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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 05.08.2020 in allen Bereichen
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[Suche] günstiges Zelt - erledigt
truxx und 6 andere reagierte auf Joe_McEntire für Thema
Also, was soll ich sagen?! Ich bin schier überwältigt, von der zahlreichen und prompten Unterstützung. Mir wurden diverse Zelte angeboten, es wurden Annoncen aus Nachbarforen verlinkt, es wurden sogar Leihangebote unterbreitet und schlussendlich bin ich dann doch fündig geworden. Ich bin echt baff, ob der Sympathie und Hilfsbereitschaft. Ganz ganz große Klasse! Danke, danke, danke! Viele Grüße Joe7 Punkte -
variables Bathfloor/ groundsheet hallo, ich habe hier eine sache aus der jedes groundsheet, ohne zu kleben oder umzunähen schnell in ein bathfloor umgebaut werden kann. ich benütze dazu 4 tütenverschlüsse, die rund 17 cm lang sind und 6 gramm pro stück wiegen. ich hatte letztes jahr mit einem festen verarbeiteten bathfloor gespielt, dünne folien sind mir aber dabei oft gerissen, sodass die arbeit für das einbauen einer fixen versteifung umsonst war. mit dieser lösung kann ich einfach auf die evtl. veränderung der foliengrösse reagieren. um ein STS mückennetz mit einzubauen, kann zusätzlich in die ecke ein kurzes band mit einem knopf eingefaltet werden, das durch den tütenverschluss sicher gehalten wird. an diesen knopf kann das STS mückennetz eingeknüpft werden, um einen geschlossen raum zu erhalten. im bild habe ich eine rettungsfolie (das leise modell) verwendet, mit einem polycro und anderen folien funktioniert es genauso gut. schönen gruss heff6 Punkte
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Trekking Lagerplätze im Frankenwald
Clemens und 4 andere reagierte auf Trekkerling für Thema
Tag 1: Hinter Hof Ein Päusken auf der neuen EXPED Flexmat mit Füße hoch. Die Zehensocken bewähren sich jetzt schon die zweite Tour- keine Blasen mehr! Zeltplatz Döbraberg Abendessen und Feuer am Zeltplatz Döbraberg Tag 2: Aussicht am Zeltplatz Döbraberg am nächsten Morgen Der Kumpel darf auch mal einen leichten Rucksack tragen... Jetzt hat er wieder den 'Schweren' 'Trail Magic' am Lagerplatz Rehwiese Zeltplatz Rehwiese Tag 3: Kurz vor Nordhalben Mittags-Rast kurz nach Nordhalben. Wenn man Obatzden doch nur dehydrieren könnte... Wer findet das Reh? Nein, das ist kein falsch eingeordnetes Bild des Zeltplatzes 'Rehwiese' Auf dem Rennsteig/Kolonnenweg Bei so einem Boden kann man schon mal kurz vor Brennersgrün Barfuß gehen Trekkingplatz Kobach Abendstimmung am TP Kobach Tag 4: Abmarschbereit Der Bahnhof Ludwigsstadt Sonntag mittag um 125 Punkte -
Trekking Lagerplätze im Frankenwald
hansichen und 3 andere reagierte auf Trekkerling für Thema
Trekking-Lagerplätze Frankenwald oder: Drei Tage Frankenwald kreuz und quer Prolog: Mein Boulder-Kumpel ist letztes Jahr auf eigene Faust auf dem Forststeig unterwegs gewesen. Und Trekking hat ihm gleich gut gefallen, aber der schwere Rucksack weniger. Was lag also näher, als eine gemeinsame Tour mit vorherigem Rucksack-Shakedown zu planen? Gedacht, gesagt, getan, es sollte also nach etwas Hin- und Herdenken im Juni 2020 der Skåneleden SL1 in Südschweden werden. Fähr-Tickets und Zugfahrkarte waren schon gebucht, dann kam so ein komischer Virus und ein schwedischer Sonderweg mit der Folge der Quarantäne nach einem Schweden-Aufenthalt dazwischen. Was also tun? Flugs alle Tickets zurückgeben und sich nach einer Alternative in Deutschland umschauen. Dann kamen mir die neu errichteten Lagerplätze im Frankenwald über den Weg. Eine grobe Tour war auch schnell gebastelt, die Zeltplätze wurden gebucht (Tipp: man kann sich einzelne Plätze in den Warenkorb legen, dann muss man nicht alle 6 Plätze einzeln buchen und zahlen, sondern nur drei Paare- das habe ich leider erst im Nachhinein kapiert), Zugtickets gekauft, Shakedown gemacht bzw. einfach mal meinen Ausrüstungs-Schrank entrümpelt und die Sachen zum Ausprobieren dem Kumpel geliehen, und dann ging es los. Tag 1: Hof nach Döbraberg zum Trekkingplatz (TP), ca.23,3 km Was jetzt nochmal genauer der Grund für die Abfahrtszeit des gebuchten Zugs von München nach Hof um 5:15 Uhr war, wusste ich nicht mehr, als ich um 4:45 Uhr in der Früh an der Tramhaltestelle stand und feststellen musste, dass die nächste Tram zum Bahnhof erst in 22 Minuten kommt. War es ein Sparpreis? Oder die Idee, am ersten Tag einen Zeit-Puffer zu haben? Aber egal welcher Grund es war, es erschien mir auf einmal nicht mehr so clever. Naja, zum Glück brauche ich zu Fuß nur 20 Minuten zum Bahnhof, also hab ich gleich mal die Tageskilometer ordentlich hochgejuckelt mit meinem Stechschritt zum Bahnhof. Die Zugfahrt mit Maske war dann auch nicht so erholsam, wie ich das sonst kenne. Und dass die Bahn mich in einem leeren Abteil mit einem Nachbarn (wohlgemerkt: nicht der Wanderkumpan) beglückt, fand ich auch nur so semi toll. Aber Umsetzen war dann kein Problem. Von Hof Richtung Döbraberg folgten wir dem praktischen Webersteig, der uns die Orientierung durch relativ gute Beschilderung stark erleichterte. Aber wenn ich die Tour nochmal machen würde, würde ich schauen, ob ich einen Stadtbus finde, der mich an den Stadtrand von Hof bringt. Das hat sich doch ziemlich gezogen, 4,3 km an bebauten Straßen entlang sind nicht meine Lieblingsform des Wanderns… Der Rest des Tages war ohne große Höhe- oder Tiefpunkte. Wandern in typischer deutscher Kulturlandschaft, ab und an durch kleine Wäldchen und Örtchen, die oft die Bezeichnung ‚-grün‘ im Namen tragen. In Döbra (ausnahmsweise ohne ‚-grün‘) auf dem Friedhof dann noch Wasser fassen für das Camp, dann erstaunlicherweise den Aussichtsturm nicht sehen, den es aber nach der Beteuerung von Einheimischen wirklich geben soll, und schon sind wir am Nachmittag am Camp angekommen, das deutlich einsehbar mehr oder minder direkt an einem Wirtschaftsweg liegt. Das Camp ist toll ausgestattet, mit einem versenkten Feuerring aus Stahl, Sitzbänken drum herum und einer nagelneuen Komposttoilette, innen sogar mit Desinfektions-Spender sowie einer Brauchwasser-Tonne, die vom Regenwasser des Klohäuschens gespeist wird. Was man aber wissen muss: das Camp liegt an einer Ski-Piste bzw. im Sommer an einer Mountainbike-Abfahrt. Was natürlich bedeutet, dass die zugewiesenen Liegeplätze (zugewiesen damit einen kein Mountainbike-Fahrer im Dämmerlicht über den Haufen fährt) leider ein ziemlich starkes Gefälle haben. Für mich im Notch Li mit der neuen EXPED Flexmat Plus, die sich regelrecht in den Untergrund reinkrallt, kein großes Problem. Für den Kumpel mit seiner Luftmatte auf der Fensterfolie ging die Nacht so gut wie gar nicht, er rutschte sogar unten aus seinem Tarp raus. Da müsste der Betreiber noch einmal nachjustieren und die Plätze einebnen. Tag 2: TP Döbraberg- TP Rehwiese, ca. 23 km Die Nacht war angenehm (für mich) bzw. unangenehm (für den Kumpel, der wohl kein Freund von Quilts werden wird) bzw. sehr unangenehm (für das arme Mäuschen, das sich in selbstmörderischer Absicht in den Stahl-Feuerring geworfen hat, dann zwar von uns gerettet wurde aber nach der Rettung immer noch lethargisch dasaß, bis wir es nicht mehr aushielten und es fast leblos im Wald aussetzten). Der zweite Tag war von der direkten Wanderdistanz her deutlich zu kurz. Auf mehr oder minder direktem Weg knapp 10 km würde bedeuten, dass wir noch vor Mittag am Platz Rehberg ankommen. Also bauen wir diverse Schlenker und Abstecher mit ein, um am Ende doch noch auf fast 23 km Etappenlänge zu kommen. Das ist dann erstaunlicherweise doch etwas anstrengend, vielleicht auch wegen Bummel-Laune, aber doch gut machbar. Ein Abstecher zu beiden Metzgereien in Schwarzenbach am Wald, einmal für zwei lecker Wurst-Weckla, einmal für einen halben Liter Fanta, springt aber auch noch dabei heraus. Die Fanta musste sein aus Frust, weil die bei LocusMaps eingezeichnete Wasserstelle auf dem Wohnmobil-Stellplatz ist und nur gegen Bezahlung von 2 Euro, die ich in klein nicht dabeihatte, Wasser ausspuckt. Zum Glück lag dann aber später am Tag noch ein Friedhof am Weg, bei dem ich Wasser fürs Camp holen konnte. War dann aber gar nicht unbedingt nötig, weil es tollerweise am Camp Rehwiese eine große Plastik-Box gab mit 1,5l Wasserflaschen zu 50 Cent und einer Sparbüchse, in die man die 50 Cent werfen konnte. Das hab ich natürlich gleich ausgenutzt und mir eine 1,5l Mineralwasser-Flasche für das Abendessen gekauft. Der Platz liegt wieder einmal sehr exponiert an einer Wegkreuzung von sage und schreibe 6 Wanderwegen. Aber außer Mitarbeitern vom Frankenwald, die sich nach unserem Befinden erkundet haben und nicht mal die Buchungen sehen wollten, hatten wir keinerlei Besuch. Die Liegewiese ist toll, sehr weiches gepflegtes ebenes Gras. Da hätte es fast keine Matte gebraucht. Das extra Anzünde-Holz in einer gekennzeichneten Tonne war leider nass, mit einem Mini-Victorinox Anzündespäne schnitzen ist nicht gerade sehr leicht, aber da die zwei Nachbarinnen ein vernünftiges Messer dabeihatten, bekamen wir das Feuer trotz feuchtem Holz doch noch zum Laufen. So wurde der Abend dann sehr gemütlich, wenn auch kurz, weil wir wegen dem relativ anstrengenden nächsten Tag doch sehr früh in die Zelte gekrochen sind. Tag 3: TP Rehwiese – TP Kobach, ca. 38 km: Aufgrund der großen Entfernung der zwei Lagerplätze entschieden wir uns in der Früh zu einem Notstart: Kram zusammenpacken und gleich los, ohne Frühstück. Hintergedanke war, keine Zeit am Lagerplatz zu vertrödeln. Hat ganz gut geklappt. Nur dass der Kollege sein Wasser dann an der Max Marien Quelle gezapft hat, die als Heilquelle extrem eisenhaltig und gesund geschmeckt hat, gab dem Frühstück dann doch einen komischen Beigeschmack. Das Frühstück gab es dann an der kleinen Hütte an ‚Hopperles Kohlstatt‘, die direkt am E3 und E6 liegt, denen wir heute die Hälfte des Tages folgen. Als nächstes ging es nach Nordhalben Markt rein, und als wir uns bei einer gärtnernden Dame nach den Öffnungszeiten des örtlichen kleinen Supermarktes erkundigen, gibt sie uns den Supertipp, dass gerade mal die Straße runter eine Bäckerei im Keller ist, die frisches Holzofen-Gebäck herstellt (gerade bei Google Maps nachgeschaut, das müsste ‚Thomas Backwelt‘ in der Blumenstraße 27a gewesen sein). Das lassen wir uns nicht zweimal sagen, kaufen direkt superleckere Dinkel-Stängla ein und ziehen zum Supermarkt weiter, um den Belag für die Stängla, Obst und Kaltgetränk zu kaufen. Lustigerweise gab es genau dieses Gebäck auch im Supermarkt, aber wer weiß, ob wir es so zu schätzen gewusst hätten, wären wir nicht kurz vorher im Erzeugerkeller gestanden. Kurz hinter Nordhalben dann die wohlverdiente Mittagsrast, bevor es auf den langen Nachmittags-Weg zum Lagerplatz geht. Anfangs noch einem netten kleinen Weg folgend, geht es bald sehr langweilig auf Forststraßen Richtung ‚Hohe Tanne‘ bzw. Brennersgrün, wo wir auf den Rennsteig treffen. Und der ist, zumindest in dem Abschnitt, den wir gehen, sehr schön auf kleinen Pfaden an der ehemaligen Mauer entlang angelegt und eines der Highlights der vergangenen Tage. In Brennersgrün auf dem Friedhof tanken wir nochmal Wasser, nach Brennersgrün an einem sich sehr gut als Übernachtungsplatz eignenden Rasthütte plündern wir unsere Rucksäcke und gönnen uns einen Kaffee, um den letzten Teil der Wanderung in Angriff zu nehmen. Nach Steinbach geht es auf Forstwegen weiter, und wir nähern uns dem Abzweig zum Ölschnitzsee. Der Kumpel ist fest entschlossen, die zwei Extra-Kilometer in Kauf zu nehmen, um in den See zu hüpfen. Ich zweifle noch, ob mir das den Umweg wert ist, vor allem, weil beim Lagerplatz eine Quelle sein soll und ich mich da waschen wollte. Als der Kollege dann tatsächlich abbiegt, gebe ich mir einen Ruck und gehe mit. Dass die Zufahrt zum See gesperrt ist, macht mich zwar kurz stutzig, aber wir gehen trotzdem weiter. Als wir uns dem See dann nähern, trauen wir unseren Augen kaum: Der See ist abgelassen! Aber am Einlauf des Sees gibt es ein kleines Kneipp-Becken, und die dort kneippende Frau erklärt, dass der See umgestaltet wird. Sie macht dann bald bereitwillig Platz, so dass wir am Becken mal kurz untertauchen können. Die Wäsche wird auch kurz gewaschen. Dermaßen erfrischt fallen die letzten ca. 3km nicht mehr schwer, und so kommen wir gegen 19 Uhr relativ frisch zuerst bei der Quelle an. Zwar steht an der Quelle ein ‚Kein Trinkwasser‘ Schild, aber wozu hat man denn einen Filter dabei? Der Lagerplatz liegt dann etwas versteckt, aber da die Nachbarn mit Kindern schon da sind, können wir den Lagerplatz akustisch leicht orten, obwohl wir den eigentlichen Einstieg zum Platz verpassen. Der Platz ist schön ruhig etwas abseits vom Rennsteig, die Zeltplätze (oder was wir dafür halten) sind sehr eben, aber etwas steinig. Die Nachbarn sind zwei Onkels mit ihren Patenkindern, die den kleinen einmal etwas Camping-Abenteuer bieten wollen und mit dem Auto angereist sind. Da sie dermaßen gut mit Verpflegung ausgerüstet sind müssen wir ständig angebotenes Essen ablehnen. Beim Bierchen schaffen wir es aber nicht, abzulehnen. Wir kriechen zwar relativ früh in die Zelte, aber die Nachbarn lassen es sich noch etwas am Lagerfeuer bei Stock-Hot-Dogs gut gehen. Tag 4: TP Kobach – Ludwigsstadt Bahnhof, ca. 8 km: Eine wunderbare Nacht und viel Zeit am Morgen verleiten mich zu einer ausgiebigen Wäsche, inklusive Haaren, an der nahen Quelle. Dabei zeigt es sich, dass der CNOC-Beutel mit den Sport-Trink-Verschlüssen der Adelholzener Naturell 0,75l Mehrweg-Flaschen eine sehr gute Kombination zum Waschen abgeben: gut dosierbar, beim Ablegen relativ dicht und mit den 2 Litern eine super Menge Wasser zum ausgiebig Waschen. Danach überlassen uns die netten Nachbarn einen Kaffee und sogar noch Brote zum Belegen für die Zugfahrt. Vorbildliche Zeltnachbarn! Der restliche Wandertag ist dann relativ ereignislos. Erwähnenswert wäre nur, dass uns in Ebersdorf ein Landwirt von seinem Hof verscheucht hat, über den wir gehen wollten, weil uns LocusMaps dort einen Weg vorgegaukelt hat. Hab ich bisher eher selten erlebt, aber naja, wo er Recht hat… Und dass in Ludwigsstadt an einem Sonntag der Hund begraben ist. Lediglich ein Dönerladen, bei dem die Besitzer vor dem Lokal saßen, der aber noch zu hatte, hat uns ein Ziel-Bier und ein Ayran verkauft. Aber wir hatten ja zum Glück die Brote der Nachbarn. Fazit: Großartige Lagerplätze; schöne, relativ einsame Gegend, aber ohne viel Highlights; kann man durchaus machen, schöner wäre es mit noch einem Lagerplatz zwischen Rehwiese und Kobach, dann könnte man nettere Wege mit Umwegen aussuchen. Ach ja, kurze Kritik der Ausrüstung: Der Huckepacks Phoenix Lite war wieder enmal ein Traum! Meine Modifikation mit dem abgenommenen Hüftgurt und den Schnallen, um ihn an den Gurt der Hüfttasche zu schnallen, hat hervorragend und wie geplant funktioniert. Das hab ich eigentlich jeden Abend gemacht, wenn die Schultern doch etwas müde wurden. Das TT Notch Li werde ich wohl erst hergeben, wenn es in Fetzen hängt. Perfekt! Die Neuerwerbung EXPED Flexmat Plus ist hervorragend und die gebastelte Halterung hat super funktioniert. Ich schlafe kaum schlechter als auf der NeoAir und die Sorglosigkeit beim Aufbauen sowie der Umstand, dass ich jetzt eine prima Pausen-Matte stets griffbereit habe könnte dazu führen, dass ich die NeoAir nur noch mitnehme, wenn ich SUL anpeile. Ach ja, ich hatte aber noch zusätzlich, wie im EXPED Flexmat-Faden beschrieben, eine kurze leichte Torso-Matte von Decathlon dabei, um die Druckpunkte durch die Knubbel zu vermeiden. Da könnte ich beim nächsten Mal probieren, ob ich die wirklich brauche. Insgesamt merke ich, dass ich meinen Ausrüstungs-Sweet-Spot erreicht habe. So ziemlich alles, was ich dabei hatte, hab ich gebraucht, und nichts davon würde ich verbessern wollen. Ein komisches Gefühl nach den vielen Jahren des Experimentierens und Ausprobierens. Aber auch irgendwie beruhigend. Anschließend noch ein paar Bilder...4 Punkte -
3 Punkte
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Jura Crest Trail 2020 in Zeiten von Corona
mmaddin und ein anderer reagierte auf Mars für Thema
Der Lockdown, wie die Massnahmen unserer Landesregierung zuerst genannt wurden, dauert nun schon seit dem 19. März. Damals befand ich mich gerade kurz vor dem pittoresken Städtchen namens Bülach in der Schweiz. Ich hatte vor, dem Rhein entlang ins Bündnerland zu gehen, dies hätte ungefähr eine Woche gedauert. Als vorbildlicher Bürger verfolgte ich die Ticker der Nachrichtenseiten und kehrte sofort nach Hause zurück, als unser Bundesrat seine Massnahmen vorstellte. Auch hier im UL-Forum war die Einschätzung ziemlich klar: Die Sympathie für Wandernde dürfte bei Bewohnenden von Ortschaften eher eingeschränkt sein. In Deutschland gelten unterschiedliche Regeln, je nach Bundesland oder sogar nach Gebieten. In Ischgl in Österreich musste gar eine Ausgangssperre verhängt werden, nachdem das Skigebiet versucht hatte, bis zur letzten Minute den Gästen den letzten Schilling aus der Tasche zu ziehen. Auch in Deutschland gerieten Städte und Kreise aus ähnlichen Gründen unter Ausgangssperre und in der Schweiz versuchten findige Skigebietbetreibende ebenfalls ihre Lifte offenzuhalten. Ich befand mich aber auch persönlich unter einer gewissen Anspannung. Natürlich gab ich mich zunächst der naiven Hoffnung hin, die Regierungen könnten einen Wirtschaftseinbruch komplett vermeiden. In der Schweiz wurde mit der grossen Kelle angerichtet, die Schatullen weit geöffnet. Schweizer denken gerne voraus, deshalb werden auch Kulturschaffende mit eben mal 400 Millionen unterstützt. Niemand will aus dem Lockdown zurückkehren und feststellen müssen, dass all die geliebten Veranstaltungen für immer verschwunden sind, weil die Veranstalter alle pleite sind. Wirtschaftseinbrüche schlagen sich jedoch negativ auf meine persönliche Beschäftigungssituation nieder. Ohne Arbeit keinen Lohn. Die Sozialhilfe in der Schweiz ist, wie vieles andere hier, ziemlich fürstlich. Die Stadt Zürich kommt nicht nur für meine Miete und Krankenkasse in der Höhe von 1500 Franken auf, sie legen auch noch 800 Franken im Monat obendrauf. Dies wird hier als Existenzminimum bezeichnet - ich kenne eine ehemalige Lehrerin in Berlin, die weniger Geld zur Verfügung hatte, bei 100 % Einsatz und nach Jahrzehnten im Schuldienst. Bei Arbeitslosigkeit “rutscht” man aber nicht direkt in die Sozialhilfe. Zunächst kriegt man während 400 Arbeitstagen 70 % des alten Lohns. Hat man Kinder oder kümmert man sich beispielsweise um seine Eltern gibts 80 % (allerdings nach oben beschränkt). Von der Sozialhilfe kann man sich nicht gerade dreimal am Tag eine warme Mahlzeit an den Trail liefern lassen und der Zugang zu Hotels ist ebenfalls eher eingeschränkt. Ein spontanes Hotelzimmer kostet in der Schweiz ungefähr 120 Franken. Macht aber gar nichts, ich trage meine Villa mit mir. Natürlich stellt sich nun immer noch die Frage, ob Wandern in der Situation überhaupt sinnvoll ist. Die Behörden haben eine klare Antwort: Nein. Meine Situation ist aber wie immer kompliziert. Ich lebe in einer sogenannten Wohngemeinschaft, zusammen mit einem Vater und dessen Tochter. Eine eigene Wohnung in der Stadt Zürich vermag ich mir knapp immer noch nicht zu leisten, an vergleichbarer Lage, wie ich jetzt wohne, würde dies ungefähr 4000 Franken im Monat kosten. Mein Patreon-Account gibt dies grad ganz knapp noch nicht her… Leider hat die Tochter kognitive Probleme und ist offiziell attestiert geistig behindert und verrentet. Sie kann nicht abstrahieren. Wie das Virus Menschen infiziert, wird sie niemals begreifen. Instinktiv ist sie super, sie kann sich gut selber durchsetzen. Entsprechend sind aber unsere Social-Distancing Massnahmen für die Füchse. Meine Wohnung ist schlicht und ergreifend nicht sicher. Die Tochter reist munter in der Schweiz herum, trifft ihre Kolleginnen oder besucht gar Chat-Bekanntschaften. Ihr Vater ist sehr wohl in der Risiko-Gruppe. Er raucht und geht gegen die 70 zu, ebenso seine Freundin. Ich rechne damit, das Virus bereits überstanden zu haben. Unmittelbar vor dem Lockdown hatte ich starke Halsschmerzen und ich bilde mir ein, weniger frei atmen zu können. Dies könnte natürlich auch am mangelnden Training liegen, eine Marathon-Distanz zu rennen, geht jedenfalls momentan nicht so gut. Ich kämpfe auch mit dem Gewicht. 90 Kilo bei einer Grösse von 180 cm sind eben ca 12 zu viel. Wenn mensch so wandern möchte, wie ich es eben liebe, ist dies ein grosses Problem. Deshalb fallen die Würfel. Ich entscheide mich für eine Strecke, die ich sehr gut kenne: Den Jura-Höhenweg. Ich kenne die Argumente: Bei Unfällen würden die Rettungsdienste zusätzlich belastet, es gab die berechtigte Sorge zu Beginn der Pandemie, die Kapazität der Intensivbetten könnte überlastet werden. Mittlerweile haben die Behörden dies aber im Griff und es zeichnet sich eine deutliche Entspannung der Lage ab. Tag 1: 6. April 2020 - 46 km - von Zürich nach Gebenstorf Um keine Züge zu benutzen, laufe ich vor meiner Haustüre los. Der Jura-Höhenweg beginnt in Dielsdorf, also muss ich zunächst von Zürich aus zum offiziellen Startpunkt gehen. Typisch Zürich: Bombensichere Hinweisstafel. Der Weg führt durch das Furttal, normalerweise liegt dieses Gebiet unter der Anflugschneise des Flughafens Zürich Kloten. Tagsüber starten und landen hier eigentlich Flugzeuge im Minutentakt. Es dürfte hier seit ungefähr fünfzig Jahren nicht mehr so ruhig gewesen sein wie jetzt - selbst an 9/11 und beim Zusammenbruch der Swissair nicht. Die Agglomeration der Stadt Zürich hinterlässt bei mir immer einen zwiespältigen Eindruck. Wohnen wird sicher billiger sein, besonders in Fluglärm-Hotspots wie Regensdorf. Ich sage immer, ich sei für ein bedarfsgerechtes Grundeinkommen: Manche Menschen sind mit einem grossen Fernseher und einem dicken BMW bereits zufrieden. Es gibt also Menschen, die sind zu faul, die Kartonkiste ihres Samsung-Gerätes zu entsorgen, deshalb steht diese dann neben dem Super-Bock Bier auf dem Balkon. In diesen Gegenden schrauben sich jüngere Menschen schon mal ein zweites Paar Auspuffendrohre unter die Heckschürze ihres Autos - ungefähr so, als würde ich meinen Forclaz-Rucksack mit einem grossen Zpacks-Logo aufmotzen. Auf den Baustellen wird gearbeitet, von Social Distancing keine Spur. Schulhäuser haben die Pausenplätze abgesperrt. In Regensberg begrüsst mich ein grosses Schild. Die Message ist klar: Geh nach Hause. Regensberg ist ein kleines, mittelalterliches Städtchen, gegründet noch vor der Eidgenossenschaft im Jahre 1244. Oberhalb von Regensberg setze ich mich auf eine Sitzbank. Tatsächlich dauert es nur drei Minuten und schon fährt ein Polizeiauto langsam vorbei - ein nagelneuer fünfer BMW-Kombi. Leider kann ich nicht genau feststellen, ob es sich um eine Gemeindepolizei oder die Kantonspolizei handelt, Geld im Etat war aber in jeden Fall reichlich vorhanden. Auf meiner Höhe stoppen sie. Ich drehe mich um und lächle sie freundlich an, sie fahren weiter. Sport im Freien ist ausdrücklich erlaubt, ich weiss, weshalb ich meine Zeltstangen wiederum in einem Leki-Packsack getarnt habe. Auch habe ich mein CF-Pad sorgfältig in den Rucksack hinein gefriemelt. Bereits in Baden fällt mir ein junges Pärchen auf: Sie tragen die typischen Thruhiker Ziehharmonikas von Therm-a-Rest aussen am Rucksack. Sie trägt sogar einen SPOT. Ein SPOT ist in Baden ungefähr so sinnvoll wie ein Knoblauchkranz gegen Vampire in der Stadt Zürich. Schon nach 3 Sekunden bin ich mir absolut sicher: Verhinderte USA-Hiker. Ihr Rucksack ist derselbe, wie mein damaliger Notrucksack in den USA. Ein grüner Osprey, jene mit diesem unsäglichen Drahtbügel im Rücken. Natürlich trägt sich dieser Rucksack sehr bequem, für genuss-orientiertes Wandern und vor allem für die Pausen zwischen dem Wandern genau das richtige. Um Meilen zu fressen eher weniger. Wahrscheinlich trägt sie ihren SPOT eben aus sentimentalen Gründen. Ich bin auch schon mit einem InReach an einem ULF Treffen aufgekreuzt. Die Bäume im Wald tragen noch kein Laub: Ich bin ziemlich genau fünf Tage zu früh dran. Entsprechend schwierig ist es ein Plätzchen für meine Villa zu finden. Ich finde ein Dickicht und nehme mir die Mühe, die umliegenden Strassen abzulaufen und die Stelle auf Blickkontakt zu überprüfen. Es hat durchaus viele Leute im Wald, auch solche die ihr Fahrrad wohl seit Jahren zum ersten Mal aus dem Keller geholt haben. Ich muss immer grinsen, wenn jemand mit einem Carbon Bike an mir vorbeifährt, dessen Kette quietscht. Ich kenne die einzelnen Marken und teilweise sogar die Modelle. In der Schweiz fahren Menschen schon mal ihre Shimano XTR Komponenten mit ungeölter Kette spazieren. Und natürlich immer wieder E-Mountainbiker. In der Nacht höre ich Wildschweine. Ich klatsche dreimal in die Hände und die Rotte verzieht sich zügig. Tag 2: 7. April 2020 - ca. 35 km - von Gebenstorf nach Barmelweid Meine Füsse beginnen Probleme zu bereiten. Ich trage Vivo Barefoot Schuhe. Die Firma ist sehr sympathisch und sie hätten mir sogar die Schuhe für meine CYTC im 2020 zur Verfügung gestellt. Hierfür ein sehr grosses Danke. Das Problem mit den Füssen liegt glücklicherweise nicht an den Sehnen oder Gelenken. Stattdessen scheuern die Schuhe unter den Fussballen. Dieses Problem hatte ich schon mit den Altra Timps in den USA im 2018. Wenn der Schuh im Voderfussbereich zu breit ist, verschiebt sich dieser Teil bei jedem Schritt nach rechts und links. Die Wege im Jura sind sehr steinig, oftmals trete ich nicht gerade auf sondern schräg. Das Resultat sind blutige Löcher an den Fussballen. Die Schritte werden unrund und jeder Schritt verlangt erhöhte Konzentration. Das Schnürsystem der Vivo Barefoots ist ebenfalls nicht über jeden Zweifel erhaben. Sie nutzen ein ähnliches System wie Salomon, ihre Zunge ist aber ungepolstert. Salomon verwendet dünnere Bändel und eine gepolsterte Zunge, so spürt man die Bändel nur, wenn man die Schuhe sehr fest anzieht. Die Vivos drücken richtig unangenehm auf dem Fuss. So geht es nicht mehr lange weiter. Es hat sehr viele Wandernde. Einmal kann ich im letzten Moment anhalten und mich dann langsam und so geräuschlos wie möglich zurück bewegen. Eine ältere Dame kauert mitten auf dem Weg, gewisse Körperteile entblösst. Ich blockiere absichtlich den Weg, so dass niemand in sie hineinläuft. Alles geht gut, sie bemerkt ihre peinliche Situation nicht, nach ca. 2 Minuten ist die Störung behoben. Direkt auf den Weg zu urinieren gehört sich trotzdem nicht. Auf dem Weg nach Baden erhalte ich eine Anruf. Jemand will mich anstellen, ab 1. Juni. Glück gehabt. Die Wirtschaft ist irgendwie am zusammenbrechen, ich habe jedoch nun für sieben Monate einen Lohn im leicht astronomischen Bereich. Damit werden ganz neue Perspektiven möglich. Für mich ist es nicht so einfach einen Job zu finden, aufgrund meines hohen Alters wird es auch immer schwieriger. Dies liegt an meinem Lebenslauf. Ich war nie im kriminellen Bereich unterwegs, jedoch habe ich für dezidiert politische Organisationen gearbeitet. Den letzten Job hatte ich aufgrund persönlicher Überlegungen geschmissen. Mit meiner Geduld für sinnlose Idiotenjobs ist es nicht mehr so weit her und ich weigere mich, Werbung für Dienstleistungen zu machen, die in Deutschland explizit verboten sind, da sie gemäss Gesetz in Deutschland gegen die Menschenwürde verstossen. Ein Nero nach zwei Tagen ist lament- und blamabel. Ich habe jedoch noch ein Paar Salomon Sense Ride zu Hause stehen. Ich gewöhne mich an den Gedanken, auf dem Hauenstein nach Olten abzusteigen und zu Hause vorbeizuschauen. Zunächst muss ich aber ein Nachtquartier und Wasser finden. Es gibt wie kein Wasser, deshalb steige ich zur Höhenklinik Barmelweid ab. Ein Securitas-Mitarbeiter steht vor dem Eingang, niemand darf in die Klinik. Frohen Mutes spreche ich ihn an. Er zieht sich Handschuhe an und füllt meine Flaschen. Nachtquartier ist nahe einer Lichtung, bei einem verlassenen Rastplatz. Wahrscheinlich haben den früher Jäger benutzt, ein Hochsitz steht in unmittelbarer Nähe. Wiederum stelle ich nur das Innenzelt auf. Man kann lange über das angeblich zu dünne DCF dieses Zeltes spotten, aber es verfügt über ein zugfreies Innenzelt. Ich liebe es. Der Preis für dieses Zelt wurde übrigens bei Transa in der Schweiz freundlicherweise gerade um schlappe 379 Franken erhöht! Schon der alte Preis von 990 Franken war eher jenseits von gut und böse. Hat man also seine sauer verdienten 1379 Franken bei Transa abgeladen, möchte man eventuell auch noch einen passenden Footprint. Kein Problem, dafür werden bei Transa weitere 109 Franken fällig (für ungefähr 2 m2 ordinärstes Nylon). Allerdings steht man dann immer noch mit den normalen BA Alu-Heringen da, für UL ein grosses no-go. Wie wäre es mit Carbon-Core Nägeln von MSR? 12 Stück für schlappe 126 Franken. Ich zähle meine Heringe natürlich nur aufgrund von Leave No Trace Grundsätzen jedesmal durch. Ich habe übrigens Transa angeschrieben, weil ich es selbst nicht glauben konnte - ein Fehler wäre ja immer möglich. Zurück kam nur das übliche Rhabarber. Transa lass nicht einmal meine e-Mail genau durch. Ich schlage dringend vor, dass alle die irgendwas bei Transa kaufen, gleichzeitig mir eine Spende von ca. 1000 Franken zukommen lassen. Offensichtlich besitzt man mehr Geld als Verstand, wenn man bei Transa einkaufen geht. Tag 3: 8. April 2020 - von Barmelweid auf den Hauenstein Ich nehme es sehr locker und gehe bewusst sehr langsam. Natürlich sehe ich das Pärchen immer wieder. Sie zelebrieren den Trail und halten bei jedem Brunnen an. Auf dem Hauenstein nehme ich um 14:00 den Bus nach Olten und von dort zurück nach Zürich. So viel zum Thema ÖV vermeiden - die Bahn selbst ist sehr gespenstisch. Die Nachfrage nach Bahnreisen ist in der Schweiz gerade um 50 % zurückgegangen, der Bahnhof in Olten, einer der grössten in der Schweiz, ist menschenleer, es fahren fast keine Züge. Zu Hause angekommen funktioniere ich wie bei einem Town-Stop auf dem PCT. Kleider in die Waschmaschine, Resupply. Ich kaufe diese Compeed Blasenpflaster. Zwei Packungen für 18 Franken. Es lohnt sich dennoch sehr. Ohne diese Pflaster wäre ich nicht mehr weitergekommen. Natürlich frage ich mich, wann ich die andern wieder einholen werde. Mein alter weisser Mann meldet sich. Ich hoffe wirklich, dass mir die Salomons ein schnelleres Fortkommen ermöglichen. Tag 4: 9. April 2020 - 41 km - von Hauenstein nach Balmberg Zunächst muss ich von Olten wieder auf den Hauenstein. Ich könnte 37 Minuten in Olten auf den Bus warten, darauf habe ich aber keine Lust ausserdem ist bekanntlich Covid und so. Also wandere ich durch das malerische Dörfchen Trimbach. Die meisten Häuser hier sehen aus, als wären sie nur eine vorübergehende Lösung. So als würden sich die Leute am liebsten für ihre Anwesenheit entschuldigen. Tiefergelegte Opel Astras, selbst vor den Bauernhöfen auf dem Berg oben stehen modernere Fahrzeuge für die jugendlichen Heisssporne. Es gibt viele Honnigan Fans, auch im Jura. Es ist doch eine kleine Anstrengung, wieder auf den Hauenstein zu gelangen. Riesenhafte Hunde bellen oben, sie sind glücklicherweise hinter einem Zaun, der ihnen aber nur bis zur Schnauze reicht. Ich befürchte, sie könnten darüber springen. Natürlich habe ich meinen Pfefferspray absichtlich zu Hause gelassen, nach der bisherigen Erfahrung komme ich an keinen gestörten Hunden mehr vorbei. Schön wärs. Mit den Salomons und diesen Pflastern komme ich viel besser voran. Das Pärchen trägt Altras. Ich weiss, wie der Abdruck der Lone Peaks aussieht. Hin und wieder sehe ich Abdrücke. In Balstahl gehe ich ins Coop und kaufe Wasser. Balstahl liegt unten: Zunächst geht es hinab und dann wieder hinauf. Besonders der Aufstieg ist nichts für schwache Nerven, da ziemlich steil. Ein gefährlicher Bergbüffel. Zum Glück bemerkte er mich nicht. In der Region gibt es ein Projekt, wieder europäische Wisente auszusetzen. Zur grossen Freude der Bauern. In dieser Etappe gibt es auch eine schamlose Umleitung: Um dem Berggasthof Schmiedematt mehr Gäste zuzuführen, führt die offizielle Route sinnlos über asphaltierte Strassen. Eigentlich logisch und schöner wäre es, der Krete zu folgen. Eine Gämse steht ungefähr 10 Meter neben dem Weg, sie hebt kaum den Kopf. Nicht alle nehmen es mit den Massnahmen des Bundesrats so genau. Beim Seilpark Balmberg sitzt eine ganze Gruppe von Leuten an den Tischen. Der Seilpark ist geschlossen, der Bauer hat seinen Hund freigelassen. Das arme Vieh ist mit der Situation überfordert. Ständig kommt es kläffend vom Hof, getraut sich aber doch nicht richtig, die Leute anzugehen. Da ich mein Zelt vor dem Eindunkeln aufschlage, lege ich den Schlafsack oben drauf, bis es dunkel ist. Dieser hat dieselbe Farbe wie der Boden. Mein Zelt leuchtet ein wenig in Grün und mein Zeltplatz ist von der Strasse aus sichtbar. Am nächsten Morgen habe ich das ideale Timing. Ein Förster kommt mir auf der Strasse entgegen, keine fünf Minuten nachdem ich wieder zusammengepackt habe. Wahrscheinlich hat mich jemand bemerkt und verpfiffen. Tag 5: 10. April 2020 - 39 km - von Balmberg nach SAC Jurahaus Heute steht ein besonders anstrengender Aufstieg auf dem Programm, jener in Richtung Chasseral. Zunächst geht es vom Balmberg auf den Weissenstein, keine grosse Sache, solange man nicht über die Röti geht. Mache ich natürlich nicht, schöner wäre es allemal. Von der Röti aus hätte man auch einen schönen Ausblick ins Tal. Ich denke, hier ist es gerechtfertigt, die Route hinten und unten durch zu legen, der Pfad auf die Röti ist schmal und anstrengend. Mit meinen täglichen Km bin ich nur mässig zufrieden. Überall hat es Autos und Camper. Wasser ist ein konstantes Problem. Die Kühe sind noch nicht draussen, viele Brunnen noch trocken. Auf der Hasenmatt erspähen meine Augen einen grünen Rucksack, sie sind jedoch gerade am gehen, mir fehlen noch ca. 50 Meter bis nach oben. Weiter unten habe ich einen Herrn in einem Uniform-Shirt der Armee vorbei ziehen lassen. Er trägt einen Dolch. Zunächst glaube ich, es sei ein Armee-Bajonett, dies wäre unter Umständen sogar verboten. Glücklicherweise ist es “nur” ein normales, wenn auch riesiges Messer. Wozu um alles in der Welt trägt mensch ein solches Messer mit sich herum? Hat der etwa Angst vor bissigen Wölfen? Hier steigt einem eher ein notgeiler Gämsbock auf den Rucksack. Natürlich erhöhe ich mein Tempo, nachdem ich die andern gesehen habe. Auf dem Grenchenberg hole ich sie ein. Ihre Rucksäcke stehen vor einem Gasthof, dessen Betreiber haben ein Self-Service Fenster eingerichtet. Damit können sie weiterhin Gäste bedienen, es ist sogar legal. Ich warte absichtlich, bis die zwei wieder heraus kommen und spreche sie an. Sie wollten tatsächlich auf den PCT. Alles ist nun in der Schwebe, sie überlegen sich immerhin, im Sommer die Via Alpina in der Schweiz zu wandern. Sie müssen nun nach Biel hinunter, ihre Vorräte sind alle. Andere Thrus sehe ich auch, ausgerüstet für monatelange Einsätze hinter feindlichen Linien. Ich mache mich immer über Le Creuset Pfannen lustig, bin jedoch nicht sicher ob die wirklich nur einen Kühlschrank pro Person dabei haben. Sie können mich nicht richtig einordnen und betonen extra, dass sie im Zelt übernachten werden. Ich sage nichts. Mein Rucksack ist irgendwie klein, aber trotzdem habe ich eben alles dabei. Mit genau dieser Ausrüstung würde ich auch nach Seattle fliegen und dann halt irgendwie weiter, Richtung Harts Pass. Die PCTA schreibt mir gerade ein e-Mail. Der Trail bleibt bis am 1. Juni zu. Um nach Biel zu gelangen, muss man zuerst nach Frinvillier hinunter. Ich ziehe jedoch durch und gehe auf der andern Seite wieder hoch. Eine Frau kommt mir entgegen, sie trägt Vibram Zehenschuhe. Ich komme mir wie ein Idiot vor, in meinem bald durch gelatschten Salomons. Ich muss unbedingt Topo Athletics Schuhe bestellen. Die Schutzheilige aller Langdistanzwandernden, Frau Dixie aus dem sonnigen Alabama, wollte diese ebenfalls ausprobieren. Dixies Empfehlungen sind natürlich Gesetz. Ich suche immer noch eine Alternative zu Altra, da mir diese einfach zu früh auseinander fallen. Der Ginger Runner, ein Trail Runner mit leider der Figur eines eher wohlgenährten Büroangestellten, beschrieb Topo als “Kind von Altra und Salomon”. Da kann ja nichts mehr schiefgehen. Ich mache eine lange Rast, drei jugendliche Männer überholen mich. Ihre Ausrüstung würde ein Erklimmen des Everests locker erlauben. Sie tragen sogar Schneegamaschen. Es ist ungefähr 20 Grad warm, von Schnee gibt es momentan keine Spur. Sie stressen mich. Aufgrund des Virus halte ich Abstand, der Schwächste bleibt jedoch einfach stehen, bis ich vorbei bin. Dann warten die anderen zwei auf ihren Kumpel. Dann geben sie wieder alles, um mich einzuholen. Ich kriege Nasenbluten und versaue mein Hemd. Der Fleck sieht aus wie von Rotwein. Sehr toll, nun sehe ich aus wie ein Alkoholiker auf der Flucht. Einer schafft es bis zu mir heran, er sagt “C’est dur”. Ich nicke ihm zu, er wartet auf seine Kumpanen. Ich kenne die Strecke, bis hierhin war es ungefähr die halbe Steigung. Und Tschüss. Später, viel weiter oben, reinige ich mein Hemd mit Schnee. Zu meiner grossen Erleichterung lässt sich der Fleck rückstandslos auswaschen. Meine Muskeln spielen soweit gut mit, keinerlei Beschwerden. Ich nehme Magnesium gegen allfällige Krämpfe und benutze natürlich meine Stöcke. Auf steilen Abstiegen sind sie eine echte Erleichterung. Vor dem Chasseral beschliesse ich zu nächtigen. Einfacher gesagt als getan. Glücklicherweise komme ich an der SAC Hütte Jurahaus vorbei. Diese wird normalerweise bewirtet, jedoch ist sie aufgrund des Virus geschlossen und niemand anwesend. Eine einschüchternd geschriebene Information instruiert allfällige Wandernde, Ansammlungen zu unterlassen, die Behörden aber auch Organe des SAC könnten die Einhaltung dieser Bestimmungen überprüfen. Ich mag den SAC nicht besonders. Seit 2018 haben sie immerhin ihre eigenen Regeln zum Thema Notdurft angepasst, sie empfehlen nun sogar, gebrauchtes Toilettenpapier wieder mitzunehmen - oder es einfach zu bedecken. Auch bieten sie derzeit keinen Schnaps mehr als Gipfelwasser auf ihrem Shop im Internet mehr an. Trotzdem, in manchen Hütten wird mehr gesoffen als im Niederdorf, an der Langstrasse und in der Reithalle zusammen. Der SAC versteht sich explizit nicht als Umweltschutzorganisation. Schutzbestimmungen für den Sommerbergsport hält der Verband grundsätzlich für nicht nötig. Aha. Man kann vieles an den USA zurecht kritisieren, im Bereich Wandermanagement sind sie dem rührigen SAC jedoch um Jahrzehnte voraus. In der Schweiz gibt es an manchen Orten parallel mehrere Wanderwege gleich nebeneinander, einfach weil die Leute lieber neben bestehenden Wegen marschieren, z.B. wenn diese nass sind etc. “Cut your toothbrush not the switchbacks” ist hierzulande gänzlich unbekannt. In den USA werden parallele Wanderwege renaturiert und mit Ästen etc unpassierbar gemacht. Solche Schutzmassnahmen sind auch in der Schweiz nötig und zwar dringend, gerade im Sommer. Der SAC unterhält keine eigenen Wanderwege ist aber mit Abstand die grösste Bergsport Organisation in der Schweiz und ziemlich sicher auch der grösste Verein, abgesehen von Gewerkschaften, wie der Unia. Sein Lobbying für mehr Naturschutz hätte entsprechendes Gewicht. Andererseits führen viele Wanderwege in der Schweiz über Kuhweiden. Da kann man oftmals nicht mehr viel kaputt machen, die Kühe hinterlassen auf nassen Böden tiefe Löcher. Vor dem Holzschopf dieser Hütte, innerhalb der im letzten Jahr sorgfältigst instand gesetzten Umfassungsmauer (einer Trockenmauer), gibt es einen ebenen Platz, vom Weg aus nicht einsehbar. Ein kleinerer Wanderweg führt zwar mitten durch ihren Garten, aber es ist ungefähr 19:00 Uhr als ich dort ankomme. Kurzerhand besetze ich diesen Platz für die Nacht. Auf Hausbesetzermission beim SAC Meiner eigenen Tradition entsprechend, nehme ich mehr Abfall mit, als ich selber produziere. Es ist nicht besonders schwierig, im Umfeld von SAC Hütten Abfall zu finden, obwohl sich der SAC selbst lobt, weil sie angefangen haben, Hütten von eigenen Abfall-Deponien zu befreien. Vor diesem Holzschopf liegt beispielsweise verwitterter Plastik herum. Bewusst campiere ich immer so nahe wie möglich oder innerhalb von menschlichen Bebauungen. So stört mich das Wild nicht und ich störe kein Wild. SAC Mitglied bin ich trotzdem nicht. Auch verzichte ich darauf, meine Notdurft gleich links von ihrem Holzschopf zu verrichten, offenbar gibt es Menschen, die den SAC noch viel weniger mögen als ich... Tag 6: 11. April 2020 - 42 km - von SAC Jurahaus nach les Pradières Heute steht der Chasseral auf dem Programm. Es ist kühl, auf der Passstrasse liegt noch Schnee. Auch ohne Corona keine Autos und Motorräder, fantastisch. Ich sehe einzelne Rennvelofahrende, die sich gekonnt an den Schneemassen vorbei schlängeln. Ein besonders lustiger Mensch hat seine Skischuhe und kurze Skier hochgeschleppt. Das einzige nennenswerte Schneefeld weit und breit ist ca 10 Meter lang. Nach dem Chasseral würde der Weg eigentlich durch eine Schlucht hinunter führen. Der Weg ist aber gesperrt, wahrscheinlich infolge Steinschlag. Eine Umleitung ist signalisiert. Beim nächsten Brunnen sehe ich weitere Thrus, junge Teenager. Sie geniessen das Leben, an schnellem Vorankommen sind sie nicht interessiert. Der Brunnen kommt aber wie gerufen. Die nächste Wasserfassung wurde nämlich aufgehoben. Bei einem Bauernhof hatte es letztes mal noch einen Hahnen und sogar eine Flagge mit der Aufschrift “Eau”. Vorbei. Der Hahnen wurde abmontiert, der Bauernhof wird gerade renoviert. Nach diesem Bauernhof folgt wieder ein endloser Aufstieg. Ein Trail Runner überholt mich. Dann bleibt er stehen und zieht seine Bedrock Sandalen aus. Weiter geht es für ihn barfuss, allerdings nicht lange, dann trifft er Bekannte und hält einen Schwatz. Der Vue des Alpes ist ein weiterer Pass über den Jura. Im zugehörigen Hotel habe ich auch schon übernachtet. Es gibt einen riesigen Parkplatz und eine Sommerrodelbahn. Und offenbar hier kein Corona. Die Rodelbahn und die Terrasse des Hotels sind geschlossen, sonst ist alles normal. Grosse Gruppen stehen zusammen, es ist ein kommen und gehen. Natürlich träumt man irgendwann auf einer derartigen Wanderung von Pommes-Frites und einer heissen Bratwurst. Gibt es nicht, aber eine Quiche, ein Sandwich, eine Art Fleischklops in Blätterteig und eine Glace. Ich trinke sogar ein Bier. Ich meine, es schmeckt nach Chlor. Hier wird man sich wahrscheinlich in sechs Monaten noch das Virus holen können. Wenn jemand rasch erben möchte, ist es wahrscheinlich keine schlechte Idee, mit den Grosseltern hier vorbeizukommen. Auf dem Tete de Ran hält sich eine kleine Gruppe Geflüchteter auf. Sie vertreiben sich die Zeit mit Boxtraining und dem Hören von Snoop Dogg. Die Art ihrer Bewegungen sagt mir, dass sie dies nicht zum ersten Mal machen. Es macht mich fertig. Der Pass ist bekanntlich der edelste Teil eines Menschen (Brecht). Diese jungen Männer sind zum sinnlosen Nichtstun verdammt, während dem ich aufgrund meiner Papiere das Geld quasi nachgeworfen erhalte und mich ausschliesslich um First World Problems kümmern muss - und immer im absoluten Luxusbereich, wie dem UL-Wandern. Kein Wunder bewundere ich mutige Menschen wie die Pfarrerin des offenen St. Jakobs in Zürich. Die Nacht verbringe ich in der Nähe des Mont Racine. Käuze halten mich wach, ein Kauz kommt immer näher und lässt sich offenbar unmittelbar auf dem nächsten Baum neben meinem Zelt nieder. Mein Verständnis für sein Stimmtraining hält sich irgendwann in Grenzen. Tag 7: 12. April 2020 - 37 km - von les Pradières nach Gros Vesin Es ist nun Ostern. Heute steht mit dem Creux du Van ein Höhepunkt der ganzen Wanderung an. Der Creux du Van ist eine halbkreisförmige Felswand, an manchen Stellen über 100 Meter hoch. Natürlich verfolge ich im Vorfeld die Situation. Der Kanton hat die Zufahrtsstrassen gesperrt. Es wurden Massen erwartet, sämtliche Parkplätze sind ebenfalls dicht gemacht worden. Ich erwarte Polizei- oder sogar Armee auf den Wegen. Glücklicherweise sind vor Ort sehr wenige Menschen. Alles ist ruhig, gespenstisch ruhig. Bild: Screenshot watson.ch - die Kampagne der Regierung über Ostern in der Schweiz Manche machen sich einen schönen Tag an der Sonne. Ich überhole ein Paar mit Kühltaschen und einem 4 kg Sack Holzkohle in den Händen. Ich klaue ihnen fast ihren Pick-Nick Platz. Mein Französisch reicht glücklicherweise aus, um sie darauf hinzuweisen, dass ich in fünf Minuten wieder weg sein werde. Trail Running scheint hier sehr beliebt zu sein. Junge Damen und Herren ziehen an mir vorbei. Offensichtlich machen die meisten dies nicht zum ersten Mal. Sie sind alle ziemlich gut trainiert. Ich sollte dringend mehr rennen. Im letzten Dorf vor dem Creux sehe ich eine Wanderin, sie wartet auf den Zug. Sie ist ebenfalls äusserst durchtrainiert und sieht aus, als würde sie ohne mit der Wimper zu zucken 40 Meilen am Tag fressen, wenn es schlecht läuft, sonst 50. Sogar die Toiletten am Bahnhof sind abgesperrt. Es gäbe eigentlich einen kleinen Shop mit regionalen Produkten, alles zu. Am Creux oben fliegt ein Segelflieger halsbrecherische Manöver. Das Flugzeug pfeift wie eine Kugel durch die Luft, wenige Meter über der Felskante. Nach dem Creux du Van folgt ein längerer Roadwalk. Er dauert ungefähr eine Stunde. Ein einziges Auto fährt vorbei. Es ist die Gendarmerie. In der Nacht bellen immer wieder Füchse. Tag 8: 13. April 2020 - 52 km - von Gros Vesin nach Le Pont Heute komme ich sogar in einem grösseren Dorf vorbei. In Sainte Croix würde es mir auch noch gefallen. Das Dorf ist äusserst friedlich, zumindest auf den erste Anschein. Es gibt einen Bahnhofskiosk. Ein älteres Paar sucht einen Weg. Er sagt: “Lui, il semble d'être un super marcheur” und er meint mich. Dann fragen sie mich etwas auf Französisch. “Sprechen sie deutsch?” Sie lächeln liebevoll und wünschen mir einen schönen Tag. Keine fünf Meter von ihrem Standort entfernt steht ein Wegweiser. Ich kaufe Volvic Tee am Bahnhofskiosk und es gibt eine klassische Gasstation-Resupply. Alle Brunnen im Dorf sind trocken gelegt. Ich brauche aber mehr Wasser. Ausgangs des Dorfes, etwas abseits des Dorfes erblicke ich einen Kiosk-Container. Vielleicht habe ich Glück? Der Container erweist sich als Teil einer Material-Deponie, dafür hat es einen kleinen Stand gleich auf der anderen Seite des Strasse. Ein älteres Paar bewirtet ihn. Social Distancing wird mittels Polizeiabsperrbändern sichergestellt. Die Frau sagt, die Polizei habe dies freundlicherweise gestern eingerichtet. Sie bietet mir sogar ihren Sitzplatz an, mein Rucksack sehe schwer aus. Ich lehne dankend ab. Mein Rucksack ist leicht. Bild: Screenshot watson.ch - Daniel Koch ist ungefähr der Schweizerische Dr. Fauci oder Christian Drosten, aber eben auch ein typischer Schweizer. Das Wasser kommt aus der Fonte Tavina am Gardasee, es wurde extra über die Alpen gekart. Die vorgesehene Verwendung ist leider wenig edel, aber das Gleichnis fasziniert mich. Ökologie geht ebenfalls gleich am Hintern vorbei oder so - natürlich gibt es in der Schweiz extra einen Mineralwasser Verband, der solchen Unsinn aktiv propagiert. Das nennt sich liberal, der Konsument hat die Wahl und anderen Stumpfsinn. So geht manches vor die Hunde. Ich befinde mich auf dem offiziellen Wanderweg, ein mittelgrosser Hund kommt von einem Grundstück angerannt, die Ohren angelegt, Zähne fletschend. Ich schreie ihn an. Wieder und wieder. Jedesmal wenn ich mich umdrehe, um weiter zu gehen, kommt der idiotische Hund wieder näher. Ich bleibe schliesslich stehen und erhebe die Hand mit der Flasche, so als wollte ich sie nach ihm werfen. Das wirkt, ich frage mich ob der Hund von seinem lieben Besitzer geschlagen wird, wieso sonst sollte er ab so einer Geste zusammen zucken? Sein wahrlich noch idiotischerer Besitzer ruft sein dummes Vieh zu sich, ohne viel Erfolg. Dieser saublöde Kläffer hätte eine Ladung Pfefferspray sehr dringend gebraucht, sein Herzchen von einem Besitzer einen sehr kräftigen Tritt zwischen die Beine. Vor allem von jemandem, der seine Beine gerade ein paar Tage lang trainiert hat. Der Hund dreht schliesslich ab. Ich teile dem Besitzer meine Einschätzung der Lage auf englisch und französisch mit. Eventuell hat sie ihm nicht gefallen, im Gegenzug bin ich bezüglich meiner Haltung zum Waffenrecht verunsichert. Hätte ich gerade eine Gerätschaft aus Neuhausen am Rheinfall zur Hand gehabt, wäre dieser dumme Hund in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Als braver Schweizer Bürger habe ich meinen Jungschützenkurs damals im reifen Alter von 13 Jahren absolviert. Natürlich am Schweizer Armee-Sturmgewehr, wie es heute noch im Einsatz steht (und dass ich zwischen den wöchentlichen Schiesslektionen nach Hause nahm). Man kann das Gewehr bequem mit dem Daumen auf Serienfeuer umstellen. Genau das einzig richtige für solch verblödete Köter. Christine Thürmer aka germantourist hier im Forum hätte bestimmt sinnvollere und humanere Methoden auf Lager, um mit derartigen Angriffen umzugehen. Auf IG bewirbt sie ihr neues Buch “Weite Wege Wandern” mit dem Versprechen genau solcher Inhalte. Sicher Pflichtlektüre für alle, die länger als eine Stunde am Stück wandern möchten. Weiter geht es, ich habe sogar einen Plan: Durch Valorbe und als Dessert auf den Dent de Vaulion. Nach Valorbe gibt es den längsten Roadwalk auf dem ganzen Trail. Zunächst steigt man in das Dörfchen Ballaigues ab, dort steht der legendäre Selbstbedienungsautomat, gefüllt mit Vacherin Käse, Raclette und Fondue Portionen. Danach quält man sich über asphaltierte Strassen nach Valorbe. In Valorbe gibt es zwar eine “Auberge par tous”, mir ist es jedoch letztes mal nicht gelungen, dort ein Zimmer zu kriegen, weil es ging niemand ans Telefon. Heute ist die Garde-frontière unterwegs. In Valorbe patrouilliert wiederum die Gendarmerie. Ich setze mich an den Fluss und esse etwas. Gemäss Gaia GPS betrug der Aufstieg auf der ganzen Etappe schlappe 3069 m. Auf dem Aufstieg komme ich an einer Waldhütte vorbei. Ein junger Mann sitzt dort mit seinen zwei Hunden. Er fragt nach Wasser für seine Hunde. Sorry, grad keines dabei. Ich trag nicht ständig 2.5 Liter Wasser mit mir herum, nur um es einem Hänger abzugeben, der offenbar nicht planen kann. Muss er halt 40 Minuten lang absteigen. In Valorbe gibt es viele Brunnen. Oben steht wieder eine Gämse, sie schaut mich verständnislos an. Als ich oben bin, verschwindet gerade die Sonne, der Wind pfeift. Ich steige noch ein wenig ab, zu meinem geheimen Stammplatz in der Nähe von Le Pont am Lac de Joux. In der Nacht schlafe ich ziemlich schlecht. Der Wind, von Osten her, blässt in Böen. Mein Zelt bleibt zwar zugfrei und es steht äusserst stabil. Ich bin nicht sicher, ob ein Duplex ebenfalls so stabil stehen würde. Aber der Lärm im Wald ist gewaltig. Am nächsten Morgen bin ich ziemlich kaputt. Auf einem langen Trail würde ich jetzt in ein Dorf absteigen und mir eine Dusche gönnen. Im kleinen Weiler Le Pont hat aber gerade mal ein einziger Laden offen, ich fahre deshalb wieder nach Hause, nach immerhin 5 Nächten in der Natur. Es gelten immer noch die Massnahmen des Bundesrates, da könnte eine Frage nach einer Dusche den Leuten schnell in den falschen Hals geraten und ich rieche wirklich wie ein ziemlich verwahrloster Obdachloser. In dieser Saison sind sich dies die Leute hier wohl nicht wirklich gewohnt. Ich kenne natürlich auch den Schluss dieses Trails, am Ende geht es ca. 6 Stunden nur noch steil abwärts, nach Nyon. Ich bin dort auch schon einfach geradeaus gelaufen und dann nach Genf hinunter. Dabei landet man jedoch in Frankreich. Jetzt alles verboten. Sowohl im Zug zurück nach Vallorbe als auch im Bus nach Yverdon bin ich der einzige Passagier.2 Punkte -
3F Lanshan 2
differix und ein anderer reagierte auf daniel. für Thema
Servus, meine Partnerin und ich konnten mitte Juli, zum ersten Mal, das Lanshan2 pro in freier Natur ausprobieren. Die Orte der vier Übernachtungen waren Trekkingplätze im Pfälzerwald. Übrigens wurden wir an jedem Platz von zumindest einer Person auf das Zelt (wie kommt man auf sowas, wie viel wiegt das, wo kann man das kaufen) angesprochen. Selbstverständlich habe ich auch immer auf dieses Forum verwiesen. Nun aber zu unseren/meinen Eindrücken: Für zwei Personen (1,72m und 1,68m - Normalgewicht) ausreichend Platz, wenn man schon mehrmals gemeinsam in einem 1,2m breiten Bett geschlafen hat. Anfangs hatte ich noch ein paar Bedenken, die dann nach der ersten Nacht beseitigt waren. Am ersten Morgen haben wir problemlos im Zelt gefrühstückt. Es ist auch noch für einigen Kleinkram Platz. Unsere Rucksäcke haben wir draussen bzw. unter den Apsiden aufbewahrt. Man bekommt relativ schnell Routine im Aufbau, welcher dann in kürzester Zeit erledigt ist. Bei der Höhe der Stecken habe ich mich an die vorgeschlagenen 115cm von FlowerHiker orientiert, was zu einem guten Ergebnis geführt hat. Wie schon im Thread erwähnt, dürften sich die Plastikhaken, in dem die Apsiden eingehängt werden, als Schwachstelle erweisen. Vielleicht sollte ich sie gleich prophylaktisch austauschen. Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden und glücklich. Es wird uns bestimmt noch viele schöne Nächte bescheren. Hier noch ein paar Impressionen:2 Punkte -
Alpenüberquerung E5 Planung
notenblog und ein anderer reagierte auf effwee für Thema
bin den E5 letztes jahr gelaufen (bregenz-verona) ob der überfüllung bin ich die kaunergrat variante gelaufen (damit hab ich auch das pitztal ungangen) - auch ich finde das der trail für einsteigende geeignet ist. mit dem früheren aufstehen und irgendwo zwischen den hütten pennend bin ich an den grossen schwüngen immer vorbei gekommen ich hab ne mischung aus biwak und hütten gemacht. von meran nach verona auf dem e5 weiterlaufen oder gar dort erst starten ist vllt auch ne variante -der abschnitt war sehr viel entspannter und nicht minder spektakulär...2 Punkte -
Rucksack
Heino und ein anderer reagierte auf khyal für Thema
Von irgendwelchen dogmatischen Aussagen halte ich ja gar nichts, jede(r) ist ein anderer Mensch und ist anders unterwegs. < 500 g mag fuer viele gut gehen, wenn man einen kleinen Overnighter macht, auf geschuetzten Strecken unterwegs ist, wo man jede 1-2 Tage einen Re-Supply hat, nicht zuviel Ausruestung fuer richtig mieses oder kaltes Wetter mitnehmen muss. Und natuerlich entsprechend kleine & leichte Ausruestung hat. Ich kenne auch ein paar, die mit so etwas mal weite Strecken gelaufen sind. Ich kenne / berate ja recht viele Leute, die auf den Weitwanderwegen in US, EU und anderswo unterwegs sind (bin ja selber seit > 40 Jahren im Schnitt 3-4 Monate "draussen"). Auch wenn die dann meist ein leichtes Zelt wie z.B. das Duplex, Schlafsack von WM, entsprechendes Titankochzeug usw bei haben, waehlen sie praktisch alle einen Rucksack mit Rahmen, zum groessten Teil entweder HMG oder Zpacks, womit wir bei 0,6-1,2 kg sind. Und gerade, wenn man nicht doppelt kaufen will, sollte man da erstmal gut austesten, wieviel die Ausruestung wiegt, wieviel Platz sie einnimmt und was man so an Touren vor hat, sonst kauft man evtl schnell doppelt, weil eben der tolle < 500 g Rucksack fuer die naechste Tour bzw das Gewicht der Ausruestung dann doch nicht geeignet ist. Wobei ich es, wenn man wirklich viel unterwegs ist, fuer schwer halte, mit einem Rucksack hinzukommen (es sei denn, man geht auch bei einem kleinen Overnighter mit einem halb gefuellten, grossen Rucksack los). Bei mir ist es z.B. je nach Tour ein GG Kumo (yes der Alte, der dann wirklich < 500 g ist), der GG Mariposa (auch der Alte mit ca 800 g) und ein HMG 5400 Porter (mit gut 1,3 kg, ok der kam erst ins Rennen, nachdem ich bei Hybrid-Touren mit sehr grossem Re-Supply Abstand viel Ausruestung aussen auf dem 4400 Porter haengen hatte und mich die Anschnallerei genervt hat). Und das Wichtigste, der Rucksack muss zum Ruecken passen, alles wiegen, was man mitnehmen will, Lebensmittel, Wasser, Brennstoff drauf rechnen, wenn man das nicht schon x mal gemacht hat 1 kg fuer die Sachen drauf rechnen, die man nicht in der Liste hat , in einen guten Outdoorladen gehen, sich das Gewicht in die Ruecksaecke packen und perfekt zum eigenen Ruecken passend einstellen lassen , die man in der Auswahl hat und den Rest entscheidet der eigene Ruecken. Aber dabei schoen fair bleiben, dann auch da kaufen...2 Punkte -
Berliner Stammtisch
momper und ein anderer reagierte auf Roiber für Thema
Vielleicht ist das ja noch für jemand anderen in Berlin interessant: ein Termin für einen Outdoor Erste Hilfe Kurs in Berlin am 25.9., 5 Std. für 59 EUR: klick. Ein Basis Erste Hilfe Kurs vorab bzw. das vorhandene Wissen dazu wird empfohlen. Ich hab bei längerer Suche sonst nur Kurse anderswo gefunden, hauptsächlich in Süddeutschland. Mit dem Kurs der Outdoorschule Süd ist er sicherlich nicht vergleichbar. Der Ausschreibungstext zugesandt auf Nachfrage: Sind Sie fit für den Outdoor-Notfall im Urlaub und auf Reisen?Lernen Sie bei uns Erste Hilfe in Situationen"where there is no doctor"Fernreisen werden immer beliebter, bergen jedoch auch ein gewisses Risiko wegen der vor Ort oft fehlenden ärztlichen Versorgung. Der Weg zur nächsten größeren Stadt kann sehr weit sein. Inwieweit selbst dort mit einer Versorgung nach westlichem Standard gerechnet werden kann, ist fraglich. Kommen in einem Notfall noch unwegsames Gelände und fehlender Handyempfang dazu, ist es von entscheidender Bedeutung, selbst schnell wirksam Erste Hilfe leisten zu können.Der Kurs "Erste Hilfe auf Reisen + Outdoor Notfälle" richtet sich an alle Menschen, die in der Natur unterwegs sind, oder auf Reisen fernab der Zivilisation auf medizinische Notfälle vorbereitet sein möchten.Die Inhalte sind v.a. auf die Bedürfnisse von Trekkern und Kletterern zugeschnitten. Aber auch "einfache" Touristen und Wanderer, Mountainbiker und Tourenfahrer, Reiter, Kanuten sowie spezielle Berufsgruppen, wie Erlebnispädagogen, Forstarbeiter oder Mitarbeiter auf Forschungsstationen profitieren von diesem Kurs. Auch für die Arbeit und das Reisen mit Kindern und Jugendlichen, gibt unser Kurs ein Plus an Sicherheit.Kurz: Alle Personen, die auf Reisen und in der Natur Verantwortung für sich und andere Menschen übernehmen, können bei uns die nötige Erste-Hilfe-Kompetenz erlangen.Wir empfehlen, zuerst den Standard-Erste-Hilfe-Kurs (9x45 min) zu besuchen. Evtl. gleich in Englisch, um Erste-Hilfe-Vokabular für unterwegs zu lernen. Der Erste Hilfe Outdoor Kurs baut auf dem Standardkurs auf und setzt diesen voraus. Sie können den Kurs "Erste Hilfe auf Reisen + Outdoor Notfälle" auch ohne den Standardkurs buchen, müssen sich dann aber vorab im Selbststudium intensiv mit dem Thema Erste Hilfe vertraut machen. Wir können in diesem Aufbaukurs nicht bei Null anfangen!Kursinhalt: Reisevorbereitung: Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes, Hausarzt, Tropeninstitut, Impfschutz, Reiseapotheke, Mobilfunknetzkarte eines lokalen Anbieters, internationale Notrufnummern, wichtige Adressen vor Ort: deutsche und europäische Konsulate, lokale Krankenhäuser mit europäischem Standard, internationale HilfsorganisationenVerhaltensregeln in Notfallsituationen: Ruhe bewahren, Gefahren einschätzen, Unfallhergang und (Verletzungs-)Folgen verstehen, Rettung managen, Patientenkontakt halten, psychische BetreuungKönnen Sie sich verständigen? Erste-Hilfe-Vokabular in EnglischBesonderheiten "where there is no doctor": Transportfähigkeit herstellen, verschiedene Trage- und Transportmöglichkeiten, qualifizierte Hilfe und Beratung organisieren, SelbsthilfeErste Hilfe Selbsthilfe: gefährliche Blutungen stillen, Schockbehandlung, Vorgehensweise bei Atem- und Kreislaufstörungen und bei eintretender Bewusstlosigkeit, Wundversorgung: Verbände, Desinfizieren - Ja oder nein? Falls es die Situation erfordert: Womit? Möglichkeiten des Wundverschlusses; bei starken Blutungen Abbinden: Ja oder nein? Falls es die Situation erfordert - Wie? Verletzungen am Bewegungsapparat: Muskelverletzungen, Verstauchungen und Verrenkungen, Prellungen, Quetschungen, Brüche. Schienen und Ruhigstellen? Falls es die Situation erfordert: Wie?Weitere Themen:HängetraumaSchädel-Hirn-TraumaÜberhitzung/UnterkühlungVergiftungen/Tierbisse und -stiche: Erkennen, beurteilen, Hilfe organisieren, erste Maßnahmen - thermische Stichheiler, Anlegen einer StauungAkuter BauchDurchfallerkrankungen und andere reisespezifische ErkrankungenImmunisierung, Vermeidung, Prophylaxe: Malaria, Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung, Meningitis, Hepatitis, Tollwut, Typhus, Gelbfieber usw.Entfernen von Fremdkörpern aus den AtemwegenWenn es länger dauert: Transport organisieren, ein Notfallcamp einrichten, Lagerungsarten, Wasser finden, Wasser genießbar machen, Feuer machen...Notfallmedikamente: ... aus Ihrer Reiseapotheke, von einheimischen Helfern, aus der Natur..., z.B.: Salicylsäure/Weidenrinde, Chinin/Chinarinde/Cinchona, Moringa, Aloe vera, Eukalyptus-Samen, Alaun, Salbei...HINWEIS: Laien dürfen Medikamente nur anwenden, wenn eine lebensbedrohliche Situation vorliegt und kein geschultes medizinisches Personal erreichbar ist!Ihre Ausbilder: Fine, Vinzenz, Stefan und Andreas sind erfahrene Sanitäter und Erste-Hilfe-Ausbilder und selbst weit gereist: nach China, Indien, Marokko, Senegal, Äthiopien, Südafrika, Australien, USA, Japan, Thailand, Russland, Mexiko, Kuba ... und wir üben, üben, üben - denn nur wer wiederholt übt, gewinnt wirklich Sicherheit in überraschenden NotfallsituationenJeder Teilnehmer erhält ein qualifiziertes Zertifikat und ein Handout zum Kursinhalt.2 Punkte -
MYOG Cuben Hexamid
masui_ reagierte auf Christian Wagner für Thema
Ok, ich hab Mal ein Paar Skizzen gemacht. Vorweg: Diese Designs sind ungetestet, ob sie also nicht doch zu knapp sind kann ich nicht sagen. Probiert es aus... Das Torwald wird ja aus 3 m Stoff genäht und bietet (IMHO) mehr Wetterschutz als ein einfaches 3x1,5m Tarp. Ich habe mir da natürlich überlegt ob es nicht noch kleiner geht. Übrigens, wenn jemand nicht weis wovon ich rede, dann bitte hier die Bauanleitung ansehen. Ein üblicher Poncho besteht aus 2,4 m Stoff und bietet als Tarp einen, sagen wir Mal suboptimalen Wetterschutz. Hier war also Verbesserungspotential vorhanden. Die 2,4 m kann man nicht einfach zu einem kürzeren Torwald verwursten, dann ist es ja immer noch zu kurz. Legt man allerdings die Torwaldhälften um 90 Grad gedreht auf den Stoff, dann hat man bei 1,5m Stoffbreite wieder sein 3 m langes Torwald, was aber in der Tiefe um 30 cm geschrumpft ist. Man schneidert sozusagen ein Torwald aus zwei 1,2m breiten Stoffbahnen: Sollte jemand unbedingt eine nach hinten ausgestellte Zeltmitte bevorzugen, dann kann er zum nächsten Schnitt greifen: Der Fadenverlauf an der Hinterkante ist dann nicht so optimal wie beim Original Torwald, aber wenn Sixmoondesigns so seine Gatewoodcapes verkauft, dann wird es wohl halten. Das Vordach ist jetzt natürlich arg geschrumpft. 30 cm bieten nicht mehr viel Schutz, aber für die ein oder andere Sommernacht wird es wohl gehen. Falls es kachelt, dann spannt Man sowieso sehr tief ab (Stablänge 1m und weniger!) und hofft auf das beste. Spaß ist dann anders. So, nachdem wir also ein Torwald mit 1,2 m breiten Stoffbahnen herstellen können, dann sind 1,37m Breite bei DCF schon wieder purer Luxus : Das ist im Prinzip der Original Torwaldschnitt nur mit 1,37m breitem Stoff. Das Vordach hat nun stolze 47 cm (in der Praxis wahrscheinlich eher so 42 cm- Klebeflächen, Nahtzugaben usw.). In rot habe ich Mal die "Torwaldecken" eingezeichnet. die werden abgeschnitten und umgekehrt wieder an das große Dreieck angenäht. Wer nicht das letzte aus seinem Stoff rausholen will, der kann diesen Schritt auch weglassen. Ist man sehr groß, könnte man ja auch einfach 40 cm mehr Stoff kaufen und dann einfach die hintere Tarpecke kappen, dann ist aber auch hier der Fadenverlauf nicht mehr ideal (ist angeblich bei DCF nicht so kritisch wie bei Silnylon). Wer etwas gegen Nähte über seinem Schlafplatz hat, der kann sich noch mein letztes Schnittmuster ansehen. Hier ist der Hauptteil des Zeltes aus einem Stück gefertigt. Das Vordach wird da einfach abgeschnitten und umgekehrt wieder drangesetzt. Leider fehlt dann aber wieder die nach hinten ausgestellte Zeltmitte (Torwaldecken sind auch hier optional): PS: bei den kurzen Vordächern ist es sehr wahrscheinlich das man da in der Mitte Stoff raus nehmen muß, die Erfahrung haben meine Vorschreiber ja auch schon gemacht. Bei meinem Original- Torwald mit 60 cm Vordach klappt das gerade eben so das Vordach noch abzuspannen. Die Leine muß dann aber schon sehr lang sein. Es wäre zu überlegen da einen "Beak für alle Fälle"- Abspannpunkt anzubringen.1 Punkt -
Erledigt. Seit Anfang der Woche bin ich stolze Besitzerin eines Notch. Habe mich gleich spontan auf den Weg gemacht und bin auch nach der dritten Nacht bei Regen, Nebel und Hitze (alles mal mitgenommen bis jetzt) noch vollends begeistert.1 Punkt
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MYOG Cuben Hexamid
wilbo reagierte auf Christian Wagner für Thema
Uiui, der Thread ist irgendwie an mir vorbeigegangen. @hinkelstein : Schönes design Wahrscheinlich sehr sinnvoll. Gut 2,6m Breite, 90 cm Tiefe und über 2 m Länge für die Mittelnaht. Das wird irre hoch. Beim Torwald sind ja im Prinzip die hintern Dreiecke im Gegensatz zu deinem Entwurf einmal gedreht. Da wird dann das ganze Zelt flacher und hat mehr nutzbare Grundfläche. Außerdem würdest du dir eine Naht sparen da natürlich die beiden großen Dreiecke gar nicht erst auseinander geschnitten werden müssten. Ich habe noch ein "Torwald kompakt" in der Pipeline, ich mache mal eine Skizze...1 Punkt -
Neue Alpenvereinsapp = Outdooractive?
Madame_Anne reagierte auf Konradsky für Thema
Ist dasselbe. Gruss Konrad1 Punkt -
Den Fleece habe ich für mehrere Pullis genutzt. Für frische und kältere Abende/Morgen im Frühjahr, Sommer, Herbst finde ich ihn sehr gut, besonders in Kombi mit Regen oder Windjacke. VG Maik1 Punkt
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Den Kiss Coating Stoff habe ich zuhause und traue ihm auf jeden Fall den Einsatz als Windhode zu. Großer Vorteil des Stoffes ist die matte Optik, dadurch lässt er je nach Schnitt auch mal einen Einsatz in zivilisationsnähe zu. Ich habe meine Windhose aus diesem recht glänzenden Stoff genäht und in Größe XL kommt sie auf 53 Gramm inkl Beintasche. Haltbarkeit ist sehr gut, sicher nichts um durchs Brombeerdickicht zu stapfen, aber für Laufen auf unverkrauteten Wegen und abendliche Zusatzwärme tut sie seit 3-4 Jahren ihren Dienst. Den Fleece kenne ich nicht, könnte mir aber vorstellen, das er recht winddurchlässig ist, was aber nicht schlecht sein muss.1 Punkt
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Rucksack
El Barato reagierte auf gerritoliver für Thema
Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Ich habe über die Jahre eigentlich alles optimiert und komme wenn ich mehr als eine Woche autark in den Alpen auf hoher Höhe unterwegs bin mit all dem Essen niemals unter 11kg es sei denn ich verzichte auf jeglichen Komfort, und gehe Risiken ein. Das mag jeder anders sehen aber so dogmatische Haltungen finde ich immer! ziemlich fehl am Platz. Wenn man sich so scharf abgrenzen bzw. hart aufstellen muss sollte man sich vielleicht mal fragen wieso man das selbst nötig hat und sich mal in mehr Lockerheit üben... Und ja, ich besitze auch noch einen Rucksack unter 550g für Hütten Touren oder entspanntere Unternehmungen als die Alpen aber wenn ich mich für ein Model für alles entscheiden müsste würde das ziemlich sicher eines sein wie beispielsweise das von mir oben genannte...1 Punkt -
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Joe_McEntire reagierte auf danobaja für Thema
aber gut sitzen kannst du drin! echt... nö, das wird nix, auch wenn die chinesen 210 cm messen/angeben.1 Punkt -
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Joe_McEntire reagierte auf zoppotrump für Thema
Drüben bei ODS wird gerade ein Vela 1 extrem von Exped für 100,- EUR angeboten. Ist aber auch nicht wirklich UL.1 Punkt -
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Joe_McEntire reagierte auf danobaja für Thema
ich hab ein noch nichtmal ausgepacktes naturehike nebula da liegen. ein palast für 1, für 2 , da muss man sich mögen. mir ist es nur zu kurz (ich weiss das, weil ich 2 davon hab) mit 181 cm. die liegelänge im innenzelt ist nur bissl über 2m. allerdings sehr senkrecht. https://naturehike.de/Nebula nicht ganz ul, aber ein super 3-saisonen zelt und sofort verfügbar. kann heute in die post für 160 eus plus porto. meld dich per pn bei interesse.1 Punkt -
Wenn du in Karlsruhe vorbeikommst, kann ich dir gern mein -- für eine Person leider nicht ultraleichtes -- MSR Carbon Reflex 2 ausleihen. In grün, älteres Modell - ich glaube 2010. Es könnte dieses Modell sein: https://www.bergfreunde.de/msr-carbon-reflex-2-2-personen-zelt/ Wiegt halt mit allem auch fast 1,5 kg. Viele Grüße Martin1 Punkt
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Neue Ultraleicht-Ausrüstung
HUCKEPACKS reagierte auf MarcG für Thema
Platypus hat einen neuen Wasserfilter in der Mache.1 Punkt -
Iterationen einer Solarpanel-Powerbank-Lösung
Jonathan reagierte auf Bauerbyter für Thema
ich mag den typen und vllt ist das ja interessant1 Punkt -
Sammelthread - myog kleine Basteleien
Freigeistige reagierte auf Skisocke für Thema
Hier ein spontaner MYOG Rain Skirt den ich bauen musste weil letztes Wochenende so besch eidenes Wetter in den Alpen war. Wiegt 60g inkl der Längenbeschränkung und geht mir bei 180cm Körpergrösse bis ca 15cm über die Füsse. Das Schöne: Der "Gürtel" ist bereits Teil des Petflaschen Abfallsacks. Für mehr Beinfreiheit (bergauf v.a. ein Thema) kann man einen Schnitt reinmachen. Musste nur noch den Längenbegrenzer einbauen als Luxus, geht aber natürlich auch ohne.1 Punkt -
Zum Abdichten habe ich noch einen Tipp: Die Verstärkungen erst anheben und dann Silnet über und in die Nachtlöcher pinseln. Am besten geht's leicht verdünnt mit Waschbenzin. Undicht waren bei meinem Modell die beiden Verstärkungen für die Trekkingstock- Aufnahmen, die Verstärkungen für die Lifter auf den Seiten und die Schlaufen zur Arretierung der Türen. Bei denen sollte man nicht nur das Band einpinseln, sondern auch noch 5 cm darunter und darüber.1 Punkt
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Soo, ich habe mal ein paar Durchläufe im Rahmen meiner Laienhaften Möglichkeiten gemacht for what it's worth. Aufladung nachdem bei der Ladung abgeschaltet wurde, 79,159 und 80,842Wh, macht @3,7V 21394 und 21849mAh also 107 und 109% Da geht die Frage nach Messfehlern schon los. Sind das einfach Ladeineffizienzen oder hat die Powerbank mehr Kapazität als angegeben? Dann also den Widerstand an den USB gehangen und leer gemact. Ein Mal mit so viel Last, wie ging, ab 3A schaltet die Bank ab, also mit 2,8A, um Ladespitzen und Abschalten zu vermeiden. Zwei Durchläufe, 54,891 und 54,331Wh, also @3,7V gerechnet 14835 und 14684 mAh, macht 74, bzw. 73%. Dann noch ein Mal mit 1A leer gemacht, 55,991Wh, 15133mAh 76%. Ist kein königlicher Wert, so weit ich mich eingelesen habe. Ich habe allerdings auch einfach blind das mitgelieferte Kabel verwendet, das ehrlich gesagt eher einen dürren Eindruck macht. Bei 1A sollte das eigentlich keinen Flaschenhals darstellen, aber vielleicht klemme ich doch noch mal eines dazwischen, dem ich vertraue. Das Testwerkzeug selbst - USB-Tester und Widerstand habe ich natürlich auch nicht überprüfen können. Hat jemand eine Ahnung, wodurch sich die Differenz zwischen der mAh-Angabe bei meinem 0815Tester und der Wh Angabe ergibt? Ich dachte erst, die Bank hätte viel weniger Kapazität, weil ich mich nur darauf fokussiert hatte.1 Punkt
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Was haltet Ihr von diesem tarptent?
bitblaster reagierte auf FrankyX für Thema
Hast du vielleicht noch mehr Fotos ( Ansicht von innen, Rückseite)?1 Punkt -
Ah, ok. Das las sich bei techtest.org so, als würde dort mit der Zellspannung umgerechnet, ich wollte mich daran orientieren, um vergleichbare Ergebnisse zu haben, e.g. https://techtest.org/die-ravpower-rp-pb060-6700mah-powerbank-im-test/ Dann wäre die Kapazität, die mit 5V nutzbar ist ja eher bei 55%0 Punkte