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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 07.09.2020 in allen Bereichen
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anlass: 2! erstmal mein gemotze weil hier manchmal mehr flomarkt als outdoor ist. der zweite: ich muss manchmal einfach raaaauuuss! so hab ich am freitag abend um halb 10 noch schnell den jolly jumper gesattelt. auf grund meiner wohnlage gehts fast überall bergab und so bin ich mit defektem, stroboskopartigem licht noch schnell 2,5km den wald hinunter und hinein. auf dem grasbewachsenen letzten stück waldweg werden meine schuhe komplett nass, aber macht nix. hinschmeissen tu´ich mich nur unter ein paar fichten. kranken. die schauen am kopf aus wie ich, aber bei mir ists das alter ( hihi, seit ich 26 bin geht das schon, vielleicht haben die fichten ja auch noch paar jahre drin...). der rucksack burrito mit den 40l ohne schaummatte steht grob gepackt eh im eck, ich schmeiss noch die neoair dazu, den quilt und daunenjacke, den bivvisack, das fotozeug und die tasse mit dem kocher. mit dem halbaufgeblasenen kopfkissen steife ich ihn aus. stuhl und stativ aufs rad geschnallt und mit ungefähr 6 kilo ist beides deutlich schwerer wie der rucksack. mit den hirschen auf der wiese wars wohl nix. die saubären sind einfach zu scheu und wissen immer ganz genau wo ich liege wenn ich unterwegs bin, zeigen mir regelmässig den stinkefinger. wenn ich wirklich was sehen will ist es besser erst in der früh dorthin zu gehen. aber macht nix. ich wollt nur raus, projekt geglückt. in der früh wart ich noch auf die sonne, trink nen kaffee und pedale mit einem selbstmordversuch den berg hoch. ich schaffe es gerade noch vom rad zu kommen bevors mich umhaut. zu steil, zu schnell, zu schwach. zu pump, zu schnauf, zu fertig. schwindelig und aus dem letzten loch pfeifend (haldir: Der Zwerg atmet so laut, wir hätten ihn im Dunkeln erschießen können!...) bin ich nichtmal in der lage ein alibifoto zu schiessen, bin froh dass mich der pfeil in der brust nicht umbringt und komme nach ner ganzen weile wieder zu atem. schieben, zu steil zum anfahren, zu alles zum anfahren. bin soo froh, dass nach 200m ein aussichtspunkt kommt und ich endlich ein alibifoto machen kann. und bissl hinsetzen dazu. interessant, wie das waldsterben von heute einfach borkenkäfer genannt wird. erschreckend, in 2 jahren steht hier kein baum mehr. aus dem thüringer schiefergebirge wird das thüringer-ex-wald hochplateau.9 Punkte
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Impressionen von Touren
Kay und 6 andere reagierte auf Freierfall für Thema
7 Punkte -
Mo.17.08.2020: Il Trucco - Susa (10 rauf / 1220 runter) Letzte Etappe… Letzte Etappe. Bevor der Abstieg richtig losgeht, nochmal ein Blick von oben ins Tal. Dann geht es Kehren durch den Wald. Gerade in der ersten Hälfte kann man deutlich Spuren eines Waldbrandes sehen. Ich bin schon gegen Mittag in Susa und muss noch Zeit vertrödeln, bis ich in meiner Unterkunft einchecken kann. In dem entspannten Städtchen Susa werde ich diesen und den nächsten Tag verbringen. Am Abend bin ich mit dem Wanderweb-Pärchen zum Aperitivo und zum Essen verabredet. Es wird ein toller Abend und ich glaube, wir genießen es alle, nochmal von unseren Erlebnissen zu erzählen. Mittwoch gehts dann mit dem Zug nach Mailand. Ich steige wieder in den Nachtzug. Friedlich schlummernd rolle ich nach München. Damit das Ankommen etwas geschmeidiger wird (und die Zugreise nicht zu lange), besuche ich noch Leute in Süddeutschland, um dann am Samstag tatsächlich wieder im Norden anzukommen. Zum Schluss... Es war wieder mal eine superschöne Tour. Trotz Corona hat alles gut geklappt. Es bleibt nun noch ein gutes Stück GTA im Norden und ein Stück ganz im Süden und glücklicherweise kann man immer auch nochmal die ein oder andere Variante gehen, auf den Rocciamelone hoch und und und... Es hat Spass gemacht, in den letzten Tagen nochmal alles zu durchleben, vielen Dank für die Herzchen und Euer Dabei sein. Ich werde mich bestimmt hin und wieder gedanklich zurück beamen, zu den ichschaffdasichschaffdasichschaffdas-Momenten, zu den grandiosen Ausblicken auf die vergletscherten Bergketten, die einem das Staunen ins Gesicht schreiben. Zu den herzlichen Begegnungen mit den Leuten in den Posto Tappas und den schönen und lustigen Abenden mit den anderen GTAlern. Ich weiß seit diesem Sommer, dass Francesco Totti ausschließlich beim AS Rom gekickt hat und dass man in Italien dem Busfahrer sagen kann, dass er mal eben anhalten soll, wenn man den verlorengegangene Schuh am Straßenrand entdeckt...4 Punkte
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Flachmann Empfehlung oder Vorschläge gesucht
momper und 2 andere reagierte auf Wander Schaf für Thema
Genau. Die nutzen wir auch immer. Beste Lösung in meinen Augen. Außerdem sieht es lässig aus, wenn erwachsene damit anstoßen3 Punkte -
So 16.08.2020: Rifugio Vulpot - Il Trucco (820 rauf / 930 runter) Bye bye Roccia... Ok @SouthWest jetzt müssen wohl die Karten auf den Tisch. Nix Rocciamelone.… Ich hatte es fest vor. Dann wär es heute erstmal zum Rifugio Ca d'Asti gegangen und am nächsten Tag hoch. Aber ehrlicherweise muss ich sagen, ich hab ich schon vor zwei, drei Tagen beschlossen, dass mir eine weiter Herausforderung am Ende zu viel wird .. Die Wetteraussichten sind seit ein paar Tagen auch nicht mehr soo gut. Um es vorwegzunehmen, heute habe ich schon am 9:30h fast keine Sicht mehr. Also Tja, was soll ich sagen… ¯\_(ツ)_/¯etwas schade, aber ich hab so viel Schönes gesehen. Und der Berg läuft ja nicht weg. Irgendwann will ich noch hoch... Heute gehts also nicht zum Rifugio Ca d’Asti sondern zum Rifugio Il Trucco. Nach dem kalten Kaffee aus der hübschen Thermoskanne, gehts wieder bei Sonnenaufgang los. Die Wegbeschreibung verspricht viel Panorama, so dass ich so früh wie möglich auf dem Pass sein will. Lago di Malciaussia, Blick auf Rifugio hinten links Während des frühen Aufstiegs verziehen sich die morgendlichen Wolken und geben bei schönem Licht schon mal ein paar schicke Aussichten preis. Der gepflasterte Saumweg ist quasi ein Premiumweg und so war ich schon zwischen 9:30h und 10h auf dem Pass Colle Croce di Ferro auf 2558m. Leider zog auf der anderen Seite wieder Dunst und Nebel sekündlich hoch. Ich mache mich wieder relativ schnell an den Abstieg und lasse den Café in der Hütte knapp unterhalb des Passes ausfallen. Hin und wieder lichtet sich das Wetter etwas, aber nicht wirklich. Berge sehe ich heute keine mehr. Leider. Gegen 13:30h komme ich im Refugio an. Es ist heiss, aber dunstig, es wird sicher noch Regen geben. Der Wirt hat noch gut damit zu tun, die italienische Familien mit Mittagessen zu versorgen, zwei braungebrannte Italiener sehen aus, als wären sie gerade vom Gipfel gekommen, bisher aber keine weiteren Übernachtungsgäste. Ich esse eine einfache Pasta al sugo und mache ein Nickerchen. Danach bin total matschig in der Birne. Schwaches Netz hier, bekomme aber eine Mail von dem Pärchen, mit denen ich im wanderweb-Forum kommuniziert hatte und die mich schon in Succinto haben grüßen lassen. Sie haben mittlerweile die Dame mit den blauen Trailrunnern nebst Gatten getroffen (die beiden hatten zwei Etappen mit dem Bus umfahren) und darüber meine e-mail-Adresse bekommen. Die vier kennen sich aus dem vergangen Jahr. Das Wanderweb-Pärchen ist bereits in Susa und bleibt da noch 2 Tage. Sie schlagen vor, dass wir uns dort treffen. Wie nett, wir verabreden uns unbekannterweise zum Essen. Ein schöner Abschluss. Sohn des Hauses mit quakendem Dino... Später kommt noch das italienische Pärchen von gestern an und eine junge Belgierin, die auf den Rocciamelone will und danach noch 2 oder 3 Etappen nordwärts. Wie immer, als die Tagesausflügler weg sind, zeigt das Rifugio seinen eigentlichen Charme. Der versprochene, heftige Regen kommt während des Abendessen, doch wir sitzen gemütlich in der guten Stube. Ich vermute, morgen früh wird es sicher auch nicht soo dolle sein und auf dem Rocciamelone hätte ich sicher keine Sicht gehabt - versuche ich mir einzureden. Morgen letzte Etappe.3 Punkte
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Impressionen von Touren
cafeconleche und 2 andere reagierte auf wilbo für Thema
Tageswanderung in der Heide. Den beiden Jungs wurde die Navigation überlassen. Unser Navi: Das Navi spinnt! Pause. Wo sind wir? Noch soweit bis zu den Pommes!! Erste Ermüdungserscheinungen. Sinnvolle Bänke ... Schöne Heide ... ... oder doch nicht? Architektur! Olifanten-Bäume. Der Vater mogelt bei der Navigation und googelt die Pommes ... Regenschauer ... Endspurt, in den letzten Zügen! VG. - wilbo & Henrike (Fotos) & Welf & Frido -3 Punkte -
Richtig schöner Waldwanderweg
Roiber und ein anderer reagierte auf Outdoorfetischist für Thema
Hallo zusammen, ich stelle immer wieder fest, wie gern ich Wald mag. Auf vielen Berg-orientierten Touren merke ich, dass mir die oft durch den Wald verlaufenden Anstiege ähnlich gut gefallen wie spektakuläre Bergpanoramen. Und mehr auf und ab (im Sinne von hügelig) mag ich sowieso lieber als 1500hm rauf und dann wieder runter. Daher kam kürzlich der Gedanke, den Fokus einer nächsten Wanderung mal auf Wald anstatt auf Berge zu legen. Ich suche also einen richtig schönen Waldwanderweg. Problem dabei: Ich bin natürlich wählerisch. Was mich ausdrücklich nicht interessiert, sind kilometerlange Forstautobahnen oder langweiliger Nadelwald. Toll finde ich einsame Pfade durch abwechslungsreichen, naturbelassenen Wald. Die Harzquerung hat mir beispielsweise gut gefallen (auch wenn ich sonst mit vielen Ecken vom Harz aus o.g. Gründen echt nicht viel anfangen kann). Also: Habt ihr Vorschläge oder Geheimtipps ? Danke im Voraus!2 Punkte -
[IT] GTA 2020 - von Traversella (Valchiusella) bis nach Susa (Val di Susa)
qrosh und ein anderer reagierte auf sja für Thema
Wie jedes mal, wenn ich unterwegs bin denke ich, aaach… diesmal schreibe ich keinen Bericht, denn es ist alles nicht so profi-checker-mäßig, könnte alles viel doller, krasser mit Zelt und überhaupt… Nach und nach wird mir dann bewusst, wie viel ich erlebe, intensive Gefühlszustände (das „auf" wie auch das „ab"), die Freude, nette und besondere Menschen zu begegnen, den Stolz, meine persönlichen Herausforderungen mehr oder weniger richtig dosiert und diese letztendlich auch bewältigt zu haben. In diesem speziellen Corona-Jahr kommt darüber hinaus noch eine große Dankbarkeit hinzu, dass ich das alles erleben darf. Mir wird deutlicher als sonst bewusst, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Also doch ein Bericht, eine schöne Möglichkeit alles nochmal zu durchleben, zu verlängern und festzuhalten. Ob es so entspannt werden würde? GTA? Für alle die die GTA nicht kennen: Es handelt sich um einen Fernwanderweg (Grande Traversata delle Alpi), der in Italien quasi eine Art Pendant zum GR 5 in Frankreich ist. Er erstreckt sich über den gesamten Westalpenbogen. Grob gesagt führt die GTA von der Grenze Schweiz/Italien durch Italien bis nach Ventimiglia ans Meer. Die Etappen führen in der Regel über einen Pass und enden in kleinen Dörfern/Weilern in den Tälern. Dort übernachtet man in Albergos oder sogenannten Posto Tappas (Übernachtungsmöglichkeiten für Wanderer, die an Albergos oder Trattorien gekoppelt sind), manchmal steigt man nicht ganz so weit ab und schläft weiter oben in Hütten, den Refugios (welche ich aber nie überlaufen und voll erlebt habe). Man geht also von Tal zu Tal. Die Idee ist, dass die Einnahmen den Einheimischen direkt, d.h. den Unterkünfte, Restaurants, Tante-Emma-Läden oder Käsereien zugute kommen und die Alpentäler, die stark von Abwanderung betroffen sind, unterstützt werden. GTA: Von Tal zu Tal Wo soll es hingehen? Nachdem ich zwei Teilstücke aus dem Süden schon gemacht habe (unter anderem vor zwei Jahren vom Valle Maira bis ins Valle Gesso in den Seealpen), ist dieses Jahr der Norden dran. Allerdings soll das angepeilte Teilstück die „schwierigste“ Etappe der GTA beinhalten, irgendjemand bezeichnete sie auch als „Knchenbrecher-Etappe“ - ich bezeichne sie als meine persönliche „Angst-Etappe“. Es sollte sich im Laufe der zwei Wochen jedoch herausstellen, dass andere Leute unterwegs andere Etappen ebenfalls mit „soll die schwierigste Etappe der GTA sein“ betiteln. Hm. Dazu muss ich sagen, dass ich Bewohnerin der norddeutschen Ebene bin, nicht gerade diejenige, die Mutproben magisch anziehen, "seilversicherte" oder "ausgesetzte" Stellen nicht zu meine Lieblingsvokabeln gehören und anderen die entsprechende Etappen-Beschreibeung sicher kein Kopfzerbrechen bereitet, quasi ein Klacks ist. Wie auch immer, nachdem ich das ganze Web hinsichtlich Beschreibungen dieser Angst-Etappe durchforstet, viele Leute per mail ausgefragt habe und mittels YouTube-Videos den Weg in Slow-Motion abgegangen bin, habe mich trotzdem und nach viel hin und her für diesen Abschnitt, also nördlich von Susa entschieden. Gute 2 Wanderwochen reine Wanderzeit stehen zur Verfügung, dazu Zeit für An- und Abreise mit dem Zug. Statt in Quincinetto (typischer Einstieg für diesen Bereich) steige ich etwas später von Traversella zur GTA auf. Von Traversella nach Susa Zelt oder nicht Zelt? Ursprünglich wollte ich kein Zelt mitnehmen. Insbesondere nach 5 Monaten Home-Office habe ich Lust auf Begegnung mit anderen GTA-lern am Abend. Zumal ich weiß, dass es nie viele sind, es nie überlaufen ist und ich in der Vergangenheit so schon sehr schöne Abende verlebt habe. Ganz zu schweigen von dem vorzüglichen Essen. Egal wo man hin kommt, es gibt immer mindestens 3 Gänge, manchmal zusätzlich diverse Antipasti. Da in diesem Jahr unklar war, wie die Mehrbettzimmer belegt würden, ob alle Posto Tappas offen sein würden, ich nicht alles durchtakten wollte mit frühzeitigen Reservierungen und es auch eine sehr lange Etappe gab, habe ich dann doch entschieden, zu Gunsten der Flexibilität, das Zelt mitzunehmen - auch wenn ich noch ziemlich unsicher und unerfahren bin, was das Finden eines ebenen Platzes in den Bergen angeht. Zelt also ja, aber eher als Zusatzoption.2 Punkte -
Flachmann Empfehlung oder Vorschläge gesucht
hansichen und ein anderer reagierte auf BorisG für Thema
OT: Noch ein weiterer Grund nicht aufs Dorffest zu gehen2 Punkte -
Richtig schöner Waldwanderweg
schwyzi und ein anderer reagierte auf dennisdraussen für Thema
Ith-Hils-Weg von Coppenbrügge nach Holzen, ziemlich geil.2 Punkte -
Impressionen von Touren
Kay und ein anderer reagierte auf skullmonkey für Thema
Mit den Kindern wandern & zelten letztes Wochenende: Und mehr Fotos und text auf dem Blog2 Punkte -
Impressionen von Touren
Kay und ein anderer reagierte auf Tipple für Thema
Die Welt ist echt ein Dorf. Da läuftste mit nem Kumpel den Harzer Hexenstieg und wen trifft man? Second Chance Hiker und Little Bee, PCT Class 2019. Seit gestern sind wir also zu viert unterwegs. In Dieser Nacht hat es mal wieder geschüttet wie aus Eimern. Ein Potpourri an Rucksäcken. Füße lüften vor der Hermannshöhle. Hiker halt. Unter Tage. Fischbrötchen und Bier an der Wendefurth Talsperre. Morgen sind wir leider schon fertig mit dem Trail. Ich denke wir gehen im Anschluss noch 2 Tage die Gegend um Thale erkunden. Corey und ich. LG Tipple2 Punkte -
Sub Zero Project pres. Bayrischer Wald Sommertour 2020
Kay reagierte auf Painhunter für Thema
Hier kommt unser Sub Zero Project (So nennt sich unsere UL Gruppe ) Tourbericht über unsere große Sommertour im Bayrischen Wald: 13.—16.08.2020 (Eines vorweg, ich habe keine Ahnung wie man Bilder von der Größe her kleiner macht und ich kann ja nur 10mb hochladen, deshalb findet ihr alle Bilder hier): https://1drv.ms/u/s!AgyL8knOsctDjrwXb9x-iHa5cRgcow?e=WCBHbJ Das war unsere Strecke. Geil! Mitte August, ein Donnerstagmorgen, kurz vor neun, irgendwo in der Oberpfalz—und es gibt erstmal richtig guten Kaffee bei @Painhunter. Inkl. Latte Art. So lässt sich eine Ultraleicht-Wandertour durch den Bayrischen Wald sehr gut beginnen. Als quasi Ausgleichs-Tour zur ersten Begegnung in der Sächsischen Schweiz Sächsische Schweiz Tourbericht, war es endlich mal wieder soweit: Wald, Wandern, Wadenzwicken mit @bieber1 alias Michael @Painhunter alias Alexander sowie diesmal @waldgefrickel alias Steffen ‘zu Besuch’. Der Kofferraum ist trotz vollbepackter Rücksäcke (inkl. Essen für 3-4 Tage) fast leer, (und das liegt auch am großen Kofferraum )—denn es ist Sommer und da kann man ja eigentlich alles zu Hause lassen, oder? Nach ca. 2h Autofahrt durch Alexander bis zum Ausgangspunkt des geplanten Wanderweges geht es dann endlich los! Und wie könnte es anders sein: natürlich erstmal stramm bergan. Aber richtig knackig! Ja genau, da auf dem Foto..da ging es hoch... Pünktlich zur Mittagszeit, die Sonne am Zenit und gefühlt 32 Grad (OK, realistisch waren es 25), zack: nach ner halben Stunde waren wir alle komplett durchgeschwitzt. Aber wie immer lohnt sich so ein ruppiger Anstieg und dann stehen plötzlich drei Männer mit nacktem Oberkörper auf dem Kreuzfelsen und genießen die Aussicht und den aufkommenden Wind. Herrlich, vor allem weil jetzt schon klar ist, dass das nächste Radler nur ein paar Minuten weit weg ist! Und es gab so einige Radler. Radler? HIER!! Wasser aufgefüllt, denn so viel wie man bei dem Wetter rausschwitzt, da lieber nicht an Gewicht sparen! Über wunderschöne Singletrails ging es zwischen Felsen und endlosen Heidelbeersträuchern entlang zu den Rauchröhren—eine kleine Kraxelei, juchei! Da wurde es dem Alexander etwas mulmig...aber dank dem Support von @bieber1 der den Chickenway gefunden hat war das auch kein Thema! Und endlich ziehen auch ein paar Wolken auf, so dass zumindest ‘der Lange’ nicht mehr alles transpiriert, was an Radler und Wasser konsumiert wurde. Die Wolken werden allerdings schnell mehr, und nachdem das lustige Dreiergespann nochmal einen Ausblick vom Kleinen Riedelstein mitgenommen hat, geht es auch schon los mit so nem richtig schönen, deftigen Sommergewitter. Und damit ist das Motto vom Rest der Tour gesetzt: der Weg ist das, was wie ein Bach den Berg runterfließt. Denn es hört einfach nicht auf zu regnen, ja richtig...Mitte August und es sollte 3 Tage fast durchschiffen! Es sollte nicht regnen, damit habe ich kein Problem, nein es schiffte was es nur geht! 3 fucking lange Tage! Der eine kleine Unterstand im Wald war leider schon besetzt, und damit heiß das erstmal—weiter, Abstieg nach Eck. Mittlerweile war ich so lumpert nass wie wenn man einen Putzlumpen ausm Dreckwasser zieht!! Ist ja Sommer, ist ja warm, trocknet ja alles schnell: wenn es aufhört zu regnen. Tat es aber halt einfach nicht, weshalb eine offene Scheune ein willkommenes Örtchen für eine ausgiebige Naja-Warten-Wir-mal-den-Schauer-ab-Pause wurde. Und es goß in Strömen!! Unglaublich. Die Pfützen in der Scheune wurden immer größer, die Fröschlein finden die gut, das Gespann aus dem Größeren, dem Kleineren und dem Älteren allerdings nicht unbedingt. Frisch wirds auch, also weiter—im Regen, versteht sich. Sagte ich das ich wir mittlerweile alle nasse Füße hatten? Also nicht feucht sondern so nass das Michael einfach durch die Pfützen hindurchspazierte weils wurscht war. Ich HASSE NASSE FÜßE!!! Meine Laune war DEUTLICH im Keller, der einzigste der das ganze stoisch ertrug war wieder einmal unser Ruhepol-Michael alias @bieber1. Ich bewundere dich! Ich war kurz vorm ausrasten! August, wochenlang geplant und es schiffte-IMMER!! Mittlerweile war alles an mir nass. Sagte ich das ich nasse Füße HASSE? Naja...hilft ja nix...also stapfte ich weiter... Doch so langsam wird es Zeit für Abendessen und die Schlafplatzsuche. Painhunter mit Tarp, Steffen auch mit Tarp, und Michael hatte seine Hängematte eingepackt. Ich war froh als ich auf meiner Isomatte lag ganz ehrlich, aber die Erlebnisse, die absolut genialen Trails und die vielen Gespräche und vor allem die lustige und immer wieder aufmunternde Art von Michael ließen mich zufrieden einschlafen. Erwähnte ich das wir die Schlafplatzsuche im kniehohen nassen Gras machten? Ihr wisst was jetzt kommt. Gibt es ne Steigerung von vollkommen durchnässten Schuhen? Ja gibt es...die dadurch bedingte um den Faktor Dreimilliarden erhöhte Reibung machte mir nun zu schaffen und die ersten aufgeriebenen Stellen zeigten sich an meinen Füßen bei der morgendlichen Inspektion. Aber ich habe ja genug Tape eingepackt, dachte ich! In mir schlummerte es: Ich bräuchte ein ganzes Krankenhaus voller Tapes um das hier zu überstehen...und so kam es auch. Über Nacht hat es aufgeklart, und die ersten Stunden des Tages dürfen die Herren bei Trockenheit und Sonnenschein begehen. DURCH KNIEHOHE NASSE WIESEN Aber der zweite Tag beginnt mit einem absoluten Highlight: Dem wirklich sehr urwaldigen Urwald-Steig: ein wirklich wunderschöner Streckenabschnitt, so wie Wald sein sollte: wild, mit Bach, und einem ausgiebigen Heidelbeer/Brombeer-Buffet wo sich vor allem Michael immer wieder dran laabte. Danach ist Wachwerden angesagt: denn wenn die auf der Karte eigentlich eingezeichneten Wege nicht auffindbar sind, dann heißt es mal wieder: Hallo kalt-nasse Füße, auf ‘Abkürzungen’ oder überwucherten Trails. Hier verabschiedete ich mich von dem Gedanken jemals wieder in meinem Leben trockene Füße haben zu werden. Ich brauchte eine neue Strategie dafür. Diese sollte ich mir hart und schmerzlich erarbeiten...Die Waldarbeiter sind auch unterwegs, und auch wenn die Versuchung groß war, deren Warnschilder und Banderolen für die eigene Schlafplatz-Absperrung mitzunehmen, (was haben wir gelacht!) waren wir brav und haben den Umweg zum ersten Radler des Tages genommen. In der Sonne! Also klammes Zeug vom Vortag raus ausm Rucksack und erst einmal Mittagspause und ein ganz kurzes Nickerchen. Gut so, denn der nächste ruppige Anstieg Richtung Kleiner Arber steht an! Auf dem Kamm angekommen: noch mehr Heidelbeeren, felderweise und die Pfade sind einfach traumhaft schön. Keine Waldautobahnen, schmal und wurzelig/steinig—herrlich. Wie heißt es so schön: “The Trail provides”. Der Himmel zieht schon wieder zu, und das lustige Regenjacken/Schirm an-aus-an-Spiel geht los, aber trotz Gerumpel und Gewinde bleibt es trocken. Umso mehr ein Grund noch eine Radlerpause zu machen! Gut im Zeitplan nach einem steilen Abstieg in der Seehütte am kleinen Arbersee—erstmal Blasen verarzten- und nein Michael und Steffen bei den war ja alles gut...ich jedoch hatte mittlerweile an beiden Füßen solche Druck-Scheuer und-Reibestellen, dass ein großes Unikrankenhaus gerade so damit fertig werden würde, also schnorrte ich mir jeden Fetzen Tape und Pflaster meiner Kollegen. Jungs...ich danke euch dafür! Nun ging es wieder schmerzfrei. Wie meine Füße das ganze bis Tag 4 überstehen sollten...daran wollte ich nicht denken. Erfrischt wieder bergan, einmal um den Großen Arber drumrum fängt es natürlich wieder an zu regnen, und es beginnt die Schlafplatzsuche. Im Regen, an Hängen neben Skipisten garnicht so einfach, und so hat man schnell mehr Kilometer und Höhenmeter als geplant aufm Tacho Ein wenig erschöpft findet dann doch jeder ein halbwegs gutes Nest, und nach einem kurzen Schnack und Abendessen und Podcastempfehlungen durch @Painhunterwird es dann auch schon dunkel. Endlich darf ich meine Schlafsocken anziehen, und genieße meine trockenen und warmen Füße im Schlafsack. Meine Zehensocken...ach lassen wir das...da muss ich ja morgen wieder rein...FUCK! Regen? Reichlich! Klar! Hatten wir ja noch nicht...Guten Morgen! Tag drei beginnt wie Tag zwei aufgehört hat: nass. Die Socken fangen an lustig zu riechen, und die Lust diese anzuziehen ist bei uns allen sehr gering. Deshalb erstmal Kaffee und Kuchen, bzw. Currywurst und Johannisbeerschorle beim Alexander zum Frühstück. Ich brauche einfach etwas was mich moralisch aufrichtet..und wenns ne Currywurst mit Pommes morgends um 11h ist. Ich sags euch...es hat geholfen! Trockene Füße gehen durch den Magen. Die Blicke der Tagestouristen (die mit größeren Rucksäcken unterwegs sind als wir drei zusammen!) als wir morgens im Arberseehaus einkehren sind köstlich. Liegts am Regenrock oder am Geruch? Draußen ergoß sich ein wahrer Wolkenbruch....Ein wenig getrocknet und gesättigt, war ich aufm Klo verschwunden nachdem ich jeden erdenklichen Fetzen Tape, Verband etc an mich gerissen habe um irgendwie weiter machen zu können. Sagte ich schon Danke? Danke Jungs! Nach dem Sanatorium gings weiter bergan in kleinen Bächen, hoch zum Mittagsplatzl—Legenden behaupten, es gibt hier eine wunderschöne Aussicht. War leider Fail. Wolkenverhangene Sicht: 10m direkt auf dicken undurchdringlichen Nebel! Auch wenn es gerade nicht mehr regnet: die Wolken sind weiterhin zahlreich vorhanden und schieben sich gekonnt ins Bild—Panorama: NADA! Die Wege und Pfade der Route allerdings, die @Painhunter geplant hat, sind aber wunderschön und entschädigen für alles. Auch für nasse Füße! Der ganze Wald war saftig-nass, Nebel/Wolken zwischen den Bäumen und insgesamt sehr mystisch—und vor allem: bei dem Wetter ist niemand sonst unterwegs. Und plötzlich wieder: Sonne! Also Pause, trocknen, ein wenig Equipment-Pflege denn steffen musste auch noch seine Nähkünste auspacken um eine eingerissene Schlafsackhalterung zu flicken. Es begann..klar zu regnen, und weiter. Immer weiter. Hinauf zum Kleinen Arber, und tatsächlich: Aussicht. Die erste. Nun wusste ich auch wieder warum ich den ganzen Mist über mich ergehen lasse! Danke Leben, das du mich nicht vergessen hast! Das Handy wird immer voller mit lauter Fotos bei Steffen, der freundlicherweise alle Fotos gemacht hat. Danke. Allerdings auch hier: Wege, die es nicht gibt—also kurz umgeplant und dann mit einer echten Abkürzung auf den traumhaften Goldsteig. Mit geradezu perfektem Timing am perfekten Ort einen grandiosen Schlafplatz finden: check. Ohne Regen abends noch zusammensitzen über Ausrüstung, Wandern und überhaupt alles an sich quatschen: hach—warum eigentlich nicht jeden Tag so? Ein Blick auf meine Füße...sieht nicht gut aus..aber komm, den Tag schaffe ich auch noch! Egal wie! Der letzte Tag startet mit einem malerischen Sonnenaufgang im Wald. Und das gehen zurück auf den Trail durch klatschnasse Wiesen. Boahhh ey.... Die Vögel schreien “Tach! Uffjestanden!” und der Morgentau liegt noch auf den Heidelbeeren. Klingt nach einem gelungenem Abschied, und nach dem ersten (na wer erräts?): knackigen Aufstieg (!) gibt es die Entlohnung schlechthin: Aussicht. So weit das Auge reicht, das Tal noch in weiche Wolken gepackt—das entschädigt für jeden Regentropfen. OK, vielleicht bis auf die, die die Schuhe so aufgeweicht haben, dass jeder Fetzen Blasenpflaster und Tape bereits aufgebraucht sind. Aussicht an Aussicht, Amateur-Funker auf Hügeln mit mehr Baseweight als die gesamte Reisegruppe zusammen, und Sonne, Sonne, Sonne. ENDLICH! Ein wenig wehmütig geht es weiter, denn jeder Schritt bedeutet nun: das Ende der Reise rückt näher. Aber mit fast keinem Futter mehr im Rucksack und dem sicheren Radler als Zwischenziel stören einen dann auch die entgegenkommenden Schönwetterwanderer kein bisschen. “Sachma, hatten wir das Auto wirklich so weit weg geparkt?"—und zack: vorbei. Darf ich erwähnen, das Steffen und Michael ihre Schuhe ausziehen konnten auf der Heimreise? Klar....ich als Fahrer musste ja die Schuhe anlassen. Wieder nix. Jetzt isses auch schon egal. 3 Tage Regen auf einer 3,5-Tage-Wandertour im Sommer sind zwar unerwartet, aber: Challenge accepted und durchgestanden. Danke jungs das ihr mein gemeckere übers Wetter und meine Füße ertragen habt. Ihr wart mir ne große Hilfe! Vielen vielen Dank, vor allem an @Painhunter für Routenplanung und Navigation und @bieber1für die zahlreichen neuen Bastelideen, und überhaupt—es war grandios! P.S: Ich hatte erwähnt das ich ne andere Strategie im Kopf brauche für meine nassen Füße. Und ich habe sie gefunden. Notgedrungen und hart erlernt. Ab sofort rechne ich einfach bei JEDER Tour mit nassen Füßen. Nasse Füße gehören dazu. Das ist so. Nicht zu ändern und nicht verhandelbar. Es gibt nasse Füße. Ich habe meinen Frieden mit Ihnen geschlossen. Nasse Füße? Kein Problem! (Nach diesen Gedanken stieg ich aus der Badewanne raus und bin extrem glücklich).1 Punkt -
Ja, Du hast mich mißverstanden Die Capriidee war absolut UL und macht vor diesem Hintergrund Sinn. Vor diesem Hintergrund werde ich auch in diese Richtung der Empfehlung folgen. Das war für mich sehr wertbringend. Metallideen waren auch ein paar dabei, vor dem Hintergrund meiner eigentlichen Fragestellung auch völlig passend. Nun werde ich aber - wie auch oben beschrieben- zweigleisig denken: Für längere Wanderungen "UL"-Capri und für stationäre Veranstaltungen etc. kommt es nicht aufs Gewicht an, darf es Edelstahl sein und dann ist Gewicht mehr als zweitrangig, darf dann auch Ledergebunden sein oder sonstiger Zierrat anhaften. Da habe ich noch nicht zu ende gedacht. Aber für Wanderungen, das war ja auch meine erste Idee und Frage bin ich ja sehr gut bedient worden Hoffe das ist nun klarer Grüße1 Punkt
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Vielen Dank für das erstklassige Lese- und Schauvergnügen! Ursprünglich hatte ich für diesen Sommer auch die GTA auf den Plan gehabt (den letzten Teil deiner Tour habe ich mal vor über 30 Jahren kennen gelernt). Sehr erfreulich, dass die Gegend noch immer so einladend ist, wie damals.1 Punkt
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[IT] GTA 2020 - von Traversella (Valchiusella) bis nach Susa (Val di Susa)
sja reagierte auf Meer Berge für Thema
Klasse! Vielen Dank für deinen tollen Bericht und die herrlichen Bilder! Großes Fernweh ... Da wäre ich jetzt auch gerne!1 Punkt -
Flachmann Empfehlung oder Vorschläge gesucht
gregoreasy reagierte auf Cyco2 für Thema
Gerade mal auf die Wage gestellt: 51g1 Punkt -
Das soll sich jetzt nicht nörgelnd anhören, aber hälst du Notsender wie Spot, Inreach usw. in Deutschland oder (Mittel-)europa nicht für ein bisserl überzogen? Wenn ich mal einen Tag kein Netz habe (was selbst am Ar... der Welt unwahrscheinlich ist) dann ist das halt so, am Besten den Daheimgebliebenen es auch von Anfang an so kommunizieren, dass man halt in der Natur unterwegs ist und nicht im Büro. (Das lag mir jetzt seit Eröffnung des threads auf der Zunge , nix für ungut)1 Punkt
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Linkliste Trekking Lagerplätze Deutschland
Wander Schaf reagierte auf Carsten K. für Thema
Alles richtig. Offizielle Plätze. Ich habe mit meinen eigenen Bildern nur einen Eindruck vermitteln wollen. Ab und an habe ich auch einen Hinweis zur Wasserversorgung angefügt1 Punkt -
Suche ein sturmfestes Ein-Personen Zelt
Freierfall reagierte auf Outdoorfetischist für Thema
Ich würde sagen nein - ich hatte jedenfalls mit meinem Solomid in Schottland null Probleme, auch bei heftigem Wind. Ich denke das liegt daran, dass das Lunar Solo ja doch eher sechseckig ist und der Trekkingstock/die Aufstellstange nicht mittig sitzt. Da hat man dann im Verhältnis auf der einen Seite ein viel größeres „Segel“. Ich hab das auch bei Vergleichsaufbauten zwischen meinem Gatewood Cape (das ja dem Lunar Solo ähnelt) und dem Solomid gemerkt: Die große Fläche ist beim Cape verhältnismäßig größer und steht unter deutlich weniger Spannung.1 Punkt -
Zelt ZPacks - Olive oder Spruce?
Meer Berge reagierte auf Cyco2 für Thema
Mein Spuce Green würde ich auch als blickdicht bezeichnen...1 Punkt -
Flachmann Empfehlung oder Vorschläge gesucht
dermuthige reagierte auf hansichen für Thema
OT: Für den Baijiu auf dem Produktbild reicht aber auch eine 20ml Flasche, danach hat man eh keine Lust mehr auf Alkohol1 Punkt -
Flachmann Empfehlung oder Vorschläge gesucht
momper reagierte auf gregoreasy für Thema
Falls es doch lieber was aus Metall sein soll, kann ich diese hier empfehlen: http://www.bvoutdoor.com/product/60832412128-804655052/Boundless_Voyage_Titanium_Hip_Flask_Portable_Pocket_Alcohol_Drink_Flask_Whiskey_Flagon_Wine_Pot_Outdoor_Camping_Hiking_7oz_200.html Ist wegen der zylindrischen Form relativ voluminös für das Gewicht und nicht allzu teuer. Blöd ist nur, dass man den letzten Tropfen nicht so gut rausbekommt, weil obere Teil der Flasche komplett flach ist...1 Punkt -
auch super als 'flachmann' geeignet => https://i.ytimg.com/vi/FgySJkNjbp4/maxresdefault.jpg1 Punkt
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Neue Ultraleicht-Ausrüstung
wilbo reagierte auf Trekkerling für Thema
Einen Rucksack? Nein. Ich hab mir nur einen Drybag aus DCF bei denen gekauft. Den ich auch schon mal auf Tour genutzt habe und mit dem ich zufrieden bin.1 Punkt -
Neue Ultraleicht-Ausrüstung
wilbo reagierte auf Trekkerling für Thema
Alpin Loacker (die hab ich hier im Faden schon mal vorgestellt) haben seit ca. einer Woche einen Rucksack im Angebot. Nicht extrem leicht (z. B. 35l mit 468 g Minimalgewicht Werksangabe), aber wer was 'Made in Europe' sucht, könnte hier zuschlagen. Alpin Loacker Rucksäcke1 Punkt -
yay - sogar 100% recycling PET - und als Set! (interessanterweise die empfohlene Nadelstärke 80-90, bei nicht reyceltem 70-90, anyhow) https://consumer.guetermann.com/de/produktfinder/allesnaeher-rpet https://consumer.guetermann.com/de/produktfinder/set-allesnaeher-rpet-3 https://consumer.guetermann.com/de/produktfinder/set-allesnaeher-rpet-21 Punkt
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Flachmann Empfehlung oder Vorschläge gesucht
flughasenstrafe reagierte auf danobaja für Thema
nur für den fall, dass es leicht sein soll.... spülmittelflasche und honigflaschen sind flach, leicht und robust.1 Punkt -
Hey, Du hast alles richtig gemacht. Du musst Dich ja gut dabei fühlen. Das ist aber leider wirklich schlimm!1 Punkt
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Zelt ZPacks - Olive oder Spruce?
Meer Berge reagierte auf khyal für Thema
Spruce-green ist ja bei Zpacks ein ganz anderes Material als olive-drab, nach meinen Erfahrungen mehr als blickdicht genug fuer Campingplaetze und halt noch deutlich langlebiger als olive drab, ecke dicker (dadurch auch blickdichter) & deutlich reissfester...das war mir die extra Kohle und die paar g (btw 60 nicht 70) mehr wert... Der Shop in D, der die Teile verkauft, bestellt deswegen das Duplex und Triplex normalerweise nur in spruce-green fuer´s Lager, andere Farben / Materialien nur als verbindliche Sonderbestellung Und was hat jetzt ein 18 g DCF von Extex mit dem deutlich dickeren spruce-green Material von Zpacks zu tun ? Das Camo von Zpacks machte ja zumindest technisch nicht viel Sinn, fast so schwer wie wie spruce-green, aber nur die Reissfestigkeit vom einfachen Material, war ja das 54er DCF mit zusaetzlicher Farbfolie, die nix fuer die Stabilitaet gebracht hat...1 Punkt -
Ohne WhatsApp geht es auch mit Signal als Messenger - einfach "Standort teilen"...1 Punkt
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Ich habe mir das mal angesehen. Geht sehr einfach, aber die übermittelten Standorte werden nur 3 Tage lang aufbewahrt (gezeigt?). Zumindest habe ich keine Möglichkeit gefunden, wie ich das dauerhaft aufbewahren kann, wenn ich mehrere Wochen unterwegs bin. Trotzdem werde ich das bei meiner nächsten Wandertour über mehrere Wochen testen. Dein Vorschlag realisiert all das, was ich mir so vorstelle. Kleiner Wermutstropfen ist der Umstand, dass man sich registrieren muss und auch die Benutzer. Die App selber ist sehr komplex. Auch das werde ich auf meiner nächsten Wandertour testen. Das habe ich, seit ich Spot Gen 3 nicht mehr nutze, gelegentlich gemacht. Da die eingeplanten Benutzer meiner Positionsmeldungen wenig bis überhaupt keine Computererfahrung haben, ist das eine Variante, die ich den Benutzern nicht zumuten möchte. Aber diese Variante kann ich sehr gut für eigene Dokumentationszwecke nutzen.1 Punkt
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100% Polyester "Allesnäher" von Gütermann oder Amann. mfg der Ray1 Punkt
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Sa 15.8.2020: Usseglio - Rifugio Vulpot Ferragosto Ich frühstücke ganz gemütlich und verabschiede mich von der Seilschaft. Um 9:30h gehts erst los, denn ich habe nur 3h auf der Uhr. Die Wegbeschreibung verspricht nichts Aufregendes. Umso mehr bin ich überrascht, als ich in das schöne kleine Tal laufe. Zuerst gehts entspannt einen Bach entlang, dann steil durch den Wald, bevor ich in bezaubernde Hochtal mit den Larghi Falin komme. Kurz nach Margone gemütlich am Bach entlang... Laghi Falin Durch das schöne Tal Im Rifugio Vulpot, das an dem Stausee Lago di Malciaussia liegt, bin ich schon um die Mittagszeit. Hier ist mächtig was los. Es ist Ferragosto, DER italienischer Feier- und Ausflugstag, außerdem Wochenende - und man kann zum Rifugio mit dem Auto fahren. Es gibt sogar einen freien Campsite nähe Rifugio und Stausee. Rifugio Vulpot Ferragosto Ich treffe die "Astronauten" (die 3er-Clique hat die beiden Wanderer mit den großen Packs so genannt. Warum, würde jetzt zu weit führen…). Die beiden sitzen in der Sonne und nehmen ihr Mittagessen ein, bevor es für sie weitergeht. Ich unterhalte mich kurz mit ihnen und erfahre, dass sie nur 10 Tage unterwegs sind (bislang waren sie eher in „Männergespräche“ mit dem männlichen Vertreter der Seilschaft vertieft…). Ich bin ziemlich überrascht, irgendwie nahm ich an, sie würden die ganze GTA gehen... Der Schwabe berichtet von seiner Erkenntnis in den letzten Tagen, dass man die Art und Weise, wie man seine Tour angeht, dem Weg, dem Land und den Gegebenheiten anpassen sollte. Sie wollten eigentlich dieses Jahr wieder in die USA, aber Corona hat sie probeweise auf der GTA gebracht. Er gab selbstkritisch zu, es mache nicht so viel Sinn, alles genauso zu machen wie da drüber. Das sei hier einfach was anderes. Auch die beiden haben die netten Menschen und das gute Essen schätzen gelernt und seien immer mal wieder hin- und hergerissen, zwischen draußen schlafen und der Gastfreundschaft der Leute hier. Ich glaube, die relative guten Einkaufsmöglichkeiten auf diesem Abschnitt hatten sie auch nicht so recht auf dem Schirm. Nicht so angetan schienen sie von den langen An- und Abstiegen. Aber das ist halt GTA. Es ist schon manchmal anstrengend und zumal auch zermürbend, stundenlang bergauf, stundenlang bergab zu gehen. Dafür kriegt man aber auch was von den Dörfern in den Tälern mit und wie sich die Natur Von Tal zu Tal ändert. So krass wie auf diesem Abschnitt ist es jedoch nicht überall. Erinnerungen an die ein oder andere Etappe... Nach meiner kurzen Unterhaltung checke ich ein und bekomme eine nette, kleine, einfache Kammer für mich allein. Ich verbrauche mein restliches Proviant und brutzel mein Couscous am See, während die Italiener:innen das mit sich und ihrem Fleisch auf dem Grill tun. Anschließend ein Cappuccino, ab 15:30h verdünnisiert sich das Ausflugspublikum. Es wird leer, den der Himmel zieht sich zu und klart während des Abendessens wieder auf. Ich entdecke ich ein italienisches Pärchen mit einem italienischen GTA-Rother (Rother ist sogar ins Italienische übersetzt worden), spreche sie kurz an. Bevor es zum Abendessen geht, muss ich jedoch zuerst mein Wunschessen aussuchen. Ich darf zwischen Polenta, Rissotto und Pasta al Ragout wählen. Ich nehme Polenta und ernte damit große Freude beim Gestore. „Morgen wird das Wetter gut. Die Deutschen wollen sonst nie Polenta.“ Hope so. Ehrlich gesagt, habe ich das gewählt, weil ich nicht wusste, ob es eine Vorspeise gibt und ich schon wieder so doll Hunger habe. Es gibt aber eine Vorspeise. Und ein Dolce natürlich auch. Ich esse draußen und beobachte, wie sich die Wolken wieder verziehen und den Rocciamelone freigeben. Was für ein Panorama. Lago di Malciaussia Der Rocciamelone zeigt sich bei Sonnenuntergang Ich will sicherheitshalber morgen wieder in aller Frühe los und bekomme (wie in Pialpetta) heut Abend eine Thermosflasche und ein Körbchen mit aufs Zimmer.1 Punkt
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[Suche] Tarp 6x9 aus DCF 0.74
Altes Mädel reagierte auf schrenz für Thema
Er nimmt wohl hauptsächlich wegen Materialmangel keine neuen Aufträge an, wenn das passende DCF da ist lohnt sich die Anfrage.1 Punkt -
Fr 14.08.2020: Balme - Usseglio (1120 rauf / 1350 runter) Der dritte große Übergang... Heute steht die letzte, heftige Etappe der Lanzo-Täler an. Ich soll nicht zu sehr im Aufstieg bummeln, der steile Abstieg benötige Konzentration. Alles klar. Der fast senkrechte Pfad ist wenig ausgetreten und bei Nässe arg rutschig. Hm, ja, okay... Ich komme erst um 8 Uhr los. Der Anstieg klappt wunderbar und ist superschön. Das erste Ziel und Highlight des Tages sind die Laghi Verdi. Die 3er-Seilschaft hat sich schon beim Frühstück vorgenommen, dort einen Badestopp einzulegen, ich hingegen denke in diesem Moment noch an den senkrechten Abstieg... Es ist ihr letzter Tag, morgen reisen sie ab. Der erste der "grünen Seen" Und tatsächlich, als ich zu den Seen komme, sehe ich, wie sich zwei von Ihnen wieder auf den Felsen aufwärmen. Man spürt, dass sie ihren letzten Wandertag genießen - als könnten sie durch die ausgiebige Rast das Ankommen in Usseglio und damit das Ende der Tour hinauszögern. Ich hingegen schiebe den anspruchsvollen Abstieg als Ausrede vor, um meinem Körper die eisigen Wassertemperaturen nicht zumuten zu müssen. Lieber weiter. Es ziehen schon wiede Wolken auf, die mir womöglich die Sicht vermasseln. Also besser nicht so spät oben sein. Kurz vor dem Passo Paschiet auf (2435) lasse ich den Blick immer wieder schweifen. Ich will heute eines der Tierchen besagter Steinbock-Population sehen. Und zack, links am Hang sehe ich tatsächlich ein gehörntes Tier. Kann aber zu dem Zeitpunkt noch nicht sagen, ob es ein Steinbock ist. Zu weit weg. Beeindruckt bin ich aber in jedem Fall. Leider wieder Wolken in Richtung Pass Ein gehörntes Tier Hier ging wieder runter? Oben türmen sich wieder die Wolken. Erst ein wenig runter, dann wenig später folgt ein Gegenanstieg zum Colle Costa Fiorita (2465 m). Der Abstieg ist im ersten Moment nicht ganz eindeutig, aber ich finde - nicht sofort, aber schnell auf den richtigen Weg. Kurz nach dem Colle Teina soll dann der senkrecht absteigende Pfad kommen. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, was damit gemeint ist. Fast senkrecht geht es hier meiner Ansicht nach nirgendwo runter. Ich bin nicht unglücklich darüber. Allerdings ist der Weg zwischen dem Colle Teina und dem Beginn des Waldes sehr schmal, verläuft an steilen Grashängen, ist teilweise abgerutscht und ziemlich verwachsen. Ich muss sagen, eigentlich erfordert der gesamte Abstieg viel Konzentration. Man muss mal wieder sehr aufpassen, wo man hintritt, aber ist dieses Jahr ja nicht das erste mal. Und das hört auch eigentlich nicht auf, als ich in den Wald komme und dann den steilen Abstieg in Serpentinen ins Bachbett Rio di Venaus gehe. Sehr wild und verwachsen ist dieses Tal. Das wilde, zugewucherte Tal Mein Ziel ist der Weiler Villaretto, ein Kilometer hinter Usseglio. Dort werde ich auf der Wiese hinter dem Albergo Furnas zelten. Aufgrund der Badepause bin ich heute sogar vor der Seilschaft im Albergo, Weit hinter mir sind sie jedoch nicht. Als ich zum Bach absteige, kann ich ihnen zuwinken. Nach Vilaretto Bevor ich das Zelt aufbauen kann, muss ich erstmal den Grund von ein paar Dieseln befreien und möglichst eine brennesselfreie Zone finden. Hätte ich im Umfeld nach einem Plätzchen gesucht, hätte ich vielleicht was Schöneres gefunden, ein letztes gemeinsames Abendessen mit den Dreien ist aber auch nett und der "wilde" Abstieg sowie die Wassertemperatur des Lago Verde wird beim Essen natürlich ausgiebig diskutiert.1 Punkt
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Do 13.8.2020 Balme Heute gibts nicht so viel zu berichten. Über Nacht bin ich in eine Art Schlaf-Koma gefallen. Morgens nicht um 5:30h frühstücken sondern um 8:30h und zwar ganz gemütlich bis 10:00h! Les Montagnards Les Montagnards ist eine sehr angenehme Unterkunft für einen Pausentag. Nach dem Frühstück trödel ich ein wenig rum, dann mache ich einen Spaziergang nach Balme (die Unterkunft ist in einem vorgelagerten Ortsteil). Man kann prima durch das nette Bergsteigerdorf bummeln. Balme wird als eine Wiege des Alpinismus bezeichnet. Rührt wohl daher, dass mit dem benachbarten Dorf Bessans auf der anderen Seite des vergletscherten Grenzkamms Handel betrieben wurde und die Händler sich aufgrund der Erfahrung auch bestens als Bergführer eigneten (von einer Frau wird in dieser Hinsicht ebenfalls in der Literatur berichtet! Aber nur die Jungs werden engagiert..). viele alte Häuser, vereinzelte herausgeputzt in Arbeit... Architektur Ich setze mich vor die Bar Centrale, trinke ein lokales Bier (mal kein Wasser) und genieße es sehr, die Seele in diesen schönen Ort baumeln zu lassen. Mir gehts richtig gut, ich denke an die vergangen Tage, was ich erlebt und geschafft habe. Das Wetter ist gar nicht soo schlecht, mal Sonne, mal Wolken. Zurück im Albergo sortiere ich meinen Kram und wasche. Das Übliche. Was man halt so macht an so nem Tag. Café, Schwätzchen mit den anderen draußen vor der Hütte. Dann nochmal ins Alimentari. Getrocknete Aprikosen sind mein neue Doping-Mittel, die haben mich auf einer Etappe sowas von nach vorne gebracht. Regen kommt später, während wir beim leckeren Abendessen sitzen. Am Ende des Tages nehme ich mir noch vor, dass ich morgen meinen ersten Steinbock sehe. Es soll in Pass-Nähe wohl eine Population geben...1 Punkt
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OT: Hab leider andere Erfahrung gemacht ...1 Punkt
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Mi 12.8.2020: Pialpetta - Balme (1670 rauf - 1230 runter) Mein längster Aufstieg... 6:10h geht, nach einem gut gemeinten, aber leider kalten Kaffee aus der Thermoskanne los. Es wird gerade hell. Schon kurz nachdem ich aus dem Posto Tappa raus bin, sehe ich schon wieder einen Trail Runner. Kurzer Blick zurück zum Haus - oben ist noch Licht, sind die anderen noch in der Unterkunft oder auch schon unterwegs? 8 Stunden netto stehen heute auf dem Programm. 1600 m hoch, 1150 runter. Gewitterrisiko ab 15h. Ich merke den gestrigen Tag in den Knochen, aber es geht schon. Zuerst läuft es ganz gut. Je höher ich komme, desto mehr Wolken. Mir ist klar, da kommt noch was. Die letzten 300 (?) Hm kurz vor dem Pass wird mir etwas mulmig. Erst ein Abschnitt mit nassen Steinen, der Weg sehr schmal links und rechts Erlengebüsch. Gut, dass mir niemand entgegenkommt. Dann ganz schön steil durch Blockgelände, die Felsen sind nass und es geht ganz schön runter... Ab und zu Herzklopfen, als es um die Kurve geht. Ich versuche mich zu fokussieren und bin erleichtert, als ich den letzten Anstieg und das Herzklopfen hinter mir habe. Vor mir sehe ich einen der beiden Typen mit den großen, heavy Packs, denen ich schon ab und an begegnet bin. Oben auf dem Pass sage ich zu ihm: "Puh, den Anstieg mit dem schweren Rucksack", er: "Das spürt man mit der Zeit nicht mehr". Ich ahnte schon, dass ich oben nix sehen werde. Der Blick auf die andere Seite ist nicht sonderlich attraktiv, dichter Nebel. Nützt nichts, ich halte mich nicht lange auf und mache mich zeitnah an den Abstieg. Etwas weiter unten sehe ich, wie die Jungs ihren Krempel auspacken, vermutlich wollen die kochen - und auch da Zelten? Hm ich gehe weiter. Als ich bei den ersten Bäumen ankomme, fängt es an zu tröpfeln und zu grummeln. Leider ist der Weg gerade hier nicht optimal markiert. Verwirrende Viehpfade, wie es in der Wegbeschreibung immer so schön heißt..., das kostet wieder etwas Zeit, aber ich finde den Weg. Bis ich in Balme ankomme dauert es noch ein Weilchen, was wiederum bedeutet, es bleibt nicht aus, dass ich irgendwann auch richtig im Regen laufe. Mit der Aussicht auf eine heiße Dusche finde ich das aber nicht sonderlich dramatisch. Als ich um 16:15h ankomme, bin ich einigermaßen kaputt, schaffe es noch nichtmal, einer Freundin auf ihre Nachricht zu antworten, weil ich so müde bin. Ich freue mich aber über mein großes, schönes Zimmer, eine tolle, heiße Dusche und den Pausentag morgen, diesmal ohne irgendwelche Ausflüge. Der Wetterbericht verspricht eh einen Regentag.. Ein Blick aus dem Fenster sagt mir, dass die Jungs mit den schweren Rucksäcken scheinbar im B&bB nebenan einchecken. Da oben wär’s heut sicher nicht gemütlich. Beim Abendessen mit der 3er-Seilschaft, sitzen sie am Nachbartisch und erzählen von ihren Section Hikes auf dem PCT. Zu dem Zeitpunkt gehe ich noch davon aus, dass sie die gesamte GTA laufen... Keine Ahnung warum. Sie sagen, das meiste oder ein großer Teil im Rucksack sei Proviant... Ach ja, abends checke ich meine mails und habe eine Nachricht von S. und ihrem Mann. Sie haben die langen Etappen von Ceresole mit dem Bus umfahren und man glaubt es kaum: S. hat ihren zweiten blauen Trailrunner wieder! Als sie im Bus sitzend die Tal-Straße lang fährt, sieht sie den Schuh am Straßenrand liegen. Ohne italienisch zu können, schafft sie es irgendwie, dem Busfahrer in 30 Sekunden zu erklären, warum er jetzt anhalten und kurz auf sie warten soll, während sie wahrscheinlich einen halben Kilometer die Straße entlangläuft und ihren Schuh einsammelt.1 Punkt
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Di 11.8.2020: Ceresole - Pialpetta (1170 rauf / 1610 runter) Gibt es eigentlich auch sowas wie den 'Hikers High'? In den nächsten Tagen warten drei Täler auf mich, die sogenannten Lanzo-Täler. Man stelle sich den in Nod-Süd-Richtung verlaufende Grenzkamm mit einer Höhe von 3000 - 3600 m vor, davon im rechten Winkel abgehend das Val Grande, Val di Ala und das Valle di Viù. Alle drei vereinen sich dann in der Kleinstadt Lanzo, daher der Name Lanzo-Täler. Turin ist nicht mehr weit. Was sie ausmacht, ist unter anderem, dass sie tiiiief eingeschnitten sind (was das für das Tagespensum bedeutet ist klar...) und einen tollen Blick zum vergletscherten Alpenhauptkamm, zumindest bei guter Sicht, bieten. Höhepunkt könnte anschließend die Besteigung des Rocciamelones sein, mit seinen 3538 m. 6:35 h Abmarsch und ein Porridge-Päckchen leichter. Die anderen, die im Haupthaus übernachtet haben, mussten auf trickreiche Weise zu ihrem Frühstück durchdringen. Angeblich sollte alles zur Selbstversorgung bereit stehen. Offiziell gibt es erst ab 7:30h Frühstück, aber auch im Haupthaus bsteht der Wunsch, wegen der Gewittergefahr früh los zu gehen. Schöne Idee mit der Selbstversorgung, nur leider war wohl die Tür verschlossen, so das die Truppe sich etwas einfallen lassen musste. Die Lösung des Problems war, einfach durchs Fenster einzusteigen - was sonst. Die jugendliche Mannschaft des Refugios war ist sehr nett, aber auch ganz schön verspielt und der Informationsfluss etwas lückenhaft. Bevor ich in den Wald gehe, noch einen Blick auf den Stausee und den ein oder andern Berg, der von der frühmorgendlichen Sonne zauberhaft angestrahlt wird. Begleitet werde ich heute morgen in geringem Abstand von zwei jugendlichen Halbstarken mit Hund (welcher aber überraschend lieb ist). So ganz geheuer sind mir die beiden nicht, was machen die so früh im Wald, warum tun sie sich den anstrengenden Weg um die Uhrzeit an, so nach Wandern sehen die nicht aus. Irgendwann treffe ich auf eine Schafherde und verstehe, was die Jungs vorhaben. Sie kümmern sich doch tatsächlich um die Schafe, wer hätte das gedacht. Zwei halbstarke Hirten. Die Aussicht bleibt den ganzen Anstieg über grandios. Ich muss mich ständig umdrehen, um die tolle Bergkulisse zu genießen. Irgendwann hole ich die Seilschaft ein, sie macht in einem Hochtal Pause und übergibt mir quasi nach einem kurzen Schwätzchen den Platz für das zweite Frühstück und gehen weiter. Ich bin gar nicht so schlecht mit meinem Tempo! Ich schraube mich den Berg von Alpterrasse zu Alpterrasse nach oben. Heute flutscht es ganz gut. Ab dem Piano dei Monti dann Blockgestein. Aber alles super markiert. So finde ich relativ entspannt und noch mit echt guten Kräften auf den Pass. Die anderen erwarten mich oben, winken mir zu und mir entweicht ein mehrfaches Jauchzen. Wenn ich wüsste, dass es das gäbe, würde ich sogar sagen, ich hatte einen kleinen 'Hikers High'. Naja ich habe 1200m Anstieg hinter mir und bin relativ flüssig hochgelaufen und bin einfach richtig happy. Der Gran Paradiso ist von ein paar Wölkchen verhangen, so dass er nicht mehr ganz so gut zu sehen ist, aber die gesamte Bergkette auf beiden Seiten des Passes ist phantasisch. Ich bleibe nicht lang oben, überlasse den beiden betagten, aber topfitten Italienern, die von der anderen Seite kommen, den Pass und mache mich lieber schnell an den langen Abstieg. 1500 m geht es runter die Gewitterwahrscheinlichkeit bleibt, aber das Wetter ist eigentlich noch recht schön. Um 15:00 Uhr komme ich im Albergo Setugrino in Pialpetta an, die Damen der Seilschaft sitzen auf der Terrasse und begrüßen mich herzlich. Ich setze mich mit bester Laune dazu, heute hatte ich echt nen Flow. Bestelle mir ein leckeres Bier. Der Chef des Albergos ist ganz entspannt, begrüßt mich mit meinem Namen, ich fühle mich sofort sehr willkommen. Auf meinem Zimmer versuche ich etwas zu dösen aber richtig schlafen kann ich nicht. Bei einem Blick auf die Etappenbeschreibung der nächsten Tage fällt mir ein, dass ich dringend meine Unterkünfte fürs Wochenende reservieren sollte. Am 15. August ist Ferragosto (DER italienische Feier- und Ausflugstag). In Balme klappt's gerade noch so und in Usseglio ist alles dicht, aber als ich frage, ob ich hinterm Haus zelten kann, kam ein selbstverständliches "Si certo" (ja, sicher). So kann ich mit den anderen noch einmal gemeinsam den Abend verbringen, bevor sie abreisen. Das Abendessen hier im Setugrino ist vorzüglich, es gibt wieder Pasta und viele, viele Gänge, zum Nachtisch leckeren Apfelstrudel wer hätte das gedacht. Der Wirt packt uns für morgen früh ein Frühstücks-Paket samt Kaffee in der Thermoskanne fürs Zimmer. Auch morgen wollen wir wieder so früh wie möglich los. Es wird ein langer Tag mit vielen Höhenmetern. Nach der Mammut-Etappe werde ich in Balme nochmal einen Pausenta machen. Heute lief es aber echt gut. 6:38h - 15h. Geht doch.1 Punkt
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Linkliste Trekking Lagerplätze Deutschland
wilbo reagierte auf Trekkerling für Thema
Auch nur noch mal zum besseren Verständnis: die Plätze von @Carsten K. sind in meinem Eingangs Post schon drin und sind eben solche Lagerplätze, um die es hier im Faden geht. Aber es sind keine neuen Plätze. Zu den Anmeldungen der Plätze kommt man, wenn man auf die links in meinem Eröffnungsbeitrag klickt.1 Punkt -
Mo 10.8.2020 Mit den Bus in den "Cuore del Parco"… Heute ist ein Ruhetag angesagt. Ursprünglich wollte ich eine kleine Tour zum Lago del Dres machen, dort zelten und am nächsten Tag von da aus auf die Etappe, aber brauche etwas Ruhe und es soll auch schlechtes Wetter geben. Ich könnte gut den halben Tag im Bett verbringen, lasse mich aber von den anderen mitreißen und fahre mit dem Bus hoch zum Colle del Nivolet auf 2612m (ins Herz des Nationalparks). Der Touri-Ausflug verspricht beeindruckende Blicke auf den Gran Paradiso und viele vergletscherte 3000er. Leider stimmt der uns ausgehändigte Busfahrplan nicht und wir müssen im Ort etwas ausharren, aber Ich bin ganz entspannt, um 9h hätte ich heute nicht an einer Bushaltestelle stehen mögen und so ein bissl in der Sonne abhängen find ich ganz schön. Um 11:30h Uhr gehts also hoch, die Fahrt dauert knapp 1 Stunde und ist schon extrem beeindruckend. Wir fahren auf der Pass-Straße mitten durch den Grand Paradiso Nationalpark und es ist wirklich verwunderlich, dass diese so hoch hinauf führt. Wir vermuten, dass der Stausee der Grund dafür ist, aber es gibt noch wesentlich weiter hinauf. Leider wird das Wetter immer schlechter, je höher wir kommen. Beim Rifugio Savoia steigen wir aus. Wie zu erwarten, ist es sehr trubelig, obwohl noch nicht mal Wochenende. Die Sicht ist nicht besonders. Wir kommen auch nicht sehr weit zu Fuß, es fängt an zu regnen und in der Ferne grummelt es ordentlich, d.h. wieder Rückzug. Mittlerweile ist der Regen stärker geworden und es bleibt uns nichts weiter übrig, als unter einem Vorsprung der Hütte Schutz zu suchen. Auch wenn die Landschaft bei gutem Wetter vielversprechend ist, ist mir deutlich zu viel los, ich spüre akuten Schlafmangel und sehne mich in meine Kammer im Tal zurück. Weil das Wetter so schlecht ist, ist der Bus um 15:00 Uhr proppenvoll. G. macht die Luken oben auf, aber nach kurzer Zeit werden sie von einem Fahrgast schon wieder geschlossen. Anscheinend weiß dieser nichts von guter Durchlüftung gegen COVID-19, wir hoffen das Beste. Das erste Mal auf der Reise, dass mir coronatechnisch etwas mulmig ist. Im Dorf steige ich aus, um noch etwas Geld abzuheben und esse ein zweites Pannini in einer Bar. Der Regen hört auf, die Sonne scheint wieder und auf einem sehr schönen Spazierweg am Stausee entlang gehe ich weiter zum Rifugio. In der Unterkunft angekommen wasche ich mal meine Hose, die wirklich Wasser und Seife nötig hat (zum Abendessen muss ich dann mit Long Johns und Regenrock gehen, so what) und lege mich ein halbes Stündchen aufs Ohr. Die Wetteraussichten für die nächsten Tage sind wie schon erwähnt, nicht so doll. Ich hab schon die letzten 24 Stunden intensiv überlegt, was ich denn tun könnte und beschließe, die morgige Etappe trotzdem zu gehen. Zum Pass sind es nur 3h, selbst wenn es ein Gewitter gibt, müsste ich dann schon einigermaßen weit unten sein, wenn ich bei Sonnenaufgang starte - auch bei langer Etappe. Danach sieht man weiter. Die anschließende Etappe nach Balme (8h, 1670 rauf, 1230 runter) wollte ich eigentlich in 2 Tagen gehen und oben zelten. Aber bei hoher Gewitterwahrscheinlichkeit muss ich das nicht haben. Ich gebe zu, das Gewitterthema in Kombination mit der Etappe übermorgen nach Balme macht mir etwas Sorge, auch wenn ich eigentlich weiß, dass die Gewitter auch oft nicht kommen und - wie eine Freundin immer so schön sagt - die Statistik auf meiner Seite ist. Nach dem Abendessen tausche ich mit der neuen 3er-Seilschaft Telefonnummern und verabrede, falls ich es nicht schaffe und morgen doch zelte, rufe ich an. Die nette Geste meiner neuen Mit-Wanderer und das Wissen, dass sie auch losgehen, hilft. Zwei Neuankömmlinge bleiben wegen der Wetteraussichten hier und machen Tagestouren. Schauen wir wie’s weitergeht. Vielleicht bin ich auch gut ausgeruht und alles flutscht. Ach ja, die Neuankömmlinge haben den blauen Schuh nicht gefunden, S. und ihr Mann umfahren morgen die langen Etappen mit dem Bus.1 Punkt
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So 09.08.2020: Noasca - Ceresole Reale (980 rauf / 550 runter) Die gemütliche Wanderung… Trotz geringerer Höhendifferenz war der Tag gestern durchaus auch ein kleines Abenteuer. Heute erwartet mich „Eine gemütliche Wanderung…“. So beginnt jedenfalls die Etappenbeschreibung. Nach den letzten 6000 (?) Höhenmetern hätte ich nichts dagegen. Let’s see. Das Höhenprofil sieht zumindest etwas angenehmer aus und 4:30h - eigentlich ein Klacks. Ziel der Etappe ist das „smiling valley“, wie ein Alpinist von anno 1859 es nannte. Wir sind gespannt. Der erste Anstieg führt auf einen alten, steilen Saumweg durch den Wald. Alles prima. Man kommt an mehreren hübschen, verlassenen Weilern vorbei. In dem Ruinendorf „Maison“ auf 1567m beispielsweise gibt es ein altes museales Schulhaus, mit hergerichteten Schulzimmer, im Geisterdorf Capelle sieht man noch an einem sehr alten halb verfallenen Haus ein Wandgemälde. Weiler auf dem Weg Vecchia Scuola di Maison Ein nachgestelltes Klassenzimmer Geisterdorf Capelle herzallerliebst... Nach dem "Museum" (Vecchia Scuola di Maison) geht der Weg höhenlinienparallel weiter. Ab und an hat man einen schönen Blick. Dann geht es noch eimal steil den Hang hinauf auf einen Sattel. Ich komme am höchsten Punkt dieser Etappe an, der Alpe Prà del Cres auf 2002m. Kapelle von Borgo Vecchio. Es geht nochmal hinauf S. nebst Gatte und ich wechseln uns heute immer mal wieder ab. Mal laufen sie voraus, mal treffen wir uns, gehen ein Stück zusammen, machen Pause, mal bin ich vorne. Das funktioniert ganz schön. Bevor es an den Abstieg geht, kurz vor der Alp Casa Bianca hätten wir uns beinahe noch mal verfranzt. Wir sind der rot weißen Markierungen gefolgt und wären beinah wieder aufgestiegen. S. war so geistesgegenwärtig, dass ihr auffiel, dass es eigentlich nicht mehr hoch gehen kann. Und mein Navi bestätigte, dass wir falsch sind. Abstieg nach Ceresole Der Abstieg war dann ganz okay und zum ersten Mal bin ich nicht fix und fertig angekommen. Im Rifugio Fonte Minerali habe ich Glück mit dem Zimmer. Ich werde in die Casa del Bosco geschickt. Es ist ein kleines Hexenhäuschen hinter dem eigentlichen Refugio auf einer kleinen Anhöhe. Eigentlich ist es ein kleines Ferienhäuschen, unten Küche und winziges „Wohnzimmer“, oben ein Mehrbettzimmer und ein Dreibett-Zimmer. Sehr hübsch. Ich habe Glück und bin allein in dem Mehrbett-Zimmer. Viele junge Leute arbeiten im Rifugio. Das liegt wohl daran, dass die Gegend auch Klettergebiet ist. Mein Zimmer für die nächsten zwei Nächte.. Mal sehen was die kommende Woche bringt. Die tief eingeschnittenen Lanzo-Täler stehen an. Das Wetteraussichten sind so naja - viele Gewitter, aber ich versuche mich nicht verrückt zu machen und nicht zu viel zu grübeln, warten wir mal morgen ab. Ich bleibe wie angekündigt, 2 Nächte hier. Mittlerweile ist ein neues Dreigespann auf dem Trail… erste Kontaktaufnahme hat bereits stattgefunden.1 Punkt
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Sa 08.08.2020: San Lorenzo - Noasca (810 rauf / 790 runter) Die Geschichte mit dem blauen Schuh beginnt... Bevor ich heute aufbreche, noch ein Eintrag ins Gästebuch und einen Gruß an @zweirad, (der ihn, wie ich seit gestern weiß ja dann auch gefunden hat, wie schön). Die Wirtin erklärt uns noch, dass der offizielle Weg oder Abstieg (?) teilweise zugewachsen ist. Wir sollen den Pilgerweg kurz nach der Kapelle ins Tal nehmen. Dem Aufstieg folgt ein entspannter Abschnitt entlang der Höhenlinie bis zu besagter Kapelle. Zwischendurch kann ich tatsächlich mal eine ausgedehnte Mittagspause machen und einfach auf der Wiese in der Sonne liegen. An dem kleinen pittoresken Kirchlein treffe ich meine Mitbewohner und gehe mit ihnen ab hier zusammen. Wir entscheiden uns, den empfohlenen Weg ins Tal zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich die Hoffnung, unten eine Brücke über den Bach zu nehmen und den auf meiner Wanderkarte eingezeichneten Weg jenseits des Bauches gehen zu können. Das würde bedeuten, keine Autostraße. Der Abstieg durch einen hübschen Wald lässt sich gut gehen. Unten angekommen sehen wir gleich die angedachte Holzbrücke. Also, auf die andere Seite, bis wir wieder auf die GTA treffen. Eine Frau, die aus einem der Fenster der Häuser jenseits des Baches schaut, sieht unser Vorhaben etwas kritisch und meint, der Weg sei kaputt, aber wenn wir gute Wanderer seien, könnten wir es ja versuchen. Hm, was sind „gute Wanderer“? Wir geben auf jeden Fall wirklich unser Bestes, müssen aber irgendwann feststellen, dass es einfach nicht weitergeht bzw. es keinen Weg mehr gibt. Die nächsten Stunden nur noch durchs Unterholz kämpfen - muss nicht sein. Also alles wieder zurück, zur Straße und dieser folgen. Die Straße ist leider sehr eng wir müssen echt aufpassen angesichts des Verkehrs. Die Lage bessert sich etwas, weil die Straße breiter wird, aber wir kommen nur langsam voran und es macht wenig Laune. Ab Prà, wo wir wieder auf die GTA treffen würden, sind es immer noch 1 Stunde bergan. Und bis Prà ist es noch ein ganzes Stück. Durch die Sucherei auf der anderen Bachseite haben wir viel Zeit und Energie verloren. Es ist spät, wir sind müde und nicht mehr so motiviert. Sollte die Bushaltestelle weiterhelfen? In Corona-Zeiten ist das mit den Bussen so eine Sache..., es kommt kein Bus, der kommen könnte und sollte. Wir überlegen, ob wir trampen, aber auch hier... zu Corona-Zeiten erfolgsversprechend? Wir beschließen, drei Autos eine Chance zu geben, klappts nicht - dann laufen wir weiter. Das erste Auto, ein Camper, hält nicht, das zweite Auto fährt langsam aus einer drei Häuser Siedlung in der Nähe der Bushaltestelle… ich versuche mein freundlichstes Lächeln aufzusetzen und siehe da, das Auto hält (also, ich will jetzt damit nicht sagen, dass es an meinem Lächeln gelegen hätte...). Die Stimmung steigt wieder. Ein ganz netter Mann nimmt uns mit. Ich sitze vorne und versuche mich im Smalltalk auf Italienisch und freue mich irre, dass das klappt. Er lässt uns in Noasca auf dem Dorfplatz raus. Wir bekommen im Posto Tappa Gran Paradiso ein Zimmer - nach etwas anfänglichen Schwierigkeiten, denn der Angestellte scheint nicht wirklich zu wissen, was Sache ist. Aber egal. Als wir auf dem Zimmer sind, stellt S. fest, dass ihr zweiter (ehemals am Rucksack befestigter) Trailrunning Schuh fehlt (sie hat zwei Paar Schuhe mit, da sie beim Auf- und Abstieg mit unterschiedlichen Schuhen unterwegs ist). Wir überlegen, wo sie ihn wohl verloren hat und vermuten, dass es beim Ein- oder Ausladen des Gepäcks in das Auto passiert ist. Als wir beim Abendessen sitzen, sieht S. plötzlich, wie draußen der Fahrer von eben sitzt. Sie flitzt hinaus, ich hinterher (sie kann kein italienisch), und wir schauen alle gemeinsam nochmal im Kofferraum des Wagens nach. Nichts. Am Abend rufe ich auf Wunsch meiner "Mitbewohnerin" in San Lorenzo an und bitte die Wirtin , die nächsten Wanderer zu instruieren, dass sie nach einem zweiten blauen Salomon-Schuh Ausschau halten sollen und ihn mit nach Noasca, besser noch bis nach Ceresole (wo die beiden morgen für zwei Nächte sind) mitbringen. Sie versteht mich sogar einigermaßen und stimmt zu. Aber ob die den Schuh finden werden? Ich bin skeptisch. Das Abendessen ist zwar lecker, aber es wird alles komplett in Einweg-Geschirr serviert. In einem ganz normalen Ristorante: Pappteller, Plastikgläser, Plastikbesteck, selbst der Kaffee im Pappbecher. Man stelle sich den Müllberg an jedem Abend vor.1 Punkt
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Do 06.08.2020: Ronco - Talosio (1170 rauf / 890 runter) Niemals spät aufbrechen! Der Wirt fährt mich am Morgen die Straßenkilometer von Campiglia nach Ronco, allerdings erst um 9:30h. Dort angekommen will ich noch etwas Proviant einkaufen und stelle mich in die bei den kleinen Läden übliche Schlange, denn auch in Italien dürfen sich in die Alimentari meist nur 2 Leute gleichzeitig aufhalten. Der Plan ist heute, ein Stück nach Talosio ein Plätzchen für das Zelt zu suchen. Das Posto Tappa in der alten Schule soll nicht so attraktiv sein und ich könnte die Etappe danach etwas abkürzen. Alimentari in Ronco: Andra tutto bene - alles wird gut. Es ist also schon recht spät, als ich loslaufe. Dummerweise passe ich nicht richtig auf und die rot/weiße Markierung leitet mich auf die falsch Seite des Baches und ich handle mir damit 45 Minute extra Weg ein. Hätte ich die Wegbeschreibung richtig gelesen wäre das nicht passiert. Egal. Mitunter ist der Weg nicht ganz eindeutig, aufgrund verwirrende Kuhpfade, aber es geht schon. Meter um Meter nähere ich mich dem Pass Colle del Crest. Der Abstieg ist heute angenehmer, aber irgendwie merke ich die letzten Tage in den Knochen und dass ich ganz schön k.o bin. Ich habe mich ziemlich bemüht im Vorfeld, Kondition aufzubauen. Aber im Flachland... Berge sind dann doch was anderes. Glaub, da hat man keine Chance. Aufgrund der sich anzeigenden Erschöpfung denke ich, wenn ich unterhalb an der nächsten Alpe Wasser kriege, zelte ich vielleicht doch vor Talosio? Ein Stück oberhalb des Kloster (schätze 30min oberhalb) finde ich dann was, nicht ganz eben, aber egal. Da es schon recht spät ist, entscheide ich mich, hier zu bleiben. Mag einfach nicht mehr. Werde das morgen schon hinkriegen, auch wenn die Etappe morgen auf 7:30h angesetzt ist. Ob das klug war, wird sich morgen zeigen. Beim Aufbau des Zeltes achte ich immerhin darauf, dass der Kopf erhöht liegt. Immerhin. Einen Löffel habe ich mittlerweile aus dem Posto Tappa in Campiglia, da gabs ne Gemeinschaftsküche, in der Einmalbesteck rumlag. Couscous mit selbst getrocknetem Gemüse, Parmesan und Walnüssen...1 Punkt
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Mi 05.08.2020: Piamprato - Campiglia Soana (1000 hoch / 1200 runter) Manchmal lohnt es sich einen Schlenker zu machen... Heute folge ich einem Tipp aus dem Rother. In 6h soll es von Piamprato über den Colle della Borra ins Valle di Campiglia gehen, man soll einen traumhaften Einblick in einen noch recht unbekannten Teil des Gran Paradiso Nationalparks bekommen. Die Rother-Authoren sollten Recht behalten. Bei traumhaftem Wetter komme ich erst um 8:30h los. Nach dem anstrengenden Tag gestern, lasse ich es entspannt angehen. Ich muss beim Frühstück etwas improvisieren, da ich meinen Glöffel zu Hause vergessen hatte. Abhilfe schafft der Griff meiner Zahnbürste (als hätte ich es geahnt, habe ich das klappbare Hinterteil vorher nicht abgemacht, e voià double-use…). Nicht ideal, aber muss meinen Porridge somit nicht mit den Händen "löffeln". Auch heute zieht sich der Anstieg etwas. Dafür ist der Ausblick von dem 2548m hohen Colle della Borra ist heute umwerfend - wow! Ich sehe einen Italiener, der mich zwischendurch überholt hat, lasse mich auf einem etwas nicht eindeutigen gerölligen Stück von ihm ablenken und gehe in seine Richtung. Als ich oben bin, merke ich, dass ich vom Weg abgekommen bin und nicht auf dem Pass stehe sondern noch weiter oben. Ich brauche einen Moment, bis ich mich orientiert habe, finde dann aber den Weg zum Pass. Der Abstieg ist wieder sehr lang, der Weg ist etwas kaputt, viele Steinstufen machen das Gehen mühsam, aber insgesamt besser als gestern. Die Sonne bruzelt und bruzelt, kein Schatten durchweg auf der ganzen Etappe. Ich bin aber eigentlich ganz froh darüber. Besser als Gewitter, zumal die Sicht einfach genial ist. Sonnencreme wird wohl nicht ganz dagegen ankommen, fürchte ich. Campiglia ist ein nettes Örtchen. Die ersten Schilder weißen mich darauf hin, dass ich im Gran Paradiso bin und gewisse Regeln zu beachten habe. Ich bin die einzige Wandererin in dem Posto Tappa Phoenix, das erst im zweiten Jahr besteht. Zuvor hätte man die Etappe bis Ronco gehen müssen, was die Etappe deutlich verlängert hätte. Zum Posto Tappa gehört eine kleine Trattoria, wo ich abends wieder gut versorgt werde und ich mich sehr wohl fühle. Der Chef bietet mir an, mich morgen mit dem Auto nicht nur nach Valprato sondern direkt nach Ronco zu bringen, da der Bus aufgrund von Corona nicht wie von mir recherchiert von Campiglia nach Valprato bzw. Ronco fährt. - Prima, das erspart mir sehr viel Asphalt und die Strecke morgen ist lang genug. Er will zwar nicht so früh los, aber der Bus wäre auch nicht so früh gefahren und zu Fuss wäre ich auch ne Weile unterwegs und das auf Asphalt. Habe ich schon erwähnt, das ich einen Monster-Muskelkater habe? Hoffentlich stellt sich bis morgen ein Trainingseffekt ein, wenn ich sehe, was an Höhenmetern die nächsten Tage auf mich zukommt....Glaub in Ceresole braucht’s n Ruhetag ohne Ausflug. Auch wenn mein Plan war, von da aus hoch zu einem See aufzusteigen und dort zu zelten… Aber bis dahin sind ja erstmal noch der ein oder andere Pass zu bewältigen.1 Punkt
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Di 4.8.2030: Succinto - Piamprato (1400 hoch / 1000 runter) Die Angst- Etappe Heute die angeblich schwierigste Etappe - und meine erste „richtig“ des diesjährigen GTA-Abschnitts. Vom Valchiusella gehts an den Rand des Parco Nazionale del Gran Paradiso. Dieser wird mich dann die nächsten Tage noch begleiten. Zuvor jedoch, beim Frühstück grüßt mich Giuliana von einem Martin aus dem Internet… ich weiß erst nicht genau, wen sie meint, aber dann ahne ich, dass ich mit ihm über wanderweb.ch (das Forum des Rotpunkt-Verlag - hier gibt es aktuelle Informationen zu zugewachsenen Wegen, geschlossenen Unterkünften etc.) ausgetauscht habe. Wir wollten uns eigentlich in Ceresole treffen, aber da ich noch einen Schlenker gehen will, klappt das nicht. Er ist 1 - 2 Tage weiter als ich. Allerdings - wer weiß ob sich unsere Wege nicht doch noch kreuzen… Bei der Gelegenheit lasse ich ebenfalls schöne Grüße an @zweirad ausrichten, der möglicherweise in 2 - 3 Wochen hier vorbeikommen könnte. Wir hatten uns quasi per PN auf die Tour gefreut, ausgetauscht und vorbereitet (er ist grad auf dem gesamten Nordteil und vielleicht noch weiter unterwegs…). Ok, also Rother sagt „Langer Aufstieg, Beste Trittsicherheit benötigt der Abstieg, da Bodenlöcher von der Vegetation verdeckt sind und es ein paar schräge, bei Nässe rutschige Felsplatten zu überwinden gilt. Die Sicherungsketten sind nicht immer logisch angebracht." Schauen wir mal bei Herrn Bätzing. Er sagt: „Diese Etappe ist sehr lang und enthält beim Abstieg vom Pass ein ausgesetztes Wegstück, das Erfahrung und Schwindelfreiheit erfordert.“ In der Wegbeschreibung stehen dann noch so Sachen wie „danach gibt es noch einige schwierige Stellen mit glatten Felsen, die teilweise mit Gras durchsetzt sind und nicht mit Seilen gesichert sind, bei denen es gleich neben dem schmalen Pfad fast senkrecht in die Schlucht geht“. So weit, so gut. Durch den netten Abend war ich eigentlich gut abgelenkt, das Wetter ist sehr gut und naja, habe Respekt, aber wird schon gehen. Mulattiera Valchiusella Es fängt tatsächlich gemütlich an. Erstmal gehts ja nach Fondo und von da auf einer Mulattiera weiter entlang der „Chiusella“. Der Weg zum Pass ist dann aber sooo lang. Vor allem das Stück von einer Alp, einem Sockel bis zum Pass geht nur noch im absoluten Schneckentempo. intuitiv fange ich an mit mir selbst zu sprechen, und was bleibt mir anderes übrig, mir gut zuzureden, weiter ins Detail gehe ich hier nicht. Aber das letzte Stück scheint ja immer nie Enden zu wollen. Hier besonders. Aber irgendwann bin ich oben und habe einen grandiosen Ausblick. Immer wieder eine schöne Alp Ist das schon der Gran Paradiso Nationalpark? Blick bis zur Poebene Dann kommt der Abstieg. Ein kurzes Stück nach dem Pass kommt mir ein junger Italiener entgegengespurtet. Er fragt nach der Schwierigkeit des Weges auf der anderen Seite. Ich umgekehrt natürlich auch. Er meint, ein paar Löcher im Boden, aber nichts dolles. Naja, besagte Löcher, relativ steile Steinstufen stellen sich als sehr anstrengend heraus. Man muss einfach bei jedem Schritt konzentriert sein. Seilversicherte Stelle mit den schrägen Bodenplatten gingen sogar einigermaßen, aber bin trotzdem mit dem Hintern so halb runtergerutscht, vielleicht aber auch eher, weil ich im Kopf hatte, dass die so heikel sein sollen… Die ausgesetzte Stellen werden mit Herzklopfen gemeistert, Schritt für Schritt. Der italienische Trailrunner (nicht wirklich rennend, aber sehr flott unterwegs) mit orangenem T-Shirt und viel krausem Haar überholt mich zwischendurch wieder und scheint sich etwas um mich zu sorgen, mein Gesichtsausdruck muss was auch immer erzählen, dabei bin ich doch einfach nur fokussiert. Er fragt jedenfalls zweimal ob alles ok ist. Klar sage ich und hoffe, dass ich bald wieder alleine, ungesehen mit welchem Gesichtsausdruck auch immer den Berg runter schleichen kann…., einmal wartet er sogar 2 Minuten und fragt, ob er helfen kann… Dann gibt er auf und joggt davon. Durch die Schlucht noch weiter... Ich komme irgendwann an, irgendwann ist man ja immer oben oder unten... das ist zumindest meine Idee. Als ich ankomme, sitzen Totti und seine Gang schon beim Bier auf der Terrasse und begrüßen mich mit freudigem „Hallo". Meine größte Sorge ist, dass sie schon seit 13h hier sitzen (nicht wirklich, aber ein bissl) - es ist 17:30h, ich bin um 7:10h gestartet. Angesetzt für die Etappe sind 7:15h netto. Aber angeblich sitzen sie erst eine Bierlänge (haben allerdings ne Badepause gemacht). So what, ich hab’s geschafft und exe eine Cola und genieße noch ein wenig in der Sonne. Dann sagt doch tatsächlich die Frau neben mir, es gäbe noch nen fieseren Abstieg auf der Etappe nach Noasca. Ihr Nachbar sei Bergführer und wär die GTA schon mal gegangen. Heavens! Kurz darauf baue ich zum ersten Mal mein Zelt auf (hinter der Locanda Acquila Bianca gibts eine Zeltwiese). Ich bin die einzige Bewohnerin, dieser Zelt-/Camperwiese und habe Zugang zu WC und luxeriöser Dusche. Freu mich richtig auf die Zeltnacht. Im Posto Tappa wärs auch eng geworden, gibt zwar 2 dreistöckige Betten aber im obersten Stockwerk hätte man platztechnisch nahezu Probleme, sich umzudrehen, ohne an die Decke zu stoßen.. Insofern hat sich alles gut gefügt. Nochmal Abendessen mit Totti & co in der Locanda. Die vier fahren morgen mit dem Bus ein kurzes Straßenstück nach Roncò, um nach Talosio zu laufen. Ich mach die Schlenker-Etappe über den Colle della Borra in einen wohl unbekannten Teil des Gran-Paradiso-Nationalparks. Was für ein anstrengender Tag. Ich kann jetzt gar nicht sagen, ob die besagten Stellen so schlimm waren. Ich war einfach vom Aufstieg erschöpft und dann fokussiert, angestrengt, konzentriert und mit ein wenig Herzklopfen ging’s dann. I did it! Am Ende happy.1 Punkt
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Trailrunning Overnighter? Pace/Einteilung/Rucksack
Nucleus reagierte auf Painhunter für Thema
So. Die Vorbereitungen laufen für nächsten Sommer! Das mit dem UL und packen wird gut klappen da ich sehr viel Erfahrung mit XSUL BW habe und 18L Fassungsvermögen auf nem Overnighter im Sommer normalerweise habe. Der Trailrunning Rucksack von GRIVEL hat ja 20L. Das sollte passen. Ich werde ja auch half supported unterwegs sein. Aktuell bin im am Trainieren, ich laufe 3 bis 4x in der Woche eine 12-20km lange Strecke mit 300 bis 500hm für die reine Grundlagenausdauer. Der Plan ist im nächsten Sommer ein half supported Trailrunning-Ultramarathon-Overnighter auf der Zeugenbergrunde (einfach Zeugenbergrunde googeln) rund um meinen Wohnort. Lasst euch ned von der Seite veräppeln, der hat knapp 81km statt wie angegeben nur 50k. Keep on running...1 Punkt -
Sa/So, 01./02.08.2020 Alpenüberquerung bei Nacht... ...mit ein wenig Häckmäck Wie bereits erwähnt, sollte die Anreise mit dem Zug erfolgen. Bereits Ende Februar waren Super-Sparpreis-Tickets nach München und dann für den Nachtzug im Liegewagen nach Mailand gebucht. Corona machte den Nachtzug dann zu einer unsicheren Nummer. Wird er fahren, Ab wann? Unter welchen Bedingungen? Lange war Ende Juni als neuer Start- und Einsatztermin auf der Website der österreichischen Bahn veröffentlicht. Ich lasse jetzt mal unzählige Telefonate und Umbuchungen außen vor. Letztendlich hatte ich für die Hinfahrt ein Ticket über Bologna (da erst 2 Tage später der Zug München - Mailand eingesetzt wurde) und ich durfte (und musste, dank der italienischen Vorgaben) meine Reservierung umbuchen: Vorgabe war, es werden nur Privatabteile verkauft. Da ich allein unterwegs bin und in der Folge das Abteil alleine bezahlen muss, entschied ich mich, die Reservierung für einen Platz im Liegewagen in ein Privat-Sitzabteil umzubuchen. Eine Fahrt München - Mailand (bzw. Bologna) sollte 99 Euro kosten (ich glaube, der Preis gilt für max 3 Personen). Es handelt sich um Abteile „der alten Schule“, die Sitze kann man nach vorne ausziehen und hat dann eine Liegewiese. Ich fand den Preis fair und die Vorstellung die Nacht über das Abteil für mich zu haben, großartig. Avanti Da ich aus dem Norden komme und schon 5 - 6h Bahnfahrt mit Maske hinter mir habe, genieße ich meine großzügig gewählte Umsteigezeit und schlendere noch ein wenig durch Münchens Glockenbach-Viertel, gönne mir ein gutes Abendessen und steige dann um 19:30h in den Nightjet nach Bologna. Bei jedem Bremsen schieben sich die Sitze von alleine ein Stück in die Horizontale, die Polyester-Vorhänge zum Gang wackeln in sanftem beige im Takt der Reise. Und dann sehe ich die ersten Berge. Ein Himmel, düster, wie so oft, mit dunklen Gewitterwolken. Mir fällt auf, dass ich in diesem Zug, der weiter nach Rom fährt auch schon bei meiner Tour in die Abruzzen saß. Die Stimmung war ähnlich. Ziel am nächsten Tag und Start meiner Wanderung ist Traversella. Dummerweise komme ich an einem Sonntag an, da fahren in Italien gern mal keine Busse. Eigentlich weiß ich das. Keine Ahnung was ich mir da Anfang des Jahres gedacht habe. Auf meine freundliche Nachfrage im Vorfeld im Albergo Miniere, ob man mich am Bahnhof abholen könne, bekam ich schnell eine positive Rückmeldung. Super, für 20 Euro kommt jemand und fährt mich 35min von Ivrea das Tal hoch. Taxi hätte knapp das Doppelte gekostet und bei Ankunft am Bahnhof klappt auch alles wie geplant. viel gabs in diesem Ort nicht, aber eine Bar und ein Alimentari Traversella ist ein netter kleiner Ort, das Albergo liegt am Dorfplatz und ich habe genug Zeit in Ruhe anzukommen. Ich sitze noch eine Weile vor dem Albergo, trinke einen Vino, höre abwechselnd dem Regentrommeln zu, dem Grollen von den Bergen und das unfassbar Geschnatter der alten Dämchen die ebenfalls ihren Aperitif trinken.. So langsam komme ich runter und genieße dieses typische abendliche Sein auf der GTA... Dorfplatz. Kommen, Gehen, Schauen, Beobachten, sich Phantasien hingeben, wer mag das sein, wohin gehen jene...Zuhören und vor allem Warten aufs Abendessen. Das Menü am Abend ist natürlich fantastisch und ich beobachte die anderen Gäste. Alle Damen und Herren mindestens 70+, zum Teil mit Gehhilfen, die nicht den üblichen für die Berge entsprechen. Alle Seniorinnen und Senioren irgendwie auf ihre Weise sehr sweet und gut zurechtgemacht. Ich komme mir schon sehr schräg vor mit meinen Outdoor-Klamotten. Ich frage mich, wie sie wohl ihren Urlaub verbringen, rundherum Berge und bestimmt kaum jemand trittsicher. Ich tippe auf ausgiebiges Essen mittags wie abends, Siesta, Karten spielen und vielleicht mal einen Spaziergang. Ich werde natürlich genauso heimlich beäugt, denn als ich am nächsten Tag vor dem Aufbruch Proviant einkaufe, sprechen mich zwei der Damen, die gerade durch den Ort wackeln, an. Wir halten einen dieser netten kleinen Pläusche, die ich aus diesem Land schon kenne und mag und freue mich kurz nochmal in Kontakt gekommen zu sein bevor es in die Berge geht und mich in deren Sprache halbwegs verständlich machen zu können.. Herrlich altmodischer Speisesaal. Ich saß rechts, Alle Seniorinnen und Senioren an der linken Fensterfront.1 Punkt