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Ultraleicht Trekking

Abnehmender Nutzen bei Ultraleicht-Wandern: Wann ist weniger nicht mehr?


theuol

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Hallo liebe Ultraleicht-Enthusiasten und Freunde des minimalistischen Packens,

ich stehe vor einer Fragestellung, die mich schon länger umtreibt, und bin sehr gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen dazu. Im Zentrum steht das Konzept der "Diminishing Returns" (abnehmende Erträge) beim Ultraleicht-Wandern, besonders in Bezug auf das Verhältnis zwischen Basisgewicht des Rucksacks und dem Gewicht von unverzichtbaren Dingen wie Wasser und Nahrung.

Nehmen wir ein Beispiel: Wenn ich mein Basisgewicht von 4 kg auf 3,5 kg reduziere, erziele ich eine signifikante Reduktion. Die prozentuale Reduktion des Gesamtgewichts wird allerdings erheblich geringer, sobald 2 Liter Wasser und 3,5 kg Essen für eine mehrtägige Tour dazukommen.

Dies führt zur Frage, ob es einen Punkt gibt, an dem es sinnvoller ist, den Fokus weg von der Reduzierung des Basisgewichts zu verschieben und stattdessen andere Strategien zur Gewichtsreduktion oder Effizienzsteigerung auf Wanderungen in Betracht zu ziehen. Zudem besteht die Gefahr, dass die Qualität des Wandererlebnisses merklich leidet. Um beispielsweise mein Basisgewicht um 0,5 kg zu reduzieren, müsste ich:

- Einen Rucksack ohne Rahmen und Hüftgurt wählen (-200g),
- Einen weniger warmen Quilt verwenden (0 Grad statt -7 Grad Komfort, -150g),
- Auf ein Kissen verzichten (-60g),
- Eine kleinere Powerbank mitnehmen (-75g).

Diese Massnahmen würden fast 500g einsparen, aber zu welchem Preis? Möglich wären eine ungemütlichere Nacht, Schmerzen durch fehlende Unterstützung und das Risiko, dass der Handyakku leer wird. Diese Beispiele dienen lediglich der Illustration; mir geht es vielmehr um den grundsätzlichen Gedanken, dass das Streben nach einem leichteren Packgewicht irgendwann zu Einbussen führen kann, die das Wandererlebnis beeinträchtigen. Im Gegensatz dazu führt eine Reduktion um 500g beim Wechsel von einem Zelt, das 1,5 kg wiegt, zu einem mit nur 1 kg Gewicht nicht notwendigerweise zu solchen Einbussen.

Wie sehr ihr das? Ich freue mich auf eure Perspektiven und Ratschläge zu diesem Thema. Vielen Dank im Voraus für eure Beiträge!

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Mhhh, ich würde beides Reduzieren!

Deine zu erst angeführten Dinge und das Zelt! 

Dann haste 1Kg gespart, das merkt man auf jeden Fall! Und zwar richtig!!!

Mein Niedrigstes Basisgewicht war bisher 4,1Kg. 

Ich schätze darunter werde ich nicht mehr kommen.

Und das ganze, ohne auf Kompfort, wie z.B. ein Kissen, verzichtet zu haben!

Ich verstehe auch immer nicht, was einige Leute für ein Problem mit Rahmenlosen Ruckies haben.

Als Beispiel der Gossamer Gear G4-20. Der ist so prima geschnitten, hat ein Rückenpad, was ich nach Double Use Manier immer durch ne ungekürzte 1/8 Foam Pad von GG ersetze… Wiegt 610g ohne Rückenpad.

Trägt sich bis zu 10Kg Gesamtgewicht absolut bequem!!

Und ein Zelt, vorausgesetzt wir reden hier über ein 1 Personen Zelt und wollen nicht durch Spitzbergen im Winter damit wandern, das 1,5Kg wiegt, geht sowieso gar nicht. Das wäre nicht UL sondern UH. Meiner Meinung nach ist schon 1 Kg viel zu schwer. (Auch wenn das einige hier anders sehen)

Man kann schon recht billig und ohne DCF, sein „Zelt“ erleichtern, in dem man z.B. ein Aricxi Tarp mit dem StS Nano Mosquitonetz, dem Vestibule vom Splitwing und nem Tyvek Groundsheet paart. Wiegt um die 600g zusammen. Und ist wirklich nicht teuer, denn alle gerade beschriebenen Teile habe ich gebraucht gekauft, außer das Tyvek.

Die Gewichtsersparnis beim Quilt ist natürlich auch nicht ohne, allerdings kann man da auch noch mehr Gewicht sparen, in dem man zwei Quilts besitzt, einen für wärmeres Wetter, einen für kälteres Wetter!

Wenn man sich aber in Sphären aufhält, wie von dir angeführt werden, wo das Basisgewicht von 4 auf 3,5 Kg oder sogar auf 3 Kg gesenkt wird, ist es klar, das es auf den Schultern, im Endeffekt zunehmend weniger bemerkbar ist, was man eingespart hat. 

Vor allem im Vergleich zu den UH Zeiten, die ein Großteil der Foren User wahrscheinlich zu erst eine Zeitlang durchlaufen haben, bevor sie sich in die leichteren „Gebiete“ vorgearbeitet haben.

Meine erte Wanderung vor 20 Jahren war bei 15Kg Basisgewicht. 

Von da nach 4,1Kg ist natürlich ein größerer Unterschied, als von 4 auf 3Kg.

 

 

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habe auch so ein paar Kleinigkeiten, wo ich denke, dass ein kleines Mehrgewicht mir am Ende mehr km bringt. Bspw. nehme ich bei längeren Touren ein Lixada Solarpanel statt Ladegerät mit, damit muss ich nicht regelmäßig irgendwo im Café sitzen und warten, bis die Powerbank geladen ist. Entweder kann ich dir Zeit sonst laufen, oder wenigstens kann ich Pause machen, wo es schön ist, und nicht, wo es ne Steckdose gibt. Oder ich bin inzwischen vom Micro auf den normalen Sawyer Squeeze umgestiegen, die paar Gramm mehr kosten mich keine 1-3km am Tag, das (im Vergleich) ewig langsame Filtern mit dem Micro allerdings schon.

Man muss sich halt überlegen, was man will. Wenn der Fokus auf Laufleistung liegt, fallen halt plötzlich viele Sachen weg, die man im Camp bzw. bei Pausen benötigt, bzw. insgesamt verschiebt sich der Fokus. Ich hab z.B. normalerweise kein Kochsetup mehr dabei, nicht (so sehr) aus Gewichtsgründen, sondern weil es mir einfach zu lange dauert und zu aufwändig ist, Wasser zu organisieren bzw. das Mehr an Wasser zu tragen, zu kochen, spülen, schauen, das alles wieder trocken ist, etc. Da lauf ich lieber bzw. lass in der Pause einfach die Füße baumeln. 

Ansonsten seh ich das mit Rucksäcken wie @RaulDuke, verstehe nicht, was an rahmenlosen Rucksäcken so kompliziert ist. BW sollte halt niedrig sein, aber dafür sind wir doch hier… Und zwecks Zelt, in Deutschland zumindest reicht meiner Erfahrung nach Flat Tarp + Groundsheet. Kommt bei mir auf rd. 300g, inkl. Heringe. Bugnet o.ä. hab ich hierzulande noch nie vermisst, und Wetter hats auch alles abgehalten.

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vor 15 Stunden schrieb theuol:

Diese Beispiele dienen lediglich der Illustration; mir geht es vielmehr um den grundsätzlichen Gedanken, dass das Streben nach einem leichteren Packgewicht irgendwann zu Einbussen führen kann, die das Wandererlebnis beeinträchtigen.

Ein interessantes Thema! Ich würde sagen, dass es hier ein wenig auf die eigene Einstellung ankommt. Habe ich es mir zur eigenen Challenge gemacht, jedes unnötige Gramm einzusparen um dem XUL immer näher zu kommen? Oder gönne ich mir doch noch etwas Luxus. Wobei das eine das andere gar nicht ausschließen muss. In 3,4kg Baseweight haben sehr wohl auch ein Rahmenrucksack, eine große Powerbank und ein Kissen Platz. Auf den Luxus möchte ich nicht verzichten. Allerdings geht das dann wiederum zu Lasten des Geldbeutels. Denn dafür muss man schon am oberen Limit einkaufen. Zum Beispiel bei Zpacks... Außerdem muss man Lust daran haben immer wieder Ausschau nach leichteren Optionen zu halten. Aktuell reduziere ich das Gewicht meines Kochsets von insgesamt 120g auf 90g, weil mich hier ein Thread dazu motiviert hat. Dafür muss ich jedoch nicht auf Komfort verzichten, sondern lediglich ein paar Kleinigkeiten optimieren. Es wird anschließend genauso gut funktionieren, wie bisher auch. Oder ich sehe es einfach nicht als Verzicht, weil mir das Gewicht einfach wichtiger ist. Das kann natürlich auch sein. ^_^ Trotzdem habe ich mich auf dem Trail auch schon schimpfen hören, weil ich mir beim Umziehen im kleinen Zelt fast eine Zerrung geholt habe oder weil mir der Klapplöffel beim Umrühren vom festen Kartoffelbrei ständig zu klappt. Aber der Ärger legt sich dann auch wieder ganz schnell, wenn ich den leichten Rucksack aufsetze um wieder in einen Tag mit vielen Kilometern zu starten. Denn spätestens am zweiten Tag merkt man jedes Gramm, das zu viel ist... :lol:

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Moin!

vor 35 Minuten schrieb dee_gee:

OT: Das Gewicht hat sich bei dir doch nur von den Schultern auf die Plauze verlagert, oder nicht? 🤪 *duck_und_weg*

Den Einwand finde ich, zumindest bei mir nicht irrelevant.
Da hühnert man jahrelang mit 100 g Einheiten im Rucksack rum und unbemerkt sammeln sich Jahr für Jahr Kilo-Einheiten außerhalb des Rucksacks an.
Zumindest ich war, gelinde gesagt erstaunt, als ich mich seit langer Zeit mal wieder auf die Waage gestellt habe, um festzustellen, dass ich knapp 10 Kilo zu viel drauf habe. Also praktisch immer einen zweiten Rucksack mitschleppe. :wacko:

In meinem Fall ist dies die Baustelle, die aktuell am meisten an Gewichts-Reduktion bringt.

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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vor 9 Minuten schrieb wilbo:

Moin!

Den Einwand finde ich, zumindest bei mir nicht irrelevant.

Ehrlich gesagt, stelle ich mir bei meinem Rucksackgewicht manchmal bildlich vor, wieviele 1L-Tetra-Packungen Reisdrink (a 1 kg) ich da so mit mir rumtrage. Gleiche Visualisierung findet bei mir statt, wenn ich daran denke, wieviele 1L-Tetra-Packungen Reisdrink ich beim Joggen auf meinen Hüften trage (sicher 10 zuviel). 😄

Vermutlich (u.a.) auch zunehmend ein Alt-Herren-Thema, sprich: wenn es auf die 50 Lenze und darüber zugeht, landen mehr Kilos auf der Hüfte (bzw. auf dem Bauch etc.). Das macht sich bei Arbeit=Kraft*Weg bestimmt bemerkbar, aber auch hier gilt: hike your own hike. Ultra heavy, ultra light usw. sind schließlich Konzepte & Schubladen, sicher mit praktischer Relevanz, aber wenn es unterm Strich ganzheitlich erfüllende Erfahrungen sind, die ich mit meinem Gewicht auf den Schultern oder an der Hüfte etc. mache, dann relativiert sich das subjektiv. Da gibt es dann auch kein richtig und falsch, denke ich.

Bearbeitet von dee_gee
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vor 16 Stunden schrieb theuol:

Dies führt zur Frage, ob es einen Punkt gibt, an dem es sinnvoller ist, den Fokus weg von der Reduzierung des Basisgewichts zu verschieben und stattdessen andere Strategien zur Gewichtsreduktion oder Effizienzsteigerung auf Wanderungen in Betracht zu ziehen.

Ja, Thema Packmass. Ich trage lieber wenige Gramm mehr, hab aber weniger Volumen. Aber das Thema gab es letztens erst hier. 

Damit kann zumindest ich mich, auf dem Rad und zu Fuß, schneller bewegen als noch mal hundert Gramm zu sparen. Das passt natürlich nur, wenn das BW schon gering ist, womit dann das weiter (in Strecke) schon gegeben ist. 

 

vor 16 Stunden schrieb theuol:

Im Zentrum steht das Konzept der "Diminishing Returns" (abnehmende Erträge) beim Ultraleicht-Wandern, besonders in Bezug auf das Verhältnis zwischen Basisgewicht des Rucksacks und dem Gewicht von unverzichtbaren Dingen wie Wasser und Nahrung.

Die Frage ist doch was für dich hier mit Erträgen gemeint ist. 

Für mich ist es entweder schneller, weiter oder sicherer. 

Wasser kann man "vor" und "nach" trinken, sowie von seinen eigenen Energie Reserven leben, ebenso hat Fett eine höhere Energie dichte als Kohlenhydrate. 

 

vor 16 Stunden schrieb theuol:

Zudem besteht die Gefahr, dass die Qualität des Wandererlebnisses merklich leidet.

Es leidet nur, wenn du Fähigkeiten durch Ausrüstung ersetzt hast. 

Ein kühlerer Quilt oder Schlasa ist möglich wenn dein Körper mehr Wärme produziert:

Am Abend gut, für einen Kalorien Überschuss, essen kennt jeder. Einfach die Hormone, die uns nachts wieder zusammen flicken und uns regenerieren lassen mehr nutzen. Reicht die Schilddrüsen Leistung aus, hat man braunes Fett Gewebe (und weitere mitochondrien in Qualität und Quantität) , Insulin Resistenz, Nährstoff Mängel etc pp...  Da gibt's so viele Stellschrauben, um den Kalorien Überschuss auch bestens nutzen zu können. 

 

Alternativ könnte man auch früher in die heia und vor dem Temperatur Minimum bei Sonnen Aufgang schon wieder unterwegs sein. 

 

Ein Kissen würde unnötig , wenn man seine Schlaf Position anpasst. 

Wir sind nicht die Nachfahren der am besten angepasstesten, weil wir ohne Kissen nicht erholsam schlafen können. 

 

Energie braucht man weniger, wenn man sich selbst besser orientieren kann. 

Himmelsrichtungen erkennen, eine Karten Übersicht merken, Wegmarken und Abzweigungen auf einen Spickzettel. 

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Die Frage die ich mir mittlerweile stelle ist, was wiege ich? Es gibt natürlich eine Menge sehnige und dünne Menschen, bei denen am Körper nichts mehr optimiert werden kann, ich gehöre nicht dazu. :D Ich habe bei meiner NZ Tour 14kg abgenommen, hatte also mit Essen und Trinken am Ende der Tour das weniger auf den Hüften, was ich mit dem Rucksack mitschleppen musste, bin daher am Ende quasi gewichtstechnisch ohne Rucksack gewandert. :) Ich kann natürlich zig tausend Euro ausgeben um hier und da Gewicht zu sparen, aber wenn die Hauptgewichtsersparnis mein eigener Körper ist, halte ich da nur noch bedingt etwas von. Was natürlich nicht bedeutet mit einem 3kg Rucksack zu starten. ;-)

Und was für mich persönlich nicht verhandelbar ist, sind Dinge wo es um Sicherheit geht. Und Schlafen gehört für mich dazu. Wenn das Wetter also so kühl sein kann, dass Du mehr Wärmeschutz brauchst würde ich da nie drauf verzichten. Wenn Du nicht ausgeschlafen bist, wanderst Du gefährlicher und das sind für mich keine Benchmarks wert.

Am Ende des Tages kann die Frage nur von einem selbst beantwortet werden, womit fühlt man sich wohl und worauf kann man verzichten. Ist wahrscheinlich auch ein Prozess. So wie ich mir anfangs nicht vorstellen konnte mit Wanderschuhen durch Wasser zu laufen und über Wochen nasse Füsse und die damit verbundenen stinkenden Socken zu haben, ist mir das mittlerweile egal. Die Komfortzone verschiebt sich durchs Machen und nicht durchs drüber Nachdenken. In diesem Sinne Do it! :)

Bearbeitet von Oska
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vor einer Stunde schrieb Oska:

Die Frage die ich mir mittlerweile stelle ist, was wiege ich

Das ist jetzt mal gar nicht so gravierend, denn das Gewicht ist gut verteilt und oftmals im Körper Schwerpunkt zentriert (außer man hat nur nen dicken Bauch), das Rucksack Gewicht ist aber sehr hoch angebracht und, auch mit Becken Gurt ruht ein großer Teil auf den Schultern, und für unsere Lauf Ergonomie zu weit hinten, so daß das Gehen/Laufen angepasst werden muss, damit die Füße weiterhin unter dem Körper Schwerpunkt gesetzt werden können, um das sicherste Gehen/Laufen zu haben. ( um sich schneller zu bewegen wird ja die Schritt frequenz erhöht und nicht die Schritt Länge variiert)

 

Aber ja, je leichter desto Leistungsfähiger: VO2max = mlO2/min/kg, sprich Milliliter Sauerstoff pro Minute pro Kilogramm Körpergewicht 

Bearbeitet von zopiclon
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Ich finde es immer müßig, wenn hier, durchaus berechtigt, das Körpergewicht zur Sprache kommt.

Ich bin ein Genussmensch, durch und durch und mein Leben besteht nicht nur aus Wandern und Optimierung, sondern auch aus Alltag mit „gutem“ Essen, Wochenenden im Suff und ähnlichem!

Da ist es halt so, das ich übergewichtig bin.

Und an Stellschrauben zu drehen, die durch Optimierung von Gear entstehen, fällt mir halt leichter.

Trotz allem habe ich letzte Woche entsetzt feststellen müssen, nachdem ich nach bestimmt nem halben Jahr das letzte Mal auf der Waage stand, das ich 5Kg zu genommen habe. Ich war eigentlich die letzten Jahre immer Konstant. 

Deswegen müssen die jetzt runter!

Bewegung und Süßigkeiten weg, dann müsste das in 2 Monaten easy zu bewältigen sein!

 

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vor 23 Stunden schrieb theuol:

ob es einen Punkt gibt, an dem es sinnvoller ist, den Fokus weg von der Reduzierung des Basisgewichts zu verschieben

Ich würde noch die Faktoren Region, Wetter, Dauer und Routenalternativen einbeziehen. Eine kühle, stürmische, durchwachte Nacht im sommerlichen Süden, worauf wieder die Wärme kommt, ist anders als tagelanges, nass-kaltes Wetter im nordischen Sumpf oder ein Temperatursturz und Schneesturm im Alpinbereich usw. - Das alles ist an sich ja selbstverständlich, aber in manchen Diskussionen zum Packgewicht scheint es mir gelegentlich übersehen zu werden im Eifer der durchaus auch berechtigten Gramm-Taktik.

Daran schließt sich meiner Sicht nach an, ob ich auch bei üblen Konditionen gerne noch weitermachen möchte und dazu ggf. mehr Reserven dabei habe oder ob es für mich ok und machbar ist, dann eben abzubrechen oder alternative Routen/Pläne zu wählen.

Kurz könnte man vlt. sagen: Wie groß ist die zu erwartende Abweichung von dem, was ich gerne an Konditionen hätte, und wie groß ist meine persönlich akzeptable und auch umgebungstechnisch überhaupt mögliche Flexibilität.

vor 23 Stunden schrieb theuol:

Massnahmen würden fast 500g einsparen, aber zu welchem Preis?

Genau das! Wie hoch kann im konkreten Fall der "Preis" werden, wenn ich (noch) leichter losgehe:

Kein Problem oder ungemütlich oder Änderung oder Abbruch oder lebensgefährlich? [Oder es wird, wie recht häufig, nur der Einkaufspreis höher ;)  ]

Bearbeitet von Steintanz
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Ich blicke nach längerer Weitwanderabstinenz hoffnungsvoll auf die diesjährige Saison und habe diesbezüglich vermutlich irgendwas im Bereich 500-1000€ in die Hand genommen um mein Equipment leicher zu bekommen. Wobei das Ganze mehr Hobby als Notwendigkeit ist :) Aktueller Stand für "harmlose" Wandertouren in Mitteleuropa:
- Alkohol statt Gas klappt, ist aber noch komisch
- CCF statt aufblasbare Isomatte klappt "mit Eingewöhnung", kenne ich noch aus Kindestagen
- Cold Soaking klappt nicht
- rahmenlos/ohne Hüftgurt klappt nicht
- Tarp statt Zeit steht noch aus, wird demnächst probiert
- Quilt statt Schlafsack steht noch aus, wird demnächst probiert

Was bei mir ein größeres Problem ist: Eine durchdachte Essensversorgung, wenn man alle 1-3 Tage an einem Supermarkt vorbeikommt. BW ist sowieso schon so gering, also wird der Lidl ohne Sinn und Verstand geplündert. Und dann schleppt man irgendwann ein bis zwei Kilo Essen als Bodensatz mit, weil Wegwerfen blöd ist aber es dauernd leckerere Alternativen gibt...

Anmerkung bezüglich abnehmendem Grenznutzen: Aktuell ist meine Schmerzgrenze bei 1€ pro Gramm Gewichtsersparnis, teilweise bin ich noch gut drunter (z.B. würde ein Tarp statt Zelt bei vernachlässigbaren Kosten über 600g einsparen), teilweise touchiere ich die Grenze schon (mein Evernew Topf ist genau 50g leichter bei Kosten von 50€ via Kleinanzeigen). Weiter will ich nicht gehen.

Bearbeitet von nierth
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Am 7.4.2024 um 07:08 schrieb RaulDuke:

Meine erte Wanderung vor 20 Jahren war bei 15Kg Basisgewicht. 

Von da nach 4,1Kg ist natürlich ein größerer Unterschied, als von 4 auf 3Kg.

Danke für dein Antwort. Deine Erfahrung, dass eine Reduktion von 15 kg auf 4,1 kg Basisgewicht einen deutlich spürbaren Unterschied macht, während weitere Reduktionen möglicherweise weniger ins Gewicht fallen, unterstreicht genau meine Überlegung. Der Punkt, an dem zusätzliche Einsparungen zunehmend weniger Auswirkungen haben, ist besonders interessant für mich. Wobei ich mir aber nicht sicher bin, wo genau die Grenze ist. Auf jeden Fall scheint es mir eine persönliche, subjektive Sache zu sein. 

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Geschrieben (bearbeitet)
Am 7.4.2024 um 08:00 schrieb lampenschirm:

habe auch so ein paar Kleinigkeiten, wo ich denke, dass ein kleines Mehrgewicht mir am Ende mehr km bringt. Bspw. nehme ich bei längeren Touren ein Lixada Solarpanel statt Ladegerät mit, damit muss ich nicht regelmäßig irgendwo im Café sitzen und warten, bis die Powerbank geladen ist. Entweder kann ich dir Zeit sonst laufen, oder wenigstens kann ich Pause machen, wo es schön ist, und nicht, wo es ne Steckdose gibt. Oder ich bin inzwischen vom Micro auf den normalen Sawyer Squeeze umgestiegen, die paar Gramm mehr kosten mich keine 1-3km am Tag, das (im Vergleich) ewig langsame Filtern mit dem Micro allerdings schon.

Das Beispiel mit dem Solarpanel im Vergleich zum Ladegerät verdeutlicht, dass die Wahl der Ausrüstung nicht allein auf dem Gewicht basieren sollte, sondern auch auf der Art und Weise, wie sie das Wandererlebnis insgesamt beeinflusst und verbessert.

Bzgl. rahmenloser Rucksack: Ich möchte jedoch klarstellen, dass meine anfänglichen Beispiele hauptsächlich dazu gedacht waren, eine breitere Diskussion über das Prinzip der "Diminishing Returns" beim Ultraleicht-Wandern anzuregen. Es ging mir weniger um spezifische Ausrüstungsempfehlungen oder -änderungen, sondern mehr um die theoretische Überlegung, ab wann weitere Reduktionen des Basisgewichts nur noch marginale Vorteile bringen oder sogar das Wandererlebnis negativ beeinflussen könnten. 

Bearbeitet von theuol
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Am 7.4.2024 um 08:07 schrieb kai:

Ein interessantes Thema! Ich würde sagen, dass es hier ein wenig auf die eigene Einstellung ankommt. Habe ich es mir zur eigenen Challenge gemacht, jedes unnötige Gramm einzusparen um dem XUL immer näher zu kommen? Oder gönne ich mir doch noch etwas Luxus. 

Genau, es ist eine ständige Abwägung zwischen der Reduzierung jedes unnötigen Gramms und der Entscheidung, sich bestimmte "Luxusartikel" zu gönnen, die das Erlebnis auf dem Trail angenehmer gestalten. Und ich stimme dir zu, dass es auf die persönliche Einstellung ankommt. Jeder Wanderer und jede Wandererin muss für sich selbst entscheiden, wo die Prioritäten liegen, und wie er oder sie das perfekte Gleichgewicht zwischen Leichtigkeit und Komfort findet. Der springende Punkt bei mir ist wohl der, dass ich es für mich selbst nach Jahrzehnten des Wanderns nicht gefunden habe bzw. sich das Gleichgewicht konstant verändert...

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vor 22 Stunden schrieb Steintanz:

Ich würde noch die Faktoren Region, Wetter, Dauer und Routenalternativen einbeziehen. Eine kühle, stürmische, durchwachte Nacht im sommerlichen Süden, worauf wieder die Wärme kommt, ist anders als tagelanges, nass-kaltes Wetter im nordischen Sumpf oder ein Temperatursturz und Schneesturm im Alpinbereich usw. - Das alles ist an sich ja selbstverständlich, aber in manchen Diskussionen zum Packgewicht scheint es mir gelegentlich übersehen zu werden im Eifer der durchaus auch berechtigten Gramm-Taktik.

Ich kann nur zustimmen. Danke für die Erinnerung daran, dass Region, Wetter etc. wesentliche Faktoren sind, die bei der Planung einer Ultraleicht-Wanderung berücksichtigt werden müssen. Tatsächlich kann das, was in einem Szenario als unnötiges Gewicht erscheint, in einem anderen zur unverzichtbaren Ausrüstung werden. Das verdeutlicht die Notwendigkeit einer flexiblen Herangehensweise an das Ultraleicht-Wandern.

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vor 5 Stunden schrieb theuol:

die theoretische Überlegung, ab wann weitere Reduktionen des Basisgewichts nur noch marginale Vorteile bringen oder sogar das Wandererlebnis negativ beeinflussen könnten. 

Guter Punkt, dennoch denke ich, dass jede weitere Reduktion auch weitere Vorteile bringt, weil man dadurch immer mehr auf Fähigkeiten anstatt auf Ausrüstung setzt und das ist ein enormer Vorteil, denn man lernt viel dazu. 

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Ich komme gerade von einer viertägigen Gebirgstour zurück. Zwei Tage mit jeweils 1.800hm Anstieg und zwei Tage mit entsprechendem Abstieg. 

Komfort hat in meinen Augen ERHEBLICH mit Leistungsfähigkeit zu tun, ich muss halbwegs gut schlafen, ich muss mich halbwegs gut ernähren und ich muss mich wohlfühlen. Ein sich durch die Tage quälen wäre für mich kein angenehmes Erlebnis. 

Aus diesem Grund sollte man meiner Meinung nach an den Big 3/4 so gut sparen wie möglich, weil man hier die größte Einsparung hinkriegt und dann beim Rest "sinnvoll" reduzieren. 

Ich war am Ende mit einem Outerskin-Weight von knapp über 10kg unterwegs. Davon 1,5-2kg "worn" und um die 3kg Consumables. Fand ich sehr ok und war auch bei 1.800m Aufstieg angenehm zu tragen. Ich habe körperlich alle Etappen ohne Probleme gemeistert. Was hätte es mir jetzt gebracht, nochmal 300g irgendwo einzusparen?  

Bearbeitet von DaNilz
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Und genau das ist die Frage: tut man das? Spielen 300g bei einer 4tägigen Tour wirklich eine Rolle in Sachen Performance? Hätte es mir was gebracht, vielleicht 1-2km deswegen schneller voran zu kommen? 

Ich sehe das so: wenn man das Gewicht einmal auf um die 10kg Outer Skin Weight gebracht hat, spielt der Rest keine Rolle mehr. Aber dieser Punkt ist eine Frage der Philosophie. Und wissenschaftliche Untersuchungen dazu wird es wohl niemals geben, weil es einfach zu viele Faktoren gibt.  ;-) 

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vor 28 Minuten schrieb DaNilz:

Ich komme gerade von einer viertägigen Gebirgstour zurück.

OT: Jetzt schon ? Ich dachte es würde noch überall Schnee liegen sobald man ein bisschen höher hinausgeht da es vor 1-2 Wochen selbst im Jura/Schwarzwald sogar noch geschneit hat (der ist natürlich weg) ... Wo warst Du unterwegs ?

Bearbeitet von Patirou
Ergänzung Schnee
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vor 8 Stunden schrieb DaNilz:

Spielen 300g bei einer 4tägigen Tour wirklich eine Rolle in Sachen Performance?

Ja klar, wenn es bei über 10kg outer skin weight einen Vorteil bringt dann unter 10kg auch. Die Physik ändert sich nicht. 

vor 8 Stunden schrieb DaNilz:

Hätte es mir was gebracht, vielleicht 1-2km deswegen schneller voran zu kommen? 

Ja, du wärst 1-2km schneller voran gekommen, die Frage ist ob dass dein Wunsch ist

 

vor 8 Stunden schrieb DaNilz:

Aber dieser Punkt ist eine Frage der Philosophie.

Die Frage ist ob du daran glaubst

 

vor 8 Stunden schrieb DaNilz:

Und wissenschaftliche Untersuchungen dazu wird es wohl niemals geben, weil es einfach zu viele Faktoren gibt

Die gibt es bei über 10kg dann aber auch nicht, weil die Faktoren die gleichen bleiben und dennoch glaubst du daran, daß es bis 12kg etwas bringt, denn du sagst:

vor 8 Stunden schrieb DaNilz:

Ich sehe das so: wenn man das Gewicht einmal auf um die 10kg Outer Skin Weight gebracht hat, spielt der Rest keine Rolle mehr.

 

Und dann muss man davon weg nur über das Gewicht nach zu denken, denn wenn das Volumen klein genug geworden ist, dann  kann man auch über eine sinnvolle Gewichts Verteilung am Körper nachdenken, denn Ergonomie ist wichtig für den Komfort und das höher, schneller, weiter

 

vor 8 Stunden schrieb DaNilz:

Komfort hat in meinen Augen ERHEBLICH mit Leistungsfähigkeit zu tun, ich muss halbwegs gut schlafen, ich muss mich halbwegs gut ernähren und ich muss mich wohlfühlen.

Du fühlst dich wohl, wenn du daran glaubst. 

Schlaf ist regeneration und damit maßgeblich für die Leistungsfähigkeit der folgenden Tage, allerdings ist dieser nicht von Ausrüstung, sondern von deinen Fähigkeiten abhängig. Der Mensch hat noch nicht so lange eine spezielle Ausrüstung zum schlafen, unsere Genetik befähigt uns auch auf harten Untergrund gut zu schlafen 

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