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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 14.05.2021 in allen Bereichen

  1. Werte Community, ich habe mir mal die Mühe gemacht, euch exemplarisch darzulegen, welche Gewinne meiner Meinung nach in einer inhabergeführten Manufaktur wie der Meinen erwirtschaftet werden müssen, damit sich der Laden betriebswirtschaftlich trägt und der Inhaber einen imho bescheidenen Lohn für sein Engagement erhält. Die Berechnungen beruhen im Grundsätzlichen auf der Situation meiner Cottage: Inhabergeführt, Produktion in eigenen Werkstätten in DE, Direktvertrieb, mittlerweile leider wieder ohne Mitarbeiter. (denn ich kann zwar keine Luxuslöhne zahlen, aber ich weigere mich, Arbeitnehmer zum Mindestlohn zu beschäftigen! Aber selbst die fleißigsten und schnellsten Mitarbeiter haben in den besten Monaten lediglich ihre eigenen Personalkosten erwirtschaftet und das trägt sich natürlich nicht auf Dauer. Leider wirft die Produktion und der Verkauf von UL-Gear nicht genug für halbwegs gute Löhne ab.) In der Berechnung gehe ich davon aus, dass der Gewinn ausschließlich mit selbstproduzierter Gear erwirtschaftet wird und das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag aller Produkte halbwegs identisch ist. Deswegen ziehe ich für die Berechnung als Beispiel einen Phoenix Lite in der Größe L heran. Also, Butter bei die Fische! Was muss rumkommen, damit so ein HuPa halbwegs von seiner Arbeit leben kann? Damit sich die ganze Chose trägt, bedarf es einen Nettoumsatz von 90.000,-€/Jahr = 7.500,-€/Monat und ein Phoenix Lite müsste 774,79€ (Brutto) kosten. Bäm! (Meine aktuell durchschnittlichen) Aufwendungen pro Monat betragen 2.500,- (30.000,-Jahr) (Miete, Nebenkosten, Kammer-, Genossenschaftsbeiträge, Buchhaltung, Steuer,-Rechtsberatung, Software, Literatur, Kommunikation, Kfz, Wartung, Verpackungsmaterial, Zentek, Betriebsmittel …) Benötigter Gewinn pro Monat 5.000,- (60.000,-Jahr, Gewinngrenze für Bilanzierung!) 5.000,- klingt erstmals nach viel. Aber Ihr werdet sehen, dass da nicht so viel übrigbleibt. 60.000,- Nettogewinn/Jahr - 11.087,58 (GKV + PV + Zusatzbeitrag als freiwillig gesetzlich Versicherter) - 11.160,- GRV - 5.901,88 GewSt - 3.450,50 ESt (da Verrechnung mit 3,8-fachem GewSt-Messbetrag) = 28.400,04 Gewinn nach Steuern und obligatorischen Versicherungen = 28.400,04 / 12= 2.366,67 Gewinn pro Monat (die steuerlichen Berechnungen, Freibeträge, ansetzbare Anteile etc. habe ich zwecks Übersichtlichkeit vereinfacht dargestellt) 2.366,67 Gewinn pro Monat - 500,- Betriebliche Rücklagen (Eigentlich zu gering bemessen) - 500,- Investitionsrücklagen (Eigentlich zu gering bemessen) = 1.366,67 Nettolohn Inhaber (= 1.366,71 /153,33 Std/Monat= 8,91€ pro Std.) (So, jetzt mal Hand hoch! Wer von Euch hat ein höheres Nettogehalt? Oder wer sagt, dass das zu viel ist?) Und in Verbindung mit diesem Gehalt, stehen auch alle Herausforderungen, benötigte Kompetenzen in vielen Bereichen, Risiken und Hürden einer Selbständigkeit, welche wahrlich kein behütetes Arbeitnehmerverhältnis ist. Und vor allem ohne eventuelle Zusatzleistungen wie Weihnachtgeld, Urlaubsgeld, vermögenswirksame Leistungen, geldwerte Vorteile, Betriebliche Altersvorsorge, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Bildungsurlaub, Dienstwagen oder Dienstrad, Jobtickets usw. die manch AN erhält. Aber… dieses Nettogehalt käme nur bei einem fiktiven Packpreis von unglaublichen 774,79€ zusammen. Also, schauen wir mal, wie dieser wahnwitzige Preis zustande kommt. Gehen wir mal davon aus, dass der Inhaber nur 40 Std. in der Woche arbeitet und sich 30 Werktage Urlaub im Jahr gönnt, aber natürlich an allen Feiertagen on stage ist. 52 – 6 = 46 * 40 = 1.840 Std. / 12 = 153,33 Std. pro Monat Da meiner Erfahrung nach leider nur ca. 50% der Zeit für die Produktion zur Verfügung stehen, kommen wir auf 76,67 Std. für das eigentliche Kerngeschäft, dem Generieren von Gewinnen durch Herstellung feinster UL-Gear. Wie bereits erwähnt, beläuft sich die Produktionszeit eines Phoenix Lite inklusive Vorarbeiten, Zuschnitt, Verpackung auf absurde 318min/netto. (Ja, so ein Pack besteht aus 161! Einzelteilen, die mit Sorgfalt und Geschick zusammenfügt werden wollen) Mit Richtzeiten kann man getrost 360min, also 6 Std. rechnen. 76,67 /6 = 12,78 Stk. pro Monat Und mit dieser lächerlich geringen Stückzahl muss ein Nettoertrag von 7.500,- erwirtschaftet werden. 7.500,- / 12,78 Stk. = 587,31 Rohertrag pro Pack + 63,77 Rohstoffeinsatz + 123,71 USt = 774,79€! Huch! Also, erscheint zwar der von Cedric aufgerufene Preis von 450,-€ pro Pack immer noch als sehr sportlich, ist aber eigentlich immer noch zu gering. Kann sein, dass die eine oder andere Summe nicht 100% korrekt ist, aber im Groben sollte das so stimmen. Bin halt kein Betriebswirt, sondern nur ein einfacher Architekt. (Und wenn Ihr meine Berechnungen auseinanderpflückt, bleibt bitte nett, denn wer schreibt macht sich ja auch angreifbar, Thanks) Und versteht mich nicht falsch. Ich will damit wirklich nicht ausdrücken, dass so ein Pack 774,-€ wert ist, sondern das wäre der Preis, dem man aus (meinen) betriebswirtschaftlichen Erwägungen heraus fordern müsste. Ich für meinen Teil könnte und wollte diesen Preis jedenfalls nicht für einen DCF Turnbeutel abdrücken. Nun kann sich auch jeder zusammenreimen, dass auch wenn man in so einer Manufaktur wöchentlich weit! mehr als 40Std arbeitet, keinen Urlaub hat, geschweige denn eine RV oder dem Schaffen von Rücklagen …, bei einem aktuellen Pack-B2C-Preis von rund 330,-€ am Ende des Tages nicht viel bis nichts liegen bleibt. Es ist mir ein Rätsel, wie andere Manufakturen es schaffen, betriebswirtschaftlich deckend zu arbeiten. Gerade die Preise von Alex (Weitläufer) überraschen mich immer wieder. Aber z.B. Eva (Dyborg) verlangt für ein DCF Fanny Pack zwischen 119,-€ und 145,-€. Das erscheint erstmal sehr viel, aber wenn Ihr mal meine Berechnungen betrachtet, relativieren sich imho die Preise drastisch. Um am Ende etwas zu verdienen, kann man imho nur (muss man vielleicht sogar) in Niedriglohnländern die Teile für‘n Appel und ‘n Ei zusammenkloppen lassen, den Gewinn über die Masse generieren und auf sein Gewissen scheißen. Aber das benötigt viel Vorlaufzeit, einiges an Investitionskapital und gute Scheuklappen. Und einem abgehalfterten Krüppel wie mir gibt eh keine Bank einen Kredit. Zudem mach ich den Laden lieber dicht, bevor ich in Asien oder Osteuropa produzieren müsste. Liebe Grüße, HuPa OT: (p.s. Gerne würde ich mich öfter und mehr im Forum engagieren, aber die gute alte Zeit …)
    20 Punkte
  2. Hallo, da ich hier im Forum noch nichts von der BagBuff-Seite gefunden habe, möchte ich euch hier mein jüngstes Nähprojekt vorstellen. Wegen der Farbwahl habe ich ihn Nacho getauft, weil er mich unweigerlich an Tortillachips und Guacamole erinnert. Ich hatte schon einige Rucksack-Nähversuche, aber irgendwie war ich wegen der Passform, vor allem der Träger, noch nicht so richtig zufrieden gewesen. Deshalb habe ich mir mal ein fertiges Schnittmuster gegönnt. Für 20$ kriegt man ein A4-Pattern zum Zusammenkleben und ein Großformat, das ich aber irgendwie nicht so ganz verstehe (scheint für große Plotter zu sein?). Dazu gibt es eine Anleitung (ohne Bilder), die (aus meiner Sicht) schon etwas Näherfahrung voraussetzt, aber im Grunde dann wegen des einfachen Schnitts schnell erledigt ist. Ich habe für alles zusammen (Schneiden und Nähen) vielleicht so 6 Stunden gebraucht. Ich habe mich für die 34L-Variante entschieden. Kommt mir gefühlt ganz schön groß vor, nicht wirklich kleiner aus mein langsam ausgedienter HMG Southwest 2400. Als Material habe ich VX21 X-Pac, ein 330 den beschichtetes Cordura und ein (schweres) Stretch-Polyamid gewählt. Gewicht sind 420g. Ist nicht so wirklich leicht, aber für die Größe finde ich das ganz okay. Ein paar Schlaufen (die im Schnittmuster schon fertig markiert sind) habe ich etwas verschoben, noch unten die Matten-Kordel zugefügt und das Rückenteil für meinen kurzen Rücken noch etwas gekürzt (lässt sich dank des Schnitts einfach anpassen). Ausserdem habe ich innen noch eine kleine Reißverschlusstasche reingebastelt, sonst habe ich mich ziemlich genau an das Schnittmuster gehalten. Die Verbindung von Rückenpanel und Front war etwas kniffelig (wenn man unten mittig anfängt und von der Mitte zwei mal einzeln nach oben näht, kommt man fast bündig oben an). 20$ sind jetzt nicht super wenig (da man ja zusätzlich auch noch ganz schön viel Papier ausdrucken muss...) und die Anleitung hätte ich mir etwas detaillierter mit ein paar Bildern gewünscht, aber der Schnitt ist ganz cool. Und gerade nach meinen ganzen Anläufen fand ich es mal ganz nett, so eine kleine Anleitung durchzugehen. Hatte etwas von Lego von früher! Grüße
    8 Punkte
  3. mawi

    Projekt "West"

    4. Tag Bis auf die immer noch harte Matte war die Nacht gut. Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und tut es immer noch. Ich liege noch so rum und überlege den Tag hier auszuliefern oder mir eine Pilgerherberge zu suchen, die mich aufnimmt. Als es eine kurze Regenpause gibt springe ich schnell raus und baue alles ab. Als ich dann so unterwegs bin, bin ich doch sehr froh aufgebrochen zu sein. Es regnet nur leicht und die Temperatur ist angenehm zum Laufen. Kurioses am Wegesrand: Die Feldwege stehen völlig unter Wasser und sind super matschig. Das ist Sarek-Feeling pur: Das Resultat; meine Füsse stinken jetzt bestialisch. Und diese braunen Brühe die aus den Socken läuft .... In Wusterhausen merke ich, dass ich nicht mehr in Berlin bin. Bei einem Dönerimbiss hole ich mir einen Falafel. Ich hätte ihn beinah entsorgt, so widerlich war der. Und dabei hatte der Laden ne über 4 Punktebewertung bei Google. In Berlin wäre es schön pleite ... Na ja, immerhin dürfte ich im überdachten Gästebereich draußen meine elektronischen Geräte aufladen. *Top* Wusterhausen ist übrigens ganz schick, hier Mal ein Schnappschuss: Kyritz ist auch ein nettes Städtchen. Hat auf jeden Insta-Potenzial (solange man nicht nach Kyritz-West geht :D): @Omorotschka @Omorotschka Ich habe unterwegs auch schon mal unser nächste packrafttour im nächsten Frühjahr ausgekundschaftert: Ich hätte mich heute ein wenig mit der Schlafplatplanung vertan, so dass ich jetzt rund 40km gelaufen bin. Die Füsse und Knie sind jetzt mega fertig. Ich hoffe, dass das nicht der Anfang vom vorzeitigem Ende ist Das gute ist, das es jetzt aufgehört hat zu regnen und es aufklart. Leider soll die Temperatur in der Nacht auf 5°C fallen. Es wird jetzt schon spürbar kalt. Jetzt wird sich zeigen, wie gut das Tyvekspaceinlet ist. Ach ja, in Bezug auf heute Morgen; am Ende des Tages war alles rückblickend gar nicht so schlimm. Es ist meist nur die Schere im Kopf, die einen zweifeln lässt (gerade wenn man so Zivilisationsnah ist und auch noch so nah zu Hause (hätte ja auch in die Bahn springen können)).
    6 Punkte
  4. mawi

    Projekt "West"

    3. Tag Das Autobahnrauschen lässt mich wie ein Baby schlafen. Nur die harte Isomatte lässt mich immer wieder wach werden. Gestern, bemerkte ich unweit von meinem Schlafplatz einen See, der merkwürdigerweise nicht auf der Karte ist. Als am morgen aufbreche sehe ich Spaziergänger am See. Erst als ich davor stand bemerkte ich, dass es ein Spargelfeld ist und die "Spaziergänger" osteuropäische Hilfsarbeiter die zum nächsten Feld zogen. Als ich das Bild vom vermeintlichen See schoss, fiel plötzlich das Wort "Instagram". Ich fühlte mich irgendwie angesprochen. Ich befand mich plötzlich in einem Tross von osteuropäischen Spargelstechern und viel in der Gruppe gar nicht auf, bis ich angesprochen wurde. Ich sorgte bei der regnerischen Stimmung für etwas Heiterkeit mit meinem gebrochenem Schul-Russisch. Ich fand es bemerkenswert, dass sie bei dem Regen keine Regensachen trugen. Nur einige trugen zurechtgeschnittene Müllsäcke als Regenschutz. Das spricht nicht gerade für deutschen Spargel ... Aus dem leichten Regen wurde schnell ein fetter Schauer. Ich suchte Schutz in einer Bushaltestelle. Meine Aussicht für ca. 2 Stunden: Es hat zwar nachgelassen, aber scheint nicht aufhören zu wollen, deshalb trotte ich nass und frierend nach 2 Stunden los. Noch ein kurzer Blick auf die Dorfkirche: Auf dem Feldweg begegnet mir diese Pfütze. Ich kann aber ihre Leidenschaft für den Regen nicht teilen: Auf dem Weg nach Fehrbellin treffe ich zwei Wanderinnen und einen Typen der seinen Hund mit dem Auto Gassi fährt (also er im Auto und der Hund läuft hinterher). Ansonsten ist Tristesse angesagt: Wenigstens erspart mir das Wetter Begegnungen mit gröhlenden Jugendlichen (ist Himmelfahrt heute). Es regnet ununterbrochen. In Fehrbellin sitze ich rund 3 Stunden, bis er endlich nachlässt. In meinem Poncho-Outfit bin ich voll der Hit bei den Alkis in Fehrbellin. Ich komme mit jedem ins Gespräch Anders bei einer Omi. Als sie mich erblickte, legte sie spürbar an Tempo zu und drehte sich ab da ständig um, bis sie hastig hinter einer zuknallenden Haustür verschwand. Zum Poncho, ja der ist schon mega hässlich. Kaum einer, der einen nicht anglozt. Das hat meine Schamschwelle definitiv um ein ganzes gedrückt. Da sahen sogar die Mülltüten der Spargelstecher viel besser aus (und das meine ich völlig ernst). Wenn er nur hässlich wäre, dann wär's ja fast okay. Aber leider hält er überhaupt nicht trocken, ich werde klitsch nass drunter. Und wenn der Wind dann dran herum zert ... Ich werd mit dem Teil als Regenschutz nicht so Recht warm. Zumal man dann ja beim Tarpaufbau noch mehr nass wird ... Als Tarp funktioniert er übrigens prima - bisher. Hab auch schon überlegt mir einen neuen zu kaufen und auf den trail schicken zu lassen. Na ja, es wird ja Mal aufhören mit dem Regen. Was sagt die Wetter-App: Morgen Regen, Samstag Regen, Sonntag Regen, Montag Regen, Dienstag Regen, Mittwoch Regen, Donnerstag Regen, echt jetzt?!? Da hinten ist Fehrbellin und ich ziehe frierend und völlig durchnässt zu meinem Schlafplatz: Unterwegs sehe ich einen offenen kleinen Seekontainer. Ich freue mich ne Ast ab. Sollte es Gott doch gut mit mir meinen? Zu früh gefreut. Es war eine Güllepumpstation drin verbaut. Es war noch trockener Platz, emmmmmm jaaaaa hmmmmm ach ähmmm ja neee lieber nicht. Nach einer Weile liege ich nass, aber sehr warm in meinem Quilt - geschafft.
    6 Punkte
  5. Es ist gut, daran zu erinnern, dass es sehr noetig ist, die Organisationen mit Fluechtlings-Rettungsschiffen im Mittelmeer finanziell zu unterstuetzen. Deswegen hat das Mod-Team den Thread sticky angehaengt, damit er schoen oben bleibt. Momentan steht der Spendentopf bei 410 €, come on Leute, ich will ihn schwitzen sehen , dass er schon deswegen die 2000 km auslaufen muss...da geht mehr
    5 Punkte
  6. Hello! Hab mich bisher sehr gedeckt gehalten damit, aber in nich mehr als 2 Tagen gehts für mich aufm Nord-Süd-Trail los. Unten, Richtung Österreich, hab ich die Route etwas abgewandelt und laufe auf "Min Weag" weiter Richtung Lechtaler Höhenweg...wenn denn alles so hinaut. An dieser Stelle wollt ich mich auch nochmal bei @Soulboyfür seine ganze Mühe bedanken. Geile Sache, ich freu mich sau drauf! Ich hab mir gedacht, dass ich mein Gelaufe auch mit ner Spende koppeln kann, daher auch nun der Spendenlauf. Würd mich natürlich freuen, wenn die/der ein/e oder andere etwas beisteuert! Hier der betterplace.org Link: https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/37884-2000-kilometer-spendenlauf-fuer-sea-eye?utm_campaign=user_share&utm_medium=fepp_sticky&utm_source=Link Ansonsten überlass' ich ab jetzt alles meiner Intuition und dem Zufall - natürlich nich die Nahrungsaufnahme. Vielleicht treffen wir uns ja auch irgendwann & irgendwo Bin grad echt hippelig vor Vorfreude!!!
    4 Punkte
  7. wilbo

    Lanshan 1

    Danke! Wobei ich das mit meinen Trapezo-mid’s jetzt auch lange geübt habe. Die Aufbaureihenfolge ist exakt die gleiche! Rückseite in den Wind und einfach alle Ecken nacheinander abarbeiten: @gerritoliver Ja, die Aufhängung ist kurz geraten. Damit wird das Einhängen vom inner etwas fummelig. Grundsätzlich sitzt bei mir aber alles so wie es sein soll ... Vielleicht machst Du Dir wegen der Belastung zu viele Sorgen. Der Trekkingstock sitzt perfekt auf dem Kreuzungspunkt der Hauptnähte und das Verstärkungs-pad drumherum verteilt die Spannung. VG. -wilbo-
    4 Punkte
  8. TopperHarley

    Impressionen von Touren

    Letztes Wochenende war ich mal wieder im Rothaargebirge unterwegs. Diesmal abseits von Rothaarsteig & Co. Die selbstgebastelte Route führte über Forststraßen, Rückegassen, viele alte halb und ganz zugewachsene Wege und ab und zu notgedrungen querfeldein, wenn der angezeigte Weg nicht mehr existierte oder auf einmal zuende war. Ich lief durch zum Teil völlig menschenleere Wälder und durch Kahlschlagwüsten ehemaliger Fichtenwälder. Der Untergrund wechselte von moosig-federnden Wegen, die seit ewig niemand mehr betreten zu haben schien, zu steinharten Fahrwegen, bis zu völlig zerfurchten und zerfetzten Wegen durch die Forstunternehmen, die fast ausnahmslos aus Estland kamen. Überall traf ich auf Reh, Wildschwein und Hase und einmal auf einen jungen Fuchs, der mir gedankenverloren auf einem Weg entgegen geschlendert kam. Dafür auf sehr wenige Menschen, denn die waren dankenswerterweise alle auf den einschlägigen Rennstrecken unterwegs. Dieser Weg war gar nicht auf der Karte. Trotzdem sehr schön. Aquädukt Kirchhundem. Sehr interessantes Bauwerk mitten im Wald. Über sehr steilen Zuweg vom Rothaarsteig zu erreichen. Auch hier war am Sonntagnachmittag bei bestem Wetter niemand.
    4 Punkte
  9. mawi

    Projekt "West"

    Inspiriert von @effwee seinem E1/E5-Bericht wurde mir bewusst, dass ich den Westen unserer Republik wandertechnisch überhaupt nicht gut kenne. Genau genommen bin ich bisher glaub noch nie, außer ein wenig an der Nordsee und Donau, im westlichen Teil wandern/Radfahren gewesen. Schnell war ich Feuer und Flamme und mein nächstes Wanderprojekt war geboren. Also ging es sofort an die Planung. Es gab sehr viele Ideen, teilweise auch über Deutschlands Grenzen hinaus. Letztlich, unter Beachtung aller Faktoren (Zeit, Länge, Wunschabschnitte, Laune, etc.) bin ich bei dieser Westrunde gelandet, die sich weitestgehend an die Weitwanderwege E1, E4 und E6 (und ein wenig E10) hält: Hier ist der Track dazu, da ist schon der optionale Abschnitt bis Pirna dabei: https://de.mapy.cz/s/jalahorura. Laut Planungstool sind es rund 2700km. Mit einem Aufschlag von 20% für Ungenauigkeiten, Verlaufen, Supermarktabstechern, Stadtbesichtigungen, etc. rechne ich mit bis zu 3300km. Falls ich sehr schnell unterwegs sein sollte (eher unwahrscheinlich), dann habe ich auch noch die Planung entlang des E3 bis nach Dresden und weiter bis nach Hause. Da ich die letzten Monate sehr viel gearbeitet hatte, vornehmlich nur saß und zudem Januar bis in den März hinein Fußprobleme hatte, bin ich sehr untrainiert und fett geworden. Meine Freundin musste mir sogar eine neue Windjacke schneidern, weil ich in die alte nicht mehr hineinpasse Auch die Wanderhose passt nicht mehr. Deshalb wird eine große Herausforderung sein, dass ich die ersten Wochen es sehr langsam angehe und im Schnitt nur bis zu 25 km mache (und nicht am Anfang zu viel laufe). Eine weitere sehr große Herausforderung wird für mich das Unterwegssein in der Zivilisation sein. Es begann schon bei der Planung (siehe z.B. den Steckdosen-Thread). Ich frage mich auch immer noch, wie ich mich am besten aus Supermärkten ernähre. Mein üblicher Gang im Bioladen führt mich vom Obst- und Gemüsestand direkt zur Kasse (okay, ist etwas überspitzt dargestellt, aber der Anteil an verarbeiteten Produkten ist überschaubar). Puh, das wird noch ein Abenteuer Hier ist meine Packliste: https://lighterpack.com/r/1e5xei eReader müsste nicht sein, den brauch ich aber, da ich unterwegs einige Sachen für Altprojektlasten und neue Projekte lesen muss. Bei den Heringen gehe ich auf Nummer sicher und nehme die langen. Beide Posten zusammen machen rund 300g aus die ich sparen könnte. Na ja, ich denke bei über 12kg Übergewicht ist das mein geringstes Problem Hier noch einmal, bis auf das Smartphone, alles bildlich dargestellt: Und hier alles im Packl (nur mal für das Foto kurz alles rin gestopft): Auch wenn es auf dem Bild nicht so aussieht, es ist oben noch ausreichend Platz für locker 5 Tage Futter. Dienstag (also morgen) geht es los. Ich hoffe, dass der Körper, insbesondere die Knie, Rücken und Sehnen, mitmachen und ich nicht vorzeitig abbrechen muss. Es kann auch gut sein, dass ich zwischendurch eins, zweimal für die ein oder andere Altlast nach Hause muss. Is nich schön, habe ich mich aber schon damit abgefunden. Je nach Lust, Laune, Internet und Stromversorgung poste ich hier von unterwegs ein paar Bilder und Eindrücke.
    3 Punkte
  10. Vielen Dank für das Feedback! Eigentlich soll auch noch ein Beitrag kommen, aber momentan bin ich zeitlich ziemlich eingespannt. Einfach melden! Helfe gerne Es kommt ganz auf die eigene Fitness an. Bin relativ untrainiert gestartet und habe 42 Tage gebraucht, wo von aber 7 Tage Zeros/Neros waren. Würde eventuell mit 40 Wandertagen planen. Ich wollte mich nicht hetzen und hatte auch nach dem Trail noch drei Wochen bis mein Rückflug anstand. Im Frühling kommt der Schnee halt vielen in die Quere und macht die Planung schwierig. Im Herbst solltest du keine Probleme haben und zügig durchkommen.
    3 Punkte
  11. einar46

    Impressionen von Touren

    Gestern bei Nieselregen bei meiner täglichen Wanderrunde über 10 km aufgenommen. Gelb und grün dominieren aktuell eindeutig die Landschaft bei uns. Leider kann ich Euch nicht den Duft der Rapsblüten vermitteln, der überall in der Luft "herumwabbelt". Etwas für die Augen und die Nase...
    3 Punkte
  12. mawi

    Projekt "West"

    Der zweite Tag: Die erste Nacht war gar nicht so schlecht. Das Gewitter zog vorbei. Nur an die ganzen Geräusche (vor allem Vögel) und an die dünne Isomatte muss ich mich erst wieder gewöhnen, da ich monatelang nicht mehr draußen übernachtet hatte. Ach ja, es gibt auch schon zwei Verluste zu beklagen: 1. Die Smartphonesocke am Schultergurt ist gestern gerissen Habe jetzt das Telefon immer in der Seitentasche vom Rucksack, habe aber ständig Angst, dass es Mal unbemerkt raus fällt. 2. Der Druckknopf am Kragen meines Tyvekspaceinlets ist abgerissen Dit jeht ja jut los .... Mein Nachtlager: Lecker Frühstück (Haferflocken mit Nussmischung und etwas Erdnusmus): Woohoo, nur noch 35 Meilen bis nach Hamburg: Es geht überwiegt schnur geradeaus durch abwechslungsreichen Brandenburgischen Mischwald. Mal schöner, Mal weniger, am Ende nur noch langweilig: Hui, endlich mal Abwechslung. Wolfsfutter auf dem Weg: Reichskriegsflaggen und wilde, gefährliche Tiere - Willkommen in Brandenburg Mhmm, der Raps blüht hier auch schon. Den riech ich sogar mit meiner Schnoddernase: Trotz vieler Pausen liege ich schon 18Uhr unterm Tarp, draußen regnet's und ein paar Meter weiter rauscht die Autobahn.
    3 Punkte
  13. mawi

    Projekt "West"

    Der erste Tag Das letzte mal lecker Pancakes mit fett Schokicreme essen: Auf geht's: Der Abschied drückt mir sehr aufs Gemüt. Am liebsten würde ich wieder zurück zu meiner Freundin ins kuschelige Bett. Dass ich den Weg nach Tegel im Schlaf kenne macht das ganze nicht leichter. Nach 1,5 Stunden bin ich schon fast in Tegell. Oje, ich hin zu schnell. In einer Grünanlage mache ich 2 Stunden Pause. Als ich aufbreche, setzt sich gegenüber ein Pärchen. Sie scheinbar Parkinson und ihr Begleiter kümmert sich rührend um sie. Da wird mir bewusst, was ich doch für einen Luxus und Glück habe mir 4 Monate + für solch ein Projekt zu nehmen. Einfach so. Die Selbsterkenntnis lässt den Trennungsschmerz deutlich lindern. Und wenn nicht jetzt, wann dann? Ich fühle mich irgendwie angesprochen von dieser Werbung In Tegel gönne ich mir einen Kaffee. Ist voll das Rentenparadies hier: Tulpenmeer, Hafenpromenade, Enten, Bierkiosk, Kaffeebude. Dementsprechend sind alle Bänke besetzt. Nach einiger Zeit suchend, finde ich einen Platz in der prallen Sonne. Zum Kaffee gibt's Kuchen von zu Hause. Ich fühle mich zwischen den Rentnern irgendwie zugehörig. Nach drei Stunden breche ich auf. Es liegen noch 13 km vor mir. Ach wär doch Berlin nur überall so schön grün und ruhig: Fast nicht bemerkt: Sandgrasdingsirgendwas Whoop, whoop! Das erste Bundesland geschafft. Ciao Berlin, Hallo Brandenburg! Alte preußische Postsäule (1/4 Meile) auf dem Hamburger Postamtsweg: Fazit des Tages: Sonnenbrand, erste Zecken abgelesen, erste Mückenstiche, Brennnesseln, Gewitter naht, ein paar Mal verlaufen (wenn das so weiter geht, dann hab ich die 2700km bereits am Bodensee geschafft ), könnte schon ne Dusche und Wäsche gebrauchen, müsste feststellen, dass hinter den Bäumen bei meinem Nachtlager ein vielbefahrener Bahndamm ist, ... Also alles Prima!
    3 Punkte
  14. Nee, das ist Verdeutlichung... weil auf dieser Stufe allgemein einigermaßen Konsens herrscht. Hier üben Konsumenten/Wähler seit längerem punktuell Druck aus, weshalb ich dieses Phänomen erwähnte. Gerechtigkeit findet natürlich in allen möglichen Abstufungen statt. Aber bei der Kinderarbeit wird es für alle am Deutlichsten. Ich werfe nicht dir persönlich vor, solche Produkte zu kaufen. Je informierter man über Produktionsbedingungen ist, desto eher erkennt man Ungerechtigkeiten auch unterhalb der höchsten Schreckensstufe.
    2 Punkte
  15. Moin, auch wenn es ein wenig unsinnig erscheint, wenn ich mir den Rest meiner Ausrüstung angucke, habe ich mich in den letzten Tagen damit beschäftigt welches der beiden "Multitools" in meine Ausrüstung wandert, da beide auf kostenlosem Wege zu mir gefunden haben. Habe dann verschiedene Tests gemacht und dachte ich teile mal meine Gedanken und Erfahrungen. Gehe hierbei von den unwichtigsten Gemeinsamkeiten bzw. Unterschieden zu den wichtigsten. Spoiler Alarm: Gewicht wird der letzte Punkt, auch wenn nicht der ausschlaggebende für meine Entscheidung sein Die Eckdaten und alles andere kann man bei den Herstellern schnell nachschauen: Micra: https://www.leatherman.com/de_DE/micra-20.html Victorinox: https://www.victorinox.com/de/de/Produkte/Schweizer-Taschenmesser/Kleine-Taschenmesser/Classic-SD/p/0.6223 (aus irgendeinem Grund hat mein Victorinox bei der Pfeile keinen Schraubenzieher sondern ein spitzes Ende, ziemlich Schade) 1. Ausstattung Hier geht es jetzt ausschließlich um die gesamte Ausstattung und nicht um die Qualität der gesamten Teile. Normalerweise ist ja auch ein Schraubenzieher beim Victorinox dabei (mir fehlt er ja leider) und bei den anderen Teilen des Micras sehe ich tatsächlich keinen großen Mehrwert für mich beim wandern. Den Schraubenzieher könnte ich zum besseren verstellen meiner Trekkingstöcke gebrauchen. Punkt Micra. 2. Messer Auch wenn kein großer Unterschied, macht das Micra-Messer insgesamt einfach einen besseren Eindruck. Es ist robuster und ich bilde mir ein, dass es die Schärfe auch länger behält, aber nicht so dass es für ein Trekking-Forum von Bedeutung wäre. Punkt Micra. 3.Haptik und Optik Ganz klar an das Micra. Auch hier wenig Bedeutung, aber beim Micra hat man einfach das Gefühl, das es schon ein kleines Werkzeug ist und es macht mir einfach mehr Spaß damit zu hantieren. Punkt Micra. 4.Schere So langsam wird es interessanter. Das Herzstück vom Micra die Schere. Keine Chance fürs Victorinox. Auch wenn ich schon von Leuten im Forum hier gelesen habe mit Stahlnägeln, reicht das Victorinox bei mir noch aus zum Nägel schneiden. Trotzdem die Schere vom Micra ist ne Wucht. Punkt Micra 5. Pinzette Hier kommt das Victorinox zum Vorschein. Ich brauch die Pinzette vor allem zum Entfernen von Splittern und ziehen von Zecken. Beides macht die feine und vor allem unabhängige Pinzette des Victorinox besser, das Micra wirkt hier fast schon klobig. Was mich vor allem am Micra stört, die Pinzette ist komplett gerade während das Victorinox eine gebogene Verjüngung aufweist. Klingt erstmal nicht so schlimm, aber bei der Zeckenentfernung führt das unausweichlich dazu, dass die Zecke gequetscht wird (letztes Bild) und somit nochmal schön in uns reinbricht und evtl. Borrelien im Körper landen. Für mich wäre das und das schlechtere Handling Grund genug eine extra Zeckenzange mitzunehmen. Punkt Victorinox 6.Gewicht Habe leider keine genaue Küchenwaage, aber denke dass die Gewichtsangaben von den Herstellerseiten realistisch sind. Muss man gar nicht diskutieren: 51g vs. 21 g. Ganz klar: Punkt Victorinox. Zusammenfassung: Obwohl es eigentlich laut Punkten 4:2 für das Micra steht, wird es bei mir das Victorinox (mein Bewertungssystem ist verbesserungswürdig). Vor allem weil ich keine Lust habe eine extra Zeckenzange mitzunehmen. Schade eigentlich, sonst wären die extra 30g es mir nämlich wert gewesen. Aber für den Alltag bleibt es das Micra. Man hätte noch einen zusätzlichen Punkt machen können, nämlich den Preis. Da ich beides vererbt bzw. geschenkt bekommen hatte, war es für mich irrelevant, aber der Neupreis des Victorinox liegt bei weniger als der Hälfte des Micras. Punkt Victorinox Hoffe dieser Beitrag konnte weiterhelfen oder zumindest ein Lächeln hervorrufen
    2 Punkte
  16. Mal ein klassisches trailhead posing Foto hinterher Tiefster Punkt Neuendorf-sachsenbande. 3.54 unter NN... Start am 5.mai. Es hat wie bei allen meinen Langstreckenstarts geregnet... Lol... Höchster Punkt bisher Höher Mechtin IM Wendland 143m... Kann nur bergauf gehen... In diesem Sinne...
    2 Punkte
  17. @mawi Laune ist okayish... Dieses Niedersachsen hat mich schon 2019 fertig gemacht und jetzt wieder... Lol. Wetter ist durchwachsen.... Frisch aber nicht mehr kalt wie die ersten Tage. Sehr wechselhaft. Habe die Ausläufer vom Sturmtief Eugen mitgenommen... Bin trail Tag 10, stehe auf geplanten Trail km 350, davon bin ich 300-320 real gelaufen (der rest fiel umplanungnen und dem yellow blaze hamburg zum Opfer) Ilkerbruch bei Wolfsburg, da bin ich gerade mit unserem E6 meet and greet in hitzacker sieht das ganz schlecht aus UND AN ALLE IM RAUM WOLFSBURG/BRAUNSCHWEIG/GOSLAR... ICH BRAUCHE NE DUSCHE UND NE WASCHMASCHINE... BITTE... ICH STINKE... Wer Insta hat direkt per DM ansonsten PM an mich. Vielen Dank
    2 Punkte
  18. Nur mal so ein Zahlenbeispiel als Appetizer vorab. Die ausführliche Darstellung der Berechnungen, falls gewünscht, folgt die Tage, sobald ich Zeit habe, um diese verständlich aufzuarbeiten. Ausgehend von einer arbeitnehmerähnlichen Arbeitsleistung von 40 Stunden/Woche und 30 Tagen Urlaub im Jahr (Feiertage lassen wir mal Außen vor) und meinen aktuellen betrieblichen Möglichkeiten (da mir keine asiatische Turbonäherei zur Verfügung steht, um hohe Stückzahlen zu generieren und das wird auch so bleiben. ) müsste ich für ein Phoenix Lite rund 770,-€ (Brutto) verlangen, um auf einen Stundenlohn (Netto) von 22,- € zu kommen. So, lasst das erstmal sacken. So long, euer Labu (der jetzt mit seiner Gattin ins Grüne fährt)
    2 Punkte
  19. yourpersonalgear beobachte ich, wie auch einige andere Shops, seit geraumer Zeit und wünsche Cedric viel Erfolg mit seinem Konzept. My two cents zum Thema: Preisgestaltung von in DE gefertigter Gear: Betriebswirtschaftlich gesehen sind die Packs von z.B. Cedric nicht zu teuer, sondern eigentlich unverschämt günstig. Aber die Preise, die man eigentlich aufrufen müsste, würde (größtenteils nachvollziehbarerweise) keiner von Euch zahlen wollen, bzw. können. Ihr müsst halt mal nur überschlagen, welcher Rattenschwanz an Aufwendungen und Kosten an so einer Cottage hängt: Mietkosten/Betriebskosten, USt, ESt, ggf. GewSt, Steuerberatung, Buchhaltung, (bei mir leider auch hohe Kosten für Anwälte), der bürokratische Aufwand in DE/EU per se, ggf. Gehälter/Löhne, Rohstoffe, Betriebsmittel, Investments für Maschinen und Tools, Wartung, Kredite, Zinsen, Produktentwicklung und Tests, Prototypenbau, Fortbildungen, Kundenbetreuung, Marketing, Sozial Media … vom unternehmerischen Risiko ganz zu schweigen. Achja, und irgendwann muss man ja noch die Zeit finden, um die Gear zu produzieren Wenn dann noch etwas übrig sein sollte, könnte man über Dinge nachdenken wie: Kranken-, Pflege-, Sozial-, Rentenversicherung, Rücklagen und vielleicht auch eigenen Lohn. Und so kommt es dann halt, dass z.B. ich seit dem Relaunch von Laufbursche, respektive Huckepacks (nun seit fast drei Jahren) leider (noch) nonstop komplett für umsonst arbeite und die Packs sozusagen gegen eine „Unkostenpauschale“ abgebe. Insofern müsste Cedric eigentlich viel mehr verlangen. Jedoch bestimmt auch der Markt den Preis und nicht nur der Aufwand. Aber mal schauen, was die Zukunft bringt. Wird bestimmt vieeel besser Geld als kann man halt verdienen, wenn man hohe Skalierungen in dem Markt pumpt, welche man neo-imperialistisch in Fernost unter harten Bedingung zusammenkloppen lässt und hier die Wertschöpfung abgreift. Aber auch ich bin leider ein Teil dieser Maschinerie. Jedoch gerade die Chinesen haben schon lange dazugelernt und wir werden uns noch ordentlich umschauen. Sorry für die offenen Worte. Aber ich musste das mal loswerden und hier passt es wohl rein, da auch immer wieder mal unaufgeforderte Mails bei uns eintreffen, mit forcierten Fragen wie: „Wie kommt Ihr eigentlich dazu, solche überzogenen Preise zu verlangen?“ Und ähnliches Best, Hupa OT: (Liebe MODS, das muss nicht gelöscht werden, da es sich nicht um Werbung für meine Company handelt. Danke!) OT: Und ich hab auch meine ganz eigene Meinung zu den ganzen Superschnäppchenangeboten die hier bei Amazon, Ali und Konsorten gepostet werden. Aber das ist noch ein ganz anderes Thema
    2 Punkte
  20. zweirad

    Impressionen von Touren

    Mein Wochenende war leider nicht ganz so schön, wie das offizielle Wochenende. Die heissen Temperaturen habe ich aber nicht vermisst, ich hab nämlich auch so genug geschwitzt. Gestartet bin ich in Dallenwil (Kanton Nidwalden) und das Ziel war eine gemütliche Runde in 1.5 Tagen via Wirzweli, Gummenalp, Wolfenschiessen, zurück nach Dallenwil. Die Runde wäre auch problemlos an einem Tag machbar, aber um das gings für einmal nicht, da ich am Montag zuerst einmal ausschlafen unds gemütlich nehmen wollte. So bin ich also am späten Vormittag gestartet und lief zuerst einige Kilometer der Via Sprinz. Jetzt nicht unbedingt das schönste Stück der Tour. In Wolfenschiessen gings dann zur Sache und steil in die Höhe. Wolfenschiessen. Der Name ist Programm. Soviel zum Thema Wolf und Schweiz. Nach einer gemtülichen Mittagspause auf einem der ruhigen Picknickplätze in Wirzwelli gings etwas gemächlicher weiter. Lang Boden Weiter oben ist noch massig Schnee vorhanden. Kurze Zeit später sollte ich diesen noch aus der Nähe zu sehen bekommen. Auch der Wind frischt merklich auf. Auf dem Weg zur Ronenhütte Via Gummenalp (1578 müM und der höchste Punkt der Tour) zum Horn. Da mein geplanter Übernachtungsplatz wegen dem starken Wind ausfiel, beschloss ichs etwas weiter unten zu versuchen. Naja, leider keine Aussicht, dafür windstill und etwas Schutz vor Regen. In der Nacht sollte es nämlich etwas Regnen. Ich machte es mir mit meiner Flexmat etwas abseits bequem und genoss das zeitweise Panorama aufs Stanserhorn. Auch einen Fuchs konnte ich noch aus kurzer Entfernung ausmachen. Da wars noch trocken Am nächsten Morgen zeigte sich das Wetter deutlich weniger freundlich, was andererseits ein paar stimmungsvolle Bilder ergab. Da es aber trocken war, beschloss ich spontan die Tour etwas zu verlängern. Wenig später holte mich zwar eine Regenfront ein, welche ich unter dem ausladenden Dach eines Stalls ausgesessen, oder sollte ich sagen, "ausgenossen" habe. Von dort an gings wieder steil nach unten und auf dem Kapellenweg Engelbergertal und der Via Sprinz zurück an den Ausgangsort. Schön wars! Auf dem Heimweg goss es wie aus Kübeln - wenn das mal kein Glück war
    2 Punkte
  21. ThomasK

    Impressionen von Touren

    Impressionen vom Brünnstein (Niederaudorf) und Kitzstein (Nussdorf) am unteren Inn vom ersten Sommerwochenende 2012:
    2 Punkte
  22. Ich bin jetzt schon seit einigen Monaten stolzes Mitglied dieses Forums und habe mir in dieser schweren Zeit viele Reisebericht von euch reingezogen, die mich sehr gut abgelenkt, unterhalten und inspiriert haben. Ich möchte im Folgenden auch etwas beisteuern und dadurch mein akutes Fernweh lindern. Es geht um meine Wanderung auf dem Arizona Trail im Herbst 2019. Kritik, Anregungen und Fragen sind herzlichst erwünscht. Grundlegende Informationen Trail: Arizona Trail (AZT), Vereinigte Staaten der USA Zeitraum: 03.10.2019-14.11.2019 Laufrichtung: SOBO (Utah –> Mexico) Distanz: 790 Meilen ~ 1271 Kilometer Höhenmeter: ~ 33700 Meter Anstieg Baseweight: ~ 5,6 Kilogramm (Big Four: SMD Lunar Solo, Osprey Exos 48l, EE Enigma 10F Quilt, Neo Air Xlite Medium) Wetter: Von 33° in der Tucson-Area bis -8° kurz vor Flagstaff war alles dabei. Die meiste Zeit über lagen die Temperaturen aber zwischen 20-25° tagsüber und 0-5° nachts. Geregnet hat es in der ganzen Zeit lediglich sechs Stunden. Maximal und durchschnittlich getragene Wassermenge: 6 Liter / 3.5 – 4 Liter Längster Foodcarry: 4 Tage, 116 Meilen ~ 187 Kilometer von Pine bis Roosevelt Lake Marina Navigation: Guthooks Wasseraufbereitung: Sawyer Squeeze in Kombination mit dem CNOC Vecto 2L, Aquamira Tabs als Backup Wandererfahrung vor dem Trip: GR 221, WHW Prolog: Leaving Las Vegas Noch bevor die eigentliche Wanderung losging, stellte sich bereits die Anreise zum nördlichen Terminus des Arizona-Trails, der sich auf einer Länge von fast 800 Meilen durch den Grand Canyon State schlängelt, als ein Abenteuer für sich heraus. Als Ich die heiligen Hallen des McCarran Airports in Las Vegas verließ, war die Temperaturanzeige auf dem Thermometer dreistellig, die Sonne brannte und die ersten Schweißperlen sammelten sich auf meiner Stirn. Einige Abende zuvor strömte noch kühle Pazifikluft durch meine Lunge während Ich in einer Daunenjacke durch die Straßen Vancouvers zog, um alten Freunden einen Besuch abzustatten. Ich stieg in den Bus Richtung Downtown, wo das billigste Hostelbett auf mich warten würde, dass Ich im Internet auffinden konnte. Nach einer schlaflosen Nacht klingelte mich mein Wecker bereits um 4 Uhr morgens aus dem Bett. Ich machte mich auf den Weg um meinen Bus nach Kanab zu kriegen. Nach einer 4 stündigen Busfahrt durch die rote Wüstenlandschaft erreichte Ich mein Tagesziel, checkte im lokalen Hostel ein und verbrachte den Rest des Tages damit Proviant für den ersten Stretch zum nördlichen Rand des Grand Canyon zu kaufen. Außerdem schickte Ich zwei Resupply-Pakete voraus, die ausschließlich Nahrung enthielten. Am nächsten Morgen wartete Barry in einem roten Truck vor dem Hostel. Er war ursprünglich aus Florida, verbrachte jedoch seinen Ruhestand in Arizona, fluchte viel und war sehr redselig. Er hatte über Facebook angeboten Hiker zum nördlichen Terminus zu fahren und rettete mir damit meinen Allerwertesten, da ein vergleichbares Shuttle sehr teuer geworden wäre. Die Fahrt dauerte 90 Minuten, von den die letzten 60 Minuten über eine anspruchsvolle Dirtroad führen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die einzige Möglichkeit den nördlichen Terminus des Arizona Trails zu erreichen, per Auto über die besagte Dirtroad von Utah aus führt. Am Terminus angekommen, bedankte Ich mich herzlich bei Barry, der ein obligatorisches Startfoto von mir schoss, und machte mich auf den Weg ins Unbekannte. Grenze zu Utah bis zum Grand Canyon North Rim (76 Meilen ~ 122km) Es war zirka 10:30 Uhr als ich meinen ersten Schritt auf den Trail setzte und den Bundesstaat Utah hinter mir ließ. Mein Rucksack war mit Nahrung für vier Tage und 6 Litern Wasser beladen. Die ersten Kilometer waren schweißtreibend, da man direkt mit einem saftigen Anstieg auf den Buckskin Mountain begrüßt wird und der Sonne dabei schutzlos ausgeliefert wird. Als Ich den ersten Hügel erklommen hatte, drehte Ich mich noch einmal um, um einen letzten Blick auf Utah’s rote Canyonlandschaft zu erhaschen. Das Landschaftsbild würde sich in den kommenden Tagen drastisch verändern und vor allem durch gelbe Espen- und Kiefernwälder und steppenähnliche Abschnitte geprägt werden. Der erste Teil des Trails verläuft bis zum North Rim des Grand Canyons auf dem Kaibab-Plateau, das eine Höhe von bis zu 2805 Metern erreicht. Aufgrund der durchgehenden Bewaldung dieses Gebiets, merkt man selber kaum, dass man teilweise in einer Höhenlage wandert, die der der höchsten deutschen Alpengipfel entspricht. Lediglich nachts, wenn Temperaturen im Herbst gerne mal unter den Gefrierpunkt rutschen, wird man sich dessen bewusst. Mein erster Tag nahm nach 32 Kilometern sein Ende und Ich richtete erschöpft mein Nachtlager ein. Zum ersten Mal würde Ich ganz alleine in der freien Natur übernachten. Als totaler Newbie war Ich ziemlich nervös und analysierte jedes Geräusch, das in der Dunkelheit durch den Wald schallte. Der Höhepunkt meiner inneren Angespanntheit ereignete sich als eine Eule direkt neben meinem Zelt landete und das laute Schlagen ihrer Flüge mich mitten in der Nacht aus dem Halbschlaf riss. Irgendwann gelang es mir dennoch ein Auge zuzudrücken. Letzter Blick Richtung Utah Am nächsten Tag packte Ich im Morgengrauen meine Sachen zusammen und setzte meine Reise fort. In 12 Kilometern würde Ich eine Landstraße kreuzen, die nach Jacob Lake führt. Ich durchschritt auf dem Weg dort hin einige kleinere Espenwälder, die im Herbst einen besonders schönen gelben Farbton annehmen und genoss die ersten Sonnenstrahlen des Tages auf meinem Gesicht. Als Ich die Landstraße erreichte fand Ich einige Behälter mit Wasser wieder, die von Trail Angels bereitgestellt wurden. Ohne die Wassercaches, die an kritischen Stellen des Plateaus platziert wurden, wäre Ich um einen 8-10L Wassercarry wahrscheinlich nicht rumgekommen. Die sonst nur spärlich vorhandenen natürlichen Wasserstellen waren durch das Ausbleiben des Monsuns in den Sommermonaten kaum gefüllt oder gar ausgetrocknet. Jeder Wasser-Cache war ein Segen, und als Deutscher, der sich sein Wasser jederzeit Zuhause aus dem Hahn schöpfen kann, schätzt man dieses wertvolle Gut erst richtig, wenn es auf einmal nur noch in raren Mengen vorhanden ist. Nach einer kleinen Pause überquerte Ich die Straße und drang tiefer in den Kaibab Forest ein. Als Ich gegen 14 Uhr bereits 20 Meilen hinter mir gelassen hatte, traf Ich zum ersten Mal auf einen anderen Wanderer aus Kansas, der es sich auf einem Baumstamm bequem gemacht hatte. Sein Trailname war „Coyote“ und er war ebenfalls auf dem Weg nach Mexiko. Wir verstanden uns auf Anhieb, als wären wir schon seit Jahren miteinander befreundet gewesen. Wir aßen gemeinsam zu Mittag, philosophierten über Gott und die Welt und machten uns danach gemeinsam auf den Weg, um einen guten Campspot zu finden, den wir bei Einbruch der Dunkelheit erreichten. Am Morgen des dritten Tages wurden Coyote und Ich durch das Heulen von einem Rudel echter Coyoten geweckt. Das Geräusch wurde immer lauter während Ich aus dem Innern meines Zeltes lauschte. Als das Gejaule nach einiger Zeit wieder verstummte, packten wir unser Zeug zusammen und brachen auf. Nach 16 Kilometern trennten sich unsere Wege jedoch schon. Coyote würde zu einem kleinen Outpost abseits des Weges wandern, um sich nochmals mit Essen einzudecken. Es waren schließlich noch 40 Kilometer zum Grand Canyon und sein rechter Fuß machte ihm bereits seit einigen Tagen zu schaffen. Wir verabschiedeten uns, wünschten einander das Beste und blieben über Social Media in Kontakt (wir würden uns am Ende wiedersehen und gemeinsam noch ein Teilstück des CDT wandern). Ich hatte mir aus logistischen Gründen das ambitionierte Ziel gesetzt an dem Tag insgesamt 56 Kilometer zum North Rim zu laufen. Ich lag gut in der Zeit und überquerte am Mittag nach 35 Kilometern die Nationalparkgrenze. Von da an gab es kein Zurück mehr, da das Zelten außerhalb etablierter Zeltplätze ohne ein Permit, das nur persönlich im Backcountry Office erworben werden kann, illegal ist. Nach 13 Stunden erreichte Ich völlig ermüdet den Campground am nördlichen Rand des Grand Canyons. Ich werde wohl nie vergessen wie sich nach 120 Kilometern Wald auf einmal die schiere Endlosigkeit und Weite des Canyons im Abendrot vor mir auftat und mich die Strapazen des Tages vergessen ließ. Im Hintergrund waren die San Francisco Peaks zu sehen, darunter auch der höchste Berg Arizonas, Humphreys Peak, der eine stattliche Höhe von 3851 Meter aufweist. Kein Foto dieser Welt tut der tatsächlichen Schönheit des Canyons nur annähernd zu Genüge (Ich habe trotzdem mal eins angehängt). Nachdem die rote Kugel hinter dem Horizont verschwand und es allmählich zu dämmern begann, bemerkte Ich eine Gruppe von Leuten, die stark nach Thruhikern aussah. Der Verdacht bestätigte sich und Ich freundete mich mit fünf Amerikaner an, die aus allen Winkeln des Landes nach Arizona gekommen waren, um diesen Trail zu wandern oder mit dem Rad zu erkunden. Einer von ihnen hatten bereits ein Permit für den Bright Angel Campground am Boden des Grand Canyons organisiert und wie der Zufall es wollte, war noch ein Platz übrig. Ich musste nicht lange überlegen und sagte sofort zu. Am morgigen Tag würde ein kleiner Traum von mir wahr werden: Ich würde auf den Grund des Grand Canyons hinabsteigen.
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  23. @AnhalterIst ja nur exemplarisch Ja, man hätte es auch deutlich ausführlicher Aufschlüsseln können, dann wäre einiges noch nachvollziehbarer. Mitarbeiter kosten in meinem Fall nur zusätzliches Geld. Ich habe über die Jahre insgesamt 14 Mitarbeiter gehabt. Und bei allen habe ich draufgezahlt. Keiner hat Gewinne erwirtschaftet. Meist brauchten die Leute in Relation zu meinen Zeiten seltsamerweise 2-3 mal so lange, um ein Produkt anzufertigen. Mit dem Thema Arbeitnehmer bin ich durch. Echt schade, da Skalierbarkeit so überhaupt nicht möglich ist.
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  24. Am Ende konnte ich deine Idee preislich und vom Aufwand her noch optimieren. Problem per Lenkerverlängerungsstöpsel gelöst! https://theradavist.com/2018/06/add-40mm-of-overall-width-to-your-favorite-mtb-bar-with-the-control-tech-terminator-bar-extender-plugs/ Es geht ja vor allem um das Gefühl. Man will die Breite des Gesamten an der Handkante spüren. So ist man es ja gewohnt. Einigermaßen sicher ist das Paddel eigentlich auch so; denn die Anbringung gibt ja nach allen Seiten notfalls etwas nach (und sitzt dennoch fest genug). Aber bei einem zu schmalen Lenker oder zu langen Paddel ist die Unbeschwertheit irgendwie pfutsch.
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  25. Daran habe ich ernsthaft noch gar nicht gedacht. Danke!!!
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  26. Wenn das Paddel so fest gesetzt ist, bliebe noch, einen breiteren Lenker zu montieren, um das Paddel besser zu schützen...
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  27. kickflip

    Pyrenäen GR11 / HRP

    Ohne selbst vor Ort gewesen zu sein und sie benutzt zu haben habe ich gelesen, dass die TopoPireneos-Karte empfehlenswert sein soll: https://topopirineos.blogspot.com/ Dort lässt sich unter "DESCARGAS" eine komprimierte IMG-Datei herunterladen und beispielsweise in Oruxmaps verwenden (einfach in den mapfiles - Ordner kopieren müsste reichen).
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  28. 1 Punkt
  29. Martin

    Pyrenäen GR11 / HRP

    Ich hatte Kartenmaterial von OpenAndroMaps und den HRP GPS Track von https://whiteburnswanderings.wordpress.com/2018/06/04/the-hrp-a-pocket-guide/ Edit: "Don't trust the Steinmännchen, they are tricksers!" - das war unser Mantra, wenn uns Steinmännchen mal wieder von unserem Weg an eine Kletterroute geführt hatten....
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  30. StephanV

    DCF nähen oder kleben?

    Hallo @Tichu ist das Bathtub so, dass du es hochziehen und mit dem Fly verbinden kannst, um das Tarp komplett zu schliessen? Wleches Material für die Unterlage?
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  31. Moin, 400-450 als zu Teuer zu bezeichnen zeigt nur die Totale Ahnungslosigkeit des Schreibers! Wir Schreiben hier nicht von Billigkräften zusammengeklöppelte Massenware aller ZPacks. Nein Hier geht es um Rucksäcke Die Individuell von Fachkräften auf den Kunden angepasst werden. Nur weil Sich andere Produzenten wie Mateusz selber noch Stärker Selbs ausbeuten ist der Preis immer noch Günstig. Die Näherei will auch Ihr Geld für Die Produktion. Das heist die Näherrinnen wollen Ihren Lohn und auch der Chef / die Chefin möchte was verdienen. Das Material gibt es leider auch nicht umsonst. Beim Material Ankauf müssen wahrscheinlich auch höhere Preise Gezahlt werden da durch die Individualisierung geringere abnahmemengen pro Stoff entstehen. Ich wüste jedenfalls nicht das da einzelne Stoffe bei Rabatten zusammengezählt werden. Da Bleibt dann auch nicht mehr Viel vom verkaufserlös übrig. Ja auch bei 400- 450 Euro. Ja und ich kann das Beurteilen ich bin nämlich Gelernter Polster und Dekorationsnäher. Ich Arbeite aber nicht in dem Job. Gibt ja kaum Jobs da niemand Deutsche Preise Bezahlen will. Wenn ich einen Rucksack brauche, Ihn für 400-450 Euro Kaufen kann, der so individuell ist da setz ich mich doch nicht selber an die Maschine. Da Investiere ich meine Freizeit die mir nach der Arbeit bleibt Lieber in andere Dinge. Das wenige was ich Spare wenn ich Selber Nähen würde bin ich Gerne bereit zu Zahlen. Mit sorry für die direkteren worte Frank
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  32. einar46

    DCF nähen oder kleben?

    Genau deshalb klebe ich meine MYOG-DCF-Geschichten, weil ich mit dem Nähen auf Kriegsfuß stehe. Ich klebe meine Tunnelzüge für Kordelschnüre, indem ich den Rand (zB am Ämelbund) zweimal in der Breite des Transferklebebandes umklappe. Da, wo die Kordelschnur aus dem Tunnelzug rauskommen soll, mache ich mit dem Lötkolben vorsichtig ein kleines Loch in den Tunnelzug und verstärke die Stelle mit einem Stück DCF-Reparaturklebeband. Wenns schön aussehen soll, schlage ich da eine Metallöse rein. Die Öse muss aber vor dem Umklappen an der richtigen Stelle eingeschlagen werden.
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  33. Tichu

    DCF nähen oder kleben?

    Diesen Tarpponcho habe ich praktisch komplett mit den Transferklebeband von Extex geklebt, mit Ausnahme des Tunnelzugs für die Kapuze. Ist jetzt erst in der dritten Saison im Einsatz, bisher hält alles. Man kann es auch straffer aufbauen als auf dem Bild - hatte kein besseres zur Hand. Zum Verbinden der Bahnen hab ich eine Kappnahnt geklebt. Das hat den Vorteil, dass man sich beim Kleben am Nahtüberstand orientieren kann. Das Kleben mit Transferklebeband fand ich wenig schwierig im Vergleich zum Nähen - da kann man m.E. mehr falsch machen. Die Schlaufen sind ebenfalls komplett geklebt inkl. der flächigen Verstärkungen. Ich denke aber auch, dass man vom Tarp nicht auf Rucksäcke schlussfolgern kann.
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  34. Also... irgendwie finde ich es grundsätzlich frech, über die Einkommensansprüche von Handwerkern oder Outdoor-Selbständigen zu diskutieren, als gäbe es eine angemessene Obergrenze. Fragt Ihr Ärzte oder Anwälte auch, wie viel sie im Monat verdienen, bevor Ihr euch auf sie einlasst? (Klar, Anwälte bieten sich nicht nebeneinander im Internet an und treiben Preiskonkurrenz... aber trotzdem.)
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  35. Ist schon lustig, unterwegs Minimalismus bis zum Anschlag, aber zuhause kann man nicht von 1000 oder im Falle eines reinen Dienstleister von 1800 € / Monat leben ? Also ich glaube, da ist evtl ein bisschen Realitaetsverlust, die Existenz-Minimumgrenze in D liegt momentan bei ca 9.500 € / Jahr, es gibt in D eine grosse Anzahl, die entweder davon zwangsweise irgendwie Leben muessen, je nach Situation verdammt schlecht (z.B. haben wir in D 7-8 Millionen Menschen, die soziale Grundhilfen bekommen und die bekommst Du vereinfacht ausgedrueckt, nur, wenn Du unterhalb liegst). Oder die in ihren Lebensprioritaeten Kohle verdienen nicht unbedingt als Oberstes angesetzt haben und auch unter den 22.000 Umsatz liegen, denen z.B. ihre Lebenszeit, z.B. etliche Monate im Jahr unterwegs sein zu koennen, oder sich einen grossen Teil ihrer Zeit unengeltlich (nicht als Job bezahlt) irgendwo zu engagieren, wichtiger ist, als Kohle zu verdienen und es ist dann noch die Frage, ob die, die diese Entscheidung frei getroffen haben, sich nicht evtl reicher fuehlen, als jemand, der der Kohle hinterher hechelt, weil teures Auto, teure Wohnung, man um die halbe Welt fliegen muss, um zu Wandern usw OT: (Wandern funktioniert tatsaechlich auch um die Ecke, man kann sogar einfach irgendwelche Wege laufen, die weder als Qualitaets-Wanderweg ausgezeichnet sind, noch wo man sich ein Kroenchen aufsetzen darf, wenn man ein paar davon gelaufen ist ) Das sind halt alles unterschiedliche Lebenskonzepte / Prioritaeten... Jetzt mal losgeloest von Mateusz...Jemand der handwerklich arbeitet, ueber viele Jahre sehr viel Fachwissen erworben, handwerklich sauber arbeitet, gute Konzepte entwickelt hat, ueber Jahre die Produkte weiterentwickelt hat, dass es inzwischen richtig gute, ausgereifte Produkte sind...da finde ich es schon extrem krass, so eine Taetigkeit als Hobby abzutun und vorzuschlagen, so jemand sollte dann fuer Mindestlohn o.A. arbeiten. Ich habe ja nun im Laufe der Jahrzente mit allen Berufsgruppen zu tun gehabt, habe ja auch selber mehrere Ausbildungsgaenge gemacht in unterschiedlichen Bereichen zwischen Hochschule und technischer Ausbildung, ich habe verdammt viele Handwerker, Techniker, Facharbeiter kennengelernt, die deutlich "mehr drauf hatten" als viele der Hochschul-Ausgebildeten, ich kenne natuerlich diesen typischen Blickwinkel mancher Akademiker, dass aus irgendwelchen Gruenden ihre fachliche Kompetenz toller sein soll, als die von einem erfahrenen Handwerkern, kommt mir schon mal selbstbeweihraeucherndes Elfenbeinturm-Denken vor...aber das Schoene in einer Demokratie ist ja, jeder darf seine eigene Meinung haben Mal kurz zu dem Thema Selbststaendige und Stundenlohn, was sich viele 9-17 / 5 Tage (bezahlten Urlaub, Krankheit usw) Arbeitnehmer nicht wirklich klar machen, dass eben als Selbststaendiger jede Menge Arbeitszeit anfaellt, die Du niemand in Rechnung stellen kannst, Aquise, Material-Bestellungen, Lieferungen checken, Werkzeug-Wartung, Finanzamt, Arbeitsraum und und und, ein fetter Zeitfaktor ist auch die Vorgespraeche mit Kunden, Konditionen klaeren (btw ist da nach meinen Beobachtungen der Zeitaufwand mit privaten Kunden eine gute Ecke hoeher), all das faellt als Arbeitnehmer in die bezahlte Arbeitszeit, als Selbststaendiger steht diese ganze Zeit, um Deinen Lebensunterhalt zu erwirtschaften, nicht zur Verfuegung, Du must also mit jeder std, die Du in Rechnung stellst, sozusagen 2 echte Arbeitsstunden "bezahlen". Natuerlich hat Selbststaendigkeit auch ihre Vorteile, man kann freier ueber das eigene Leben / Zeit bestimmen, es gibt keinen Cheffe, der einem vorschreiben kann, was man gegenueber 3. bzw Kunden gut zu finden hat, man kann sich "aussuchen", fuer welche Kunden man arbeitet (oder richtig ausgedrueckt, wenn die Chemie absolut nicht stimmt, kann man auch mal Auftraege o.A. sausen lassen), wenn man auch mit Unternehmen zusammen arbeitet, kann man sich die aussuchen, die zu Einem "passen"....dafuer darf man halt dann lieber nicht ueber so etwas wie Rente nachdenken...
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  36. Wir haben für die kleinen einen Deuter Starlight zusammen mit nem ordentlichen Kompressionssack von AliExpress - damit bekommt man den und andere Schlafsäcke auch deutlich kleiner. Daneben haben wir auch einen Kinderdaunenschlafsack von Cumulus. Der ist superklein aber auch teuer. Und dazu aufblasbare Isomatten von Decathlon für 40 euro - die sind auch relativ kompakt. Finde die Decathlonsachen grundsätzlich nicht schlecht. Da ist es aber auch so: wenn man dort mehr ausgibt werden die Sachen auch besser.
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  37. ChristianS

    Solar-Panel selbst gemacht

    Endlich hatte ich wieder genug Zeit das Laminieren des Panels in Angriff zu nehmen. Dabei bin ich doch wieder beim Handlaminierverfahren mit anschließender Pressung geblieben, weil ich für Vakuumierung keine zuverlässige Ausstattung und Erfahrung habe. Und so sieht das aktuelle Ergebnis aus: Ein paar wenige Lufteinschlüsse gab es auch diesmal, was aber nur noch eher die Ästhetik als die Funktion beeinträchtigt. Auf der Rückseite habe ich einen Rand und ein Verstärkungskreuz aus 3mm Styrodur einlaminiert, um die Steifigkeit zu erhöhen. Vom Laminierprozess habe ich eine Zeitrafferaufnahme gemacht, in der man den Laminataufbau ganz gut sehen kann, aber das kommt später Grob zugeschnitten bringt das Panel nun 190 Gramm auf die Waage. Etwas mehr als zuerst erhofft, aber die Verstärkung der ursprünglich kalkulierten Konstruktion wiegt natürlich. Wenn man jedoch als Benchmark das käufliche Solbian Energyflyer mit seinen 360g heran zieht, ist es immer noch sehr leicht. Nun müssen noch die Feinarbeiten folgen und ich bin gespannt, was es elektrisch kann...
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  38. dr-nic

    Bewegte Bilder

    Schon etwas älter, aber ich kannte es noch nicht.
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  39. Morgood

    Just Another DCF Shelter

    Dein Shelter gefällt mir sehr gut. Sehr schöne Arbeit und wunderbar beschrieben.
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  40. Ich wundere mich auch, wieso hier die Forumspolizei noch nicht eingeschritten ist. Es handelt sich mit Nichten und Neffen um UL-Material. Es gibt eine Victorinox Classic Version namens Alox, die ist 5 g leichter - damit unterscheiden sich die Profis von den Blendern. Wenn mensch die Bushcrafter-Ringe entfernt / abfeilt sogar um 6 g. Besonders Gewissenhafte legen es zusätzlich unter eine seriös programmierte CNC Fräse oder bringen es beim Uhrmacher vorbei, da liegen locker nochmals 7 g drin. Ja, die Alox Version trägt weder Pinzette noch Zahnstocher, beides braucht sowieso kein Mensch, zumindest kein halbwegs ernsthaft wandernder. Die Zähne wurden sowieso schon lange durch Keramik ersetzt, dadurch müssen sie weniger geputzt werden, spart Zahnpasta, allenfalls noch vorhandene Naturzähne fallen wegen mässig gesunder Ernährung ohnehin raus und Zecken können auch mit dem Messer zum Verlassen der Haut animiert werden.
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  41. Und wenn du das erste Mal einen Fuchsbandwurm hast, wirst du 15 Jahre später berichten. Dazu kommen dann Gifte, gegen die natürlich auch ein Filter nicht hilft, die aber vorerst ebenfalls gerne unbemerkt bleiben. "Nichts passiert", ist eine oft verfrüht gezogene Schlussfolgerung. ' Für mich heißt die Devise: ohne Filter nur Leitungswasser, wie @cozy. Mit Filter geht mehr, aber auch nur umsichtig. Gerade in Deutschland und anderen dichter besiedelten Ländern schließen sich viele Gegenden von selbst aus. Dann geht sowieso nur Leitungswasser.
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  42. Oracle – Tucson (~131km) Nachdem die Prüfungsphase nun vorbei ist und ich die nächsten zehn Tage wohl nicht das Haus verlassen kann (keine Sorge, mir geht es gut ), dachte ich, dass es mal wieder Zeit wird hier nachzulegen. Die letzte Etappe endete in Oracle, einem kleinen Kaff, das nur eine Autostunde von Tucson entfernt ist. Normalsterbliche düsen wahrscheinlich unbeeindruckt über die Mainstreet und halten allerhöchstens zum Tanken an. Für Thruhiker ist dieser Ort jedoch ein wahres Mekka. Eine Fressbude reiht sich an die nächste und die Entfernung zwischen den unterschiedlichen Etablissements ist europäisch, also zu Fuß zurücklegbar. Ich kann jedem nur einen Zero in Oracle an das Herz legen. Mit zwei Burritos beladen, die ich mir kurz vor der Abfahrt beim hiesigen Mexikaner besorgt hatte, ging es auf den Mount Lemon, einem 2791 Meter hohen Ungetüm, das sich am Rande der Stadt Tucson auftürmt. Nachdem wir uns über zahlreiche, abnormal steile Dirtroads, auf denen es nur so von Mule Deer wimmelte, nach Summerhaven geschleppt hatten, wollten weder Hot Sauce noch ich einen Schritt weitergehen. Summerhaven ist eine kleine Gemeinde auf 2347 Meter, die neben einem Post Office, Hotel, Restaurants, auch einen Supermarkt beherbergt, und den Bewohnern von Tucson in den Sommermonaten als Zufluchtsort vor der Hitze dient. Wir steuerten direkt den General Store an und wurden prompt mit einer kostenlosen heißen Schokolade empfangen, als wir uns als Thruhiker outeten. Mit dem allmählichen Einbruch der Dunkelheit begann die Temperatur rapide zu sinken und Erinnerungen an die eisigen Nächte im Norden des Staates flackerten vor meinem geistigen Auge auf. Da wir keine Lust hatten weiterzuwandern, entschieden wir uns dafür im Vorraum der örtlichen WC-Anlage, der auf Gut Hooks in den Himmel gelobt wurde, zu übernachten. Wir sind eben Hikertrash. Neben einer Maus und einer Frau, die am späten Abend an uns vorbeischlichen, verliet die Nacht überraschend ruhig. In der Morgendämmerung verließen wir das stille Örtchen und folgten der Landstraße bis wir ein Waldstück erreichten. Von dort aus ging es wieder bergauf und über den Gebirgsstock des Mount Lemon weiter. Dabei durchquerten wir jungle-artige Wälder, in denen uns überaus lästige, kleine Fliegen das Leben schwer machten. Ich kramte zum ersten Mal mein Bugnet aus dem Rucksack. Nach einem langen und beschwerlichen Tag schlugen wir unser Lager auf einem Pass auf und beobachteten die untergehende Sonne, die die kürzlich, von einem Buschfeuer heimgesuchte Landschaft in einen sanften Rotton tauchte.
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  43. Nachdem ich einige Zeit pausiert habe, weil ich mir nicht sicher war, wie genau ich weiter verfahre, ist inzwischen das Zelt fertig und in einem ersten Außeneinsatz erprobt worden! Ich dokumentiere hier zunächst die Arbeitsschritte bei der Anfertigung der Schablonen für die Zeltflächen. Diese Konstruktion ist die Hauptarbeit und hat am längsten gedauert. Die Herstellung eines Prototyps aus billigem Material (mit zwangsläufig anderen Eigenschaften als denen des angestrebten DCF eVent) kam für mich nicht in Frage, weil ich keinen überflüssigen Müll produzieren möchte und es mir nach vielen Jahren Erfahrung auch zugetraut habe, das Zelt auf Anhieb hinzubekommen. Die Diskussion um die Passgenauigkeit der Stangen und Geometrie der Flächen hier oben hat mir in dieser Hinsicht leider nicht viel genützt. Statt dessen habe ich mich an der Aussage des Herstellers vom Djedi Dome orientiert. Dem ist wenig hinzuzufügen - besonders wenn es sich um ein Material handelt, das keinen Stretch aufweist. Die Toleranzen bewegen sich nicht im cm-Bereich, sondern im mm-Bereich. Vom Grundgerüst der mit Packpapier abgenommenen Flächen und der Zeltformel bin ich in sehr vielen Korrekturschritten, bei denen immer wieder die Maße vom aufgebauten Gestängebogen abgemessen wurden ... ... schließlich zur endgültigen Form der Schablonen gekommen. Die einzelnen Punkte wurden dann ganz klassisch mit dem Schneiderkurvenlineal "formschön" - wie es heißt - miteinander verbunden. Die Abweichung zur Zeltformel-Fläche beträgt einige Zentimeter. Dann werden die Flächen übertragen und ausgeschnitten. Für die Konstruktion des Eingangs wird eine Schmalseitenfläche noch einmal zerschnitten. Das Einnähen des Zipper war die nächste Herausforderung, denn der Stoff muss in der Innenkurve gestaucht und in der Außenkurve gedehnt werden, damit alles passt. Die Nahtlinie liegt bei einem 5c-Zipper mit einer Breite von 32 mm 8 mm vom Rand und wird mit Bleistift vorgezeichnet. Auch dabei hilft ein Kurvenlineal. Der Zipper wird auf dieser Linie eingenäht. Dann habe ich das Zelt mit Klebeband probefixiert und war mir anschließend sicher, dass es passen würde. Die eigentliche Verbindung wurde nur geklebt - und zwar auf der Außenseite des Zeltes. Dafür habe ich aus dem DCF-Bodenmaterial Streifen geschnitten, die dann mit je zwei 19mm Tapes versehen wurden. Auch hier lohnt es sich, exakt zu arbeiten. Dann werden die Teile verklebt. An vorher abgemessenen Punkten kann man überprüfen, ob alles passt. Al nächstes werden für die Verklebung von Zelt und Boden Tapestreifen am Zelt angebracht. Und dann werden die Teile zusammengefügt. Das Gewicht des Zeltes ... ... und das Gesamtgewicht des Zeltes mit Stangen!
    1 Punkt
  44. Superior – Kearny (~60km) Mit neuen Schuhen an den Füßen ging es auf in Richtung Kearny. Aufgrund der Wasserknappheit hatte ich mich dafür entschieden das Coldsoaken aufzugeben und war daher nur noch mit Trockenfutter bewaffnet. Zu meinem Arsenal gehörten Cliffbars, Nature Valley Bars, Fritos und Poptarts. Am frühen Vormittag brachen wir am Picket Post Trailhead auf und ließen die Zivilisation hinter uns. Dreißig Trailmeilen südwärts befand sich der Gila River, den wir nach einiger Zeit in der Mittagssonne aufgrund seines kalten und erfrischenden Wassers bereits sehnlichst erwarteten. Um zu ihm zu gelangen, mussten wir jedoch zunächst eine trockene, von Saguaros übersäte Wüstenlandschaft durchqueren. Nach zirka zwanzig Meilen ließen wir uns auf einem Plateau nieder, das uns eine hervorragende Aussicht in den Süden des Landes gewährte. Wir schliefen unter freiem Himmel und beobachteten eine ganze Weile das Spektakel, das sich vor unseren Augen abspielte. Es war Neumond und daher war die Milchstraße in ihrer ganzen Pracht zu bestaunen. Zahlreiche Sternschnuppen huschten über den Nachthimmeln. Picket Post Mountain Am nächsten Morgen machten wir uns auf zum Gila River. Wir hatten am Vortag den Großteil unseres Wassers verbraucht und waren daher unbedingt auf Nachschub angewiesen. Als wir das Ufer des Flusses erreichten, warfen wir unsere Rucksäcke ab und tauchten in die kalte, braune Suppe ab. Nach der gelungenen Abkühlung ging es weiter. Wir folgten dem Fluss und wanderte einige Zeit neben Bahngleisen bis wir eine Landstraße erreichten, die nach Kearny führte. Dort überraschte uns Lorax, der den Trail im Frühling gelaufen war und den SOBOS nun etwas Gutes tun wollte, mit eiskalten Getränken und Süßkram. Er bot uns ebenfalls an, uns nach Kearny zu fahren, was uns geradezu in die Karten spielte. Nachdem wir im Ortszentrum ankamen, bedankten wir uns für die spontane Überraschung und begaben uns sofort in die örtliche Pizzeria, um uns kulinarisch verwöhnen zu lassen. Nach einem kurzen Resupply ging es zurück zum Trail, wo wir wohl genährt unter einer Brücke nächtigten.
    1 Punkt
  45. Lake Roosevelt Marina – Superior (~70km) Die Lake Roosevelt Marina ist wahrscheinlich der letzte Ort, an dem man einen Zero-Day einlegen möchte. Ich tat es trotzdem, da die letzte Etappe durch die Mazatzal Wilderness mich körperlich völlig ausgelaugt hatte, und campierte unmittelbar am Ufer des Sees. Ich döste den Großteil des Tages vor mich hin und wartete darauf, dass das Restaurant seine heiligen Hallen öffnete. Am späten Nachmittag trafen Hot Sauce und Homeless Guy in der Marina ein. Nach einer weiteren gemeinsamen Fressorgie - mittlerweile war ich in der Lage, zwei Hauptgerichte in einer Sitzung zu verputzen – begaben wir uns zu unseren Zeltplätzen. Die Etappe nach Superior war relativ kurz, aber folterte uns erneut mit enorm steilen Anstiegen, die uns zu schaffen machten. Dabei zog sich der Trail durch die Superstition Mountains, ließ aber im Gegensatz zum Great Enchantment Trail die schönsten Teile dieses Gebirgszugs aus, da er lediglich am Rande des Areals verlief. Ein Großteil der Vegetation war durch Waldbrände im Vorjahr vollständig abgebrannt und verlieh dem Ort eine gespenstische Aura. Ich verlief mich mehrere Male im Gestrüpp und musste mich durch die verkohlten Überreste der einstig farbenprächtigen Fauna durchzwängen, um wieder auf den Trail zu finden. Es dauerte nicht lange bis sich die Zahnseide, die ich benutzt hatte, um meine Schuhe provisorisch zu flicken, vom Mesh meiner Schuhe löste und Steine im Inneren meiner Trailrunner landeten. Homeless Guy und ein mächtiger Saguaro Die berüchtigten Prickly Pears Nach drei Tagen landeten wir schließlich in Superior, wo ich im Post Office prompt ein neues Paar Trailrunner entgegennahm. Wir verbrachten den Rest des Tages bei MJ, einem lokalen Trail Angel, die uns mit ihrer Gastfreundlichkeit überschüttete. Ihr Zuhause erinnerte mich an Bilder vom Hiker Heaven, den ich von Videos über den PCT kannte. Wir waren acht Thruhiker, die auf der Veranda lagen und dabei farbenfrohe Hippie-Shirts trugen, während unsere Wanderklamotten in der Waschmaschine rotierten. Der Tag endetete mit einem gemeinsamen Dinner, das von zahlreichen Geschichten über unsere Erlebnisse auf dem Trail begleitet wurde.
    1 Punkt
  46. Kvikkjokk – Saltoluokta Tag 10 (27.08.) 262 – 289,5 km Nach dem mehr als ausgiebigen Frühstück starte ich als eine der letzten von der Kvikkjokk Fjällstation - es gibt aber auch keinen Grund, sich zu beeilen. Dann kam der für mich mit Abstand ätzendste Abschnitt auf dem Kungsleden. Nach acht Tagen durchwachsenem Wetter gibt es endlich den ganzen Tag blauen Himmel und Sonnenschein und ich laufe rund 20 km durch einen beschissenen Wald. Noch dazu war der Weg total unangenehm zu gehen. Es war zwar mehr oder weniger flach, aber der Weg war voller Steine, so dass man praktisch keinen geraden Schritt machen konnte. Ich versuche, diesem Elend so schnell wie möglich zu entkommen. Eine Pause mache ich erst bei der Parte Stugan. Von dort geht es noch ein Stück weiter durch den Wald und dann – endlich – nach oben und aus dem Wald heraus. Als ich den Wald verlasse und freie Sicht habe, fühlt sich das wie eine körperliche Befreiung an, als ob ich auf einmal wieder tiefer atmen kann. Ich lasse die Sicht auf mich wirken und gehe fast schon euphorisch und erleichtert weiter. Auf dem Weg treffe ich die zwei Schweden, die ihr Zelt an einer geschützten Stelle aufbauen. Dort ist auch Reto, der ebenfalls noch ein Stück weitergeht. Ich entscheide mich, mein Zelt lieber an einer etwas exponierteren Stelle, dafür aber mit freier Sicht, aufzubauen. Tag 11 (28.08.) 289,5 – 306,5 km (inklusive 1 x Boot) + 13 km Skierffe Morgens kratze ich zum ersten Mal Eis vom Zelt (das ist der Preis für die exponierte Lage). Dann mache ich mich auf den Weg zum Boot, wo wir uns alle wieder treffen. Es geht zur Aktse Stugan und von dort auf den Skierffe. Der Skierffe liegt zwar nicht direkt auf dem Kungsleden, aber wer diesen Abstecher nicht macht, ist aus meiner Sicht verrückt. Der Skierffe ist für mich das absolute Highlight der Wanderung. Das Wetter ist fantastisch. Hätte ich auf der ganzen Wanderung nur einen Tag gutes Wetter gehabt, so hätte ich es mir für den Skierffe-Tag gewünscht. Gegen 12:30 Uhr bin ich oben, die Jungs sind natürlich schon da. Der Weg hat sich länger gezogen, als ich von unten dachte. Auf dem Rückweg bin ich mir aber auch nicht ganz sicher, ob ich immer den direktesten Weg gewählt habe. Zwischendurch ging es außerdem ordentlichen durch Matsch. Wir bleiben fast zwei Stunden oben, dann trudeln nach und nach andere Leute ein. Die Schweden verabschieden sich und wollen querfeldein zum nächsten Boot laufen. Reto und ich gehen den Weg zurück. Ich hatte mein ganzes Zeug mit nach oben genommen. Wer seinen Rucksack am Abzweig vom Kungsleden zum Skierffe liegen lassen will, sei gewarnt: Ein kleines Mäuschen hat auch schon herausgefunden, dass dort gelegentlich was zu holen ist... Wir laufen noch ein Stück weiter, hoch, übers Fjäll und dann runter. Ich entscheide mich wieder für einen Schlafplatz oberhalb der Baumgrenze, Reto läuft noch ein Stück weiter – am nächsten Morgen treffen wir uns wieder beim Boot. Tag 12 (29.08.) 306,5 – 332 km (inklusive 1 x Boot), bis Saltoluokta Nachdem ich meine Sachen zusammen gepackt habe, geht es in einer halben Stunde zum Boot. Dort holt uns der sehr nette, aber etwas einsam wirkende Bootsmann, mit dem wir uns länger unterhalten, ab. Wer aus Saltoluokta kommt und ihm einen Gefallen tun will, bringt frisches Obst mit :-). Es geht wieder hoch übers Fjäll. Das Wetter ist wechselhaft – umso mehr weiß ich den vorangegangenen Tag zu schätzen. Wir sehen viele Rentiere. Kurz vor 15 Uhr kommen wir bereits in der Saltoluokta Fjällstation an, das hätte sogar noch für Boot und Bus gereicht. Wir entscheiden uns aber beide, in der Fjällstation zu bleiben. Das Abendessen ist schon ausgebucht, aber wir bekommen noch ein Zimmer. Bett, Dusche, Wäsche waschen, Trockenraum, eine Küche zum Abendessen kochen, Frühstücksbuffet – was will man mehr. Hier gefällt es mir eindeutig besser, als in der Kvikkjokk Fjällstation. Was die zeitliche Planung angeht, ist zu dem Abschnitt Kvikkjokk – Saltoluokta zu sagen, dass der Zeitrahmen stark durch die Boote vorgegeben ist. Wenn man nicht selbst rudert, wird allein dadurch das Tempo bzw. die tägliche Wegstrecke reduziert.
    1 Punkt
  47. Hemavan - Ammarnäs Wandertag 1 (18.08.): 0 – 14 km Nach fast sechstündiger Busfahrt und halbstündiger Paketabgabe geht es gegen 14:00 Uhr fast schon los. Im Supermarkt (groß und gut ausgestattet) kaufe ich noch Brot und in der Hemavan Fjällstation eine Gaskartusche. Dort wird mir auch die Entscheidung abgenommen, ob ich eine kleine oder eine mittlere Kartusche mitnehme – es gibt nur noch die mittleren. Das ist für mich mehr als genug, zwischendurch bin ich aber ganz froh, dass ich an Gas nicht sparen muss und mir auch mal was Warmes zu trinken machen kann. Ich laufe bei strahlendem Sonnenschein los und es ist wahnsinnig heiß. Die Hitze bringt mich fast um. Ich bin viel zu warm angezogen (leicht gefütterte Leggings, die ich sonst im Winter zum Sport trage) und habe keine kurze Hose dabei. Da dies der einzige derart heiße Tag ist und ich an vielen anderen Tagen über meine Hose froh bin, ist meiner Kleiderauswahl insgesamt betrachtet okay. Wäre es aber so heiß geblieben, weiß ich nicht, was ich gemacht hätte (Schere?). Ich laufe vorbei an der Viterskalsstugan in das u-förmige Sytertal. Nach ungefähr 14 km baue ich an einem schönen flachen Fleckchen mein Zelt auf. Eigentlich wäre ich gerne noch ein Stück weitergegangen. Ganz aus dem Tal wollte ich aber nicht mehr laufen und aufgrund der Schraffierungen in meiner Karte war ich mir nicht sicher, ob bzw. wie sumpfig der Boden weiter hinten im Tal noch wird (ein Plätzchen hätte sich aber auch noch ein oder zwei km weiter gefunden). Abends tauchen ein paar Moskitos auf, mit denen ich in diesem Augenblick nicht gerechnet habe. Da sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite haben, schaffen es die ersten tatsächlich, mich zu stechen. Das bleiben aber auch die einzigen. Die Zahl der Moskitos ist bereits sehr überschaubar und zudem besitzen die schwedischen Moskitos die Höflichkeit, sich erschlagen zu lassen, bevor sie zustechen. Man muss halt nur aufpassen und darf sich nicht ablenken lassen – insbesondere nicht beim Zähneputzen :-). Tag 2 (19.08.) 14 – 45 km Morgens wache ich bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel auf. Trotz der vielen Bäche um mich herum ist mein Zelt zu meinem größten Erstaunen trocken. Ich laufe aus dem Tal heraus Richtung Syterstugan. Hier darf man auf keinen Fall vergessen, einen Blick zurück zu werfen. Das war es dann aber auch erstmal mit gutem Wetter, der Himmel zieht bereits zu. Die Bänke vor der Systerstugan nutze ich, um meine Regensachen auszupacken. Den restlichen Tag ist das Wetter durchwachsen, Regen, Wolken, Sonne im Wechsel. Es geht über sieben Brücken und dann am See entlang bis zur Tärnasjöstugan. Dort mache ich ein kleines Päuschen, bevor es noch ein Stück aufwärts geht. Ich finde einen schönen Zeltplatz mit Blick auf einen See. Von meinem Logenplatz aus, sehe ich eine Rentierherde, die sich dort zum Abendessen einfindet. An diesem Abend mache ich auch erste Bekanntschaft mit Knots, die in Heerscharen auftauchen und mich dazu bringen, das Moskitonetz über den Kopf zu stülpen und mich schneller als geplant in mein Zelt zu verziehen. Tag 3 (20.08.) 45 – 79 km, Ammarnäs Die erste Nacht sollte auch die letzte mit trockenem Zelt bleiben. In der Luft ist so viel Feuchtigkeit, die nachts kondensiert, dass ich ab diesem Morgen den Tag immer mit Zelt abwischen beginne. Ich starte eher früh, da es so aussieht, als ob ich an diesem Tag noch gut bis Ammarnäs laufen kann und ankommen will, so lange der Supermarkt noch offen hat. Zur Servestugan geht es erstmal über einen Hügel. Auf dem Weg nach oben bekomme ich aus einiger Entfernung eine Elchkuh zu sehen, auf dem Weg nach unten zahlreiche Rentiere (aber Rentiere kann ja jeder :-)). Das Wetter ist wieder durchwachsen, neblig und regnerisch. Ich packe eigentlich früher oder später an fast jedem Tag meine Regensachen aus. Der Regen, der mich die meiste Zeit begleitet, ist so ein leichter Nieselregen, bei dem man am Anfang denkt, dass man dafür kein Regenzeug braucht, von dem man auf Dauer aber doch nass wird. Immer noch besser als strömender Regen, versuche ich mir zu sagen... Nach der Servestugan kommt tatsächlich mal ein längerer Aufstieg und es geht bis auf 900 hm hoch. Im Vuomatjahkka Emergency Shelter mache ich windgeschützt und trocken ein Päuschen, bevor es über eine ziemlich karge Hochebene Richtung Aigert Stugan weitergeht. Die Hütte sieht man schon von weitem und es geht einfach und flott nach unten. Von der Aigert Stugan folgt ein weiterer Abstieg bis Ammarnäs, der sich zieht. Obwohl ich eigentlich noch nicht viel brauche, statte ich dem Supermarkt einen Besuch ab. Nach nur zwei Nächten im Zelt gönne ich mir im Ammarnäs Wärdshus außerdem ein Bett und eine Dusche.
    1 Punkt
  48. Pine – Lake Roosevelt Marina (~185km) Nach einem ausgiebigen Zero Day in Payson, der Nachbarstadt von Pine, ging es weiter in Richtung Lake Roosevelt, dem größten See Arizonas. Dieser Abschnitt des Trails war dafür berüchtigt sehr wild, steinig und abgeschottet zu sein. Ich hatte mir vorgenommen die ganze Etappe in fünf Tagen zu bewältigen, um es noch am Samstag nach Superior zu schaffen, wo ein neues Paar Schuhe im lokalen Post Office auf mich warten würde. Homeless Guy schloss sich mir an, da sein Urlaub nur begrenzt war und er deshalb seine tägliche Distanz hochschrauben wollte, um noch möglichst viel vom Trail zu sehen. Gemeinsam mit Hot Sauce starteten wir am Vormittag am Pine Trailhead und ließen die Kleinstadt hinter uns. Wir wanderten zunächst entlang von Strommasten und genossen das wunderschöne Panorama, das sich vor uns auftat. Nach dem Betreten der Matzatal Wilderness verschlechterte sich der Zustand des Trails erheblich und wir hatten teilweise Schwierigkeiten den richtigen Weg zu finden. Der Boden bestand lediglich aus losem Geröll, welches schnelles Vorankommen unmöglich machte, da man ständig Angst hatte umzuknicken. Des Weiteren machten die unzähligen Dornenbüsche entlang des Pfads unseren Armen und Beinen zu schaffen und hinterließen blutige Kratzer auf unserer braungebrannten Haut. Aufgrund meiner langen Hose kam ich im Vergleich zu den anderen dabei noch glimpflich davon. Am Abend schlugen wir gemeinsam unser Lager in der Nähe einer Quelle auf und genossen das orange-lilane Nachglühen des Sonnenuntergangs, das am Firmament loderte, während die zahlreichen Hügel in der Peripherie allmählich in der Dunkelheit verschwanden. Am nächsten Tag überquerten wir am frühen Morgen den East River Verde, den ersten Fluss seit unserem Aufenthalt im Grand Canyon. Das River-Crossing stellte sich einige Minuten später als völlig unnötig heraus, da sich nur wenige hundert Meter flussabwärts eine natürliche Brücke befand. Bei der Hitze, die an diesem Tag herrschte, war das kalte Wasser jedoch eine willkommene Abkühlung gewesen. Wir füllten unsere Mägen literweise mit frischem Flusswasser und dösten eine Weile auf dem warmen Sand des Flussbetts vor uns hin, bevor Homeless Guy und ich uns auf den Weg machten, um den ersten mächtigen Anstieg dieser Etappe in Angriff zu nehmen. Hot Sauce entschied sich hingegen dafür, noch etwas länger dort zu verweilen. Die 1000 Höhenmeter, die wir in der gleißenden Sonne bewältigen mussten, waren mühsam und nur mit einigen Pausen zu bewältigen. Nach dem wir den Berg bezwungen hatten, machte sich Erleichterung bei uns breit und wir stiegen im Licht der untergehenden Sonne noch bis zu einem geeigneten Campspot ab. Als wir dort ankamen, waren wir jedoch nicht allein. Wir trafen auf eine Trail-Crew, die mit der Instandhaltung der dortigen Wege beauftragt worden war und dort ihr Basislager aufgeschlagen hatte. Wie sich im Laufe des Gesprächs mit ihnen herausstellte, hatten sie viel zu viel Essen dabei und waren froh, etwas an uns abzutreten. Wir verputzen unmenschliche Mengen an Mac and Cheese, Eintopf und Früchten, bevor wir uns schlafen legten. Der dritte Tag war wiederum geprägt von Hitze und ständigen An- und Abstiegen durch steiniges Gelände. Die Sohlen unsere Füße waren durch das Terrain mittlerweile so in Mitleidenschaft gezogen wurden, sodass die ersten Schritte am Morgen, dem Laufen auf glühenden Kohlen gleichkamen. Homeless Guy und ich kämpften uns von einer Wasserquelle zur nächsten, in der Hoffnung ein schattiges Plätzchen auffinden zu können. Dabei verlief der Trail vermehrt durch Auswaschungen, die aufgrund ihrer Lage wie ein natürlicher Backofen fungierten. Nach 27 Meilen endete der Tag für uns beide und wir schlugen unsere Zelte völlig erschöpft direkt neben einer Dirtroad auf, die den Trail kreuzte. Am Folgetag verlief der Trail unter einer Interstate entlang, die in Richtung Westen nach Phoenix führte. Homeless Guy und ich ruhten uns im Schatten des Tunnels aus. Ihn hatten die letzten Tage sichtlich mitgenommen und aufgrund des Zeitdrucks, der ihm im Nacken stand, entschied er sich dafür nach Phoenix zu hitchen, um seinen Rückflug zu buchen. Nachdem wir uns voneinander verabschiedeten, kletterte er über das Geländer auf die Interstate und streckte seinen Daumen raus. Ich verließ währenddessen die kühle Geborgenheit des Tunnels und begab mich erneut in die erbarmungslose Mittagshitze. Ich quälte mich an diesem Tag wieder auf einen der unzähligen Berge, die das Landschaftsbild prägten. Die Four Peaks, ein Gebirgszug, der aufgrund seiner markanten vier Gipfel diesen Namen trägt, dominierte dabei mein Sichtfeld. Als ich am Ende des Tages auf einer Dirtroad entlanglief, hielt eine Frau in ihrem Geländewagen direkt neben mir an und überhäufte mich mit Süßigkeiten und Wasser. Kurze Zeit später fand ich ein wunderschönes Plätzchen, von dem man einen atemberaubenden Blick auf den Lake Roosevelt hatte. Der letzte Tag auf diesem Abschnitt begann mit einem absoluten Highlight: Ich kletterte auf eine kleine Erhöhung in der Nähe meines Lagers und betrachtete die aufgehende Sonne, die direkt hinter dem See emporstieg. Danach begann der mühsame Abstieg in das Tal, der durch umgemähte Bäume, die nun auf dem Trail lagen, zusätzlich erschwert wurde. Als ich das Gebirge verlassen hatte und dem See immer näherkam, verwandelte sich die Landschaft allmählich in das stereotypische Arizona, das man von Bildern kennt: Riesige Saguaro-Kakteen türmten sich vor mir auf während ich durch den roten Wüstensand schritt. Hier unten war es deutlich heißer als an den Tagen zuvor und mein Wasserverbrauch stieg rasant an. Als ich an einigen Yucca-Palmen vorbeikam, und fast die Landstraße erreicht hatte, die über eine Brücke zur Lake Roosevelt Marina führte, bewegte sich plötzlich eine Schlange über den Trail. Ich blieb stehen und musterte sie zunächst und stellte fest, dass es sich um keine giftige Klapperschlange hielt (Es war eine Gopher-Snake, wie ich später erfuhr). Nach einiger Zeit bewegte sich das Tier und kroch wieder weiter in Richtung Gebüsch. Nur noch eine Meile Roadwalk trennte mich von eiskalten Getränken, Strom und fettigem Essen, doch der Trail hatte etwas anderes mit mir vor. Nachdem ich die Brücke überquert hatte, führte der Weg wieder zurück in den Busch und ließ mich dabei eine unnötig steile, zusätzliche Passage in der gleißenden Mittagssonne bewältigen, auf der ich mir das mehrmalige verbale Ausstoßen von Fäkalwörtern nicht verkneifen könnte. Wäre ich doch bloß auf der Straße geblieben. Nach dreißig Minuten war die Tortur vorbei und ich stand vor den heiligen Hallen der Roosevelt Lake Marina, eine Oase für Thruhiker des AZT, die neben einem Restaurant auch einen kleinen Shop beherbergte. Als ich das Restaurant betrat, kam mir direkt die herrlich kühle Luft der Klimaanlage entgegen und der Geruch vom gebratenen Fett lag im Raum. Nachdem ich meine Essengelüste befriedigt hatte, machte ich es mir auf der Veranda bequem und ließ meinen Blick über den mattblauen See schweifen.
    1 Punkt
  49. German Tourist

    Sentiero Italia

    Erst mal danke für das Kompliment! Der Weg verläuft immer oben auf dem Kamm, so dass es mit Packraften nix wird. Die Hunde sollten dich allerdings nicht abschrecken - die waren zwar nervig, aber letztendlich nicht gefährlich. Das habe ich in Osteuropa zum Beispiel ganz anders empfunden. Hundebegegnungen in Italien kannst Du in vier Kategorien einteilen: Hunde an Wohnhäusern: Auf dem Land besitzt fast jeder Hunde, so dass ein Gang durch ein Dorf immer auch ein Bellkonzert nach sich zieht. In Ortschaften sind die Hunde jedoch meistens hinter einem Zaun oder angekettet. Wenn sie freilaufen, dann kennen sie ihr Territorium genau und verfolgen einen Wanderer zwar laut bellend, sind aber harmlos. Hunde an „Außenposten“: Dies ist ein Phänomen, das ich auch in anderen südeuropäischen Ländern gesehen habe. Oft gibt es „in the middle of nowhere“ Außenposten eines Bauernhofs, der allerdings nicht bewohnt wird. Meist befindet sich dort nur noch ein verlassenes Haus oder ein Schuppen mit Gerätschaften, aber im Sommer treiben die Bauern auch das Vieh dorthin. Zum Schutz des Ganzen werden dort dann immer auch mehrere freilaufende Hunde platziert, die allerdings in der Regel keine ausgebildeten Hütehunde sind. Der Besitzer kommt nur einmal am Tag vorbei, um Futter zubringen - ansonsten ist der Wanderer dort mutterseelenallein mit den Hunden konfrontiert. Wenn der Wanderweg über das Territorium der Hunde führt, kann es unangenehm werden. Dort hilft es, sich zu bücken, einen Stein aufzuheben und damit zu drohen. Die Hunde dort sind Kummer gewöhnt und ziehen sich dann in der Regel etwas zurück. Richtig gefährlich waren diese Begegnungen nie, aber natürlich steigt der Adrenalinpegel, wenn man von einem halben Dutzend kläffender Hunde verfolgt wird. Herdenschutzhunde/Hütehunde: Sie sind in Italien in der Regel weiße Maremmano und meist zum Schutz vor Wölfen mit einer Herde Schafe oder Ziegen unterwegs. Manchmal wird man sogar auf Schildern auf diese „cani anti-lupi“ hingewiesen. Die Herde wird oft ganz alleine von den Hütehunden „gemanaged“, ein Hirte ist nur selten dabei. Die Hütehunde sind meist sehr gut ausgebildet und haben keinerlei Scheu vor Menschen. Der Trick mit dem Stein funktioniert bei ihnen nicht wirklich … Um den Wanderer „auszuchecken“ kommen sie ganz nah heran und beschnuppern den Unbekannten. Solange man keine Gefahr für die Herde darstellt, sind diese Tiere lautlos, d.h. sie bellen nicht. Kreuzt man allerdings die Route ihrer Herde, werden sie laut und stellen sich einem direkt in den Weg. Da sie meist in Gruppen arbeiten, hat man als Wanderer keine Chance, durchzukommen. Hier muss man einfach in sicherer Entfernung abwarten, bis die Herde weitergezogen ist. Solange man nicht versucht, ein Herdentier zu klauen, sind auch Hütehunde keine wirkliche Bedrohung. Jagdhunde: Erkennt man sofort am GPS-Tracker am Halsband. Meist tauchen sie völlig unvermittelt aus dem Nichts auf und ignorieren Wanderer komplett, denn sie sind ja dem Wild auf der Fährte. Mit Kind würde ich diesen Weg eher nicht gehen, weil im jetzigen Stadium einfach zu viele unangenehme Überraschungen an der Strecke lauern. Dafür würde ich in Italien eher den Franziskusweg von Florenz nach Rom empfehlen. Ebenfalls relativ naturnah, aber Du kommst jeden Tag durch einen Ort und hast ausgezeichnete Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten.
    1 Punkt
  50. Grand Canyon Rim-to-Rim (23.9 Meilen ~ 38.5 Kilometer) Am Morgen des sechsten Oktobers wurde ich durch das grelle Leuchten einer Kopflampe aus dem Schlaf gerissen. Ich schlief mit einer offenen Apside und daher trafen mich die Lichtstrahlen direkt ins Gesicht. Die Übeltäter, die gerade damit beschäftigt waren ihr Lager abzubauen, waren sich der Existenz des Redlight-Modus auf ihren Kopflampen anscheinend nicht bewusst. Genervt packte Ich meine Sachen zusammen und wartete darauf, dass die Sonne am östlichen Horizont emporstieg. Ich merkte, dass die hohe Laufleistung der Vortage Spuren hinterlassen hatte. Meine Waden fühlten sich so an, als hätte sie jemand über Nacht mit Blei vollgepumpt. Der heutige Tag würde zwar nur mit 24 Kilometern zu Buche schlagen, aber meine Knie fingen schon beim bloßen Gedanken an die 1800 Höhenmeter Abstieg die mir bevorstanden, an zu schmerzen. Während die anderen noch schliefen, setze Ich bereits wieder einen Fuß vor den anderen. Der beschwerliche Abstieg in die Tiefen des Canyons zog sich, aber mit jeder Serpentine, die ich hinter mir ließ, offenbarten sich neue Perspektiven auf das Tal und den Colorado-River. Je tiefer ich kam umso heißer wurde es auch, und ich war froh darüber mich für einen frühen Start entschieden zu haben. Statt der Kiefern- und Espenbäume prägten nun Kakteen, Yucca-Palmen und roter Kalkstein das Landschaftsbild. Ich nutzte jede Möglichkeit um meine Trinkflaschen aufzufüllen und meinen Sonnenhut mit eiskaltem Flusswasser durchzuspülen. Als sich die Temperatur zum Mittag hin auf fast 40 Grad Celsius hochgeschaukelt hatte, musste ich mich von einer schattigen Stelle zur nächsten hangeln, um in diesem natürlichen Backofen nicht lebendig geröstet zu werden. Etwa drei Kilometer vor der legendären Phantom Ranch kam mir ein älterer Mann entgegen, der weder einen Rucksack noch Wasser bei sich trug. Nachdem wir uns zunickten und er eigentlich schon an mir vorbeigezogen war, drehte Ich mich nochmal um, und fragte ihn, ob er nicht etwas Wasser bräuchte. Er winkte dankend ab und erzählte mir anschließend, dass er im Nationalpark arbeiten würde und nur einen kleinen Verdauungsspaziergang unternahm. Wir kamen ins Gespräch, und als er erfuhr, dass Ich mich auf dem Weg nach Mexiko befand, bot mir an später Pizza und Spare Rips ins Camp zu bringen, die vom Vortag übriggeblieben waren. Nach vier Tagen Trockenfutter war das ein Angebot, welches Ich schlecht hätte ausschlagen können. Ich war überrascht von der Freundlichkeit des Fremden und freute mich schon unheimlich auf das Abendmahl. Als ich die Ranch nachmittags erreichte, genehmigte ich mir zunächst eine eiskalte Limonade und döste im Schatten eines Wachholderbaums vor mich hin. Nach einer kleinen Pause schaute ich mich um und landete bei der Rangerstation. Dort wurde Ich Zeuge davon, wie man jemanden mit einem Hitzeschlag behandelt. Eine Frau, die kurz vor dem Kreislaufkollaps stand, wurde von einem Ranger schnurstracks zu einem Duschkopf geführt, der aus der Außenwand der Station herausragte. Wenige Sekunden später strömte eiskaltes Wasser auf die Wanderin nieder, der es danach sichtlich besser ging. Auch für mich wurde es Zeit für eine kleine Abkühlung. Ich suchte mir in einem Seitenarm des Colorado Rivers ein geeignetes Plätzchen und tauchte für einige Minuten in den eiskalten Bach ein. Kurze Zeit später traf ich die anderen an der Phantom Ranch wieder und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zu unserem Zeltplatz. Die Nationalparkverwaltung hält für Wanderer des Arizona Trails eine eigene Fläche abseits des Touristen-Campgrounds frei, da dieser meist restlos ausgebucht ist. Während sich der Schatten, den die Canyonwände am frühen Abend auf das Tal warfen, immer weiter ausdehnte, tauschte Ich mich mit den anderen über unsere heutigen Erlebnisse aus. Alle schwärmten in Superlativen vom Canyon. Selbst Nathan, der einzige Biker unter uns, der sein Fahrrad durch die Schlucht schleppen musste, war begeistert gewesen. Er hatte sein Bike dafür provisorisch an seinem Tagesrucksack befestigt, Teile seiner Zlite unter den die Schultergurte getapt und trug den ganzen Weg über verdammt enge Fahrradschuhe, die ihm etliche Blasen bescherten. Im Schein der Dämmerung tauchte der ältere Herr, den Ich kurz vor der Ranch getroffen hatte, wie ein Lieferbote mit der Pizza und den Spare Rips auf. Wir teilten die Beute unter uns auf, während uns unser Samariter, der die Gegend wie seine Westentasche kannte, etwas über die Geschichte und Geologie des Canyons erzählte. Nachdem uns einige Zeit später die Müdigkeit überfiel, verabschiedeten wir uns von ihm und begaben uns wohlgenährt zu unseren Schlafplätzen. In dieser Nacht nächtigten wir alle unter freiem Himmel. Ich betrachtete noch eine ganze Weile den klaren Sternenhimmel, bevor ich einschlief. Am nächsten Tag setzte sich gegen fünf Uhr morgens im Camp langsam alles in Bewegung. Wir wollten der drohenden Hitze zuvorkommen und daher so früh wie möglich mit dem neun Kilometer (~1500Hm) langen Aufstieg aus dem Canyon beginnen. Ich wanderte die erste halbe Stunde im Dunkeln und überquerte dabei die Fluten des Colorado Rivers. Die morgendliche Stille wurde lediglich durch das Rauschen des Flusses und das Knirschen meiner Schritte auf dem sandigen Boden unterbrochen. Ich drehte mich gefühlt alle zehn Schritte um, um ein Foto zu schießen und die Canyonwände im Licht der Morgensonne zu bestaunen. Es verging einige Zeit bis mir jemand von oben entgegenkam. Zuerst waren es Trailrunner, dann ein Cowboy, der eine Gruppe von Maultieren hinabführte, und zu guter Letzt, Wanderer und Tagestouristen. Nach dreieinhalbstunden Aufstieg berührten die Sohlen meiner Schuhe den Asphalt am Rande des South-Rims, und als ich zur nördlichen Seite zurückblickte, konnte Ich kaum glauben, dass das alles bereits hinter mir lag. Ich beschloss noch 5 Kilometer zum Visitor Center weiterzulaufen und mir den Rest des Tages freizunehmen. Nachdem ich im Grand Canyon Village angekommen war, peilte Ich zunächst den Supermarkt an, der eine kleine Pizzeria beherbergte. Dort ließ Ich meinen Essengelüsten freien Lauf und ließ mich erschöpft in einen Stuhl auf der Terrasse vor dem Laden sinken. Es schien, als hätten die anderen den gleichen Gedanken gehabt, denn kurze Zeit später stieß Hot Sauce, die ich am North Rim kennengelernt hatte, zu mir. Auch Nathan kam nur wenige Minuten danach auf seinem Bike angerollt und gesellte sich zu uns. Er hatte es tatsächlich geschafft sein Fahrrad in nicht einmal vier Stunden zum South Rim hochzuhieven. Wir verbrachten den Rest des Tages damit, unsere Vorräte aufzustocken, Elektronik aufzuladen und Klamotten zu waschen. Als der Tag sich langsam dem Ende neigte, fanden wir uns im Schatten einiger Kiefernbäume auf dem Mather Campground wieder. Die Nacht war ruhig. Ein leichter Wind wehte durch den Nadelwald.
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