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Ultraleicht Trekking

Welche Schuhe?


Joe_McEntire

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Hallo Zusammen,

Bin noch ziemlich neu beim Thema UL und Wandern überhaupt. Bin bisher nur den Schwarzwald-Nordrandweg  (ca. 60 km) in zwei Etappen gelaufen und hatte dabei meine Joggingschuhe von New Balance an. Bin damit auch gut zurecht gekommen, allerdings ging es auch nur über Forstwege und asphaltierte Straßen. 

Da ich jedoch weiß, dass viele auch z.B. den PCT in solchen Schuhen laufen, würde ich von euch gern mal wissen, wo die Pro und Cons für leichte Laufschuhe und für schwere Wanderstiefel liegen.

Steckt hinter den klobigen Wanderstiefeln a la Lowa, etc. nur ne Industrie, die Geld verdienen will oder macht es wirklich Sinn das Mehr an Gewicht zugunsten der besseren Stabilität im Fußgelenk zu akzeptieren?

 

Vorab vielen Dank für eure Rückmeldungen. 

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Feste und klobige, damit auch schwere Wanderschuhe oder Stiefel brauchst du, wenns ins schwere Gelände geht. Ich spreche hier von Wegen mit Schlamm, Geröllfelder, an Hängen, durchs Brombeerdickicht oder eben wenns arg kalt ist (dann passen nämlich Eiskrallen u.ä. an die Schuhe). Auch die perfekte Wasserdichtheit solcher Schuhe (mit Goretexeinlage) ist vorteilhaft. Die Schuhe schützen vorm Umknicken, haben meist einen seitlichen Anstoßschutz und wenn mal ein Stein drauffällt, dann merkst du das kaum. Eben fast unverwüstlich so ein Schuh. Hast du schwere Lasten auf dem Buckel, so brauchst du schwere Schuhe, die eine solche Last auch auf den Fuß sinnvoll übertragen können.

Nachteile: Du kannst in diesen Schuhen nicht schneller als Gehen, schnell Laufen oder gar Sprinten ist unmöglich. Die natürliche Abrollbewegung des Fußes wird schwer behindert bis unmöglich. Mußt du irgendwo hochklettern (Felsen) geht das mit solchen Schuhen fast nicht. Marschierst du auf festen Straßen (Asphalt, Beton) tun dir bereits nach paar hundert Metern nicht nur die Beine weh. Hast du nach einem ordentlichen Marsch die Schuhe mal ausgezogen, so kannst du vergessen diese wieder anziehen zu können, dein Fuß passt dann nicht mehr rein in den Schuh.

LG Schwerlastregal

Bearbeitet von Schwerlastregal
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In Norddeutschland, in großen Teilen Frankreichs auch benutze ich im Sommer die flachen Decathlon Trekking Schuhe für 9 € und komme damit seit vielen Jahren bestens zu recht. Ich kaufe mir immer Anfang Mai ein Neues Paar. Das geht aber nur bei normalem Körpergewicht, leichtem Gepäck und trainierter Beinmuskulatur. Der Schuh ist eine Nummer größer zu wählen als Deine Turnschuhe.

Bei Wanderungen letztens um Müllheim und Badenweiler herum waren sie zwischen den Weinbergen gut zu gebrauchen. Im Wald beschloss ich, dort das nächste mal mit mittelschweren Wanderschuhen, bzw leichten Bergstiefeln hin zu fahren. 

Auf allen Wegen lag Geröll. Ständig muss man sich darauf konzentrieren, wo man hin tritt und kann den Blick nicht schweifen lassen, denn das würde man evtl mit einem Knöchelbruch bezahlen. Unangenehm am Fuß ist es trotzdem jeden Stein durch die Sohle zu spüren.

Mit bedingt Steigeisen festen oder etwas flexiblen Wanderschuhen kannst Du die selben Strecken problemlos laufen.

Meindl Badile und Meindl Tasmania sind zum Beispiel gute 4 Jahreszeiten allround Wanderschuhe. Der Decathlon Leder Wanderschuh für 99 € macht auch keinen schlechten Eindruck, den kannst Du Dir holen, wenn Du jetzt sowieso ein paar Winterschuhe für die Stadt benötigst.

Er ist ein bis zwei Nummern größer zu wählen als übliche Turnschuhe, denn er fällt klein aus. Vergiss nicht, das mit richtigen recht dicken Wandersocken an zu probieren. Merino Wandersocken gibt es auch bei Decathlon. Im Arbeitskleidungsgeschäft gibt es sehr günstige und gute Wandersocken aus 70%Wolle und 30% Polyester von Firma Nordpol in oliv. Das ist ein Bundeswehrlieferant. Die Socke hat sich also zig tausendfach zum Marschieren bewährt.

Bei Decathlon lohnt übrigens ein Blick in die Jagdabteilung. Da findet sich erstklassige Trekking Ausrüstung zu sehr günstigen Preisen. Das Zeug ist wesentlich leichter, als es aussieht.

Wenn Du Zeit und 320€ bei Auslieferung in einem Jahr hast, fahre mit telefonisch geklärtem Termin nach Frittlingen und lasse Dir von Meister Geiger ein paar Wanderschuhe auf Maß machen. Der Schuh ist kaum teurer als ein Meindl Schuh. Aber: Er paßt hundert prozentig, weil er nicht über einem Industrieleisten gefertigt wurde, sondern von einem Orthopäde Schuhmacher Meister exakt für Deine Füße gebaut wurde. Dadurch verhinderst Du einen Fehlkauf. Nicht Du mußt im Laden als Anfänger überlegen, ob Du mit irgend einem vorgefundenen Schuh klar kommen würdest, sondern Meister Geiger, der seit 30 Jahren nichts anderes macht, nimmt Dir diese Überlegung ab.

Und wenigstens die Hälfte seiner Kunden dürften im Schwarzwald wandern.

Die Wartezeit nach dem Maß nehmen beträgt etwa ein Jahr.

 

Fahr doch nach Badenweiler , gehe dort auf den Campingplatz und laufe alle Tageswanderungen herum, die möglich sind. Dann hast Du sehr unterschiedliches Terrain unter dem Turnschuh gehabt, und kannst selbst entscheiden! Das Freibad gegenüber ist super und das Thermalbad oben so wie so der Hit!

Wildcamping ist dort im Wald nicht nur verboten, sondern für einen Anfänger, der keine Hängematte mit hat, quasi unmöglich. Du würdest die wenigen geeigneten Stellen nicht finden. Das Gelände ist zu offen unten und zu steil oben. Alles andere, als ein Stealth Camper Paradies!

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vor 43 Minuten schrieb Erbswurst:

[...]Meindl Badile und Meindl Tasmania sind zum Beispiel gute 4 Jahreszeiten allround Wanderschuhe. [..]

Dürften hier ja wirklich die meisten tragen.....

Das ganze Thema ist sehr individuell, aber mit ensprechend trainierter Fußmuskulatur (Fuß, nicht nur Bein!) kann man eigentlich fast alles mit Trailrunnern wandern, dürften die meisten hier so machen. Schwarzwald, Vogesen usw. fand ich problemlos mit Inov8 Roclite machbar und die sind schon relativ flwxibel. Ich selbst benutze hohe Bergschuhe nur noch im Hochgebirge oder bei hohem Schnee (wobei auch Trailrunner mit Gamaschen gar nicht so schlecht sind).

Bearbeitet von schrenz
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vor 1 Stunde schrieb Joe_McEntire:

Hallo Zusammen,

Bin noch ziemlich neu beim Thema UL und Wandern überhaupt. Bin bisher nur den Schwarzwald-Nordrandweg  (ca. 60 km) in zwei Etappen gelaufen und hatte dabei meine Joggingschuhe von New Balance an. Bin damit auch gut zurecht gekommen, allerdings ging es auch nur über Forstwege und asphaltierte Straßen.

Íst doch super, dann bleib dabei. Wenn du beim Wandern bleibst und anfängst wegen fehlendem Halt rumzurutschen kannst du dir ja noch ein paar Schuhe zulegen die etwas mehr Grip haben als Joggingschuhe.

vor 1 Stunde schrieb Schwerlastregal:

Auch die perfekte Wasserdichtheit (Marketing-Gag) solcher Schuhe  (mit Goretexeinlage) ist vorteilhaft. Die Schuhe schützen vorm Umknicken (unnötig)  haben meist einen seitlichen Anstoßschutz (braucht man nicht)  und wenn mal ein Stein drauffällt (was nie passiert...) dann merkst du das kaum. Eben fast unverwüstlich so ein Schuh. Hast du schwere Lasten auf dem Buckel (was ja keiner hier hat)  so brauchst du schwere Schuhe, die eine solche Last auch auf den Fuß sinnvoll übertragen können. (Die Beine übertragen die Last auf den Fuß ganz gut)

Nachteile: Du kannst in diesen Schuhen nicht schneller als Gehen, schnell Laufen oder gar Sprinten ist unmöglich. Die natürliche Abrollbewegung des Fußes wird schwer behindert bis unmöglich. Mußt du irgendwo hochklettern (Felsen) geht das mit solchen Schuhen fast nicht. Marschierst du auf festen Straßen (Asphalt, Beton) tun dir bereits nach paar hundert Metern nicht nur die Beine weh. Hast du nach einem ordentlichen Marsch die Schuhe mal ausgezogen, so kannst du vergessen diese wieder anziehen zu können, dein Fuß passt dann nicht mehr rein in den Schuh.

LG Sel

Also: Vorteile sind in der Regel nur Blabla, Nachteile sind aber vorhanden. Bleib einfach bei leichten Schuhen

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Beim Bikepacking habe ich Knöchelschutz - das macht dann, wenn ich mein Bike trage oder sehr steil schiebe, möglicherweise deshalb Sinn, weil das Profil der Schuhe durch rutschige Cleats sowieso fast null und nichtig wird. Was wiederum Trittsicherheit lehrt, da es relativ häufig vorkommt. Beim Wandern brauche ich hohe Schuhe (auch deshalb?) so gut wie nie. 

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@Nando Bitte sei vorsichtig mit Attributen wie die, die du in deinem Posting rot markiert hast. Ich mag jetzt nicht alles wiederholen, aber genau darauf kommts bei bestimmtem Gelände echt an. Ich kanns für sicher weit über 1000km bestätigen, bei denen ich solche Schuhe trage. Was die Wasserdichtheit angeht, das ist kein Gag. Richtige Lederpflege vorausgesetzt, kannste mit solch einem Schuh bis zu den Knöcheln im Wasser stundenlang laufen, alles bleibt trocken innen (und warm).

Wenn du also eine fundierte Meinung abgeben willst, ich lade dich gerne mal zu einer Wanderung ein, mit leichten Turnschuhen bekleidet bestelle dir aber vorher bitte die Bergrettung.

-------

Leichte Schuhe gehen prächtig für "normale" Strecken, Flachland, Waldwanderungen, auch abseits der Wege. Und da sind solche Wanderschuhe auch unübertroffen. Leichtes Gepäck vorausgesetzt, aber das ist hier ja sowieso der Fall. Beim Klettern braucht man auch leichte Schuhe (oder spezielle Kletterschuhe, oder barfuß). Was die Wasserfestigkeit betrifft muß man Kompromisse eingehen. Ebenso sollte der Schuh zum Fuß passen, ohne Anprobe unmöglich zu beurteilen. Erbswurst und schrenz schrieben dazu schon paar passende Worte. Für harte Wege oder Straßen brauchts einen Schuh, bei dem man beim Gehen gut abrollen kann mit der Fußsohle und die nicht zu hart sind.

Einen Schuh für alles gibt es nicht!

Ich trage "Meindl Guffert GTX", ein schwerer und sehr steifer Schuh. Aber er gibt den Zehen sehr viel Platz, grade wenn man breite Füße hat. Der "Meindl Tasmania MFS" ist ein fester Schuh ohne perfekte Wasserdichtheit, für schmalere Füße, nicht so sehr hart in der Sohle. Für viele Gelände ein sehr guter Schuh.

Für leichtes Gelände kannst du dir mal den "Meindl Caracas GTX" ansehen. Hat Goretex-Membran drinnen (Wasserdichtheit), ist relativ leicht, erleichtert beim Gehen die Abrollfunktion der Füße, aber ist nicht fürs Gebirge gebaut.

LG Schwerlastregal

Bearbeitet von Schwerlastregal
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Das ist die falsche Einstellung von einer Mitgliedschaft. Ok, Thema beendet.
LG Schwerlastregal
Zumal ich mal gehört habe das sie das als fahrlässig einschätzen können und dann eben nicht zahlen.
Ich finde auch das bestimmte Dinge (z.B. feste Schuhe) für bestimmte Zwecke (z.B. Im alpinen Bereichen) Sinn machen.

Gesendet von meinem D5503 mit Tapatalk

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Wobei ich man den angeblichen "Schutz vor Umknicken" bis zu einem bestimmten Grad und damit fürs Mittelgebirge vollkommen ausreichend, durch Training ersetzen kann, die Erfahrung hab ich selbst gemacht. 

Selbst im Hochtourenbereich geht der Trend mittlerweile zu leichteren Schuhen, siehe Scarpa Ribelle, Mammut Nordwand light oder diverse La Sportivas (tolle Bergschuhe, ärgert mich immer, dass die nicht zu meinen Füßen passen).

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vor 12 Minuten schrieb Nature-Base:
vor 45 Minuten schrieb Schwerlastregal:

Das ist die falsche Einstellung von einer Mitgliedschaft. Ok, Thema beendet.

LG Schwerlastregal

Zumal ich mal gehört habe das sie das als fahrlässig einschätzen können und dann eben nicht zahlen.
Ich finde auch das bestimmte Dinge (z.B. feste Schuhe) für bestimmte Zwecke (z.B. Im alpinen Bereichen) Sinn machen.

Gesendet von meinem D5503 mit Tapatalk
 

OT: Eieiei, ich brauch ein Sarkasmusschild.

OT: Auf alpin.de steht zum Thema Kostenübernahmen:

"Die Kosten für derartige Notfälle, die weder Unfall noch medizinischer Notfall sind, schließen aber nur die DAV-Versicherung und die Bergekostenversicherung der Bergrettung Österreich ein."
und
"Während Bergekosten im Ausland auch mit einer Auslandsreisekrankenversicherung abgedeckt werden können, erstattet der Versicherungsträger des DAV auch die Bergekosten in Deutschland – und das sogar bei Fahrlässigkeit."

Der TO schreibt ja nix von Alpen oder sonst was. Eigentlich hat er alles richtig gemacht. Lust zu wandern, das Equipment genommen das er schon hat, kein fancy Gedöns gekauft und ist einfach losgelaufen. Alles weitere kann man ja noch überlegen wenn es denn soweit ist. 

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vor 1 Stunde schrieb Nando:

OT:

Was trägst du denn da für Schuhe genau? Radln mit hohen Schuhen find ich eher unentspannt.

OT: Sind von Shimano - Typenbezeichnung habe ich vergessen. Ziemlich luftig und mit mittelsteifer Sohle. Auf Tagestouren im Siebengebirge fahre ich hingegen mit Halbschuhen... merke aber kaum einen Unterschied. Gut sind höhere Schuhe auf dem Bike allerdings auch, wenn du im Schlamm stecken bleibst, weil du dich verschätzt hast.

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vor 1 Stunde schrieb martinfarrent:

OT: Sind von Shimano - Typenbezeichnung habe ich vergessen. Ziemlich luftig und mit mittelsteifer Sohle. Auf Tagestouren im Siebengebirge fahre ich hingegen mit Halbschuhen... merke aber kaum einen Unterschied. Gut sind höhere Schuhe auf dem Bike allerdings auch, wenn du im Schlamm stecken bleibst, weil du dich verschätzt hast.

OT:

Das glaub ich nicht. Im Siebengebirge darfst du doch nur auf den breiten Forststraßen fahren, da kannst du dich weder verschätzen noch im Schlamm stecken bleiben :-D

 

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Um Mal wieder auf die eigentliche Fragestellung von @Joe_McEntire zurückzukommen:

Wenn du mit Joggingschuhen gut zurecht kommst, gibt es keinerlei Gründe auf was schwereres umzusteigen! Lediglich das verbesserte Profil (wie schon angesprochen) ist bei anspruchsvollerem Gelände sinnvoll. Die Ausführungen von Schwerlastregal sind definitiv nicht repräsentativ für den Rest der UL-Gemeinde (zumahl er, wie sein Name und die Signatur verraten, auch nicht wirklich Teil dieser ist).

 

Pros und Cons ganz kompakt:

Pro:

  • leicht (weniger Anstrengung/ Energieaufwand, natürlicherer Gang)
  • trocknen super schnell (spätestens bei Flussquerungen oder Dauerregen bleibt kein Goretexstiefel trocken, wenn das Wasser von oben rein läuft - dafür dauert es Tage die Feuchtigkeit wieder raus zu bekommen)
  • dadurch auch ein allgemein besseres/ trockeneres Fußklima, da Schweiß einfach rausdampfen kann (besonders in warmen Regionen)
  • Strecken mit vielen Flussquerungen können einfach durchgangen werden, ohne ständig die Schuhe wechseln zu müssen
  • besserer Grip in unwegsamem Gelände, statt steifer Sohle passt sich der Fuß an den Untergrund an
  • gesünderer Gang, langfristig besser für Muskulatur, Gelenke etc da man normal laufen kann
  • Agilität: Man kann auch mal leichtfüßig über Steine hüpfen, laufen, rennen, klettern..
  • Flexibilität in den Knöcheln: Muskulatur, Sehnen und Bänder werden kräftiger, umknicken ist kaum noch möglich bzw mit weniger Risiken behaftet, Knie bekommen im Fall des Falles weniger Querbelastung (da die Knöchel diese gut aufnehmen können - ungleich den Kniegelenken)
  • bequem
  • relativ günstig
  • müssen nicht eingelaufen werden (auf langen Wanderungen wichtig, bei denen man durch mehrere Paare geht)
  • mehr Freiraum für die Zehen (nix mit Hallus Valgus!)
  • weniger bzw keine Blasen, da sie weich sind und eigentlich nicht scheuern sollten und wie gesagt die Zehen nicht zusammen quetschen
  • tun am Ende des Tages nicht weh - darauf kommt es (zumindest mir) auf lange sich an. (gute Laufschuhe ersetzen dadurch auch den "Campschuh")

Cons:

  • relativ kurzlebig (je nach Modell und Gangart ca 800-1500km)
  • auch bei kurzem Regen sind die Füße sofort nass (aber auch schnell wieder trocken)
  • Je nach dem wie minimal der Schuh und wie schlecht trainiert der Fuß ist, muss die Fußmuskulatur erst wieder fit genug gemacht werden, was lange Zeit in Anspruch nehmen kann ( Langfristig ist das jedoch ein großer Vorteil, nur der Umstieg von Heavy Boots auf leichtes Schuhwerk ist dadurch erschwert)
  • Bei kaltnassem Wetter kann es kalte Füße geben
  • bei großen Lasten können Laufschuhe nicht wirklich mithalten (was ULer glücklicherweise nicht betrifft)

Stiefel haben durchaus ihre Daseinsberechtigung: im Herbst oder Winter bei kalten und nassen Bedingungen, bei Gletscherexkursionen und beim technischen Bergsteigen. Für normaler Wanderungen, wie der größte Teil von uns sie durchführt, sind Stiefel jedoch völliger Overkill und leichtes Schuhwerk reicht aus - ganz besonders wenn der Rucksack Ultraleicht ist!

Zitat

Steckt hinter den klobigen Wanderstiefeln a la Lowa, etc. nur ne Industrie, die Geld verdienen will oder macht es wirklich Sinn das Mehr an Gewicht zugunsten der besseren Stabilität im Fußgelenk zu akzeptieren?

Kurz und knapp: Ja wie bei den meisten kommerziellen Outdoorprodukten wird auf irrationale Ängste angespielt (umknicken, oder die Mär, dass Füße niemals nass sein dürften bzw. Schweiß wohl besser sei als Regenwasser) um teure Ausrüstung zu verkaufen, die man letzten Endes nicht benötigt. Solange du mit normalem bis leichtem Rucksack unterwegs bist sollten deine Fußgelenke dazu in der Lage sein dein Körpergewicht tragen und stabilisieren zu können ohne dabei kaputt zu gehen. Wäre das nicht der Fall, würdest du auch im Alltag häufig umknicken und dich ständig verletzen, aber glücklicherweise sind unsere Füße zum Laufen da ;)

schöne Grüße
Micha (der schon etliche tausend Kilometer in Minimalschuhen über Stock, Stein, Geröllfelder, Eis und Schnee gegangen ist)

Bearbeitet von micha90
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Obwohl micha90 eigentlich alles gesagt hat möchte ich noch zu bedenken geben das diese Art Schuhe (oft, nicht immer) relativ harte und vor allem *hohe* Sohlen hat. Und dann kommen wir zum Thema Physik und Hebelwirkung wenn man dann doch umknickt.

Wenn dann der Schuhschaft nicht perfekt sitzt und sehr stabil ist, hast du unter Garantie eher eine Bänderverletzung als in einem flachen Schuh.

Des weiteren nehmen Schwere harte Sohlen das Bodengefühl.  Dadurch ist die feine sensorische Wahrnehmung der Füße natürlich blind.
...Trotzdem haben natürlich solche stabilen Schuhe in entsprechendem Gelände und mit entsprechendem Rucksackgewicht Ihre Berechtigung.

 

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hohe schuhe machen nur sinn, wenn du viel gewicht rumtragen musst. da dies aber bei UL-trekking nicht der fall ist, kannst du alles was im bereich UL-trekking ist, problemlos mit trailrunnern/turn-/minimal-schuhen oder gar ganz barfuss machen. ist alles eine frage des trainings und der technik.

einfach mal ein wenig in den tourenberichten hier im forum stöbern.

Bearbeitet von dani
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vor 23 Stunden schrieb Schwerlastregal:

Hast du nach einem ordentlichen Marsch die Schuhe mal ausgezogen, so kannst du vergessen diese wieder anziehen zu können, dein Fuß passt dann nicht mehr rein in den Schuh.

Auch so ein Mythos. Das mag bei manchen stimmen, allgemeingültig ist so eine Aussage aber nicht.

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... und obwohl wir die Diskussion ja schon mehr als einmal hatten: Wie immer taugen Dogmen hier absolut gar nichts, weder in die eine noch in die andere Richtung. Stattdessen muß man sich fragen, worum es bei den eigenen Bedürfnissen eigentlich geht, und dann, mit welchen Anforderungen an die Ausrüstung man diese Bedürfnisse am besten befriedigt - im Hinblick auf die konkrete Tour und die konkreten Verhältnisse. Was sich danach sagen läßt, wenn man denn unbedingt allgemeine Aussagen treffen möchte:

  • Ja, es gibt Situationen, in denen man feste Stiefel braucht - das ist aber deutlich seltener der Fall, als man nach Outdoor & Co. vermuten würde.
  • Je leichter das Gepäck wird, umso seltener braucht man wirklich feste Stiefel.
  • Jeder muß selbst und eigenverantwortlich entscheiden, welches Schuhwerk für seine Tour angemessen ist. Aussagen anderer können nur ein Hilfsmittel bei der Auseinandersetzung sein, nicht mehr und nicht weniger - gleich ob sie von der Stiefel- oder der Barfuß-Fraktion kommen.
  • Dafür sollte man Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen, insbesondere etwaige Risiken gründlich hinterfragen: Was kann unter welchen Umständen tatsächlich passieren (nicht abstrakt, sondern unter den Gegebenheiten der geplanten Tour!);welche Auswirkungen hätte das; inwiefern verringert oder erhöht die Schuhwahl dieses Risiko? Und hierhin gehört nicht zuletzt auch die realistische Einschätzung der eigenen Erfahrungen und Fähigkeiten.
  • Neben allen abstrakten Kriterien kommt es nicht zuletzt auch darauf an, wie ein konkreter Schuh am eigenen Fuß tatsächlich sitzt und was das für Auswirkungen hat.

Und unabhängig davon habe ich (ballsportgeschädigt, diverse Bänderrisse und Bandplastiken sowie Folgearthrose) für mich die Erfahrung gemacht, daß mir grundsätzlich (!) möglichst wenig Schuh eher besser tut als möglichst viel Sohle und Schaft. Was das im Einzelfall heißt, ist dann eben unterschiedlich...

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