Rangliste
Beliebte Inhalte
Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 08.07.2020 in allen Bereichen
-
Da das Thema "Kinderrucksack" im Ausrüstungsthread aufgetaucht ist... ...wollte ich hier mal meine Lösung dafür vorstellen. Die meisten käuflichen Kinderrucksäcke sind für meinen Geschmack entweder sehr klein, oder dann aber bereits recht gross und schwer und haben zu viel Firlefanz dran (ok, ein paar Gadgets müssen ja sein, sonst macht das Ganze ja keinen Spass!). Also habe ich die Nähmaschine angeworfen und drauflosgenäht... Herausgekommen ist ein Rucksack, welcher von oben mit einem RV geöffnet werden kann. Aussen ist eine Tasche aufgenäht, welche eingefaltete Seiten hat und damit viele Platz für "Fundstücke" und dergleichen bietet. Im Innern ist noch eine Tasche mit RV für Dinge, die nicht verloren gehen dürfen. Der Rücken ist mit einer dünnen flexiblen Plastikplatte verstärkt, damit der Rucksack in Form bleibt. (und ja, es sind tatsächlich zwei Signalpfeifen dran ) Um eine Jacke oder sonst was festzuzurren gibt es zwei umlaufende elastische Kordeln, welche auf der Seite, oben, oder auf dem Rücken zusammengehängt werden können. Hier sind die Kordeln auf der Seite verbunden. Im Prinzip könnte die Jacke mit dem Kordel auch oben befestigt werden.9 Punkte
-
Wander- und Trekkinghose
doast und ein anderer reagierte auf Matzo für Thema
Meine - Wanderhose - Trekkinghose - Hüttenhose - bis 5°C Hose - bis 40°C Hose jeweils genug Stoff um nicht eingesperrt zu werden, mit 80g in L leicht genug und solange man sich bewegt und mit Regenhose ergänzt, durchaus 3-Jahreszeitentauglich. Die Begrifflichkeiten sind in der Tat verwirrend und mit nicht wenig Werbeblabla angereichert. Glücklicherweise bist Du in einem experimentierfreudigen Forum gelandet, wo die Bewohner Konventionen brechen und über die Tellerränder hinwegschauen (meist auf der Suche nach der heiligen Grammzahl, aber das ist ein anderes Thema). Im Kleiderschrank habe ich noch eine Zip-Hose, die wohl am ehesten in eine der beiden gesuchten Kategorien passt. Das wäre ein Forschungsansatz.2 Punkte -
Bewegte Bilder
sja und ein anderer reagierte auf noodles für Thema
Wieso, Du hast doch absolut recht, ich gebe das Lob an Erik weiter2 Punkte -
Ich denke gerade über eine längere Tour (+800km) im nächsten Jahr nach, bei der ich ein großes Stück alternativ zum Wandern auch mit dem Kanu fahren könnte. Es handelt sich um ca. 155 km auf der Lahn ab Sichertshausen bis zum Ende in Lahnstein. Die Wandervariante wären ca. 180km auf dem Lahnwanderweg. Irgendwo habe ich gelesen, daß man auf der Lahn mit 3km/h Durchschnittsgeschwindigkeit rechnen kann. Sie fließt recht langsam und es gibt über 20 Schleusen und einige Trage- bzw. Rollbahnstellen. Das Kanu ist ein fettes "Old Town" Kanadier-Schlachtschiff, welches ich wahrscheinlich allein bewege. Das wäre meine erste mehrtägige Kanutour. Der Verbleib / Rücktransport des Kanus wäre geklärt. - Sind die 3km/h realistisch oder gehts auch schneller? (Geh-Zeiten im Fuß-Wanderführer sind ja für Leichtmatrosen auch eher großzügig) - Sind 10 Stunden Kanufahren realistisch oder fällt einem da der Arm ab? 155km / 3kmh / 10h = 5 Tage Kanu 180km / 25kmTag = 7 Tage Wandern (konservativ gerechnet) Über eine kurze Einschätzung von Kanuten, Kanadiern oder Lahnkennern würde ich mich freuen. Wenn ich so drüber nachdenke, kann ich es natürlich bis dahin auch einfach ausprobieren.1 Punkt
-
Vorstellungsthread
Wander Schaf reagierte auf Laufen20 für Thema
Hi, da will ich mich doch auch gerne mal vorstellen! Also mein Name ist Hans und ich bin 52 Jahre alt. Ich bin neu hier und freue mich auf interessante Beiträge und Inspirationen. Zu meinen Hobbys zählen neben dem Trekking auch das schwimmen und klettern. Ich versuche jeden Moment meiner Freizeit draußen zu verbringen. Zudem liebe ich das Reisen und habe noch einige Reiseziele die nach Corona hoffentlich in Erfüllung gehe haha1 Punkt -
N´Abend Matzo! Ich bin recht selten im Kanadier unterwegs, aber wenn ich Kurs halten möchte, muss ich etwas schneller als die Strömung paddeln. Also wenn Du Dein Paddel nur nass machst und grob die Richtung hältst, bist Du schon schneller unterwegs als der Fluss. Wenn es nicht so viele Umtragestellen gäbe, würde ich mir (natürlich nur zum Trimmen) eine Kiste Alster / Radler reinladen. Dafür ist so ein Kahn nämlich gebaut worden. Aber auch ohne Trimmlast sollte in jedem Fall ein ausreichend stabiler Bootswagen mit dabei sein. Kommt drauf an, wie sportlich man es angeht. (Siehe oben) LG. -wilbo-1 Punkt
-
Hallo, auf der Lahn gibt es Schleusen, welche du meist selber bedienen musst. Sichertshausen sagt mir grad nix, aber das letzte Mal auf der Lahn bei mir war vor 10 Jahren. Also ich weiß nicht wieviel Paddelerfahrung du hast, aber ich setze mal zwischen 25 und 30 km pro Tag im Schnitt an. Problem ist halt deine Erfahrung und das schlanke Boot. Nen Discovery ist nicht grad für seine Schnelligkeit bekannt. Nach 10 Stunden paddeln fällt mir nicht der Arm ab, aber ich paddel halt seit über 30 Jahren. Die 3 km/h sind im Schnitt schon realistisch... Alternativ stell deine Fragen im Opencanoeforum. Viel Spaß, übrigens eine richtig tolle Idee1 Punkt
-
Das Volumen zu Gewichtsverhältnis zu optimieren stand bei dem Projekt nicht so sehr im Vordergrund. Es ging eher darum, dass er einigermassen robust ist und an den Kinderrücken passt ohne blöd auszubeulen. Viele kommerzielle Kinderrucksäcke sind einfach "normale" in klein. Meiner Erfahrung nach funktioniert das aber nicht gut. Zum Beispiel passt ein Hüftgurt in diesem Alter einfach nicht an den kindlichen Körper und ist dann vor allem im Weg. Wichtig war mir, dass genügend Volumen verfügbar war, Taschen für die "Autonomie", und keine komplizierten Schnallen und Deckel. Das schwere Zeug trage eh ich. Mit der durchgehenden Rückenplatte wiegt der Rucksack 550g. Das Volumen ist nicht so einfach zu schätzen, da der Rucksack nicht quaderförmig bleibt sondern gefüllt runder wird. Ich schätze, dass ca. 25 Liter hineingepackt werden können. Grösser ging nicht gut, siehe oben. Der Rucksack ist natürlich zumindest farblich das kleine Modell von diesem hier :1 Punkt
-
Ausstattung Hängematte
momper reagierte auf Mittagsfrost für Thema
Na ja, Sacki ist kein Hängemattenexperte, sondern Influenzer. Influenzer verdienen ihr Geld damit, daß sie ausgewählte* Produkte vorstellen. Ob man seine Aussagen als zuverlässig ansehen sollte? *Die Auswahl muss nicht unbedingt nach Qualitätskriterien erfolgen, sondern kann durchaus auch von der Gegenleistung des Herstellers abhängen.1 Punkt -
Ausstattung Hängematte
Mittagsfrost reagierte auf hmpf für Thema
Ich habe mir nur die Video-Beschreibung durchgelesen, wo es heißt: "Die deutsche Firma Amazonas hat die Hängematte „Moskito Traveller Extreme“ überarbeitet und stattet das neue THERMO-Modell mit einem Einschubfach für Isomatten aus." Auch ein Einschubfach für die Isomatte verhindert nicht, dass diese umherrutscht. Gerade bei Temperaturen von -5 Grad kommt man m.E. nicht um einen Underquilt herum. Das Einschubfach sollte also nur ein Argument sein, wenn man die daraus resultierende geringere Dehnung oder die Sicherheitsreserven haben möchte. Bei meiner GE-HM war nach 2 Nächten auch die Isomatte durch. An einer Stelle hatte sich innen die Verklebung gelöst und sie war aufgebläht. Danach bin ich auf 90 Grad umgestiegen aber ein Underquilt wäre die andere Option gewesen.1 Punkt -
Evolution einer leichten Küche - Teil 3
Antonia2020 reagierte auf mosven für Thema
Hallo @Antonia2020, bei einem so großen Topf wie Deinem finde ich es ganz gut, eine extra Tasse dabei zu haben, und dann würde ich es genau so machen, wie @Backpackerin. Meine Topftasse ist ja viel kleiner, wenn ich richtig leicht unterwegs sein will, nehme ich nur die mit. Dann schwenke ich nach dem Essen den Topf mit ein wenig Wasser aus, trinke dies und bereite mir dann mein Heißgetränk zu. Für mich ist das ok. Schöne Tour, mosven1 Punkt -
Ausstattung Hängematte
Mittagsfrost reagierte auf hmpf für Thema
Hey @Sylvanora und herzlich Willkommen im Forum . Mein HM-Setup unterscheidet sich nicht wirklich von dem eines Bodenschläfers oder einer Bodenschläferin. Das liegt aber v.a. an der HM-Art, welche nicht klassisch von die schmalen Enden der zusammenrafft und am Baum befestigt, sondern genau um 90 Grad versetzt. Kommerziell sehr ausgereift bietet @doman von crosshammock.com diese Matten an. Also falls es dich interessiert, wirf mal einen Blick auf die Website. Der größte Vorteil ist die Gewichtsersparnis bei der Modularität. Man braucht durch die Isomatte keinen Top- und Underquilt und kann die HM selbst auf dem Boden als Innenzelt verwenden. Und wenn du schon ohne Isolation von unten mit deinem Schlafsack bis 6Grad gekommen bist, dann musst du dir nichtmal einen neuen organisieren, wenn du eine Isomatte in die Crosshammock legst. Aber hey, das führt eigentlich an deiner Frage vorbei du suchst ja keine Kaufberatung für eine HM, sondern für Zubehör zu deiner bereits gekauften. Da würde ich ebenfalls wie Mittagsfrost zum Underquilt raten. Eine Isomatte in einer GE-HM (gathered End Hängematte - also zusammengeraffte, schmale Enden, nicht 90 Grad) verrutscht auf jeden Fall und geht viel schneller kaputt.1 Punkt -
Danke! Du hast natürlich vollkommen recht - bin jetzt schon monatelang auf dem Land und vergesse manchmal die naheliegenden Dinge - dass Extremtextil ja einen Laden in Berlin hat ...1 Punkt
-
Ansonsten mal bei Extremtextil in Kreuzberg vorbei schauen? Entweder Restekiste oder eine Kleinstmenge sollte machbar sein.1 Punkt
-
Von 3F gibt es eins mit 3x4m aus 15D, Gewicht 680g. https://de.aliexpress.com/item/4000140949349.html?spm=a2g0o.productlist.0.0.22726433NEcE4e&algo_pvid=c5855cf9-007f-4379-bb96-8f01c8a0d6a4&algo_expid=c5855cf9-007f-4379-bb96-8f01c8a0d6a4-15&btsid=0ab6fab215942019625464412e8588&ws_ab_test=searchweb0_0,searchweb201602_,searchweb201603_1 Punkt
-
Ich habe mir letztes Jahr eine Tabelle für Points Of Interest aus diversen Quellen angelegt. Vielleicht hilft Dir das. Format CSV für maximale Kompatibilität. POI-Westweg.csv1 Punkt
-
Evolution einer leichten Küche - Teil 3
Antonia2020 reagierte auf Backpackerin für Thema
Oder einfach Gewohnheiten ändern und zuerst das Teewasser kochen und während der Tee zieht, das Essen machen? Mache ich mit dem Kaffee immer so, da ich da auch keine Haferflockenreste drin haben will. Wenn ich nach dem Brei kochen noch etwas trinke, dann ist es höchstens Kakao, da stört der (eventuell) verbleibende "Restgeschmack" nicht so.1 Punkt -
1 Punkt
-
Evolution einer leichten Küche - Teil 3
Antonia2020 reagierte auf Daune für Thema
Im Topf kochen hilft natürlich, den Müll etwas einzudämmen. Ein leichter, hitzebeständiger Kunststoffbehälter ist aber nicht sehr viel schwerer als zwei Tüten der klassischen gefriergetrockneten Fertigmahlzeiten und hilft den Topf sauber zu halten. Wenn daraus dann, nach einer groben Reinigung, der heiße Tee getrunken wird, ist der auch im Nu wieder sauber. Auch wenn’s in diesem Faden um das kalte Rehydrieren geht, finden sich dort ebenso Behälter, die heißes Wasser vertragen. So oder so: Guten Appetit, lass dir den Tee schmecken und hab ne schöne Tour.1 Punkt -
Berliner Stammtisch
Omorotschka reagierte auf questor für Thema
Und weitere Details willst Du nach dem Teaser allen Ernstes für Dich behalten?1 Punkt -
Suche leichten Kinderrucksack
Crusher reagierte auf Baummaedchen für Thema
Keine Sorge, das finden die schon selbst raus. Wir standen letztes Jahr vor dem Problem, haben von Mammut bis Osprey alles durchprobiert und gewogen und sind bei dem fast dem selben Rucksack (die kleinere Variante mit 18l, da Kind noch kleiner) hängen geblieben. Es steht zwar ab 130cm drauf, aber er passte meiner Tochter, die einen eher langen Rücken hat, mit 115cm schon gut. Decathlon produziert ja eh meist knapp. Den trage ich zur Not auch auf Ausflügen als Daypack, da die Rückenlänge verstellbar ist. Er lässt sich erstaunlich gut tragen, auch der Hüftgurt passt.1 Punkt -
Suche leichten Kinderrucksack
Crusher reagierte auf Wander Schaf für Thema
Meiner hat den hier erfolgreich und bequem getragen: https://www.decathlon.de/p/wanderrucksack-mh500-kinder-30-liter/_/R-p-122869?mc=8520531&c=VIOLETT Wiegt 783g (ohne Regenschutz vllt knapp 700) und hat eine echt gute Platzaufteilung. Ich war sehr überrascht auch über die Qualität. Mein Bub war zu dem Zeitpunkt 130cm groß und er empfand die flexibel einstellbare Größe für Kinder von über 140 bequem. Könnte also einen Versuch wert sein, den Rucksack mal mit Kissen und Gewicht zu stopfen, um zu testen, ob er Deinem auch mit kleinster Einstellung passt. Getragen hatte er darin Schlafsack, Kleidung, 2l Wasser und zwei Kuscheltiere (zur mentalen Unterstützung seiner ersten Nächte im Wald - brauchte er nicht, er wollte im Wald sogar offen schlafen ). Alles super entspannt unter gebracht, die flexiblen Meshs sind sehr wertig und bieten viel Raum außen. Ich stand vor kurzer Zeit vor der gleichen Thematik. Gerade was die Schultergurte anbelangte, fand ich es nicht einfach etwas passendes zu finden. Hier war ich glücklich, dass der so gut für ihn passte und er sich damit wohl fühlte. (Tipp: erkläre nicht, dass es vorne eine Notfallpfeife ist )1 Punkt -
DD Tarp 3x3 superlight: Anfängerfragen
Kalteicher reagierte auf Freestyler für Thema
Danke, eben mal bestellt1 Punkt -
Westweg - Hütten und Brunnen Einkaufsmöglichkeiten direkt am Wg: Dobel (Bäcker und Dorfladen); Forbach (Netto); Hausach (Rewe, Aldi, LIDL, Edeka); Titisee (div. überteuerte Touri-Läden, In Neustadt: Edeka, Rewe, Aldi); Kandern (Rewe und Edeka). Zwischen Forbach und Hausach gibt es auf ca. 90 km keine Einkaufsmöglichkeiten am Weg. In Titisee-Neustadt muss mit Bus oder Bahn in den Ortsteil Neustadt zum Einkaufen im normalen Supermarkt gefahren werden.1 Punkt
-
Letztes Wochenende war ich eher im Tal unterwegs, diesmal will ich hoch hinaus. Die Wetterprognosen sind besser, es ist kein Gewitter angekündigt. Also starte ich am Mittwoch eine Umfrage im Büro. Niemand hat mir einen brauchbaren Vorschlag. Nach Zernez in den Nationalpark ist es zu weit für ein Wochenende, ausserdem von wegen Schlafsituation. Im Nationalpark gibt es wirklich Ranger und die kennen die Gegend wie ihre Westentasche. Sie haben auch lustige Fernglässer. Zunächst muss ich aber wieder zum Outdoor-Händler. In der Rucksack-Abteilung traurige Bilder, eine jüngere Frau ist gerade dabei, sich einen über-designten Rucksack “zum Wandern” zu kaufen. Man kann sein Geld auch am Bahnhof verteilen und trotzdem bequemer wandern. Diesmal haben sie ein Big Agnes Tigerwall Carbon aufgestellt. Für schlappe 1269 Franken ein Schnäppchen. Es enthält mehr Carbongestänge als das Fly Creek aus denselben Materialien, für das aber 110 Franken mehr aufgerufen werden. Ich erstehe einen Nobite Spray für Textilien. Bremsen hatten mich letzte Woche mit einem Snack verwechselt und mich durch die Schienbeinstulpen gestochen. Komischerweise habe ich diesmal überhaupt keine Probleme mit Mücken, obwohl ich nur die Stulpen besprüht hatte. Der Spray enthält 2 % Permethrin und der Geruch weckt nostalgische Gefühle. So rochen auch die Brücken auf dem PCT. es regnet nur leicht... Ich will in die Glarner-Alpen, die sind schön nah. Also auf nach Elm. Aus Elm kommt das berühmte Elmer-Citro (heute nicht mehr so verbreitet erhältlich) und Vreni Schneider, eine früher international sehr erfolgreiche Skifahrerin. Vor Elm regnet es, Abends um 8 Uhr bin ich da. Mein Plan ist, eine Gaststätte zu finden, damit ich die Nacht erholsam verbringen kann. Als rechtschaffender Bürger kann ich es mir nicht leisten, am Montag übermüdet im Büro zu erscheinen. Am Freitag hatten wir einen kleinen Versand-Plausch. Jemand hatte das Tram mit einer Disco verwechselt, wobei sein Verhalten auch in einer Disco kaum zu empfehlen ist. Es wird ihn 2000 Franken Busse kosten oder 20 Tage Knast. Plus Gebühren in 4stelliger Höhe. Jeder Geschädigten musste ich einen separaten Begleitbrief erstellen, es war wirklich mühsam. Da lobe ich mir die RogmF: Reisen ohne gültigen Fahrschein. Das Tal ist eng, ich hoffe auf eine Schlafgelegenheit in Richtung Segnespass. Zunächst: Keine Chance, der Weg führt eine eigentliche Schlucht hinauf. Sehr schön, aber keine Gaststätte in Sicht. Es dämmert, gleichzeitig verziehen sich die Wolken. Die Gegend ist UNESCO Welterbe (was sich mir als echten Ignoranten erst beim Anblick einer Orientierungstafel erschliesst). Rund um die Bergstation der Gondelbahn in Tschinglen will ich auch nicht. Der Boden hier bietet pro Quadratmeter ungefähr soviel Biodiversität wie unser ganzes Quartier und es gibt eben keinen Winkel, in dem man ungestört, sagen wir mal bis 8 Uhr Morgens, den Schlaf des Gerechten geniessen könnte. Kurz nach Elm kam ich sogar an einem Campingplatz vorbei. Ein einsamer VW-Bus stand dort. Die Toiletten hatten die Piktogramme aus den 60iger Jahren. Elm liegt auf 978 m, nun bin ich bereits auf 1500. Vielleicht wird sich beim weiteren Aufstieg etwas ergeben? Gämsen fauchen mich an, ich habe immer den Eindruck, die Gämsen in den Alpen sähen besser aus, als jene im Jura. Im Jura sind sie fast schwarz, hier nur die Beine, der Körper ist braun, fast rot. Ich steige und steige, die Bäche tosen. Der Weg ist nass, aber Schiefer und meine Schuhe sowie deren Vibram Sohlen, mögen sich gut. Ich rutsche nie, nichtmal auf nassen Steinplatten. Es gibt einige Bäche zu queren. Ich treffe auf Schafe, weder ein Herdenschutzhund noch ein Hirte sind in Sicht. Dafür ist der Zaun derart nachlässig gesteckt, dass ich ein Mutterschaf und zwei Lämer ausserhalb des Zaunes antreffe. Überall hat es Felsen, üblicherweise werden wohl solche Wege eher nicht in der Nacht begangen. Schliesslich entdecke ich eine kleine Nase, gerade gross genug für mein Zelt. Es ist nun 23:30. Ob das gut geht? Diese Nase liegt inmitten eines grossen Kessels, völlig exponiert. Der Himmel ist klar, aber beim ersten Plop auf dem Zelt würde ich so rasch als möglich alles in den Rucksack stopfen und Fersengeld geben, soweit dies hier überhaupt möglich wäre. Die Baumgrenze ist weiter unten, ich bin über 2100 Metern. Ich lege mich hin, habe kalte Füsse, irgendwann ziehe ich meine wasserdichten Socken an, die andern sind nass. Dann kommt ein Wind auf. Ich habe keine Sturmleinen montiert, da ich eigentlich nicht im Sturm zelten will. Der Wind drückt aber das Zelt aus der Form. Dunkel wars, der Mond schien helle. Ein Blick nach draussen ergibt keine neue Erkenntnisse. Ich weiss nicht, ob der Wind noch zunehmen oder abnehmen wird. Mit einem Gewitter rechne ich eher nicht. Aber gemütlich ist anders. Also los, Kleider montiert, Rucksack halbwegs sinnvoll gepackt, Zelt gerettet, weiter gestiegen, nach immerhin 1.5 Stunden liegen. Zuoberst, auf dem Pass gibt es eine Hütte, vielleicht kann ich da wieder Hausbesetzer spielen. Augen leuchten in der Nacht, leider kann ich das zugehörige Tier nicht erkennen. Dann ein Schneefeld, mässig steil, machbar ohne Microspikes. Es hat Tierspuren darin, wie von einem sehr grossen Hund und es sind die einzigen Spuren, niemand ist mit seinem Waldi hier hinauf. Es gibt hier wirklich Wölfe. Wieso lässt mensch dann seine Schafe derart ungeschützt in der Natur draussen? Jemand scheint sich hier wenig um das Wohlergehen seiner Schafe zu kümmern. Dafür ist dann das Geschrei bei Wolfsrissen gross. Es steht auch eine Abstimmung an, im September, über ein revidiertes Jagdgesetz. Mit diesem Gesetz würde die Kompetenz, Wolfsabschüsse zuzulassen, an die Kantone gehen. Den lieben Wallisern beispielsweise, möchte ich aber genau diese Kompetenz grad nicht geben (es werden dort auch ohne Bewilligung Wölfe geschossen, es hat schon mal jemand einen Fuchs mit einem Wolf verwechselt - solche Jäger sind eine Gefahr für die Allgemeinheit. Wenn es nach mir ginge, dürfte der seine Waffen abgeben, die Jagderlaubnis sowieso, nur würde er fröhlich weiter herum ballern, gedeckt von allen Seiten und er wird noch in 20 Jahren Gratulationen für seinen ach so heroischen Abschuss entgegennehmen können). Oben angekommen, ist die Hütte verriegelt, es gibt keinen Platz rundherum, um ein Zelt aufzubauen. Die nachträglich konsultierte Webseite sagt, die Hütte öffne erst am 18. Juli. Der Pass ist 2625 Meter hoch und es gibt Schnee hier oben. Auf der Bündner Seite ist der Pfad ziemlich steil. Ich vertraue meinen Schuhen, aber nach 20 Metern kommen die Schneefelder. Ohne Microspikes wäre ich dort viel schneller gewesen, als mir lieb sein könnte. Meine Microspikes kommen auch vom Händler und sind somit angeblich hochwertig. Gemäss dem Hersteller Nortec sind es die leichtesten Microspikes der Welt. Jetzt gerade hätte ich aber lieber Heavyduty, also z.B. das Modell Alp. Aber entweder funktionieren meine Spikes wie angedacht oder es ist eben wirklich aus. Einmal ausrutschen, alle Knochen zerschlagen oder schlimmer. Es gibt nur wenig Spuren, allzu viele haben sich in dieser Saison noch nicht über diesen Pass getraut. Wahrscheinlich niemand morgens um 2. Es geht nun ganz langsam und vorsichtig vorwärts. Jeder Schritt wird zunächst eingeschätzt, dann mit den Stöcken gesichert bevor auch nur ein Bein bewegt wird. Ich bewege mich teilweise rückwärts und seitwärts, die Beine werden schon mal gekreuzt. Wahrscheinlich auch kreuz falsch. Ein Schneepickel wäre jetzt hier nicht fehl am Platz (wenn ich denn in der Handhabung geübt wäre - bisher konnte ich mich leider nicht überwinden und habe deshalb noch keinen entsprechenden Kurs besucht. Ich befürchte, dass ich schon beim Aufstieg schräg angeschaut würde, mangels traditionellen Wanderstiefeln). Das leichte Stirnrunzeln des Busfahrers, der mich nach Elm gebracht hat, kommt mir in den Sinn. Wahrscheinlich ist er in der Freizeit Bergspezialist beim SAC und muss dann und wann Touristen einsammeln gehen. Irgendwann werden die Schneefelder weniger steil, entsprechend schneller komme ich voran. Es gibt sogar Netz, was mir als Tourist eine Anzeige der Karte ermöglicht. Auch nicht falsch, denn die Schneefelder sind tatsächlich so gross, dass der Schein meiner Lampe keine grossartige Orientierung ermöglicht. Die Richtungsanzeige auf der Karte schon. Ich muss tatsächlich alle 20 m meine Richtung kontrollieren, sonst gehe ich im Kreis, es gibt null Spuren dafür viele kleine Bäche. Offenbar hat sich jemand aus Lüneburg hierher verirrt Morgens um 4 Uhr 30 wird es wieder hell, gerade rechtzeitig für mich, um die grossartige Flimser Skisport Infrastruktur bewundern zu können. Pisten wurden wie Schneisen in die Berglandschaft gelegt, fixe Schneekanonen installiert. Auf mich wirken diese grotesken Installationen wie aus der Zeit gefallen. Mein Bedauern für Skigebiete, die Pleite gehen, hält sich teilweise in engen Grenzen. Wenigstens setzt man hier in Flims auch auf den Sommertourismus, die Landschaft sieht aus wie ein Alpendisneyland. Alles ist bemerkenswert sauber und aufgeräumt. Es gibt keine verlotterten Bauernhöfe wie beispielsweise auf der Rigi, jeder Stall sieht aus wie ein Museum. Dafür verlaufen alle Wanderwege sorgsam abgetrennt von den Mutterkuhherden. Jemand scheint sich hier Mühe zu geben und mensch will keine negative Presse von wegen Auseinandersetzungen mit Kühen. Es gibt ohnehin nur wenig Kühe, kein Vergleich zu entsprechenden Orten vor zwanzig Jahren. Dafür sehen die Weiden grosszügig aus und die Kühe liegen nicht im eigenen Sumpf. Der Weg hinunter nach Flims zieht sich, kein Wunder, ich bin die ganze Nacht gewandert und entsprechend müde. Genug Schlaf kriegte ich schon die ganze Woche nicht. Nun müsste ich mich irgendwo hinlegen und mindestens 7 Stunden schlafen können, um vernünftig weiter wandern zu können. Wohl könnte ich mich in einen Wald legen, aber es ist alles ziemlich offen, es gibt viele Bergbahnen. Also folge ich dem Fluss. Das tosen beginnt mich zu nerven. Vorsichtigerweise habe ich meine Route noch weiter als bis Flims geplant. Um die Weiterwanderung geniessen zu können, müsste ich aber wirklich schlafen. Die Bergbahnen pumpen Touristen den Berg hoch, es wird bald nur so wimmeln von Wandernden. Ab ins Postauto und Tschüss. Die andern Wandernden verrenken ihre Hälse. Ich bewege mich in die falsche Richtung und ich trage keine Stiefel. Auch rieche ich nicht nach Persil. Was soll mensch machen, ich habe meine 12 Stunden absolviert. Niemand hier wird heute Abend um halb 10 noch unterwegs sein. Die meisten sehen auch nicht gerade aus, als wären sie unterwegs nach Elm. Ich bin zufrieden, insbesondere mit meiner Schneewanderfähigkeit und meinen Steigeigenschaften.1 Punkt
-
„Min Weag“ (Hochdeutsch = „Mein Weg") oder einmal rund um Vorarlberg
Michas Pfadfinderei reagierte auf doast für Thema
Tag 6 – Lech bis Sibratsgfäll – Jo mei, is des schee bei eich in Österreich Tag 6 entlang von "Min Weag" rund um Vorarlberg könnte abwechslungsreicher nicht sein. Vom Start im Nobelskiort Lech, über einen der offiziell schönsten Plätze Österreichs am Körbersee, weiter über menschenvolle Wanderwege im Kleinwalsertal und über den ruppigen Gottesacker hält dieser Teilabschnitt viel bereit. Der frühe Vogel fängt den Wurm, deshalb klingelt der Wecker bereits um 5:00. Der erste Bus bringt mich nach Lech. Um kurz nach 7:00 zeigt der Skiort der Reichen und Schönen seine verschlafene Seite. Auch die Sonne wirkt noch müde und späht nur unbeholfen zwischen den Wolkenresten hervor. Vorbei an den Gipslöchern und über das Auenfeld erreiche ich bald den Körbersee. 2017 wurde der Körbersee zum "Schönsten Platz Österreichs" gekürt. So schlecht schaut er auch gar nicht aus. Ob er dieser Superlative jedoch gerecht wird kann natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Beim Abstieg ins Kleinwalsertal beginnt ein Marathon des "Grußformelbrummens". Morgen, Servus, Hallo, Tagchen,.... Wagenladungen an großteils deutschen Wanderern bahnen sich den Weg bergauf. Gegrüßt seit ihr Freunde aus Bayern. Das zwingt mich in einen bergab "Stottermodus", bergauf hat ja bekanntlich Vorrang. Serpentine für Serpentine das gleiche Spiel. Stehen bleiben, Vorrang geben, Grußformel brummen, dann geht es weiter. Die verlorene Zeit hole ich im letzten Teilstück Richtung Baad auf. Der lockere Laufmodus wird mal wieder für ein paar Minuten eingeschalten. In Mittelberg nutze ich die Gunst der Stunde. Eine kalte Cola und eine süße Mehlspeise aus dem Supermarkt füllen meine Glykogenspeicher. Hoch Richtung Hoher Ifen und Hahnenköpfle teile ich mir die Wege wieder mit der halben Bevölkerung Deutschlands. Man muss wissen, das Kleinwalsertal liegt zwar in Österreich ist aber nur über Deutschland per Straße erreichbar. Dementsprechend ist das Kleinwalsertal fest in deutscher Hand. Zumindest was den Tourismus anbelangt. Diesmal genieße ich ebenfalls das Recht des bergauf Vorrangs. Ein Überholmanöver reiht sich an das nächste. Ich überhole gefühlt die halbe Bevölkerung Deutschlands. Nach erreichen des Hahnenköpfles wird es endlich ruhiger. Das Gottesackerplateau, eine karge und faszinierende Karstlandschaft erstreckt sich vor mir. Ruppig und rutschig geht es bergab Richtung Schönenbach. Mein Fluchen macht den Weg nicht einfacher und so kostet mich der Abstieg viel Zeit. Die letzten Kilometer von Schönenbach zu meinem Tagesziel Sibratsgfäll führen großteils über "Forstautobahnen". Die Strecke ist rasch zurückgelegt. Deutlich schneller als gedacht an meinem Ziel, muss ich eine gefühlte Ewigkeit auf den nächsten Bus Richtung Heimat warten. Glücklicherweise überzeugt mein elegant ausgestreckter Daumen das erste vorbeifahrende Fahrzeug mich mitzunehmen. Tagestouristen aus Deutschland nehmen mich mit des Weges. So gilt mein Dank am Ende des Tages doch noch den Touristen aus Deutschland. Insgesamt zeigt meine Uhr am Ende von Tag 6 eine Distanz von 50 Kilometern, 2.300 Höhenmeter im Anstieg und 2.800 Höhenmeter im Abstieg bei einer Gesamtdauer von 8:50 Stunden an.1 Punkt -
Tag 2 Tatsächlich wache ich in super ausgeschlafen vor dem Wecker auf und kann die Morgenwäsche in der Dämmerung ganz entspannt draußen am Holtrog zelebrieren. Über dem See wirbeln kleine Nebelschwaden herum und lösen sich genauso schnell auf wie sie sich bilden. Ein Murmeltier läuft mutig den Weg hinunter Richtung See. Ich nehme mir vor, spätestens um 7:30 los zu laufen, weiß aber aus Erfahrung, dass das eh nicht klappen wird. Das Frühstück gibt es ungewohnt fertig auf dem Tablett. 2 Sorten Brot, eine Scheibe Hefezopf, Wurst, Käse, Marmelade und Müsli mit Joghurt. Kaffee auch natürlich. Daheim bin ich erklärter nicht-Frühstücker, aber auf Tour brauche ich die morgendliche Kalorienzufuhr. Ich habe ein nettes Gespräch mit dem Paar aus München am Nachbartisch, die ich denke ich ein wenig mit meiner Begeisterung für Weitwanderungen anstecke. Ich hole mir einen zweiten Kaffee. Auf einem Bein kann man nicht stehen, oder so. Bis ich dann meinen Kram geräuscharm aus dem Zimmer bugsiert und mich umgezogen habe, alles verstaut ist und die Wasserflaschen aufgefüllt sind ist es doch wieder nach 8:30 geworden. Ich werfe noch ein paar Grüße in die Runde und mache mich in der Morgenluft auf den Weg. Schon jetzt braucht man auf 1600m keine langen Klamotten mehr, was einen mehr als nur warmen Tag verspricht. Ein paar einsame Schafwölkchen grasen am Himmel. Kaiserwetter. Ich laufe ein Stück des Weges wieder zurück in Richtung Saugasse. Dabei begegnet mir keine Menschenseele, nur Murmeltiere, Salamander, Vögel und Massen an emsigen Insekten. Hummeln und dicke Käfer brummen vorbei, und kein Flugzeuglärm stört die Idylle. Nach einer guten halben Stunde zweigt mein Weg nach links ab, und ich folge dem teils überwachsenen Oberlahnersteig in Richtung Trischübel-Pass. Schon nach kurzem ändert sich die Umgebung komplett. Teils ein wenig ausgesetzt geht es auf und ab, wobei es erst einmal mehr ab als auf ist. Sporadisch helfen eiserne Tritte und Stahlseile, wobei ich letztere bei dem trockenem Boden nicht brauche. Der Weg wird immer ursprünglicher, und ich wandere zwischen Farnen und tellergroßen Blättern hindurch. Die Temperatur geht steil nach oben, aber es gibt immer wieder Schatten und eine leichte Brise, so dass es erträglich ist. Manchmal ist der Weg nur zu erahnen, aber genau das ist ja was Natur ausmacht. An der Einmündung des Wegs von Bartholomä zur Sigeretplatte begegnen mir zum ersten Mal andere Wanderer, zwei Holländer die allem Anschein nach die Watzmannüberschreitung gemacht haben. Ein kurzes Hallo, und sie traben Talwärts an mir vorbei. Ich kletter Holzleitern hoch und balanciere auf Karstfelsen. Ich genieße die Aussicht auf tief eingeschnittene Rinnen und bekannte Berge in der Entfernung. An einer Kuppe treffe ich auf eine Gruppe aus Franken (man begegnet irgendwie auf jeder Tour einer Gruppe aus Franken) und wir stehen eine Minute lang an einer schattigen Stelle bevor sich die 4 wieder in Bewegung setzen und eiligen Fußes Richtung Tal weiterziehen. Ich gehe die nächsten paar hundert Meter gemütlich weiter, als mir auf einem Felsen eine Gopro Hero an einem Selfie-Stick entgegen winkt. Ich hole tief Luft, schnappe mir den Stab und laufe (ja, laufe, und das bei der Hitze) den Franken hinterher. Die haben schon deutlich mehr Strecke gemacht als ich gedacht hätte, und so kommen einige ungeplante Höhenmeter dazu bis ich endlich in Rufweite bin. Es stellt sich heraus dass die Kamera nicht ihnen gehört und schon vorher da lag. Ich stehe also eine Minute herum um wieder zu Atem zu kommen, als es herauf ruft, dass der Eigentümer der Kamera gefunden wäre. Eine Minute später trabt auch schon einer der Holländer zu mir herauf, ohne Ausrüstung und triefend vor Schweiß. Meine Rechnung sagt, dass er jetzt zusätzlich zu seiner Tour noch mehr als 300hm gejoggt ist. Zum Glück fällt er mir nicht um den Hals, aber er bedankt sich überschwänglich, dass ich ihm das Teil entgegen getragen habe. Sofort berichtet er der Kamera über seinen Faux Pas, und ich vermute, ich bin bald irgendwo auf Youtube zu sehen. Das letzte Stück zum Trischübel hinauf wird wieder flacher, und über den Kamm streift ein angenehmer Wind. Beschwingt bezwinge ich die letzten Anstiegsmeter der Tour und Raste dann im Schatten einer Latschenkiefer, trinke noch einmal ausgiebig - sowohl physisch als auch die Bergromantik - bevor es dann wieder steiler durch lichten Wald in Richtung Wimbachgries hinab geht. Das Wimbachgries ist ein riesiges, mit feinem Geschiebe gefülltes Tal, eine Wüste mitten im Grün der Berchtesgadener Alpen. Zur Schneeschmelze schießt das Wasser nur so hinab, aber jetzt gluckst alles tief unter den Füßen versteckt durch den Sand und kaum ein Tropfen Feuchtigkeit sieht die Oberfläche. Ich treffe auf eine Einheimische, die die Überschreitung des Trischübelpasses als Tagestour macht, und wir plaudern nett bis wir an die Wimbachgrieshütte kommen. Hier ist es auch vorbei mit der Einsamkeit der Berge, denn die ist ein beliebtes Tagesziel für Tagestouristen aus den Pensionen und Hotels in der Umgebung. Sie geht weiter, aber ich gönne mir einen Spezi und eine Gulaschsuppe. Auf Kalorien muss man in den Bergen zum Glück nicht achten. Die Sonne flimmert schon über den Steinen als ich mich wieder auf den Weg mache. Die Aussicht auf die umliegenden Berge ist spektakulär. Rechts thront der Watzmann mit seiner Familie, links drohen die steilen Flanken des Blaueis-Massivs. Ich gehe wegen der Aussicht in der Mitte des Grieses, nicht am schattigen Weg an der bewaldeten Bergflanke, um meine Aussicht zu maximieren, und folge den Fahrspuren des Hüttenwirts und der Nationalparkfahrzeuge. Ein paar Bergläufer schließen zu mir auf, die wohl die Watzmannüberschreitung laufenden Schrittes gemacht haben. Ihre Beine sind schon etwas müde, während meine noch keine Ruhe geben wollen, und so trabe ich - es ist mehr schnelles Wandern als Laufen - neben ihnen her Richtung Tal. In diesem Gelände liebe ich meine nagelneuen Gamaschen (Montane Via). Kein noch so kleines Steinchen findet seinen Weg in meine Schuhe. Super leicht, ähnlich wie Dirty Girls, aber mit einem gut befestigten Kunststoffclip vorne anstelle des etwas bei den Dirty Girls etwas fragwürdigen Metallhakens. Der Klett an der Ferse haftet wie eine Eins am Gegenstück meiner Brooks Cascadia, die immer noch nicht auseinander fallen wollen. 20 Minuten später und kurz nach dem Wimbachschloß - offizielle Gehzeit 1:45 von der Wimbachgrieshütte - treffe ich die neue Bekanntschaft von vorhin wieder und wir ratschen gemütlich den Rest des Weges an der Wimbachklamm vorbei hinunter, jetzt wieder mit mehr Schatten, über unsere Faszination mit den Bergen, über Ängste und Träume und verrückte Erfahrungen in den Bergen, über dies und das. Wir sehen unterwegs ein paar grüne Eidechsen am Wegesrand, die hier mittlerweile extrem selten geworden sind. An der Wimbachbrücke muss ich mich hastig verabschieden, denn der stündliche Bus nach Berchtesgaden geht in 2 Minuten, und ich komme genau passend um mir am Brunnen neben der Haltestelle den Schweiß vom Kopf zu waschen bevor der Bus einfährt. Um 15:55 bin ich dann schon zurück am Jennerbahn-Parkplatz bei meinem Auto, etwa 2 Stunde früher als geplant. Der heutige Tag hatte etwas über 18km, 600hm im Aufstieg und 1600hm im Abstieg. Temperatur im Tal 30°C. Trotzdem habe ich noch einen guten Liter Wasser übrig. Mein Zpacks Arc Blast durfte zum ersten Mal in die Alpen, auch wenn er nur zu einem Drittel gefüllt war (BW 4,1kg). Der Frame und damit die Belüftung des Rückens machen einen Unterschied wie Tag und Nacht - gefühlt 4 bis 5 Grad gegenüber einem frameless Pack - und das Gewicht sitzt perfekt auf der Hüfte, so dass auch Laufen kein Problem ist. Ich liebe diesen Rucksack! Mein Columbia Silver Ridge Hemd hat sich als doch zu warm für heiße Tage herausgestellt. Die Sun Sleeves von OR funktionieren da besser. Beim Heimfahren grinse ich vor mich hin. Ich hatte alpine Momente, bin durch Urwald gewandert und durch eine kleine Wüste. Mein Kopf war nur im hier und jetzt, gefüllt mit wunderbaren Eindrücken. Nach dem ganzen Corona-Wahnsinn war dieses Wochenende eine Infusion an Lebensfreude.1 Punkt
-
Hey liäbi Lüüt Schon seit über fünf Jahren als stiller Mitleser, hege ich das Bedürfnis mich mal vorzustellen und später vlt mitzuschreiben. Ich bin bald 38, komme aus der Umgebung von Zürich und habe mich auf weiter Flur in Wald und Berg eigentlich schon immer am Wohlsten gefühlt. Ob bei der fast schon üblichen Trias von Skitouren, Bergsteigen und Klettern oder meinem geliebten Orientierungslauf. Seit über 20 Jahren arbeite ich, neben anderem, in der Outdoorbranche, wobei ich mich auf schwierige Füsse im Besonderen und auf das Trekken im Allgemeinen spezialisiert habe, allerdings viele Jahre noch weit weg von ultraleicht… heute fällt es mir hingegen fast schon schwer ‘traditionelle Perspektiven’ einzunehmen. Aber auch ich habe einen im buchstäblichen Sinne ‘schweren Weg’ hinter mir. Anfang 20 (ich selbst wog um die 60 bis 65kg bei 180cm) waren 25 bis 30kg für mich die Norm bei längeren Treks. Wohlbemerkt mit hunderten von Seiten Lesestoff, Cd-Etui, Discman, Dolch, einem 800gr schweren Wasserfilter etc. Trotzdem hat mich das Gewicht vom schönsten Seinszustand – dem Wandern – nie abgehalten. Und weil ich stets auch gern und viel über lange Strecken gerannt bin, war die vielleicht logische Folge eine Hüftgelenksop wegen Knorpelschaden mit 30. Von nun an wurde die übliche Belastung, insbesondere um die Hüftgurtregion, bei langen Tagesetappen zur Tortur. Ich begann das Gewicht kontinuierlich zu senken. Ich wurde, auch dank techn. Innovationen wie Mp3 Player und Ereader, zum Leichtwanderer mit einer komfortablen Sicherheitszone in Bezug auf Kälte und Essen – zumeist war ich ja auch in feuchtkühlen Gegenden unterwegs. Vier Jahre später folgte eine Zweite schwerwiegendere Zäsur. Zeckenbiss – Borreliose – teilweise Lähmung des linken Fusses (Fussheberschwäche, immobile Zehen). Rund acht Monate und unzählige Rehastunden später war ich wieder unterwegs – jetzt mit Carbonschiene und Fussbandage durch die Slowakei. Auch wenn das Klettern nie mehr dasselbe sein wird und ich mit Steigeisen bis heute meine liebe Mühe habe, das Wandern und Rennen war wieder möglich! Stetes Herantasten an vergangenen Flow beim Gehen war die Devise. Zum Glück heute immer mal wieder mit einem guten Freund der das Weitwandern und Gramme auf die Goldwaage legen ebenso gern betreibt. Die ersten Spätfolgen zeigten sich in den folgenden Trekkingsaisons mehr und mehr. Durch ein verändertes Abrollverhalten, wegen ständig gekrallter Zehen und fehlende, weil gelähmte Fussmuskulatur, war meine Fussgelenksstabilität dahin. Bis zu 20mal abknicken am Tag war keine Seltenheit. So wurde zwar mein Rucksack immer leichter, die Schuhe hingegen schwerer. Doch selbst mit bandagiertem Fuss in den Steigeisenfesten 2kg Bergstiefeln war der Knöchel vor weiteren Verletzungen nicht gefeit. Ein Elend! Diesen Winter wurde nun der Fuss operiert. Die Zehen begradigt und ein künstliches Band eingesetzt. Ich gehe wieder. Taste mich wieder heran. Bis jetzt scheint es zu klappen. Endlich wieder in meinen leichten Salomons. Trainingshalber erst auf dem Jakobsweg quer durch die Schweiz, weiter auf dem Franziskanerweg auf den Gr. St. Bernard und im August in einem Rutsch auf dem Gr. 5 bis Monaco. Wie vermutlich einige hier, planträume ich von den grossen drei Amerikanern. Erst will aber der zweite Bildungsweg abgeschlossen werden... Heute liegt mein Baseweight warm bei 4,8 – feuchtkalt bei 5,9kg; plus Komfortbeutel von max. 1kg (ereader, mp3, akkublock, Schreibzeug, Kamera) Hüätet eu vor Zeckä! und wünschä allerziits liächtfüässigi Schritt! Weitwanderungen: 03 Bolivien Andenquerung 04 Jakobsweg Ch/Fr Einsiedeln-Le Puy 08 Österreichquerung Einsiedeln-Plattensee Th 12 Schweiz Simplon-Maloja 13 Irland Bluestack- und Westernway Th 14 Alpe-Adria-Trail Th 15 Irland Wicklowway Th 15 Schweden Kungsleden Nord Th 16 Slowakei Weg der Helden (Abbruch in etwa der Hälfte wegen Carbonschienenbruch) 16 Schwarzwald Ostweg 17 Schweden Kungsleden Süd Th 17/18 Schweiz Jurahöhenweg 18 Schweiz Alpenpassweg, nicht abgeschlossen 19 Madeiraquerung Th1 Punkt
-
Vorstellungsthread
Wander Schaf reagierte auf Percy1992 für Thema
Moin, dann stell ich mich auch mal vor. Ich bin seid einer Weile stiller Mitleser und komme eher aus dem Bikepacking. Ich bin hier gelandet dank @ChristianB mit dem Wille mein Equipment leichter zu bekommen. Kurz zu mir: Ich bin 27 Jahre jung und Maschinenbauingenieur aus Chemnitz. Mein Gebiet ist das Rennrad, Gravelbike und MTB fahren. Gern auch mal längere Strecken (bis 400km). In letzter Zeit habe ich gemeinsam mit @ChristianB mehrere Overnighter unternommen und in den vergangen Jahren war ich unter anderem mit dem Rad an der deutschen und polnischen Ostsee (bis Danzig) unterwegs. Ende Juli habe ich meine erste Mehrtageswanderung geplant. Da wird es für mich voraussichtlich auf den Harzer Hexenstieg gehen und im August mit meiner Partnerin dann auf den Kammweg oder den Albmühltal-Panoramaweg. Die Packliste dazu habe ich bereits ausgearbeitet und das notwendige Equipment, dank des Forums hier, größtenteils besorgt. Mein Basisgewicht liegt aktuell bei 6,1kg, mit Essen und Getränken dann bei max. 10kg. Es hat auf alle Fälle nicht lang gedauert mich mit dem Gedanken des leichteren Reisens anzufixen, weshalb in ein paar Tagen mein Zpacks Duplex dann auch hier ankommen sollte Ich freu mich jedenfalls jetzt Teil eines solchen coolen Forums zu sein1 Punkt -
Servus zusammen, ich komme aus der Oberpfalz und hab outdoormäßig schon bissl Erfahrung. Bin über Survival zu ODS gekommen, dann einige konventionelle Touren in Deutschland und Schweden, hier zuerst Bohusleden, Siljansleden, südlicher Kungsleden, Padjelantaleden und schließlich viele Jahre Sarek... Bin jetzt durch immer mehr Umstellung auf Titan auf andere Bezugsquellen gekommen und damit auf eine tolle ukrainische Firma namens Liteway. Heute ist das PyraOmm Tarp gekommen und hab mich damit schon gut angefreundet. Und damit war ich angefixed vom UL-Gedanken. Viele Grüße Benni1 Punkt
-
Vorstellungsthread
Wander Schaf reagierte auf Freestyler für Thema
Thomas aus der Schweiz (ja, ursprünglich Bundesrepublik Deutschland ) - versuche einfach, der Lebenszeit mehr Leben zu geben - und in diesem Sinne erscheint mir Ultralight Trekking ein enorm wertvoller Beitrag zu sein. Bin noch recht am Anfang des Themas. Freue mich immer über Leute, die gemeinsam was unternehmen wollen, aber langsam, ohne Stress, um etwas zu erleben im Hier und Jetzt ...1 Punkt -
Jacobs Typ Espresso - kräftig, stark, rau, bitter-herb, hart, säuerlich Jacobs Typ Café Crema - milder, weicher, dennoch intensiv, leicht säuerlich Mount Hagen Café Arabica - weich, rund, ausgewogen, mild, harmonisch, wenig Säure Cellini Caffe Instant Espresso - herb-intensiv, aber schon wässrig, im Vergleich der Schwächste m.M.n. Nescafe Gold Typ Espresso - intensiv, weich, besonders feine Crema, trockenes Gefühl im Mund Starbucks VIA Italian Roast - stark, intensiv, sehr rauchig-verbrannt Mein persönlicher Favorit sind hierbei definitiv die kräftig-intensiven Sorten, da ich auch meinen täglichen Kaffee eher stark bevorzuge. Nichtsdestoweniger hatte ich schon alle mal auf Tour dabei und geschmeckt hat es im Grunde noch immer. Werde bei Gelegenheit noch ein paar schwächere Sorten ergänzen.1 Punkt
-
Auch wenn es hier nur halbwegs reinpasst - vielleicht hilft es ja trotzdem dem ein oder anderen: ich habe mich mal durch alle Instant-Kaffepulver durchprobiert, an die ich meine Finger bekommen konnte. Mit Abstand der beste Kaffee, schon fast vergleichbar mit einem guten Filterkaffee, war der Papua-Neuginea-Kaffee von Mount Hagen, gefunden im Denns Biomarkt (gibts aber wohl auch im Internet). Für mich ein guter Kompromiss von Gewicht zu Resultat, auch wenn das wahrscheinlich keinen Hobby-Barista hier glücklich stimmt1 Punkt