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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 02.09.2024 in allen Bereichen

  1. Nachdem sich der sogenannte Sunhoodie von Appalachian Gear (Alpaca/Tencel) als für mich viel zu warm herausgestellt hat, um das Teil ernsthaft bei sommerlichen Temperaturen zu tragen (Herbst und Frühjahr geht sicherlich gut) und @izi hier neulich einen neuseeländischen Versender von Merino- und Merinomix-Stoffen eingestellt hatte, habe ich dort zugeschlagen und 150er Merino mit Tencel-Beimischung (die 1,5 Stücke sind derzeit wohl gerade ausgegangen, ich hatte noch zwei in unterschiedlichen Farben bekommen, das reicht äußerst locker für einen Hoodie und es bleibt noch genügend verwertbarer Reststoff übrig) bestellt (neben 120er Corespun) und möchte dem Thema Merino-Sunhoodie so noch eine weitere Chance geben. Erfahrungen mit Sunsleeves haben auch gezeigt, dass ich bei Hitze möglichst weit geschnittene Kleidung besser vertrage und so ist es ein ziemliches Oversized-Modell geworden, auch in der Länge - möglicherweise kürze ich es aber nochmals. Im Moment liegt das Gewicht bei 227g. Es ist bis auf die kurzen Nähte an den Daumenlöchern komplett auf der Overlock genäht, Säume mit Wavenaht (hab ne neue, die das kann und finde das ganz hübsch). Längeres Tragen steht noch aus, ich werde berichten.
    8 Punkte
  2. chummer_fc

    Padjelantaleden 2024

    Tag 7) Kisuris-Sarek-Akkastugorna (ca. 21 km) Der siebte Tag brachte uns strahlenden Sonnenschein und bereits gegen 8.00 Temperaturen für kurze Klamotten. Also eigentlich perfekte Bedingungen für einen schönen Tag im Sarek. Trotzdem war ich bereits am Morgen sehr schwermütig: Nicht nur neigte sich unsere Tour rapide dem Ende zu, auch weiß ich aus verschiedenen Gründen nicht, wann ich wieder ins Fjäll werde zurückkommen können oder ob ich gar überhaupt jemals zurückkehren kann. Dementsprechend tief in negative Gedanken versunken, nahm ich die Schönheit der Umgebung nur am Rande wahr, während wir dem Pfad entlang des Sjnjuvtjudisjåhkå folgten. Zur Linken erhoben sich der Berg Sjnjuvtjudis und das Áhkkámassiv, während rechter Hand der Berg Kisuris thronte. Würden wir weit genug ins Tal hineinlaufen, könnten wir laut Karte sogar beidseitig Gletscher sehen. Zu Beginn unseres Abstechers war der Pfad sehr stark ausgetreten und im Prinzip nicht vom Charakter des Padjelantaledens zu unterscheiden. Vermutlich wird er zwar schon seit Jahrzehnten regelmäßig genutzt, dennoch wird die schnell zunehmende Popularität des Sareks sicher auch eine gewisse Rolle spielen. Jedenfalls sahen wir bereits auf den ersten Kilometern mehrere Zelte, die meine Gedanken untermauerten, dass man im Sarek wahrscheinlich halt auch nicht mehr allein ist. Wunderschönes Wetter begrüßte uns am Morgen Der Pfad in den Sarek war gut ausgetreten. Im Hintergrund der Kisuris Blick zurück: in der Ferne der Guvtjávrre Mit zunehmendem Durchschreiten des Tals häuften sich die sumpfigen Abschnitte, die selbstverständlich naturbelassen zu durchqueren waren. Da wir beide schwere Stiefel anhatten, die sich nur bedingt zum Überbrücken der Passagen eigneten, entschieden wir uns daher bereits nach ca. 3 km, zum Flussufer abzusteigen und das Wetter zu genießen. Längere Pausen bei schönem Wetter hatten wir nämlich, obwohl fest vorgenommen, auf der Tour noch nicht gemacht. Der Sjnjuvtjudisjåhkå nahe unseres Pausenplatzes Mit dem Feststehen, dass wir dem Tal nicht weiter folgen wollten oder konnten, kam in mir jedoch wegen meines Schwermuts schnell der Wunsch auf, an dem Tag noch den Rest des Padjelantaledens zu laufen, um die dann verbleibenden zwei Tage in der Nähe des Áhkajávrre mit Wandern zu verbringen und die Zeit in der Gegend maximal auszukosten. So starteten wir gegen 10.30 wieder in Richtung des Padjelantaledens, um die restlichen 15 km des offiziellen Weges abzuschließen. Wieder auf dem Trail, verlief er überwiegend durch lichte Birkenwäldchen, deren Boden aufgrund der gestrigen starken Regenfälle sumpfigen Charakter hatte. Naturgemäß floss das Wasser oberflächlich auch über den verdichteten Weg ab, der daher oftmals einem Bach glich. Nach etwa 5 km auf dem Padjelantaleden verspürte ich ohne erkennbaren Auslöser plötzlich einen Schmerz im “schwachen” Knie, der innerhalb von etwa 10 m stärker wurde und dann konstant, bei jedem Schritt auftrat. Da das Schmerzlevel noch erträglich war, lief ich ohne Schmerzmittel weiter. Als wir durch die Birkenwälder wanderten, nahm ich ein interessantes Detail wahr: Beinahe jeder Baum wies nun bereits gelbe Blätter auf, während an den Birken zu Beginn der Wanderung noch keine Anzeichen des nahenden Herbstes zu sehen gewesen waren. Zurück auf dem Padjelantaleden. In der Ferne der Áhkajávrre Wir querten auch große sumpfige Abschnitte. Zur Rechten das Áhkkámassiv Die Birken wiesen im Gegensatz zur Vorwoche bereits gelbe Blätter auf Wir liefen weiter, in angeregte Gespräche über Work-Life-Balance vertieft, die in meinem Beruf meist eher nicht existent ist. Auf diese Weise abgelenkt nahm ich zwar mein schmerzendes Knie weniger wahr, jedoch galt das gleiche leider auch für die letzten Kilometer des Padjelantaledens. Nicht übersehen konnten wir trotz des Zwiegesprächs allerdings das mächtige Áhkkámassiv zur Rechten, in dem wir eigentlich Gletscher erwarteten. Da wir die Karte jedoch nicht vor Augen hatten, wussten wir nicht, dass diese erst später sichtbar werden würden. Wir diskutierten schon rege über Gletschereis-Abschmilzraten, als wir endlich das erste Eis zu Gesicht bekamen. Áhkkámassiv mit Gletscher am Dubbeltoppen Teilweise durch Sümpfe laufend näherten wir uns langsam aber sicher der finalen Brücke über den Vuojatädno. Ich war jedoch einem Irrglauben unterlegen, da ich meinte, dass die Akkastugorna noch diesseits des Flusses lag, was aber nicht stimmte (wegen des grundsätzlich klar markierten Weges schauten wir nur selten auf die Karte). So wunderten wir uns zwar, als der Weg in einem sumpfigen Wäldchen voller Schachtelhalme schlechter und schlechter wurde, gingen jedoch weiter geradeaus. Irgendwann war er jedoch so schlecht erkennbar und nahezu vollständig überspült, dass wir zwingend auf die Karte hätten schauen sollen, was wir aber noch nicht taten. Und dann passierte es: Wenige Kilometer vor dem Ziel rutschte ich auf einem nassen Stein weg und krachte mit dem gesamten Gewicht auf mein angeschlagenes Knie und meine ewig labile Hüfte. Im ersten Moment war der Schmerz nur mäßig und ich raffte mich auf, schluckte meine Frustration herunter und kämpfte mich weiter. Als der Wald dann endete und wir uns auf der Spitze einer Landzunge wiederfanden, dämmerte uns endlich, dass wir falsch gelaufen waren. Ein Blick auf die Karte bestätigte, dass wir fälschlicherweise etwa 1 km einem alten Pfad geradeaus gefolgt waren, während der Padjelantaleden irgendwann für uns beide unbemerkt links abgebogen war. Da wir den Pfad durch den Schachtelhalmwald nicht nochmal gehen wollten, kämpften wir uns zum Fluss herunter und an seinem steilen Bett entlang weglos zurück zur Brücke über den Vuojatädno. Dies kostete mich enorm viel Kraft und da das Adrenalin abgeklungen war, hatte ich nun starke Schmerzen in Knie und Hüfte. Der Vuojatädno kurz vor dem Áhkajávrre Die Brücke über den Vuojatädno Die verbleibenden 2 km zur Akkastugorna waren demnach kein Vergnügen, und dass wir kurz nach der Hütte einen schönen Zeltplatz fanden, konnte mich auch nicht mehr aufmuntern. Innerhalb von etwa 10 km hatte sich mein Körpergefühl von “ich könnte locker noch ne Woche weiterwandern” zu “jeder Schritt verursacht starke Schmerzen” gewandelt. Entsprechend stark frustriert war ich, da mir realistischerweise klar war, dass ich die überschüssigen zwei Tage bis zur Abfahrt unserer gebuchten Rückverbindung höchstwahrscheinlich keinen Meter mehr schmerzfrei würde gehen können. Kombiniert mit der anfangs erwähnten unsicheren Zukunft samt realer Gefahr, wegen derzeit neuer gesundheitlicher Probleme im schlechtesten Fall eher früher als später nicht mehr weit wandern zu können, war ich entsprechend untröstlich. Dass die Wanderung des Padjelantaledens nicht nur sehr schön gewesen war, sondern ich für den größten Teil auch ohne befürchtete gesundheitliche Probleme durchgekommen war, das war an diesem Abend ein schwacher Trost. Tag 8 und 9) An Tag 8 standen wir gegen 6 Uhr bei strahlendem Sonnenschein auf und brachen unser Lager ab. Da sich meine Befürchtungen bewahrheitet hatten und meine Schmerzen nicht besser geworden waren, trottete ich entsprechend geknickt hinter meinem Bruder her. Nach ca. 1 km erreichten wir die Fährstelle Änonjálmme und schlossen damit offiziell den Padjelantaleden ab. Die “MS Storlule” brachte uns in einer anderthalbstündigen Fahrt über den Áhkajávrre nach Ritsem, wo wir uns schweren Herzens zwei Tage in der Fjällstuga einquartierten und nur ein paar kurze Spaziergänge machten, mit Blick auf das Áhkkámassiv am See saßen und mir noch einen großen Stein für meine Vitrine suchten. Immerhin gab es hier Zweierzimmer, Strom, fließend Wasser und einen gut ausgestatteten Shop. Nur eben weder frisches Brot, noch geräuchertes Rentier oder Fisch. Auf den letzten Metern des Padjelantaledens Fazit) Ich hoffe in meinem Bericht ist deutlich geworden, wie überragend ich die Wanderung auf dem Padjelantaleden fand. Wer das Fjäll liebt, aber doch gern das Sicherheitsnetz aus Hütten, (vereinzelten) Shops und einem klar markierten Weg haben möchte, dem kann ich den Padjelantaleden quasi uneingeschränkt empfehlen. Klar, es sind schon mehr und mehr Menschen unterwegs, aber das ist überall in Lappland so und es ist deutlich besser als auf dem Kungsleden. Gerade, wenn ihr nur etwa eine Woche zum Wandern habt, eignet sich der Padjelantaleden bestens. Ich für meinen Teil werde, sollten sich die derzeitigen gesundheitlichen Ängste nicht bewahrheiten, das nächste Mal möglicherweise weglos gehen, da ich vermutlich wieder nur einen gute Woche Zeit haben werde (Tipps für kürzere Wege im Fjäll sind willkommen😄). Dann wartet noch der Sarek, der Kungsleden im Herbst (der verletzungsbedingte Abbruch 2022 nagt an mir) und, bei ganz viel verfügbarer Zeit, der Nordkalottleden. Sollten es Gesundheit und Beruf zulassen, werdet ihr in der näheren Zukunft also jährlich einen Bericht von mir aus dem Fjäll lesen. 😁
    6 Punkte
  3. Und hier noch die Bilder: Mutzig Oben: Pfarrer Oberlins Grab in Fouday Stadtmitte von St. Dié und die Usine Le Corbusier Alte Brücke über die Vologne kurz vor der Mündung in die Mosel Der "gnitzigste" Christus, den ich jemals gesehen habe ... Blick auf Epinal Kanalbrücke über die Mosel Die alte Spinnerei
    5 Punkte
  4. chummer_fc

    Padjelantaleden 2024

    Tag 6) Låddejåhkå bis Kisuris (24 km) Am Morgen des sechsten Tages kamen wir, wie an den meisten Tagen, gegen 8.00 Uhr los. Kurioserweise gehörten wir damit zu den letzten, die aufbrachen, während wir unter den Zeltenden bisher immer die Early Birds gewesen waren. Wir starteten den Tag mit einer frischen Wetterprognose, die Regen an diesem Tag und strahlenden Sonnenschein am nächsten vorhersagte. Da es morgens noch trocken war, verzichteten wir vorerst auf die Regenkleidung und liefen los. Direkt nach der Hütte galt es erst einmal standesgemäß einen steilen Aufstieg ins Fjäll zu bewältigen. Dies war aber gar kein Problem, denn nach der Nacht in der Hütte waren wir gut erholt und der Anstieg sorgte zumindest dafür, dass wir sofort auf Betriebstemperatur kamen. Nach einer guten halben Stunde kamen wir an der Furt des Vierttjajågåsj an, der nach den Regenfällen der letzten Tage in seinem relativ schmalen Bett einiges an Wasser führte. So kam es, dass dies die tiefste Furt des gesamten Weges wurde, da mir das Wasser an einer Stelle bis kurz unters Knie reichte. Der Aufstieg nach der Låddejåhkå Die Furt des Vierttjajågåsj Direkt nach der Furt zweigte zur rechten der alte Verlauf des Padjelantaleden ab, der bis zur Hütte Kisuris eine Wegersparnis von etwa 6 km versprach. Da wir aber bekanntlich weit vor unserem Zeitplan waren und ohnehin den offiziellen Weg vollständig laufen wollten (ich mag es, Ziele abzuhaken), gingen wir weiter geradeaus. Während wir also weiter aufstiegen, der Weg führte am Gipfel Loadásj vorbei, saßen plötzlich 15 Alpenschneehühner vor uns auf den Planken. Dies sollte nur der Auftakt sein, denn aus irgendwelchen Gründen scheint die halbe Alpenschneehuhnpopulation des Nationalparks an dieser Bergflanke zu leben. Jedenfalls scheuchten wir dutzende Tiere auf und es entstanden Suchbilder, auf denen die Vögel mit der Vegetation zu verschmelzen scheinen. Die Bergflanke wurde nämlich zunehmend sumpfig und von den entsprechenden Gräsern dominiert. Im Gegensatz zum bisherigen Verlauf des Padjelantaleden fehlten hier aber stellenweise die Planken, weswegen wir mehr auf unsere Schritte achten mussten. Plötzlich liefen wir in die tief hängenden Wolken hinein, die die Sichtweite doch sehr begrenzten. Dies erklärte die Frage eines entgegenkommenden Wanderers am Vorabend, “ob es Richtung Süden auch so neblig sei” (was uns leicht verwirrt hatte). Im Nebel sahen wir auch wieder einige Rentiere. Eines hatte einen komplett weißen Kopf, war aber ansonsten standardmäßig gekleidet, was ihm das Aussehen eines Schamanen aus grauer Vorzeit verlieh. Auf und neben den Planken saßen tatsächlich 15 Alpenschneehühner Auf in die Wolken! Der Rentierschamane und seine Truppe Genauso abrupt, wie wir in die Wolken eingetreten waren, kamen wir dann auf Höhe der linksseitigen Inselsiedlung Gievgessuoloj auch wieder heraus. Nun begann der Abstieg zu den drei Brücken, bei denen sich der Padjelantaleden wieder vom Nordkalottleden trennt (ab Stáloluokta verlaufen diese beiden Wege vorübergehend parallel). Nach kurzer Zeit begann es stark von rechts-hinten zu regnen. Da ich einige Meter vor meinem Bruder lief, ging ich noch etwa 50 m zu einem Stein, um meinen Rucksack beim Herausholen der Regenbekleidung nicht in der zweiten Hand halten zu müssen. Das war ein Fehler. Als ich meine Regenjacke angezogen hatte und die Regenhose herausholen wollte, war meine Wanderhose hinten schon klatschnass. Da ich zum Anziehen der Regenhose die Schuhe hätte ausziehen müssen und die nasse Wanderhose einen kompletten Hosenwechsel nötig gemacht hätte, entschied ich mich kurzerhand, die Regenhose wegzulassen. Dies tat ich in der Hoffnung, dass der Regen nach kurzer Zeit aufhören sollte. Da es jedoch etwa 20 min stark durchregnete, tropfte es zunehmend von meiner Regenjacke in den Schritt, was die gesamte Erfahrung dann doch ziemlich unangenehm werden ließ. Das nächste Mal werde ich definitiv einen Regenrock mitnehmen! Ich wechselte dennoch nicht die Hose und nachdem es aufgehört hatte, begannen die Sachen relativ zügig zu trocknen. Als wir etwa 25 Minuten später an den drei Brücken ankamen und gerade die Regensachen ausziehen wollten, fing es jedoch plötzlich wieder und ebenso heftig an zu regnen. Selbst meine Injinji-Sealskinz Kombi versagte nun in einem Schuh, vermutlich weil der Liner hervorschaute und sich vollsaugte. Fernblick auf die Inselsiedlung Gievgessuoloj Ankunft an den drei Brücken. Noch ist es trocken... Jedenfalls sahen wir davon ab, die drei Brücken und die dazwischenliegenden Inseln, die schon zum Nordkalottleden gehören, zu erkunden. Eigentlich hatten wir das vorgehabt, da einige Leute am Vorabend von diesem Ort geschwärmt hatten. Ich hatte aber ohnehin schon von unserer Flussseite aus den Eindruck, dass dort viel zu viele Zelte standen. Und ich denke viele von euch sehen das ähnlich: Ich finde, wenn sich zu viele Leute auf einmal an einem überdurchschnittlich schönen Ort in der Natur aufhalten, büßt er gewaltig an Schönheit und Attraktivität ein. So gingen wir also weiter, um warm zu bleiben (ich weigerte mich nach wie vor, die Regenhose anzuziehen, wenn die Wanderhose nass war) und sahen kurz hinter den Brücken, wie eine Schar Enten (etwa 30 Tiere) plötzlich beinahe zeitgleich aus dem Fluss auftauchte, was meine Stimmung gleich verbesserte. Überhaupt hatten wir trotz des Wetters ziemlich gute Laune, da wir der Misere mit dummen Sprüchen und Flachwitzen entgegentraten. Der auf der Tour ohnehin immer anwesende Stumpfsinn erreichte so seinen Höhepunkt, während wir klatschnass durch die Gegend stapften. Zum Glück hörte der zweite Schauer schneller auf, sodass die Trocknungsphase beginnen konnte. Die nächste Zeit liefen wir über eine Hügelkette in einiger Entfernung entlang des Ufers des Vuojatädno, der sich immer wieder seeartig verbreitete. Wir hielten dabei vergeblich nach Elchen Ausschau, die es hier der Aussage einiger Wanderer nach vermehrt geben sollte. Jeden größeren Felsen im Wasser starrte ich sekundenlang an, um zu prüfen, ob er sich nicht doch bewegen wollte. Blick auf das Tal des Vuojatädno, das einige Elche beherbergen soll Das Wetter blieb nun einige Zeit trocken, aber sehr diesig, während es hinter uns immer noch wie in der Regenhölle aussah. So liefen wir einige Zeit in sumpfigem Terrain, bis wir ca. 3 km vor Kisuris bei erneutem Regen in ein lichtes Birkenwäldchen aufstiegen. Während nun hinter uns freundlicheres Wetter sichtbar wurde, hingen vor uns über dem letzten Abschnitt des Padjelantaleden dichte Regenschleier. Blick zurück, wo das Wetter freundlicher wurde... ...und nach vorn, wo der Regen die Berge verbarg Auf einem Kamm wanderten wir durch die Birken bis zur Hütte. Eigentlich hatten wir geplant, diese zu passieren und etwas später unser Lager aufzuschlagen. Da viele unserer Klamotten (inklusive der Schuhe) nun aber nass waren, entschieden wir uns für eine weitere Nacht in einer Hütte. Immerhin wollten wir am Folgetag von Kisuris aus den bereits erwähnten Abstecher ins Sarek machen: Mit der Aussicht, noch drei Tage für regulär 15 km auf dem Padjelantaleden zur Verfügung zu haben, waren die Umstände dafür perfekt, da knapp hinter der Hütte ein doch sehr ausgetretener Pfad in den Sarek hineinführt. Der Plan sah vor, maximal 10 km hineinzulaufen, dann umzudrehen und die Nacht wieder in Hüttennähe zu verbringen. So würden wir immer noch einen Tag eher als ursprünglich geplant am Ufer des Áhkajávrre mit seinem Handyempfang (den mein Bruder gern haben wollte) ankommen, ich würde aber immerhin noch einen winzigen persönlichen Eindruck des Sareks bekommen, den ich vielleicht mit meinem Vater durchqueren möchte, wenn wir in wenigen Jahren innerhalb eines Monats 30 und 60 werden. Der Abend in der Hütte war also wieder sehr entspannend, dieses Mal war sie beinahe ausschließlich deutschsprachig. Im Prinzip saß davon abgesehen nur noch eine schwedische Studentin mit uns herum, mit der ich mich dann den ganzen Abend unterhielt, da sie ja ansonsten nichts verstanden hätte. Das Gespräch zusammengefasst: Als Forststudentin, die das halbe Jahr in Lappland verbringt, lebt sie meinen Traum… Birkenwald kurz vor der Hütte Kisuris
    5 Punkte
  5. Ich glaube nicht neu, aber hier noch nicht bekannt/genannt: Eine 50-g-Notregenjacke aus dem Fahrradbereich. https://gotygu.com/de/produkt/jacke-regen-schild/ Ich habe keine Erfahrung mit der Jacke, oder Tygu allgemein. Bin über den MTB-News-Vorstellungsartikel von heute darauf gestoßen. Vielleicht bemerkenswert, vielleicht Schrott, vielleicht stimmt das Gewicht einfach überhaupt nicht...
    4 Punkte
  6. Nach Impressionen von Touren möchte ich für unsere dreitägige Bikepacking-Tour über die Vogesen auch mal einen kleinen Reisebericht erstellen. Es ging von Strasbourg aus am Canal de la Bruche bis ins Breuschtal, dieses (gemütlich) hinauf bis Saales, über St. Dié ins Moseltal und von dort aus bis Nancy. Unser Basisgewicht lag dieses mal fast UL-tauglich bei 5,5 kg pro Person. Da ich lieber am Laptop schreibe, die Bilder aber noch auf dem Handy sind, kommt hier erst der Bericht und anschließend die Bilder. 1. Tag: Strasbourg - St. Dié, 100 km Nach Strasbourg ist es eigentlich nicht weit, aber da wir die Strecke schon zigmal gefahren sind, ging es per Nahverkehrszug bis zum Hauptbahnhof, von da aus ist man schnell am stillgelegten Canal de la Bruche, an dem eine der zahlreichen piste cycable Frankreichs verläuft. Hier waren wir auch schon öfters unterwegs, in beide Richtungen, aber die Strecke ist immer wieder schön. Wir hatten uns Zeit gelassen und waren erst kurz nach 11 am Bahnhof angekommen, der Zug war äußerst voll, so dauerte es einige Zeit, bis wir wirklich in Richtung Kanal rollen konnten. Am Kanal selbst war wenig los, der Vorteil von unter der Woche unterwegs sein. Am Wochenende konkurrieren dort Familien mit Rennradlern. Am hübschen Örtchen Dachstein vorbei, den Dompeter ließen wir diesmal rechts liegen, Molsheim ebenso - aber anschließend war für mich Neuland, im Breuschtal war ich noch nie. Mutzig ist mindestens so putzig wie sein Name (auch, wenn ich mich natürlich nicht entblöden konnte, einen entsprechenden Kalauer mit einem sch- davor rauszuhauen, bevor mein Mann das tun konnte, das ist bei uns ein kleiner Wettbewerb), aber im Gegensatz zu den berühmten Tourikollegen überhaupt nicht überlaufen. In der Boulangerie Schumacher am Marktplatz wurde mit tarte des quetsches und café au lait für Energienachschub gesorgt, dann gaben Berge rechts und links bekannt, dass wir im richtigen Tal angekommen waren. Noch ging es aber lange nur gelegentlich rauf. Im unteren Breuschtal wird der Radweg oft noch seperat geführt, es fährt sich sehr angenehm, vorbei an Weiden, aber auch vielen Sägewerken, teilweise beeindruckend groß. In Fouday teilte uns, nachdem wir schon an der Kirche vorbegefahren waren, ein altes Schild mit, dass dort Pastor Oberlin, Reformpädagoge und Pfarrer im 18. Jh, begraben läge, was uns beide überrascht hat, wir hätten sein Grab im nahen langjährigen Wirkungsort Waldersbach vermutet. Natürlich kehrten wir daraufhin um, kletterten zum Friedhof neben der Kirche (die selbst, wie so oft, natürlich zu war) und fanden tatsächlich, ohne weiteren Hinweis, das Grab. Andenkenpflege geht irgendwie anders ... aber jetzt isses wenigstens als Komoot-Highlight angelegt. Nach Fouday war Schluss mit dem Radweg, aber der Verkehr war gut erträglich und es gab nur wenige Idioten, die ohne Seitenabstand überholten. Wir wollten eigentlich noch bis Saales auf den dortigen Campingplatz, aber als wir dort gegen 18 Uhr eintrafen, war der geschlossen. Wir also weiter, da war doch noch ein Hinweisschild zu einem Hotel, vor dem Gebäude auch ein hoffnungsvolles "ouvert", auf dem Parkplatz davor auch zwei Motorräder - aber beim genaueren Blick sah die Bude doch ziemlich verlassen aus, Gras vor der verschlossenen Eingangstür und von den Motorrädern hatte eines einen verrupften Sitz und das andere zwei Platten. Und da auch sonst das Kaff oben auf dem gleichnamigen Col (556 m) noch nicht einmal über Bürgersteige zum Hochklappen verfügte und einfach nur gottserbärmlich verlassen wirkte, beschlossen wir, noch die 22 km bis St. Dié dranzuhängen. Erst eine ideale Abfahrt, bei der noch nicht einmal mein Mann bremsen musste, dann ausnahmsweise, weil man dort hervorragend schnell fahren konnte und die Straße auch breit genug war für ungefährliche Überholmanöver, auf der N159 als Gravelexpress, auf diese Weise waren wir eine dreiviertel Stunde später in der Stadt. Der dort angezeigte Campingplatz war nur noch ein Wohnmobilstellplatz ohne Sanitäranlagen, also halt Hotel, nach etwas Rumkurven fanden wir auch etwas passendes (Ibis und ähnliche Ketten versuchen wir, nach Möglichkeit zu vermeiden). Eine Brasserie in der Nähe stillte den Hunger. 2. Tag: St. Dié - Epinal, 68 km Ohne viel über die Stadt zu wissen, hatte ich mir St. Dié immer schon hässlich vorgestellt und die Einfahrt am Abend zuvor hatte dieses Vorurteil auch bestätigt, die Nacht dann allerdings noch voll draufgesetzt - irgendwann beschlossen wir, dass wir versehentlich in einer absurden Theatervorstellung gelandet waren, die die ganze Nacht andauerte. Irgendwie brüllte immer irgendjemand draußen rum. Höhepunkt war dann eine anderthalbstündige "Unterhaltung" ab 4:30 zwischen "Nicole" und ihrem mutmaßlichen Ex. Es begann mit gefühlten dreissig Minuten, in denen er immer nur "Nicole!" brüllte, irgendwann kam dann die Antwort und von da an hatte Nicole das Wort, bzw. den Brüll, er kam deutlich seltener zu Wort, brüllte aber gelegentlich etwas von einem Daniel. Nicoles neuer Lover? Der gemeinsame Sohn? Wir überlegten und die passende Hintergrundstory dazu. Absurdes Theater? Vielleicht. Vielleicht auch einfach Training für die neue olympische Disziplin im Dauerbrüllen? Beide zeigten auch gegen sechs Uhr, als die Brüllerei langsam abebbte, keine größeren stimmlichen Einschränkungen. Chapeau! Beeindruckend war auch, dass sich ansonsten keiner für diese Szene interessierte. Kein "ta gueule" oder sonstige Reaktionen - war die Bevölkerung schlicht und ergreifend daran gewöhnt? Wenigstens gab es genügend Kaffee am nächsten Morgen zum Frühstück und unsere Räder hatten die Nacht in der Bar (gab sonst keinen Abstellplatz) gut überstanden. Wir fuhren noch kurz ins Zentrum, bewunderten die Nachkriegsarchitektur der Einkaufsstraße und eine schon ziemlich runtergekommene, von Stararchtitekten Le Corbusier entworfene Fabrik. An dem kleinen Flüsschen Taintrué entlang ging es über den nächsten "Pass" ins Hochtal der Vologne, wo uns ziemlich viel Gebuckel bei steigenden Temperaturen erwartete. Landschaftlich sehr schön, aber auch relativ viel Verkehr, die Alternative hätte allerdings noch mehr Gebuckel bedeutet. Zumindest der Verkehr wurde mit Erreichen der Mosel besser. Wir warfen noch eine kleine gedankliche Münze, weil wir noch nicht ganz entschieden waren, ob es nun moselaufwärts oder moselabwärts gehen sollte - letztlich gaben die nun deutlich gestiegenen Temperaturen den Ausschlag für moselabwärts und damit zwar ein bis zwei Grad mehr als im Hochtal, aber dafür auch weniger Steigungen. Die Hitze war auch der Grund, weshalb wir in Epinal Schluss machten, obwohl wir dort schon um 16 Uhr waren und normalerweise noch gut zwei Stunden hätten fahren können. Aber die ca. 25 km bis zum nächsten Campingplatz hätten wir nur noch sehr mühsam geschafft. Der Campingplatz von Epinal liegt zwar nicht an der Mosel, sondern auf dem Schlosssporn etwa zwei Kilometer außerhalb, aber er ist für Radler sehr empfehlenswert: es gibt für Radler reservierte, schattige Zeltplätze mit Bank-Tisch-Kombinationen und Stromanschluss für E-Bikes und Handyladung inklusive. Außerdem hat er einen kleinen Pool und ein Bistro, kühles Bier und das Abendessen war also gesichert. Passt! Epinal - Nancy, 85 km Bis auf einen Belgier, der es um 0:30 noch mit seinem Leihwohnmobil auf den eigentlich über Nacht gesperrten Platz geschafft hatte und eine gefühlte Ewigkeit brauchte, bis er einen Stellplatz gefunden hatte, blieb die Nacht störungsfrei und ich hatte ausnahmsweise mal meine Hälfte der Exped Airmat Duo perfekt für mich aufgeblasen und fast so gut gelegen wie in der Hängematte, also eine fast perfekte Schlafnacht. Angesichts der auch für diesen Tag angesagten Temperaturen wollten wir aber einigermaßen bei Zeiten vom Acker kommen und so kochte ich um Viertel nach sieben Kaffee. Zwei Stunden später waren die Räder bepackt und wir rollten wieder Richtung Mosel, dieses Mal aber durch den an den Campingplatz angrenzenden Tierpark und noch vor zur alten Schlossruine, von der aus es einen sehr schönen Blick auf Epinal gab. Angesichts der steilen Abfahrt war ich aber froh, am Vortag nicht diesen Weg als Hinfahrt genommen zu haben. Kurz nach Epinal begann der entspannteste Teil der Tour, wir erreichten den V50 bzw. die "Voie Bleue", einen Fernradweg entlang von Mosel und Saone und damit eine alte Bekannte, denn am Anfang der Ferien waren wir schon einmal zehn Tage lang mit den Gravels in Frankreich unterwegs gewesen und hatten u.a. die Voie Bleue zwischen Chalon sur Saone bis Lyon befahren und wussten, was uns erwartet: ab jetzt ging es bis Nancy Centre einfach immer am Canal de Vosges entlang. Der war zunächst ungewohnt befahren, mit Kiesfrachtern nämlich, so dass auch mal wieder Schleusen in Aktion zu sehen waren. Nach diesem Abschnitt allerdings waren noch nicht einmal Freizeitkapitäne unterwegs, nur zahlreiche Reiseradler, die meisten in Richtung Süden und damit uns entgegen. Langweilig wurde die Strecke nie, wir passierten zahlreiche Zeugen einer industriellen Vergangenheit, am beeindruckendsten war eine ehemalige Spinnerei, ein Ziegelbau, der fast wie ein Schloss gebaut war, jetzt wachsen Birken aus dem obersten Stockwerk. Lost Places-Jäger werden hier fündig, der Zahn der Zeit nagt hier oft, auch am Kanal selbst - die eisernen Spundwände sind auf Höhe der Wasseroberfläche oft durchgerostet und machen einer überbordenden Flora und sicher auch Fauna Platz. Das angenehmste an dem heißen Tag aber sind die zahlreichen Platanen und weiterer Bewuchs, die für ein angenehmes Rollen trotz der Hitze sorgen. Ein Verbindungskanal bringt uns an den, ebenfalls schon Anfang der Ferien mitbefahrenen Canal du Rhin au Marne und das Zentrum von Nancy, hier bestaunen wir noch schnell die heiße Pracht des Place Stanislas und steigen dann in den TER, der uns nach Strasbourg zurückbringt. Die Stadt selbst schenken wir uns, zu heiß, es gibt gleich Anschluss auf die andere Seite des Rheins, von da ab fahren wir aber nochmals 25 km und nehmen noch unseren Lieblingsbiergarten mit. Fazit: 3 Tage, 1300 hm und 276 km insgesamt und mal wieder die Erkenntnis, dass es zu Fuß oder auf dem Fahrrad keine große Strecke braucht, um aus dem Alltag auszusteigen.
    3 Punkte
  7. Hallo @Erixen, schau mal bei Cam "Swami" Honan nach. Der ist einer der "meistgewanderten" Menschen der Welt (ca. 100000 km). Der beschreibt alle möglichen "Wanderschuhe", von den Wanderstiefeln bis zu den Sandalen, mit seinen Vor- und Nachteilen. In diesem Link findest Du einen Vergleich von Trailrunnern zu Wanderstiefeln aus seiner ganz privaten Sicht aus 30 Jahren Wandererfahrung.
    3 Punkte
  8. Epiphanie

    Vorstellungsthread

    Hallo ersma, Gehe hart auf die 50 zu, und wohne aktuell in Wien, geboren allerdings in Bayern. Bin seit Kindesbeinen durch die Natur gezogen worden (quasi durch dir ganzen Allgäuer Alpen getragen) was wohl eine nachhaltige subjektive Naturverbundenheit mit sich brachte. Hab das erste mal wohl mit 6 in einem Zelt geschlafen und fands super. Erstes anarchisches Wildcampen mit 17, aus Ermangelung von Kapital zwangsläufig fast UL (wenn der Bundeswehr Rucksack (Leinen ohne Hüftgurt) und BWPoncho nicht von Haus aus so schweiß schwer gewesen wären) Hab immer geliebt in Ausrüstungskathalogen zu schmökern. Böse Menschen behaupten heute noch, ich verbringe mehr Zeit mit Ausrüstung im Internet ansehen, als tatsächlich mit eigener Ausrüstung unterwegs zu sein. Nach Jahren der Städtereisen und der Hüttentouren (ich hab mir irgendwann geschworen, bevor ich wieder auf so einer scheiß überfüllten Hütte übernachte, schlaf ich lieber im Zelt (Meilerhütte am Schachen)) hab ich mit Corona in Norwegen wieder das “zelten” angefangen. Wer seinen Sch**ß am Rücken trägt, und nicht konstant nach leichteren Alternativen sucht, ist meiner Meinung nicht ganz dicht. Interessant finde ich, wie lange ich mich dennoch gegen den UL Gedanken gewehrt habe. Der andere Gedanke, den ich sehr interessant finde, ist, dass alles, was man so im Rucksack mit nehme möchte, das ist, was man zwischen sich und die Natur bekommen will (!!!) Manchmal habe ich beim UL Diskussionen etwas den Eindruck, dass wohl auch hier gelegentlich, “das Mittel” mit “dem Zweck" verwechselt wird? Mein Zweck wäre, autark & chillig im Sommer eine Woche am Stück durch das Norwegische Fjäll laufen zu wollen (irgendwo unterhalb von Trondheim). Das Mittel dazu wäre eine LEICHTE Ausrüstung, die ein Mindestmaß an Komfort behält. Irgendwas unter 10kg (?) am Rücken - ohne Wasser aber Futter inklusive - was machbar klingt. Wenn ich nicht so ein scheiß beschissener Konsument wäre…. Hab familienbedingt leider kaum Zeit “Erfahrung zu sammeln und Vertrauen in meine Fähigkeiten zu entwickeln” - und bin somit auf euch angewiesen 😅
    3 Punkte
  9. chummer_fc

    Padjelantaleden 2024

    Tag 5) Lagerplatz kurz vor Árasluokta - Låddejåhkå (ca. 14 km) Nachdem es die gesamte Nacht kräftig durchgeregnet hatte, wurde es erst kurz vor dem Wecker weniger und hörte etwa 20 min später auf. Als wir aus unseren Zelten traten, erblickten wir viele kleine Tümpel, die sich über die Nacht gebildet hatten. Zum Glück hatten wir unser Lager auf einem kleinen Hügel aufgebaut, denn offenkundig hatte der Dauerregen die eigentlich immense Kapazität des Untergrundes, den Regen erst einmal schwammartig aufzusaugen, erschöpft. Blick von unserem Lagerplatz der letzten Nacht nach Árasluokta Wir begannen den kurzen Abstieg nach Árasluokta, wo, wie inzwischen beinahe erwartet, der auch hier angepriesene Shop zumindest gegenwärtig nicht existent war. So blieben die häufig lesbaren Versprechungen von frischem Brot sowie geräuchertem Rentier und Fisch über die gesamte Tour leider ein Wunschtraum. Nach einer kurzen Pause nahmen wir den kurzen, aber steilen Anstieg ins Fjäll in Angriff. Blick zurück nach Árasluokta nach dem ersten Anstieg. Zur rechten der Virihávrre Der Himmel war bewölkt, es blieb jedoch von oben trocken, während der Untergrund natürlich nach den nächtlichen Regenfällen völlig durchweicht war. Nach wie vor hatten wir linker Hand den großen Virihávrre, der zusammen mit den nördlicher gelegenen Vásstenjávrre und Guvtjávrre bis zur Hütte Kisuris am Folgetag für eine beinahe ständige Präsenz eines Sees zu unserer linken sorgte. Der Virihávrre verschwand temporär hinter einer Hügelkuppe. Zur rechten der kleine Ájajávrre Nach einiger Zeit im Fjäll stiegen wir sanft in ein Tal ab, durch das sich der Fluss Miellädno wälzte. Kurz bevor wir gegen 11.15 beim in Brückennähe reißenden Strom ankamen, sahen wir drei Rentiere mit sehr mächtigen Geweihen. Leider waren diese schnell hinter dem nächsten Hügel verschwunden, sodass wir kein Foto machen konnten. Ähnlich verhielt es sich mit zwei Regenbrachvögeln, die ich nur aus einiger Distanz und leider ziemlich unkenntlich fotografieren konnte. Der Miellädno wurde in der Nähe der Brücke sehr turbulent Nach dem Miellädno wartete der mäßig stark ansteigende, aber sich dafür über ca. 2,5 km ziehende Berg Boarkka, über den der Weg führte. Gleich mehrfach erreichten wir scheinbar den Kamm, nur um festzustellen, dass es nach einer kurzen flachen Passage mit dem Anstieg weiterging. Als ich sicher war, dass der nächste Kamm der endgültige sein würde, rannte ich den letzten Abschnitt förmlich hinauf, weil ich die Nase voll hatte. Blick zurück am Kamm des Boarkka. In der Ferne der Virihávrre, ich stilsicher im Alpha Hoodie von Outliteside😁 Nach einer kurzen Pause ging es wenig ereignisreich, aber ähnlich mäßig steil bis zur Hütte Låddejåhkå hinab. Unterwegs kam uns eine geführte Wandergruppe aus etwa 15 Norwegern entgegen und wir fragten uns, wie deren Übernachtung wohl organisiert war. Am Ende des Abstiegs, der immerhin noch ein paar Vogelbegegnungen bereit hielt, überquerten wir den imposanten Fluss Låddejåhkå, um kurz darauf gegen 14.30 an der gleichnamigen Hütte zu stehen. Unser eigentlicher Plan hier sah vor, gegen die Bezahlung der Servicegebühr unser Mittag in der Gemeinschaftsküche zu essen und währenddessen den Resttag und die nächsten Tage zu planen. Als wir jedoch bemerkten, dass wir regulär für die restlichen 39 km des Padjelantaleden noch viereinhalb Tage übrig hatten, kam dieser Plan ins Wanken. Als uns dann andere Wanderer über das Fehlen von guten Zeltplätzen auf den nächsten 10 km berichteten und es überdies zu regnen begann, entschieden wir uns kurzerhand, die Nacht in der Hütte zu verbringen. So konnten auch unsere nassen Zelte, Schuhe und Klamotten trocknen, während wir uns mit den anderen Wanderern unterhielten und ein wenig regenerierten. Die halbe Hütte war wenig überraschend deutschsprachig, es gab aber auch einen schwedischen ULer, mit dem ich etwas diskutierte, bevor er noch weiterlief. Ich machte außerdem Pläne für einen kleinen außerplanmäßigen Ausflug an Tag 7 in den Sarek, aber dazu später mehr. Der Låddejåhkå war zwar schmaler als der Miellädno, führte aber auch mehr als genug Wasser
    3 Punkte
  10. chummer_fc

    Padjelantaleden 2024

    Tag 4) Zeltplatz hinter Duottar - 1,5 km vor Arasluokta (28 km) Am vierten Tag wachten wir beide schon kurz vor 6 Uhr, vor dem Wecker auf. Der Wind pfiff ungebrochen um die Zelte, Versuche, wieder einzuschlafen, wären zwecklos gewesen. Wir standen also auf. Obwohl ich meine morgendlichen Dehn- und Lockerungsübungen zur Mobilisierung meiner überlasteten Muskulatur an jenem Tag ausführlicher gestaltete (ohne diese Übungen wäre mein Muskelkater schon ab Tag 3 sehr stark gewesen), kamen wir schon gegen 7.30 los. Bei dem Wind hätte sich Zeit lassen einfach keinen Spaß gemacht. Obwohl es zum Start des Wandertages zu nieseln begann, entschloss ich mich gegen die Regenhose. Richtige Entscheidung! Zwar dominierten im Sonne-Wolken-Mix des Tages eindeutig letztere, wir konnten den oft nahen Schauern, die laut Prognose an diesem und dem nächsten Tag ordentlich Regen bringen sollten, aber immer knapp entrinnen. Wir starteten also frühzeitig westwärts in Richtung des ersten Etappenziels Stáloluokta, zu dem es etwa 18 km waren. Beim Überqueren eines kleinen Hügels, um auf den Weg zu gelangen, stolpern wir beinahe über drei Rentiergeweihe. Das kleinste davon wanderte sofort in meinen Rucksack und wog den Proviant auf, den ich bis dahin gegessen hatte. 😃 Trotz unseres frühen Aufbruchs waren einige hundert Meter vor uns stets zwei ältere französische Schweizer unterwegs, auf die wir an Tag 2 erstmals getroffen waren. Anders als bisher waren sie heute jedoch mindestens genauso schnell wie wir, sodass wir sie partout nicht einholten. Unkend fragte ich meinen Bruder: "Warum sind die heute so schnell, hat der Parfas Kiosk in Stáloluokta nur bis 12 auf oder was?” Der Parfas Kiosk - das war auf dem Padjelantaleden das materialisierte Versprechen des Proviantnachschubs, erst Recht, nachdem die bisherigen Hütten nur maximal ein sehr dürftiges Angebot gehabt hatten. Und ich hatte es nötig: Zur Gewichtseinsparung hatte ich nur Essen für sieben Tage dabei. Irgendwoher musste ich also noch Nachschub für voraussichtlich zwei Tage bekommen. Wir dachten jedoch nicht weiter darüber nach und liefen im gewohnten Tempo. Dabei kam uns der starke Wind zur Hilfe, da er bis Stáloluokta zum Glück von hinten wehte. Immer wieder schaute zwischen den schnell ziehenden Wolken die Sonne hervor, während an den Bergen zur linken und rechten Hand der Regen hing. Der Rådokjåhkå zu Beginn des Tages Während links und rechts der Regen fiel, blieben wir trocken So wanderten wir am Morgen durch das hügelige Kahlfjäll alles in allem sanft bergab, den Fluss Rådokjåhkå stets zu unserer rechten. Häufig waren in seinem Lauf oder seinen Zuläufen kleine Wasserfälle zu sehen. Ebenso häufig konnte man bei näherem Umschauen Rentiere sehen, die im Fjäll grasten. Einmal waren sie gar in einer kleinen Herde von etwa 15 Tieren unterwegs, allerdings zu weit entfernt für ein Foto. Gegen 10 Uhr wurde der Abstieg etwas steiler und der Weg lief in ein offenes Tal hinab, das dem Nationalpark möglicherweise seinen Namen gegeben haben könnte: Padjelanta heißt nicht umsonst “weites Land”. Mit Blick nach Norden waren (für mich als Laie) interessante Wolkenformationen erkennbar, vielleicht weiß ja jemand von euch, ob sie tatsächlich irgendwie von Besonderheit sind. Das Tal, in das wir hinabstiegen Die säulenförmigen Wolkenformationen in diesem Tal (kann dazu jemand eine Erklärung liefern?) Der Bållåvrjåhkå Kurz darauf machten wir bei immer noch starkem Wind aber Sonnenschein eine erste Pause. Nicht, weil wir erschöpft gewesen wären (mit Rückenwind lief es sich sehr gut), sondern weil wir gegen 10.15 die 10 km-Marke überschritten hatten und das ungefähre Ziel jeden Tages bei 20 km lag. Mein Bruder setzte sich also windgeschützt hinter einen Felsen, während ich die herumliegenden Steine auf interessante Mineralien untersuchte. Nachdem wir den Fluss Bållåvrjåhkå über einer Brücke gequert hatten, verlief der Weg bis zum See Gieddávvre plötzlich eine halbe Stunde topfeben, bevor wir an einer Bergflanke durch Weidesträucher liefen und froh waren, dass der Weg hier offenbar gut gepflegt wird. Um uns herum waren viele kleine Singvögel zu hören und zu sehen, deren genaue Identifizierung jedoch mein Wissen überstieg (ich fasste sie der Einfachheit halber daher als “Piepse” zusammen). Hinter einem Hügel öffnete sich die Landschaft abermals: Nun war rechter Hand der Fluss Gieddejåhkå zu sehen, während sich voraus längliche Hügel aufreihten, die (für das geübte Geologenauge) eindeutig eiszeitliche Endmoränen repräsentierten. Über dem noch größtenteils verdeckten Virihávrre hingen dunkle Wolken, während wir auf den Hügeln entlangliefen und nach Stáloluokta Ausschau hielten. Die eiszeitlich geprägte Landschaft vor Stáloluokta Auf der Endmoräne Wir entdeckten erste Hütten durch eine Lücke zwischen zwei Hügeln, der Weg machte jedoch noch einen großen Bogen, bevor wir etwa 2 km später gegen 12.40 die Siedlung der Samen erreichten. Und wer hätte es gedacht: Tatsächlich hatte der Parfas Kiosk nur von 8-12 und 16-20 Uhr geöffnet. Unschlüssig darüber, was wir tun sollten, setzten wir uns vor den Laden. Kurz darauf kamen die drei anderen Wanderer hinzu, die wir seit Tag 1 andauernd trafen: Zwei Deutsche, die zuvor im Sarek waren und nun zum Abschluss den Padjelantaleden liefen, und der jüngere Belgier, mit dem wir auch gestartet waren. Gemeinsam saßen wir herum und hofften auf ein Erbarmen der Kioskbetreiber. Tatsächlich tauchte irgendwann eine (verständlicherweise schlecht gelaunte) Frau auf, die mit uns fünf in Windeseile aber zumindest ordentlich Umsatz machte. Nach der Mittagspause (und bereits 18 gelaufenen Kilometern) stiegen wir hinter Stáloluokta eine steile Stufe ins Fjäll zurück, bis zur nächsten Siedlung Árasluokta waren es etwa 12 km. Da wir ja eigentlich nur ca. 20 km am Tag laufen wollten und überall dicke Regenwolken hingen, wollten wir auf dem folgenden Plateau mit vielen kleinen Seen bereits gegen 16.30 einen Lagerplatz suchen. Wir fanden allerdings nichts adäquates, den einzigen vernünftigen Platz zwischen den Felsen, die überwiegend in Windrichtung orientiert waren, sicherten sich die anderen beiden Deutschen. Als ich drei entgegenkommende junge Schweden nach Plätzen fragte und sie mich auf ein Tal in etwa 20 min Wegstrecke verwiesen, brachen wir unsere Suche ab und zogen weiter. Zuerst gab es jedoch eine weitere steile Fjällstufe zu überwinden. In besagtem Tal angekommen, fanden wir aber nicht mal Platz für ein Zelt, sodass wir notgedrungen weitergehen mussten. Nach insgesamt etwa 24 km hatten wir die Anstiege überwunden, es ging bergab und Árasluokta war bereits in der Ferne zu erahnen. Blick zurück aufs Plateau, auf dem wir keinen Zeltplatz fanden. Der Wind kam von links Die Wolken über uns wurden nun zunehmend dunkler, während immerhin der Wind nachgelassen hatte. Der Abstieg war sehr mühsam, da meinem Körper (zumindest einseitig) zunehmend die Kräfte ausgingen. Außerdem ging mehr und mehr die Konzentration flöten, was auf dem teils steilen Abstieg, stellenweise über nasse Glimmerschieferplatten, gefährlich werden konnte. Wollte ich mich umsehen, musste ich stehen bleiben, denn meine Stolpergefahr auf dem schmalen Pfad, der sich direkt an einer Bergflanke entlang schlängelte, wurde mit jeder Minute größer. Etwa 2 km vor Árasluokta flachte das Gelände ab und wir fanden bald darauf einen Platz für unsere Zelte. Wir bauten sie gegen 17.45 im einsetzenden Nieselregen auf und wollten gemeinsam im Lanshan essen. Meinem Bruder wurde es jedoch zu beengt, weshalb er in sein Zelt ging und in der Zwischenzeit noch einmal mein Lanshan nachspannte. Das rettete mir den Abend, da der Regen keine Minute später deutlich stärker wurde. Für kurze Zeit kamen auch wieder starke Windböen dazu. Ich wartete einige Minuten, aber als der Regen keine Deut nachließ, entschied ich mich, meine Zelteinrichtung und das gesamte Abendprogramm im Zelt zu erledigen. Dies war eine weise Entscheidung, denn der Regen sollte bis kurz vor 7 am nächsten Morgen nicht merklich weniger werden. Am Ende des Tages waren wir damit etwa 28 km gelaufen. Meine labile Hüfte tat zwar etwas mehr weh als zu Beginn des Tages, insgesamt fühlte ich mich aber erstaunlich fit. Die Konsequenz dieses langen Marsches war jedoch, dass wir nach vier Tagen bereits 15 km weiter waren als von mir ursprünglich geplant, während wir zusätzlich ja auch noch zwei Tage Puffer zur Verfügung hatten. Daher entschieden wir, den ersten Wecker des nächsten Tages absurd spät (😄) auf 7.30 zu stellen und das Loskommen allgemein vom möglichen Regen abhängig zu machen. Irgendwas stimmt mit Rudi nicht Ausblick beim letzten Abstieg
    3 Punkte
  11. OT: Mittlerweile finde ich viele Modelle von Altra optisch ziemlich nice und auch ästhetisch am Fuß. Der Olympus ist in der Tat ein "Klotz am Bein", aber auch das finde ich mittlerweile kein Unding mehr. Mir wird immer mehr bewusst, wieviele Menschen -- auch die groß und stattlich gebauten -- ihre Füße in viel zu enge und spitz zulaufende Treter quetschen; so wie ich das auch noch bis vor 2 Jahren gemacht habe. Naja, und heute kann man sowieso alles tragen -- Aldiletten, Birkenstock, Chucks mit Absatz usw. ... Zwei Freunde von mir sind mittlerweile auch bei Altras gelandet, weil die so auffällig 'radikal unkonform' aussahen, und beim Wandern und Joggen einfach bequemer sind als die Modelle von Adidas, Nike & Co.
    2 Punkte
  12. Es mag viele verschiedene Gründe geben, warum jemand lieber mit der Bahn anreisen möchte. Einer davon könnte sein, dass die Bahn als umweltfreundlicher gilt. Da man manche Ziele nicht alleine mit der Bahn erreichen kann, oder die Anreise mit Bahn und Fähre komfortabler ist, kommt ab und zu die Fähre mit ins Spiel. Leider habe ich bislang kaum Informationen über Fähren und deren Umweltfreundlichkeit/-Schädlichkeit gefunden. Doch dieser Tage ist mir folgendes in die Hände gekommen: Forum anders reisen Auch wenn es kein direkter Tipp fürs reisen mit der Bahn ist, vielleicht interessiert es doch den ein oder anderen hier aus dem Faden. Und damit es doch noch etwas on Topic wird: Klimafreundlich unterwegs auf Mittelstrecken in Europa
    2 Punkte
  13. Tag 3) Grenze Nationalpark Padjelanta - kurz nach der Hütte Duottar (ca. 22 km) Tag 3 stand ganz im Zeichen des Aufstiegs ins Fjäll: bis zur Hütte Darreluoppal verläuft der Anstieg eher sanft, bevor die Steigung relativ stark wird. In der Nacht regnete es, was uns aber nicht weiter störte. Tatsächlich empfinde ich das Geräusch von Regen, der auf das Zelt prasselt, schon seit Kindheitstagen als sehr angenehm und beruhigend. Kurz vor dem Aufstehen hörte der Regen auf und bald darauf ließ sich sogar die Morgensonne blicken und trocknete Zelte und Handtücher. Das freundliche Wetter mit einem Mix aus Sonne und Wolken hielt sich entgegen der Wetterprognose den gesamten Tag und sorgte so für herrliche Wanderbedingungen! Wir begannen unseren Aufstieg durch Fjällbirkenwälder und Sümpfe, bis Darreluoppal waren es etwa 10 km. Mit dem Passieren der Baumgrenze liefen uns zunehmend Rentiere über den Weg bzw. standen teilweise vor uns auf eben jenem. Nach der Überquerung eines kleinen Kammes ging es sanft bergab, die Gebäude von Darreluoppal waren bereits aus größerer Entfernung sichtbar. Wenn so etwas auftritt, dauert es für mein Empfinden immer gefühlt Ewigkeiten, bis man an der Landmarke eintrifft. Tatsächlich verging jedoch nur etwa eine Stunde. Gegen 11.00 erreichten wir bei bestem Wetter die Baumgrenze Kurze Zeit später öffnete sich der Blick ins Tal auf die Hütte Darreluoppal An der Hütte angekommen trat ich in den Shop: Die vorhandene Auswahl an Lebensmitteln war sehr klein und für mich nochmal mehr eingeschränkt, da ich sensitiv auf Gluten reagiere. Da vom Hüttenwart keine Spur zu sehen war, folgte ich der Aufforderung, Geld in die Kasse des Vertrauens zu legen und zahlte 40 Kronen für zwei Snickers. Welch willkommene Ergänzung zu meiner üblichen Mittagsration, die hauptsächlich aus Nüssen und einer Mini Ritter Sport bestand! Wir machten Mittagspause. Unweit unseres Sitzplatzes breiteten derweil zwei Männer halbnackt ihre gesamte Ausrüstung zum Trocknen in der Sonne aus. Wir konnten aus einem Gespräch heraushören, dass die beiden außerplanmäßig aus dem Sarek abgestiegen waren, weil sie dort irgendwie vom Wetter überrascht worden waren. Wie dann ihre gesamte Ausrüstung durchnässt werden konnte, war mir zwar schleierhaft (wir fragten auch nicht nach), aber zumindest schienen wir mit den mäßigen Schauern des Vortages und der Nacht ja echt noch Glück gehabt zu haben. Wir hielten unsere Pause mit etwa 20 min relativ kurz (wie tatsächlich die meisten Pausen auf der Tour) und begannen den Anstieg ins Fjäll, der sich etwa über 2 km erstreckte. Dabei stieg ich schnell voran, da ich die Erfahrung gemacht hatte, dass meine labile Hüftmuskulatur bei schnellem Aufstieg genauso ächzt wie bei langsamem Schritt. Zur Belohnung hatte ich mehr Zeit, mich umzuschauen und das Panorama aufzusaugen. Endlich im Fjäll, weit jenseits der Baumgrenze! Früher als Kind hatte ich im Strandurlaub immer ein extremes Glücksgefühl verspürt, wenn ich zum ersten Mal im Urlaub die Dünen durchschritt und sich der Blick auf das Meer öffnete. Exakt dieses Gefühl gab mir nun das Fjäll. Als ich auf meinen Bruder wartete, flog eine Falkenraubmöwe heran und setzte sich auf einen nahen Felsen. Diese eleganten Tiere scheinen nur wenig Scheu vor uns Menschen zu haben, wir konnten auf dem Padjelantaleden einige schöne Fotos von ihnen machen. Blick zurück auf Darreluoppal zu Beginn des Aufstiegs ins Kahlfjäll Falkenraubmöwe beim Abflug Oben im Kahlfjäll angekommen, wurde es zunehmend windig, während ich mit einem beseelten Lächeln im Gesicht durch die Landschaft tänzelte. Nicht einmal mehrere Furten, die Schuhwechsel erforderten, konnten meine Laune auch nur im Ansatz drücken. Einige nahe Rentierbegegnungen sorgten zusätzlich für Abwechslung, während ich meinen Bruder gemäß meines Berufs mit den geologischen Besonderheiten der Landschaft zutextete. Die Kilometer schienen nur so dahinzufliegen, während sich der Weg zwischen vielen Seen hindurchschlängelte, sodass wir Duottar nach 22 km gut gelaunt gegen 16.15 Uhr erreichen. Der See Gieddoajvejávrátja (sich Namen ausdenken können sie da oben gut) Bestes Wanderwetter glich den starken Wind aus Ein häufiger Anblick im Padjelanta - und trotzdem zig Mal fotografiert Aus Neugierde schauten wir uns in Duottar nach dem abermals angepriesenen Shop um, ein Snickers geht immer! Allerdings war dieses Mal nicht nur der Hüttenwart nicht zu sehen, der vermeintliche Shop war tatsächlich nur ein leerer Raum mit einem kleinen Tisch, auf dem einige Rentiergeweihe lagen. Als mein Bruder eintreten wollte, um die Szenerie näher zu untersuchen, hörten wir von hinten eine Frau laut zeternd und gestikulierend herannahen, die uns scheinbar bedeutete, aus dem Shop herauszutreten. Da wir keine Lust auf Diskussionen hatten und ja eigentlich auch gar nichts brauchten, machten wir aus der Ferne eine entschuldigende Geste und setzten unseren Weg fort. Direkt nach der Hütte wartete eine breite Furt auf uns, während der Wind immer stärker wurde. Obwohl das Wasser überwiegend relativ flach war, wollte ich bei den Windböen nichts riskieren und wechselte das Schuhwerk. Nach der Flussquerung und vielleicht 300 m Weg standen wir plötzlich vor einer zweiten Furt. Fluchend wechselte ich abermals zu den Sandalen und ging hindurch. Am anderen Ufer angekommen, lag dort tatsächlich ein Schild, das auf beide Furten hinwies. Entweder hatten wir das Äquivalent vor der ersten Querung übersehen oder der Hinweis war nur einseitig, jedenfalls hätte ich die kurze Zwischenetappe, hätte ich es gewusst, auf jeden Fall in den Sandalen bewältigt. Während ich mir mühselig die Schuhe anzog (die Kombination aus Injinjii Linern, Sealskinz und Stiefeln dauerte jedes Mal), schaute sich mein Bruder um. Er hatte nämlich in der Zwischenzeit wohlweislich entschieden, dass wir mit gut 22 km auf dem Tacho für heute Schluss machen konnten und Zeltplätze suchten sollten. Dies war wegen des Windes eine durchaus knifflige Angelegenheit, mein Bruder zauberte nach kurzer Zeit jedoch einen überragenden, ziemlich geschützten Spot aus dem Hut: Eine kleine Terassenstruktur mit zwei Zeltplätzen und einem schmalen Platz zum Essen. Während der Lageraufbau bei dem Wind eigentlich meine gesamte Aufmerksamkeit erforderte , flogen weitere Vögel, verschiedene Möwen und ein Rabe, über uns hinweg und lenkten mich ab. Mein Hobbybiologenherz weitete sich zu einem saftigen Steak 😁. Gegen 20.00 gingen wir wegen des ungebrochen starken Windes und der zunehmenden Kälte in die Schlafsäcke, zum ersten Mal verfasste ich mein Tagebuch daher tief eingepackt im Liegen. Während der Wind die Zelte durchpeitschte, fielen wir dann in den (für meinen Teil überraschend festen) Schlaf. Unser terassenartiger Zeltplatz mit windgeschütztem Essensplatz ganz oben Abendlicher Blick in Laufrichtung, in der Ferne der Virihávrre, an dessen Ufer wir am Folgetag auf die Siedlung Stáloluokta treffen sollten
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  14. Anfang-Mitte August bin ich mit meinem Bruder den Padjelantaleden gelaufen. Da es eine sehr schöne Wanderung war und wir auch ein paar vernünftige Bilder gemacht haben, dachte ich, dass ich einen kleinen Bericht dazu schreibe. Vorbereitung Training: Zum Thema der körperlichen Vorbereitung ist zu sagen, dass ich aufgrund einer angeborenen Erkrankung eine muskuläre Dysbalance aufweise und eine Körperhälfte schlichtweg deutlich schwächer ist, was natürlich auch die Anfälligkeit für Überlastungen und Verletzungen steigert. Als ich 2022 den Kungsleden komplett laufen wollte, hab ich das komplett unterschätzt und die “schwache” Hüfte hat es mir nach dem Abbruch der Wanderung nach 5 Tagen mit einer monatelangen Schleimbeutelentzündung gedankt. Wegen dieser Erfahrung habe ich zum Ende des letzten Jahres intensiv mit dem Training begonnen, u.a. 40-50 km wandern an 3 von 4 Wochenenden im Monat. Gear: Mein Gear habe ich mir größtenteils in den letzten 2 Jahren sukzessive, teils auf eure Expertise und den Biete-Thread setzend, zusammengekauft. Am Ende kam ich jetzt bei 11,3 kg inklusive Essen für 7 Tage raus. Das geht sicher noch leichter, aber erstens sind ein paar nicht UL-Teile leider alternativlos (z.B.: meine maßangefertigten Schuh-Kindersärge, da das Sprunggelenk meiner schwachen Seite zu instabil für längere Touren ohne Stützung ist), zweitens wollte ich die wirklich teuren Dinge wenn, dann erst nach der Tour kaufen, wenn bewiesen ist, dass verstärktes Training und verringertes Rucksackgewicht mich tatsächlich allgemein dazu befähigen, längere Wanderungen wie jetzt den Padjelantaleden trotz Handicap halbwegs beschwerdefrei zu bewältigen (was zum Glück der Fall ist, also wird im Winter ne Menge Geld verbraten😁). Planung: Das Essen hab ich mir natürlich selbst zusammengebastelt, sodass ich bei 450 g/Tag auf etwa 2300 kcal + dazugekauftes aus den Hütten entlang des Weges kam. Das dazukaufen hat ganz gut hingehauen und mir ein bisschen Rucksackgewicht gespart, war logischerweise nur ein bisschen teurer. An- und Abreise mit dem Zug (Buchung über Sj und Vy), da ich aus Gründen des Klimaschutzes nicht fliege: Nachtzüge Berlin-Stockholm, Stockholm-Jokkmokk, Bus nach Kvikkjokk (fast drei Tage) Rückweg von Ritsem-Gällivare (Bus), Gällivare-Umea, Umea-Stockholm, Nachtzug Stockholm-Hamburg (auch fast drei Tage inklusive Abreise in Deutschland). Geht eigentlich auch schneller, aber die schwedischen Zuggesellschaften hatten diesen Sommer einige Verbindungen gar nicht, oder erst verspätet in den Verkauf gegeben, sodass vieles nicht optimal zusammengepasst hat. Strecke: Den Padjelantaleden muss ich vermutlich nicht mehr groß vorstellen, etwa 140 km lang, mit insgesamt zehn Hütten (teils mit Proviantverkauf), südlich und westlich am Sarek vorbei. Wir hatten mit 7 Tagen wandern und 1,5 Tagen Puffer gerechnet, was mehr als gut hingehauen hat (siehe den folgenden Bericht 😀). Tag 1) ca. 15 km von Kvikkjokk bis ins untere Tarradalen: Nach dem Zusammentreffen in Stockholm, einer Nacht in Jokkmokk, einer zweistündigen Busfahrt nach Kvikkjokk und der ca. 3 km langen Bootsfahrt zum Startpunkt des Padjelantaleden begann unsere Wanderung gegen 12.45 in Koniferenwald mit mäßig dichtem Unterholz und einigen ersten Fjällbirken. Ein Wechsel aus Sonne und Wolken sollte uns an diesem Tag begleiten, es war sehr warm bei über 20°. Wir starteten zeitgleich mit vier Belgiern um die 60, einem jungen Schweden vollbepackt mit Angelausrüstung und einem Belgier um die 30. Bis auf letztgenannten sahen wir allerdings niemanden davon nach dem ersten Tag je wieder, die unterschiedlichen Wandergeschwindigkeiten sorgten in Verbindung mit der anfangs dichten Vegetation schnell für ein willkommenes Gefühl des Alleinseins von uns beiden. Diese Ruhe wurde jedoch wiederholt von Helikoptern gestört, die täglich mehrfach über uns hinweg flogen. Das Fjäll gewinnt eben zunehmend an Popularität, erst Recht der benachbarte Sarek. Apropos Popularität, ein Vorgriff: Uns kamen täglich etwa 20-25 Wanderer, größtenteils in 2-3 Wellen entgegen. Nadelwald mit sumpfigen Abschnitten dominiert zu Beginn der ersten Etappe Der teils sumpfige Wald und die Nähe zum Fluss Tarraätno bedingten eine ziemlich große Mückenpopulation, die mich zum überhaupt einzigen Einsatz meines breitkrempigen Hutes mit Mückennetz zwang: Da ich einen Großteil meiner Kleidung im Vorfeld mit Nobite Kleidung eingesprüht hatte, blieben mir die Viecher für den Rest der Tour vom Leib. Definitiv eine Empfehlung für die entsprechenden Gebiete und Reisezeiten! Auf den ersten ca. 10 km auf überwiegend schmalen Pfaden durch Nadelgehölze und gelegentliche sumpfige Abschnitte mit Planken bekamen wir den Tarraätno, der uns akustisch stets begleitete, nur zweimal zu Gesicht. Dann lichtete sich der Wald etwas und alsbald tauchten Häuser vor uns auf, die sich als die private Siedlung Njunjes herausstellten. Diese sollte nicht mit der Njunjesstugan verwechselt werden, was aber in der Vergangenheit offenbar häufiger passiert sein muss, wie die überdurchschnittlich hohe Anzahl an "Privat"-Schildern und Wegweisern zur Hütte des STF verrieten. Lichterer Abschnitt kurz vor der Siedlung Njunjes nach knapp 10km Unweit dieser privaten Behausungen trafen wir dann erstmals auf den einzigen “Wegetypus” des Padjelantaleden, der mir nicht gefiel, nennen wir es “Uferdschungel”: Hier war der schmale Pfad nämlich teils brusthoch völlig mit hohen Gräsern, Farnen und anderer Vegetation überwuchert. Im damalig trockenen Zustand bereits zumindest nervig zu durchschreiten… Nach weiteren knapp 2 km erreichen wir die Njunjesstugan, die wir jedoch nach kurzer Pause hinter uns ließen. Da wir unsere Karte wegen der überwiegend exzellenten Wegmarkierung nur selten hervorholten, wurden wir von einem ersten steilen Aufstieg ziemlich überrascht. Immerhin wurden wir oben mit herrlichem Weitblick bei kurzzeitig geringerer Vegetation belohnt. Mit Blick in Laufrichtung nach Nordwesten waren zu unserer Linken mehrere Stromschnellen im Tarraätno sichtbar, die wir uns in etwa als Tagesziel setzten. Der Weitblick in Laufrichtung kurz vor unserem Lager So stiegen wir also wieder in dichter bewachsene Uferbereiche ab und schlugen etwas später gegen 18.00, nach ca. 15 km an diesem Tage, unser Lager am Ufer des Flusses nebst der zweiten Stromschnelle, am Übergang zum See Tarraure auf. Abends im Lager wurde der Himmel wolkenlos und die ungebrochene Wärme lud uns zu einem Bad im See ein. Trotz der Lage unseres Platzes im Fjällbirkenwald mit reichlich Unterholz direkt am Wasser wurden wir nur von wenigen Insekten behelligt. Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, trieben uns die sinkenden Temperaturen dann aber schnell in die Zelte. Blick aus dem Lager auf den See Der Sonnenuntergang vom Steinstrand unweit des Lagers
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  15. OT: puhh, bei mir sind das 72std und ich will direkt wieder zurück. Nach einem Monat im Norden , mag mal hier gar net mehr ankommen -.-
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  16. Mal eine ganz andere Perspektive von den Vogesen, als meine Wandererfahrungen. Danke für den schönen Bericht! Ihr habt meinen Respekt,dass ihr das bei dem Wetter durchgezogen habt.
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  17. Nach einer Rucksackanprobe und einer kurzen Einkaufs-Radtour ist der Hoodie jetzt schon 15cm kürzer (und 28g leichter ). Mit der jetzigen Länge kann ich mir aussuchen, ob ich den Hüftgurt über oder unter dem unteren Saum schließe, unter ist wesentlich luftiger. Die kleine Radrunde bei 28° hat das bestätigt. Dürfte funktionieren!
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  18. Knight_Saber

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    Wenn hier auch die Instinct 2 erwähnt wir die Fenix Instinct 2x Solar soll wohl auch nicht schlecht sein und gut die Hälfte billiger, leider auch in 50mm falls das zu groß sein sollte.
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  19. Knight_Saber

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    Das Thema war auch schon im "Neue Ultraleicht-Ausrüstung" vorhanden hatte ich auch schon was geschrieben alternativ, wenn kleiner und MIP Display die Fenix E vielleicht. Aber eben die neue Enduro 3 ist leichter geworden und sehr lange Laufzeit. Alternativ vielleicht warten, wenn die 7 jetzt noch weiter im Preis fallen, ich hoffe auch noch eine günstige Enduro 2 vielleicht zu bekommen. Wenn allerding die Händler da die Preise jetzt nicht anpassen, ist die neue 3er günstiger und ich kaufe sicher die. Sollen sie auf den Teilen hocken bleiben und sich an die Wand nageln. Beobachte das jetzt über ein Jahr und an dem Preis bewegt sich kaum was und die Neue 3 ist jetzt auf einmal bedeutend günstiger.
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  20. Shabeel

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    Da hält doch der Akku keine 2 Tage? Ich bin mit der Fenix 7 pro Sapphire solar aber auch voll zufrieden. Da ich sie SmartWatch Funktionen nicht brauche und auch nicht tauche würde die Fenix 8 für mich gar keinen Unterschied machen.
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  21. Oska

    Wanderschuhe: Lowa vs Hanwag

    Ich bin mit den Lowa Renegade auf der Nordinsel in Neuseeland unterwegs gewesen. Prinzipiell ein guter Schuh, allerdings hat sich vorne seitlich die Naht am Ende vom unteren Teil gelöst am Ende und dann war dort ein ca 3-4cm großes Loch. Ob das nach ca. 1500km noch in Ordnung ist muss jeder selbst für sich entscheiden. Da ich mittlerweilen ein Konvertit bin, wer hätte das gedacht, vielleicht über Plan B und Trailrunner nachdenken.
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  22. Mal ganz im Ernst, eine Eierlegende Milchsau, die von Hoch-Alpin, bis Sümpfe in Florida abdecken, gibt es nicht. Aber, ich schätze mal einfach, das mindestens 80% aller Wanderungen Weltweit, egal ob übers Wochenende, oder über tausende von Milen, wie dem PCT, mit Trailrunnern zu bewältigen sind. Das sind, Sandalen mal außen vor gelassen, einfach die leichtesten Wanderschuhe, die es gibt. Und die bequemsten auch noch dazu!! Wenn meine Altra Lone Peak nicht so scheußlich aussehen würden, würde ich sie auch alltags tragen… (Sie sehen halt aus, wie so eine Mischung „Buntmachtlustig“ und „Gesundheitsschuhen“, wegen der extrem breiten Zehenbox! Brrrr! Aber beim Wandern kommt es nicht auf Schönheit an, sondern auf eine Mischung von Effizienz und Bequemlichkeit . Breite Wanderschuhe? Altra Lonepeak!
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  23. @r0bin Aaaaber, man kann DCF einfach Abwischen, dann hast du es quasi trocken, egal wie viel Kondens sich gesammelt hat. Dafür habe ich ein einfaches, halbiertes, im Viererpack gekauftes und dann halbiertes Microfasertuch, aus dem Supermarkt! Wiegt 20g!! Damit wischte so n halben Quadratmeter Fläche ab, drehst dich um, wringst ihn vor der Tür aus und machst weiter! Kein Problem! Ich stehe auf DCF!
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  24. Ich muss mich korrigieren. Ich hab nicht den Echo sondern den Astroman Sun Hoodie von Outdoor Research. Im Endeffekt ist das aber mehr oder weniger das gleiche, nur eben mit Zipper vorne und höherem Sonnenschutz. Keine Ahnung wie das passieren konnte... 😅 Jedenfalls hab ich den Hoodie in den letzten Tagen nochmal ausführlich in den Alpen auf 2.200 bis 2.600 Meter getestet. Besonders am Freitag war ich stundenlang der Sonne ausgesetzt. Erst im Zustieg und dann in der Mittagssonne im Klettersteig mit Südlage. Der Sonnenschutz mit UPF 30 hat dabei effektiv jeglichen Sonnenbrand verhindert. Er funktioniert also nicht nur auf den normalen Trails. 😄
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  25. Es wäre hilfreich, zu ergänzen, wann Du die gekauft hast. Vor 2 Jahren waren wohl ziemlich schrottige dabei. Mindestens seit Ende 2023 werden welche von dem koreanischen Hersteller DAC dazu geliefert, vier mit 6'' und vier mit 8'' Länge. Dort kauft auch Hilleberg... - Ich habe mein pro 1 dieses Jahr ca. 100x auf- und abgebaut und öfters mit großen Steinen drauf gedroschen. Außer ein paar Kratzern keine sichtbare Beschädigung.
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  26. N´Abend! Leg doch testweise eine dünne Evazote auf die Eierkarton-Matte. Das gibt nochmal ein anständiges Polster und zusätzliche Isolation. Wenn das nichts bringt, würde ich mir weitere Gedanken machen. OT: btw. Soweit ich mich erinnere, werden auch die EN-Normtests von Sommerschlafsäcken auf Wintermatten gemacht. (Ein Schelm, der böses denkt). VG. -wilbo-
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  27. waal

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    (Fenix 7X Pro Sapphire Solar) Trotz schmaler Handgelenke passt sie wunderbar. Gummiband auf Tour, Titanband teils auch mit Sakko. Wenn ich zu faul zum Uhrenwechseln bin. Ich plane mit Komoot, übertrage auf Garmin und ergänze Wegpunkte, bevor ich die Route auf die Uhr übertrage. Die gesamte Tour bleibt das Handy im Rucksack (Voraussetzung: genaue Tourenplanung, sinnvolle Datenseiten während der Aktivität). Sollte man umplanen müssen, kann man das am Handy machen. Die Navigation funktioniert in den Alpen super. Brauche nichts mehr wie die Uhr. Daten sollte man aber interpretieren können (Luftdruck, Höhenlinie u. Höhe, etc.). Der Akku hält gefühlt(!) ewig (bei voller Leistung). Ich denke aber, dass man bei 10h/Tag wohl jeden 4. Tag laden müsste. Ist aber nur eine Einschätzung. Genau habe ich das noch nie getestet, weil es für mich nicht wichtig ist. Das Solar Feature ist ein Gimmick. Nur eine Unterstützung, aber Ladefunktion erfüllt das nicht. Das kann auch bei der Enduro nicht anders möglich sein. Die Einstellmöglichkeiten sind vielfältig und fast schon too much. Aber passt schon so 😉 Das eingebaute Rotlicht ist grenzgenial! Die Verarbeitungsqualität ist überragend. Das Saphir macht seinen Job sehr gut. Was mir nicht gefällt ist, dass man für die Outdoor Maps+ Geschichte EUR 60 p.a. zahlen muss. Was mir bei der 8er gefällt, ist die Telefonfunktion. Aber deswegen wechseln - sicher nicht. Würde ich neu kaufen, würde ich aber deswegen wohl die 8er nehmen. Dann kann das Handy endgültig im Rucksack verstaut bleiben. Am Ende ist aber alles Geschmacksache. Ein Apfel könnte(!) theoretisch(!) besser sein bei gleichem Preis. Ich würde dennoch zu allem anderen greifen, da Äpfel nicht zu mir passen. Ist mir zu hip 😉
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  28. Mein Standpunkt dazu ist, dass eine Regenjacke beim Radfahren (meint eigentlich: bei Leistung, die über Spazierengehen in der Ebene hinausgeht) vorm auskühlen schützt, nicht vorm nasswerden. Wenn man richtig Sport macht, wird man eben nass. Bei trockenem Wetter, wird man noch viel vom Schweiß direkt oder kurzfristig los. Bei nassem Wetter klappt das einfach nicht. Man hat also m.M.n diese Möglichkeiten: -Regen aussitzen -so langsam fahren (wandern, whatever...), dass man nicht schwitzt -Nässe akzeptieren ->abhängig von den sonstigen Bedingungen ohne Jacke nass werden, oder mit Jacke nassschwitzen
    1 Punkt
  29. Ein paar Gedanken: Wenn es die Vstacks von durston sind... hol dir was stabiles. Ground Control von sts ist mein Liebling. Hast du extra Leine um das Zelt auch mit steinen Anspannen zu können? Klopapier Abrollen, portionieren, falten und ab in einen ziplock . Beim Essen wäre ich sparsam. Kannst auf den hütten nachkaufen oder dich gleich bekochen lassen. Klar ist ein wenig teurer, aber ich kann es nur empfehlen. Keine Ahnung warum, aber speziell am GR20 meinen sehr viele dass sie autark unterwegs sein wollen... hatte nicht den Eindruck dass die spass hatten. Gleiches gilt beim Wasser. Die Etappen sind meist kurz... daher wird ja so viel von doppeln gesprochen... und spätestens bei der nächsten Hütte gibt es ja Wasser. Oft auch noch dazwischen. War vor 2 Jahren dort, falls du noch generelle Fragen hast....
    1 Punkt
  30. yoggoyo

    Neue Ultraleicht-Ausrüstung

    Sehe ich exakt genauso, aber khyal wird uns gleich erklären, dass das unnötig ist, weil man es ja nur richtig aufbauen muss, was mit der nötigen Erfahrung kein Problem ist😋. Für mich für bestimmte Regionen allerdings ein Ausschlusskriterium.
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  31. MadCyborg

    Uhren Vergleich

    Wer Spracheingabe und -ausgabe nicht braucht, kann wohl zur Enduro greifen und damit so ziemlich das gleiche bekommen.
    1 Punkt
  32. Tag 2) ca. 20 km unteres Tarradalen bis zur Grenze des Nationalparks Padjelanta: Als wir in der ersten Nacht in unseren Zelten lagen, ich mit offener Apside im Lanshan, um möglicher Kondensation wegen der Seenähe entgegenzuwirken, fing es plötzlich gegen 02.30 an zu regnen. Dies erwischte uns deshalb auf dem falschen Fuß, da wir nach der Wetterprognose (maximal 15 % Regenwahrscheinlichkeit an den ersten beiden Tagen) gar nicht damit gerechnet hatten. Grummelnd schälten wir uns aus unseren Schlafsäcken, mein Bruder verstaute seinen draußen im Baum hängenden Proviantsack im Zelt und ich schloss meine Apside im ewigen Dämmerlicht der schwedischen Sommernächte. Wir sollten unsere “Rettungsaktion” nicht bereuen, denn in den Folgestunden kamen weitere Schauer vom Himmel. 6.30 klingelte der Wecker (ich bin ein 27-jähriger mit seniler Bettflucht), es war trüb draußen, jedoch zunächst trocken. Wir brauchten geschlagene 2 h für die Morgenroutine und den Lagerabbau. Ich bin so gar kein Freund dieses morgendlichen Prozedere. Wie so häufig fluchend, versuchte ich am Ende, mein nasses Handtuch, das ich zum Trockenwischen des Außenzelts verwendet hatte, möglichst flächig am Rucksack zu befestigen. Am Abend war es schlussendlich genauso nass wie 12 h zuvor. Als wir losgingen, begann es zu schauern. Ich setzte also nach hundert Metern meinen Rucksack ab, um die Regenjacke anzuziehen. Nach 5 min war es vorbei und ich drohte schon, anzufangen zu schwitzen. Tolle Wurst! Meine chronisch verbesserungswürdige Morgenlaune wurde auch nicht besser, als wir für mehrere hundert Meter in den am Vortag bereits einmal angetroffenen "Uferdschungel” eintauchten: Nach den Schauern der Nacht luden die Pflanzen nur allzu gern ihre wässrige Fracht auf uns ab, unsere Hosen waren schnell völlig durchnässt. Parallel dazu begann es erneut zu regnen, insgesamt sollten uns die Schauer an Tag 2 bis etwa 16.00 begleiten. Ich verlasse durchnässt einen Abschnitt mit Uferdschungel Die Wegbeschaffenheit wechselte fließend zwischen Uferdschungel, Singletrails ohne Hindernisse und solchen mit größeren, oft feuchten Felsbrocken, deren Überquerung zumindest meine Konzentration ziemlich band, da auch mein Gleichgewichtssinn von Geburt an fehlerhaft ist. Bereits nach ca. 4 km, für die wir aber eine gefühlte Ewigkeit brauchten, erreichten wir die Tarrekaisestugan. Da in der Hütte kein Proviantkauf möglich war (ein Snickers hätte meiner Stimmung durchaus gut getan), ließen wir sie jedoch links liegen und machten stattdessen kurze Zeit später an einem Bachlauf eine kurze Pause. Der Weg wurde nun zunehmend von sumpfigen Abschnitten geprägt, wobei das Gehen auf den nassen Planken hohes Ausrutschpotential barg. Wiederholt dankte ich im Stillen meinem Wanderstock und der Tatsache, dass wir auf den Planken immerhin aufstiegen und nicht nach unten mussten. Irgendwo zwischen der Tarrekaisestugan und Såmmarlappastugan schrecken wir zwei Moorschneehühner auf, die direkt neben dem Weg im Unterholz saßen. Als Reaktion rutschte ich beinahe auf der Planke aus, konnte mich zum Glück jedoch gerade so noch fangen. Die nassen Planken waren selbst im Aufstieg nicht ungefährlich Je weiter wir gingen, desto mehr dominierten Felsbrocken auf dem Weg, wir querten auch ein kleines Geröllfeld von etwa 50 m Durchmesser und ein deutlich breiteres Flussbett, dessen Strom im spätsommerlichen August jedoch nur wenig Wasser führte. Alles in allem kamen wir nach wie vor langsam voran und sehnten die Weite des Fjälls herbei. Zu meinem Ärgernis häuften sich auch die Bachquerungen: Mit meinem eingeschränkten Gleichgewichtssinn waren diese trotz der helfenden Hand meines Bruders häufig ein kleines Abenteuer, da in meine Schuhe bereits beim unteren Beginn der Schnürung Wasser hineinlaufen konnte. Ich hatte zwar in zweierlei Hinsicht vorgesorgt, da ich zum einen in meinen Stiefeln Sealskinz trug und zum anderen auch Sandalen für Flussquerungen dabei hatte (Aqua Cloud von Xero Shoes), allerdings war der Schuhwechsel natürlich immer ein nerviger Akt, dem ich daher an Tag 2 noch aus dem Weg ging. Das weitestgehend trockene Flussbett. Im Frühsommer kommt hier sicher ordentlich Wasser von den angrenzenden Bergen herunter Nach etwa 15 km kamen wir an der Såmmarlappastugan an, an der wir erstmals seit Stunden wieder auf den Tarraätno trafen, der zuvor stetig hörbar wenige hundert Meter linksseitig geflossen war. Nach einer kurzen Pause entschlossen wir uns (ich bereits etwas abgekämpft), weiterzulaufen und zeitgleich nach geeigneten Zeltplätzen Ausschau zu halten. Entgegenkommende Wanderer hatten von “möglichen Plätzen” an der Grenze zum Nationalpark Padjelanta berichtet. Wir stiegen also bis zur Grenzbrücke auf, hinter der sich die Landschaft schlagartig öffnete. Urplötzlich kam erstes Fjällfeeling auf! Mit deutlich verbesserter Laune sahen wir uns um: Zuvor noch besorgt wegen der Zeltplatzsuche, fanden wir auf Anhieb mehrere malerische Plätze und entschieden uns für den abgelegensten. Wie zur Belohnung für den Abschluss dieses Tages kam nun auch zunehmend die Sonne heraus und beschien den Berg Gárddevárre westlich unseres Lagers. An seiner Flanke sahen wir auch unsere ersten vier Rentiere, die wir völlig übereifrig fotografierten. Konnte ja keiner ahnen, wie viele wir in den nächsten Tagen noch zu Gesicht bekommen würden😅… Anschließend entzündeten wir ein kleines Feuer mit Totholz in der vorhandenen Feuerstelle, gingen dann jedoch relativ frühzeitig gegen 20.45 ins Bett, da am Folgetag der lang ersehnte Aufstieg ins Fjäll wartete. Die umliegenden Berge gaben schon einen Vorgeschmack auf die geliebte Landschaft, während wir noch einmal knapp unterhalb der Baumgrenze kampierten. Am Tor zum Padjelanta Nationalpark lockt abends in der Ferne verheißungsvoll das Fjäll to be continued...
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  33. Zum Thema Anreise mit der Bahn: 370km wärens mit dem Auto gewesen (Bahnhof zu Bahnhof). Die DB hat dafür heute 11 Stunden und 50 Minuten gebraucht 🤪
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  34. Yep nach hinten raus mehr "Pyramiden-Poppes", so würde ich das als Mid-Noob bezeichnen Erkennt man glaub gut auf dem Foto hier, war der erste Aufbau direkt nach Erhalt des Paketes, da hatte ich als "Cheatcode" @wilbo zur Hilfe, der das Zelt zudem gleich mit fachmännischem Auge begutachtet hat. Wirklichen Orkan hatten wir damit bisher nicht, nur starken holländischen Wind, und bei selbigem war das Zelt eher unbeeindruckt. Der Aufbau geht easy von der Hand, wie immer eigentlich, wenn man den Dreh dann mal raus hat. Es ist auch vom benötigten Platz gar nicht so extrem, wenn man bedenkt, dass die Stange auf 170cm eingestellt wird. Was ich neben dem 30d Silpoly daran liebe ist der Torbogen-Eingang, so dass die ganze Suppe nicht immer ins Zelt trieft, und schlichtweg die große Fläche hinter der Stange (natürlich zulasten der kompakteren Apside - unser komplettes Fahrrad-Touren-Taschen-Gedöns hat aber dennoch locker reingepasst), dazu kann man das Inner komplett bogenförmig öffnen, machen manche Hersteller ja auch anders. Aber will jetzt nicht weiter OT abdriften, bei Interesse kann ich ja für Tipik mal einen extra Faden eröffnen, da ich nun auch das Pioulou besitze (lediglich das Inner kommt erst im September) und bislang sind Xaviers Zelte noch etwas unbekannt hierzuladen.
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  35. Eben dies löst das Aston ja anders, da die Stange und damit die Apside leicht nach vorne versetzt/verkürzt ist, sprich man hat hinten mehr Liegefläche, zu zweit also schön viel Platz, insbesondere in der XL Variante. An Kopf- und Fußende kann ich mit meinen 1,78 jeweils schön viel Kram unterbringen. Und keine nervige Stange weit und breit
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  36. khyal

    Neue Ultraleicht-Ausrüstung

    Sehe eher nur Nachteile, statt robuster Mikro-USB-Buchse, empfindliche USB-C, was Wunder bei 24 Kontakten gegenueber frueher 4-5 auf demselben Raum. Ich bin ja u.A. Elektroniker / Messtechniker und bekomme haeufiger Cases zur unabhaengigen Begutachtung, oder eben von Freunden / Bekannten "Kannst Du da noch was machen ?" frueher war es, was defekte Buchsen betrifft < 1 / Jahr, jetzt mit USB-C recht haeufig. Meist passiert es so, es kommt ein grosses Sandkorn o.A. in die Buchse und dann wird der Stecker gegen den kaum spuerbaren Widerstand eingesteckt, oder natuerlich durch irgendwelche Billigst-Murks-Kabel. Entweder ist dann Totallausfall, oder dass das PD/QC-Schnellladen nicht mehr geht, da die Handshake-Kontakte beschaedigt sind. Ursache kann man ganz gut mit nem vernuenftigen Endoskop oder genuegend Licht & Lupe sehen, inzwischen habe auch die Hersteller dasd teilweise mitbekommen und schauen bei Reklas danach und dann isses natuerlich nix mit Gewaehrleistung, da selber verursacht. Ich rate dazu, soweit moeglich, USB-C-Buchsen abgedeckt zu halten (also z.B. PBs in Ziplock-Beutel) und Ladevorgaenge nicht draussen auf dem Boden, sondern im Zelt auf etwas draufgelegt o.A. Ist jetzt nicht so, dass die Buchsen am laufenden Band sterben, aber die Dinger sind schon empfindlicher als fruehere USB-Buchsen und brauchen mehr Sorgfalt im Umgang. Tja wenn man nicht wegen ein paar Doedels, die nicht faehig waren, den Stecker richtigrum reinzustecken, bei USB-C das beliebig gemacht haette, waere man mit der Haelfte an Kontakten hingekommen, waere wohl etwas stabiler gewesen...
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  37. Da immer mal wieder die Frage nach einer Packliste für Mehrtagestouren in den Alpen (z.B. für den E5) auftaucht, kommt hier mal meine Grundliste. Und da eine Liste als Vorlage ohne Erläuterungen sinnlos ist, nun im Detail. Die Liste ist keine Theorie, sondern ist das Ergebnis von rund 1000 Hüttenübernachtungen. Kleidung oben: Ich setze auf vier Lagen, bestehend aus dem Unterhemd sowie je einer Windblocker- und Regenschutzschicht, und dazwischen noch eine Wärmeschicht. Zusammen genommen sind die Schichten warm genug für ein Worst Case Scenario (Abstieg bei Wettersturz im Schneefall, Sturm und bei unter Null Grad). Ich nutze nur langärmliges Material und rolle notfalls die Ärmel hoch. Unbedeckte Haut muss gegen Sonne geschützt werden und ist suboptimal im Firn, Fels, Geröll und Schutt (Verletzungsgefahr). Alle Schichten sind oben herum farblich so gewählt, dass ich im Gelände sichtbar bin (rot, orange, gelb, neongelb,. ..),bei Touren abseits der Touristenmassen setze ich durchgehend auf Neonfarben in allen Schichten. Die Meinung anderer bezüglich Aussehen ist mir da herzlich egal, es geht um meine Haut und darum, ob mich eine Suchtruppe möglichst gut auch bei suboptimalen Bedingungen (Regen, Nebel, Schneefall, Dämmerung) findet, oder nicht. Farbe funktioniert ohne Strom, ohne Knopfdruck und 24 Stunden pro Tag und ist der beste passive Schutz im Gebirge. Nebenbei hat noch kein einziges Mal jemand irgendwelche Bemerkungen fallen lassen, und die Regacrew, die mich 2016 mit kaputtem Bein vom Berg kratzen musste, war hocherfreut darüber, mich so einfach im Gelände auffinden zu können. Alle Klamotten sind aus Synthetik. Wolle saugt sich mit Wasser voll, Wasser muss verdampfen und führt zur Auskühlung, und Kälte tötet. Also lieber etwas mehr stinken und zum Ausgleich weniger frieren. Handschuhe: Pfanner Stretch Flex Ice Grip, oder wenn man die nicht bekommt, Gartenarbeitshandschuhe vom Obi. Dank der Gummischicht wasserunempfindlich und mit sagenhaftem Grip am Fels. Aufgrund der roten Farbe vergisst man die im Gras seltener, und der Klettverschluss ist ein hübscher Bonus für Handschuhe, die pro Paar etwa 8-9 Euro kosten. Am besten gleich mehrere Paare kaufen, zumindest mir fallen die gerne in steileren Kletterstellen gerne den Hang runter, wenn ich sie ablegen muss. passende Arbeitshandschuhe aus dem Baumarkt für unterwegs Kappe: winddicht in Helmform ohne dick auftragende Nähte an der Kopfseite, damit auch mal ein Helm drauf passt und die Kappe auch dann nicht stört, wenn man sie im Bett trägt. Kleidung unten: Neben einer 0815-Unterhose kommt entweder eine gefütterte Hochtourenhose zum Einsatz, ergänzt um eine Regenhose, oder in tieferen Lagen eine dünne Wanderhose (Decathlon) plus Regenhose, ergänzt um eine lange Unterhose auf längeren Touren mit unsicherer Wettervorhersage (Stichwort Wettersturz). Als Socken kommen Kompressionsstrümpfe (Blasenschutz), ergänzt um dünne Trekkingsocken /Falke TK2 o.ä.) bzw. Seal Skins bei Regen oder längeren Touren im Schnee im Hochsommer. Die Skinz halten hervorragend warm und die Füsse trocken. Kleidung generelle Anmerkungen: Aufgrund der zig Schichten ist es kein Problem, unterwegs mal ein Kleidungsstück durch einen Waschzuber o.ä. zu ziehen. Dann sitze ich eben einen Abend in der Regenhose in Hütte herum. Bei der Wetterschutzschicht setze ich auf leicht&billig, nachdem zig teure Gorejacken oft jahrelang ungenutzt im Rucksack mitgetragen wurden, nur um beim ersten oder zweiten Einsatz bereits undicht zu sein. Das ist mir das Geld nicht wert. Hüttenschuhe: lohnen sich vor allem bei An-/Abreise per ÖV, zumindest in CH sind überall ausreichend Hüttenschuhe vorhanden, eigene somit unnötig. Ich nutze billige Badelatschen (ca. 7 Euro) mit wasserdichter Gummisohle vom Ali. Leicht, brauchen kaum Platz, sind stabil Schuhe: passend zum Gelände. Auf touristischen Pfaden im Bereich T1-T3 Trailrunner, bei Touren abseits der Pfade und bei T4 und darüber leichte Bergstiefel, und wenn die Route unbekannt ist: Bergstiefel. Sonstige Ausrüstung : Der Rucksack hat grob 35L Volumen. Wer für eine hüttengestützte Tour mehr braucht, hat falsch gepackt. Beim Rucksack sind Aussenbefestigungen für Stöcke, ev. Eisbeile und Steigeisen wichtig. Netzttaschen und Täschchen am Hüftgurt sind imo Gimmicks, die habe ich nie vermisst. Wichtig ist eine schlanke Rucksackform, falls es unterwegs enger zugeht. Das Komfortlimit sollte bei mind. 10kg liegen, so dass man unterwegs auch mal frische Lebensmittel (Brot, Käse, Wurst etc.) oder eine Dose Bier einpacken und neben dem Rest (Trinkwasser,…) tragen kann, ohne dass das System gleich wegen Überladung zusammen klappt. Lohnenswert ist es, zumindest 3-5 Minikarabiner (so 2 cm lange Dinger) einzuklippen, um irgendwelche Dinge am und im Rucksack besser befestigt zu bekommen (Geldbeutel, Riemen der Stöcke, Handschuhe). Traditionelle, wandernde Schrankwände (Pfälzerhütte, 2h oberhalb des Talorts) - k.A. was die alles schleppen, aber es ist zu viel. Mein Rucksack sah trotz Hüttenübernachtung nicht wirklich annähernd so prall aus (nicht im Bild die Gehkrücken, die ich auch mittragen durfte, weil man mir 2.5 Wochen davor Schrauben aus dem Fussgelenk entfernt hatte). Stöcke: Alu, kein Carbon. Ich habe noch keinen Alustock abgebrochen bekommen (maximal verbogen) und mittlerweile grob 10 Paar Stöcke herunter genudelt. Ein Paar Leki Carbonstöcke, die ich zum Testen bekam, war nach ersten Tourentag bereits ein Fall für den Restmüll. Sonnenbrille: Gletscherbrille, Kat 4. Dann ist es egal, wo man entlang läuft und braucht keine zweite Brille. Sonnencreme: LSF 50, Daylong. Beste Creme am Markt, hält lange, fettet nicht, zieht schnell ein. Taschenlampe: bei touristischen Touren (Strom/Licht auf den Hütten) reicht eine kleine Lampe für das Schlaflager, wenn man morgens früh im Dunkeln am Berg unterwegs ist, sind 200 Lm dauerhaft und stundenlang Pflicht, bei Touren abseits der gepflegten Wege (Schutt mit Steinmännchen bei Dunkelheit) kann man höchstens ausreichend, nie aber zu viel Licht dabei haben. Beste Lichtfarbe, um andere z.B. im Schlaflager nicht zu stören, ist blau. Rotes und weisses Licht geht quasi ungefiltert durch geschlossene Augenlider und stört, blau wird gefiltert. Uhr/Höhenmesser: die wichtigsten Elemente sind absolute Höhe, Uhrzeit sowie Vertikalgeschwindigkeit, damit man abschätzen kann, wie gut man zeitlich unterwegs ist. GPS braucht es nicht in der Uhr, da reicht bei gutem Wetter entsprechende Software auf dem Handy aus. Im Winter ist ein dediziertes GPS Pflicht, Handy reicht nicht. Handysoftware: OSMAnd Vollversion mit Hill Shading und Höhenlinien Addon reicht in 90% der Fälle aus, denn für AT/CH/IT sind die relevanten Wege alle drin. Für CH ist noch die Swisstopo App wichtig (Karten daheim herunter laden, können dann offline genutzt werden). Wer CH Karten für die Feinnavigation braucht: auf https://map.geo.admin.ch/ kann man pdfs bis zu 1:10k Auflösung erstellen und mitnehmen. Wasserfilter: ich saufe aus jedem Bach, sofern dieser nicht eindeutig unterhalb einer dicht bestossenen Weide verläuft, und habe in 30 Jahren noch kein einziges Mal Probleme gehabt. Daher kein Wasserfilter. Erste Hilfe Set: enthält neben dem öfters benötigten Kram (Pflaster) auch eine Kompresse für stark blutende Wunden (Israeli-Verband), denn dies ist eine der wenigen Möglichkeiten, dass jemand trotz Heli ins Gras beisst, bevor die Profis da sind. Oben drauf noch eine Rettungsdecke sowie Panzertape, fertig. Als Biwaksack nutze ich ein leichtes Mehrwegteil (Aliexpress, 20 Euro). Ist stabiler als die PET/PE-Tüten, kann man oben herum halbwegs gut verschliessen und ist zudem als Biwakhülle für Schlafsäcke nutzbar. Elektronik: muss jeder selber wissen, ob er Kamera mitnimmt oder nicht. So eine Sony Alpha mit Zeiss Objektiv stellt jedes Handy qualitativ in den Schatten, mir ist das das Gewicht wert. Ladegerät: kein billiges und leichtes Teil aus China (Brandgefahr), sondern lieber ein qualitativ hochwertiges Schnellladegerät, damit der Ladevorgang schnell über die Bühne geht. Dazu eine 10000mAH Powerbank als Ergänzung reicht mir. Worst Case Szenario - Wettersturz /Kaltfront: Obwohl der Wetterbericht mittlerweile hervorragend ist und zudem quasi an jeder Ecke der Alpen abgerufen werden kann, kommt es ständig zu solchen Ereignisse: https://www.polizeinews.ch/nach-alarm-aus-israel-rega-crew-evakuiert-neun-wanderer-vom-corona-die-redorta-ti/ Wichtig:Wenn der Wetterbericht einen Wettersturz oder eine heranrückende Kaltfront ankündigt, dann nimmt man die Beine in die Hand und sucht sich entweder eine Hütte, auf der man notfalls auch mal 1-2 Tage verbleiben kann, oder man steigt ins Tal ab. Kaltfronten sind wie Schwangerschaften - das Kind kommt eventuell später als angekündigt, oder eben auch mal verfrüht, aber es kommt garantiert. Eine Kaltfrontbedeutet im Hochsommer Schnee bis tw. runter auf 1300m und in höheren Lagen 30-50cm Neuschnee, alles verbunden mit Gewitter und Stürmen. Man findet danach kein Wegzeichen mehr, Felsen sind überfroren und/oder mit Schnee bedeckt, und Grashänge werden zu Rutschbahnen. So sah es z.B. bei uns in der Greina im August aus, nachdem die Sonne schon das Meiste vom Vortag wieder weggebrannt hatte: Für so etwas muss(!) die Ausrüstung ausgelegt sein, sollte man trotz aller Informationsmöglichkeiten in so etwas hinein geraten. Jap, es ist "unnötiger Ballast" (Handschuhe, Kappe, lange Unterhose), und mit Glück schleppt man es das ganze Leben lang umsonst auf Tour herum, aber wenn man es braucht, dann rettet es einem den Hintern.
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  38. Weiter im Osten lag das nächste Ziel: Triglav (2864m), der höchste Berg Sloweniens. Gemacht als Überschreitung mit Aufstieg über den Plemenice Grat (Bamberger Weg) und Abstieg über den Tominsek Steig. Wieder eine komplett andere und wahnsinnig tolle Tour! Feine Kraxelei am Grat in perfektem Fels - ein Hochgenuss. Dabei stets mit grandiosen Tiefblicken die enorme Nordwand hinab ins urtümliche Tal. Eingerichtet mit teilweiser Klettersteig-Versicherung, welche aber zumindest bei den aktuellen Verhältnissen nicht wirklich nötig war. Auf dem Grat war ich noch annähernd alleine unterwegs, doch am Gipfel wartete dagegen schon etwas Trubel. So erklärte sich auch der Beiname "Zugspitze der julischen Alpen", denn selbst unter der Woche war hier gut was los. Den Ostgrat kam ich trotz einigem Gegenverkehr dennoch gut runter - auch wenn im Abstieg dann arg blank polierter, speckiger Fels die Konzentration nochmals anstrengte. Ganz besonders auch, weil der weitere Abstieg sich gefühlt ewig zog und man gerade im unteren Bereich (feuchte Nordseite + stellenweise erdig-schlammig) auch nicht wirklich die Geschwindigkeit sicher erhöhen kann. Mein Zeitziel habe ich dennoch erreichen können, aber kann auch nachvollziehen, wieso in der Regel eine 2-Tagestour dafür vorgeschlagen wird. Fazit des Tages: 2000hm im Auf- & Abstieg auf 16km binnen ziemlich genau 8h. OT: Das stimmt natürlich, doch er ist zumindest nicht mehr offiziell gesperrt und wird wohl auch wieder geführt. PS: Damit nun erst mal genug. Auf der weiteren Heimfahrt sammelte ich sonst nur noch ein paar "kleinere" Berge (Geschriebenstein, Klosterwappen und Hermannskogel) zur weiteren Vervollständigung der höchsten Erhebungen der Bundesländer Österreichs (Burgenland, Niederösterreich und Wien) ein.
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  39. Man kann das ja auch Zen mäßig betrachten. "Die unnötige Ausrüstung ist wichtig, um die notwendige zu erkennen, Daniel San." Dingo Miyagi
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  40. Ich habe da noch ein Bowie-Knife zu bieten - ca. 800g.
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  41. Auf meiner ersten längeren Reise hatte ich einen fast 4kg schweren Rucksack (Leergewicht!) mit Gaskocher, Campinggeschirr, Isomatte und Zelt. Übernachtet hatte ich dann meistens in Hütten und Hostels. Das war aber vor über 30 Jahren und damals irgendwie normal. Und ich machte Trekking, für die Hikes zwischendurch wurde das unnütze Zeug irgendwo gelagert. Da war ich noch jung und konnte das Zeugs auch problemlos tragen wenn es nicht eh mit einem Fahrzeug transportiert wurde. Bei Touren war es eher so dass ich Sachen nicht dabei hatte und die benötigt hätte. Irgendwie gings dann schon, man hat ja noch Kollegen dabei und es gibt an den unmöglichsten Orten Bergkioske. Doch öfters musste ich frieren oder wurde unangenehm nass. Mal hatte ich Energiemangel da ich zuwenig Essen dabei hatte. Mal bekam ich Kopfschmerzen da der erwartete Brunnen unterwegs kein Wasser führte. Ich wurde ein wenig Schneeblind während die Sonnenbrille ein Schubladendasein fristete. Ich hatte keine Sonnencreme und dann prompt einen Sonnenbrand. Und ich machte schon etliche ungewollte Umwege da meine Karten ungenügend waren. Möglichst leicht unterwegs sein zu wollen kann auch seine Tücken haben. Seither verbringe ich viel mehr Zeit mit Vorbereiten. Und wenn mal etwas Essen übrigbleibt, oder wenn ich nicht alles brauche da es weder regnet noch kalt wird, dann ist das für mich kein Zuviel sondern einfach Glück dass doch alles gut ging. Abseits von der Zivilisation bin ich gerne ein bisschen für den Notfall gewappnet, denn ein Wetterumschlag oder ein Misstritt mit anschliessender Zwangspause kann überall passieren. Und seit ich viel leichtere Sachen habe bin ich wesentlich besser ausgerüstet und viel leichter unterwegs.
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  42. Bei meiner ersten Fernwanderung habe ich eine expad synmat UND ein Rentierfell mitgeschleppt. Der Rucksack wog ohne consumables 23kg
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