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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 14.09.2020 in allen Bereichen

  1. Hi NötenKlick, ich bin vor ein paar Jahren ungefähr die Route aus dem Buch "Wilde Wege, stille Dörfer" gelaufen. Gestartet bin ich im kurz zuvor vom Erdbeben verwüsteten Dörfchen Amatrice. Beeindruckend traurig damals. Geendet hatte die Tour irgendwo hinter dem Gran Sasso Massiv, bis Pescara bin ich nicht gekommen. Also schnell hier meine paar Infos: Tolle Gegend, ich war im Mai unterwegs und es war wohl mit die wandertechnisch einsamste Tour die ich gemacht habe. Wenig Tourismus, kaum wanderndes Volk, trotzdem natürlich gut erschlossen durch die ansässige Bevölkerung. Der Mai war Jahreszeit-technisch für mich optimal, gegen April spricht natürlich auch nichts, es dürfte halt in den höheren lagen nur etwas kälter und vielleicht unbeständiger sein. Größte Herausforderung damals war der Übergang über den Gran Sasso, hin zum Campo Imperatore (wunderbarer Landstrich). Ich hatte den Schnee etwas unterschätzt, das Weiterkommen hing aber elementar von dieser Passage ab, da sonst ein großer Umweg nötig gewesen wäre, der nicht in meinen Zeitplan gepasst hätte. Kurzum: es war mein erster ungeplanter Gang über Schnee, keine Sonnenbrille, Schner essen aufgrund von Wassermangel, keine sichtbaren Markierungen. Oben auf dem Grat gab es zwei Optionen wieder abzusteigen. Die erste probierte ich aus, es war aber eigentlich ein schlecht kalkulierbares Risiko. Nach wenigen Metern an einem steilen Abhang über Schnee drehte ich um. Dort oben die Italiener waren alle mit Steigeisen oder Spikes unterwegs an heiklen Passagen. Ich fragte jemanden ob ich es riskieren solle: er sagte es wäre möglich aber nicht zu empfehlen, wies mir aber eine nur etwas anders gelegene Route zum Campo Imperatore, die war dann auch möglich. Also: je nach Lage dürfte es im April ähnlich oder schlechter sein mit dem Schnee. Daher würde ich dir Microspikes empfehlen, Eisaxt wäre eher übertrieben, tatsächlich aber wohl nur wegen dem Gran Sasso, der Rest sollte keine Probleme machen. Im Bereich Campo Imperatore halten sich die Wölfe gerne auf. Ich habe sie abends Sirenenartig heulen gehört, und bin davon überzeugt dass ein Rudel direkt an meinem Zelt vorbei gestreunt ist. Alles kein Problem denke ich, es ist natürlich eher Zufall wenn das passiert. Mein Opinel hatte ich aber herzklopfend in der Hand Was mir Ärger bereitet hat war in der ersten Nacht der Angriff eines überaus aggressiven Fuchses. Ich dachte zuerst Worst Case: Bärenangriff! als er sich gegen mein Zelt warf und daran riss. Am nächsten Tag musste ich eine Zeltseite flicken. Vertreiben konnte ich ihn erst aus dem Zelt heraus mit einem Schlag eines Trekkingstocks, den anderen Stock fand ich am nächsten Morgen im Gebüsch... Ich habe immer, bis auf eine Nacht in einem Landgastzimmer (Fachbegriff vergessen), frei gezeltet. Die Landgastgeschichte kann ich empfehlen. Die Abruzzische Küche ist super. Wildzelten halte ich aufgrund der Einsamkeit für kein Problem. Grüße Lugovoi
    3 Punkte
  2. Ollympus

    Impressionen von Touren

    Nachbereitung der Weinwanderung... Irgendwo nach Jena:
    3 Punkte
  3. Bei mir ist heute spontan der Decathlon Z-Lite-Klon in den Rucksack gewandert (Dieser hier: https://www.decathlon.de/p/isomatte-trek-100-schaumstoff-faltbar-grau/_/R-p-174619) Erste Eindrücke soweit: während die Z-Lite eine recht glatte Oberfläche hat ist die Decathlon-Matte sehr rau, inwieweit sich das auf Funktionalität, Wasseraufnahme oder ähnliches auswirkt kann ich aber nicht sagen. Für Leute, die direkt auf der Matte schlafen, wird es auf jeden Fall eine Umstellung sein. Ansonsten erscheint sie mir beim ersten Sitztest etwas angenehmer als meine Z-Lite zu sein (letztere hat allerdings auch schon einige Nächte hinter sich und als besonders haltbar gelten sie ja nicht). Ein Freund von mir, wessen Z-Lite noch recht neu sein müsste, fand sie im ersten Test auf dem heimischen Boden auch bequemer als das teurere Original. Am Wochenende wird sie wohl ihren ersten Außeneinsatz bekommen, bisher bin ich allerdings zuversichtlich. Der erste Eindruck überzeugt auf jeden Fall. Hier noch die von mir ermittelten Werte: Gewicht: 342g (28g leichter als auf der Homepage) (zudem gibt es 2 Gummibänder mit je 5g Gewicht dazu) Breite: 54cm Liegefläche (und vllt ein halber cm nicht nutzbarer Überstand, der ist auf jeden Fall kleiner als bei der Z-Lite) (52cm bei der Z-Lite) Länge: 178cm (180cm laut homepage) (Z-Lite: je nach Zuschnitt ) Dicke: in etwa 1,1cm ohne die Böbbel, 1,9cm mit Böbbel (ist allerdings etwas schlecht zu messen mit Zollstock) Anzahl Segmente: 6 'Segmentpaare', also 12 einzelne Rechtecke (Z-Lite: 7 Segmentpaare/14 Rechtecke) Tiefe eines Segments: knapp 15 cm (13cm bei der Z-Lite) Gesamtdicke einer kompletten Decathlon-Matte im Transportzustand: 14cm Zudem: nur ein kleines Logo am Ende der Matte, welches direkt im Eck platziert ist (nicht so wie die Z-Lite, die 2 Segmente halb damit zupflastert)
    2 Punkte
  4. Tag 4 - Donnerstag, Hildahütte nach Hausach, 29km plus X Um 4:30 Uhr wache ich auf, lausche den hyperaktiven Siebenschläfern und knabbere Erdnuss-M&Ms, die ich mir als Belohnung für die ersten 100km gegönnt habe. Nach und nach stecken auch M. und die Mitwanderin den Kopf aus dem Zelt, das Vater-Sohn-Duo hat gestern schon angekündigt, ausschlafen zu wollen. So versuche wir, beim Frühstück leise zu sein - das macht angesichts der Siebenschläfer nur begrenzt Sinn, aber was solls. Wir brechen zeitversetzt auf. Nach ein paar Kilometern auf breitem Forstweg kommen dann auch die ersten Brunnen, aber es tröpfelt nur spärlich bis gar nicht. Es ist etwas frischer als die letzten Tage, so kann ich die Beine laufen lassen ohne dass es mir zu warm wird. Es geht am Seeblick vorbei, und mir schwant, dass es etwas feucht werden könnte. Gerade als ich an der Lettstädter Hütte ankomme fängt es an zu tröpfeln. Meine Mitwanderin von der Hildahütte, die ich zwischendurch überholt habe, kommt kurz nach mir an. Wir schaffen es noch, unsere Flaschen am Brunnen aufzufüllen, dann fängt es an zu gießen. Vor der Hütte parkt ein Auto mit einem schlafendem Pärchen. Ein Radfahrer kommt auch noch an, M. trudelt ein wenig später ein, und wir knabbern eine halbe Stunde Trailmix und machen Smalltalk unter dem Dach während sich die Schleusen über uns richtig öffnen. M. und ich stellen fest, dass wir so ziemlich das selbe Tempo laufen und fachsimpeln über leichte Ausrüstung und Wanderziele. An den berühmten Stühlen vor dem Harkhof sind wir wieder zu dritt. M. und ich beschließen, da wir ja gut in der Zeit liegen (es ist ein paar Minuten vor 11) im Harkhof ein zweites Frühstück einzuläuten. Mit Rührei mit Speck und anderen Leckereien lassen wir es uns eine Stunde gut gehen, bevor wir nichtsahnend die Etappe des Grauens betreten. Das erste Stück durch den Wald ist noch ganz angenehm, und witzige Motorsägenakrobatik am Wegesrand lullt uns ein. Dann aber wird es wild. Plötzlich finden wir uns auf breiten, hart planierten Waldautobahnen. Riesige Lastwagen rasen vorbei und wirbeln kilometerlange Staubwolken auf. Es werden Windräder gebaut. Und wir schauen das erste Mal auf die Wegweiser und reiben uns die Augen. Vor dem Harkhof waren es 14,5km bis Hausach. Beim nächsten Wegweiser 13,5km. Jetzt, 2km weiter, sind es wieder 13,5km. Zu unserem Unglück ist heute auch noch der heißeste Tag des Jahres. Die Temperatur ist auf Mittag hin auf 36°C hochgeklettert, und der Regen vom Morgen hängt wie feuchtes Blei in der Luft. Wir gehen und gehen. Hausach 12,5km. Ja. Nein. Hausach wieder 13,5km. Es wird und wird nicht weniger. Wir hatten unabhängig voneinander davon geträumt, um 15:30 in Hausach zu sein, uns in ein Cafe zu setzen und entspannt einen Cappuccino zu schlürfen. Hausach wieder 12,5km. Ich schaue immer wieder, dass ich definitiv nicht die Variante über den Brandenkopf nehme. Irgenwann, nach Stunden, komme ich zur Hohenlochenhütte. Die kurze Rast im Schatten auf der Bank wird mir von Schwärmen von Wespen verwehrt, die Hütte selbst ist wegen Corona geschlossen, wie man lesen kann, aber immerhin gibt es endlich kaltes Wasser an der Quelle unterhalb der Hütte, und auf dem Wegweiser steht (ich sollte es doch jetzt besser wissen) Hausach 6,5km. Habe ich erwähnt dass es heiß ist? Ich mache nach wenigen Kilometern eine ausgedehnte Abkühlpause am Waldrand und versuche herauszufinden, wo ich gerade bin. Der Punkt liegt tatsächlich auf der Route, da sind sich der Track aus dem Internet und meine Kompass-Karte einig, aber die Entfernung, die ich tatsächlich seit der Hohenlochenhütte gelaufen bin, ist viel zu lang. Es geht natürlich so weiter. Hausauch, 4,5km. Hausach, 6,5km. Gibt es Hausach wirklich? Wenn jetzt auf einem Wegweiser was von Bielefeld steht, dann gehe ich keinen Schritt mehr weiter. Immerhin, der Spitzfelsen gehört zum Weg. Kurz nach dem Spitzfelsen muss ich, trotz tausendmaliger Bemühung von GPS und Karte, einen falschen Abzweig erwischt haben. Es geht beschwingt bergab, bergab. Es wird 16:30, und die Luft kocht um mich herum. Meine Füße fangen an, zu protestieren. Aber es ist ja nur noch ein Kilometer bis Hausach. 500 Meter. Ich komme aus dem Wald raus und möchte Heulen. Ich bin auf halbem Weg zwischen Hausach und Wolfach gelandet, an der Bundesstraße. Der einzige Weg nach Hausach sind 2,5km Radweg ohne Schatten. Nächstes Mal kommt das InReach wieder mit, da funktioniert das GPS zumindest. Ich mache eine kurze Pause im spärlichen Schatten eines Strauches gleich neben der Straße, so bekomme ich wenigstens den Fahrtwind der Autos ab. Dann schleppe ich mich die letzte halbe Stunde nach Hausach, schwenke kurz zum DM um meinen Geruch mit einem Deo in Reisegröße halbwegs Gasthoftauglich zu machen, trinke eine Bio-Apfelschorle auf Ex und gehe die letzten Meter zum Gasthaus Blume. Nie war eine Dusche schöner als nach 29 (38?) Kilometern nach Hausach. M. ist in der Eiche abgestiegen und gar nicht so lange vor mit angekommen. Auch er bekommt einen schmerzhaften Ausdruck wenn das Thema auf diese Etappe und die ganzen falschen Wegweiser und Extra-Kilometer kommt. Frisch geduscht und nach einer Stärkung im Biergarten füllen wir noch unsere Vorräte auf - wir zahlen an verschiedenen Kassen, so wirkt es nicht ganz so komisch dass zwei heruntergekommene Gestalten jeweils Nescafe 3-in-1 und 5-Minuten-Terrine in der Sahnesoße-Variante und als Gulaschtopf kaufen. Beim Abendessen in der Blume unterhalte ich mich mit J., einem Wiederholungstäter auf dem Westweg, der aber solche Dinge wie draußen schlafen oder 30km und mehr am Tag laufen völlig verrückt findet, was er regelmäßig betont. Gleichzeitig schwärmt er mir vor, dass Jörg Scheiderbauer den Westweg diesen Mai in unter 48 Stunden gelaufen ist... Vollgestopft schleppe ich mich noch ein zweites Mal unter die Dusche, krame im Bett noch den (ja, ich gestehe, unnötiger Luxus pur) Kindle raus und schaffe es noch nicht mal, ein Buch auszuwählen bevor ich einschlafe. Fortsetzung folgt...
    2 Punkte
  5. Tipple

    Impressionen von Touren

    Die Welt ist echt ein Dorf. Da läuftste mit nem Kumpel den Harzer Hexenstieg und wen trifft man? Second Chance Hiker und Little Bee, PCT Class 2019. Seit gestern sind wir also zu viert unterwegs. In Dieser Nacht hat es mal wieder geschüttet wie aus Eimern. Ein Potpourri an Rucksäcken. Füße lüften vor der Hermannshöhle. Hiker halt. Unter Tage. Fischbrötchen und Bier an der Wendefurth Talsperre. Morgen sind wir leider schon fertig mit dem Trail. Ich denke wir gehen im Anschluss noch 2 Tage die Gegend um Thale erkunden. Corey und ich. LG Tipple
    2 Punkte
  6. Alle Fotos sind von mir. Die "gute" Wettervorhersage, die verhältnismäßige Nähe zum Wohnort und nicht zuletzt @J_P´s Rothaarsteig Reisebericht waren die ausschlaggebenden Faktoren für eine kleine "Vater-Sohn-Wanderung" entlang des Rothaarsteiges. Mit jeweils 1,5L Wasser und Trockenfutter für 5 Tage kamen wir auf 8,5 und 7,5 Kilo Rucksackgewicht. Baseweight jeweils um 5kg. Klandestine Waldübernachtungen waren spannend, aber kein Problem. Die eingestreute Kunst bereichert den ohnehin schon sehr abwechslungsreichen Weg. Alte und neue Infotafeln bieten Hintergrundinformationen. Historie und Geschichten gab es auch von einem einheimischen Wanderer. Ansonsten haben wir nur einen einzigen Langstreckenwanderer getroffen (Traditional, 20kg Rucksack). Der Abstecher auf die Bruchhäuser Steine lohnt sich definitiv. Lecker Decathlon-Tüten und Couscous mit diversen Saucentrockenmischungen. Couscous hat uns positiv überrascht, schmackhaft und sättigend, Top 100 Forums-Tip. Abendsonne nach einem glühend heißen Wandertag. Legales Zelten an des netten Landwirts Miniwäldchen. Größte Herausforderung war immer, eine waagerechte Fläche zu finden (deshalb die unorthodoxe Anordnung). Abseits des Hauptweges fanden wir die "Friedensquelle". Bei der Hitze und mit limitierten Wasserkapazitäten lernt man die Quellen zu schätzen und zu lieben. Filtern wäre wahrscheinlich nicht nötig gewesen, aber das Equipment will ja getestet werden. Leichtbekleidete Herren in durchsichtigen Kokons. Immer noch zu warm, bei 20°C Nachttemperatur. Die Kneipbecken sind auch was tolles (hätte nie gedacht, daß ich das mal sagen würde). Dramatische Brücke an der Kammvariante. Leider nicht "auf dem Weg" sondern nur eine Attraktion neben dem Weg. Die vielen urigen Bäume, tot und lebendig, verleihen dem Ganzen etwas Märchenhaftes (wohlig Schauriges). Am Rhein-Weser-Turm, nach etwas mehr als der Hälfte des Weges, haben wir dann wegen starker Schulterschmerzen abgebrochen, uns in der Hahnenquelle den Bauch mit Schnitzel vollgeschlagen und mit ÖPNV die Odyssee nach Hause angetreten. Hat uns Beiden aber extrem viel Spaß gemacht, Equipment hat wie geplant funktioniert und der Rest des Rothaarsteiges wird an einem langen Wochenende nachgeholt.
    1 Punkt
  7. Liebes Forum, ich möchte hier mal eine grob geplante Tour vorstellen, in der Hoffnung, dass jemand Teile bereits gelaufen ist und uns über seine/ihre Erfahrungen unterrichten kann. Anreise: Zug nach Rom, Bus nach Tivoli Grobe Route: Parco monti lucrtili Lago del Turano Lago del Salto L'Aquila Parco gran sasso (campo imperatore) Paro Della Majella Pescara (ca 300 km, ca. 16000 hm hoch und ca. 16000 hm runter) Reisezeit: April (eingeplante wanderzeit – 3 Wochen) Ausrüstung: Mittlere bis leichte Ausrüstung für leichten Winter: Basisgewicht 10 – 15 kg. Je nach Person. Schlafen: Wenn möglich immer auf Campingplätzen im Zelt. Fragen: Kennt sich jemand in dieser Region, vielleicht auch in dieser Region im April aus und kann uns ein paar Tipps geben? Wildzelten in Italien, scheint ja schwierig zu sein. In manchen Park sei dies wohl erlaub. Gibt es eine offizielle italienische Seite wo man sich Information kann über a) Wildcampen im Parks, und b) Legale camping spots? Man Könnte die Tour auch Südlich der Autobahn laufen lassen und dann die Beiden Nationalpars im Süden mitnehmen anstelle der im Norden. Hat jemand Erfahrungen was sich hier mehr lohnt? Im Internet liest mal das es in dieser Region Wölfe und Bären gibt. Trotz dessen ich nicht glaube, dass diese Tiere und gefährlich werden solange wir uns an die grundlegenden Regeln halten wollte ich wissen ob es vielleicht besondere Vorkehrungen gibt die man Treffen sollte. Evtl. Pfefferspray oder so mitnehmen? Ist diese Tour schöner von Ost nach West oder von West nach Ost? Würdest ihr vorschlagen (Mikrospikies, Steigeisen bzw. Schneeschuhe mitzunehmen)? Wie einfach würdest Ihr sagen könnte man Schnee auf dieser Route umgehen? Vielen Dank, ich freue mich sehr auf eine heitere Diskussion Liebe Grüße Nöten
    1 Punkt
  8. Jones

    Impressionen von Touren

    Wir sind Anfang August den österreichischen Teil des E5 mit Alternativroute auf dem Mainzer Höhenweg (knapp 1000Hm oberhalb der regulären Route) gelaufen. Ne kleine Auswahl... Blick auf die Memminger Hütte
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  9. Tolle Tour! Volle Zustimmung zu dem was @Lugovoi schreibt bezgl der Strecke aus dem Buch "Wilde Wege, stille Dörfer", die ich auch teilweise gegangen bin. Unbedingt Microspikes mitnehmen für Campo Imperatore. Man sollte sich vielleicht in schneereichen Jahren sogar geistig darauf vorbereiten nicht da durch zu kommen. Wild campen ist relativ problemlos wenn man sich von Orten fern hält, was vielleicht hier und da etwas Planung erfordert. Vorher vielleicht anhand Satellitenbilder eventuelle Zeltplätze heraussuchen.
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  10. ...du nur noch nach Osten wanderst, um den Eötvös-Effekt zu nutzen (Verminderung der wirkenden Schwerkraft)
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  11. ich kann nur wieder sagen, alles was du in dieser richtung zu bieten hast, wird 100 mal besser sein als das, was ich als schultertaschen basteln könnte. es wäre wirklich schade, wenn ich mit meinen konstruktionen deinen großartigen rucksack verunstalten müsste. und stell dir vor, ich werde unterwegs auf deinen pack angesprochen ( wie schon mehrmals passiert) und muss dann langatimig erklären, "ja, nein, ähm, die schultertaschen, ja, die, nein sind nicht von ihm, die sind von mir ... ". und jeder schaut dann nur noch auf diese taschenversuche... ( keine gute werbung :)) will sagen, ich stehe für experimente bereit..... vielen dank und schönen gruss heff
    1 Punkt
  12. Tragt ein Glöckchen bei euch, so steht man nicht plötzlich vor Tieren, denn diese meiden uns gerne Gruß
    1 Punkt
  13. Eben noch einmal gefühlt das tausendste Mal gesucht und plötzlich wieder gefunden. Es war im Hängemattenforum: https://www.haengemattenforum.de/thread/26617-isolationswerte-komforttemperatur-von-climashield-apex/
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  14. Es wird grade etwas tsampalastig. Interessanter thread! Ich mache das, als jemand der etliche Pfunde zu viel mit rumschleppt, mit der Verpflegung ja eher umgekehrt. Ich war aber auch maximal 2 Wochen am Stück unterwegs. Ich setzte mir eher ein Gewichtsbudget pro Tag, so bis 600 gr., und mehr gibt es nicht. Frühstück: Meist Porridge mit Milchpulver und Marmelade. Eine Handvoll Haferflocken müssen reichen. Tagsüber Snacks: Schoki, Müsliriegel (wenn möglich nicht zu süss, am besten selber machen und den Zucker weglassen- ist dann eher wie Früchtebrot), deftig: Knäckebrot mit Salami oder Käse Abends: Asianudeln, Kartoffelbrei, Couscous als Grundlage, dann Fertigsauce, Röstzwiebeln, Gemüse usw in top für den Geschmack. Zivilisationsnah gerne auch frisches Gemüse, Fleisch, Käse usw. Ich mag gerne scharfes, geschmackiges Essen, deshalb nehme ich gerne Pfeffer, Salz, Currypulver und Chillies mit. Gerade abends kann man die Kalorien mit Speiseöl Nüssen, Erdnussbutter oder Butter fast beliebig in die Höhe treiben. Über Nacht macht der Körper da feine Energie (lies: Körperfett) daraus und kann sich auf den morgigen Tag vorbereiten. (Reinhold Messner hat wohl viel Olivenöl im Rucksack gehabt wenn er seine Extremtouren machte, die Energiedichte von Fett ist halt unschlagbar.) Nach zwei Wochen (zivilisationsfern) merke ich einen unbändigen Heißhunger auf Salat. Da scheint also etwas drinnen zu sein was ich brauche. Ich packe mir deshalb bei Trips mit Einkaufsmöglichkeiten so Päckchen mit Fertigsalatsauce ein. Braucht nur Wasser und Öl und schmeckt recht brauchbar. Hm ...sollte Mal Löwenzahnsalat probieren... Abnehmen tue ich auf den meisten Touren ein Paar Pfund, aber nicht sooo krass wie auf meiner ersten Skandinavientour. Da wollte ich unbedingt Bannock überm Lagerfeuer kochen, habe aber bei dem permanenten Sauwetter kein ordentliches Feuer zustande gebracht. Ich habe das Mehl dann, so gut es ging, roh mit Wasser vermischt gegessen. Nach der Tour war ich 10 kg leichter... LG, Christian
    1 Punkt
  15. Ok, also sollte sich schon so im 500g Bereich bewegen, damit sichs überhaut lohnt. Ich würde dir vom Lofoten abraten, keine guten Berichte drüber gelesen und angeguckt, aufgrund des Materials. Bei 700€ und einem Außenmaterial, welches so dünn ist und dazu relativ schnell bei Regen und Wind nachgibt (7D Ripstop Nylon), würde ich mir überlegen, doch lieber DCF zu holen. "Saugt" sich nich voll und ist steifer als Ripstop Nylon, vor allem als die 7D Version. Warum kein TT Notch Li? Seiteneingang und mehr Stauraum links und rechts, bei ungefähr 150g mehr. Glaube das Zelt an sich wiegt 550g oder so ODER: Was auch noch geht wäre das Bonfus Solus (Single Wall), das liegt bei 450g, ist so ziemlich genauso aufgebaut wie das ehemalige Zpacks Solplex, nur das es tiefer geschnitten ist, heißt weniger winddurchlässig. Dazu hat @berghutze auch kürzlich nen Bericht geschrieben:"Bonfus Solus - Erster Eindruck, ein Mangel und eine Frage"
    1 Punkt
  16. Nach rund 15 Nächten im Zelt auf dem Kungsleden kann ich allmählich ein bisschen mehr zu dem Bonfus Solus sagen. Die Kurzzusammenfassung: Ich liebe dieses Zelt und kann mir derzeit nicht vorstellen, jemals wieder ein anderes Zelt zu verwenden. Nochmal zum Aufbau: total einfach und schnell. Das einzige, worauf man achten muss, ist dass man den langen Stock richtig in die obere Spitze/Tasche (wie man das auch immer nennen will) einfädelt und nicht versehentlich noch die Zeltwand mitnimmt. Inzwischen habe ich auch verstanden, warum bei vielen anderen Modellen, die mit Trekkingstöcken aufgebaut werden, die Spitze nach oben kommt, da man umso besser abspannen kann, je punktueller man den Zug ausüben kann. Ich fühle mich mit dem Griff nach oben aber doch irgendwie wohler und man muss ein bisschen ausprobieren, wie man den Griff seines Trekkingstocks am besten dreht, um gut abspannen zu können. Platzangebot: Fantastisch, für mich völlig ausreichend. Da ich zum Wandern viel zu viel Zeit eingeplant hatte, bin ich einmal bei schlechtem Wetter einen Tag im Zelt liegen geblieben ohne Paranoia oder Platzangst zu bekommen. Kondensation: Hatte ich ordentlich, da es nachts doch ziemlich abgekühlt hat. Habe ich dann halt mit einem Lappen abgewischt. Es ist jedenfalls nie was auf mich drauf getropft. Regen: Mein Vertrauen in dieses Zelt ist grenzenlos. Ich hatte mehrere Nächte Regen. Nachdem ich zwei verregnete Nächte und einen halben Regentag an der selben Stelle geblieben bin, war der Boden doch ziemlich aufgeweicht und an einer Stelle hatte sich auch eine ordentliche Wasserlache unter dem Zelt gebildet - kein Problem. Das Ding ist absolut wasserdicht. Durch die tief heruntergezogenen Zeltwände kommt auch kein Spritzwasser ins Zelt. Außerdem war es natürlich großartig, dass sich die Zeltwände nicht mit Wasser vollsaugen, man nicht nachspannen muss und man das Zelt einfach mit einem Lappen abwischen und dann halbwegs trocken einpacken kann. Wind: Ordentlich Wind hatte ich schon, da ich gelegentlich einen etwas ausgesetzteren Zeltplatz zugunsten einer besseren Aussicht gewählt habe. Ein richtiger Sturm ist mir allerdings erspart geblieben. Bei den Verhältnissen, die ich hatte, hat sich das Zelt gut geschlagen. Meiner Erfahrung nach ist es empfehlenswert, eine der beiden hinteren Ecken in den Wind zu stellen, so dass der Eingang möglichst von der Windseite abgewandt ist, sonst flattert die Zelttür ziemlich. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich die Kopf- oder Fußseite in den Wind stelle, da diese Zeltwand am flachsten ist, aber dann flattert einem der Wind in die Apside rein (egal, ob die Kopf- oder Fußseite im Wind ist). Ich war daher ganz froh, nur einen Eingang zu haben und bin mir nicht sicher, wie sich ein Zelt mit zwei Eingangstüren schlägt. Kritik: Die Kombination aus Rainbow-Zipper und nur einer Zeltwand, die man öffnen kann, ist Quatsch, da man sich zum Schließen des Reißverschlusses von außen doch etwas verrenken muss - entweder Rainbow-Zipper und zwei Türen, die man öffnen kann oder nur ein Tür zum öffnen, dann aber auch im Mesh nur eine Tür über die halbe Seite.
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  17. Ich glaub, ich auch
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  18. ich glaube ich war das der damit nervt.... ich freu mich sehr, das du eine lösung gefunden hast,
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  19. 1 Punkt
  20. Danke! schön dass ich dich damit aktiv ins Forum locken konnte Das Wasser an der Hildahütte war absolute Trail Magic. Fortsetzung gibt es am Anfang der Woche, jetzt wird erst mal geweinwandert (weingewandert?) an der Saale!
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  21. bri

    Angst alleine zu campen

    Ich finde es toll, welche Energie ihr einsetzt, um @KaCy Ängste zu nehmen, die sie gar nicht hat Ich versuche auch, nachts eher Menschen aus dem Weg zu gehen als Tieren. Abends schätze ich ab, wie lange ein Spaziergang zur nächsten Ortschaft dauert und richte meinen Schlafplatz erst ein, wenn die Zeitspanne bis zum Dunkelwerden kürzer ist als die Dauer, den nächsten Ort oder Parkplatz zu erreichen. Spaziergänger wollen in der Regel im Hellen zuhause sein. Trotzdem ein Platz, der möglichst versteckt liegt. Nichts in die Ohren. Wenn ich etwas höre, will ich wissen, was es ist. Damit ist die Sache dann nämlich erledigt. Und gerne unterm Tarp, damit ich unauffällig gucken kann, wer oder was die Geräusche verursacht. Bis ich mein Zelt aufgemacht habe und ein Rundumblick möglich ist, habe ich vielleicht schon die Aufmerksamkeit von was auch immer auf mich gezogen. Und solange ich unauffällig unterm Tarp liege, weiß auch niemand, ob ich eine kleine zarte Frau oder ein muskelbepackter Kraftprotz bin.
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  22. einar46

    Angst alleine zu campen

    Meine speziellen Ohrenstöpsel filtern nur bestimmte Umgebungsgeräusche heraus. Es wird sozusagen nur das "natürliche Grundrauschen" der Natur ausgeblendet. Mein Bewusstsein (oder Unterbewusstsein?) ist dadurch nicht gezwungen zu analysieren, was das Geräusch verursacht hat. In den meisten Fällen haben die Geräusche harmlose Ursachen. Wenn es richtig laut wird, werde ich trotzdem sofort wach. Wenn es sich vermeiden lässt, schlafe ich nicht im Wald (Gefahr des Astbruchs). Meine Lieblingsplätze sind am Waldrand. Das hat zwar den Nachteil, dass man gesehen werden kann (Jägerhochstände am Waldrand), aber bisher wurde ich noch nie aufgefordert mein Zelt abzubauen. Gerne stelle ich mein Zelt auch neben Sitzbänken auf, die oft an Wegen stehen. Das mache ich aber nur kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Trotzdem sind da manchmal noch Abendspaziergänger, Hundeausführer, Jogger und Radfahrer unterwegs. Oft kommt es dabei zu netten Gesprächen und wenn ich erzähle, auf welcher Wandertour ich unterwegs bin, dann bin ich mir durch meine Menschenkenntnis ziemlich sicher, dass nicht kurze Zeit später ein Förster oder Polizist vor dem Zelt steht. Man sollte einfach auch ein bischen Vertrauen zu den Menschen haben, die einem begegnen und nicht gleich das Schlimmste befürchten.
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  23. Naja leichter als 870g und halbwegs robust und nicht zu teuer, da gibt's glaub nicht viel. Stealth 1 vielleicht, aber eben beengt und Fronteingang. Im Grunde wäre ein Protrail mit Seiteneingang /ein Big Sky wisp mit eingehängtem Boden das richtige. Wenn du das findest gib mir Bescheid, sowas suche ich auch Was sonst noch ziemlich nah an deine Vorstellungen rankommt könnte das tipik pioulou sein. In der Ul Version mit 15d Silpoly 625g bei 430€. Da du das Lofoten in Betracht ziehst scheinen dich dünne Stoffe nicht zu schrecken Edit: ok "all in" bist du dann vermutlich auch schnell bei >800g und vermutlich nur unwesentlich unter dem contrail... Ansonsten eben TT Aeon Li, wenn nur der Preis nicht wär... Ich hoffe noch auf das aeon ohne Li
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  24. wilbo

    Angst alleine zu campen

    OT: Okay, das gegen Abend und ich würde die Sache mit dem Messer nochmal überdenken. (Oder mich ersatzweise an mein Minibeil klammern) Da bin ich neulich drüber gestolpert: https://www.youtube.com/watch?v=AiGoxd8vXHk Mike kommt aus Bushcraft Szene, ist aber angenehm undogmatisch. Im zweiten Teil spricht er offen über seine irrationalen Ängste ... Alleine, wird man halt komplett auf die eigenen Persönlichkeitsstrukturen zurückgeworfen. Ich empfinde dies inzwischen eher als Bereicherung und nicht so sehr als Belastung.
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  25. Tag 3 - Mittwoch, Ochsenstall bis Hildahütte, 30km Der Nachteil gemauerter Unterkünfte ist immer, dass es viel zu spät Frühstück gibt. So trödeln die Wanderin, der Radfahrer und ich schon unruhig im Gastraum auf und ab bis endlich kurz nach 7 die Rollos an der Theke hoch gehen und die erlösende Frage gestellt wird. "Kaffee?" "Ja. Viel." Da sind wir uns einig. Hektisch werden Brötchen und Brote geschmiert, Müsli gemischt, Kaffeetassen gefüllt und alles auf der taufeuchten Bank draußen in den Bauch integriert. Man hätte sich Zeit lassen und es genießen können, aber der Berg ruft. Auch im Schwarzwald. Nach einem schnellen Abschied machen wir uns getrennt auf den Weg. Die ersten paar Höhenmeter nach dem Frühstück gehen immer ganz entspannt, aber schon als ich mich nach einer knappen Stunde dem Gipfel der Hornisgrinde nähere, wird klar, dass es heute verdammt warm werden wird. Da kann auch der Wind nicht drüber hinweg täuschen. Eines lerne ich schön langsam: was dem Alpengipfel sein Kreuz, das ist dem Schwarzwaldhügel sein Windrad. Ein Sendemast darf natürlich auch nicht fehlen. Was es wirklich verdammt viel gibt sind Türme. Runde Türme, eckige Türme, hohe Türme und niedrige Türme. Ein eher kleinerer hier gehörte dem Herrn Bismarck, den wir alle aus den Geschichtsbüchern kennen, aber höher und optisch ansprechender ist der Hornisgrindeturm, den der Schwarzwaldverein 1910 gebaut hat. Übrigens habe ich keine Hornissen gesehen. Die Begriffe "Hornis" und "Grinde" sind relativ verbreitet, ersteres bedeutet aber wohl "Bergrücken," letzteres ist ein alter Begriff für Moorgebiete. Im Altbayerischen findet sich das Wort "Grint" für Schmutz und Matsch, und wenn etwas oder jemand sehr schmutzig ist, dann kann man auch schon mal das Adjektiv "grintig" verwenden. Ich finde das immer interessant, solche alten Wörter ein wenig zu zerlegen und die Entwicklung unserer Sprache und Dialekte etwas greifbarer zu erleben. Jetzt geht es wieder ein Stück bergab, und als der Mummelsee so langsam in Sicht kommt, unterhalte ich mich ein wenig mit einem anderen Wanderer. M. [Name von der Redaktion gekürzt ] ist ebenfalls leicht unterwegs und läuft längere Etappen. Wir ratschen ein wenig über Ausrüstung und Etappenplanung, aber am Mummelsee macht er einen kurzen Einkehrschwung, während ich den radfahrenden Bekannten vom Ochsenstall wieder treffe, der sich ein paar Mal verfranst hat und auch noch nicht weiter gekommen ist. Die Gegend um die Hornisgrinde und den Mummelsee ist überwiegend ein Skilanglaufrevier. Entsprechend sind die meisten Wege dort breit und gut befestigt. Ich mache schnell ein Foto vom Westweg-Tor, dann gehe ich weiter. Nach der Kreuzung wird gerade ein neuer Parkplatz für die Wintersportler gebaut, und es ist nicht so ganz klar, wo zwischen den ganzen Absperrbarken und umgepflügten Wegen mit "Zugang gesperrt" Schildern denn nun der Westweg lang läuft. Ein Paar das ein paar Etappen des Westwegs läuft steht etwas ratlos am letzten Hinweisschild, der Radfahrer steht auch wieder hier, und weder das Navi noch die Karte sind eine große Hilfe. Es muss auf alle Fälle da hoch gehen. Das Paar war schon mal 150hm hoch gelaufen, ohne Navi und passende Wegweiser dann aber wieder umgekehrt. Ich biete an, uns schon alle zusammen wieder auf den Weg zu bringen und so laufen wir zu dritt hoch. Der Pfad durch den Wald stellt sich doch als der falsche heraus, aber das ist nicht tragisch. Wo das Paar zuvor noch einem gelb markierten Weg ein paar Meter gefolgt ist, biegen wir auf die Bundesstraße ab. Nach 500m erreichen wir dann auch den kleinen Parkplatz, an dem der korrekte Weg hoch führt und biegen in Richtung des Skilifts ab. Die Sonne heizt jetzt kurz vor halb elf schon enorm, und ich bin heilfroh, als es nach der Piste wieder in den Wald geht. Das ganze Auf und Ab der Badener Höhe wird im Höhenprofil des Rother Wanderführers nicht deutlich, aber ich spüre es schon. Kurz vor dem Schliffkopf falle ich in ein kleines Hungerloch und vernichte zum ersten Mal ein paar handvoll Trailmix. Hier oben sind die Spuren der Orkane der letzten Jahrzehnte, allen voran Kyrill, noch deutlich zu sehen, ein Bild, das ich auch aus dem Bayerischen Wald und Böhmerwald sehr gut kenne. Nur ganz, ganz langsam erkämpft sich neues Baumwerk seinen Platz zwischen den Magerpflanzen auf den vom Wind geschliffenen Kuppen. Die Wege hier sind noch immer breiter als unbedingt nötig, und es fehlt ein wenig Schatten. Ich mache öfter kurze Pausen wenn ein solcher tatsächlich mal hergeht, und so komme ich schon relativ spät verglichen mit meiner Planung, gegen 15:00 Uhr, an der Alexanderschanze und damit dem Ziel der offiziellen Etappe 4 an. Das Hotel mit Gasthaus ist zu verlockend um weiter zu gehen, und auch wenn der Garten relativ voll ist und nichts schnell geht, muss hier ein großer (und empfehlenswerter) Salat mit Putenstreifen in meinem Bauch. Auch wenn der Weg jetzt flacher dahingeht komme ich nicht mehr so richtig vorwärts. Ich habe an der Schanze kein Wasser mehr aufgefüllt, dachte ich doch beim Blick in die Karte, dass am Weg noch mehrere Möglichkeiten zum Auffüllen kommen werden. Dem ist aber nicht so. Die Bäche sind alle ausgetrocknet, die zwei Quellen nicht zu finden. Ich mache Abstecher links und rechts und muss mich doch mit meinem knappen halben Liter begnügen. An der romantisch mitten im Wald gelegenen Hildahütte erkläre ich den Tag für beendet, rüste mich für ein (fast) Dry Camp und baue mein Setup in der Hütte auf, spanne das Mesh Tent an einem Balken und einem hinter die Bank geklemmten Wanderstock und plane die Etappe für morgen. Erst mal sammle ich aber Müll. Einen Sack voll deponiere ich hinter der Hütte, wo schon ein gefüllter gelber Sack liegt, einen halben werde ich noch mit meinem eigenen Müll ergänzen und am nächsten Mülleimer entsorgen. Ein Auto fährt plötzlich an die Hütte, und ich werde etwas ruppig durchs offene Fenster gefragt, was ich hier mache. "Übernachten." Der Fahrer schaut mich kritisch an. Ich frage, ob das ein Problem sei, und mir wird erklärt, er wolle in der Nähe "Ansitzen". Ach so. Ich werde ohnehin leise sein und mich nicht mehr weit von der Hütte entfernen, versichere ich, und er fährt einen kleinen Seitenweg hinunter und parkt dort. Komischer Zeitgenosse. Ich wäge gerade ab, ob ich noch Wasser für den Kaffee aufspare oder nicht, als M., mit dem ich mich zum Mummelsee runter unterhalten habe, zur Hütte kommt. Er will es auch für heute gut sein lassen, und noch besser, er hat nach seiner Einschätzung viel zu viel Wasser dabei! The Trail provides! Er hat einen dankbaren Abnehmer gefunden. Noch eine Wanderin biegt zur Hütte ab und stellt ihr Zelt auf. M. hat ein Lunar Solo, das mir gut gefällt und dessen Vor- und Nachteile passenderweise gerade hier im Forum diskutiert werden. Wir köcheln unser Abendessen als auch noch ein Vater-Sohn-Gespann zu uns stößt und ein großes UH-Zelt errichtet. Es scheppert plötzlich in der Hütte. "Eine Maus!" proklamiert die Wanderin. Ich schaue nach ob die etwa Schabernack mit meinen offen herumliegenden Sachen macht, aber was gescheppert hat war ein leerer Becher, mit dem das Tier von einem Balken gefallen ist, und das Tier ist definitiv keine Maus. Es dauert eine Sekunde, bis ich die Zuordnung im Kopf finde. Es ist ein Siebenschläfer, mit riesigen Glubschaugen, der mich völlig verwirrt von der Bank aus ansieht. Ich teile meine Erkenntnis, und der kleine klettert hastig einen Balken hoch und turnt in die Ecke. Ich versuche ein Foto zu schießen, aber er ist zu schnell und verschwindet in einem Winkel. Von draußen höre ich verzückte Rufe, dass es sogar zwei sind. Tatsächlich spitzen zwei Paar Glubschaugen aus einem Loch unter dem Vordach. Die Tiere sind absolut putzig, und wirklich scheu ist etwas anderes. Mit Abendessen, Trail Talk und SIebenschläfer-Beobachtung vergeht die Zeit bis es dunkel wird wie im Flug, und pünktlich zur Hiker Midnight schlafen alle wie verrückt. Die Mischung aus Beton, Silnylon-Boden und Uberlight passt nicht gut zusammen. Die Matte knarzt wie verrückt auf dem Nylon, und das ganze hallt viel zu laut, so dass ich mich selbst immer wieder aufwecke. Ich schlafe aber auch immer wieder ein, bis um halb fünf, denn da beschließen die Siebenschläfer fangen zu spielen und füllen die Hütte mit Getrappel und lautem Fiepen. Böse sein kann man ihnen natürlich beim besten Willen nicht. Wie immer: Fortsetzung folgt...
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  26. Mo.17.08.2020: Il Trucco - Susa (10 rauf / 1220 runter) Letzte Etappe… Letzte Etappe. Bevor der Abstieg richtig losgeht, nochmal ein Blick von oben ins Tal. Dann geht es Kehren durch den Wald. Gerade in der ersten Hälfte kann man deutlich Spuren eines Waldbrandes sehen. Ich bin schon gegen Mittag in Susa und muss noch Zeit vertrödeln, bis ich in meiner Unterkunft einchecken kann. In dem entspannten Städtchen Susa werde ich diesen und den nächsten Tag verbringen. Am Abend bin ich mit dem Wanderweb-Pärchen zum Aperitivo und zum Essen verabredet. Es wird ein toller Abend und ich glaube, wir genießen es alle, nochmal von unseren Erlebnissen zu erzählen. Mittwoch gehts dann mit dem Zug nach Mailand. Ich steige wieder in den Nachtzug. Friedlich schlummernd rolle ich nach München. Damit das Ankommen etwas geschmeidiger wird (und die Zugreise nicht zu lange), besuche ich noch Leute in Süddeutschland, um dann am Samstag tatsächlich wieder im Norden anzukommen. Zum Schluss... Es war wieder mal eine superschöne Tour. Trotz Corona hat alles gut geklappt. Es bleibt nun noch ein gutes Stück GTA im Norden und ein Stück ganz im Süden und glücklicherweise kann man immer auch nochmal die ein oder andere Variante gehen, auf den Rocciamelone hoch und und und... Es hat Spass gemacht, in den letzten Tagen nochmal alles zu durchleben, vielen Dank für die Herzchen und Euer Dabei sein. Ich werde mich bestimmt hin und wieder gedanklich zurück beamen, zu den ichschaffdasichschaffdasichschaffdas-Momenten, zu den grandiosen Ausblicken auf die vergletscherten Bergketten, die einem das Staunen ins Gesicht schreiben. Zu den herzlichen Begegnungen mit den Leuten in den Posto Tappas und den schönen und lustigen Abenden mit den anderen GTAlern. Ich weiß seit diesem Sommer, dass Francesco Totti ausschließlich beim AS Rom gekickt hat und dass man in Italien dem Busfahrer sagen kann, dass er mal eben anhalten soll, wenn man den verlorengegangene Schuh am Straßenrand entdeckt...
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  27. Freierfall

    Impressionen von Touren

    Bike packend / Radreisend auf dem D4 quer durch Deutschland, irgendwo in Hessen
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  28. So 16.08.2020: Rifugio Vulpot - Il Trucco (820 rauf / 930 runter) Bye bye Roccia... Ok @SouthWest jetzt müssen wohl die Karten auf den Tisch. Nix Rocciamelone.… Ich hatte es fest vor. Dann wär es heute erstmal zum Rifugio Ca d'Asti gegangen und am nächsten Tag hoch. Aber ehrlicherweise muss ich sagen, ich hab ich schon vor zwei, drei Tagen beschlossen, dass mir eine weiter Herausforderung am Ende zu viel wird .. Die Wetteraussichten sind seit ein paar Tagen auch nicht mehr soo gut. Um es vorwegzunehmen, heute habe ich schon am 9:30h fast keine Sicht mehr. Also Tja, was soll ich sagen… ¯\_(ツ)_/¯etwas schade, aber ich hab so viel Schönes gesehen. Und der Berg läuft ja nicht weg. Irgendwann will ich noch hoch... Heute gehts also nicht zum Rifugio Ca d’Asti sondern zum Rifugio Il Trucco. Nach dem kalten Kaffee aus der hübschen Thermoskanne, gehts wieder bei Sonnenaufgang los. Die Wegbeschreibung verspricht viel Panorama, so dass ich so früh wie möglich auf dem Pass sein will. Lago di Malciaussia, Blick auf Rifugio hinten links Während des frühen Aufstiegs verziehen sich die morgendlichen Wolken und geben bei schönem Licht schon mal ein paar schicke Aussichten preis. Der gepflasterte Saumweg ist quasi ein Premiumweg und so war ich schon zwischen 9:30h und 10h auf dem Pass Colle Croce di Ferro auf 2558m. Leider zog auf der anderen Seite wieder Dunst und Nebel sekündlich hoch. Ich mache mich wieder relativ schnell an den Abstieg und lasse den Café in der Hütte knapp unterhalb des Passes ausfallen. Hin und wieder lichtet sich das Wetter etwas, aber nicht wirklich. Berge sehe ich heute keine mehr. Leider. Gegen 13:30h komme ich im Refugio an. Es ist heiss, aber dunstig, es wird sicher noch Regen geben. Der Wirt hat noch gut damit zu tun, die italienische Familien mit Mittagessen zu versorgen, zwei braungebrannte Italiener sehen aus, als wären sie gerade vom Gipfel gekommen, bisher aber keine weiteren Übernachtungsgäste. Ich esse eine einfache Pasta al sugo und mache ein Nickerchen. Danach bin total matschig in der Birne. Schwaches Netz hier, bekomme aber eine Mail von dem Pärchen, mit denen ich im wanderweb-Forum kommuniziert hatte und die mich schon in Succinto haben grüßen lassen. Sie haben mittlerweile die Dame mit den blauen Trailrunnern nebst Gatten getroffen (die beiden hatten zwei Etappen mit dem Bus umfahren) und darüber meine e-mail-Adresse bekommen. Die vier kennen sich aus dem vergangen Jahr. Das Wanderweb-Pärchen ist bereits in Susa und bleibt da noch 2 Tage. Sie schlagen vor, dass wir uns dort treffen. Wie nett, wir verabreden uns unbekannterweise zum Essen. Ein schöner Abschluss. Sohn des Hauses mit quakendem Dino... Später kommt noch das italienische Pärchen von gestern an und eine junge Belgierin, die auf den Rocciamelone will und danach noch 2 oder 3 Etappen nordwärts. Wie immer, als die Tagesausflügler weg sind, zeigt das Rifugio seinen eigentlichen Charme. Der versprochene, heftige Regen kommt während des Abendessen, doch wir sitzen gemütlich in der guten Stube. Ich vermute, morgen früh wird es sicher auch nicht soo dolle sein und auf dem Rocciamelone hätte ich sicher keine Sicht gehabt - versuche ich mir einzureden. Morgen letzte Etappe.
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  29. Sa 15.8.2020: Usseglio - Rifugio Vulpot Ferragosto Ich frühstücke ganz gemütlich und verabschiede mich von der Seilschaft. Um 9:30h gehts erst los, denn ich habe nur 3h auf der Uhr. Die Wegbeschreibung verspricht nichts Aufregendes. Umso mehr bin ich überrascht, als ich in das schöne kleine Tal laufe. Zuerst gehts entspannt einen Bach entlang, dann steil durch den Wald, bevor ich in bezaubernde Hochtal mit den Larghi Falin komme. Kurz nach Margone gemütlich am Bach entlang... Laghi Falin Durch das schöne Tal Im Rifugio Vulpot, das an dem Stausee Lago di Malciaussia liegt, bin ich schon um die Mittagszeit. Hier ist mächtig was los. Es ist Ferragosto, DER italienischer Feier- und Ausflugstag, außerdem Wochenende - und man kann zum Rifugio mit dem Auto fahren. Es gibt sogar einen freien Campsite nähe Rifugio und Stausee. Rifugio Vulpot Ferragosto Ich treffe die "Astronauten" (die 3er-Clique hat die beiden Wanderer mit den großen Packs so genannt. Warum, würde jetzt zu weit führen…). Die beiden sitzen in der Sonne und nehmen ihr Mittagessen ein, bevor es für sie weitergeht. Ich unterhalte mich kurz mit ihnen und erfahre, dass sie nur 10 Tage unterwegs sind (bislang waren sie eher in „Männergespräche“ mit dem männlichen Vertreter der Seilschaft vertieft…). Ich bin ziemlich überrascht, irgendwie nahm ich an, sie würden die ganze GTA gehen... Der Schwabe berichtet von seiner Erkenntnis in den letzten Tagen, dass man die Art und Weise, wie man seine Tour angeht, dem Weg, dem Land und den Gegebenheiten anpassen sollte. Sie wollten eigentlich dieses Jahr wieder in die USA, aber Corona hat sie probeweise auf der GTA gebracht. Er gab selbstkritisch zu, es mache nicht so viel Sinn, alles genauso zu machen wie da drüber. Das sei hier einfach was anderes. Auch die beiden haben die netten Menschen und das gute Essen schätzen gelernt und seien immer mal wieder hin- und hergerissen, zwischen draußen schlafen und der Gastfreundschaft der Leute hier. Ich glaube, die relative guten Einkaufsmöglichkeiten auf diesem Abschnitt hatten sie auch nicht so recht auf dem Schirm. Nicht so angetan schienen sie von den langen An- und Abstiegen. Aber das ist halt GTA. Es ist schon manchmal anstrengend und zumal auch zermürbend, stundenlang bergauf, stundenlang bergab zu gehen. Dafür kriegt man aber auch was von den Dörfern in den Tälern mit und wie sich die Natur Von Tal zu Tal ändert. So krass wie auf diesem Abschnitt ist es jedoch nicht überall. Erinnerungen an die ein oder andere Etappe... Nach meiner kurzen Unterhaltung checke ich ein und bekomme eine nette, kleine, einfache Kammer für mich allein. Ich verbrauche mein restliches Proviant und brutzel mein Couscous am See, während die Italiener:innen das mit sich und ihrem Fleisch auf dem Grill tun. Anschließend ein Cappuccino, ab 15:30h verdünnisiert sich das Ausflugspublikum. Es wird leer, den der Himmel zieht sich zu und klart während des Abendessens wieder auf. Ich entdecke ich ein italienisches Pärchen mit einem italienischen GTA-Rother (Rother ist sogar ins Italienische übersetzt worden), spreche sie kurz an. Bevor es zum Abendessen geht, muss ich jedoch zuerst mein Wunschessen aussuchen. Ich darf zwischen Polenta, Rissotto und Pasta al Ragout wählen. Ich nehme Polenta und ernte damit große Freude beim Gestore. „Morgen wird das Wetter gut. Die Deutschen wollen sonst nie Polenta.“ Hope so. Ehrlich gesagt, habe ich das gewählt, weil ich nicht wusste, ob es eine Vorspeise gibt und ich schon wieder so doll Hunger habe. Es gibt aber eine Vorspeise. Und ein Dolce natürlich auch. Ich esse draußen und beobachte, wie sich die Wolken wieder verziehen und den Rocciamelone freigeben. Was für ein Panorama. Lago di Malciaussia Der Rocciamelone zeigt sich bei Sonnenuntergang Ich will sicherheitshalber morgen wieder in aller Frühe los und bekomme (wie in Pialpetta) heut Abend eine Thermosflasche und ein Körbchen mit aufs Zimmer.
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  30. Fr 14.08.2020: Balme - Usseglio (1120 rauf / 1350 runter) Der dritte große Übergang... Heute steht die letzte, heftige Etappe der Lanzo-Täler an. Ich soll nicht zu sehr im Aufstieg bummeln, der steile Abstieg benötige Konzentration. Alles klar. Der fast senkrechte Pfad ist wenig ausgetreten und bei Nässe arg rutschig. Hm, ja, okay... Ich komme erst um 8 Uhr los. Der Anstieg klappt wunderbar und ist superschön. Das erste Ziel und Highlight des Tages sind die Laghi Verdi. Die 3er-Seilschaft hat sich schon beim Frühstück vorgenommen, dort einen Badestopp einzulegen, ich hingegen denke in diesem Moment noch an den senkrechten Abstieg... Es ist ihr letzter Tag, morgen reisen sie ab. Der erste der "grünen Seen" Und tatsächlich, als ich zu den Seen komme, sehe ich, wie sich zwei von Ihnen wieder auf den Felsen aufwärmen. Man spürt, dass sie ihren letzten Wandertag genießen - als könnten sie durch die ausgiebige Rast das Ankommen in Usseglio und damit das Ende der Tour hinauszögern. Ich hingegen schiebe den anspruchsvollen Abstieg als Ausrede vor, um meinem Körper die eisigen Wassertemperaturen nicht zumuten zu müssen. Lieber weiter. Es ziehen schon wiede Wolken auf, die mir womöglich die Sicht vermasseln. Also besser nicht so spät oben sein. Kurz vor dem Passo Paschiet auf (2435) lasse ich den Blick immer wieder schweifen. Ich will heute eines der Tierchen besagter Steinbock-Population sehen. Und zack, links am Hang sehe ich tatsächlich ein gehörntes Tier. Kann aber zu dem Zeitpunkt noch nicht sagen, ob es ein Steinbock ist. Zu weit weg. Beeindruckt bin ich aber in jedem Fall. Leider wieder Wolken in Richtung Pass Ein gehörntes Tier Hier ging wieder runter? Oben türmen sich wieder die Wolken. Erst ein wenig runter, dann wenig später folgt ein Gegenanstieg zum Colle Costa Fiorita (2465 m). Der Abstieg ist im ersten Moment nicht ganz eindeutig, aber ich finde - nicht sofort, aber schnell auf den richtigen Weg. Kurz nach dem Colle Teina soll dann der senkrecht absteigende Pfad kommen. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, was damit gemeint ist. Fast senkrecht geht es hier meiner Ansicht nach nirgendwo runter. Ich bin nicht unglücklich darüber. Allerdings ist der Weg zwischen dem Colle Teina und dem Beginn des Waldes sehr schmal, verläuft an steilen Grashängen, ist teilweise abgerutscht und ziemlich verwachsen. Ich muss sagen, eigentlich erfordert der gesamte Abstieg viel Konzentration. Man muss mal wieder sehr aufpassen, wo man hintritt, aber ist dieses Jahr ja nicht das erste mal. Und das hört auch eigentlich nicht auf, als ich in den Wald komme und dann den steilen Abstieg in Serpentinen ins Bachbett Rio di Venaus gehe. Sehr wild und verwachsen ist dieses Tal. Das wilde, zugewucherte Tal Mein Ziel ist der Weiler Villaretto, ein Kilometer hinter Usseglio. Dort werde ich auf der Wiese hinter dem Albergo Furnas zelten. Aufgrund der Badepause bin ich heute sogar vor der Seilschaft im Albergo, Weit hinter mir sind sie jedoch nicht. Als ich zum Bach absteige, kann ich ihnen zuwinken. Nach Vilaretto Bevor ich das Zelt aufbauen kann, muss ich erstmal den Grund von ein paar Dieseln befreien und möglichst eine brennesselfreie Zone finden. Hätte ich im Umfeld nach einem Plätzchen gesucht, hätte ich vielleicht was Schöneres gefunden, ein letztes gemeinsames Abendessen mit den Dreien ist aber auch nett und der "wilde" Abstieg sowie die Wassertemperatur des Lago Verde wird beim Essen natürlich ausgiebig diskutiert.
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  31. Eben bei Firefox in den Nachrichten-Empfehlungen aufgetaucht: Zelten im Wald : Wilde Zeiten Von Barbara Schaefer -Aktualisiert am 31.08.2020-21:58 https://www.faz.net/aktuell/reise/zelten-im-trekkingcamp-im-frankenwald-16928185.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
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  32. Tag 2 - Dienstag, Kreuzlehütte bis Ochsenstall, 33km Ich war letzte Nacht gerade ein wenig eingedöst - kurz nach Mitternacht, das heißt natürlich Hiker Midnight um 22:00 Uhr - als ein Auto vor die Hütte fuhr, jemand ausstieg, eine Runde um die Hütte lief, an den Klinken zog und dann noch wortlos einen Blick unter mein Tarp warf. Bevor ich richtig wach war, rollte das Auto auch schon wieder davon. Vermutlich nur eine Kontrolle, ob alles abgeschlossen war. Eine Stunde später bin ich dann mit einem Schlag hell wach als ein lauter Donner die Stille zerreißt. Das angekündigte Gewitter ist da, erst mit leichtem Tröpfeln und Blitzen in sechs Kilometer Entfernung, dann mit einem richtigen Regenguss. Es schüttet, es plätschert wie verrückt von den Regenrinnen, und ein paar Windböhen fangen sich an der Kante des Tarps und blasen feinen Sprühregen bis zum Mesh und in mein Gesicht. Ich schäle mich aus meinem Kokon und prüfe schlaftrunken die Lage, dann stelle ich die Schnüre des Mesh neu ein und rutsche das Inner 10cm weiter nach hinten. So bleibe ich von beiden Seiten trocken, zur Sicherheit klemme ich aber noch die 2 Segmente Z-Lite, die ich als Sitz- und Kniekissen dabei habe als Windabweiser vor den Stock. 10 Minuten später hören die Blitze auf und der leichte, konstante Regen lullt mich in einen wunderbar tiefen Schlaf. Meine erste Tarp-Nacht war erfolgreich. Ich wache ausgeruht auf, die Luft ist klar und die Nebelschwaden über den Wiesen im Sonnenaufgang sind die schönste Kulisse, die man zu einem entspannten Frühstück nur haben kann. Die erste Stunde vergeht wie im Flug, und dann bin ich auch schon am Holohsee, einem malerischen Moorsee auf fast 1000m Höhe. Auf einem hölzernen Steg geht es um den See herum. Infotafeln erläutern die Flora in einem nährstoffarmen Hochmoor und ich lerne das ein oder andere dazu. Dann erreiche ich das erste prominente Wahrzeichen der Tour, den Hohlohturm. Ein paar Tagestouristen haben schon den Weg hinauf gefunden, vermutlich vom gar nicht so weit gelegenen Parkplatz aus. Ich knabbere ein wenig Trailmix und genieße die Aussicht. Dann mache ich mich auf den langen Abstieg nach Forbach. Hier geht es wieder weg von den breiten Wegen und auf angenehm federnde, weiche Waldpfade. Um kurz nach 11 in Forbach angekommen stocke ich gleich meine Vorräte beim Netto neben dem Bahnhof auf. Natürlich kann ich der Versuchung nicht widerstehen und muss mir einen Cappuccino und eine Nussecke im dazugehörigen Bäckerei-Cafe gönnen. Nach den Erfahrungen in Dobel habe ich beschlossen, Nahrungsquellen nicht mehr leichtfertig auszulassen. Die Holzbrücke in Forbach sieht genau so urig aus wie auf dem Bild im Rother Wanderführer. Die ganzen Höhenmeter, die ich in den letzten 2 Stunden verloren habe, geht es jetzt wieder hinauf zur Badener Höhe. Ich hatte die An- und Abstiege im Vorfeld nicht so richtig ernst genommen, aber aus Forbach raus geht es gleich ganz schön zur Sache. Erst auf Kopfsteinpflaster, dann auf Asphalt geht es gleich relativ steil bergauf, und es wird heiß und schwül durch den Regen der Nacht. Schatten ist um die Uhrzeit natürlich Fehlanzeige. Immerhin haben die Anwohner dort Humor und lenken mich mit lustigen Bildern und Skulpturen am Wegesrand ein wenig ab. Ich komme unbeschadet an der Vampirkatze vorbei und atme erleichtert auf, als der Weg dann endlich Richtung Schwarzenbachtalsperre wieder waldiger und weicher wird. Ich erreichte die Badener Höhe mit dem Friedrichsturm und kann ernsthaft durchatmen. Jetzt geht es erst einmal eine Weile bergab, und ich kann meine Beine etwas ausschütteln. Die Wolken verdichten sich jetzt über mir, und so langsam gibt es keinen Zweifel mehr, dass es bald feucht wird. In einer kurzen Pause stecke ich die Regenjacke obenauf in die Netztasche und bin dann gerüstet, als es beim Weg über den Hochkopf auf 1036m tatsächlich zu regnen beginnt. In Unterstmatt stelle ich mich eine halbe Stunde unter als es wie aus Kübeln schüttet, dann hört es so schnell wieder auf wie es angefangen hat und ich mache mich an den Aufstieg in Richtung Hornisgrinde. Das Wanderheim Ochsenstall hat jeden Tag geöffnet, anders als der Rother Führer behauptet, der für heute einen Ruhetag drin stehen hat, weshalb ich noch nicht ganz sicher war, wie meine Nachtplanung aussehen wird. Über einen wunderschönen Steig geht es über Waldboden, Steine und Wurzeln hoch, und als ich die Tische und Bänke sehe, beschließe ich, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und frage nach einem Bett. Der Frage wird erst mal mit Verwirrung begegnet, aber dann ist man total nett und hilfsbereit. Die Wandersaison hat hier wohl noch nicht richtig begonnen, so dass man gar nicht mit spontanen Gästen rechnet, aber ich bekomme ein Bett allein im Vierer-Zimmer. 32€ mit Frühstück und Dusche und eine Steckdose neben dem Fensterbrett, was will man mehr. Bei einer riesigen und günstigen Portionen super leckerer Spaghetti Bolognese komme ich mit einer anderen (nicht UL) Westweg-Wanderin und einem, der die Fahrrad-Variante fährt ins Gespräch, und wir verbringen einen netten Abend draussen vor der Hütte, wobei ich immer wieder zu meiner Ausrüstung gelöchert werde und wohl die ein oder andere Inspiration hinterlasse, um in Zukunft leichter unterwegs zu sein. Der Tag hatte um die 1300m Aufstieg dabei, und meine Füße freuen sich tierisch darüber, als ich endlich frisch geduscht in der Horizontalen bin. Fortsetzung folgt natürlich.
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  33. Do 13.8.2020 Balme Heute gibts nicht so viel zu berichten. Über Nacht bin ich in eine Art Schlaf-Koma gefallen. Morgens nicht um 5:30h frühstücken sondern um 8:30h und zwar ganz gemütlich bis 10:00h! Les Montagnards Les Montagnards ist eine sehr angenehme Unterkunft für einen Pausentag. Nach dem Frühstück trödel ich ein wenig rum, dann mache ich einen Spaziergang nach Balme (die Unterkunft ist in einem vorgelagerten Ortsteil). Man kann prima durch das nette Bergsteigerdorf bummeln. Balme wird als eine Wiege des Alpinismus bezeichnet. Rührt wohl daher, dass mit dem benachbarten Dorf Bessans auf der anderen Seite des vergletscherten Grenzkamms Handel betrieben wurde und die Händler sich aufgrund der Erfahrung auch bestens als Bergführer eigneten (von einer Frau wird in dieser Hinsicht ebenfalls in der Literatur berichtet! Aber nur die Jungs werden engagiert..). viele alte Häuser, vereinzelte herausgeputzt in Arbeit... Architektur Ich setze mich vor die Bar Centrale, trinke ein lokales Bier (mal kein Wasser) und genieße es sehr, die Seele in diesen schönen Ort baumeln zu lassen. Mir gehts richtig gut, ich denke an die vergangen Tage, was ich erlebt und geschafft habe. Das Wetter ist gar nicht soo schlecht, mal Sonne, mal Wolken. Zurück im Albergo sortiere ich meinen Kram und wasche. Das Übliche. Was man halt so macht an so nem Tag. Café, Schwätzchen mit den anderen draußen vor der Hütte. Dann nochmal ins Alimentari. Getrocknete Aprikosen sind mein neue Doping-Mittel, die haben mich auf einer Etappe sowas von nach vorne gebracht. Regen kommt später, während wir beim leckeren Abendessen sitzen. Am Ende des Tages nehme ich mir noch vor, dass ich morgen meinen ersten Steinbock sehe. Es soll in Pass-Nähe wohl eine Population geben...
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  34. wilbo

    Impressionen von Touren

    Tageswanderung in der Heide. Den beiden Jungs wurde die Navigation überlassen. Unser Navi: Das Navi spinnt! Pause. Wo sind wir? Noch soweit bis zu den Pommes!! Erste Ermüdungserscheinungen. Sinnvolle Bänke ... Schöne Heide ... ... oder doch nicht? Architektur! Olifanten-Bäume. Der Vater mogelt bei der Navigation und googelt die Pommes ... Regenschauer ... Endspurt, in den letzten Zügen! VG. - wilbo & Henrike (Fotos) & Welf & Frido -
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  35. skullmonkey

    Impressionen von Touren

    Mit den Kindern wandern & zelten letztes Wochenende: Und mehr Fotos und text auf dem Blog
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  36. Willi

    Impressionen von Touren

    Kleine Tour durch den Pfälzer Wald. Übernachtungen auf den wirklich schönen Trekkingplätzen (Kalmit & Eußerthal). Erste Tour mit dem Tarptent Stratospire Li. Hervorragendes Design. Ein kleiner Palast für zwei. Fast schon wie Glamping. Fast... Zwei Generationen von Laufbursche bzw. @HUCKEPACKS Rucksäcken. Huckepäckchen und Phoenix Lite. Ersterer macht auch nach ich weiß nicht wie vielen Jahren immer noch eine super Figur (Material ist VX07). Und der zweite (aus DCF woven) erweist sich nach nun zwei Touren ebenfalls als ein sehr guter Pack, an dem wir sicher genauso lange Freude haben werden. Schön war’s.
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  37. Fabian.

    Impressionen von Touren

    Kleine SUL Tour (meinerseits) um einem guten Freund das Übernachten in der Natur schmackhaft zu machen. Deutschland kann echt schön sein! Und ein kleines Video: Leider nur in 360p, da er das für Instagram genutzt hat. Fotos sind von mir, Video von ihm.
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  38. Willi

    Impressionen von Touren

    Bikepacking Tour durch Eifel und Hohes Venn mit @Dennis, @hrXXLight, @LAUFBURSCHE und @Lighthiker. Diesmal keine extra Kamera dabei, daher nur ein paar Fotos mit dem Smartphone geschossen. Es war eine schöne Tour mit netten Leuten, Sonne, gutem Essen, wunderbaren Abfahrten aber natürlich auch etwas Gegenwind, Anstiegen und einigen kontaktfreudigen Mückenschwärmen...
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  39. ... wenn Du merkst, wenn eine Mücke auf Deinem Rucksack landet.
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