auftreiben lässt (hier verstecken sie sich also doch!), weigert er sich – möchte vermutlich nicht die 10 € Aufpreis zahlen. "No problem, I'll take the later boat and just walk at night." Na gut. Die Bootsfahrt ist schön, deutlich schneller als ein Ruderboot, aber die gibt es hier ja eh nicht. Dann werden wir langsamer. Vorsichtig navigiert der Fahrer entlang einer Route, die er im Sommer abgetaucht und mit Stäben markiert hat. Im September sei der Pegel immer niedrig, da mit der Kälte das Schmelzwasser ausbleibe, also müsse er wegen der Steine im Wasser aufpassen, erklärt er. Aktuell sei es besonders schwierig, da das Wasser wegen heftiger Regenfälle im August sehr trüb sei. Überfahrt.mp4 Der Motor bricht ab. Dem Fahrer ist es sichtlich unangenehm, füllt aber schnell aus einem Benzinkanister nach. Normalerweise nehme er das größere Boot und kontrolliere dort regelmäßig den Stand, aber da eigentlich nur eine Person den extra Trip gebucht hatte, war er aufs kleine Boot ausgewichen. Macht ja nichts, wir freuen uns alle, ein paar Stunden gespart zu haben! Am anderen Ufer zahlen wir für die Fahrt, ich krame mein Bargeld hervor. Zum Glück nimmt er es an, das ist hier oben keine Selbstverständlichkeit: In der schwedischen Wildnis ist Kartenzahlung bereits beliebter als in einer deutschen Großstadt. Am anderen Ufer bietet die Landschaft ein neues Bild, wird langsam rauer. Dazwischen die Idylle: Schöne Teiche mit hohem Gras, vereinzelte Gruppen von Rentieren. Links von mir erstreckt sich ein wunderschönes Tal im Tal, wie eine kleine Schlucht. Ein langer Bach zieht sich durch, hier blüht die grüne Vegetation, vereinzelte bunte Bäume. In schönem Licht könnte ich mich hier nicht sattsehen. Doch es verdunkelt sich, die Wolken ziehen zu. Alle Bilder werden langweilig, ihnen fehlt das Leben. Kann ja auch mal sein, bisher war das Wetter für den Kungsleden eigentlich viel zu gut! Der Weg führt Richtung Saltoluokta. Ich wollte eigentlich irgendwo auf halber Strecke schlafen, um am nächsten Morgen den Rest zu wandern und die Überfahrt um 15:00 Uhr zu erwischen. Denn am dritten See gibt es wieder keine Ruderboote, dafür aber eine richtige Fähre. Doch ich bin gut in der Zeit, also lasse ich meine Füße treiben. Vielleicht schaffe ich schon die Fähre um 10:00 Uhr. Kilometer um Kilometer zieht dahin. Keine tollen Blicke, kein tolles Licht, also verstecke ich mich wieder in meinen Gedanken und lasse meine Füße treiben. Ich laufe immer weiter, Schritt um Schritt und ohne Pause, selbst als die Füße langsam stoppen möchten. Bis ich am frühen Abend einen See erblicke: Hier geht es endlich runter nach Saltoluokta. Mein langes Tal geht zu Ende, neue Blicke öffnen sich. Berge in der Ferne, kleine Seen zu meiner Linken. Die Sonne bricht heraus. Ich schieße ein Foto einer einsamen Bergspitze. Es hat sich gelohnt, durchzuziehen. Das Tal hinter mir liegt im Schatten, dort bleibt es jetzt duster. Doch hier ist mein Glück noch nicht zu Ende. Das neue Tal bietet einen Pfad für die Sonne und schenkt mir später die Sicht auf orange schimmernde Wolken. Das Zelt steht. Noch ein paar Fotos, Nachricht an die Liebsten, Essen. Dann sinke ich zufrieden ins Bett – der Kungsleden ist einfach spitze. Ich habe ja keine Ahnung, dass der nächste Tag alles noch übertreffen wird ...1 Punkt -
Westweg als Neuling laufen ;)
Trekkerling reagierte auf Joe_McEntire für Thema
OT: Die Diskussion hat doch gar nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun. Jedes Mal, wenn ihr hier was über Hängematten schreibt, freue ich mich, dass auf der Startseite was Neues zum Westweg steht, um dann enttäuscht zu werden, weil es wieder nur die Hängematten-Diskussion ist1 Punkt -
Tipp für Anreise mit der Bahn in Europa
Trekkerling reagierte auf momper für Thema
Nachtzüge: https://back-on-track.eu/night-train-map/1 Punkt -
TAR Neo Air NXT - der neue Goldstandard?
moyashi reagierte auf VanDerSpree85 für Thema
Die NeoAir Uberlite liegt sich identisch wie die NeoAir Xlite. In Kombination mit einer Evazote Matte nutze ich meine seit zwei Jahren ohne Probleme. Ohne Evazote würde ich sie aber auch nicht empfehlen.1 Punkt -
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Video-Reiseberichte
Ausgebuffte_Hund reagierte auf Robert Klink für Thema
Ich möchte auch mal meine drei längeren Video-Reiseberichte zu den Trails Kungsleden 2021 Westweg 2022 Walker's Haute Route 2022 hinzufügen. Stehe auch gerne für Fragen bereit, die vielleicht nicht in den Videos besprochen werden1 Punkt -
Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
chummer_fc reagierte auf dermuthige für Thema
Tag 3: "Great spot!" Mal schlafe ich, meist krampft mein Magen. Ich wühle hin und her, suche eine Position, die Abhilfe schafft. Vergeblich. Habe ich schlechtes Wasser getrunken? Hätte ich doch den Wasserfilter mitnehmen sollen, entgegen allen Wanderberichten, hier oben sei nichts zu befürchten? Dass mein Erste-Hilfe-Set etwas für Magenprobleme bereithält, vergesse ich ganz unter der Angst, der Weg wäre hier für mich vorbei. In den frühen Morgenstunden entspannt sich die Lage. Wahrscheinlich war mein Körper das trockene, fettige Essen bloß noch nicht gewohnt und wollte ein bisschen meckern. Gegen 7:00 Uhr wache ich auf und packe langsam zusammen. Auch mein Hüttenpartner setzt sich auf und bereitet sein Frühstück zu. Bei mir geht mal wieder nichts über Kalorien und Nüsse, wenn auch ohne Schokolade: Ein leckeres Müsli aus Nüssen, Samen und Apfelringen. Wir lassen gerade die Ruderboote ein, als das Fährboot kommt und ein paar Südwärtige absetzt. Wir fühlen uns abenteuerlustig, also verzichten wir auf die Wasserkutsche. Wir wollen uns den Einstieg einfach machen und ziehen unser Boot an den Steg. Aber das gefällt dem Fährmann gar nicht: „No, no, not for you!“, schimpft er und wedelt heftig mit den Armen. Na gut, zurück zu den rutschigen Steinen. Kaum sind wir unter seiner peniblen Beobachtung zwei Paddelschläge weit gekommen, murrt er weiter: „Life vests! Where are your life vests?!“ – und fährt ohne weitere Hinweise davon. Ja, gute Frage, wo? Wir haben keine gesehen. Die Bootshütte ist geschlossen, sonst gibt es nur eine Kiste mit der Aufschrift „Sand“, die wird es wohl kaum sein. Es muss auch ohne gehen. Unsere Freunde im ersten Boot sind schon los, das Motorboot ist nun auch weg, das Wasser wirkt ruhig, das Wetter gut. Und falls was schiefgeht, können wir uns immer noch auf eine der Inseln im See retten. Hier führt der Weg eh vorbei, den uns ein paar Bojen markieren. Als wir unsere kleine Bucht verlassen, merken wir schnell: Es ist windiger (und dadurch wilder) als gedacht. Die Bojen sind kaum mehr auszumachen, die kleinen Wellen blockieren häufiger die Paddel, es spritzt ins Boot. Gut, dass wir Regenjacken anhaben! Wir wechseln uns ab, das Ganze macht ordentlich Spaß. Nach einer Dreiviertelstunde erreichen wir das andere Ufer, rund vierzig Minuten später als das Motorboot. Hier liegt noch ein weiteres Ruderboot, es gab also insgesamt vier. Es ist 10:00 Uhr. Höchste Zeit, auch an Land ein paar Kilometer hinter uns zu bringen. Zunächst erreichen wir Aktse, das kleine Hüttendorf über dem See. Ein kleiner Laden, Picknicktisch und warme Sonnenstrahlen laden uns zu einer ungeplanten Pause ein. Wir legen ein paar Sachen zum Trocknen aus und unterhalten uns mit den letzten Langschläfern, die hier genächtigt hatten. Ich kauf drei Teebeutel für den Preis von drei Teepackungen, einfach weil ich finde, es gehöre dazu, in einem der Hüttenläden etwas zu kaufen. Doch lange genug für eine Tasse Tee kann ich die Füße nicht mehr stillhalten und ziehe los. Auf dem nächsten Hügel wartet eine Wanderkreuzung. Der Kungsleden führt geradeaus, von links ruft Skierffe, der Berg mit der besten Aussicht weit und breit. Diesen Abstecher lässt sich hier niemand entgehen. Abseits vom offiziellen Weg muss ich mir einen Pfad durch Morast kämpfen, bevor es endlich steiniger wird. Ich blicke in ein langes Flussdelta, gespickt von bunten Bäumen. Was ein Anblick! Eine Familie schlägt hinter einem riesigen Felsbrocken windgeschützt ihr Lager auf. Ich beneide sie. Ob ich später auch so einen tollen Platz finde? Wohl kaum. Schöner (und damit am schönsten) ist es nur auf dem Gipfel. Die Versuchung, hierzubleiben ist groß: Der Blick ins Tal ist wunderschön und ich würde ihn unglaublich gern im roten Abendlicht erleben und fotografieren. Es ist aber viel zu windig, als dass ich hier zelten wollte – nicht zu vergessen die Absturzgefahr bei Nacht. Auch bis zum Abend zu bleiben, ist mir zu riskant, da ich nicht im Dunkeln den Weg zurück durch den Morast suchen möchte. Ich verfluche meine Vernunft. Immerhin, mit meinem Teleobjektiv gelingen mir auch jetzt ein paar schöne Aufnahmen. Die Jungs stoßen dazu. Ein Gruppenfoto, dann müssen wir uns verabschieden: Sie schreiten tiefer in den Sarek hinein. Und ich? Könnte querfeldein abkürzen und direkt zum nächsten See wandern. Aber mein Wasser ist knapp und ich möchte mich nicht auf unsichere Quellenlagen stützen. Ich trete also den Rückweg an. Nach einer halben Stunde kommt ein Bach, das wird mir bis zur Kreuzung reichen. Und wenn ich dort zelte, kann ich vor dem Kochen fix ohne Rucksack ein Stück Richtung Aktse hinunterlaufen, da hatte ich noch einen Bach gesehen. Ich verwerfe meinen Plan: Die Familie ist fort, der schöne Platz ist frei! Hier muss ich einfach bleiben. Zum Abendessen reicht mein Wasser noch, das Frühstück muss ich halt trocken schlucken. Ich entfache ein kleines Feuer. Es kämpft mit dem Wind, aber der Windschirm meines Kochers hält es tapfer am Leben. Zwei letzte Wanderer laufen vorbei. "Good spot!", ruft einer. Ja, der beste meines ganzen Weges. Ich starre in die Ferne und lasse meine Gedanken treiben, bis es dunkel wird. Zeit, das Feuer zu löschen. Aussicht mit Feuer.mov1 Punkt -
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Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
chummer_fc reagierte auf dermuthige für Thema
Tag 2: Rote Wolken Ich friere. Immer wieder wache ich auf, ziehe Schicht um Schicht mehr an, selbst die Daunenjacke reicht nicht aus. Ich rücke die Kapuze tiefer ins Gesicht und versuche, die Kälte wegzudenken. Wird das jede Nacht so, vielleicht noch kälter? Die Nächte werden jeden Tag länger, ich ziehe nordwärts und in die Höhe. Habe ich mich in der Temperatur verkalkuliert, wird das hier echt kein Spaß. Ohne Wecker stehe ich auf, vermutlich gegen 6:00 Uhr. Mein Zelt ist innen und außen von dünnem Eis überzogen, auch das Wasser zwischen den Steinen am Ufer gefriert. Ich zwinge meine kalten Finger ein paar Fotos zu schießen, dann enteise ich das Zelt. Warmes Blut prickelt zurück in meine Glieder. Frühstück, dann los. Bald kommen mir die ersten Menschen entgegen. Die meisten laufen südwärts, ich kann der Idee wenig abgewinnen. Ich habe die Sonne lieber im Rücken, statt von ihr geblendet zu werden. "Nice pack!", zerrt mich jemand aus den Gedanken. Wer erkennt denn schon meinen Rucksack, ein Ultralight-Wanderer? Ja, und YouTuber mit Kameraausrüstung zugleich! Der Italiener erzählt mir, gestern Nacht seien es -4°C gewesen. Wir fachsimpeln kurz über unser Gear (ich trage einen Atom Packs, er einen Yamatomichi), dann ziehen wir in entgegengesetzte Richtungen weiter. Wenig später führt eine kleine Abzweigung nach Parte, einer Halbinsel, auf der ein paar Hütten stehen: zum Schlafen, fürs Feuerholz und fürs ... Geschäftliche. Ich erleichtere mich direkt daneben am ausgewiesenen "Gentlemen's Loo", einem Baum. Ein Stück Seife liegt parat, ebenso ein Eimer mit Wasser. Ich folge der angepinnten Anleitung, schöpfe etwas Wasser in die montierte Konservendose und wasche mir die Hände unter dem Loch, aus dem das Wasser sickert. Während ich weiterlaufe, krame ich ein paar Snacks aus der Bottom-Pocket meines Rucksacks. Ich mache selten längere Pausen, da ich schon oft genug mit der Kamera stehen bleibe. Also esse ich einfach unterwegs. Alle ein bis zwei Stunden gibt es kalorienreiche Leckereien: Nüsse, Schokolade, von Schokolade umhüllte Nüsse, diverse Riegel und ein bis zwei getrocknete Mangostreifen. Ich kaue ein wenig, da höre ich hinter mir bekannte Stimmen. Eine Gruppe Deutscher nähert sich. Ich habe sie gestern im Bus kennengelernt, fünf junge Studenten, die sich auf eigene Faust durch den Nationalpark Sarek schlagen wollen. Wir tauschen uns kurz aus, sie haben gestern am Lagerfeuer die Nordlichter beobachtet. Ein Schild heißt mich im Sarek willkommen. Ja, auch der Kungsleden führt durch diesen Nationalpark. Zumindest für einen Tag. Die Grenze wirkt gut gewählt, denn als der Weg ansteigt, verändert sich die Landschaft rasch: Aus Nadelwald wird Mischwald, aus Mischwald Laubwald. Dann gar kein Wald: Ich habe das Fjäll erreicht. Vor mir liegt ein bunter Heideteppich, hinter mir führt der Blick ins Tal. Zwischen den grünen Fichten und Kiefern sprießen Birken in die Höhe. Manche leuchten bereits gelb, ihr rotes Gewand folgt hoffentlich bald. Hoch, über den Hügel und wieder runter: Heute möchte ich Strecke machen. Hier oben gibt es schöne Lagerplätze, aber der Schrecken der kalten Nacht treibt mich in tiefere Ebenen. Am besten zum nächsten See: dem ersten von vieren, die ich auf meiner Tour überqueren muss. Schaffe ich es bis 17:00 Uhr? Dann fährt das Motorboot nach Aktse. Doch ich werde langsamer, Füße und Rücken schmerzen. Egal, weiter. So spare ich mir immerhin morgen früh den Stress, zur 9:00-Uhr-Überfahrt zu hetzen. Man kann auch rudern, aber allein bei Wind und Wetter? Als ich den See erreiche, verschwindet das Motorboot gerade hinter einer Insel – auf und davon. Die Deutschen treffen ein, sie haben sich ebenfalls durchgekämpft. Wir besprechen die Lage, sie hätten für mich Platz im zweiten Ruderboot. Insgesamt liegen drei bereit. Ein Glück für uns: Denn laut der Infotafel gibt es ingesamt nur drei Boote und eigentlich muss immer mindestens eins auf jeder Seite bleiben. Wer das letzte nimmt, muss mit einem zweiten im Schlepptau zurückfahren, es am ersten Ufer festmachen und ein drittes Mal übersetzen. Doch ein starker Wind zieht auf, möglicherweise sogar ein Sturm – wir wollen es nicht drauf ankommen lassen. Die Gruppe zieht sich in den Wald zurück, ich geselle mich zu einem weiteren Deutschen in die Schutzhütte am Ufer. Während ich mein Abendessen koche, verfasse ich eine Nachricht auf meinem Garmin InReach Mini. Täglich sende ich Familie und Freundin eine Nachricht samt Standort. Sollte etwas passieren, würde man mich auf dem Kungsleden zwar finden – aber für mich ist es auch eine Übungstour für abgelegenere Reisen. Es dauert eine ganze Weile, bis die Nachricht endlich rausgeht. Gut, dass ich das teste. Im Ernstfall hätte mich sonst die Panik gepackt. Jetzt ab in den Schlafsack. Das waren eindeutig zu viele Kilometer für den zweiten Tag gewesen, habe keine Energie mehr für Fotos. Graues Licht und unruhiges Wasser bieten eh nicht viel für die Linse, rede ich mir ein. Ich unterhalte mich mit dem Deutschen in der Schutzhütte. Beeindrucke, teils aberwitzige Geschichten. Er habe gestern zwei Adler und einen Polarfuchs gesehen, zeigt mir knapp tausend Fotos – nur keins von den Tieren. Ein Schwätzer? Ich vermisse die Ruhe meines Zeltes. Irgendwann blicken wir aus dem Fenster. Der Himmel glüht! Der Anblick verschafft mir neue Energie. Ich schlüpfe aus dem Schlafsack und in die Schuhe, renne ans Ufer, suche ein Bild. Die Studenten sind auch schon da, alle starren in den Himmel. Die Wolken leuchten in so einem tiefen Rot, das habe ich noch nie gesehen. Ich löse mich aus dem Bann, ein erster Schnappschuss, suche hektisch nach einer besseren Komposition. Als das Licht beginnt zu schwinden, löse ich aus. Und damit: Gute Nacht. Wenn nur die Magenkrämpfe nicht wären ...1 Punkt -
Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
chummer_fc reagierte auf dermuthige für Thema
Die Kamera hilft natürlich, das ganze in Szene zu setzen. Berge, Bäume, Spiegelung? Das habe ich mit bloßem Auge kaum wahrgenommen. Aber gegen das Schwarz des Himmels heben sich die Lichter besonders gut ab, daher ja: Sie waren tatsächlich kräftig grün. Und durch ihre Bewegung noch viel eindrücklicher, als das Bild es vermuten lässt. Ich hatte mich auch an einer kleinen Timelapse versucht. Geht besser, aber hilft es zu verdeutlichen: Über dem Berg sind die Lichter besonders intensiv, dort konnte ich sogar ein paar der pinken Streifen mit dem Auge erkennen. Oben sind sie schwächer, wurden später aber intensiver und haben mehr Form angenommen. Nordlichter-1080p.mp41 Punkt -
Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
Oska reagierte auf dermuthige für Thema
Tag 1: Geschenk des Weges Fünf Minuten bin ich einen See entlang gelaufen, da merke ich, etwas stimmt nicht. Ich laufe doch nach Norden, warum scheint mir dann mitten am Tag die Sonne ins Gesicht? Ups! Da bin ich glatt in die falsche Richtung gestartet. Ich kehre um. Statt 180 habe ich nun 181 Kilometer vor mir, aber das macht nichts, ich habe ja Zeit. Statt an einem See beginnt mein Abenteuer in einem Wald. Zwischen lauter Nadeln lugen auch ein paar Birkenblätter hervor, die ersten leuchten bereits gelb. Mein Blick durchforstet das Dickicht links und rechts. Überall verstecken sich Pilze. Nach einer halben Stunde folgt der erste Bach, dann morastige Felder. In der Ferne entdecke ich schneebedeckte Gipfel. Ja, hier gibt es sie, die Idylle. Für heute hege ich keine großen Pläne mehr, bin ja erst gegen Mittag aus dem Bus gestiegen. Aber gerüchteweise weiß ich von der Fahrt: Die Chance steht gut, am Abend Nordlichter zu sehen! Das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen. Ich werde also weiterlaufen, bis ich einen schönen Blick finde, um sie auch mit der Kamera einzufangen. Etwa zehn Kilometer später ist es so weit. Ich komme an den ersten See (wenn wir meinen Fehlstart mal außer Acht lassen). Ein Platz fürs Zelt, ein Blick für die Nacht, ein Bach ist nicht weit – ich bleibe hier. Im ruhigen See spiegeln sich die Berge, die untergehende Sonne wärmt mein Gesicht. Ich errichte mein Zelt, bereite und verzehre mein Abendessen und hole Wasser vom Bach. Dann hüpfe ich im flachen Wasser von Stein zu Stein und fotografiere den Sonnenuntergang. Nicht weit von mir zeltet eine kleine Gruppe aus dem Bus, angelt und räuchert Fisch. Sie lassen den Abend am Feuer ausklingen, doch für mich geht's früh ins Bett. Ich stelle mir natürlich ausreichend Wecker, damit ich auch kein einziges Nordlicht verpasse. Ring riiiiiing! Müde schalte ich den Wecker aus, kämpfe mich aus dem Schlafsack und krabble aus dem Zelt. Es ist elf Uhr in der Nacht und absolut finster. Nur nicht am Himmel: Zwischen den Sternen wabert ein sanftes Licht hin und her. Sind das etwa die ersten Nordlichter? Ich erkenne zunächst nur eine dünne, helle Wolke. Schnell schnappe ich Kamera und Stativ, laufe zum Ufer und schieße das erste Bild. Ja, es sind Nordlichter, und sie leuchten grün! Ich springe wieder schnell von Stein zu Stein, ein Foto hier, eins dort, eins mit Bergen, eins direkt in den Himmel. Ich bin begeistert. Doch dann halte ich inne: Irgendwie sind die Nordlichter doch ... überbewertet. Mit dem bloßen Auge erkenne ich bloß graue Nebelschwaden, nur ab und zu funkeln sie grünlich. All die Fotos, die man so kennt, gaukeln einem doch was vor? Ich murmele müde meinen Missmut in die Nacht. Doch dann verschlägt es mir die Sprache. Jetzt geht es erst richtig los! Die Nebelschwaden bewegen sich immer schneller, werden heller und nehmen klare Formen an, erstrahlen selbst fürs bloße Auge kräftig grün. Sie schwingen hin und her, tanzen gar stürmisch übers Firmament. Ich lache. Ja, die Fotos lügen – denn kein einziges wird diesem Schauspiel gerecht. Nach einer Stunde gucken und fotografieren wird es mir zu kalt. Ich schlüpfe zurück in den Schlafsack. Danke, Kungsleden, für das tolle Geschenk.1 Punkt -
Fotoabenteuer auf dem Kungsleden | September 2022 | Kvikkjokk -> Abisko
Oska reagierte auf dermuthige für Thema
Bevor es beginnt Meine Reise durchs Hochland beginnt in den Highlands. Auf dem West Highland Way 2016, meiner ersten Tour mit Zelt, erzählte mir ein Wanderpaar, sie würden für den "Kungsleden" trainieren: einem Fernwanderweg durch die schwedische Wildnis. Dort gebe es nichts als ewige Weite und nur eine kleine Holzhütte auf jeder Etappe, man müsse Essen für ein bis zwei Wochen einplanen und 25-30 kg auf dem Rücken schleppen, man könne Bären und Elchen begegnen – ja, das ganze Unterfangen sei ganz schön anstrengend und gefährlich. Jahre später suche ich nach einer neuen Herausforderung und erinnere mich an das Gespräch. Ist der Kungsleden wirklich so gefährlich? Keinesfalls: Eine schnelle Recherche entlarvt diese Erzählung als heillose Übertreibung. Im schwedischen Hochland bedeutet Wildnis Idylle, nicht Todesfalle. Hier sieht man vor allem Rentiere und Lemminge statt Bären und Elche, manche der Hütten haben einen Laden oder sogar eine Sauna und alle paar Tage gibt's eine Busanbindung. Perfekte Voraussetzungen, um für Touren abseits der Wege zu üben. Meine Ehrfurcht schwindet, weicht gesundem Respekt und verwandelt sich in Planungslust. Am 2. September 2022, einem lauwarmen Freitagabend, liege ich endlich im Nachtzug von Hamburg nach Stockholm. Ein Glück! Denn obwohl dies erst der zweite Tag der neuen Direktverbindung ist, geht bereits einiges schief – bisher fahren bloß zwei der fünf geplanten Wagen mit. Das Hamburger Abendblatt berichtet: „Die von der schwedischen Staatsbahn betriebenen Waggons haben keine Zulassung für Dänemark“. Und einige Tage später kommt es noch schlimmer: Der Zug fährt einfach eine Stunde früher ab, ohne dass SJ (die betreibende, schwedische Bahn) die DB informiert hätte. Alle, die ihr Ticket über die DB gekauft hatten, stehen also zur geplanten Abfahrtszeit am leeren Gleis – und müssen mit einem notdürftig organisierten Nachtbus vorlieb nehmen. Ich hingegen? Liege glücklich im Nachtzug. Die Landschaft zieht langsam vorbei, während ich mich müde in den Schlaf schaukeln lasse. Morgen habe ich acht Stunden Zeit, um die auf Inseln gebaute Hauptstadt zu erkunden. Dann bringt mich der nächste Nachtzug nach Jokkmokk und ein Bus nach Kvikkjokk. Hier starte ich mein Ultralight- und Fotoabenteuer auf dem Kungsleden im Herbst 2022. Ultralight und Fotoabenteuer, wie passt das zusammen? Ganz einfach: Ich wandere ultraleicht nicht trotz, sondern weil ich gern fotografiere. Ich habe dreieinhalb Kilogramm Kameraausrüstung dabei, um schönes Licht, den Nachthimmel und abstrakte Formen einzufangen. Das ist für mein Setup bereits ganz schön leicht – aber damit ich noch genug Energie zum Wandern und Fotografieren habe, muss auch der Rest der Ausrüstung so leicht wie möglich sein. Das Ergebnis: neun Kilogramm inklusive Fotoausrüstung, dazu kommen sechseinhalb Kilogramm fürs Essen, sowie meist ein halber Liter Wasser. Lighterpack: https://lighterpack.com/r/088nzr Reiseplanung: Packlistenplanung:1 Punkt -
HW 1 Alb-Nordrandweg
Kay reagierte auf Julia mit Hund für Thema
So. was ist denn nun mein Fazit nach 14 Tagen HW1-Bericht? Warum habe ich jeden einzelnen Tag mit dieser Wanderung gehadert? Warum wäre ich so oft gerne woanders gewesen, vor allem in der Boulderhalle oder zumindest doch schon am Ende des jeweiligen Tages? @German Tourist schrieb dazu: "Ich nehme mal an, Du hast (überspitzt ausgedrückt) atemberaubende Landschaft und lebensverändernde Erlebnisse erwartet - und warst dann halt auf dem deutschen HW 1 (mit dieser Haltung zurecht) enttäuscht. Ich will einfach nur entspannt Zeit draußen und mit mir verbringen, da ist die Umgebung eher zweitrangig und ich bin nicht so leicht enttäuscht. Das Tolle beim Wandern passiert aktiv durch Dich in Dir - man wird nicht durch die Natur oder äußere Eindrücke passiv gewandelt." Ich bin mir, jetzt nach dem Bericht, relativ sicher, dass es nicht an meiner Erwartungshaltung lag und doch genau daran. Ich erkläre. Also ich bin mir sicher, dass es nicht daran lag, dass meine Erwartung an atemberaubende Landschaften so groß war. Erstens, weil ich mit den Bildern und in der Erinnerung ganz viele schöne Flecken zu Tage gefördert habe. Zweitens, weil ich schon viel schlimmere Schotterpisten und Asphaltwege gelaufen bin, und auch längere, und dennoch die dazugehörige Wanderung (Elisabethpfad) eine tiefe Erfahrung war. Also es ist nur EIN Aspekt und solange andere erfüllt sind, ist das okay. Aber ja, ich glaube, Christine trifft es schon ziemlich gut mit "man wird nicht durch die Natur passiv gewandelt". Ich hab da jetzt so viele Tage drüber nachgedacht, dass eigentlich schon klar ist, dass das relevant ist. Vor meinen Augen hab ich immer die Berichte und die irrsinnig tollen Youtube-Videos von Menschen, die wandern. Gerade auf Weitwanderungen. Sie wirken immer so zufrieden und strahlen Ruhe aus. Oder sie genießen die totale Erschöpfung. Ich hatte mir - unbewusst - einen ähnlichen Zustand gewünscht und mir erhofft, dass der schon irgendwie kommt, wenn ich denn durch die Natur wandere. Hat ja bei anderen auch geklappt. Aber das kam nie oder nur minutenweise. Wenn ich anschaue, wann ich in den letzten Jahren vollständig im Hier und Jetzt war und die Zeit vergessen habe, dann ist das zum Beispiel: - wenn ich eine harte Boulderroute endlich schaffe - als ich ein russisches und ein ukrainisches Stück auf dem Klavier vorgespielt habe - als ich letztens in München mit einem Dutzend unbekannter Menschen über eine philosophische Frage diskutiert habe - wenn ich mit meiner Tochter oder meinem Sohn ein bewegendes Gespräch führe - wenn ich einen großartigen Film sehe (The Arrival zum Beispiel) - wenn ich völlig in einem Buch abtauche - beim Recherchieren eines neuen Themas (zB Ultraleicht...) - in völlig neuen, unbekannten Situationen (zB auf dem Eifelsteig) Wandern ist nicht dabei, auch nicht verwandte Themen wie Meditation oder Yoga. Das mach ich lustigerweise alles drei, aber der Funke springt nicht über. Wenn ich also ehrlich mit mir bin, sollte ich das Wandern irgendwo an den Rand meines Lebens auslagern. Es erfüllt mich nicht so wie andere Dinge. Das ist die bittersüße Lektion dieser Wanderung. Auch nach 14 Tagen hat mich die Natur nicht verwandelt - und einen aktiven Weg zur Verwandlung hab ich hier auch nicht entdeckt. Wenn ich mal in Christines Bild bleibe. Ganz aufgeben mag ich die Vision von diesen glücklichen Weitwander:innen aber doch nicht. Und so sind ein paar kleine Pläne für dieses Jahr gereift: 1. Ich will einen kurzen (100-200km) langen Weg laufen, auf dem Zelten zumindest geduldet ist. Damit könnte ich nochmal diese Zelt-Angst beleuchten, aber noch viel wichtiger: mal ausprobieren, wie es ist, nach Gefühl zu laufen. Nicht mehr stumpf ein Tagesziel zu erfüllen, sondern einfach wo sitzenbleiben, wenn wir müde sind. Die Tagesetappen auf dem HW1 waren - relativ untrainiert - tendentiell zu lang 2. Ich will einen ähnlich langen Weg mit einer Wanderpartnerin (hier aus dem Forum, you know who you are) laufen. Da könnte ich auch nochmal sehen, ob dann die Zeltangst weniger wird, aber vor allem würden wir tagsüber separat laufen und dann abends das Erlebte miteinander teilen. Und über Gott und die Welt reden. 3. Eine weitere Idee wäre, in die Wanderung aktiv andere Elemente des Austauschs zu integrieren. Das werde ich dieses Jahr wahrscheinlich nicht schaffen, aber darüber nachdenken sicherlich. Dann hätte ich genug Input und wäre dennoch draußen unterwegs. Denn schön ist es ja draußen immer noch! 4. Ich habe mich außerdem erinnert, dass ich den Elisabethpfad als Vorbereitung der Konfirmation mit meiner Tochter gemacht hab. Die Gespräche zu dritt abends mit den Pfarrerinnen gehören zu meinen wertvollsten und schönsten Erinnerungen. Oder der Abend, wo der Schachclub aufkreuzte. Und ich hab mich erinnert, dass ich einige spannende Wanderungen mit meinem Sohn gemacht hab mit ziemlich anspruchsvollen, rasanten alpinen Pfaden. Immer nur 2 Tage. Wanderungen, wo die Wanderung nicht im Vordergrund stand. Sowas. Das war's jetzt aber endgültig von mir zum Thema HW1! Wer mag, kann gerne seine eigenen Gedanken teilen. Der Austausch bringt einen bei sowas immer ein Stückchen weiter! Und wenn dieses Jahr kein Reisebericht mehr kommt, dann bin ich wahrscheinlich in Frankreich, bouldern.1 Punkt -
HW 1 Alb-Nordrandweg
Kay reagierte auf Julia mit Hund für Thema
Tag 14: 30. August, 27km, 460 HM, Gosheim bis Tuttlingen Yeah, der letzte Tag ist angebrochen! Ich habe schlecht geschlafen, weil die Atmosphäre mit dem ganzen gammeligen Plastik, dem Take-Away-Müll im Flur und den abgestandenen Gerüchen mich bis in die Träume verfolgt hat. Beim ersten Weckerklingeln bin ich aus dem Bett und versuche mich mit einem Espresso halbwegs wach zu bekommen. Um 7:15h stehen wir auf der Straße und stapfen den Berg hoch aus Gosheim raus, rauf auf den ersten 1000-er des Tages, den Hummelberg. Es ist immer mal wieder ganz schön - eine Aussicht, ein weicher Waldpfad - aber in Gedanken überlege ich, wann ich ankommen werde, wenn ich jetzt 5+ km/h laufe und welchen Zug ich dann noch erwischen kann. Mir reicht's! Ich glaube, es ist am Klippeneck, wo ich mal wieder auf einen schönen Graspfad treffe. Ich mag die ja inzwischen, die baumlosen Berg"gipfel" hier. Die Aussicht ist auch echt schick! Kurz nach dem Klippeneck gibt es das letzte Frühstück. Sowohl im Rucksack als auch auf dieser Reise. Gemahlene Cashews und Chiasamen mit etwas Zucker, Walnüssen und Trockenobst. Und so bin ich immerhin gut gestärkt, als es ab dem Dreifaltigkeitsberg wieder auf einen Schotterweg muss. Es endet wie es anfing! Die zweite Pause gibt es in Risiberg. Die letzte Portion der getrockneten Bohnenpaste mit Maischips. Yumm. Das Gasthaus dort sieht wirklich nett auf, aber natürlich hat es zu. Ich setze mich an einen kleinen Tisch dort, ich meine, ich hätte auch den dort stehenden Automaten genutzt. Die haben wenigstens immer offen... Danach donnere ich die Wege nur so runter. Meine ursprüngliche Idee, gleich mit dem Zug weiter zu fahren, habe ich inzwischen verworfen. Daheim hätte ich nicht genug Ruhe nochmal alles reflektieren zu können. Und ich freue ich so sehr auf das Ende und will es mit gutem Essen feiern. Wenn ich noch eine Nacht in Tuttlingen bliebe, könnte ich in Ruhe durch die Stadt bummeln, ankommen, nachdenken, mich und den Hund feiern. Ganz am Ende kommt nochmal ein schöner Waldpfad und dann liegt wahrhaftig Tuttlingen unter mir: Ich war wirklich noch nie so froh, am Ziel zu sein! IMMER war es mit ein wenig Wehmut gemischt, dass die Reise nun zu Ende geht. Dieses Mal bin ich einfach nur unglaublich stolz, dass ich das durchgezogen hab. Dass ich trotz allem den ganzen Weg gelaufen bin. Ich hab physisch und vor allem mental echt was geleistet. Auf meinem Garmin sind 372 km zusammengekommen und 10.600 Höhenmeter. Ich habe hier über 120 Bilder gepostet und ich weiß nicht, wie viele Worte getippt. Ich bin @RaulDuke dankbar, dass er den Reisebericht eingefordert hat, denn so hab ich auch die schönen Momente, die weichen Waldpfade, die tollen Aussichten erinnert, die ein wenig verschütt gegangen waren. Ich genieße meinen Eiskaffee in der Sonne (hier hat es tatsächlich geöffnete Cafés!) und haue später noch in eine leckere Bowl mit viel frischem Gemüse. Immer mit dabei mein kleines Heftchen, in das ich mein Fazit versuche zu formulieren. Tja, und außerdem pennen wir einfach Nachittags, und dann noch eine lange Nacht in einem sauberen gemütlichen Zimmer. Am nächsten Morgen fahren wir im Regen zurück nach Norden.1 Punkt -
HW 1 Alb-Nordrandweg
Kay reagierte auf Julia mit Hund für Thema
Ich würde mal sagen, das gilt in ganz vielen Fällen! Die Frage ist nur: warum ist das so. Ich werd heute noch meinen letzten Tag schreiben und mich dann noch daran machen, ein paar Gedanken runter zu schreiben.1 Punkt -
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Thruhike auf dem Arizona Trail Frühling 2022
Steintanz reagierte auf Mia im Zelt für Thema
Pine bis Flagstaff Nach dem wohlverdienten Ruhetag ging es weiter. Nach einem kurzen und einfachen Aufstieg hatten wir am Mogollon Rim einen spektakulären Ausblick. Dies sollte für die nächsten Tage die letzte Aussicht dieser Art werden, denn ab jetzt führte der Trail überwiegend durch Kiefernwald. Während unserer Mittagspause überholte und Ric Flair, der kurz nach uns losgelaufen war. Der Trail bestand aus einem schmalen Pfad, der sehr angenehm zu gehen war. Der Untergrund war aufgrund der vielen Kiefernnadeln schön weich und somit angenehm für die Füße. Da es am ersten Tag genügend Wasserquellen gab, mussten wir zumindest neben den Lebensmitteln nicht auch noch viel Wasser schleppen. Zwar hatten wir eingeplant in Mormon Lake etwas nachzukaufen, aber da wir nicht wussten, wie die Auswahl dort sein würde, nahmen für trotzdem genügend Nahrung für 6 Tage mit. Im Supermarkt in Pine hatte ich diesmal sogar meine geliebten "Instant refried beans" gefunden. Und das gleich in der Großpackung! Nach einer erholsamen Nacht unter Bäumen bekamen wir nach wenigen Minuten Gehzeit die Info von einem anderen Wanderer, dass es in der Nähe Trail Magic geben würde. Dies ließen wir uns nicht zweimal sagen und schauten auf dem besagten Parkplatz nach. Tatsächlich hatten dort zwei Männer gerade ein Pavillon und mehrere Stühle aufgebaut. Als sie uns sahen, fragten sie uns sofort ob wir den AZT laufen und luden uns auf eine Tasse Kaffee ein. Sie selber sind 2021 den AZT gelaufen und wollten den Thruhikern im Jahr 2022 eine Freude machen. Neben Kaffee und Äpfeln bekamen wir etwas ganz besonderes: einen Metallanhänger vom AZT. Kurz danach ging es für uns durch längere Schneefelder, die aber gut begehbar waren. Nur einmal ging es steil bergab und wir sanken knietief im Schnee ein. Abgesehen davon waren die Wege erneut sehr einfach. Angenehm war zudem auch das deutlich kühlere Klima, u.a. bedingt durch die vielen schattenspendenden Bäume. Gegen Abend wurde es sehr nass, denn der Schnee in der Region war erst kürzlich geschmolzen und hatte lauter nasse Wiesen hinterlassen. Mehrmals verließen wir den Trail um nicht im Wasser zu versinken. Für die Nacht fanden wir eine Stelle, an der jemand eine weiche Unterlage aus Kiefernnadeln aufgeschichtet hatte, die uns ein besonders bequemes Bett beschwerte. Nachts hörten wir Kojoten heulen. So ähnlich wie am Vortag ging es weiter. Einfache und flache Wege durch dichten Wald. Zur Abwechslung kamen wir an kleineren Seen vorbei und hatten erneut keine Probleme mit der Wasserversorgung. Auch wenn die Landschaft im Vergleich zum südlicheren Abschnitt vom AZT eintönig war, gefiel er uns, denn es lief sich deutlich angenehmer. Diesmal schafften wir es zum ersten Mal die 30km-Marke zu knacken. 28 oder 29km waren wir zuvor schon oft gewandert, aber noch nie mehr. Entweder war es zu heiß, es ging zu viel bergauf oder es wurde schon dunkel, bevor wir die 30km geschafft hatten. Am nächsten Morgen bekam ich jedoch erneut körperliche Probleme. Diesmal waren es nicht die Schultern, sondern mein Rücken. Als ich die Heringe aus dem Boden zog, bekam ich kurz danach Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. Die Schmerzen waren gar nicht stark, jedoch konnte ich den unteren Rücken nur noch geringfügig bewegen. Das Gehen über die Schneefelder fiel mir so viel schwerer, ich fühlte mich richtig ungelenk. Wir nahmen den Abzweig bergab zum Mormon Lake, um dort eine längere Pause einzulegen. Der See war ausgetrocknet, doch es gab neben einem Campingplatz einen kleinen Laden. Die Auswahl war gering und die Preise gesalzen, sodass wir froh waren, genügend in Pine eingekauft zu haben. Um es bis Flagstaff zu schaffen, kauften wir jeder über ein Kilo Nahrung dazu. Am Campingplatz trafen wir Ric Flair, der hier einen ungewollten Ruhetag einlegte, da er in den Tagen zuvor jeweils über 40km gelaufen ist und nun Probleme mit der Achillessehne hat. Mein Mann massierte meinen Rücken und nach rund drei Stunden Pause brachen wir langsam auf. Die Schmerzen und die Steifigkeit im Rücken war noch immer vorhanden, aber schon leicht zurückgegangen. Am Abend massierte mich mein Mann erneut, dies wurde in den nächsten Tagen zu einer Routine, um weiteren Beschwerden vorzubeugen. In der Früh sahen wir eine Herde "Elk". Die direkte Übersetzung lautet zwar "Elch", doch in Wirklichkeit handelt es sich um eine in Arizona lebende Hirschart. Anschließend wechselte der Wald in eine trockene Steppe, über die uns eine monotone Forststraße führte. Aufgrund der Höhe waren die Temperaturen trotz des fehlenden Schattens ganz angenehm. An einem Aussichtpunkt hatte man zu einem späteren Zeitpunkt einen tollen Überblick über den Cococino National Forest. Das ist eine der wenigen Aussichten auf dieser Etappe. Die Wasserversorgung wurde in den letzten Tagen bis Flagstaff deutlich schwieriger und wir mussten mehr planen. Es gab zwar weiterhin Teiche oder Wilderness-Tanks, doch die Abstände dazwischen waren größer. Einmal mussten wir gezwungenermaßen an einem unappetitlichen See unsere Wasserflaschen auffüllen. Das Wasser sah nicht nur ekelig aus, es schmeckte auch so. Erst ein Pulver mit "Waldbeerengeschmack" machte es genießbar, auch wenn die Farbe nun knallrot war. Die Temperaturen waren in den meisten Nächten moderat gewesen, die vorletzte Nacht vor Flagstaff hingegen war kühl. Ein Stückchen weiter muss es noch viel kälter gewesen sein, zumindest berichtete dies ein Hiker, der dort zeltete. Die bunte Felswand war ein optisches Leckerbissen. Kurz darauf kamen wir zur Abzweigung zwischen der Urban Route und der originalen Route vom AZT. Viele wählen hier die Urban Route, weil man an mehreren Supermärkten und Restaurants vorbeikommt. Wir jedoch entscheiden uns für die naturnähere Variante und nahmen stattdessen einen Bus in der Nähe von einem Trailhead nahe Flagstaff. Zuvor führte uns der Trail über eine Steppe mit Aussicht auf die schneebedeckten San Francisco Peaks. In Flagstaff kauften wir im REI eine neue Gaskartusche und mein Mann kaufte sich ein neues Paar Altra Olympus. Er war mit den Schuhen zufriedener als ich. Als Unterkunft hatten wir zwei Übernachtungen bei einem Trailangel vereinbart, der diese Option bei Facebook angeboten hatte. Dieser schmiss als erstes unsere Wäsche in die Waschmaschine und bot uns Getränke an. Jedoch entpuppte sich diese Übernachtung für uns persönlich als Reinfall, denn wir hatten in dem 1-Zimmer-Apartment keinerlei Privatsphäre. Für noch mehr Stress sorgte allerdings die erneute Beschäftigung mit dem Paket, welches seit Kearny vermisst wird. Unser Host aus Phoenix wollte das zurückgesendete Paket annehmen, jedoch fanden wir in Flagstaff heraus, dass es dort nie angekommen ist. Trost suchten wir beim örtlichen Taco Bell, wo wir uns mit leckerem und gesunden Essen versorgten.1 Punkt -
Fazit: Nachdem nun der USB-Anschluss fest verlötet ist, kommt die Pumpe insgesamt auf ein Gewicht von 25,4g. Zu den Vorteilen zählen das geringere Gewicht, den Verzicht auf Batterien und die deutlich schnellere Aufpump-Geschwindigkeit. Nachteilig sind die höhere Lautstärke und das umständlichere Absaugen. Außerdem wird sich erst mit der Zeit zeigen, wie gut der Motor die höhere Spannung aushält. Wenn das ganze Ding unterwegs den Geist aufgibt oder sogar meine Powerbank killt, wäre das natürlich sehr ärgerlich. Trotzdem werde ich die Pumpe auf der nächsten größeren Tour ausprobieren. Allein schon wegen der Tatsache, dass mein Rucksack durch das neue Setup ganze 45g leichter wird.1 Punkt
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Update: Nachdem ich nun etliche Stunden damit verbracht habe, ein passendes Modul mit weiblichem USB-C Anschluss und 3,3V Ausgang zu suchen, habe ich diesen Plan verworfen. Stattdessen habe ich spaßeshalber mal drei AAA-Batterien mit einer Spannung von 4,5V angeschlossen um zu sehen, was passiert... Außer, dass der Motor hörbar lauter war, ist nichts passiert. Er ist weder sonderlich warm geworden, noch ist er durchgebrannt. Also war meine Neugier geweckt und es mussten mehr Details zum Motor her. In der Hoffnung, dann den Motor aus dem Gehäuse ziehen zu können, entfernte ich also den Propeller. Und wie sich zeigte, war der Motor nicht verklebt, sondern mit zwei winzigen Schrauben am Gehäuse befestigt. Diese entfernt, hielt ich nun endlich den winzigen Motor in den Händen. Auf dessen Seite konnte ich dann die Typenbezeichnung ablesen. Leider gibt es dazu nicht viele Infos im Netz, aber ich denke, ich habe den Hersteller und die Modellreihe gefunden. Laut Hersteller können die Motoren dieses Typs mit 3-7V betrieben werden. Also perfekt für die 5V aus dem USB-Anschluss. Leider zeigt diese Seite nicht Nominalspannung für genau diesen Motor und auch sonst konnte ich die Information nirgendwo finden. Aber ich bin einfach mal optimistisch, dass der nicht überfordert ist, wenn ich ihn ein paar Minuten mit 5V laufen lasse. Übrigens hat sich durch diese höhere Spannung nicht nur die Lautstärke verändert. Es wurde außerdem die Luftmenge erhöht, die nun durch das kleine Gerät gepumpt wird. Wenn ich die Pumpe per USB-A direkt an eine Powerbank anschließe, dann ist meine TaR XLite innerhalb von 90 Sekunden genauso dick aufgepumpt, wie sie es mit der normalen Pumpleistung in 3,5 Minuten ist. PXL_20230316_110435274.TS_small.mp4 Es gibt aber auch einen Nachteil: Wenn man die Pumpe auch andersrum verwenden will, um die Luft raus zu saugen, dann ist sie dafür etwas zu stark. Denn dann saugt sie aus dem Kopfteil der Matte die Luft raus und verschließt diese innen durch den starken Sog, so dass die Luft aus der Mitte und dem Fußteil nicht mehr raus kann. Die muss man dann durch Einrollen der Matte nach Oben befördern, dann ist das kein Problem. Übrigens dauert das Raussaugen der Luft mit der höheren Spannung theoretisch nur noch ein paar Sekunden.1 Punkt
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Bewegte Bilder
RaulDuke reagierte auf cafeconleche für Thema
Zum Zagoria Trek (Astraka - Vigos-Schlucht) Die Vigos-Schlucht steht im Guinness-Buch als tiefste Schlucht - nach einer bestimmten Definition. Vor allem ist sie aber grandios schön. Das Video ist, gemessen an einigen anderen hier, recht langsam, aber es ist informativ erzählt. Edit: Ist in Griechenland...1 Punkt -
Sammelthread - myog kleine Basteleien
Mittagsfrost reagierte auf schwyzi für Thema
OT: Aaaber- es ist DCF !1 Punkt -
Sammelthread - myog kleine Basteleien
J_P reagierte auf waldradler für Thema
Habe mir zwei Packsäcke aus DCF geklebt. Die Besonderheit ist, dass sie einen ovalen bzw. runden Boden haben. Dadurch ist der Rauminhalt größer als bei den häufigen DCF-Säcken, die einfach nur rechtwinklig geklebt werden: Gewicht: der große 56 g, der kleine 35 g. Ob sich das gelohnt hat, weiß ich allerdings nicht so genau - der kleine ist ungefähr so groß wie der STS Ultrasil 13 l, und der wiegt nur 30 g...1 Punkt -
Harz vs. Eifelsteig
Namie reagierte auf baskerville für Thema
+1 als Alternative! Ich war bereits viermal für mehrere Tage auf dem Soonwaldsteig unterwegs und werde die Tour wieder gehen.1 Punkt -
@Caperehat wieder ein großartiges Video rausgebracht: https://www.youtube.com/watch?v=kM7J9IJIIpo Vielen Dank dafür! Es ist wirklich sehr beeindruckend!1 Punkt
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Hochwertiger Kaffee auch unterwegs
sakura reagierte auf ultraleichtflo für Thema
Absurd dass bei diesen Titanpressen Stößel und Siebteil immer aus schwerem Edelstahl sind.1 Punkt -
Ich habe eine Jetboil French Press, die vom Durchmesser perfekt in den Toaks 550 passt. Der Stempel besteht aus zwei Stäben mit Gewinde; den oberen brauche ich nicht. Um nicht einen zweiten Becher mitschleppen zu müssen, schraube ich bei heruntergedrücktem Stempel den Griff ab und trinke direkt aus dem Topf, jetzt auch ohne Metallstab im Auge Danach wird der Griff wieder angeschraubt, und ich kann das ganze Teil rausziehen. Packmass ist recht angenehm, obwohl ich immer ein bisschen Angst habe das Stäbchen zu verlieren… Dennoch bin ich bei Touren mit Wildcampen vom French Press System abgekommen: Der Trester muss entsorgt werden, und ich scheue mich ihn einfach in die Landschaft zu kippen, v.a. in Nationalparks. Ja, Kaffeesatz ist Dünger und enthält Kalium und Phosphor und was weiß ich nicht alles; aber ist z. B. auch leicht sauer, das will nicht jeder Boden. Und auch Nährstoffe sind ein Eingriff, die Magerwiese möchte vielleicht Magerwiese bleiben; und Überdüngung haben wir leider zuhauf. Vielleicht bin ich hier etwas zu kleinkariert; die Menge meines einzelnen Morgenkaffees ist sicherlich geringer als wenn ich nachts zweimal austreten muss; aber ich komm mir trotzdem ein bisschen doof vor den Schmodder in die Landschaft zu kippen. Noch schwieriger finde ich das Tasse putzen, dafür geht mir zu viel Wasser drauf. Daher hatte ich oft Topf mit Kaffeesatz und heruntergedrücktem Stempel einfach eingepackt und erst an der nächsten Gelegenheit gespült. Dadurch hat aber die Gaskartusche angefangen zu rosten… Und solange ist der Topf natürlich auch nicht einsatzbereit. Auch steht und fällt daher Genuss natürlich mit der Qualität der Bohnen. Auf längeren Touren bin ich beim Resupply auf das Angebot kleinster Lebensmittelläden angewiesen; und wenn es dort halt nur die Packung gemahlene Krönung gibt, die seit zwei Jahren im Regal vor sich hinranzt… Deshalb bin ich nun doch auch Instantkaffee umgestiegen und wundere mich selbst wie akzeptabel das für mich ist – trinke ich zuhause schon mal bis zu sieben verlängerte aus dem Siebträger. Aber draußen bin ich irgendwie in einem anderen Modus. Hauptsache heiß, bitter und man kann sich mit beiden Händen daran festhalten während man apathisch in die Ferne schaut und der Atem dampft…1 Punkt
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Russ entsteht nur, wenn der Abstand vom Kocher zum Topf nicht stimmt. Russ ist Sauerstoffmangel, nichts weiter! Ich unterstelle mal, dass unterschiedlich hohe Kocher mit demselben Postand verwendet wurden und somit der Abstand bei einigen nicht stimmte. Gruss Konrad1 Punkt
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Das ist reines Methanol. Es wird eigentlich zum „Entwässern“ von Benzintanks verwendet. https://www.youtube.com/watch?v=cC4hlcZz5DM VG. -wilbo-1 Punkt
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Nicht ganz. Spiritus wird aus Rohsprit gewonnen und Bioethanol (wie der Name schon beinhaltet) aus einer Biomasse, ist etwas reiner (mal abgesehen von den untergemengten Vergällungsmitteln), was letztendlich auch für eine effektivere und saubere Verbrennung sorgt. Hatte d. b. vor Jahren mal einen Vergleich beider Brennstoffe mit unterschiedlichen MYOG-Stoves gemacht, welche das auch bestätigten.1 Punkt
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Versuch es mal mit Bioethanol. Effizienter als Spiritus. Verbrennt nahezu rückstandsfrei und quasi ohne zu rußen.1 Punkt
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ehrlich gesagt, mich hat der nicht so überzeugt. als windschutz unter dem topf flackerst immer noch ganz gut. ich habe ihn aussortiert und benutze wieder meine grössere titanfolie um den topf herum ( wenn überhaupt). mit esbit oder fleece kann ich nochmal testen. ich hatte den 2019 noch direkt in japan bestellt (21euro) aber als wind - teelicht ist er wirklich schön.... (ahh, eine weihnachtsidee.......)1 Punkt
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müsste der hier sein https://www.tarapoky.com/product/munieq-x-mesh-stove/1 Punkt
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Spirituskocher
sakura reagierte auf Carsten K. für Thema
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Hochwertiger Kaffee auch unterwegs
sakura reagierte auf Knight_Saber für Thema
Für zu Hause nutze ich ja eine American Press, hatte mir aber jetzt einen Handbrühfilter testweise zu gelegt und habe da auch schon beim selben Kaffee große Unterschiede vom Geschmack festgestellt. Beim Angeln habe ich eine AeroPress dabei und auch da war der Geschmack ein anderer, somit denke ich muss auch jeder für sich selber da etwas ausprobieren was schmeckt.1 Punkt