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Ultraleicht Trekking

TAR Neo Air NXT - der neue Goldstandard?


DaNilz

Empfohlene Beiträge

Am 2.10.2023 um 08:24 schrieb Cephalotus:

Ich will damit sagen, dass die höchsten Drücke in der Matte dann zustande kommen, wenn man sie nur punktuell belastet, z.B. eben beim hinlegen, sitzen, aufstehen und ganz besonders aber dann, wenn man sie in der Sonne bzw. im heißen Zelt tagsüber herum liegen lässt, ohne vorher einen Teil der Luft abzulassen.

 

Das stimmt sicher so. Ich denke auch, dass nicht nur der Druck an sich sondern auch Scherkräfte eine Rolle spielen. Wenn die Matte nicht gleichmässig (plane Fläche) zusammengedrückt wird, treten wohl am Rand der produzierten Eindellung seitliche Scherkräfte auf, die die Querverbindungen ev von der Seite her beginnend ablösen könnten.

Zum Reifenvergleich und dem Temperatureffekt: Ich denke, beides ist komplizierter. Wenn die Matte in eine starre, gut passende Kiste verpackt wäre, könntest du diese auf geradezu monströse Drücke aufpumpen, da dann keine Last auf die Kammern entstünde. Einen Fahrradschlauch ohne Pneu kann man eben nicht auf 8 bar aufpumpen.

Umgekehrt ist die Temperaturrechnung zu einfach (pV = nRT), da das Volumen nicht konstant ist. Die Matte dehnt sich etwas aus, und damit ist der Druck am Ende nicht so hoch. Bei einer Temperaturänderung von 10 auf 30 Grad (was extrem ist) sind das aber nur 303K/283K=1.07, also 7% Volumenzunahme bei gleichbleibendem Druck, das ist nicht viel. Was in der Realität passieren dürfte, ist eine etwas kleinere Volumenzunahme (die man ja auch sieht!), verbunden mit einer geringen Druckzunahme. Auch müsste für eine 7% Druckzunahme die Matte im kalten Zustand absolut prall aufgepumpt gewesen sein, und das Material komplett unelastisch. (Ich selbst pumpe meine Matten nie prall auf, da sie mir dann unbequem sind)

Dass die Delaminierung im Kopfbereich stattfindet, deutet für mich aber auf Scherkräfte als Ursache hin. Ein Kopf ist nicht so leicht, und man drückt wohl beim Rumwälzen auch schon mal kräftig mit dem Kopf auf die Matte bzw verlagert diesen Druckpunkt hin und her.

Bearbeitet von ULgeher
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Am 24.1.2023 um 10:40 schrieb DaNilz:

Ich bin gerade dabei, mein Schlafsystem zu überarbeiten, da ich aktuell mit ner TAD Ridgerest und einer Decathlon LuMa rumrenne. 

Nun bin ich im Forum hier auf die Neo Air NXT aufmerksam gemacht worden und finde tatsächlich keinen Grund (abgesehen vielleicht vom Preis), hier nicht zuzuschlagen. 

R-Wert ist mega, Gewicht ist mega, Haltbarkeit Dank 70D auf der Unterseite scheinbar auch... 

https://www.thermarest.com/ie/sleeping-pads/fast-and-light/neoair-xtherm-nxt-sleeping-pad/neoair-xtherm-nxt-eu.html

Klingt doch wirklich so, als wäre das ein Pflichtkauf für alle Gelegenheiten, oder? Übersehe ich was? 

Ich habe sie seit über 4000 Kilometer dabei und bin sehr zufrieden. Trotdem dass die über 10 Jahre alte Matte immer noch taugt, habe ich mir die neue gekauft, da sie leiser ist.

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Da mich das selbst wiederholt beschäftigt hat, habe ich mir das mit dem Druck in der Matte nochmals überlegt. Und ich denke, alle Berechnungen bisher sind nicht wirklich korrekt (auch meine eigenen früheren Überlegungen nicht).

Hier eine Skizze dazu:

 

isomatte.thumb.png.5e8866220e15977c60d532952a36c486.png

 

Der menschliche Körper ist ja nicht ein starres flaches Gebilde, sondern besteht aus Teilen, die verbunden sind, aber mehr oder weniger unabhängig auf der Matte aufliegen. In der Skizze habe ich mal Kopf und Rumpf getrennt, und mit einem flexiblen Hals verbunden.

Nehmen wir nun an, der Kopf hat ein Gewicht von 6kg und liegt auf einer Fläche von 10 x 10cm auf (zugegebenermassen wäre das ein etwas spitzer Hinterkopf). Das erzeugt einen Druck von 0.06 bar. Der Kopf wird durch einen entsprechenden Gegendruck in der Matte in der Schwebe gehalten. Das heisst, der Druck in der Matte ist überall 0.06 bar!

Der Rumpf, hier mit 70kg auf 0.35m2 Auflagefläche angenommen, erzeugt nur 0.02 bar Auflagedruck. Das heisst, die Matte ist hier weniger durch den Körper belastet als am Kopf, und der Gegendruck zu den 0.06 bar in der Matte kommt durch die Starrheit der Kammern zustande (die Querverbindungen in der Matte halten der vertikalen Ausdehnung, die sonst erfolgen würde, "entgegen").

Am Ende bedeutet das, dass beim Liegen wohl der Kopf den Innendruck bestimmt.

Wenn man hingegen auf einem Fuss auf eine voll aufgepumpte Matte stehen würde, und diese nicht durchdrücken würde, wäre der Druck recht hoch (z.B. 70kg / 100cm2 = 0.7 bar). Dasselbe könnte geschehen, wenn man mit Schwung absitzt, bevor man sich hinlegt.

Insgesamt vermute ich deshalb, dass die Scherkräfte auf die Kammerwände bei der Eindellung am Kopf eine Rolle spielen, vielleicht kombiniert mit der Spitzenbelastung beim sich hinsetzen. Die Temperatur kann meiner Meinung nach keine sehr grosse Rolle spielen.

Es wäre interessant zu wissen, ob diejenigen, die Delaminierung erfahren, die Matte sehr stark aufpumpen oder nicht.

 

Bearbeitet von ULgeher
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Am 12.1.2024 um 09:40 schrieb ULgeher:

Am Ende bedeutet das, dass beim Liegen wohl der Kopf den Innendruck bestimmt.

Da möchte ich mit Meister Perscheid antworten:

2044.jpg

Bild verlinkt von hier:

https://www.cartoonkaufhaus.de/cartoonkarten/160/cartoonkarte-perscheid-wasserbett-detail

Bearbeitet von ULgäuer
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  • 2 Wochen später...

Hallo,

 

ich besitze auch eine Xlite NeoAir NXT und bin mit der Matte auch bisher sehr zufrieden.

 

Der Pumpsack ist für mich allerdings ein Totalausfall. Zu Beginn hat es ungefähr 40Pumphübe gedauert bis sie voll war, weil er nicht dicht war. Mittlerweile ist der Packsack komplett undicht, die Luft geht überall raus, nur nicht am Ventil. Ich musste die Matte durch den Ausfall des Sacks schon ca. 20 Mal ohne Pumpsack aufpusten.

Ich denke darüber nach sie in Zukunft nur noch aufzupusten (es geht soooo einfach im Vergleich).

 

Wie groß ist das Risiko von Schimmel durch Feuchtigkeit eurer Erfahrung nach in der Matte?

Falls die Temperatur eine Rolle spielt: Sie wird im Sommer in Nord- und Westeuropa eingesetzt.

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vor 14 Stunden schrieb Winner1234:

.....

Der Pumpsack ist für mich allerdings ein Totalausfall. Zu Beginn hat es ungefähr 40Pumphübe gedauert bis sie voll war, weil er nicht dicht war. Mittlerweile ist der Packsack komplett undicht, die Luft geht überall raus, nur nicht am Ventil. Ich musste die Matte durch den Ausfall des Sacks schon ca. 20 Mal ohne Pumpsack aufpusten.

Ich denke darüber nach sie in Zukunft nur noch aufzupusten (es geht soooo einfach im Vergleich)........

hi @Winner1234

schau doch mal im myog Bereich hier Forum nach, es gibt viele leichtere alternativen, die du auch zusätzlich als packliner verwenden kannst. mein pumpsack, den ich bei allen touren Einsätze, besteht aus einem Nylofume sack mit einen Schraubkappe aus einem tetrapack als Ventil Aufsatz.

(mit dem Mund aufblasen will ich abends nach einer langen tour meine matte nicht mehr)

schönen Gruss Heff

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vor 16 Stunden schrieb Winner1234:

Wie groß ist das Risiko von Schimmel durch Feuchtigkeit eurer Erfahrung nach in der Matte?

Ich puste sie seit etwa 10 Jahren mit dem Mund auf (dürfte ein paar hundert Mal der Fall gewesen sein), dieses Pumpsackgehampel fand ich von Anfang an albern, die Matte sieht noch gut aus. 

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Seit Jahren nur mit dem Mund aufgeblasen und weder an der Matte, noch bei mir "Langzeitschäden" beobachtet.

Der original Pumpsack sollte mit Seam-Grip o.ä. an der Naht abgedichtet werden. Das hilft enorm.

Ich hatte bei meinem Pumpsack des guten zu viel getan und den ganzen Saum eingepinselt. Danach war er für die Tonne, da komplett steif.

 

Zum Thema Innendruck:

Der Berechnung kann ich so nicht zustimmen, da es sich nicht um getrennte Kammern zwischen Kopf, Rumpf, Beinen, etc. handelt.

Es handelt sich um ein kommunizierendes System: Überall herrscht der selbe Druck (nachdem er sich in den Kammern verteilt hat).

Dieser hängt, abgesehen vom Grunddruck ( Fülldruck + Temperaturkomponente - Stichwort: Wärmeausdehnung), von der äußeren (Gewichts)-Kraft und der gesamten Kontaktfläche (Person) ab.

Der Überlegung bezüglich Spitzendruck pflichte ich bei: Wenn eine relativ große Kraft nur auf eine kleine Fläche aufgebracht wird (hinknien) oder eine große Kraft einwirkt (sich auf die Matte fallen lassen), handelt es sich um zu vermeidende Szenarien, die den Innendruck evtl. über die Belastungsgrenzen ansteigen lassen.

Bearbeitet von transient
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vor 47 Minuten schrieb transient:

Der Überlegung bezüglich Spitzendruck pflichte ich bei: Wenn eine relativ große Kraft nur auf eine kleine Fläche aufgebracht wird (hinknien) oder eine große Kraft einwirkt (sich auf die Matte fallen lassen), handelt es sich um zu vermeidende Szenarien, die den Innendruck evtl. über die Belastungsgrenzen ansteigen lassen.

Der Klassiker wie durch den User eine Delamination verursacht wird, ist nicht ein hoeherer Druck auf kleiner Flaeche (ist doch Wurscht, verteilt sich ja auf das Gesamtvolumen) sondern die Temp-Erhoehung tagsueber...abends angekommen, Luft mit der Temp in die Matte gefuellt, die Luft erwaermt sich ueber den Koerper der Druck steigt schon etwas.
Nun wird am naechsten Morgen das Zelt nicht direkt abgebaut, die Sonne knallt auf´s Zelt, oder noch besser die Matte wird zum Trocknen der Kondfensfeuchtigkeit auf der Unterseite auf´s Zelt gelegt oder beim Fruehstueck draussen in der Sonne drauf rumgelungert, ohne ein bisschen Druck abzulassen.

Voila ist die Grundlage fuer eine fette Delamination gelegt.

btw kann man bei Oeffnen der Matte sehr einfach feststellen, ob die Delamination auf einem Produktionsfehler beruht, oder auf User-Verschulden, "Stories" kann man sich also bei der Rekla sparen, wobei ja TAR / Exped sehr kulant bei Delaminations-Reklas sind.

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