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Ultraleicht Trekking

Rangliste

Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 25.11.2023 in allen Bereichen

  1. say no more: klick!
    9 Punkte
  2. was soll ich sagen.... ich hab sie alle. und ich lieb sie alle. bin grad heim gekommen. laut wetter.de hatte ich böen bis 60 km, das zelt stand direkt auf dem pass und es hat ordentlich geblasen. das teil steht wie ne 1. mit stern: * viele davon. aufstellen tue ich mit 8 heringen, die 4er konstruktion ist für schönes wetter, die hab ich schon teilweise abgebaut, nur für die ecken muss ich noch bissl spielen bis das passt mit den neuen leinen. ansonsten ist schon alles geschrieben hier. meine lieblinge. alle 3! und wenns in den li nicht so ziehen würde, ich hätt das dw nicht gekauft. aber das inner ist richtig schneedicht, genau was ich wollte. nur in der übergangszeit isses bissl stickig drin, und fürn sommer brauchts das netz inner. bzw für mich halt das li.
    4 Punkte
  3. Moin moin! In den Leichten & Seichten Video Thread gehören Videos die Thematisch nicht so gut in den Bewegte Bilder Thread passen, der ja eher ein Thread über Tour Videos geworden ist. Hier könnt Ihr also gerne Videos posten die was mit unserem Thema zu tun haben (bitte kein OT) aber nirgends anders hinpassen würden. Hier ist zum Beispiel ein Video das für unsere talentierte MYOG Community sicher von Interesse ist: https://www.youtube.com/watch?v=RQYuyHNLPTQ
    3 Punkte
  4. wilbo

    Stabiles 2P Zelt gesucht

    Sorry, Deine Frage habe ich glatt übersehen. Für Solotouren würde ich heute ein Trapezo-mid mit 3F inner nehmen. Das Tarp reicht bis zum Boden, ist dreiseitig geschlossen und relativ leicht. Eine Zeltbahn wiegt je nach Material ca. 420 g und das inner 350 g. Dazu ein Trekkingstock und sechs Heringe. Im Sommer würde ich das solid, gegen ein mesh inner austauschen. Damit ist die Aussicht schöner. Zu zweit präferiere ich eine simple Pyramide. Das fly vom MSR Front-Range wiegt ca. 700 g dazu ein 2p inner mit 515 g. Als Stange würde ich zwei oder vier Trekkingstöcke mit Verlängerungen ausstatten und beide in kompletter Länge verbinden. OT: Die Verlängerungen müsste ich mal wiegen, ob sich das im Vergleich mit einer starken Carbonstange rechnet. Kommt natürlich darauf an, ob beide die Stöcke nutzen. Dazu wieder ein Set mit 8 vernünftigen Heringen. Also alles eher low-tech ... VG. -wilbo- edit: Bei dem 2p shelter würde ich noch differenzieren, ob wir eher zusammen oder getrennt laufen. Sollten die Partner im unterschiedlichen Tempo unterwegs sein, kann es besser sein, wenn jeder sein eigenes shelter dabei hat. Dann würde ich eher zwei Trapezo-mid's incl. inner präferieren. Am Treffpunkt kann man die shelter ja zusammen stellen.
    2 Punkte
  5. auf wenig erde! im wind: mittig 2x die originalen langen die dabei waren as X. da stand aber die hälfte raus ausm boden. in den ecken 1x original lang, der war ziemlich locker in der früh, das war die seite wo ich rein und raus bin. die andere ecke v-titan vom ali, der ging schräg ganz rein, hat wohl, ein loch in den steinen gefunden. in der mitte: v-titan vom ali, auf beiden seiten. jeweils beide abspannleinen im selben hering eingehängt. ausm wind: ein kurzer alunagel in einem eck, v-titan vom ali im anderen, und in der mitte auch nen v-titan vom ali. wenn ich "meinen" stein gefunden hätte unterm schnee hätt ich den einen lockeren auch fest bekommen. ich mag die langen goldenen, die halten viel besser als ich es erwartet hätte. die v-titan vom ali habe ich das erste mal benutzt, die haben mich auch überzeugt. ich schätz mal 14-15 cm lang. gingen total easy rein und waren echt bombenfest und liessen sich auch leicht ziehen. wenn ich die grossen, langen nägel nicht reinbekomme nehme ich zuerst einen dünneren, kürzeren fürs loch und versuche dann einen der goldenen rein zu machen. wenn gar nichts geht hämmere ich den zimmermannsnagel, den ich immer dabei habe in den fels. aber da brauch ich den stein. eisenfaust ist lang vorbei...🤩 und mit trailrunnern funzt das auch nicht. da brauchts nen c-d bergschuh.
    2 Punkte
  6. Aus meiner Packliste (alle Angaben von unkalibrierter Billig-Küchenwaage): 3F UL Gear Lanshan 1 2021 Fly, khaki, Lifter-Nähte nachträglich abgedichtet – 430g 3F UL Gear Lanshan 1 2021 4-season-inner (solid) – 360g 3F UL Gear Lanshan 1 2021 3-season-inner (mesh) – 345
    2 Punkte
  7. OT: Beim X-Mid 2P liegt der Unterschied zwischen Mesh und Solid Inner bei etwa 30g. Leichtes Mesh wiegt ca. 25g/m2, leichte IZ-Stoffe ca. 30-35g/m2 (ebenfalls zur Einordnung)
    2 Punkte
  8. Mia im Zelt

    Nähanleitung Daunenrock

    Hallo, da mir insbesondere im Übergang zwischen Hose und Jacke schnell kalt wird, überlegte ich schon länger, mir einen Daunenrock zu nähen. Gestern habe ich den Plan in die Tat umsetzen können. Das Ergebnis: 😃 Gewicht: 73g bei einer Länge von 40cm. Um ihn möglichst schnell an- und ausziehen zu können, habe ich mich für ein Modell mit Reißverschluss entschieden. Oben habe ich einen Gummizug eingearbeitet, damit er nicht rutscht. Zudem ist es mit Gummizug einfacher, den passenden Umfang zu ermitteln, da man den Stoff sowohl oben als auch unten in der gleichen Breite ausschneiden kann. Um abgesehen vom RV Kältebrücken zu vermeiden, habe ich die einzelnen Kammern mit Moskitonetz voneinander getrennt. Das ist im Vergleich zu einer durchgesteppten Naht bedeutend aufwändiger, kann man aber natürlich auch weglassen. So bin ich vorgegangen: 💡 1. Mit einem Maßband herausfinden, welches Maß man ungefähr braucht, damit der Rock auch am Po noch passt. 2. Anschließend habe ich zwei Rechtecke aus daunendichtem Stoff (diesen habe ich verwendet) ausgeschnitten. Bei mir waren das inkl. sehr großzügiger Nahtzugabe (sehr dünne Stoffe ziehen sich gerne beim nähen etwas zusammen) 44 x 118cm. Dann auf beide Stoffteile die gewünschten Kammern für die Daunen einzeichnen. Ich habe mich für 8 Kammern á 5cm Höhe entschieden. Dafür brauchte ich 7 Stücke Moskitonetz, die ich als 3cm hohe Streifen ausgeschnitten habe. Verwendet habe ich Reste, die ich noch von anderen Projekten übrig hatte. 3. Anschließend habe ich alle 7 Streifen Moskitonetz auf einer der Innenseiten angenäht. 4. Die Unterseiten von beiden Stoffteilen (1x mit Moskitonetz, 1x ohne) habe ich zusammengenäht, sodass die Naht später innen liegt. 5. Der nächste Schritt ist es, alle 7 Streifen Moskitonetz nach und nach auf das andere Stück Stoff aufzunähen. Der Abstand soll dabei 1cm betragen. 6. Eine Seite habe ich mit einer einfachen Naht geschlossen und im Anschluss dort einen teilbaren 40cm langen 3C YKK-Reißverschluss angenäht. Die andere Seite vom Rock bleibt vorerst noch offen, da dort später die Daunen eingefüllt werden sollen. 7. Für den Gummizug habe ich ein 10mm Elastikband an der Oberseite vom Rock eingenäht. Dazu habe ich einfach die passende Länge abgeschnitten und diese jeweils links und rechts an der Innenseite festgenäht. Anschließend habe ich das obere Ende vom Rock mit einer einfachen Naht geschlossen. 8. Nun kommt die Sauerei: Das Einfüllen der Daunen. Verwendet habe ich ca. 36g, die ich nach und nach in jede Kammer geschoben habe. 9. Wenn alle Daunen eingefüllt sind, kann die letzte Öffnung geschlossen werden. Danach wird die andere Seite vom Reißverschluss angenäht. 10. Die Oberseite habe ich versäubert und oben am Reißverschluss zur Entlastung einen Mini-Blitzverschluss mittels Elastikband angenäht. Fertig!
    1 Punkt
  9. khyal

    Stabiles 2P Zelt gesucht

    Fussende in den Wind, Kopfende in Lee, die Spann bzw Positions-Reepschnuere am Kopfende erstmal zu lang einstellen, am Fussende bis auf Anschlag kurz, dann am Kopfende nur locker nachspannen, dadurch wird das AZ etwas zum Wind runter geschoben, wichtig ist dabei natuerlich auch, durch "strammes Ausspannen" der 4 Eck-Heringe dauer zu sorgen, dass die hochgezogene Bodenwanne schoen stramm hoch steht. Durch entsprechendes Einstellen der Apsiden-Spannschnuere kannt Du auch da mehr oder weniger Bodenlueftung einstellen, aber das Entscheidende ich das zuerst Geschriebene.
    1 Punkt
  10. ConTour

    Neue Ultraleicht-Ausrüstung

    Die Idee ist nicht neu .. http://www.rangeoflight.org/stories/power-and-shade-on-our-heads-2/
    1 Punkt
  11. Meine Empfehlung ist 18 cm Marken-Y-Heringe also Zpacks Sonic 7", HB Y-Heringe (nicht die Kurzen) oder MSR Groundhogs (nicht die Kurzen)
    1 Punkt
  12. Genau, 4lm sind korrekt. Die Maße kannst du alle in Sketchup finden / ausmessen. Naht-/Klebezugabe von 25mm ist enthalten. Die Ecken sind zudem auch bereits im Plan enthalten, damit es mit auf die zwei Bahnen Stoff passt:
    1 Punkt
  13. @Martin Zugegebenermassen sind solch extreme Windverhältnisse selten. In Neuseeland, Island, und während einer Nacht auf dem südlichen Kungsleden habe ich aber schon sehr starke Winde erlebt, und das waren nicht nur ein paar einzelne Böen. In Island habe ich auch einige zerlegte Zelte gesehen (aber zum Glück nicht meins). Mir war da jeweils zeitweise recht bange, ob meine Behausung auch hält. Wenn nicht, wäre das bei solchem Wetter schnell mal ein Problem gewesen. Meist ist es ja Nacht und regnet, und wenn das Zelt zerlegt wird, fliegt alles rum und wird nass, und die beste Übersicht hat man dann ja auch nicht unbedingt. Schon halbwegs geordnet zusammenzupacken und zur nächsten Hütte zu laufen (oder einfach zu laufen, um warm zu bleiben) ist wohl nicht einfach. Ich kann mich erinnern, einmal schon mal prophylaktisch alles für den Fall der Fälle verstaut und die Wanderkluft angezogen zu haben... es ist dann aber nichts passiert. Gut möglich, dass da beim wild knatternden Zelt die Pferde durchgegangen sind und das völlig übertrieben war, ich finde das aber rückblickend schwierig einzuschätzen. Natürlich sollte man den Schlafplatz sorgfältig auswählen. Aber manchmal entwickelt sich eine solche Situation auch etwas unerwartet, oder man findet keinen guten Zeltplatz. Gerade auf dem südl. Kungsleden fand ich die Schlafplatzsuche häufig überraschend schwierig. Entweder war da kein Schutz, oder der Boden war so steinig, dass ich die Heringe nicht reingebracht habe, und vielerorts war es es auch total sumpfig.
    1 Punkt
  14. Das 2P mit Mesh inner liegt bei ca. 1150 g, ohne Beutel und ohne Heringe. Zur Einordnung.
    1 Punkt
  15. Herzlichen Dank für die detaillierte Beschreibung. Mir scheint das Zelt der optimale Kompromiss zwischen Gewicht, Windstabilität und kleiner Abstellfläche zu sein. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr gefällt es mir.
    1 Punkt
  16. hhochzwei

    Großes 1P Zelt gesucht

    - 1 für SMD Lunar Solo Hmmhm.. ich bin überrascht von den zahlreichen Bewertungen, dass das Lunar Solo lang sei. Ich bin 1,83. Mit Neoair und 3-Jahreszeiten Schlafsack habe ich häufig an den Füßen Zeltkontakt, was ich sehr (!) ungünstig finde! Ich mag es schon, als eher preiswerte, leichte Variante mit genügend Breite für mich und mein Stuff - aber als ausreichend lang (mit Reserve) empfinde ich es definitiv nicht (als wechselnd Bauch- und Seitenschläfer).
    1 Punkt
  17. @danobaja hat glaube ich eins. Das im Hintergrund müsste es doch sein? Ich denke es ist das DW. Single-Wall ist doch nur die DCF-Variante, oder?
    1 Punkt
  18. Ich nähe gerade eine Tschum 2p. Bei der Gelegenheit kann ich einmal die Cat-Cut Leiste im Einsatz zeigen. 3 cm Cat-Cat auf die Schnitt-Pappe übertragen. An die angezeichnete Line kann das Lineal als Schnittkante angelegt werden. Schnipp und ab! VG. -wilbo-
    1 Punkt
  19. Dune

    Stabiles 2P Zelt gesucht

    OT: Ich hatte mit Slingfin vor einem Monat diesbezüglich Kontakt und sie meinten, dass es mehr als wahrscheinlich ein Solid Inner für das Portal 2 geben werde. Für "sandige Bedingungen" merkten sie an. Käme es, dann aber zunächst für die graue Version und nicht für die grüne, fügten sie noch hinzu. Demnach haben sie ihre Meinung wohl geändert. Ich würde mich auf jeden Fall freuen und nach deren Nachricht bin ich sehr optimistisch 🥳 Ich hatte Sie noch darum gebeten, zwei Mesh Türen einzubauen, die optional verschlossen werden können (siehe Slingfin Indus). So könnte ich bei Bedarf auf Durchzug gehen und wenn es windet dicht machen. Mal sehen, was kommt...
    1 Punkt
  20. Das Schnittmuster selbst sind die Elemente rechts im Bild. Das Übertragen ist tatsächlich nicht ganz einfach und ich kann es auch relativ schwer erläutern, da ich es mir ja "einfach mache" und das Ganze schlichtweg auslasern kann. Die meisten haben es jedenfalls anhand der Maße im Sketchup händisch Stück für Stück übertragen/abgemessen - im Zweifel lassen sich ja hier sogar Winkel in SketchUp messen.
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  21. Sorry, erst jetzt gesehen! Hab's nach etwas Sucherei gefunden: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/5847-packlistenoptimierung-und-ausrüstungsberatung-für-wintertour-auf-padjelantaledenim-sarek/?do=findComment&comment=98017 Eigentlich sollte das der Link zum passenden Beitrag sein. Bei mir führt der Link zwar auf die passende Seite, aber nicht zum passenden Beitrag. Deshalb: S. 8 des Threads und da auf das letzte Drittel der Seite runterscrollen. Oder die Seite nach "Nusschipsbars" durchsuchen.
    1 Punkt
  22. Bei Zpacks gibt es neu das Offet Solo Tent, halt den verschobenen First wie beim SMD Haven, mit den entsprechenden Nachteilen, was die Windstabilitaet betrifft. Gewichtsmaessig finde ich es auch nicht so toll, mit dem noetig kurzen Stab in .75er DCF 567g, das Duplex im selben Material wiegt mit 581g grob dasselbe und da habe ich als Grossgewachsenr deutlich mehr Platz drin und diagonal liegend auch gut Liegelaenge und habe die Option, es auch mal zu 2 nutzen zu koennen.
    1 Punkt
  23. Diese Rechtsschutz-Vollkasko-Mentalität mancher Menschen ist auch schwer verständlich.
    1 Punkt
  24. schrenz

    XUL Kleinigkeiten

    Wenn @schwyzi schon mit Küche anfängt, dann auf die Schnelle mal so ein "klassische" u100 Küche: Becher GSI bugaboo 400ml (der einzige gekaufte Gegenstand), Deckel und Windschutz aus einem Einwegtablett, Topfständer aus dem Grillrost eines Einweggrills (gefunden), Kocher Bartwachsdose + Karbonfilz (dankenswerterweise aus dem Forum geschenkt bekommen)
    1 Punkt
  25. Der Grip ist, zumindest beim Mudclaw G260, wirklich unglaublich. Ich hab heute erstmals mit Hund eine Schneerunde gelaufen und bin mir ziemlich sicher, dass ich beim Downhill mit der Scott RC Sohle (auch relativ grobstollig) auf der Fresse gelegen hätte . Da hab ich den Vorgänger ohne Graphenesohle von, ebenfalls etwas durchwachsen, allerdings mag ich Zero-drop für lange Strecken eh nicht, ist bei mir nur für 10km gut.
    1 Punkt
  26. Mein aktueller Schuh ist der Roclite G 275. Davor hatte ich zwei Roclite-Modelle ohne Graphene-Sohle. Die Verbesserung ist für mich sehr eindeutig. Die Graphene-Sohle hält deutlich länger. Schätze meine G 275 gehen jetzt auf 1000 Kilometer zu und die Sohle ist noch für einiges mehr gut. Ich hatte ürsprünglich gedacht es wäre bestimmt nur ein weiteres Marketingversprechen, aber ich wurde positiv überrascht.
    1 Punkt
  27. OT: ich schrieb ja, jeder wie er mag... 1. Ein polycryo Pumpsack wiegt nie im Leben 50g 2. Ein Pumpsack erfüllt bei vielen hier eine Doppelfunktion ("Multi-User") als Packliner - für so eine Pumpe fiele mir jetzt keine Doppelfunktion ein wofür ich die noch brauchen könnte... 3. Ich habe mittlerweile auch wieder eine Luftmatratzen nach vielen Jahren nur EVA - mit dem älter werden verlangt es meinen Rücken nach mehr Komfort - mit dem Pumpsack ist die mit 3-4 Füllungen aufgepumpt. So eine Pumpe fehlt nicht, erst Recht nicht beim einrollen... 4. Und das wichtigste: Alter, 70g sind fast eineinhalb Snickers!!!!
    1 Punkt
  28. Samstag morgen 9 Uhr im Südschwarzwald, nach 3 Stunden Aufstieg und weit und breit niemand unterwegs, freue ich mich auf meinen kleinen unbekannten Gipfel mit Panoramasicht und Frühstück. Hier habe ich noch nie jemand getroffen, weil der Weg auf keiner Wanderroute liegt. Und heute sehe ich plötzlich das hier und glaube es erst nicht: Ein junges Bauernpärchen hat wohl eine Sondergenehmigung bekommen sich hier oben zu trauen und alles mit dem Traktor hochgekarrt, weil einen befahrbaren Weg gibt's nicht wirklich. Bin ja kein so Fan von Hochzeiten aber bei so einer Location könnte ich auch noch schwach werden. Im Hintergrund die zwei großen vom Schwarzwald (links Belchen, rechts Feldberg) weiter rechts würde man dann noch die fast komplette Schweizer Alpenkette sehen, Traumsicht heute. Fehlen nur noch die Kühe und Ziegen am Rand die mit den Glocken läuten. Dem unbekannten Paar jedenfalls alles Gute.
    1 Punkt
  29. OT: Hirschhorn - Talk: Sorry, could not resist! Jedesmal, wenn ich die Überschrift lese, hab ich dieses Bild im Kopf! Und das musste da endlich mal raus...
    1 Punkt
  30. RaulDuke

    Kurioses am Wegesrand

    Fotographiert, wenn mich nicht alles täuscht, am Ortsrand von Stade!
    1 Punkt
  31. Liebe Zaunbesitzer, bitte nachmachen:
    1 Punkt
  32. lampenschirm

    Kurioses am Wegesrand

    myog - make your own grave
    1 Punkt
  33. Gibbon

    Kurioses am Wegesrand

    Nähe Kellerwaldsteig, Hessen, der Minion-Baum:
    1 Punkt
  34. Ich habe mir fürs Lanshan 2 mal einen kurzen Satz Stangen (sollen ans Rad passen) aus Bogenschäften gebastelt. Die gibt es sehr günstig, sie sind extrem maßhaltig und sie sind schön steif. Material ist gewickeltes Carbon. Ich habe Aurel Agil 300 als Stangen genommen und dort passen perfekt die Aurel Oryx als Muffen rein. Die Oryx sind auch komplett Carbon und außerdem auch Rohr. Somit konnte man sogar einen Gummi einziehen, wenn man das wollte. Hat sich seit einiger Zeit im Drachenbau bewährt und funktioniert scheinbar auch hier. Ich habe allerdings noch keine großen Tests durchgeführt. Nur im Garten aufgebaut und provisorische Kappen oben drauf und unten drunter. Ich wollte demnächst noch ordentliche Abschlüsse drucken. Wie stabil das Ganze dann unter „Feldbedingungen“ ist, weiß ich noch nicht. Aber vielleicht bringt ja der gedankliche Input dem ein oder anderen etwas.
    1 Punkt
  35. Ach, hätte ja beinah vergessen, dass es auch ein Video gibt. Ist leider nicht gut geworden. Sehr statisch und die Schwenkszenen sind u.a. durch den Stabi rucklig. Da ich nur in HD aufgenommen hatte, ist es auch nicht mehr möglich da noch einen Schwenk in die statischen Szenen zu setzen Hatte auch nicht genug Material aufgenommen, deshalb sind einige Szenen etwas lang. Der Schnitt ist auch nicht immer perfekt usw.
    1 Punkt
  36. Route Insgesamt standen mir 14 Tage zur Verfügung. Davon war ich 12 Tage unterwegs, einen Tag saß ich in der Schneehöhle fest und einen Tag verbrachte ich in Saltoluokta. Laut GPS bin ich ungefähr 190km gelaufen. Es wäre locker mehr drin gewesen, wenn ich es morgens geschafft hätte 2-4 Stunden früher aufzustehen Im Schnitt macht das also rund 15km/Tag. Das ist die Route: Durch Zufall bin ich auf eine Seite gestoßen, wo man den GPS-Track hochladen kann und dann im interaktiven Video (Also Zoom-Stufe, Perspektive, Sonnenstand, Nacht, Abspielgeschwindigkeit, etc. ändern kann) abspielen kann! Super Seite! Hier könnt ihr in Echtzeit meine Route abfahren (die ungeduldigen können auch die Geschwindigkeit erhöhen ): http://doarama.com/view/2032662 Nur Schade, dass es keine Satellitenbilder von der Winterlandschaft gibt
    1 Punkt
  37. Entspannen! Ich wache früh auf, es ist kurz nach 6Uhr. Ich bin zwar Todmüde, kann mich aber zu meiner Überraschung schnell aufraffen. Es ist glaub die Aussicht auf das Frühstück und Kaffee, die mich hoch treibt. Gegen 7Uhr bin ich wieder in Saltoluokta, packe die Sachen zurück in den Trockenraum und gehe zum Frühstück. Ich sitze hier lange und schlage mir den Bauch bis zum geht nicht mehr voll. Danach ziehe ich mich auf mein Zimmer zurück. Die Sonne scheint fast den ganzen Tag in das Zimmer direkt auf das Bett. Draußen ist zwar herrliches Wetter, aber ich döse lieber ein wenig, schreibe Postkarten und genieße es einfach in der Sonne zu liegen. Am späten Nachmittag gehe ich in die Sauna. Als ich in den Vorraum trete sticht mir sofort ein großer Grauhaariger ins Auge Ich frage zögerlich „Peter?“ Tatsächlich, es ist @Heinrich. Er ist eben mit Ferdinand (@Buck Mod.93 im ODS) von ihrer Sarektour angekommen und wollen unter die Dusche springen. Wir verschieben den ausführlich Plausch auf später und ich gehe in die Sauna. Ui, Sauna mit Panoramablick auf die herrliche Winterkulisse! Sehr schön! Die anderen Schwitzgenossen sind gut drauf und unterhaltsam. Man quatscht viel und erfährt dadurch auch viel über die Leute, die gerade so in Saltoluokta sind bzw. in der letzten Woche da waren. Ich hatte es beim Dinner mit halben Ohr schon ein wenig mitbekommen, aber jetzt hat sich mein Eindruck noch einmal bestätigt. Mir kommt es hier vor wie in einem Feldlazarett oder Auffanglager für gescheiterte Wintertourengänger. Ich bin wirklich überrascht und baff, wie viele Leute Erfrierungen, Frostbeulen usw davon getragen haben und ihre Tour aus verschiedensten Gründen abgebrochen haben. Das Dinner ist wieder sehr lecker und ich sitze diesmal an einem Tisch mit lauter Schweden. Das ist eine lustig bunt gemischte Truppe und wir haben einen sehr schönen Abend. Sie sind sogar an dem Thema UL im Winter interessiert, insbesondere an meinen NCFPR. Davon möchten sie sogar eine Kostprobe und das Rezept Als ich vom Dinner zu meinem Zimmer zurückgehe, schmücken schon wieder Nordlichter den Himmel. Ich spute mich und greife meine Kamera. Leider kann ich meine Lampe nicht mehr finden, die muss ich wohl heute Morgen irgendwo verloren haben (ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sie im Trockenraum liegen gelassen hatte, aber da ist sie nicht mehr) Na ja egal, wollte ja eh nicht so weit weg, nur mal kurz runter zum See. Da angekommen ist auch schon wieder alles vorbei und Wolken ziehen auf. Ich warte noch ein Weilchen, aber es tut sich nichts mehr.
    1 Punkt
  38. Du erwähnst doch in deinem Bericht genügend Probleme, die sehr winterspezifisch sind. Probleme mit dem VBL, beim Zeltaufbau im Schnee, dass alles länger dauert, ein zu einer Kugel gefrorener Schlafsack, eine kaputte Schaufel, eiskalte Zehen inkl. schwarzer Stelle, vereiste Hänge, wegen denen du die Ski am Rucksack befestigen musst ... Dass du im Sommer ganz andere Probleme/Gefahren siehst, widerspricht doch gerade deinem Punkt, dass sich die Tourenarten kaum unterscheiden.
    1 Punkt
  39. Ich finde, dass das tollste Feedback auf eine Tour Inspiration ist und wenn diese dann auch in einer Umsetzung endet. Ein Freund von mir war bisher noch nie so auf dem Wandertrip und schon gar mit Zelten. Erst durch diese Tour wurde er inspiriert und kam auf den Geschmack. Er ist gerade das erste Mal für 1,5 Wochen mit dem Zelt unterwegs. Ich finde, eine bessere Rückmeldung kann es nicht geben. Das belohnt alle Strapazen Wobei das nicht meine Motivation von Touren ist, aber wenn sie was bewirken, umso schöner. Von daher fände ich es toll, wenn du es in Angriff nehmen würdest. Ich weiß, dass sehen viele anders, aber ich finde, dass sich eine Wintertour kaum von einer Sommertour unterscheidet. Erfrierung und so sind eine ernsthafte Gefahr, aber mit etwas Umsicht und klarem Verstand kein Problem. Meine Empfehlung ist: a) such dir entweder einen, der schon die ein oder andere Tour gemacht hat, und mache eine Tour mit ihm zusammen. Im ODS werden immer wieder Begleitungen gesucht. Oder erstell da selbst ein Gesuch. Die erste Tour muss ja nicht gleich UL sein. oder b) suche dir eine Hüttentour raus. Die kannst du auch allein machen. Die Bärenrunde in Finnland, Kungsleden, Padjelantaleden, oder, oder, oder. Wie zum Beispiel beim Kungsleden, da hast du einen gut markierten Winterwanderweg und regelmäßig Hütten. Entweder du machst eine reine Hüttentour ohne Zelt (nur Schaufel und Bivi als Notsetup) oder mit Zelt und tastest dich langsam heran. Also erst einmal neben der Hütte nächtigen und wenn es zu ungemütlich wird, gehst du in die Hütte. Wenn es gut läuft, vergrößerst du die Abstände zu den Hütten.
    1 Punkt
  40. Was hattest Du für eine Schaufel dabei? Edit: "Arva Ultra"- habs gelesen in der Ausrüstungsliste. Scheint also eher ungeeignet zu sein. Nein. Bei dem Wetter verläuft man sich leicht. Stand vor 2 Jahren auch im Schneestreiben vor einer Hütte von der ich mich fragte wo die denn herkommt. Bis mir aufging dass das dieselbe ist von der ich gestartet bin...
    1 Punkt
  41. 11. Etappe: Auf Irrwegen In der Nacht schneite und stürmte es ordentlich. Der Wind boxte wild in die Zeltwände und immer wieder wurden die Zeltwände während der Wind etwas aussetzte fast bis nach oben zur Spitze mit Schnee bedeckt, so dass es die Wände ordentlich eindrückte. Außerdem lies der Wind Eis auf meinen Schlafsack spritzen, so dass er noch nasser wurde, als er eh schon war. Am Morgen scheint es noch ein wenig, aber der Wind hat nachgelassen. Beim Abbau nimmt der Wind jedoch wieder schnell an Fahrt auf und ich habe zunehmend mühe alle Sachen beisammen zu halten. Bevor ich losgehe haue ich schnell noch 8 Lagen Wachs auf die Ski, denn gestern wurden sie zum Abend wieder etwas rutschig. Als ich aufbreche stürmt es ziemlich heftig und es haut mich gleich zu beginn zweimal um. Damit ist die Entscheidung klar: ich gehe direkt nach Saltoluokta. Es schneite ja auch die ganze Nacht und damit haben sich Ausflüge auf Berge für diese Tour eh erledigt. Und die Sicht ist auch so mies, dass ich keinen Sinn darin sehe, dass ich hier weiter im „Nichts“ umher irre. Zumal die Vorhersage auch für die kommenden 3 Tage weiterhin Bewölkung und Schneefall angibt. Die Sicht ist mittlerweile ziemlich schlecht, so dass keine Orientierungspunkte mehr erkennbar sind. Ich muss erstmals auf der Tour auf den inReach zurückgreifen, komme aber mit diesem Minidisplay nicht klar. Laufe also grob der Nase nach. Plötzlich realisiere ich, dass ich im Hang unterhalb des Sjuodji stehe. Ach verdammt, genau diese Berggruppe wollte ich eigentlich rechts oder links umlaufen … Ich habe ein verdammt ungutes Gefühl. Zum hinauf gehen bin ich schon zu weit im Hang. Plötzlich geht ein Mark durchdringendes „Wummmm!“ durch meinen Körper. Das Herz rutscht in der Hose. Ich versuche es nach oben, aber der Schnee ist einfach zu locker um nach oben zu kommen. So bleibt mir nichts anderes übrig als vorsichtig schräg zum Hang hinab zu fahren. Zum Glück ist er nicht sehr hoch und ich bin heil froh, als ich sicher unten ankomme. Nach einer kurzen Pause mache ich mich wieder auf den Weg und treffe nach ein paar Metern auf die Nationalparkgrenze. Hier treffe ich auch auf erste Scooterspuren seit Tagen. Einfachheitshalber folge ich der Grenzmarkierung, da sie ja genau zum Sluggá führt. Irgendwann verliere ich sie, laufe aber einfach immer weiter in östliche Richtung. Irgendwann taucht links von mir eine steile Felswand auf. Ich werfe verdutzt einen Blick auf die Karte. Hmmm. Hmmmmmm. Hmmmmmmmmmm. Was ist das?! Kann es sein, dass ich zu weit nach links abgedriftet bin und Richtung Norden laufe? Ich checke das GPS! *Hand an den Kopf klatsch* Oh nein! Ich bin 1h im Kreis gelaufen! Das ist wieder der Berggruppe, wo ich zuvor in den Steilhang geraten war. Wie ärgerlich! Und ich hatte mich kurz vorher noch gefragt, wie es sein kann, dass der Wind hier innerhalb von ein paar Minuten sich um 180° drehen kann Oh Mann, wie dumm von mir! Ich korrigiere meinen Kurs und stoße schon bald auf die kleinen Schluchten, wo sich der Sluggájahka durchschlängelt. Hier bricht heute das erste Mal die Wolkendecke ein wenig auf und lässt den Sluggá in voller Pracht für ein paar Minuten erscheinen. Dann verschwindet er wieder im Nichts. Ich brauche ein wenig Zeit um eine geeignete Stelle für den Abstieg zu finden. Der Fluss liegt über weite Abschnitte frei, kann ihn aber an einer kleinen Schneebrücke queren. Um den Sluggá herum stürmt es ordentlich. Langsam geht mir der Wind auf den Sack. Den ganzen Tag und eigentlich die Tage zuvor auch, bläst er unerbittlich und zerrt und rüttelt und wackelt an mir herum. Es schlaucht langsam. Und außerdem ist dadurch seit Tagen keine Sicht, was mich eigentlich am meisten ärgert. Ich bin doch primär wegen der guten Aussicht hier. Anderseits finde ich das raue und unbequeme Wetter auch irgendwie geil. Umso mehr ich darüber nachdenke, umso besser gefällt mir das Wetter. Ich grinse selbstzufrieden und laufe entspannt weiter. Das Passieren des Sluggás zieht sich ewig. Ich habe das Gefühl, dass ich ihn schon 2 mal umrundet habe. (Ich habe mehrfach versucht das schlechte Wetter und den Wind einzufangen, aber es gelang mir nicht recht. Da hätte ich noch ein wenig mehr experimentieren müssen, aber dafür war es zu ungemütlich.) (Endlich bin ich um den Sluggá rum.) Zum Ende des Tages wird es freundlicher und es reißt sogar kurz auf. Bevor ich jedoch die Kamera gezückt habe, ist es schon wieder zugezogen. (Eben noch großflächig blauer Himmel und im nächsten Moment ist es wieder zugezogen.) Ich suche mir ein geschütztes Plätzchen unterhalb der Steilwand des Giehpes. Beim Zeltaufbau fahre ich aus Versehen mit den Ski über die Schaufel und dabei bricht das Schaufelblatt ab. Es hing aber eh nur noch am seidenen Faden an der gebrochenen Schafhalterung. Da hier Pulverschnee und es der letzte Tag ist, ist es nicht weiter tragisch. Der Schlafsack ist wieder eine gefrorene Kugel, heute gefühlt mehr als die Tage zuvor. Ich mache mir heute zwei Wärmflaschen. Die erste lege ich mir auf die Beine, während ich noch den Schnee für die 2. schmelze. Da bemerkte ich, dass es um den Kocher relativ viel Wasser ist. Hmm, ich bin vorhin an den Kocher gekommen, vielleicht ist da etwas Wasser hinaus geschwappt? Hmm, die Isomatte schwimmt ja regelrecht?! Als ich die Wärmflasche von den Beinen nehme, geht ein Wasserstrahl durch das ganze Zelt. Ach her je! Die Trinkflasche hat ein Loch! Zum Glück hatte ich die Flasche noch nicht in den Schlafsack gelegt, dass hätte blöd ausgehen können. Es scheint ein Materialfehler zu sein. Es hat sich die Verklebung der Folie an dem Öffnungsstück gelöst. (Zu hause, nach der der Tour aufgenommen) Zum Glück ist morgen der letzte Tag, es war die kleine Flasche und die Etappe morgen ist nicht so lang. Ich falle heute irgendwie erschöpft in den Schlafsack. Ich weiß auch nicht, so geschafft war ich noch nie auf der Tour.
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  42. 10. Etappe: Die Botschafter Ich bin voll knorke, wegen dem häufigen Ausschau halten nach den Nordlichtern letzte Nacht. Und dass es schon wieder viel zu spät ist, brauch ich wohl kaum noch zu erwähnen Bevor ich losziehe haue ich noch 6 Lagen Wachs auf die Ski. (Mittlerweile sind u.a. von dem nassen Schlafsack auch die Isomatten total vereist (sieht man auf dem Foto ganz schön). Die wenige Sonne reicht einfach nicht aus, um sie Eisfrei zu bekommen.) (Hach, schick. An diesem Tag kann man meine Skispur wieder kilometerweit sehen. Okay, auf dem Foto weniger, aber das ist schöner als das, auf welchem man die Spur bis zum Horizont sieht ) An sich ist das Wetter ganz gut, aber irgendwie sieht es nach Schnee aus. An der Brücke über den Guhkesvákkjahka checke ich kurz die Zeit und die Karte. Hmm, für dengeplanten Abstecher ins Basstavágge reicht die Zeit nicht mehr, da hätte ich die letzten beiden Tage eher aufstehen müssen. Na toll! Also gehe ich nach rechts Richtung Bierikjávrre, um dann weiter ins Rapadalen gehen. (Brücke über den Guhkesvákkjahka) (Es zieht zunehmend mehr zu.) (Blick Ostwärts) Hier gibt es schon wieder eine Menge Spuren und zu meinem Übel sehe ich am Hang vom Bierikvárás Leute. Hmm, oder doch nicht. Sind das Steine oder ist das ein alter Renntierzaun? Ich stoppe kurz, hmm, bewegen sich die Steine? (Bierikvárás, aber ohne den auffälligen Steinen/Menschen. Die waren noch etwas weiter links.) Um so näher ich komme, um so wahrscheinlicher ist es, dass es 5 Leute sind. (Ich finde es immer wieder ziemlich krass, wie die menschliche Gestalt in der Natur heraus sticht. Die aufrechte Gangart fügt sich überhaupt nicht in die Landschaft, ist voll auffällig und das selbst über Kilometer sichtbar.) Ich versuche so unauffällig wie möglich an ihnen vorbeizulaufen. Ich schaue nicht mehr hin. Aus den Augenwinkeln heraus sehe ich, dass sie auf mich zusteuern. Ich tue so, als ob ich sie nicht sehe und gehe einfach weiter. Oje - der erste der Gruppe fängt jetzt an zu rennen und steuert eindeutig von Links auf mich zu. Nicht hinschauen, nicht hinschauen! Ich beschleunige auch. Bin fast vorbei, gleich geschafft! Da sehe ich aus dem letzten Augenwinkel, dass er wild gestikuliert und sich dabei beinah hinlegt. *Seufz* Okay, ich lenke nach links ein und stoppe. Es sind 5 Belgier mit riesigen Pulkas. Ich frage, ob sie für eine Arktisexpedition trainieren. :-X Wie haben einen kurzen Plausch, sie erzählen mir, dass sie vor 3 Tagen (als der Sturm war) 9 Schweizer zusammengepfercht in der alten Renntierhütte im Ruohtesvágge antrafen (fanden sie ziemlich skurril). Es muss die Gruppe gewesen sein, die ich ebenfalls vor 3 Tagen vom Niják aus gesehen hatte. Weshalb sie mich eigentlich angehalten haben ist um zu fragen, ob ich ins Rapadalen will. Ich bejahe. Sie winken ab und raten mir dringlichst davon ab. Ihnen hätte der Hüttenwart von Aktse eine Nachricht auf ihr inReach gesendet und sie vor dem Rapadalen gewarnt, da es dort viel Schnee gibt und vor allem das Eis dünn ist und stellenweise nicht trägt. Sie gehen deshalb jetzt via dem Bietsávrre nach Saltoluokta. Ach her je! Was soll ich nur tun? Während die Belgier schon längst weiter gezogen sind, schaue ich noch auf die Karte und grüble darüber nach, was ich jetzt tun soll. Hmmm. Die Belgier sahen jetzt nicht unbedingt nach Anfängern aus, um die man sich hätte Sorgen machen müssen. Wenn sie die Warnung ernst nehmen … Anderseits, wenn man ganz am Rand geht, sollte doch nichts schief gehen. Na toll. Ich bin total verunsichert. Langsam wird es mir kalt. Ich muss JETZT eine Entscheidung treffen. Ich blicke Richtung Bierikvárás. In diese Richtung ist das Wetter definitiv schlechter, da zieht der Schnee hin. Ach Scheiße! Ich drehe um und gehe wieder zurück Auf dem Rückweg überlege ich ständig, ob ich nicht umkehren soll und doch wie geplant ins Rapadalen zu gehen. Es bricht sogar noch einmal die Sonne durch. Ich überlege ob es ein Zeichen ist und die Sonne mich ins Rapadalen locken will oder signalisieren möchte, dass die Entscheidung nicht ins Rapadalen zu gehen eine gute ist (Ruopsok voraus. Als ich für dieses Bild das Stativ aufbaute, war die Kugel des Stativkopfes fest gefroren. Also wollte ich sie lösen indem ich den Kopf anhauchte. Dabei kam ich mit den Lippen an den Stativkopf (der ja aus Aluminium ist) und klebte sofort fest. Huuh! Kurzer Schreckmoment, aber noch eins, zwei mal ausgehaucht und sie lösten sich wieder. ) Letztlich gehe ich ungefähr bis zur Renntierhütte am Liehtjitjávrre und baue da unterhalb des Ruopsok mein Zelt auf, bevor es stürmischer wird und der Schneefall einsetzt. (Abendliche Planung. An den Zeltwänden stapelt sich schon fleißig der Schnee und dabei hat es erst angefangen zu schneien.) Ich bin mir immer noch unsicher, was ich mit den letzten 3 Tagen anstellen soll. Wenn das Wetter morgen früh besser ist, dann gehe ich Richtung Sitojaure und von da aus zum Skierffe hinauf, um wenigstens mal einen Blick ins Rapadalen zu werfen. Ansonsten gehe ich auch direkt nach Saltoluokta und mache da einen Tag Urlaub.
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  43. 9. Etappe: Aufbruch OT: Mit „Nacht war bescheiden.“ beginnt der Tagebucheintrag. Kann mich aber nicht mehr erinnern, warum und das Tagebuch gibt hierzu auch nichts weiter preis. Es ist 7 Uhr und laut Wettervorhersage sollte es ja in der Nacht etwas aufklaren. Es weht immer noch am Eingang hinein, hoffe aber, dass es nicht mehr schneit und nur Treibschnee ist. Ich werfe einen Blick hinaus. Es scheint zwar weniger zu schneien, aber es ist noch null Sicht und es windet noch sehr. Also verkrümle ich mich noch einmal in den Schlafsack und nicke weg. Shit! 10:30Uhr! Diesmal scheint es nicht zu täuschen, draußen scheint die Sonne! Ich werfe einen Blick hinaus und tatsächlich – blauer Himmel!! Ich ärgere mich, dass ich erst noch einmal in den Schlafsack gekrochen bin und nicht schon mit dem Zusammenpacken begonnen hatte. Ich beeile mich, denn ich will heute etwas Strecke machen. Wobei, daraus wird wohl nichts mehr, da es schon wieder so spät ist. Zudem mache ich gleich zu beginn schon wieder viel zu viele Fotostopps. (Noch einmal der Eingang der Höhle.) Es gibt auch den nächsten Ausrüstungsverlust. Bei der Skibrille hat sich irgendwie viel Feuchtigkeit zwischen den Scheiben angesammelt, so dass sie nicht mehr zu gebrauchen ist. Na toll, nur einen Tag benutzt und schon hin. Dabei hatte ich sie mir erst kurz vor der Tour gekauft, da die alte Brille keine Kontrastverstärkung hat und die Belüftung nur mäßig ist. Leider trocknete die Feuchtigkeit zw. den Scheiben während der gesamten Tour nicht mehr weg. Erst zu Hause nach 2 Tagen auf der Heizung. Zum Glück nahm sie mir der Händler wieder zurück! (An den Bändern vom Rucksack kann man gut sehen, dass noch ein ordentlicher Wind weht.) Laufe schon wieder wie ein Hund auf Glatteis Wo zum Teufel ist der ganze Schnee geblieben?!?!?!??!?!??!?!?!?!? Das kann doch nicht wahr sein!!!?!?!?!? Ich Laufe wieder. Eigentlich bräuchte ich einen Caddy: „Steigeisen bitte!“, „Abfahrtsski bitte“, „Die Felle bitte“ … Ich komme nicht drauf klar, dass die Ski so hin und her rutschen. Alter! Mehr oder weniger aus Verzweiflung wachse ich die Ski. Hmmmm, täuscht das jetzt? Oder ist der Schnee hier gerade nicht so verharscht? Hmm, ich kann mir nicht helfen, aber ich würde behaupten, dass es sich ein wenig besser läuft. Und ich dachte immer, dass man die Ski wachst, damit sie besser rutschen (okay, mal abgesehen vom Steigwachs). Nach ein einiger Zeit wird es wieder rutschiger und ich wachse in der Pause noch einmal nach und ich glaube, dass es doch was bringt. (Ich liebe diese sensationelle Weite) Hach, das Gássaláhko und das Guhkesvágge sind einfach mit meine Lieblingstäler/-ebenen. Wunderschön diese Weite, es wirkt leicht unwirklich, wie eine Mondlandschaft, und weit und breit keine Spuren von anderen Menschen zu sehen. Herrlich! Und der Akku glüht schon wieder. (In Wolken verhangener Áhkká) (Richtung Sarek sieht es noch sehr grau aus.) (Und in die andere Richtung voll freundlich. Ich liebe diese Kontraste!) Das mit der Strecke hat sich definitiv erledigt und schaffe es wegen der unzähligen Fotostopps (das ist hier wirklich nur eine ganz kleine Auswahl) nur bis zum Sarekvárásj und baue da mein Zelt auf. Als ich den Schlafsack aus dem Packsack ziehe, halte ich einen klumpen Eis in der Hand Ich ziehe ihn vorsichtig auseinander, damit die Isolation nach Möglichkeit nicht beschädigt wird. Er ist steif wie ein Brett, aber nach dem ich mich mit der Wärmflasche hineinlege habe, wird er schnell wieder weich und bauschig. Da die Wettervorhersage eigentlich eine klare Nacht vorher sagt, schaue ich regelmäßig mal raus. Es gibt sogar einige Nordlichterchen, aber es hängt immer ein leichter Schleier am Himmel.
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  44. 8. Etappe: Scheißtag!!! Ich wache auf und es scheint, als würde irgendwie die Sonne scheinen. Aber draußen ist tristes Wetter. Das liebe ich an diesem Zelt, egal wie mies es draußen ist, wirkt es immer hell und freundlich. Während des Abbaus zieht zunehmend Wind auf und ich muss ganz schön aufpassen, dass nichts davon weht. Außerdem ist es irgendwie außergewöhnlich warm. Die Weitsicht ist ganz gut, aber das Licht ist sehr diffus. Man kann überhaupt nicht erkennen, ob es bergauf oder hinunter geht. Und das schlimmste ist, dass man die vereisten Schneewehen ebenfalls nicht sieht. So gestaltet sich das Laufen zum Horror. Ich stakse schon wieder wie ein Hund auf Glatteis durch die Gegend. Plötzlich rutsche ich nach rechts, erst langsam dann immer schneller, obwohl ich eigentlich in der Ebene geradeaus laufe. *Plautz* Es haut mich hin. Erst jetzt bemerke ich, dass ich im Hang bin und es ziemlich steil ist. Ich ziehe die Ski wieder aus, so komme ich deutlich leichter voran. Aber auch zu Fuß geht es wacklig zu. Das Ruohtesvágge ist durchzogen mit Spuren, was mich wieder in die Realität zurück holt, dass ich hier nicht alleine unterwegs bin. Außerdem bin ich froh ins Guhkesvágge zu gehen, da ist meist weniger los. Huch?! Wo kommt denn die Queen von England plötzlich her? Das linke Bein rutscht nach rechts und das rechte Bein nach links, so das ich einen Knicks wie am königlichen Hofe mache Ich halte Kurs auf den Niják und überlege ihn noch schnell zu besteigen, da der Gipfel noch frei liegt und die Weitsicht eigentlich ganz gut ist. Aber das Wetter scheint schlechter zu werden und somit lasse ich es lieber. Ich will den Niják ziemlich dicht und hoch umrunden, da ich keine Lust habe in die kleine Schlucht zu laufen und dann wieder zum Gássaláhko hinaufzusteigen. Plötzlich ist die Laune im Keller. In der Ferne sehe ich eine Gruppe von 9 Leuten (Wer sie sieht, darf sie gern behalten ) Der Wind wird zunehmend stärker, jetzt teilweise auch böig. Der Hang wird immer steiler und ist eine einzige Eisplatte und der Wind dazu, das macht mir zunehmend zu schaffen. Ich mache nur noch Tapsi-Schrittchen. Innerhalb von ein paar Minuten ist aus dem Wind ein Sturm geworden mit teilweise heftigen Böen. Der Sturm kommt von hinten. Ich komme nur noch zentimeterweise voran. Ich muss meinen Oberkörper gegen beide Skistöcke pressen, damit ich nicht nach vorn umgeworfen werde. Zudem zieht und zerrt der Wind am Rucksack, hier ist der Rucksack einer Pulka klar im Nachteil. Zudem habe ich auch noch die Ski dran, die dem Wind zusätzliche Angriffsfläche geben. Einige Male haut es mich sogar nach vorn um, als ich die Stöcke nicht richtig in die Brust presste. Aufstehen ist kaum möglich, da der Wind einen immer wieder runter drückt. OH SCHEIßE!!! Ich stehe mitten im vereisten Hang, die Brust tut mir von den Stöcken schon weh, die Sicht ist bescheiden, ich komme kaum vorwärts – Puuuuhh! Ich hätte heute einfach im Zelt bleiben sollen. Noch ne Schneemauer aufgebaut und fertig! Was nun?! Ich lade mir die Wettervorhersage runter. Okay, 13km/h Wind??!?!? Alter!! Das ist doch voll für den Arsch! Aber 3°C, das kann gut hinkommen, Plusgrade waren auch mein Tipp. Und nun? Zurück ins Ruohtesvágge? Keine Chance. Ich muss irgendwie von dem Hang weg. Runter rutschen ist keine Option, da auch immer wieder frei liegende Steine im Hang sind und durch die schlechte Sicht ich nicht einschätzen kann, wie weit und steil es runter geht. Also gehe ich in Micro-Mini-Tapsi-Tipsi-Schrittchen leicht den Hang hinab. Okay, aber was wenn ich unten bin? Ich habe zweifel, ob ich bei dem Wind überhaupt das Zelt aufgestellt bekomme und überhaupt eine ebene Fläche bei den Lichtverhältnissen zu finden. Also entscheide ich mich ins Gássaláhko durchzuschlagen und da hinter einem großen Stein Schutz zu suchen und am besten einzugraben. Außerdem hoffe ich, dass hinter dem Njiák etwas Windschatten ist. (Njiák, zumindest was davon noch sichtbar ist.) Irgendwann bin ich aus dem steilsten Stück raus und sehe ein paar große Steine voraus. Der Sturm bläst indes unerbittlich. Ich halte Kurs auf die Steine, in der Hoffnung, dass ich da etwas Windschutz finde und mich vielleicht etwas eingraben kann. Ich habe mich schon mental voll auf das Eingraben eingestellt und wenn es bei den Steinen nicht klappt, werde ich runter zum Flusslauf des Suottasjjahka steigen. Er formt da eine kleine Schlucht und ich verspreche mir da ausreichend Schnee zum eingraben. Die Steine entpuppen sich als große Felsbrocken, an denen sich große Schneeverwehungen gebildet haben. Ich zögere nicht lange und packe die Schaufel aus. Ich mache ein paar Stiche. Okay, geht ganz gut. Aber wie zur Hölle gräbt man eine Schneehöhle?! Ich habe ein konkretes Bild im Kopf wie sie aussehen soll, aber wie gräbt man das am besten? Puh! Ich habe keinen wirklich Plan, grabe aber einfach drauf los. Habe ja nicht viele Optionen. Beim Graben muss ich an die beiden Belgier denken, die ich bei der Anreise traf und ein Iglu mit bloßen Händen graben wollten ... Nach ca. 3 Stunden bin ich fertig, nur noch den Eingang verschließen. Die Höhle hätte durchaus noch einen Tick komfortabler sein können, aber ich bin einmal völlig durchnässt (Bäh! ) und anderseits ist die Schaufel total am Ende. Sie ist total verbogen, hängt nur noch an einem kleinem Stück am Schaft und das Blatt wackelt schon locker flockig hin und her. Es ist ganz offensichtlich, dass sie nicht mehr bis zum Ende der Tour durchhalten wird. Dennoch bin ich sehr überrascht, dass sie so gut durchgehalten hat. Dabei musste sie sich durch mehrere zentimeterdicke Eisschichten durchkämpfen. Ich ging aber, soweit es möglich war, auch sehr sorgfältig mit ihr um. Na ja, für meine erste Schneehöhle ist es jedenfalls ganz gut geworden, finde ich. Ich mache mich bereit zum Schlafen und stehe vor der Frage, was ich mit den nassen Sachen machen soll. Hmm, ich checke den Wetterbericht. Für morgen sind -10°C angesagt. Hmm, das ist glaub nicht so cool bei -10 mit nassen bzw gefrorenen Klamotten loszuziehen. Anderseits, wenn ich die nassen Sachen mit in den Schlafsack nehme, dann ist der Schlafsack nass *grummel * Einen Tod muss ich sterben und entscheide mich für den nassen Schlafsack. Nur die Jacke muss draußen bleiben, die ist nicht mehr zu retten. OT: Heute würde ich es vermutlich anders machen. Während ich im Schlafsack liege, frage ich mich, was heute hätte besser laufen können. Als erstes ärgere ich mich, dass ich die Wetterzeichen nicht für voll genommen habe. Gestern waren noch unter 20° und heute morgen plötzlich Plusgrade. Da hätten die Alarmglocken läuten müssen. Aber was hätte ich dann gemacht? Die Stelle war ziemlich exponiert, da hätte es schon eine fette Schneemauer gebraucht. Ich hätte Richtung Skarja gehen können … Keine Ahnung ob es da gerade besser ist. Ich blicke zum Eingang, sehe wie der Wind an einer winzigen Öffnung Schnee hinein bläst, schließe die Augen – Totenstille! In dem Moment bin ich mir sehr sicher, dass es eigentlich nicht viel besser hätte laufen können. Die Schneehöhle ist geräumig, ich kann sitzen, stehen, sogar etwas hin und her laufen, es ist gar nicht mal so dunkel und man bekommt überhaupt nichts von dem miesen Wetter draußen mit. Um nichts in der Welt würde ich jetzt draußen im Zelt sitzen wollen, wo der Wind gegen die Zeltwände hämmert ... In der Nacht wache ich auf und muss feststellen, dass der ganze Oberkörper eingeschneit ist. Die Liegehöhle ist leider nicht tief genug, da am Fußende wieder eine Eisschicht kommt und die Schaufel am Ende war um weiter zu graben. Es hat Unmengen an Schnee in die Höhle geweht, ich kann gar nicht mehr aufrecht stehen. Am Eingang ist ein Block verrutscht, so dass eine kleine Öffnung von vielleicht 5cm Durchmesser ist. Durch dieses Löchchen kommt der Schnee wie durch eine Schneekanone in die Höhle hineingeblasen. Das Loch ist schnell gestopft, der Schlafsack von Schnee befreit und schlafe selig wieder ein. OT: Bilder der Höhle gibt es am Folgetag.
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  45. 7. Etappe: Der Berg ruft wieder Die zweite Nachthälfte war grausig, habe kaum geschlafen. Nicht wegen der Kälte. Schwierig zu sagen, woran es lag. Apropos Kälte, ich habe mittlerweile das Problem der letzten Tage identifiziert. Wie schon beim Probeliegen zu Hause festgestellt, sitzt der Wärmekragen des Schlafsacks viel zu tief und geht nur bis zu den Schulterseiten. Das habe ich so noch nie gesehen, normalerweise sitzt er höher und geht rings herum. Außerdem hat er keine Kordel zum zuziehen. Deshalb entweicht überall die warme Luft. Keinen Ahnung was Mountain Hardware gut kann, aber das mit den Schlafsäcken sollten sie sein lassen. Das ist für mich wieder einmal ein typisches Produkt, was niiiiiiiiiiie getestet wurde. Da lag nie im Leben auch nur einer von denen bei Kälte drin. Auch dass die kleine Tasche außen angebracht ist. Wie dämlich ist denn das? Erstens werden die Sachen in der Tasche nicht so warm gehalten und zweitens muss man immer den Schlafsack öffnen, um da dran zu kommen, was zu Wärmeverlust führt Meinerseits absolut nicht empfehlenswert. Ab jetzt dichte ich obenrum alles mit Kleidungsstücken ab, so dass die warme Luft nicht entweichen kann. Na ja, stehe jedenfalls wieder viel zu spät auf. Diesmal sogar erst 8:30Uhr. Scheiße! Schwer zu sagen woran es lag, es war glaub der einzige Tag auf der gesamten Tour, wo ich weniger als 1,5h vom Aufstehen bis zum Loslaufen brauchte. Damit komme ich wenigstens gegen 10Uhr los. Schiebe mir beim Aufbruch noch schnell einen Pemikanriegel rein. Puh, ich muss ihn mir regelrecht hineinzwingen. Pemikan war bisher noch nie mein Highlight, aber heute schmeckt es mir überhaupt nicht. Es liegt mir auch sehr schwer im Bauch und muss fürchterlich aufstoßen. Mir ist sogar etwas schlecht. Der Aufstieg ist ziemlich steil und zieht sich. Allmählich realisiere ich , dass der Ruohtestjahkka noch ziemlich weit weg ist und ärgere mich, dass ich gestern nicht noch ein Stück weiter gelaufen bin. (Huh! Wo läuft denn mein Schatten lang?) Stellenweise ist es wieder sehr vereist und ich frage mich, ob sich der Aufstieg lohnt. Insbesondere, weil der letzte Gipfelabschnitt sehr steil und vereist aussieht, also nicht machbar. (Auf dem Bild sieht es wieder einmal gar nicht so steil aus ) Nach einer ganzen Weile stoße ich auf eine Skispur, die den Hang hinauf führt. Hmmm, das nächste Mal muss ich auch Felle mitnehmen! Die Spur sieht frisch aus und hoffe, dass sie nicht von heute ist. So oder so, macht sie jegliches Wildnisgefühl kaputt. Ich folge der Spur, da es sich leichter läuft. Irgendwann biegt die Spur nach rechts ab und hoffe, dass sie nicht zum Ruohtestjahka gegangen sind. Ich gehe weiter gerade aus und nach einiger Zeit komme ich oben auf dem Kamm an. Ich rechne noch mit 2h bis zum Gipfel. Ich ärgere mich wieder, dass ich so spät aufgestanden bin. Gleichzeitig versuche ich es auch wiederum schön zu reden, da es ja irgendwie auch Urlaub ist. Aber die kurzen Tage … (Niják und Áhkká) Zu meiner Überraschung bin ich rucki-zucki am Gipfelaufstieg, also nix mit 2h. Hier treffe ich auch wieder auf die Skispur – na toll Es ist zwar steil, aber es ist nicht vereist, so dass ich gut und zügig hinaufsteigen kann. (Blick ins Ruohtesvágge) (Blick Richtung Skárja mit Boajsájahkka links) d (Ruothes) (Ruohtes-Panoramablick) (Zur Abwechslung ich wieder mal ) (Uh, lustige Wolken am Himmel: *klick* ) Nach einer ausgiebigen Fotosession begebe ich mich wieder auf den Rückweg. Ich schaue kurz, wo die Skifahrer runter sind, ist aber mit meinen Ski ausgeschlossen. Den Hang hätte ich mich nicht mal mit Alpinski hinabgestürzt. So gehe ich den gleichen Weg zurück. Als ich den vereisten Abschnitt erreiche, überlege ich wieder, ob ich nicht einfach auf dem Rucksack hinunter rutsche. Stehe dem runter Rutschen aber immer noch skeptisch gegenüber. (Bei der kleinen Auflösung kaum zu sehen, am Hang rechts, direkt neben den frei liegenden Steinen rechts, sausten die Skifahrer runter.) Unten angekommen gehe ich über die eigentliche Aufstiegsroute zum Ruohtesvágge hinab. Hier gibt es sogar Passagen, die sich richtig gut hinabfahren lassen, da dort eine Schicht Pulverschnee liegt. Das letzte Stück ist leider wieder extrem vereist und habe Schwierigkeiten heil runter zu kommen. Die vereisten Hänge machen echt keinen Spaß und machen mir schwer zu schaffen. (Im Ruothesvágge) (Im Ruothesvágge mit Blick Richtung Skárja) Im Ruohtesvágge angekommen stellt sich die Frage, wo ich jetzt hingehen soll. Es wird zunehmend bewölkt und es macht den Anschein, als ob es morgen schneien würde. Damit kommen weitere Bergtouren erst einmal nicht in Frage und somit brauche ich nicht in Richtung Skárja zu gehen. Außerdem ist die Gefahr groß, dass man in diese Richtung auf andere Leute trifft und das ist das letzte, worauf ich Bock habe. Also entscheide ich mich die Schlechtwetterperiode mit einem Abstecher durch das Gássaláhko und das Guhkesvágge zu überbrücken.
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  46. 4. Etappe: Erinnerungen Im VBL-Sack steht die Brühe, dadurch ist es mir sehr kalt, insbesondere die Zehen sind eiskalt. Ein Blick auf das Thermometer; es ist aus. Na toll, da hatte ich die extra teuren Duracell Batterien gekauft und dann kacken die ab. Ich habe das Gefühl, dass die billigen Batterien letztes Jahr in Finnland viel besser durchhielten. Ich mache mir erst einmal eine Wärmflasche für die Füße und döse noch ein Weile. Wieder einmal ist es die Sonne, die mich aus dem Schlafsack lockt. Dementsprechend spät komme ich wieder los und ich ärgere mich erneut tierisch darüber. Jeden Tag das gleiche!!! Und am Ende ist es nie schlimm, es immer nur die verdammte Barriere im Kopf! (Am Morgen war draußen alles mit spitzen Eiskristallen überzogen. Sah sehr schön aus, aber da es so kalt war hatte ich keine großen Ambitionen lange herumzuprobieren, bis ich ein gutes Foto im Kasten hatte. Rückblickend bin ich auch froh keine Drohne mitgenommen zu haben. Ist viel zu kalt für solche Spielereien ) Ich komme gut voran und mache schon wieder unzählige Fotos. Aller paar Meter bleibe ich stehen und mache immer wieder von den selben Bergen Fotos, als hätte ich zuvor noch keine gemacht. Es ist einfach zu schön hier und kann mich kaum satt sehen! (Ich liebe es, wenn weit und breit nur meine Spur zu sehen ist und dann auch noch gefühlt kilometerweit. Toll! (Kommt auf den Fotos leider nur nicht so gut rüber.)) An der Abzweigung zum Njoatsosvágge kommen viele Erinnerungen hoch. Oh Mann, war das Wetter damals mies! Ich stand hier wie ein betröpfelter Puddel! Und heute ist so ein herrliches Wetter. Damals musste ich wegen des Wetters das Louthttoláhko auslassen, was ich sehr schade fand. Ich hatte im Vorfeld nicht mit solch einem guten Wetter gerechnet, weshalb ich es nicht in die Planung einbezog. Darum überlege ich, ob ich es nicht heute bzw. auf dieser Tour nachholen soll. Wenn nicht jetzt, wann dann? Ich studiere die Karte und versuche die Tour umzuplanen. Ein wenig machen mir die Schneewulzte (oder wie auch immer man das nennt) an den Hängen entlang des Jiegnavágge (an den Tagen zuvor waren immerhin einige kleine spontane Lockerschneelawinen zu sehen) und der Abstieg vom Louthttoláhko ins Sarvesvágge sorgen. Die Hangstelle, an der ich mich gerade befinde, ist so stark vereist, dass ich mühe habe nicht abzurutschen. Ich komme kaum runter bzw. voran. Was wenn es da auch so vereist ist und ggf. noch steiler; komme ich da dann sicher runter? Oder gibt es da auch solche große Schneeansammlungen? Es gibt da noch eine Rinne, die ins Sarvesvágge runter führt, aber bei der aktuellen Schnee-/Lawinensituation ggf etwas heikel. Ich bin hin und her gerissen. Eine Einschätzung ist erst vor Ort möglich, ich habe aber keine Lust im schlimmsten Fall wieder zurückgehen zu müssen. So oder so verkompliziert es auch die Routenplanung und ich kann meine ursprünglichen Ziele nicht ansteuern Ich bin innerlich zerrissen, entscheide mich aber nach einer gefühlten Ewigkeit meine ursprünglich geplante Route weiter zu verfolgen. Nicht zuletzt auch wegen der heiklen Lawinenlage. (Links hinten geht es ins Sarvesvágge und rechts hinter dem Berg zum Jiegnavágge hinauf. Obwohl es hier vorn gar nicht steil aussieht, hatte ich mühe nicht senkrecht zum Hang hinunter zu rutschen.) Ich fotografiere mehr als ich an Meter zurücklege und ärgere mich ständig, dass ich nicht früher aufgestanden bin. Ich schwöre mir hoch und heilig, dass ich morgen, ja morgen mindestens 2 Stunden früher aufstehen werde!!! (Hier kreuze ich gerade die verwehten Spuren von zwei Pulkagängern). Ich erreiche den Álggajávrre und überlege, ob ich ins Álggavágge einbiege. Immerhin ist es eines meiner Lieblingstäler. Aber es liegt im Schatten und viele große Schneeverwehungen, die nicht unbedingt nach Spaß aussehen, sind erkennbar. (Álggajávrre mit Blick ins Álggavágge) Also gehe ich weiter und quere den See. Er ist schnell überschritten und ich steige den Hang hinauf. Schon nach wenigen Metern muss ich die Ski abschnallen, da der Hang so vereist ist. Das nächste Mal muss ich mir Steigfelle oder Grödel mitnehmen! (Vom See aus mit Blick auf die Kapelle. Uhhh, da kommen gleich wieder schreckliche Erinnerungen an die Nacht in der Kapelle bei der letzten Tour hoch. Nie wieder! Es war dunkel, es stank fürchterlich und es zog wie Sau.) Es läuft sich sehr gut, nur die Ski am Rucksack machen sich bemerkbar. Er fühlt sich jetzt wie 30kg oder mehr an. Das hat was von Selbstmasochismus! Obwohl es jetzt mindestens genauso kalt ist und ein ähnlicher Wind weht (0-15km/h) wie gestern, ist es mir heute nicht kalt. Keine Ahnung was gestern Abend los war. Zum Ende gab es aber wieder eiskalte Zehen. Obwohl nicht nötig, mache ich mir wieder eine Wärmflasche. Sie bringt den Schlafsack sehr schnell auf Temperatur und ich denke das erste Mal nicht, dass jetzt eine urige Hütte schön wäre. Rückblickend war es ein ganz guter Tag, trotz des späten Aufstehens. Langsam komme ich in einen Rhythmus. Insbesondere bei den Pausen. Ich habe es heute ganz gut geschafft mich aller 1-1.5h zu einer Trink- und Essenspause zu zwingen. Die NCFPR schmecken noch nach wie vor, nur habe ich kaum Hunger und muss sie mir regelrecht hineinzwingen. Mehr als einer ist immer noch nicht schaffbar. Beim Pemikan ist es genau anders herum. Das schmeckt mir nicht mehr und ich habe ordentlich zu kämpfen, dass ich es herunter bekomme.
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  47. 3. Etappe: Goodbye Padjelanta! Ich finde den VBL einfach widerlich. Zumal die nassen Schlafsachen tagsüber gefrieren und man dann abends in die kalten Sachen schlüpfen muss. An sich ist es nicht schlimm, da die Sachen ruckizucki auf Körpertemperatur sind, aber die mentale Überwindung … Das schlimmste ist aber immer das Aufstehen. Die nasse Kleidung macht es noch viel schwerer als es eh schon ist. Eigentlich, was heißt eigentlich, es ist nicht schlimm, aber die mentale Barriere ist immer hoch. Zudem mache ich den Fehler und blicke auf das Thermometer: -18°C! *Brrr* In der Nacht waren es -22°C. Jetzt komme ich gar nicht mehr hoch, die Blockade im Kopf ist einfach zu groß. Wieder einmal ist es die Sonne und das abtropfende Wasser, was mich aus dem Schlafsack holt. (Keine Ahnung was beim Aufbau der Unterschied zum Vortag war. Jedenfalls sieht es immer noch nicht gut aus. Für heute Abend habe ich eine weitere noch bessere Idee ) (Die ersten beiden Tage grub ich noch eine kleine Sitzgrube für die Beine, wo ich auch den Rucksack hineinstellen konnte. Das war super praktisch, aber sie kostete zu viel Platz im Inneren und erschwerte das Abdichten der Tür. Außerdem nutzte ich sie nicht wirklich zum Sitzen, weshalb ich es in den folgenden Tagen nicht mehr tat.) Die ganze morgendliche Prozedur dauert immer ewig (ca. 1,5 bis 2h) und wird sich im Laufe der Tour auch nicht bessern. Das nervt gewaltig. So komme ich wieder erst gg. 10Uhr los und ich laufe wirklich keine 5min, als mich die ersten Scooter mit einem Toilettenhäuschen im Schlepptau überholen. Bin also gerade so noch rechtzeitig los Der Scooterbetrieb nimmt im NP deutlich ab, aber Strom an Versorgungsscootern reißt nicht ab. Hab ja volles Verständnis dafür, aber es nervt trotzdem und stört gewaltig das Natur- und Wildniserlebnis. Da kann ich ja gleich in Berlin bleiben! (Die Tarra voraus.) An der Tarra mache ich eine lange Pause, um die Sachen ein wenig trocknen zu lassen. Derweil knabbere ich an einem NCFPR herum. Mmmh, voll lecker! Hier noch ein Häppchen, da eine Ecke - puh! Stopft ganz schön, aber noch ganz lecker. Noch 2 Happen und endlich ¼ geschafft! Der Blick wandert langsam den Riegel entlang. Oh Mann! Der scheint immer größer zu werden. Ich schließe die Augen und knabbere weiter brav an dem NCFPR herum. Ich versuche mir noch ein Häppchen hineinzuwürgen, aber ich falle nur nach hinten und kugle mich auf der Veranda. Ufff, gerade einmal einen halben NCFPR geschafft!!! Also gerade mal 112g. Und dabei hatte ich 2 NCFPR pro Tag eingeplant Die Sachen sind noch nicht wirklich trocken, packe aber nach 1h alles wieder zusammen. In dieser Stunde hatte ich es übrigens noch geschafft mir den ganzen NCFPR hineinzuschieben. Ich fühle mich, als ob ich eben 6 oder mehr Pizzen gegessen hätte. Irgendwie ist die Verlockung groß hier zu bleiben und in einer Hütte zu nächtigen. Die Vorstellung von einer urigen Hütte mit einem schönen Öfchen, der mollige Wärme verbreitet – hach! Aber die Tarra-Hütten sehen mir zu modern aus und außerdem ist es erst der 3. Tag. So breche ich auf und folge weiter den Scooterspuren den Hang hinauf. Ich gewinne sehr schnell an Höhe und während die Spuren nach links über den Kamm führen, gehe ich weiter geradeaus. *Schnief* Nun ist es soweit, ich verlasse den wunderschönen Padjelantaleden. Aber ich bin mir sicher, dass wir uns wiedersehen werden. Ein letzter Blick zurück: Okay, weil es so schön ist noch ein Blick: Huh, eine Padjelantasommerwanderwegmarkierung *Klick* Der Hang ist stellenweise ganz schön vereist, so dass ich ordentlich die Skikanten in den Hang hauen muss. Ich will runter, aber plötzlich taucht diese offene Schlucht auf: (Auf dem Bild sieht es harmlos aus, aber ich schätze, dass sie gute 10m tief war.) Ich entscheide mich doch auf dieser Seite zu bleiben und es ist eine gute Warnung für Tage mit whiteout! Der Akku glüht! Die Aussicht und das Licht sind überwältigend! Ich hab schon seit 3 Tagen ein Dauergrinsen: Ist aber auch kein Wunder bei dem Panorama: Und die ganze Tour über kreuze ich unzählige Tierspuren, oftmals auch ganz frische, sehe aber bis auf paar Rentiere keines: Im letzten Sonnenlicht baue ich das Zelt auf. Jetzt habe ich den Aufbau ganz gut optimiert. Ich grabe jetzt immer einen etwa 10cm breiten und tiefen Graben, in den ich das Zelt setze. Dann fülle ich den Graben außen mit Schnee. Dadurch ist es unten herum Schneedicht und die Seiten werden nicht mehr so eingedrückt. Das hat sich soweit bis zum Ende der Tour bewährt. Nur die Eingangstür abzudichten war etwas tricky. Hier brauchte ich ein paar Tage, bis ich den Dreh raus hatte. Am Ende nutzte ich die Ski, indem ich einen von außen und einen innen platzierte und bei Bedarf die letzten Löcher mit Schnee stopfte. Der einzige Nachteil ist, dass es ziemlich dauert. Durch das Absenken geht natürlich etwas an der Grundfläche verloren und ich bin froh, dass ich letztlich doch das DuoMID anstelle des SoloMID mit genommen habe. Mit dem Verschwinden der Sonne hinter den Bergen wird es auch ziemlich kalt, so dass ich mich mit dem Aufbau beeile. Im Eifer des Gefechts steche ich die Schaufel in den vereisten Schnee und trete, wie beim Garten umgraben, auf die Schaufel, um sie in das Eis zu treiben. *Hand an den Kopf klatsch* Wie dumm, mir war die Labilität der Schaufel bewusst und so kommt es, dass die rechte Ecke der Schaufel Senkrecht nach vorn biegt * Schock* Zum Glück kann ich sie wieder halbwegs gerade biegen, ohne dass sie Schaden nimmt. Ich schwöre mir, in Zukunft mehr Rücksicht auf die Schaufel zu nehmen. Wie die letzten Abende bekomme ich beim Zeltaufbau wieder eiskalte Zehen. Damit fällt auch groß rumsitzen aus und ich schlüpfe immer gleich in den Schlafsack. Diesmal waren zu meiner Überraschung alle 3 Layer im Zehenbereich des rechten Fußes gefroren/vereist. Also die dünne Socke, die Tüte und die Isosocke. Keine Ahnung wie das passiert ist und es kam zum Glück auch nicht mehr vor. Ich überlege, ob ich das nächste Mal Thermofüßlinge für die Zeit im Zelt mitnehme. *Brrr* Heute ist es mir arschkalt. Ich zittere regelrecht. Das Thermometer zeigt -20°C, also eigentlich ganz okay. Ich weiß nicht was los und krieche schnell in den Schlafsack. Leider dauert es immer, bis es im Schlafsack mollig warm wird. Das stellte ich auch schon zu Hause beim Probeliegen in der warmen Wohnung fest. Da dauerte es mindestens 15 min, bis es warm wurde und ich langsam raus musste. Bei -20°C geht es nicht schneller, eher langsamer. Keine Ahnung was heute los ist, ich friere und beginne leicht zu zittern. Selbst der Kamerakku möchte heute nicht laden, der Stift will nicht recht schreiben und der inReach meckert, dass es ihm zu kalt ist. Ich entschließe mich eine Wärmflasche zu machen. Whoop, Whoop! Das war die beste Idee ever!!!! Der Schlafsack ist in null Komma nix auf mollig Warm und ich schlafe entspannt ein. Bei der nächtlichen Pinkelpause finde ich einen Wunderschönen Sternenhimmel vor. Also zücke ich schnell die Kamera und mache ein Bild:
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  48. 2. Etappe: Bevor ich sterbe Brrr, die erste Nacht im VBL-Sack war schrecklich. Ich weiß nicht, ob es an den nassen Klamotten liegt, zumindest fröstelt es mich ein wenig. Und das dümmste ist, dass ich die Schlafsocken mit im VBL-Sack drinnen hatte. Die sind jetzt natürlich klitschnass. Bäh! Die feuchte Kleidung macht mir das Aufstehen schwer. Erst als die Sonne das Zelt aufheizt, stehe ich auf. (Hier sieht man schön, dass es noch nicht perfekt steht.) Ich folge weiter den Skispuren durch den Wald, was stellenweise ziemlich mühselig ist. Irgendwann biegen die Spuren scharf nach rechts ab und scheinen wieder zur Tarrekaisestugan zurückzuführen. Ich vermute unten am Fluss Scotterspuren und beschließe somit Richtung Fluss zu gehen. Auf dem Weg dahin stoße ich auf Scooterspuren, die wieder in den Wald Richtung Sommerwanderweg führen. Ich zögere, aber folge schließlich doch den Scooterspuren, was sich schnell als einen Fehler herausstellt. Sie scheinen den Hang hinauf zu führen. Ich verlasse die Spur und schlage mich mühselig durch teils sehr tiefen Schnee, bis ich zur Scooterstrecke stoße. (So sieht der "Weg" schon seit einiger Zeit aus ...) (Ich nähere mich der Scooterspur, endlich!) *Grummel * Ich mache heute schon wieder viel zu viele Bilder. Hach, ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie mag ich den Padjelantaleden. Schon als ich das Ministück auf meiner letzten Sarektour lief, war ich hin und weg *seufz * Bevor ich sterbe, werde ich irgendwann mal den Padjelantaleden laufen. Vielleicht als letzte Tour meines Lebens, mit 100 oder so Außer der Weg ist dann so hip und überlaufen wie der Kungsleden. An der Sammarlappastugan mache ich einen kurzen Stopp und halte einen kleinen Plausch mit dem Hüttenwart. Er erzählt mir, dass bisher nur wenige Skifahrer unterwegs sind und der letzte Richtung Sarek kam 2 Tage zuvor vorbei. Ein Deutscher mit zwei Hunden. Sein Hütte scheint voll belegt zu sein, aber nur mit Scooterfahrern. Ich trinke einen Schlug und eile weiter. Am späten Nachmittag beginnt es etwas zu schneien: Ist aber nur von kurzer Dauer: An der Grenze des Padjelanta NPs baue ich der bequemlichkeithalber das Zelt auf dem Scooterweg auf. Ja ja, ich weiß, soll man nicht machen. Es war aber eine gut sichtbare Stelle und eine Umfahrungsmöglichkeit gab es auch. Außerdem ist es ja verboten im NP zu fahren Als ich mich in den Schlafsack kuscheln möchte, verziehen sich die Wolken. Ich lasse noch die Klamotten an, falls es später noch Nordlicher geben sollte. Als ich bei der nächtlichen Pinkelpause keine sehe, schlüpfe ich in den VBL.
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  49. 1. Etappe: Immer der Nase nach Es ist Samstag Morgen, der 10.03., und die Sonne lacht bei strahlend blauem Himmel. Ich springe kurz unter die Dusche und eile anschließend zum Frühstück. Ich schiebe mir hastig ein paar Portionen Porridge rein und kippe die letzten Becher Kaffee für die nächsten 14 Tage runter. Dabei ist der Blick stets aus dem Fenster auf die Berge gerichtet und ich bilde mir ein, dass sie wiederholend meinen Namen rufen: „Mathias! Mathias! Mathias! ...“ Als ich aufbrechen möchte, treffe ich noch einmal die beiden Belgier an, lasse ein Foto von mir machen und wünsche ihnen gutes Gelingen. Das Thermometer an der Fjellstation zeigt -17°C an, aber in der Sonne ist es unerträglich heiß, so dass ich mir nach wenigen Metern schon die Jacke und alle Lüftungsöffnungen aufreißen muss. Ich gehe hinunter zum Padjelantaleden, welcher leicht zu finden und zu folgen ist: einfach den Scooterspuren nach! Auch im Folgenden ist der Padjelantaleden nicht zu verfehlen. Den könnte man sogar blind folgen, man muss einfach immer nur dem 2-Taktergestank der Scooter folgen. Der Gestank verflüchtet sich durch die kalte Luft nur spärlich und liegt noch Minuten nach den Scootern in der Nase. Ich war ja mental schon drauf eingestellt, aber mit der Zeit nerven die Scooterkolonnen. Es sind immer mindestens zwei, aber durchaus auch mal 6, 8 , 10 und mehr. Man kann nicht mal in Ruhe fotografieren! (Renne hier gerade genervt zur Kamera zurück, da sie mitten auf dem Weg steht.) Der Padjelantaleden ist wunderschön und ich mache aller paar Meter Fotostopps. Am Nachmittag zieht es ein wenig zu und es sieht nach Schnee aus. Leider kommen jetzt zu meinem Ärger die Horden von Scooter wieder zurück. Ich nehme einen Ski ab und schlage den letzten einer großen Gruppe mit aller Kraft vom Scooter, so dass es den Ski zerbricht. - NEEEIIIIN, natürlich nicht! Den Ski hat es nicht zerbrochen! Oki, habe auch keinen Scooterfahrer von seinem Ross gestoßen. Aber sie gingen mir am Ende des Tages gewaltig auf den Sack und in die Nase! Zum Abend hin klart es wieder auf. (Verdammt! Wieso hat mit denn keiner gesagt, dass es offenes und fließendes Gewässer gibt?! Dann hätte ich doch die ND-Filter mitgenommen ) An der Tarrekaisestugan folge ich Skispuren (vermutlich auf dem Sommerwanderweg) in ein Waldstück und schlage nach wenigen Kilometern (1-2km) mein Nachtlager auf. Wegen dem Pulverschnee muss ich eine Plattform festtreten, was tierisch anstrengend und zeitraubend ist. Bis ich im Schlafsack liege vergehen 2h. Das Aufstellen des Zelts ging ganz gut, bin aber noch nicht zufrieden. Das Aufschippen von Schnee an die Zeltränder führt dazu, dass die Seiten eingedrückt werden, das Zelt dadurch labbrig wird und der Innenraum deutlich kleiner. Für morgen habe ich schon eine Idee, wie es ich besser machen könnte. Bevor ich mich Schlafen lege ziehe ich mir noch einen Eiweißdrink rein. Geht erstaunlich super. Im Großen und Ganzen ein gelungener Tag und ich schlafe zufrieden ein.
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  50. Anreise Es ist am Abend des 7.3. und ich begebe mich auf den Weg von Berlin nach Rostock, um da mit der Fähre nach Gedser überzusetzen, weiter nach Kopenhagen und dann nach Stockholm. Von da aus nehme ich den Nachtzug nach Murjek. Leider hatte die DB-Servicefrau alle meine Wünsche ignoriert und immer genau das reserviert, was ich nicht wollte (Das nächste Mal muss ich unbedingt die Karten schon am Schalter penibel prüfen). Wie z.B. waren alle Sitzplätze am Fenster, wo ich ausdrücklich sagte, dass ich im Gang sitzen möchte. So landete ich auch im Gemischtabteil mit einem Bett unten. Ich wollte eigentlich Männerabteil mit Bett oben Gemischtabteile sind ja häufig von jungen Gruppen belegt, die auf Party aus sind. Und bei meinem Glück gesellen sich in der Tat fünf junge Leute hinzu, die auf dem Weg zu einem Betriebsausflug sind. Sie gestehen mir auch gleich nach der förmlichen Vorstellung, dass sie vor haben nicht zu schlafen und bis zur Ankunft Party machen zu wollen Ich nehme es gelassen und hoffe, dass ich durch die letzte schlaflose Nacht einfach wegnicke. Ich verziehe mich recht früh nach oben auf ein Bett (sie brauchten es ja nicht ) und sie bemühen sich mehr oder weniger nicht zu laut zu sein. Die Ohrstöpsel machen es erträglich und wie gehofft, nicke ich ziemlich bald weg. Als ich am Morgen aufwache, liegen sie doch alle im Bett … Der Nachtzug hat wieder einmal Verspätung, diesmal ca. 1h und ich verpasse damit den Anschlussbus nach Jokkmokk um 5min. Im warmen Wartehäuschen überbrücke ich die Zeit beim Karten spielen mit zwei Belgiern. Oh Mann, ich habe selten so planlose Typen getroffen, zumindest was die Reiseplanung angeht. Ihr Plan ist von Kvikkjokk nach Saltoluokta zugehen und dann von Kvikkjokk aus mit dem Bus wieder zurück zu fahren. Soweit so gut. Okay, bis auf das mit der Rückfahrt von Kvikkjokk, aber das ist schon mal ein guter Spiegel ihrer „Reiseplanung“. Ansonsten hatten sie nichts weiter geplant, rein gar NIX! Sie haben zwar eine Karte, aber wohl noch nie richtig drauf geschaut oder sich über den Kungsleden informiert. Sie wissen noch, dass es ungefähr 80km sind und sie haben 8 Tage zur Verfügung, planen also mit 6 Tagen je 15km + 2 Tage Puffer. Soweit so gut, aber sie gehen einfach davon aus, dass aller 15km eine Hütte ist … Da frage ich sie, was sie denn tun würden, wenn sie von einem Schneesturm überrascht werden und es nicht mehr zur Hütte schaffen. Puh, die Antwort macht mich etwas sprachlos. Ich möchte ihnen am liebsten den Rat geben wieder nach Hause zu fahren. Sie antworten freudig, „… Wir haben uns einige Videos angeschaut, die zeigen wie man ein Iglo baut. Zuerst häuft man den Schnee zu einem Berg an, verfestigt ihn mit den Ski und gräbt ein Loch rein ...“ Ich blicke kurz zu ihren Rucksäcken und frage: „Ohne Schaufel?“ Sie: „Ja klar, mit den Händen ...“ Ich gehe nicht weiter drauf ein und hoffe nur, dass sie nicht in solch eine Situation kommen. Falls sie mal draußen schlafen müssen, haben sie eine Alu-Matte für Autoscheiben dabei. Na ja, irgendwie wohl besser als nix. Und die ganze Zeit löchern sie mich mit Fragen zum Thema Wintertrekking wie man XY macht. Ich frage sie, wie sie denn auf die Idee gekommen sind, als allererste Outdoorerfahrung in ihrem Leben eine Wintertour machen zu wollen. Sie antworten, dass sie unbedingt Nordlichter sehen möchten. Bis dahin ist die Stimmung locker und heiter, aber als sie plötzlich aus dem nichts heraus meinen, dass mein Rucksack ja sehr schwer aussieht und nach einer kurzen Hebeprobe dies nochmals bestätigten und sich dann darüber amüsieren – Huuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu, das beleidigt mich beinahe – und DAS passiert nur äußert selten, dass ich Dinge persönlich nehme Ich muss mich ganz schön beherrschen, zumal sie kein Zelt haben, keine Schaufel, keine Isomatte, aber 3 Kartenspiele jeweils in der großen Originalverpackung und sind nur 8 Tage, also knapp die halbe Zeit, unterwegs. Sie haben angeblich nur 17,5kg, aber da ist sicherlich kein Wasser eingerechnet und der riesige Skisack und ihre Turnschuhe ebenfalls nicht. Pah!!!! Und das von solchen Grünhörnern!!! Dafür verrate ich ihnen nicht, dass das mit der Trinkblase und dem Trinkschlauch wahrscheinlich nicht funktionieren wird *schelmisch schmunzelnd* Sie sollen ja auch ihre eigenen Erfahrungen machen. Die Stunde Wartezeit vergeht dank den beiden Belgiern wie im Fluge. In Jokkmokk überbrücke ich einen Teil der 4h Wartezeit im Sámi Museum. Es wurde mir ja schon mehrfach empfohlen, aber ehrlich gesagt bin ich ziemlich enttäuscht. Es ist okay, aber ich finde das Sámi Museum in Hetta/Enkoknitio (Finnland) viel besser. In dem in Jokkmokk gibt es viel zu sehen (also viele Ausstellungstücke), aber man erfährt nur sehr wenig über die Samen. In Hetta hingegen gibt es sehr viele Texttafeln, was zwar etwas ermüdend sein kann, aber anderseits auch hoch interessant, da man sehr viel über das Leben der Samen erfährt (das Leben ganz früher, früher, der Einfluss der Geschichte (Stichworte Russland, EU) und später der Technologisierung, heute). Auch ganz viele Hintergrundinformationen. Was mir in Jokkmokk sehr gut gefällt ist, dass einem noch einmal sehr gut klar gemacht wird, dass der Sarek nicht die letzte Wildnis Europas ist, sondern seit Jahrtausenden kultiviertes Nutzland (hauptsächlich der Samen) ist. Auf dem Weg zurück zur Busstation treffe ich die Belgier wieder. Sie waren unter anderem in der Touristeninfo, um sich über den Kungsleden zu informieren. Die Leute da haben erfahrungsgemäß wenig Ahnung (zumindest von solchen Aktivitäten), aber immerhin wurde den beiden da verdeutlicht, dass nicht aller 15km eine Fjellstation steht. Sie wirken anfangs etwas geknickt und verunsichert, aber letztlich doch entschlossen es durchzuziehen. Als wir in Kvikkjokk ankommen, ist das Wetter grau und etwas ungemütlich. Zudem finde ich es in den Bussen auch immer etwas unangenehm kühl. So bin ich froh, dass ich wieder ein Zimmer in der Fjellstation reserviert hatte. Auf meinem Zimmer präpariere ich schon den Rucksack und die Ausrüstung für morgen. Dabei muss ich feststellen, dass es keine gute Idee war, die Nusschipsfettpampenriegel (NCFPR) während der Hinreise nach ganz unten zu packen. Durch die warmen Züge wurde es flüssig und es drückte durch das Gewicht der Sachen, die oben drauf lagen, ein wenig NCFP aus der Folie raus, so dass alle NCFPR von außen etwas fettig sind. Ich genieße mein letztes Bier und lege mich hin. Die Augen sind keine 10s geschlossen, als plötzlich nebenan zwei Schweden (Scooterfahrer) in ihr Zimmer poltern und sich lautstark unterhalten. Pfffff, es ist schon nach 10, will jetzt aber auch nicht so Deutsch sein und rüber gehen oder gegen die Wand hauen. Ich beschließe noch ein Weilchen zu warten und sie zur Ruhe kommen zu lassen. Zum Glück ist dann gegen 11 Uhr Ruhe und ich schlafe ungestört durch. Ach ja, den ersten Ausrüstungsverlust gab es schon am 1. Tag der Anreise. In Gedser hing im Bus die Isomatte irgendwie am Sitz fest. Als ich den Rucksack aufsetzen wollte, riss ein Gummiband zur Isomattenbefestigung ab. Ich ersetze es mit einer Abspannleine für das Zelt.
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