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Ultraleicht Trekking

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Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 22.02.2022 in allen Bereichen

  1. So, fertig, 553 Gramm, voher 620 Gramm
    3 Punkte
  2. martinfarrent

    Schlafsystem modular

    Hier gibt es dazu sogar eine Tabelle (für Quilts, aber für Schlafsäcke sicherlich auch halbwegs zutreffend): https://support.enlightenedequipment.com/hc/en-us/articles/115002770588-How-to-layer-quilts-for-sub-zero-camping Ich denke, sie dient zur ersten Einschätzung ganz gut... verbunden mit Kenntnis des eigenen Temperaturempfindens.
    3 Punkte
  3. Ich habe bei der Thermares Xlite Max auch das Speed Valve abgeschnitten. Im Bushcraft Germany Forum hatte ich mal darüber geschrieben: Luftmatraze / Isomatte kürzen
    2 Punkte
  4. Ich habe das Speed Valve entfernt. Einfach abschneiden, die Füllung etwas kürzen und wieder zusammenbügeln. Das Reststück kannst du zum Üben verwenden. Ich habe die Matte mit Schraubzwingen zwischen zwei Leisten geklemmt, wobei die untere nach vorne übersteht. Darauf kannst du dann Bügeln. Die Matte ist gerade verliehen, sonst könnte ich Bilder liefern. Funktioniert aber seitdem ohne Probleme. https://youtu.be/kumSl-cbLlY
    2 Punkte
  5. Endlich ein Update : Ich wollte ja nicht bei meiner oben gezeigten Tasche aus Tyvek bleiben, sondern weiter ausprobieren. Ich fand die Tasche für's Smartphone ständig rein und rauszuholen nicht richtig praktisch, und der hintere äußere Einschub war dafür war ungeeignt, weil nicht tief genug und das Handy hat auch an der Hüfte gedrückt. Bei der vorderen Tasche war der Reißverschluss zu tief und kurz und außerdem hatte ich auch nicht wirklich schön genäht. Also nächster Versuch! Diesmal habe ich ein Schnittmuster genommen: Stitchback Essentials Pouch. Dabei hab ich kleine Änderungen vorgenommen, nämlich nur die Variante als Gürteltasche genäht (keine Schlaufen hinten oben und unten) und die Hinterseite mit dem Polster so genäht, dass die Seiten zu sind und oben eine kurze Öffnung für das Smartphone angebracht ist. Als Stoff habe ich den hier genommen: Nylon, 70den, einseitig TPU-beschichtet, 170g/qm, schweißbar . Ich fand das mit dem "schweißbar" interessant und dachte, dass es mir vielleicht dabei hilft, Nähte zu versiegeln. Das hat sich aber als Quatsch entpuppt. Das Schweißen mit einem Bügeleisen ist superschwierig und man versaut sich schnell den Stoff an anderen Stellen. Naja, Versuch macht kluch. Der Stoff ist relativ steif und lässt sich auf jeden Fall gut nähen. Und an der ein oder anderen Stelle hab ich schon geschweißt, z. B. am oberen Reißverschluss. Die Tasche ist mir aber mit 130 g zu schwer geworden und ein paar Sachen gefallen mir auch nicht so gut. Der obere Reißverschluss geht an den Seiten zu tief und ich finde die zwei Schieber auch nicht wirklich notwendig. Es gibt m. E. eine Naht zu viel am Boden, dort wo die Seitenteile auf den Boden treffen. Man könnte den Reißverschluss oben auch direkt in das Vorderteil einnähen, das wären dann auch weniger Nähte. Die Tasche ist mir von der Größe her etwas zu wenig tief und ich fände es besser, wenn sie unten von der Länge her etwas kürzer wäre. Vielleicht auch etwas weniger hoch. So jedenfall stoßen meine Beine beim Gehen leicht an die unteren Ecken. Mal schauen, ob das auf Dauer stört. Sehr gut gefällt mir dagegen wie vordere Tasche, die hintere innere Tasche und das Polster mit dem Handyeinschub. Der nächste Plan ist eine Tasche, die eine Mischung aus beiden Schnitten darstellt. Und vielleicht verwende ich auch wieder doppelt gelegtes Tyvek.
    2 Punkte
  6. Geld, Umwelt und willst Du überhaupt wirklich im Winter mit dem Zelt unterwegs sein - Spaß macht das den wenigsten. Spar Dir einfach das Geld.
    2 Punkte
  7. Elektrik Xiaomi Redmi Note 7 Ich habe mirn neues Handy geholt, mit dem Hintergedanken, schicke Fotos aufm PCT schießen zu können. Ein weiteres Auswahlkriterium war außerdem ein niedriger Preis und eine stabile Akkulauftzeit. Alle drei Anforderungen erfüllt das Handy. Schicke Fotos hab ich dann in Deutschland und den Pyrenäen geschossen. Zudem kam ich vor den Pyrenäen auf die Idee, nen kleinen 3-Teiler als Video von der Wanderung zu filmen. Mit dem Handy. Also so alles mit richtig in Szene setzen, an der Kamera vorbeilaufen, blabla (als grobe Orientierung von ytubern „Darwin“ – nur ohne das nervige Gelaber – und „Kraig Adams“). Ich war mir die ganze Zeit nich sicher, wie die Qualität der Videos wird. Ich wurde daheim auf meiner großen Glotze angenehm überrascht. Die Videos sind top von der Aufnahmequalität (wenn man sich mit 1080p zufrieden gibt). Für mich als Amateur first-timer völlig zufriedenstellend. Wie gesagt, Fotoqualiät ist nen anderes Blatt: 48MP Weitwinkel Modus mit ner gut verarbeiteten Linse ergibt wahnsinns Fotos. Abends wirds nen bisschen schwieriger, aber solange noch ein wenig Tageslicht da ist, gehts. Ein Kumpel kennt sich mit Kameras in der manuellen Einstellung besser aus als ich. Als wir 2020 in den Alpen waren, hat er ein wenig mit den Einstellungen gespielt und bei Mondlicht ein echt top Bild herausgeholt. Also mit richtigem know-how ist auch das möglich mit der Kamera des Handys. Als Navigation hatte ich zu der Zeit komoot installiert. Auch eher notdürftig, weil ich eigentlich ein Verteiger von FOSS (free and open source software) bin. Weil China-Big-Brother, will ich mir allerdings demnächst nen Google-freies Betriebssystem aufspielen. Aber das is off-topic^^ Im Großen und Ganzen hat das Handy seine Dienste getan und tut dies auch immernoch. Hier nochn Beispielvideo von der Qualität: VID_20210820_094742.m4v Dual-USB-Aufladegerät Mach ich wieder so! Es erspart einem echt einfach das doppel gemoppelt Gelade 2x Hintereinander. Ein plug, zwei Geräte. Easy. Wiegt glaube 89g. Völlig vertretbar. 20€. Mehr gibts nich dazu zu sagen. 2x USB Kabel …sind bisher alles was ich brauche. Wie auch der buddy Jupiter, ein längeres Kabel mitgenommen, wenn man noch was am Handy während dem Laden machen will. Dadurch unnötiges gequätsche an der Steckdosenleiste erspart. RAVPower 10000mAh völlig Overkill auf dieser Wanderung gewesen. Ich habe sie kein einziges Mal leer geladen und glaube auch nur insgesamt 3x richtig on trail genutzt. Ich habe mit meinem Handy (gelegentlich) navigiert, Musik gehört, Fotos gemacht und Videos vom Trail aufgenommen und hatte nie wirklich Probleme mit meinem Akku (spricht wieder fürs Handy). Bei der nächsten Wanderung in Europa, nach guter Planung und naher Zivilisation (welche auf diesen zwei Wanderungen durchaus frequentiert vorhanden war), nehme ich in Zukunft nur ne 5000er mit. Völlig ausreichend. Nitecore Nu Ich habe, wie so viele hier im Forum und auf der Welt, das bungee chord von dem Ding mit nem selbstgebastelten gewechselt. Spart auch noch 50g. In Deutschland noch öfter benutzt, da noch etwas dunkler, in den Pyrenäen so gut wie garnich mehr. Ein oder zwei Mal, um Weidetiere zu verscheuchen. Batterie hält lange und das Ding erleuchtet, was es so zu erleuchten gibt. Es gibt einen „Blinkmodus“, rotes Licht, und ich glaube drei Lichtstärken insgesamt. Von letzterem habe ich immer die mittlere Stärke genutzt, völlig ausreichend. Wenn man Eulen verscheuchen will, kann man auch noch letzte Stärke einschalten.
    2 Punkte
  8. Für die Hundehalter unter euch: Naturehike Mini Hiby Pet Zelt Außen Self unterstützung Warme Hund Nest Katze Nest Baumwolle Atmungs Pet Camping zelt Doppel Tür|Tents| - AliExpress Moment hat einen recht leichten Foto / Treckingrucksack im Angebot: Moment Strohl Mountain Light 45L Backpack - Moment (shopmoment.com) MSR hat seine Freelite Serie überarbeitet: sind ein ganzes Stück leichter geworden. MSR’s Lighter, Less Expensive Ultralight Tent: 2022 FreeLite First Look Review | GearJunkie Hatten wir schon die Blind Banana Bags aus Dänemark? Shop — Blind Banana Bags Sehen wirklich interessant aus! Zpacks bietet jetzt auch Packs in Ultra an: Ultralight 60L Hiking Backpack | Arc Haul Ultra | Zpacks DAC planned wohl auch demnächst Zelte anzubieten: The King of Tents: How Jake Lah’s Influence Touches Every Corner of the Tent Industry - Outside Online Slingfin WindSaber: WindSaber – SlingFin Und Vango hat auch ein neues Zelt: Vango Heddon 100 Tent 2022 (attwoolls.co.uk) Auf Etsy gibt es es auch einiges interessante - einige Beispiele: LighterHike | Etsy.de AlpineLiteWorks | Etsy Julu 35 l ultraleichter Thruhike Rucksack XPAC Ecopack | Etsy HangTightShop | Etsy
    2 Punkte
  9. Heute ist mein neuer Ultralight Rucksack aus Fernost angekommen und ich muss wieder mal sagen das ich begeistert bin was Qualität und Verarbeitung angeht. 3f ist in meinen Augen immer mehr eine günstige Alternative zu vielen High-end Produkten aus den USA. Nun zu dem guten Stück : Gewicht : 730g (nachgewogen ) Rahmenlos, wird durch eine Matte in Form gehalten 40l Hauptfach mit locker 5l Reserve 16l im Netz und den beiden Seitentaschen sowie den riesigen Hüfttaschen Alle Nähte getapet, stoff von innen silikonisiert Träger sehr komfortabel und gut einstellbar. Alles sehr gut durchdacht und im innenfach befindet sich sogar ein kleines Dokumentenfach. Preis: 69€ inkl zügigen Versand (11 Tage)
    1 Punkt
  10. Finse ist mir auch gleich in den Sinn gekommen. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es sowohl in der Finsehytta vom DNT als auch im Hotel am Bahnhof oder in der direkten Nähe davon ein bisschen Outdoorkram zu kaufen. Kommt halt darauf an, was ihr kaufen wollt oder müsst. Wenn es nur um Brennstoff geht, solltet ihr den dort schon bekommen (würde ich aber trotzdem vorher abklären). Ansonsten könntet ihr euch auch vorab in Oslo mit dem entsprechenden Kram eindecken.
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  11. Wie wär's mit Finse? Von Oslo gut mit der Bahn erreichbar. Aber wahrscheinlich ohne Outdoorladen. Die Gegend ist atemberaubend. Und winterliche Verhältnisse scheinen dich ja nicht zu schrecken.
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  12. Super, Du hast exakt die gleiche Matte, so werde ich es machen. Aber ich werden noch eine Führungsleiste für das Bügeleisen auf ein Holzbrett klemmen.
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  13. OT: Ich finde es immer noch einen Witz, was TAR für Ventile baut. Auch das Winglock-Ventil ist doch Käse, verglichen mit den Ventilen von Nemo, STS oder Exped.
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  14. Xlite ja, Xlite MAX (also rechteckig) nein, zumindest als ich sie gekauft habe
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  15. Na da ist doch schon eine gute Entwicklung zu sehen! Was den Stoff betrifft: Er ist meiner Erfahrung nach leider relativ wenig reißfest! Sei also ein bisschen vorsichtig mit dem Täschchen. (Wobei, zumindest SoftTyvek ist das ja nun auch nicht wirklich...). Falls es wasserdicht und robust sein soll, würde ich deshalb fürs nächste mal an deiner Stelle über EcoPak Ultra oder EPLX nachdenken. Beides einfach zu tapen, sehr robust und in der 200D Version jeweils auch deutlich leichter (119g/m2 bzw 146g/m2).
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  16. Das ist ein SOS Morse Code, also besser aufpassen wo man wie blinkt ;-) Quelle: Verpackung; http://lightpaintingblog.com/headlamp-review-nitecore-nu25/
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  17. Camp Schuhe mal etwas anders interpretiert: Mayfly Ultralight Equipment hat was gebastelt, was man aus den USA importieren könnte. Oder man schaut sich die Bilder genau an und lässt sich zu eigenen Projekten inspirieren.
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  18. gerritoliver

    Schlafsystem modular

    Wie definierst Du denn den Begriff Bevormundung? Der OP hat explizit nach den Punkten die dagegen sprechen könnten gefragt. Ich hab meine ehrliche Meinung dazu gepostet. Dass sich hier ein paar der Herren gleich getriggert fühlen - was ist da los bei euch? Und noch zur Klarstellung: in meinem Umfeld gehen die wenigsten Menschen im Winter wandern (niemand). Ich hatte mir auch selbst mal einen >1kg Schlafsack gekauft, den habe ich hier wieder veräusser ohne ihn auch nur einmal benutzt zu haben. Diese Erfahrungen wollte ich lediglich mit ihm teilen, in der Hoffnung seine Frage zu beantworten und er kann ja dann noch immer die für ihn richtigen Schlüsse ziehen.
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  19. Hallo, OT: das Thema ist zwar weder leicht noch seicht ich wusste allerdings nicht in welches Unterforum es passt. Ggf. gerne verschieben Vielleicht hat der ein oder andere davon in den letzten Jahren schon mitbekommen (zumindest im UL-Forum hab ich aber nichts dazu gefunden) dass sich seit einigen Jahren der Chytridpilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz "Bsal", im allgemeinen als Sprachgebrauch "Salamanderpest" bekannt) ausgehend von den Niederlanden über Belgien und die Eifel langsam nach Osten und Süden in Deutschland ausbreitet. Informationen dazu u.a. hier: https://lfu.rlp.de/de/naturschutz/artenschutz-und-projekte/neobiota/salamanderpest/. Betroffen sind neben Salamander auch Molche. Da wir als Wanderer häufig in verschieden Waldgebieten und Regionen unterwegs sind und beim Übernachten auch abseits der Wege unterwegs sind ist es durchaus möglich das wir durch Anhaftung an unseren Schuhen zur Verbreitung beitragen. Deshalb wollte ich hier darauf hinweisen. Der Verbreitung durch kontaminierte Schuhe kann relativ leicht entgegengewirkt werden in dem Schuhe nach der Tour gereinigt und desinfiziert werden. Genutzt werden kann eine einfache Ethanol/Wassermischung mit mindestens 70% Ethanol (wer einen Alkoholkocher nutzt kann also auch direkt am Ende der Tour den Rest Brennspiritusnutzen). Das wird die Ausbreitung in meinen Augen zwar nicht aufhalten ist aber in Anbetracht der sowieso schon aufgrund von Lebensraumverlust und Reduzierung der Nahrungsverfügbarkeit unter Druck stehenden Amphibienpopulation eine sinnvolle Maßnahme den Einfluss eines weiteren Negativfaktors zumindest zu verzögern.
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  20. Die Frage ist leider, ob 'nach der Tour' reicht. Im Laufe von viel weniger als einer einzigen Tagesetappe lässt sich zum Beispiel der Rhein überqueren. Hier bei Bonn sind rechts- und linksrheinische Feuersalamander für Experten gut zu unterscheiden - sie gehören getrennten Populationen ohne Verbindung an. Wäre eine davon infiziert und die andere nicht, könnte der Mensch womöglich sehr leicht zum Überträger werden. Vor der Tour könnte man sich also informieren, ob man überhaupt ein bekanntes Chitrid-Gebiet (es werden ja leider mehr werden) durchquert. Und dann sollte man bereits beim Verlassen eines solchen Gebiets die Schuhe desinfizieren und nicht erst zuhause.
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  21. Dingo

    Schlafsystem modular

    Interessante Bevormundung. Der TE denkt ja durchaus ökonomisch. Tauscht nichts aus, sondern will ergänzen und das erweitert sogar seinen Freizeitwert. Was wir hier übrigens der Unwelt alleine durchs Surfen antun - Stichwort Energieverbrauch - sollte mit in die Rechnung.
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  22. Ich höre in der Natur grundsätzlich nur Musik wenn ich sie brauche um mich zu pushen, beispielsweise bei harten und schnellen Aufstiegen im Gebirge. Beim TMB da schon auch mal ne Gruppe Trail Runner abgehängt ohne darauf abzuzielen, weils halt einfach so gut abging und motivierte. Ich schwöre auf Spotify, die Favoritenliste und wöchentliche „Discover weekly“ Playlisten, ohne jetzt spezifisch zu werden.
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  23. Ich bin mit UL gerade mal so schnell, sie bei Pausen einholen zu können!
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  24. Komisch, mir erschließt sich gar nicht warum man sich beim Wandern die Ohren mit Musik "verschließt". Ich bin immer froh alle künstlichen Geräusche hinter mir lassen zu können. Für nen langen Truhike ja, aber für alle anderen Touren verstehe ich es nicht
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  25. fatrat

    Neue Ultraleicht-Ausrüstung

    für Windjacken-Pull-on-Freunde, aus der neuen Montane Collection (also bald in Stock) Montane Men's Lite-Speed Trail Pull-On 0.13 lb / ca. 59g, Pertex Quantum Eco
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  26. Patagonia – Mexico (82km) Nach einer schlaflosen Nacht am Wegesrand einer hochfrequentierten Landstraße ging es weiter gen Süden. Der Schlafmangel verflog schnell und wurde durch Euphorie ersetzt. Nur noch 80 Kilometer bis zum südlichen Terminus. Die Stimmung wurde lediglich durch den wohl schlechtesten Resupply des gesamten Trips runtergezogen. Ich hatte eine Tüte Fritos, zirka 40 Nature Valley Bars in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und ein Bier, das für mein Eintreffen am Terminus gedacht war, mit dabei(Spoiler: Es hat es nicht zur Grenze geschafft). Hot Sauce war an diesem Morgen ausnahmsweise etwas flinker unterwegs als ich und wurde prompt mit einer Schwarzbärensichtung belohnt von der sie mir stolz erzählte, als ich sie eingeholt hatte. Wir verbrachten den Rest des Tages miteinander und ließen die letzten Wochen Revue passieren. Der erste Tag endete relativ schnell und wir campten ein letztes Mal gemeinsam. Am nächsten Tag wartete der letzte bzw. für NOBOS erste Berg des Trail auf mich: Miller Peak. Der Aufstieg auf den verlief extrem geschmeidig und ich preschte die Serpentinen in windeseile hoch. Als ich an der Gabelung ankam, die zum Gipfel abzweigte, hinterließ ich eine Notiz für Hot Sauce und begann die letzten Höhenmeter abzuarbeiten. Als ich am Gipfel ankam, staunte ich nicht schlecht. Man hatte eine hervorragende Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Natürlich galt meine volle Aufmerksamkeit zunächst der Landschaft, die sich im Süden meines Blickfeldes auftat. Nach fast sechs Wochen konnte ich zum ersten Mal sehen, wo meine Reise letztendlich ihr Ende nehmen würde. Ich genoss die Einsamkeit, das Rauschen des Windes und das Geräusch vom abrutschenden Schotter, den die Bergziegen beim herumtollen auf dem Hang in Bewegung setzten, während ich den Sonnenuntergang beobachtete. Noch nie hatte ich so viele und atemberaubende Sonnenuntergänge gewesen wie auf dem Arizona Trail, aber der letzte überragte die vorherigen um ein Vielfaches. Nachdem der rote Feuerball allmählich hinter dem Horizont verschwand, fing ich an abzusteigen. Ich wanderte noch eine gute Stunde bis ich eine hervorragende Stelle zum Zelten fand und wurde mit einem aufsteigenden Mond belohnt, der die Grenzstadt Sierra Vista in einem gespenstischen Weiß erhellte. Ich fing an mein Lager aufzubauen und musste beim Ausräumen meines Rucksacks leider feststellen, dass mein Bier ausgelaufen war und nun in meiner Foodbag vor sich hin schwappte. In echter Thruhiker-Manier setzte ich also meinen Mund am Rand meiner Foodbag an und ließ das lauwarme IPA in meinen Schlund laufen, bevor ich mich schlafen legte. Blick nach Mexiko Ich wachte vor Sonnenaufgang auf, da ich gehört hatte, dass der Terminus besonders schön sei, wenn man ihm im Morgengrauen erreicht. Ich begann mein Zelt abzubauen als mich plötzlich ein grelles Licht blendete. Plötzlich standen zwei dunkle Gestalten vor, die sich als Thruhiker entpuppten. Sie waren einige Tage nach mir gestartet und waren mir die letzten Tage über immer dicht auf den Fersen gewesen. Gemeinsam begannen wir mit dem finalen Abstieg Richtung Grenze. Nach einer Stunde erreichten wir den Terminus, der hinter einem Drahtzaun, der die Grenze markierte, hervorragte. Nachdem wir einige Minuten die von der Morgensonne besonders gekonnt in Szene gesetzte Landschaft genossen hatten, sprangen wir nacheinander auf die andere Seite des Zauns, um ein paar Erinnerungsfotos zu schießen. Leider hatte ich mich bezüglich des letzten Abstiegs zu früh gefreut, da wir nochmal 40 Minuten bergauf zum Montezuma Pass laufen mussten, wo ein alter Bekannter auf uns wartete, der uns nach Tucson fahren würde. Die nächsten Tage verbrachte ich bei einem Trailangel in Tucson, die ein Bungalow und einen ausrangierten AirStream-Wohnwagen für Hiker als Unterkunft in ihrem Garten hatte. Hot Sauce kam einen Tag nach mir an und hatte keinen geringeren im Schlepptau als Youtube-Darwin, der gerade an einem Film über den Arizona Trail arbeitete (mittlerweile erschienen und sehr empfehlenswert: Through The Great Southwest). Rückblickend hat mich dieser Trail bis heute sehr geprägt. Die Wüste ist nach wie vor meine Lieblingslandschaft zum Wandern, der Hayduke steht ganz oben auf meiner Wishlist. Ich misse die farbenfrohen Sonnenuntergänge, das Zirpen von Grillen am Abend, den Geruch von Wachholder, die stockdunklen Nächte samt strahlendem Sternenhimmel und das Gefühl von Einsamkeit, Abgeschiedenheit, Wildnis und Abenteuer. Ich denke noch oft an die sorgenlosen Tagen auf dem Trail zurück und habe immer noch Kontakt mit vielen meiner damaligen Kumpanen. Jederzeit würde ich es erneut wagen.
    1 Punkt
  27. Tucson – Patagonia (~99km) Nach einem erholsamen Aufenthalt in Amerikas sonnenreichster Stadt ging es wieder zurück auf den Trail. Allmählich kam dieses Gefühl in uns auf, dass ein Thruhike des AZT mittlerweile zum Greifen nah war und es jetzt wirklich darum ging nach Mexiko zu wandern und nicht mehr nur bis zur nächsten Trailtown. Am ersten Tag liefen wir mit Daypacks, die nur das Nötigste enthielten, los. Unsere Freunde würden uns am Ende des Tages an einem vorher ausgemachten Punkt treffen, wo wir den Rest unserer Ausrüstung wieder entgegennehmen würden. Die drei Kilo auf dem Rücken fühlten sich unglaublich bequem an und wir legten zirka 4 Meilen pro Stunde zurück. An dem Tag fand zeitgleich ein 50k-Ultra auf dem Streckenabschnitt des Trails statt und uns kamen zahlreiche, ziemlich erschöpft aussehende Läufer entgegen, die wir selbstverständlich anfeuerten. Ich war völlig in Gedanken versunken und schwebte förmlich über den Trail, als plötzlich ein lautes Rasseln erklang. Unmittelbar danach schoss eine Welle von Adrenalin durch meinen Körper und ich drehte mich um, um zu checken wo das Geräusch herkam. Unter einem kleinen Felsvorsprung, nur einige Meter von mir entfernt, befand sich eine Klapperschlange. Ich begutachtete das Wesen für einige Zeit, schoss ein Foto und zog von Dannen, froh, dass sie so nett war mich zu warnen. Am zweiten und dritten Tag der Reise ging es durch die Santa Rita Mountains: Einem der wenigen Orte in den USA von denen man weiß, dass ein Jaguar sich dort heimisch fühlt. An dem Tag waren ausgesprochen viele Jäger unterwegs, die mit ihren Buggies über die Schotterpisten rauschten. Ab und zu hörte man den Knall von Schüssen, der durch das Dickicht schallte: Also alles in allem eine sehr angenehme Atmosphäre für einen Spaziergang in der Natur. Nachdem der Trail am späten Nachmittag die Schotterpisten verließ und wieder auf schmale Pfade wechselte, begann ich mich wieder wohl zu fühlen. Weit und breit schien kein anderer Wanderer zu sein und ich genoss die Stille, die um mich herum herrschte. Nach Einbruch der Dunkelheit kam ich an dem potenziellen Campspot an, den ich mir am Mittag ausgeguckt hatte. Leider entpuppte sich die Stelle auf dem Bergsattel als Reinfall und ich musste in der Dunkelheit eine Stunde absteigen, bevor ich einen guten Ort zum campieren fand. Beim Einschlafen vernahm ich ein ständiges Rascheln in den umliegenden Büschen und musste an den Jaguar denken. Ich war aber zu erschöpft, um mich davon beeinflussen zu lassen und fiel nach einiger Zeit in einen seichten Schlaf. Am Morgen des dritten Tages ging es fast ausschließlich auf Dirtroads weiter. Hier und da waren ein paar alte und verlassene Minenschächte am Wegesrand, von denen gesagt wurde, dass sie tagsüber Pumas als Unterschlupf dienen würden. Ich war aber nicht sonderlich in Stimmung, um diesem Gerücht nachzugehen und fokussierte mich in meinen Gedanken auf die Bäckerei in Patagonia, die erstklassig sein sollte. Nach einem ewig langen Roadwalk kam ich endlich im Ortskern an und machte mich sofort über die Baked Goods in der hiesigen Bäckerei her. Guthooks behielt wieder einmal Recht: Die Törtchen waren erstklassig! Am Nachmittag stieß Hot Sauce wieder dazu und wir kauften unseren letzten Resupply, bevor wir in der Dunkelheit aufbrachen, um etwas außerhalb zu campieren. Auf der Landstraße die aus der Stadt rausführte herrschte reger Betrieb. Besonders auffällig war die hohe Präsenz der Grenzpolizei, die ständig an uns vorbeirauschte. Nach einer Stunde fanden wir einen Spot, der mehr oder weniger zum Zelten geeignet war. Er befand sich unmittelbar neben der Straße, war aber von dieser aus nicht sichtbar. Rückblickend war dies eine der schlimmsten Nächte auf dem Trail. Es war verdammt laut, Scheinwerferlicht flackerte in unregelmäßigen Zeitabständen auf und mitten in der Nacht begann es zu regnen, was dazu führte, dass wir panisch aufsprangen, um unsere Zelte aufzubauen.
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  28. Wassertransport & Filtration Das System werde ich in Teilen ersetzen/ergänzen (wie mans sieht). Nicht weil es schlecht ist, sondern aus pragmatischen Gründen. Sawyer Filter Den Sawyer Filter habe ich nun seit 2,5 Jahren. Ich habe das Teil nach jeder Tour ordentlich „rückgespühlt“ um unnötige Dreckverkrustung zu vermeiden. Allerdings hat die flowrate auf der Tour merklich nachgelassen. Ist aber meines Erachtens nach immer noch erträglich und nicht sonderlich müßig. Etliche Male Wasser gefiltert damit. Hat und tut mir gute Dienste erweisen. Nichtsdestotrotz ersetze ich es. Es ist einfach schon etwas nervig, jedes Mal den Pack abzusetzen, Wasser in den „Dreckbeutel“ (bei mir der Evernew) und von da aus in die Trinkflaschen filtern. Klar: ich könnte auch einfach Wasser in die Flaschen füllen, Filter drauf und so trinken. Aber das finde ich besonders beim Sawyer einfach nicht befriedigend, wegen der geringen flowrate. Und deshalb ersetze ich da Teil mit nem Befree Filter. Weil letzteres auch einfach wirklich praktischer is...gerade auf langen Touren. Und eigentlich auch auf kurzen :D. Ich hab nen Typen auf dem GR11 getroffen, der diesen Salomon X schlagmichtot Filter hatte. Is im Grunde genommen fast dasselbe Teil wie der Befree nur mit ner noch schnelleren flowrate. Und der Befree hat schon ne gute. Ich war und bin einfach davon begeistert, Wasser zu sammeln, Filter drauf und trinken. Nix umfüllen, kein Warten. Vor allem wenn man das 2-3 am Tag im Sommer macht, nervt das. Da ich ohnehin noch einen Befree daheim habe, kommt dieser nun auch in Zukunft zum Einsatz. Plastikflaschen (2x 1l + vorne 1x 0,5l) Tja, was soll ich sagen. Sie haben das Wasser gut gehalten, wow! Auf der 0,5 hatte ich nen sportscap und das hab ich hart gefeiert. Is echt super easy beim Laufen: einfach aufklappen und trinken. Nix aufdrehen und verkrumpel mit der anderen Hand den Trekkingstock halten. Und gut portionieren tut das cap auch:) - leckere Wasserquelle! Aber werd auch dieses Setup tauschen. Die 0,5 Flasche vorne im Trinkhalter ersetze ich dann natürlich mit dem Befree 0,6 flusk. Ich hab hier noch so nen Hydrapak 2l Beutel rumliegen...vllt nehm ich den mit, statt die zwei 1l Flaschen. Das weiß ich noch nich so exakt, wie ich das deichsle. Aber ja, durch den filter swap, swapped auch son bissi der generelle Wassertransport. Was auch ginge wär noch ne reguläre 1l Flasche + die Evernew Wasserblase mit 1,5L, dann hätte ich mehr Gesamtkapazität als mit dem Hydrapak. Naja mal schauen. Evernew Wasserblase 1,5l Ich weiß nich, ob das Teil Wasser verliert. Ich habe es besonders in Deutschland immer mal wieder oben in den Pack getan, um das Gewicht besser zu verlagern. Der Schraubkopp war dicht und fest zugedreht und habe die Blase vor dem verpacken auch trocken gewicht von außen. Leichte Tropfen kamen aber irgendwie und iwo raus. Ich habe das Teil auch mal kopfüber von nem Baum auf Druck runterhängen lassen, um zu schauen, ob was rauskommt. Nichts. Ich weisses nich. So oder so, es war kein großer Wasseraustritt und ich war froh das Teil mitzuhaben. Vor allem auf dem Soonwaldsteig, dessen dünnere Wasserstrecke im Verlauf ich bereits vom Herbst 2020 kannte. In den Pyrenäen kein einziges Mal gebraucht. Da war es etwas overkill. Aber naja, ich habe auch kurz vor Katalonien aufgehört. Vielleicht hätte ich es da gebraucht. Kommt wieder zum Einsatz.
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  29. OT: https://www.pcmag.com/news/man-builds-27000000mah-power-bank-thats-kind-of-portable
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  30. weiter gehts mit... Essen/Kochen Esbit 700ml Titantopf - jaja, kein Kocher auf dem Bild, aber der kam kurz danach zum Einsatz - Aller erstes Camp auf der Tour. Was eine idylische Ruh' da hinten. Und das warme Essen...eine himmlische Wohltat! Ich habe den Topf ohne Deckel benutzt, um Gewicht einzusparen. Was ich stattdessen mit hatte, war ein bisschen Alufolie. Hat super funktioniert. Die ersten Tage in Deutschland hatte ich diese fertig abgepackten Gerichte mit. Da kommt i.d.R. immer so nen halben Liter Wasser drauf. Wasser gekocht und in die Tüten geschüttet. Daher kann ich leider nichts zum Nutzen des 700ml Volumens sagen. Aber ich gehe davon aus, dass das Essen auch da rein passen würde. Was mir bei dem Topf ein bisschen gefehlt hat, war eine Markierung auf der Innenseite, so wie man das beim Toaks glaube hat. Am Topf selber könnte man ggf nochmal 20-30g einsparen, wenn man sich den 550ml Topf holen möchte. Mach ich aber nicht, da ich vornehmlich coldsoake und meinen eigenen Topf so selten nutze, das würd sich nich lohnen. BSR 3000t Gasbrenner Ich hatte keine Probleme mit dem Brenner. Manche berichten von schwachen Flammen oder verstopften Drüsen. Keines dergleichen passiert. Ich habe noch einen Pocket Rocket, mit 100g. Gehe auch schwer davon aus, dass dieser wahrscheinlich etwas effektiver erhitzt/ Gas verbraucht. Müsste ich mal unter gleichen Bedienungen testen. Aber für meine Verhältnisse hat der BSR mit 25g ausgereicht. Es hat i.d.R. immer so 4-5 Minuten gedauert, bis nen halber Liter gekocht hat. Später bin ich dann zum coaldsoaken gewechselt, als es wärmer wurde. OBWOHL: Ich mir in den hohen Pyrenäen schon auch mein Kocher hergewünscht hätte. Tut einfach gut, abends auf höheren Ebenen nochmal schön nen Tee zu schlürfen, vom gemütlichen Schlafsack mit Ausblick. Naja...nächstes Mal Coldsoaking Behälter Das Ding wiegt knappe 50g. Genommen habe ich einen herkömlichen Erdnussbutter Behälter. Da passen ohne Probleme knapp nen halber Liter rein. Ideal! Bedenkt man, dass man zum coaldsoaken (je nach selbstgebasteltem Gericht) auch mal etwas mehr braucht. Als es auf der Wanderung dann so 20-25 Grad (oder auch wärmer) warm wurden, war ich sehr dankbar, Abends verschwitzt nichts warmes mehr essen zu müssen. Das ging mir zum Schluss mit dem Kocher tatsächlich gegen den Strich. Ich hatte mir extra etwas mehr Würzzeug geholt, weil mir von vornherein klar war, dass es kalt halt etwas mehr gewürzt werden muss. Meistens Instant Nudeln oder Couscous und dann noch irgendnen Zeug dazu. Einfach alles was ordentlich kcal pro 100g hat^^: Chips, geröstete Zwiebeln!!! (sehr reich an Kalorien), manchmal Rosinen, boah ich weiß es gerade garnich mehr genau. Selten Fleisch mit reingemacht. Weiß überhaupt nich warum. Im Großen und Ganzen fand ichs voll in Ordnung. Man muss schon etwas seine Erwartungen runterschrauben, aber kann sich nichtsdestotrotz leckere Gerichte zaubern. 100% Effektivität halt. Ein typischer Ressuply sah dann so aus: alles Nötige einkaufen, draußen auf der Bank umpacken (die coaldsoak Gerichte hab ich immer in seperaten Ziplocks gehabt). Das Umpacken in die Ziplocks (i.d.R. 3-4 Hafermüsli-Oreo-Gemische und 3-4 Mittagsmahlzeiten) war dann quasi die Vor-/Zubereitung der Speise, sodass ich aufm Trail einfach nur noch reinschütten musste und ab gehts. Fand ich super entspannt so und ja, wie gesagt, einfach effizient und effektiv. Werd ich wieder machen. Das Saubermachen des Behälters is halt ne andere Geschichte. Ich habs immer so gemacht, dass ich nach jedem Essen grob mit Wasser ausgespühlt hab und die Reste halt iwo im Restaurant am Waschbecken. Auch kein Stress.
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  31. Unterkategorie Eingepackte Klammoten Bisher die Kategorie, in der ich am meisten ändere. Patagonia Micro Puffy Ich habe mich bewusst gegen Daune entschieden, da Synthetik die Wärme bei Nässe hält. Und weil es für mich die pflegeleichtere Alternative war/ist. Die Jacke tut, was sie tuen soll. Mit 290g ist das schon ne Ansage. Auf deren Seite sind die Dinger mit 250g angepriesen...nun gut. Sie hält angenehm warm in kälterem Wetter (gefühlte 5 Grad, bei Wind) und ist in solchem Gefilden durchaus auch zeitlich begrenzt ein guter aktiv layer. Aber nicht auf Dauer und nicht bei wärmeren Temperaturen! Hitze kann gut über den Zipper reguliert werden. Ich meine über die 2 Jahre, die ich sie nun benutze, einen leichten Wärmeverlust zu registrieren. Wird auch so sein. Über den Wärmeverlust auf Dauer gibtsn ausführlichen backpackinglight Bericht. Ich hatte die Jacke die ersten zwei Wochen auf der Tour jeden Tag an und sie hat trotz der oben erwähnten Nässe super warmgehalten. – scheint irgendwie, als ob die ersten zwei Wochen meiner Tour generell der Test für mein meistes Gear war Sie hielt am Anfang leichten Niesel ab. Das ist inzwischen aber auch nicht mehr so. Is letztlich auch nur eine DWR drauf, die sich nunmal abnutzt. Auch auf höheren Gefilden in den Pyrenäen voll zufrieden. Abends halt logischerweise auch als Camplayer benutzt. Die Kapuze kommt jetzt nicht gerade von der New York City Fashion Week, aber ich mag sie. Sie hält warm. Dadurch eigentlich nie mein Beanie benutzt. In der Zeit, in der ich die Jacke besitze, habe ich sie einmal mit speziellem Flüssigwaschmittel weiß leider nicht mehr welches) gewaschen und danach, wie Daune, auch in den Trockner bei niedriger Temp. und generell Schongang. Danach war die Wärmeleistung eigentlich diesselbe wie vorher, nur dass sie nicht mehr gestunken hat. Trotzdem werde ich das Ding bald durch ne EE Torrid Apex ersetzen, weil nochmal leichter und dadurch, dass die EE Jacke nicht so viele Nähte so wie die Patagucci hat, auch wärmer. Zudem bin ich jetzt glücklicher Besitzer eines Alpha Hoodys, den ich dann als active layer nutzen werde. Mehr Zwiebel! Glarner Tüchli Für alle, die nicht wissen, was ein Glarner Tüchli ist: Das ist ein kleiner Familienbetrieb aus der Schweiz, welcher Bandana in verschiedenen Mustern fabriziert. Durch meinen Onkel, welcher auch so eins sein eigen nennen darf, bin ich damit in Kontakt gekommen. Er war es auch, der mir eins geschenckt hat- Angeblich werden die Dinger auch nich mehr hergestellt. Der Kontakt scheint ganz rudimentär über Telefon stattzufinden: eine ältere Dame begrüßt einen in Schwytzerdütsch, man gibt seine Bestellung auf "JOAR OAN GLARNER TÜCHLI, 70x70 IN GRUAN!", die Dame sagt "NA, DAS MACHE MER NET MOAR", worauf mein Onkel anscheinend seinen Namen durchgegeben hat und das er schonmal da eins bestellt hat und es gern umtauschen würde. Dann hats geklappt Irgendwie süß, aber ohne weiteres gehts nich... Ein Bandana, 39g, 70cm x 70 (Übergröße). Auch wieder eines der Ausrüstungsteile, welches ich wahrscheinlich den meisten multiuse hatte: Hand- und Schweisstuch, als Nackenschutz unter die Kappe bei praller Sonne, am Anfang auf der Tour benutzt, um den heißen Pot anzufassen, Kondens im Zelt abwischen, und um Dinge gelegentlich sauber zu machen. Das ich es an meiner Brille benutzt habe, war wahrscheinlich nicht schlau. Werde ich wieder einpacken, weil es einfach ein guter Mitarbeiter ist. Kaipara Merino Baselayer (oben & unten) Sehr gemütlich! 100% Merino. Ist Fluch und Segen zugleich. Fluch, weil der Stoff einfach sehr delikat ist und Segen, weil geruchshemmend und angenehm. Auf das Longsleeve habe ich mich Abends tatsächlich immer gefreut. Aber im Grunde nie tagsüber angehabt. Die Leggings hatte ich in Teilen auch tagsüber an – was in Kombination mit Runningshorts und Regenhose auch genug war. ABER: Die Leggings hat inzwischen so viele Löcher (was bei solchen Aktivitäten sehr schnell geht), dass sie einfach stellenweise nicht mehr diesselbe Wärmefähigkeit aufweißt. Manchmal dadurch auch etwas zu windig. Ich habe mich dazu entschlossen, beides auszuwechseln. 1. (wer hätte es gedacht) wegen Gewicht und 2. wegen der Langlebigkeit (oder der nicht vorhandenen). Das Oberteil ersetze ich durch einen Alpha Fleece. Somit habe ich dann auch einen aktiv layer, der Schweiß ggf nochmal besser transportiert und ebenfalls gemütlich ist, bei einem geringeren Gewicht – was, im Falle das das Teil vermehrt im Rucksack bleibt, nicht weiter schlimm ist. Die Leggings ersetze ich durch eine Synthetikstrumpfhose, welche auch nur 90g wiegt und langlebiger ist. Gerade bei teurem Merino möchte ich besonders bei diesem Stück nicht denselben Fehler nochmal machen und wieder mit nem schweizer Käse an den Beinen rumlaufen. Das ist mir einfach zu schade. Preis der Synthetikhose: weniger als die hälfte der Merinostrumpfhose. Ist für mich eher vertretbar und habe ich auch länger was von. Beanie & Handschuhe Kein. Einziges. Mal. Angehabt. Ich weiß ja nicht, vllt bin ich da auch einfach speziell, aber bin auch felsenfest davon ausgegangen, dass ich eins von den beiden Ausrüstungsstücken mal anhabe. Fehlanzeige. Zugegebenermaßen, bei dem Beanie war ich mir ohnehin nicht sicher, da ich eigentlich mit der Kapuze der Patagucci Puffy ohnehin bedient war. Aber dadurch, dass ich mein Truckercappi mit hatte, war mir das meist schon Wärme genug. Wie ihr schon unschwer rauslesen konntet, war ich selber verwundert davon. Besonders von den nicht benutzten Handschuhen. Zumindest in den Pyreneäen bin ich davon ausgengen, dass ich sie auf höherem Gefilde mal anhaben werde. Aber habe in der Regel entweder beide Hände in der Jackentasche gehabt morgens (und das auch nicht lange), oder es war halt kein Problem. Was ich definitiv ändern werde/das nächste Mal mitnehmen werde, sind DCF Rain Mitts. Weil nasse Hände während dem Regen is alle Male unangenehm! Soll ein kleines MYOG Projekt werden, aber damit lasse ich mir Zeit Dann darunter vllt noch iwelche billigen 15g Fleece Handschuhe. Roundabout 30g für die Kombi sind anzustreben. Montbell Versalite Regenklamotten Fangen wir mit der Regenhose an: Mit ~70g ist sie mit dem, was sie tun soll, der Wahnsinn. Lässt kein Regen durch und ist (nach meinem subjektiven Empfingen) auch nicht so fragil. Ich habe mich damit auf diverse für die Hose scheinlich „unsichere“ Untergründe gesetzt und es ist alles heile geblieben. Hat mich untenrum bei sonstiger und jeglicher Matschepampe trocken gehalten. Hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet und bin sehr zufrieden damit. Allerdings keine Taschen oder Reisverschlüsse. Aber das ist im Endeffekt nich so schlimm, wenn man Fannypack trägt oder alles in den Hüfttaschen hat. Die Jacke ist eine andere Geschichte. Wenn auch sehr zufrieden mit ihr, muss man einfach bedenken, dass dieses Stück den meisten Regen abbekommt, da generell einfach mehr exponiert als die Hose. Dementsprechend hat die DWR auch früher nachgegeben, aber keine komplette Durchweichung. Allerdings gibt es zwei Nähte, jeweils eine pro Jackentasche, welche sich anscheinend durch Zug etwas aufgelockert hat. An dieser Stelle tritt natürlich jetzt Wasser ein. Das ist nich so schön. Entweder DCF Tape drüber ODER Silikonversiegler auf die kleine Stelle. Mal sehen was ich mache. Welche Konstruktion ich auch nicht ganz verstehe, aber auch nicht weiter dramatisch finde, sind die Zugkordel für den Saum der Jacke, welche sich in den Jackentaschen befinden. Probleme mit Abscheuern an den Schulterstellen habe ich nicht damit. Die Achselreisverschlüsse finde ich super. Auf die möchte ich nicht mehr verzichten. Außerdem beide zusammen eine gute Wärmeisolationsschicht. Fazit: Es hat viel geregnet. Ich bin trocken geblieben. Good stuff! Allerdings - und das Problem bekommt man ja bekanntlicherweise mit eigtl allen Jacken - weicht sie halt iwann durch. Wahrscheinlich genauso bei der Hose alsbald. Naja, wegschmeissen werde ich die beiden Klamotten sicherlich nich. Bis dahin habe ich ein Fahrplan, was ich mit den zwei stinkenden Dinger in meiner Garderobe mache:) edit: Ich bin seit kurzem im Besitz einer Rab Phantom Pull on Regenjacke. Letzten Sommer in den Pyrenäen, wäre ich auch mit der ganz gut weggekommen. Wahrscheinlich dann für den nächsten Pyrenäen Trip. Mal sehen.
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  32. Big three: Zpacks Altaplex - stealth camp:) Hätte ich mal von Anfang an auf mein notgeiles Geargefühl hören sollen: Ich hatte, da ich vor 2 Jahren noch nicht von Singlewall Zelten überzeugt war, mir ein SMD Haven Zero-G aus den USA mitbringen lassen. Schon vor diesem Kauf und während ich es im Einsatz hatte, habe ich immer wieder auf der Zpacks Seite nach dem Altaplex geschaut. Bis ichs mir dann letztlich bestellt habe und es seit 1 ½ Jahren nun im Einsatz ist. Ich bin vollends zufrieden mit dem Teil. Klar, Kondens, aber das Teil is meiner Meinung nach so gut konstruiert, dass es sich wirklich in Grenzen hält (bei moderaten Temperaturen von 5 Grad aufwärts)...solange man mind. eine „stormdoor“ offen lässt. Wie manchen vllt bekannt, is das Teil für „taller hiker“ ausgelegt. Zum ersten Mal hab ichs bei meinem Onkel gesehen. Der hatte quasi noch die alte Charge von dem Ding (2016?) mit aufm PCT und hat geflucht. Aber mein Onkel ist halt auch wirklich ein „taller hiker“ :D. Er selber ist mit seinen Füßen regelmäßig an das innere Mesh gekommen und hat es nach außen gedrückt, wodurch er nass wurde. Das Problem hatte ich kein einziges Mal und ja, es hat geregnet. Die ersten zwei Wochen mitte Mai fast durchgängig. Ich bin 20cm kleiner (1,78m) und ich meine den Vorteil auskosten zu können. Das Raumangebot für meine Größe ist genau das, was ich brauche. Nicht mehr nicht weniger (q uasi ganz nach Ultraleich-Philosophie). Ich bekomm meine Ausrüstung rein (Essen logischerweise ausgeschlossen) und habe noch genug Platz um mich an- und ausziehen und mein Zeug neben der Matte liegen zu haben. Oben und unten is ebenfalls Luft. Das Gewicht ist mit 489 Gramm der Wahnsinn. Klar ich hätte die noch leichtere Version (419g) nehmen können, wollt ich aber nich, weil man sonst noch mehr durchsehen kann (ein bisschen Privatsphäre - auch wenn alleine – tut dem Kopp auch mal ganz gut). Außerdem habe ich mich bewusst NICHT für das Plexamid entschieden, weil ich dann doch eher den "Palast mit schrägen Wänden" haben wollte. Für mich wars die richtige Entscheidung, da das Plexamid durch flacherere Innenwände nicht so viel Raumangebot bietet wie das Altaplex. Der Vorraum des Zeltes ist ebenfalls großzügig und für mich ausreichend. Genug Platz um meine Schuhe zu platzieren und im Notfall zu kochen. Einfach auf- und abzubauen isses auch. Nach nem langen Tag is das auch gut so:). Das einzige, was ich tatsächlich noch ergänzt habe, ist vorne an den „stormdoors“ einen Prusikknoten anzubringen, um die „Türen“ quasi richtig straff zu bekommen. Das ging vorher nich wirklich. Da hat das Material dann manchmal etwas nervig im Wind geflatter. Aber das sind tatsächlich kleinere Problemchen. So genug. Cumulus X-lite 300 custom Bei einem Gesamtgewicht von 514g, einer Komfortemp. von 2 Grad, Limit -4, habe ich im Quilt Bereich ehrlich gesagt noch nichts vergleichbares gefunden. Meines Wissens nach sind die temp. ratings (Beispiel 20 degree quilt – also -6) irreführend: da diese, die Limittemperaturen darstellen und nicht die eigentliche Komfortzone. Zudem hat mein Schlafsack ne schicke und warme Mütze im Kopfbereich. Möcht ich nich missen. Im kompletten Sack sind ne 900er Daunenfüllung verarbeitet. Außenmaterial is Pertex Quantum (29g/m2) und Innen (Toray Airtastic 19g/m2). Extra Pertex Quantum Beschichtung hab ich im Mundbereich anbringen lassen und außen an der Fußbox, um nochmal etwas bessere Wasserabweisung an den Stellen zu bekommen. Wie ich damals das Gewicht, samt der Features hinbekomme habe, kann ich euch leider nicht mehr sagen. In den ersten 2 Wochen war es noch recht kalt, so um die 4-5 Grad + nass die ganze Zeit. Das Teil hat mich perfekt warmgehalten. Da ich allerdings i.d.R. immer mein Merinozeug zum Schlafen an hatte, kann ich leider nichts zur „nackten“ Perfomance sagen. So oder so, das Teil macht was es soll. Nach der zweiten Woche etwas zu gut, weils da auch wärmer draußen wurde Da bin ich dann rüber zu meinem GramXpert Sommerschlafsack (Komfort 8 Grad) gewechselt – was in Teilen immernoch zu warm war, aber besser als noch wärmer. Auf letzteren Schlafsack kann ich nach Wunsch nochmal eingehen. Hier soll erstmal nur der Sack reviewt werden, der die Hauptzeit im Einsatz war, also der Cumulus. Dieser kam in den Pyrenäen wieder zum Einsatz und man, man, man war ich froh, das Ding eingepackt zu haben und nich den Sommerquilt. Ja am Anfang im Baskenland wars nen bissl schwitzig, aber in den hohen Pyrenäen war ich sehr dankbar! Nichts am Gefrierpunkt, aber mit einem ordentlich Wind kanns auch unangenehm werden. Wars dank des Sacks aber nie. Da ich in einem einwandigen Zelt penne, gabs natürlich auch Kodensgeschichten am Schlafsack. Aber das war nie ein Problem, weil ich i.d.R. immer mindestens ne Stunde Sonne am Tag hatte um das Zeug nach Nässe ordentlich zu durchlüften und zu trocknen. War dann mit ner längeren Pause verbunden, was auch angenehm war. Das Review bezüglich Zelt und Schlafsack wär vllt auch anders ausgefallen, wär ich damit in Schottland 2 Wochen Ultraregen unterwegs gewesen. Aber andere Gebiete, andere Ausrüstung, ne? Bonfus Alterus 48l custom - Irgendwie schon Gearporn. Musste ich fotografieren. Meines Wissens nach ist die custom Version gerade eingestellt/ausverkauft. Umso froher war ich, noch einen ergattern zu können. Hauptmaterial is X-Pack (nicht wasserdicht, sondern wasserfest – Nähte sind nicht getaped), Seitentaschen auch (um Gewicht einzusparen). Genauso wie bei meinem Atompacks, habe ich hier wieder akribisch auf alle Details geachtet um ordentlich Gewicht einzusparen. Also oben nur Single Strap, keine seitlichen Kompressionsclips, sondern rolltop closure, frameless isser auch, nur ein Schultertaschentrinkflaschenbehälter. Letztere Entscheidung bereue ich aber ein wenig, weil ich nun den Vorteil von 2 Flaschen vorne doch sehr genieße und auf die 10g mehr kann man pfeifen. Da die Gearsuche nie aufhört und ich jetzt kürzlich wieder auf Rucksacksuche war, musste ich feststellen, dass mein Pack mit 400g (Liefergewicht) schwer zu überbieten is...jaja ich weiß, darüber kann man diskutieren, aber hab wirklich viel abgewogen: Das Packmaß ist mit 48l (40 innen und 8 außen) für meine Ausrüstung wirklich großzügig. Ginge ich weiter mit der Literanzahl runter, verringert sich die Tragekapazität. Ich habe einfach gern die Sicherheit, auch mal mehr tragen zu können (gerade auf ner langen Tour), da man nicht immer an Essen genau das bekommt, womit man gestartet ist für die ersten 4-5 Tage (und das ist meistens ziemlich optimiert). Vor allem nicht im Ausland, wenn man nicht gerade in den USA ist. Andere Packs im Bereich 35-38l wiegen im Schnitt 450-500g (vgl. Waymark Gear oder Atompacks mit selben Material). Da bleib ich einfach bei meinem. Weitere Möglichkeit wäre ein dünneres DCF, aber das is jetz off topic. Als Rückenpolsterung habe ich meine Sarek Gear Schaumstoffmatte genommen. Hat wunderbar funktioniert. Das Ding bei frameless packs ist halt, dass man für sich wissen muss, wie man das Teil packt. Nach ein wenig trial and error hats dann auch geklappt. Zeitweise kam ein ziemlich nerviges Quitschen auf, was, nach genauerer Untersuchung das reibende DCF meines Fressbeutels gegen die Schaumstoffmatte war. So hab ich ab da dann meine Regenjacke dazwischen gequetscht und TADAA, Problem gelöst. Und ja, meine Regenjacke ist noch intakt :D. Der Rucksack funktioniert nach dem Röhrenprinzip. Also von unten nach oben packen. Unten hatte ich klassischerweise meinen Schlafsack mit Schlafklamotten, dann Essen, dann Zelt und ganz oben drauf nochmal Ziplockbeutel mit Tagesration Essen. Womit ich etwas Probleme hatte – und das lag nich zwangsläufig an dem Rucksack, sondern ehrlicherweise eher an mir – war die Menge an Essen zu optimieren, sowie Wasserspeicher. Besonders in den Pyrenäen hatte ich fast jeden Morgen zu viel Wasser im Rucksack (2 1/2l). Wenn man die Gegend nicht kennt, ist man eher mal vorsichtiger. Das zieht natürlich ordentlich Gewicht. Da wollte ich auch kein Risiko eingehen. Was natürlich dazu geführt hat, das mein Pack entsprechend beladen war. Obwohl ich im Vorfeld gut geplant hatte, mit Cicerone Guide und Komoot. Da der Guide etwas älter war und ich Komoot nicht immer getraut habe. Ein Blick auf die Karte und man sieht (besonders im Baskenland und generell auf dem GR11): man kommt regelmäßig an Zivilisation vorbei. Naja, Koppgeschichten, anneres Thema. Aber letztlich hat sich das auch ganz gut eingependelt und ich habe auf Dauer nicht mehr meine Ängste mit eingepackt: sehr wertvolle Erfahrung! Mein Rucksack hat schätzungsweise nie die 10kg Grenze überschritten. Was auch als Komforttragebereich von Bonfus so eingetragen ist und das kann ich bestätigen. Darüber hinaus halt anclipbarer Hüftgurt. Da ich etwas skinny bin, kam mein selbstbebastelter 1inch webbing hipbelt nie wirklich zum Einsatz, da zuviel Reibung. Hat sich ohnehin später gelegt, da Verbrauch optimiert. Ich habe mir auch den „padded hipbelt“ von denen dazu bestellt. Ich bin kein großer Fan von zu großen gepolsterten Hüftgurten, welcher dieser aber ist. Ich schneide den derzeit zurecht auf eine mir angenehme Größe, am Beispiel von LiteAF Minimalist Padded Hipbelt. Etwas schmaler und nicht so bulkig. Muss dann noch zum Einsatz kommen. Eine weitere kleine Modifikation war eine Ripsbandschlaufe, welche ich mir an einen der rechten Daisychain Ringe gemacht habe, um meinen Trekkingstock bei Kletterpassagen fix zu verankern. Hat wunderbar geklappt und lass ich auch dran. Einzige Änderung, die ich noch vornehmen werde, ist, nen zweiten Trinkflaschenhalter an meinen anderen Schultergurt anzubringen. Gedanke dahinter ist, umso weniger Gewicht aufm Rücken, umso besser. Ansonsten bin ich mit der Perfomance von dem Teil zufrieden. NACHTRAG: Ganz vergessen - was ich mir eigentlich auch noch gewünscht habe, was Bonfus eigentlich auch anbietet beim Alterus, sind Einspannriemen, außen an der Rückenseite, um seine Schaumstoff anbringen zu können. Das hat mich im Nachgang geärgert, dass ich das nich gemacht habe. Es is schon sehr praktisch, das Sitzpad quasi immer zur Hand zu haben. Naja, hammer wieder was gelernt. Bonfus Fannypack Für meine Bedürfnisse etwas zu klein (Angaben Hersteller „20 x 10 x 7 cm (width x height x depth)“). Auch aus X-Pack und 50g. Drin hatte ich 5 Riegel pro Tag, meine Sonnenbrille mit Case, Händedesinfect, manchmal Handy. Das wurd schon knapp und musste gequätscht werden. Alternativ Palante Fannypack, aber kein Bock aus Übersee nen Fannypack zu bestellen. Nur als Beispiel von Maßen. Ansonsten nichts besonderes zu berichten. Ich fand das System Rucksack Fannypack sehr angenehm und (wenn dann mal nen größerer am Start is) auch ausreichend. So war es gerade so ausreichend. Unterkategorie Sonstiges Packsystem: HMG Drybag 44l (am Anfang GG Packliner) Da mein Rucksack nicht gänzlich wasserdicht ist, hatte ich zwei "Drybags" iin Benutzung. Zu Beginn in Deutschland den GG Packliner (Plastik). Ich war nicht zufrieden mit dem Teil. Er hat Nähte am Boden, wodurch Wasser (gerade am Anfang in den regnerischen ersten zwei Wochen) durchgedrungen ist, wodurch mein Schlafsack leicht nass wurde. Löcher durch auf- und zupacken kamen auch schnell rein. Habe diesen dann durch den 15g schwereren HMG Drybag 44l abgelöst und danach keine Probleme mehr gehabt. Das wird auch so bleiben. Wenn der Sack den Geist aufgibt, hole ich mir den exakt selben nochmal. Bin sehr zufrieden damit und hat auf 1400km keine Mucken gemacht. Auf die 15g pfeif ich dann. 2x Ziplock Beutel, HMG Stuff Sack Drawcord 1x Ziplock Beutel für Erstehilfe und Hygiene den anderen für Elektronik. Hat wunderbar geklappt. Was nicht gut geklappt hat, war der Drawcord Sack von HMG. Das Teil hat schnell den Geist aufgegeben und es ist (ganz leicht) wasser durchgedrungen. Mal sehen mit was ich das ersetze.
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  33. Cool, danke fürs Update! Die Teilungsnähte hab ich übrigens bei dem kibadoo Schnittmuster nie genutzt, sondern immer in einer Farbe genäht. Das Schwierigste ist das Stoff-Aussuchen, ne? ;-)
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  34. Sieht klasse aus! Alpha Fleece habe ich auch schon bei mir liegen. Möchte mir auch so ein ähnlichen Pulli machen. Wenn das dann auch so gut wird, wäre ich mächtig glücklich. Habe auch klassischen Leggings Stoff als Restposten erworben, wollte daraus eine Radlerhose für unter die Shorts nähen. Hatte all die schönen Pläne ganz verdrängt.
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  35. (Die Tour ist schon ein Weilchen her, aber ich hab kürzlich mal wieder die Fotos – alle selbstgeknipst – durchgeblättert und hatte Lust kurz was dazu zu schreiben.) Mitte Februar 2018, nasskaltes und trübes Wetter in Deutschland. Seit Wochen keine Sonne mehr gesehen. Dringend nötig: eine kurze Auszeit in den Frühling. Wärmere Gefilde, von Süddeutschland aus gut mit Fernbus/Bahn erreichbar? Die Wahl fällt auf Ligurien, genauer: Cinque Terre. Wettervorhersage: 10 bis 13 °C, wechselhaft, meist trocken. Eine eher spontane Entscheidung: am Mittwoch beschlossen, am Samstag Abend los. Flixbus über Nacht bis Genua, Regionalbahn nach La Spezia. Vor zur Landspitze bei Porto Venere, dann durch Cinque Terre, mal schauen wie weit wir kommen. Es geht mal an der Küste entlang, dann wieder steil die Weinberge und Olivenhaine hinauf und durch die Wälder, wieder runter zum nächsten bunten Städtchen … immer auf wunderschönen Wegen – und um diese Jahreszeit total einsam! Dass auch die meisten Hotels und viele Restaurants noch geschlossen haben, ist dank Zelt und Kocher kein Problem. Übernachtung: 1× Berghütte (Rifugio Muzzerone), 2× Zelt, 1× Hostel in Framura. Im steilen Gelände ist es gar nicht so leicht ein geeignetes Plätzchen fürs Zelt zu finden! Wie gut dass die einsamen Wallfahrtskirchen außerhalb und oberhalb der Städtchen meist einen ebenen Vorplatz mit Wiese (und herrlicher Aussicht!) haben … Einkaufsmöglichkeiten für frische Lebensmittel finden sich dagegen immer wieder. Trinkwasser ist vollkommen unproblematisch, in jedem Ort gibt es Brunnen. Unten am Meer mildes frühlingshaftes Wetter, Zitronenbäume mit reifen Früchten, duftende Kräuter, Sonne! Oben auf dem Bergkamm eher kühl und schon auch mal feucht, was aber fürs Wandern schon in Ordnung ist. Nachts auch noch kalt, an einem Morgen sogar ein Hauch von Schnee bis knapp oberhalb des Lagerplatzes – es ist eben doch erst Mitte Februar und wir sind auf fast 400m. Von Moneglia wieder mit der Bahn zurück nach Genua. Altstadtbummel, bisschen durch die Markthalle schlendern, lecker Abendessen, Fernbus über Nacht zurück nach Hause. Ein rundum gelungener Kurztrip.
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  36. Erfahrungsbericht/Guide CLDT- Croatian long distance trail - 475km Rijeka - Omis Meine Vorerfahrung besteht aus 2018 PCT(2100km), 2019 Kungsleden(200km), 2021 Westweg+Teil HW5 (350km) + kleine Touren. Vorinformationen: Zeitraum (geplant): 03.09 bis 30.09 Zeitraum (gemacht): 4 Zeros, 17 Wandertage Kilometer: 475 km, ~19.000 hm, ~23 km/Tag, ~1000 hm/Tag Navigation: CLDT Guthooks (Atlas), OsmAnd Via Adriatica GPS, Via Dinarica Trail (white) Outdooractive Guthooks Daten o Start: Kilometer 1375 (nahe Rijeka) o Ende: Kilometer 1850 (Omis) Sections: Rijeka (5d)-> Zengg/Senj (2,5d)-> Karlobag (6,5d)-> Knin (3,5d)-> Omis Wir waren zu dritt. Eine Person ohne Erfahrung und eine weiter mit etwas Erfahrung Der CLDT war für mich mit Abstand der schwierigste Trail und ich würde ihn aktuell nicht weiterempfehlen, selbst für erfahrene Weitwanderer, außer man sucht ein einsames Abenteuer, bushwhacking und roadwalks. Die Schwierigkeit kumuliert sich hauptsächlich aus den folgenden Faktoren: Navigation. Der erst zwei Jahre alte Trail ist in vielen Fällen eine Linie auf dem GPS. Ja, es gibt teilweise „Markierungen“ (Roter Kreis mit weißem Punkt) and Felsen und Bäumen, die Trails fühlen sich jedoch so an, als würde man der erste sein, der sich diesen Monaten durchschlägt. Vor allem im ersten Abschnitt, sowie im Abschnitt Karlobag ->Knin. Die erschwerte Navigation führt zu extrem langen Laufzeiten, sowie einem ständigen suchen des Weges mit GPS. In den Nationalparks Nord und Süd Velebit ist die Navigation deutlich einfacher. Der Hauptteil des Trails besteht aus Dirtroad, etwas Asphalt, Trail und dann nenn ich es mal „Offtrail“. Die Trails an sich gehen oft steiler auf losem oder festem Stein und direkterem Weg. Dazu muss man aber sagen, dass wir auch die Tages Höhenmeter unterschätzt haben. Wasser. Nachschub bekommt man durch Brunnen. Wenn man sich nur auf geschlossene, gepflegte Brunnen verlässt, sollte man je nach Laufdistanz und Verbrauch mit ca. 6,5 – 7,5L Kapazität rechnen und abständen von 20-35 km. Es gibt öfter offene Brunnen, dort sind jedoch oft lebende Insekten, wie auch tote Tiere (z.b. Mäuse/Vögel) drin. Tiere (nervig). Hütehunde, Streuner/Grundstückshunde, Kettenhunde, Wölfe, Bären, Mäuse, Schlangen, Skorpione. o Hunde: Hütehunde (so große Hunde hab ich noch nie zuvor gesehen) sollten unbedingt umgangen werden. Die meisten aggressiveren Streuner konnte man mit Stein aufheben vertreiben. Ich empfehle „normalen“ Grundstückshunden eine defensive Haltung einzunehmen, die sind oft sehr lieb und freundlich aber auch auf der Suche nach Abenteuer. Wenn man diese also nett begrüßt, folgend sie einem. Ein Hund haben wir nach 25km bei der Polizeistation abgegeben, ein andere hat der Besitzer zufällig nach 1,5 Tagen entdeckt und wieder eingesammelt. o Wölfe und Bären: Wir haben nur die Exkremente von Wölfen entdeckt, sonst keine Spuren. Sie sind aber auf jeden Fall vorhanden. Bären waren deutlich präsenter als erwartet, und wir haben regelmäßig Spuren und Kot entdeckt. Essen haben wir nachts deshalb immer aufgehängt. o Mäuse sind immer präsent, vor allem in den Hütten. Dort hingen derzeit im Nordvelebit Warnhinweise über Hanta Viren. Dort war es dann weniger entspannt und erhöhte Hygiene erforderlich. o Schlangen haben wir eine Hornviper, sowie eine undefinierte Schlange gesehen. Beide saßen auf Brusthöhe in Sträuchern. Das macht vor allem keinen Spaß, wenn man sich durchs Gestrüpp kämpfen muss. Ein Skorpion wurde beim Versuch das innen Zelt zu erklimmen verscheucht. Der Bora, kroatischer Wind. Abends ist es meist windstill, jedoch zieht es nachts ziemlich heftig an und man sollte sich immer einen Windgeschützten campspot suchen, wenn man denn einen im steinigen Boden findet. Tagsüber windet es vorallem auf den hohen Bergen ab ~1300. Am stärksten waren die Winde nach Knin durch das Dinara Gebirge. Klima. Wie zu erwarten war es tagsüber sehr heiß und nachts kälter. Durch den Wind und meistens eine Höhe von 800 – 1000m war es jedoch in der Nacht deutlich kälter als erwartet. Ich schätze im Durchschnitt 4-10 Grad. Einsamkeit. In dem kompletten Zeitraum haben wir mit einem kroatischen Wanderer für 10 km den Weg geteilt. Ansonsten haben wir noch eine 3er Gruppe, sowie zwei weiter deutsche in den Nationalparks getroffen. Diese sind jedoch in die andere Richtung gewandert. Ansonsten hat man sich von den Lokals nicht sehr willkommen gefühlt. Fehleindruck. Die Facebookseite des CLDTs, sowie die noch größere Via Adriatica Facebookgruppe, sowie weitere diverse Internetseiten suggerieren einen beliebten, ausgebauten Trail mit enormen Supportnetzwerk. Am meisten Information habe ich von einer anderen deutschen Wanderin bekommen. Die Trailangels bestanden aus einer 30 Personen Gruppe, die zwar „aktiv“ ist, jedoch uns nicht wirklich weiterhelfen konnte. Minenfelder. Uns wurde gesagt, dass im Abschnitt Karlobag -> Knin sogenannte „mine suspicious areas“ sind. Markierungen, Schilder oder ähnliches haben wir dort nicht gesehen. Zur Entspannung hat die Information nicht beigetragen. Minenfelder hatten wir dann im Abschnitt Knin -> Karlobag am zweiten Tag. Dort waren rechts und links vom Weg mehr schlecht als recht Schilder aufgestellt. Hier sollte man den Weg logischerweise nicht verlassen. Wie nach dem Text wohl zu erwarten hat mir der Trail nicht sehr gut gefallen. Erlebnisse, die mir das Weitwandern Wert machen sind größtenteils ausgeblieben. Die Aussichten aufs Meer, sowie die Sonnenuntergänge waren natürlich atemberaubend, genauso wie verschiedenen andere Erlebnisse natürlich auch großartig waren. Jedoch haben für mich die negativen Faktoren, die mich gestresst haben, deutlich überwogen. Vielleicht fällt es anderen Wandern ja etwas leichter. Über weitere Fragen freue ich mich. Falls jemand anderes schon Teile des CLDTs gewandert ist, freu ich mich über seine/ihre Meinung. LG LJMiller (Bilder hab ich irgendwie nicht hinbekommen hochzuladen) IMG_3951.heic IMG_3915.heic
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  37. Mars

    Grenzgebiet im Tessin

    Nach dem Schweizer Forumstreffen kann ich natürlich nicht ein Jahr lang zu Hause rumsitzen. Also fahre ich nach Bellinzona im Tessin. Eigentlich wollte ich nach Airolo, aber dafür hätte ich fast eine Stunde lang auf den nächsten Zug warten müssen. Wer will das schon. Zugfahren in der Schweiz ist schön. Nimmt man nicht die Pendlerzüge, verkehren die Züge sogar pünktlich, wobei mir dies herzlich egal ist, ich muss nirgendwo irgendwann sein. Ich will auch die Pendler nicht belästigen, deshalb fahre ich mitten am Nachmittag. Kurz vor drei bin ich da. Ein fleissiger Bahnmitarbeiter putzt gerade eine Schmiererei weg und schon bin ich aus Bellinzona raus. Mein erstes Ziel: Die Ceresiohütte auf 1773 Meter. Bellinzona liegt dummerweise nur auf 241 Meter. Die Steigung ist dennoch sehr moderat. Der Weg besteht aus einer alten Strasse mit wunderschönen Steinarbeiten. Vor der Erfindung von Asphalt wurden die Strassen mit Naturstein gepflastert. Heutzutage sind solche Strassen fast nicht mehr kommerziell in Stand zu halten und sie verlottern deshalb immer mehr. Jedoch wurden zum Bau teilweise massive Steine verwendet, diese halten wohl über Jahrhunderte. Es ist Kastaniensaison, die stachligen Kastanienschalen liegen überall herum und fallen auch von den Bäumen. Hinfallen wäre jetzt dümmer. Bald schon erreiche ich eine Alp. Zunächst fällt mir nur der Zaun auf, weit und breit ist kein Vieh sichtbar. Der Boden ist jedoch gefroren. Ich schaue gewohnheitsmässig in den Wald neben der Weide - huch, da ist was: Ein ausgewachsenes Schottisches Hochlandrind. Wahrscheinlich der Bulle. Er steht wie versteinert da, nach seinem anstrengenden Tagwerk erholt er sich wohl abseits seiner Herde. Die Herde befindet sich gute 50 m weiter. Wie üblich quer über den Wanderweg verstreut. Die kleinen Kälber sehen niedlich aus, jedoch sind ihre Mütter in der Nähe. Ich muss dennoch nahe an der Kälbern vorbei, eine Mutterkuh muht mich an. Die Alp war im ersten Weltkrieg eine Stellung der Schweizer Armee, der Schützengraben ist immer noch erhalten, samt der Nischen für die Munition. Einer modernen Strasse entlang geht es zur nächsten Alp. Wildschweine haben mehrere Weiden komplett umgegraben. Ein Schild sagt warum: Bandita di caccia, Jagdverbot. Ich habe keine Ahnung von Alpwirtschaft, vielleicht erholt sich die Wiese über den Winter, momentan gibt es aber für Weidevieh gar nichts mehr zu fressen. An der Hütte marschiere ich vorbei, ohne mit der Wimper zu zucken. Es wird aber Zeit einen Schlafplatz zu suchen. Vorzugsweise ausserhalb des Sichtbereichs einer Alp. Ich wandere weiter der Strasse entlang, die plötzlich in einem Tunnel mündet. Eine Inschrift über dem Tunneleingang verrät den Sinn des Tunnels: 1941, die Armee wollte diese Alpen im Kriegsfall schnell erreichen können. Leider weiss ich nicht, ob die Häuser in der Nähe bewohnt sind und wandere noch ein wenig weiter. Die Landschaft ist spektakulär. Schöner ist es auf dem PCT auch nicht, leider ist der Abschnitt hier bis hierhin noch keinen km lang. Schliesslich finde ich eine erhöhte Ebene auf 1800 m. Ob das gut kommt? Ich habe die Neo Air eingepackt statt der XTherm und den 20 F Quilt. Die Temperaturen sollen ungefähr auf den Gefrierpunkt fallen. Also los, Zelt aufgestellt, ins Patagucci Capilene Air Pyjama gesprungen und siehe da: Die ganze Nacht habe ich fast zu warm. Die Neo Air gerät jedoch an die Grenze. Wenn ich auf der Seite liege, kühlt sie wohl zu fest ab. Am nächsten Morgen ist der Boden von einer Reifschicht bedeckt, das Zelt ist aber trocken, in der Nacht war es klar. Nun rasch wieder alles zusammengepackt, ich bin nicht 100 % sicher, dass ich hier überhaupt übernachten darf (Kühe dürfen aber weiden). Weiter geht es in der Landschaft mit PCT Qualität. Die Tourismusförderung hat mir offenbar fürs erste eine Gams zugewiesen: Geduldig posiert das Tier minutenlang auf einem Hügel vor dem Weg. Schliesslich überquere ich ein Krete und befinde mich wieder auf derselben Seite des Berges, auf der ich gestern herkam. Die Tourismusförderung hat nun Hirsche als Kundenbindungsmassnahme aufgeboten. Ich sehe ein Gruppe tief unter mir. Ein Bulle mit Familie. Kaum gehe ich weiter, erscheint schon die nächste Gruppe. Sie bewegen sich schnell und ziehen zur anderen Gruppe. Leider war es das dann aber auch schon mit der PCT Umgebung. Kaum überschreite ich die Grenze zu Italien, wird alles kahl. Wald gibt es schon, aber nur weiter unten. Ein Blick auf meine Karte (nun mapy.cz wie am Treffen besprochen) offenbart ein Problem. Gehe ich weiter in diese Richtung, lande ich am Comer See. Dahin will ich aber nicht. Also folge ich einer Strasse bis zur nächsten Hütte. Dort gibt es ein Schild für Partisanen und das Ende des 2. Weltkrieges. Hier in Italien war dies in den letzten zwei Kriegsjahren ein Bürgerkrieg. Ich gehe um die Hütte herum und finde eine Gedenktafel. Die Abteilung Gramsci traf hier im April 1945 auf Soldaten des faschistischen Italien. Drei Partisanen fielen im Gefecht, ein Vierter, Primo “Falco” Mafiolli wurde gefangen genommen und später im Dorf ermordet. Die Abteilung Gramsci gehörte zur Garibaldi Brigade, die 52igste war nach ihrem Gründer Luigi Clerici benannt. Unten im Dorf gibt es ein Museum zu dieser Zeit. In Dogo wurde auch ein gewisser Herr Mussolini zum letzten Mal festgenommen. Ich bin gerade ziemlich froh, leben wir in friedlichen Zeiten. Die Grenze hier ist unbewacht, dies war aber nicht immer so. Die italienische “Guardia di Finanza” unterhielt hier oben eine ständige Präsenz, da je nach Zeit mehr oder weniger geschmuggelt wurde. Später komme ich an einem Gedenkstein aus dem Jahre 1890 für einen Beamten der Guardia di Finanza vorbei. Das Gelände ist gerade ziemlich offen, kein einziger Baum spendet Schatten. In Italien muss der Jagddruck auf die Hirsche kleiner sein als in der Schweiz. Ich sehe ein ganzes Rudel unterhalb der Strasse, die Bullen röhren vergnügt vor sich hin. Bald wird der Weg wieder steiler. Bei der Boccetta di Sommafiume kehre ich in die Schweiz zurück. Eine Abzweigung ist ein wenig unklar, ich nehme einen Weg nach unten. Zunächst denke ich, eine Schafherde kommt mir entgegen, doch es sind zwei Hunde mit Glocken. Gefolgt von drei bewaffneten Männern. Nichts wie weg hier, die Hunde scheinen mir nicht sympathisch. So wie sich die Herren bewegen, können sie auch noch nicht besonders viel Wild gesehen, geschweige denn geschossen haben. Ihre Hunde rennen ins Gebüsch, die Herren nehmen ihre Gewehre in Anschlag. Dummerweise kommt grad gar nichts aus dem Gebüsch heraus. Keine 100 Meter von dieser Jagdgesellschaft entfernt sehe ich eine ganze Gamsfamilie. Sie liegen einfach ziemlich weit oben und ich hoffe in Italien. Über den Weg links kam die Jagdgesellschaft, die Gämsen haben es sich rechts auf dem Gipfel bequem gemacht. Ich nehme nun den Pfad in Richtung Monte Bar. Es gibt nur ein Problem: Der Pfad ist das reinste Absturz-Bingo. Schmal, über Felsen, stellenweise extrem steil, ich muss mich wirklich festhalten. Der Weg ist eigentlich nicht markiert. Ein Idiot hat ein Felsmännchen gebaut, das aber auf der falschen Seite eines Hügels steht. Bei Nebel ist dies wirklich gefährlich. Rasch räume ich das Teil ab. Ich wüsste nicht wie ich diesen Weg bei Nebel oder Regen meistern soll. Ein Forist möchte offenbar nächstes Jahr die Schweiz umrunden, ich hoffe, er erwischt gutes Wetter hier. Oder er geht gleich dem Comer See entlang und geniesst die Italianita dort unten. Schliesslich gelange ich auf einen Gipfel, es ist der Monte Gazzirola. Nun ist es 17 Uhr, ich könnte auf den Monte Bar weiterwandern oder halt hinunter nach Colla. Es gibt noch ein weiteres Problem: Nebel oder Wolken wehen aus der Richtung von Lugano hier hinauf. Ich kenne den Weg aus der Richtung des Monte Bar, er ist nicht mehr gefährlich aber halt ziemlich exponiert. Also runter zur nächsten Alp. Die Strasse wurde mit viel Beton ausgebaut, schön ist anders. Im letzten Tageslicht treffe ich in Colla ein, 3.5 Stunden später komme ich wieder in Zürich an.
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  38. Moin Moin, ich bin noch sehr neu hier und dachte mir, ich trage mal etwas zur algemeinen Erbauung bei. Als letztes war ich in der Umgebung von Scheeßel unterwegs. Ist vielleicht dem einen oder anderen bekannt, durch das große, jährlich stattfindende Open Air Festival bekannt. Der Ort befindet sich im Landkreis Rothenburg/Wümme. Hier gibt es 24 hervorragend ausgeschilderte Wanderungen, die sich teilweise überschneiden, sprich, auch miteinander kombiniert werden können. NORDPFADE bei google eingeben und zack, wißt Ihr, wovon ich rede. Kürzlich habe ich mir meinen ersten UL Rucksack zugelegt. Den Gossamer Gear, Murmur. Der sollte mal getestet werden, aber bitte in Gefilden, wo man nicht für 3-4 Tage Lebensmittel mit schleppen muß. Da bot sich der folgende Trip an… Ich bin mit der Bahn angereist, Scheeßel liegt an der Metronom Trasse, von Bremen nach Hamburg. Am selben Tag bin ich dann ganz gemütlich die ca. 15 km Wanderung „Wümme und Vareler Heide“ gelaufen. Sehr schöne, abwechslungsreiche Wanderung, mit Wald, Wiesen und Heide Abschnitten. Geschlafen habe ich dann auf dem Campingplatz in Scheeßel! Waidmannsruh heißt er und liegt direkt an der Rute und am Stadtrand von Scheeßel. Sehr sehr nette Campingplatz Betreiberin!! Billig ist es auch noch, nur 6€ die Nacht!! Am nächsten Tag lief ich dann die Wanderung „Kirchsteg-Moore-Bäche“. Die Strecke betrug ca. 21 Km, mit dem Marsch quer durch den Ort, um an den Startpunkt zu gelangen, insgesamt so 24-25 km. Auch eine sehr schöne Wanderung, vor allem wenn man sich Zeit nimmt und an den Mooren, die man passiert, kleine Abstecher nach links und rechts macht. Der Kirchsteg, der als Highlight beschrieben wird, ist allerdings nur eins, wenn das Wasser über die Ufer getreten ist, was in meinem Fall aber eben nicht der Fall war. Einziges wirkliches Manko war der hohe Anteil an Asphaltierten, oder mit Betonplatten gepflasterten Abschnitten. Alles in allem aber ein hervorragender Kurztrip, der Spaß gemacht hat und der Rucksack hat sich ebenfalls bewährt!
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  39. Mars

    Jura Höhenweg 2021

    Da stehe ich nun, nicht wesentlich klüger als zuvor, aber eben auch nicht so frei in meinen Bewegungen, wie ich mir dies wünschte. Zugang in die USA soll bis Weihnachten nicht erlaubt sein, sagen die Reiseexperten von Lufthansa, nun hat aber offenbar Joe beschlossen, im November wieder zu öffnen. In Kalifornien waren ausserdem zeitweise alle “National Forests” wegen Zu geschlossen. Das Zu hatte einen ernsten Hintergrund: Die Feuerwehren waren absolut am Limit, es gelingt ihnen kaum, die Dörfer vor den Waldbränden zu schützen (was grundsätzlich echt schwierig ist, die Häuser dort sind eigentliche Molotowcocktails, gebaut aus Holz, dass während Jahren schön nachtrocknen konnte, oftmals komplett mit hübschem Gastank im Garten, romantisch gebaut unter fetten Tannen. Leider können sich die wenigsten da Häuser wie in Australien leisten, weil feuerfeste Bauweise eher teuer ist). Alleine am Dixie Feuer waren zeitweise ein Viertel aller Ressourcen, die in Kalifornien zur Verfügung stehen, gebunden - und der PCT dort ist bis auf weiteres geschlossen. In Europa kaum vorstellbar, aber wegen Covid wurden Häftlinge entlassen, die fehlen nun bei der Brandbekämpfung. Seit letztem Jahr können sich immerhin ehemalige Häftlinge auch in Freiheit bei den Feuerwehren bewerben. Zuvor ging das nicht. Der PCT war bis am 15. September in ganz Kalifornien faktisch geschlossen. Die armen SOBOs, die sich durch Washington und Oregon gekämpft hatten, kamen auf dem PCT nicht mehr weiter. Einige wichen auf den Colorado Trail aus. Gemäss sicherlich hoch objektiven Einträgen auf IG kamen sie dort wenigstens gut voran. Ich sitze also in der Schweiz und mache nicht sonderlich viel. Nichts wie los auf meinen Haustrail, den Jura Höhenweg. Es gab dort immerhin einen echten Waldbrand, gebrannt haben jedoch ca. 50 mal 20 Meter. Innerhalb einer Stunde war das gelöscht. Zunächst brauche ich aber neue Schuhe. Ich entscheide mich für einen Hybridschuh: Den Hoka One One Challenger ATR 6. Speedgoats sind wie immer ausverkauft, die Leute reisen sich die Schuhe in den Läden aus den Händen. Wer etwas von sich hält, führt diese Schuhe nun in den Bergen spazieren. Der Schuh ist zumindest hier nun ähnlich verbreitet wie früher der Scarpa Mojito. Das harte Los der SUL-Avantgarde: Die Nachahmer kaufen uns unsere Produkte vor der Nase weg. Ich wollte aber ohnehin gerade keine Speedgoats, weil es doch etliche Abschnitte an Waldstrassen und auch mal geteerte Hauptstrassen gibt. Eine suboptimale Entscheidung, wie sich später herausstellen wird. Die erste Nacht verbringe ich keine fünf Kilometer vom Start des Trails entfernt. Ein Fluch meiner Faulheit, ich war erst um 19:00 Uhr dort. Ich finde jedoch eine Lichtung, sehr wohl gut verborgen. Der Quilt ist fast zu warm. Am nächsten Tag geht es heiter weiter. Der Tag verläuft unspektakulär, tief im Kanton Aargau. Motorradfahrer lärmen, Hunde bellen. Unsere Mini-AfD. Die beiden wurden abgewählt, sicherlich äusserst schade. Ich habe aber Mühe, einen gescheiten Schlafplatz zu finden - es ist einfach alles ziemlich steil und so laufe ich immer weiter, 42 km weit. Ich finde schliesslich was tief im Wald aber von den Wegen dennoch erkennbar. Meine Horrorvorstellung ist immer ein Hundehalter, der seinen Hund laufen lässt. Ein Blick auf die Karte würde mich beruhigen. Auch bei seniler Bettflucht wird kaum jemand 1.5 Stunden zu meinem Standort laufen, es gibt nur ein paar Bauernhöfe in der Nähe. Am nächsten Tag freue ich mich bereits geistig auf eine fette Bratwurst und Rösti auf dem Hauenstein. Pustekuchen, alles ist geschlossen, deshalb ziehe ich weiter, nach Balsthal hinunter. Man gibt sich ja hoffentlich Mühe, alle Regeln und Vorschriften einzuhalten... Spontan gehe ich meine Eltern besuchen, nach zwei Nächten in der tiefsten Wildnis habe ich das ganz sicher verdient. Mein Vater macht eine Bemerkung wegen meinem Gewicht. Frechheit, soll doch grad selber in der Spiegel schauen. Am nächsten Tag geht es am Nachmittag wieder zurück nach Balsthal und von dort aus den Hügel wieder hoch. Ich finde einen genialen Schlafplatz, bereitgestellt von der tapferen Schweizerarmee. Ein riesiges Schild mit dem Datum des WK’s im 2016, eine Bausappeur-Kompanie hatte gerade nichts besseres zu tun, also haben sie einen Picknickplatz erstellt. Es gibt ein kleines Kies-Plätzchen, ein Tisch sowie eine kleine Trockensteinmauer. Die Steine wurden jedoch lieblos aufgeschichtet, der Zivildienst baut die viel schöneren Mauern. Natürlich ist der Platz nicht auf der Karte verzeichnet und entsprechend bereits halb zu gewuchert (und er liegt unterhalb der Krete im Wald, die Picknickplätze oben auf der Krete erfreuen sich grosser Beliebtheit und ich hatte gerade keine Lust alle Schweizerbegriffe in verständliches Deutsch zu übersetzen, Entschuldigung). Am nächsten Tag geht es nicht sonderlich weit, ich will eigentlich an einem bekannten Schlafplatz auf dem Grenchenberg übernachten. Kaum habe ich mein Lager aufgestellt, höre ich Motorengeräusche und natürlich hält der Traktor genau auf der Wiese vor meinem Lager. Jugendliche kommen in den Wald. Ein Dickicht schütz mich, sie lärmen jedoch herum und sind zeitweise auch in diesem Dickicht. Vorsichtshalber baue ich meine Trekkingstöcke aus dem Zelt aus. Es ist eine dumme Situation. Suchen die mich? Möglich ist es. Nach einer Stunde habe ich genug. Es steht wohl ein längerer Nachtmarsch an, weil es nun viele private Ferienhäuschen gibt. Doch ich habe Glück. Eine Hundertschaft von Motorradfahrern hat sich an der nächsten Kreuzung niedergelassen. Genau was ich jetzt brauche. Ich frage um Erlaubnis, dann stelle ich mein Zelt auf. Nicht ohne Schwierigkeiten: Der Boden ist super steinig, ins hohe Gras wollte ich eigentlich nicht. Natürlich bietet mir der Oberkradfahrer sofort einen Hammer an. Ähem, meine Heringe sind aus Carbon, ein Hammer ist da eine sehr schlechte Idee. Alle tragen übrigens Flecktarn-Hosen, eher suspekt. Immerhin, am nächsten Morgen trägt der Chef ein “Die-Toten-Hosen” Shirt, also eher auf der sympathischen Seite. Die Motorräder sind auch eher auf der preiswerten Seite, ich sehe keine 70k Harleys aber natürlich viele BMW GS und ältere Japaner. Zunächst muss ich jedoch alle Schnecken von meinem Zelt entfernen. Dann steht aber eine anstrengende Etappe an: Auf den Chasseral hinauf. Es regnet leicht, aber immerhin ist die Schlucht hinunter wieder offen, wegen Steinschlag war sie längere Zeit zu. Meine Schuhe rutschen auf nassen Steinen. Dies ist weniger ideal. Unten an der Schlucht treffe ich auf einen Langstreckenwanderer. Er hat seine Mitbringsel um einen Brunnen herum ausgebreitet. Ich registriere aus den Augenwinkeln einen halbwegs tauglichen Rucksack und ein Sitzpad. Aber auch eine riesige Nalgene-Flasche. Nichts wie weg hier, mit solchen Menschen will ich nicht gesehen werden. Abgesehen davon, tropft der Brunnen nur, weshalb ich mich mit dem Spruch “C’est pas grande chose” rasch davon mache. Ich nehme noch eine Verbindungsetappe durch Le Paquier mit. In diesem Dorf ist der Zivildienst daran, die alten Trockensteinmauern wieder herzurichten. Das Resultat ist wunderschön, der ganze Ort sieht schon viel besser aus. Übernachtet wird wieder tief im Wald, den Kuhglocken-Soundtrack trotzdem stets fest am Ohr. Endlich: Trail-Magic auch in der Schweiz! Am nächsten Tag geht es zum Creux du Van, einer hohen halbkreisförmigen Felswand. Dort gibt es sogar Steinböcke und es gibt auf IG eigentlich kein Foto von der Location ohne Steinböcke. Wer diese nicht sieht, ist folglich sicher ein grosser Idiot, IG hat bekanntlich immer recht. Der Tag verläuft richtig gut. Ich stehe erst um 8 Uhr morgens auf und ich gönne mir eine lange Pause auf dem Vue des Alpes. Mein Sportkollege trifft auch ein, er spricht kein Französisch, jedenfalls muss er der Verkäuferin mit Gesten erklären, was er will. Ich wette, er kennt nicht mal den Wasserhahnen neben den WC’s. Seine riesige Nalgene Flasche ist jedoch gefüllt, wahrscheinlich hat er eine Viehtränke benutzt. Mittlerweile trage ich einen Seitenschneider und Baustellen-Handschuhe mit, jedoch traue ich mich nicht, einen riesigen Steinhaufen auf dem Mont Racine umzuwerfen. Es hat zu viele ältere Menschen hier, ich will nicht negativ auffallen. Ich sammle aber fleissig alle Kleber mit “Irgendwer le chemin” und “Irgendwer ton createur” ein. Wanderwegschilder sind für alle da, auch für jene, die nichts mit diesem Glauben am Hut haben, die Kleber sind hässlich und manchmal sogar über die Hinweise gepappt. Der Seitenschneider kommt übrigens auch zum Einsatz, aus rechtlichen Gründen ist mir aber gerade entfallen, wann, wie und wo. Wie schon andere Foristen berichtet haben, gibt es nun tatsächlich riesige Schilder, z.B. auf der Hasenmatt, dem höchsten Punkt im Kanton Solothurn, mit Werbung für eine dümmliche Tageszeitung und einem Sportgeschäft, irgendeine “Challenge”. Diese Schilder sind aber wie gesagt riesig und lassen sich nicht so leicht demontieren, geschweige denn abtransportieren. Dummerweise hatte ich gerade keine GWS 12V-76 Professional von Bosch zur Hand. Abgesehen davon, hatte es dutzende andere Menschen und ich will niemandem den Tag verderben. Ich halte es dennoch für eine Frechheit, sogar die Berggipfel mit Werbung zu verunstalten. Bitte kauft nicht mehr bei Ochsner-Sport ein (immer in der Schweiz), deren Sortiment ist ohnehin für UL wenig geeignet. SportXX von Migros ist aber auch nicht ideal unterwegs. In ihrer Werbung für Regenjacken ist eine Familie zu sehen, die glücklich und zufrieden einen Steinturm baut. Liebe Freunde, habt ihr schon mal was von LNT gehört? Herr Steinbock nimmt mich ins Visier... Der Abstieg nach Noiraigue ist nichts für schwache Nerven, ich treffe gerade noch rechtzeitig ein, um mir im Laden ein paar Power Rades und eine Eiscreme zu kaufen. Dann beginnt der beschwerliche Aufstieg zum Creux du Van. Ich wandere stets in den letzten Sonnenstrahlen und der Weg hat mehr nasse Steine und Platten, als mir mit diesen Schuhen lieb sein kann. Mit Vibram Megagrip unter den Speedgoats wäre das nicht passiert. Oben angekommen, sehe ich mich erneut gebremst: Die Steinböcke sind da! Ich fotografiere wie wild, natürlich mit entsprechendem Abstand. Ein grosser Bock kommt trotzdem auf mich zu, wahrscheinlich mag er es nicht, wenn ich seine Kinder oder Partnerinnen fotografiere. Rasch tauche ich im Schutz einer Kuhherde unter. Der Bock könnte locker über die Mauer springen, ich will nicht als Steinbockbelästiger in der Zeitung erscheinen. Oder banaler: Herr Steinbock ist sich wahrscheinlich gewohnt, von Menschen gefüttert zu werden... Eine junge Dame hat es immerhin in besagte dümmliche Zeitung geschafft, indem sie sich nackt auszog und Kälbchen streicheln gegangen ist. Es gibt wirklich überall Hinweisschilder auf Mutterkühe, entsprechende Unfälle und sogar Todesfälle, auch unter Bauern. Die Dame ist aber gleichzeitig stolze Impf- und Massnahmengegnerin. Da kann traut mensch natürlich überhaupt keinen Warnungen mehr, wahrscheinlich denkt sie, diese seien von Bill G. hingestellt worden, um die Menschen zu manipulieren. Da sie den kompletten Durchblick hat, fällt sie natürlich nicht darauf rein. Sie wurde prompt von einer Mutterkuh aus dem Feld vertrieben. Bevor jemand fragt: Ich halte Impfskeptiker zumindest teilweise für bescheuert. Es gibt wirklich sehr viele Kuhherden auf diesem Trail, manchmal muss man mitten durch. Ich kapituliere nur einmal und folge dem Zaun auf der Aussenseite. Die Kühe stehen so dicht, dass wenn eine sich erschrickt, eine andere mir auf die Pfoten stehen könnte. Danach müsste ich ein Spital aufsuchen, keine Lust. Gleich oberhalb der Felswand am Creux du Van stellen zwei junge Damen ihr Zelt im Naturschutzgebiet auf (ja, es ist Naturschutzgebiet, sie hätten ihr Zelt auf der anderen Seite der Mauer aufstellen können, aber da sind schon wieder Kühe). Wohl bekommts, das Zelt ist aus dem Grossverteiler, mit solchen Menschen will ich nicht gesehen werden. Hoffentlich gibt es einen schönen Wind, damit das Zelt die ganze Nacht angenehm und vor allem sehr laut flattert. Als vorbildlicher LNT Vorkämpfer steige ich brav in den nächsten Wald ab. Schon wieder 43 km. Zwecks Schonung meiner Knie reise ich dann nach Zürich zurück, damit ich den Mittwoch auf dem Zürisee verbringen kann. Es gibt da ein privates Boot, in der für mich angemessenen Grösse (der Grill ist eben fest eingebaut, auf dem Heck und wir waren nur 15 Personen, wodurch es auf diesem Kahn aufgrund der Länge sehr angenehm ist), ausserdem muss ich auch mal duschen. Am nächsten Tag geht es zurück nach Noiraigue, wieder an den Fuss der Felswand des Creux du Van. Ich trage zwar immer noch keine Speedgoats, aber immerhin Topo’s mit Vibram Sohle. Wesentlich rutschfester. Ich nehme nun eine andere Route hinauf, weniger spektakulär aber im Regen genau was ich brauche. Natürlich ist es wieder 17:00 Uhr bis ich da bin, dafür finde ich wiederum einen guten Schlafplatz. Die Armee übt allerdings mit automatischen Waffen. Sie müssen mit Fahrzeugen unterwegs sein und schiessen kleine Salven. Irgendwann haben sie aber auch genug geübt. Längst habe ich sogar die Einstellung für diffuses und rotes Licht an meiner Lupine Penta gefunden. Für die nötige Diskretion beim Beziehen von Lagerorten. Ich traue mich mittlerweile auch, mein Tarptent Notch auf einer Seite offen stehen zu lassen. Ich habe das partial solid Inner, es ist wirklich ein Traum. Leider aus dem alten traditionellen Dyneema, ich bin gespannt wann es die ersten Zelte aus Ecopac oder Ultra geben wird (Tarptent belehrt mich jedoch, dass diese neuen Laminate immer noch viel schwerer sind als das gegenwärtig verwendete Dyneema, sie beobachten die Situation jedoch und werden sofort wechseln, sobald die Firma Challenge ein leichteres Laminat zusammen geklopft hat. Dies ist höchstens wegen der Erfahrung von Tarptent dumm, die dann natürlich wieder bei null anfängt - und natürlich soll man sein Zelt gemäss LNT verwenden, bis es wie ein Fischernetz aussieht). Ausserdem liegt mein Aeon Li immer noch bei einem Bestatter in Boston. Saudumme Idee gewesen, wegen dem Porto und so, in meinem grenzenlosen Optimismus hatte ich halt gedacht.... Wenigstens bin ich nun stolzer Besitzer und nicht nur Eigentümer einer echten Therm-A-Rest XLite. Für die Gewichtsersparnis gegenüber der XTherm, wenn es für die Uberlite bereits zu kalt ist. Ich schlafe zu Hause auf einer 4 mm CCF, da will ich es wenigstens im Wald bequem haben. Beim Abstieg nach Ste-Croix überhole ich zwei Damen, sie sprechen Rätoromanisch. Ohne mit der Wimper zu zucken grüsse ich sie mit “Bun Di”. Sie schauen einigermassen verwundert und grüssen auf Deutsch zurück. Wir sind eben multikulturell genug, um uns im französischen Teil der Schweiz auf Deutsch zu grüssen aber eigentlich eine Drittsprache zu sprechen. In Ste-Croix geschehen noch Zeichen und Wunder. Schweiz Mobil hat vor einiger Zeit die Route geändert. Früher durfte man ca. 4 Kilometer auf einer hübschen Teerstrasse wandern, durch offenes Gelände. Für die Freunde von militärischen Bauten ein Leckerbissen, es gibt dort viele Bunker. Im Sommer war dies trotzdem eher mässig schön. So auf einer asphaltierten Strasse in brütender Hitze wandern bekanntlich alle Leute sehr gerne. Letztes Mal wurde ich dort auch von einem Hund belästigt. Nun verlässt man Ste-Croix in eine andere Richtung und kann nach einem kurzen Aufstieg im Wald einer Krete entlang wandern. Ich sehe wegen Nebel und Wolken gar nichts, aber bei gutem Wetter sieht man wohl auf den Genfersee hinunter. Es gibt sogar eine historische Panoramatafel aus dem 18. Jahrhundert. Nur übernachten kann man auf der neuen Route nicht, da Naturschutzgebiet. Immerhin sehe ich eine echte Gams. Schlafplatzsuche ist eine Challenge aber ich finde dann doch einen wunderbaren Schlafplatz. Es ist immer dasselbe: Einer nicht mehr genutzten Waldstrasse folgen, bis es keine Fussspuren mehr gibt, dann nach rechts oder links in den Wald. Ich liege also im offenen Wald aber eben trotzdem wunderbar verborgen. So ist es mir wirklich am liebsten. Auch grössere Viecher können wunderbar ausweichen, falls sie überhaupt des Weges spazieren. Am nächsten Tag steht dann trotzdem Asphalt auf dem Programm, hinunter nach Vallorbe. Dort wurde auch gebaut, der Dorfkern wurde aufgehübscht, es gibt nun ein kleines Museum zur ehemaligen Metalproduktion. Ich freue mich vor allem auf den grossen Lebensmittelladen. Nach ein paar Tagen wandern habe ich auch Gewicht verloren. Es ist ein grosser Unterschied ob man bei 180 cm Körpergrösse 95 oder 86 Kilo durch die Gegend wuchten muss. Ich fliege fast zum Dent de Vaulion hinauf. Ein Herr Goethe war auch mal da, natürlich kann man fast bis nach oben mit dem Wagen. Eine Familie hat es sich mit der Weissweinflasche an einem Tisch gemütlich gemacht. An meinem Stammplatz in Le Pont wird gerade geholzt. Vorsichtig ist die Porzellankiste, ich mag es nicht, mitten in der Nacht aufgeweckt zu werden. Also mache ich es mir ausser der Sichtweite tiefer im Hang bequem. In der Nacht umkreisen Wildschweine mein Zelt. Keine Sau ist frech genug mein Zelt zu inspizieren, aber sie graben den Waldboden auf. Und morgens um 4 Uhr befinden die Kuhhirten auf dem Feld unten am Hügel, es sei jetzt Zeit, die ganze Herde zu verschieben. Ein riesiger Krach. Am nächsten Morgen steige ich nach Le Pont hinunter, da ich am nächsten Tag im Bündnerland sein muss. Damit verpasse ich schon wieder das letzte Stück des Trails, aber wie immer, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Also bin ich bald wieder auf dem Weg nach Le Pont. Ich wandere ca. 1 Stunde und schon wieder muss ich mir einen Schlafplatz suchen. Ich steige tief in den Wald hinab und folge einem nicht mehr genutzten Weg. In der Nacht habe ich Migräne. Das ist dumm, weil mit Migräne kann ich nicht schlafen und damit nicht richtig wandern. Natürlich habe ich nicht einmal ein Alcacyl dabei. Wenigstens höre ich in der Nacht seltsame Geräusche. Entweder ist es eine Kuh im Stimmbruch, die in der Nacht das melodiöse Muhen übt oder ein röhrender Hirsch. Ich tippe auf letzteres. Dennoch schaffe ich es am nächsten Tag bis nach St-Cergue und auf den La Dôle. Ein Wanderer kreuzt vor mir den Weg, er lässt seinen Hund laufen und trägt einen HMG Rucksack. Keine 100 Meter weiter huscht ein hundeähnliches Tier unter einem Zaun durch. Entweder ein junger Säbelzahntiger oder der übliche Beutelwolf im Urlaub aus Tasmanien. Es war kein Fuchs, ich bin mir gänzlich, 100 %, sehr sicher. Im Nebel kann ich leider nicht genau erkennen, was es ist. Aussicht gibts auch Vom La Dôle aus geht der Trail bis nach Nyon hinunter. Oder von 1677 auf 400 Meter. Darauf habe ich beim besten Willen keine Lust und die Strecke ist hässlich. Ich muss diesen Abschnitt von Le Pont bis nach St-Cergue möglichst bald in der Dämmerung begehen, wenn die Kühe von den Weiden verschwunden sind. Mit etwas Glück werde ich dann hoffentlich Luchse sehen und Wölfe heulen hören. Es gibt ein Rudel hier, benannt nach dem Marchairux aber ich könnte auch in Le Pont einen Schlenker durch den Risoux machen, dem grössten zusammenhängenden Wald in der Schweiz. Als Wolf würde ich mich hier auch zu Hause fühlen. Leider kostet alleine die Fahrt hin und zurück über 80 Euronen (mit der Bahn). Wer mag, kann übrigens auch Eurotrek um die 1000 Franken bezahlen und dann die Strecke von Couvet nach Nyon in 7 Tagen zurücklegen. Der ganze Trail mit Eurotrek dauert 22 Tage und kostet an die 3000 Franken (Übernachtet wird nur in Hotels). Das kann ich mir beim besten Willen nicht leisten. Zurück in Zürich suche ich den Bächli Bergsport auf. Ich will neue Speedgoats und schaffe es sogar, mir ein Paar zu sichern. Mit demselben Schuh ist auch Herr Spielberg (Trailname) auf dem PCT unterwegs, es kann also überhaupt nichts schiefgehen. Die Arc’teryx Aerios FL (ohne GTX!) gibt es auch, in der Arc’teryx Boutique, leider nur für Frauen. Hätte ich sofort gekauft aber es gibt sie nur bis Grösse 42. Eine Teillieferung aus Kanada sei unterwegs, da seien dann auch welche für Herren darin. Ich will jetzt mal so richtig in die Berge. Die gibts auch, beispielsweise im Engadin.
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  40. 30. Juli - 21. August 2021 GTA 2021, Domodossola bis Quincinetto Zum vierten Mal bin ich in diesem Jahr auf der "Grande Traversata delle Alpi" (GTA) unterwegs, jenem rund 1000 km langen unglaublich schönen und wenig frequentierten italienischen Fernwanderweg durch den Westalpenbogen. Nachdem ich in den vergangenen Jahren in einer nicht logischen Abfolge verschiedene Abschnitte durch das Piemont absolviert habe, geht es in diesem Jahr in den Norden. Um genau zu sein, mehr oder weniger von der schweizer Grenze (nahe Domodossola) bis nach Quincinetto, dem tiefsten Punkt der GTA (abgesehen von Ventimilgia am Meer). Ziel ist also "die Pforte" zum Aostatal. Unterwegs verspricht der Weg den Glücklichen (mit gutem Wetter) eine Aussicht auf das Monte Rosa Massiv. GTA 2021: von Domodossola bis Quincinetto Nach einem arbeitsintensiven und reduzierten Corona-Jahr, freute ich mich wieder sehr auf die Berge: Das tägliche Gehen, die freundlichen Menschen in den kleinen Weilern im Tal und den ruhigen Berghütten ("refugios") in der Höhe. Statt Telefonkonferenzen, inneren Dialoge, das Kommen und Gehen von Gedanken, der unbändige Hunger am Abend, dann die unermessliche Freude über die Pasta und kulinarische Genüsse. Nicht zu vergessen den Hauswein und hin und wieder den hausgemachten, hochprozentigen "Nachtisch" und nette Begegnungen. Ein einfacher Plan, Körper und Geist zu Zeiten dennoch gefordert. In diesem Jahr sollte es etwas gemütlicher zugehen als im letzten Sommer. Die Etappen sind nicht so lang, ich dafür etwas untrainierter. 3 Wochen stehen mir zur Verfügung. In mein Zeitbudget gehört jedoch auch, von Norden kommend, die langsame und gemächliche Anreise auf Schienen. Das Zelt? Nur als Backup. Abendliches Vergnügen vor der Refugio Baranca In meinem Bericht vom letzten Jahr findet ihr noch ein paar extra Zeilen zu dem Fernwanderweg und natürlich zu den Erlebnisse aus den sich geografisch anschließenden Etappen bis Susa.
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  41. Freitag 06.08.2021 - Alpe del Lago - Campello Monti (750 rauf / 990 runter) Auf ins Walserland Zuerst muss ich mich einmal korrigieren: Das Bivacco gestern war das Rifugio Alpe del Lago. Heute komme ich an einem weiteren Bivacco vorbei, welches Alpe Pian Lago heißt. Schon bei der Vorbereitung bin ich hier immer wieder durcheinandergekommen. Die Etappe klingt heute vielversprechend. Drei Übergänge mit Aussicht auf die Walliser 4000er, unter anderem auf das Monte Rosa Massiv. Auf dem ersten Pass treffe ich O. wieder. Es ist warm, die Sonne scheint und sie liegt im Gras und genießt den Ausblick, gute Idee (später erfahre ich, dass sie tatsächlich auf dem kleinen Pass ein paar Sit-ups gemacht hat. Ich konnte es nicht glauben. Schade, dass ich das nicht gesehen habe). Der Ausblick beim Bivacco Alpe Pian Lago ist nicht viel weniger beeindruckend. Weiter gehts zum Lago di Ravinella, einem sehr schön gelegenen See. Dort rasten 3 Italiener. Das übliche "Wo kommst du her - Wo gehst du hin", aber ich bin müde und habe keine Lust auf Small Talk mit der Männer-Clique. Ich will ankommen. Vor mir liegt noch der Aufstieg zum letzter Pass Colle dell'Usciolo auf 2037 m und ich schraube mich wieder langsam hoch. Auf der anderen Seite begegnet mir ein Hirte auf der Suche nach 10 (ausgebüchsten) Kühen. Ob ich sie am See gesehen hätte, fragt er. Ich verneine und blicke in ein ratloses Gesicht. Alsbald kommen mir Zweifel an meiner Wahrnehmung dort, aber kann man so fokussiert auf den Weg und seine Gedanken sein, dass man 10 Kühe übersieht? In Campello Monti erwartet mich eine zauberhafte Kammer im Albergo Nigritella, eine nette Wirtin und ein hübscher Ort. Vor dem Abendessen bummeln wir noch durch den Ort und nehmen den Aperitivo vor dem zentral gelegenen "Alla Vetta del Capezzone" ein. Dort ist viel mehr los, als in unserer Herberge und wir haben Spass daran, uns das Kommen und Gehen anzugucken. Campello Monti Die Wetteraussichten für den nächsten Tag sind gruselig und so beschließe ich im Laufe des Abends, eine weitere Nacht hier zu bleiben, zumal wir hier mit das beste Essen der bisherigen GTA bekommen. Ich habe Lust mal ausgiebig zu schlafen, zu lesen und zu schreiben - und einfach mal den Tag verbummeln. O. wird weiter gehen, ihre Freundin wird dazu stoßen, was sich organisatorisch aber als nicht so ganz einfach herausstellt (wo stellt die Freundin das Auto ab, welcher Bus fährt wo hin, wie kommt man nach ein paar Tagen wieder zum Auto...). Mir fällt am Abend auf, dass die nächsten Etappen etwas herausfordernder werden. Alles was ich bislang gemacht habe war eigentlich harmlos. Ich muss zugeben, dass mich die ersten Etappen trotzdem gefordert haben. Naja, irgendwann wird sich ja mal ein Trainingseffekt einstellen. 1 Woche ist jetzt knapp vorbei. Mit Respekt schaue ich auf die noch ausstehenden 2 Wanderwochen. So lange war ich noch nie in den Bergen.
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  42. Donnerstag 05.08.3021 Molini di Calasca - Bivacco Pian del Lago (1180 rauf / 440 runter) Mein ersten Bivacco Die Nacht war zu kurz. 6:45 h klingelt zwar der Wecker, aber nach dem Zähneputzen gebe ich mich nochmal der Schwerkraft hin, ich bin einfach noch zu müde. Erst um 8:30h komme ich los. Runter zur Wallfahrtskirche Madonna della Gurva am Torrente Anzar (ich befinde mich noch im Anzasca-Tal). Dann etwas höher zum Val Segnara und auf einer schönen Malattiera durch Kastaneinwald weiter aufwärts. Kurz nachdem ich los gehe, treffe ich jedoch erst einmal auf zwei Schweizerinnen, die bereits eine Doppel-Etappe gemacht haben und aktuell auch wieder eine machen. Immer diese Ambitionierten..., ich gehe ein Stückchen mit den beiden und freue mich über das kurze, nette Gespräch. Als es jedoch bergauf geht, ziehen sie mit Tempo davon. Haha, besser ist es wohl. Das Wetter ist schön und die Etappe heute endlich mal wieder etwas aussichtsreicher. Um die Mittagszeit genieße ich ein meine Pizza, die ich mir in der Locanda habe mitgeben lassen (diese schlaue Idee stammt aus einem alten Reisebericht). Endlich mal eine leckere Verpflegung für den Weg. Am Nachmittag komme ich zur Hüttel. Sie liegt wunderschön an einem kleinen Bach. In der Nachbarschaft eine Alp mit dort wohnender Hirtin, Ziegen und Kühen. Das Wetter ist traumhaft, daher wagen wir es, machen uns nackig und steigen kreischend in das eiskalte Nass (naja der Bach führt nicht sehr viel Wasser), wir können uns nur halbwegs in eine Kuhle legen. Bivacco Pian del Lago - mein erstes Bivacco! Ich mag es. O. hat etwas Sorge, ob es nicht zu kalt wird in der Nacht. Sie hat nur einen Hüttenschlafsack dabei und die Woll-Decken sind jetzt nicht die Neusten. Sie sammelt etwas Holz, aber ich glaube nicht, dass das brennt. Es scheint sie zumindest zu beruhigen. Wir werden es an diesem Abend nicht ausprobieren. Noch vor dem Abendessen kommt eine weitere Wandererin an. Mir fällt natürlich sofort der weiße UL-Rucksack einer noblen Marke auf. Seit 10h auf den Beinen und halbwegs eilig will sie noch weiter zum nächsten Biwak. "Ich will das trockene Wetter nutzen und so weit laufen, bis mir die Beine abfallen", sagt sie. Später erfahren wir, dass wir sind nicht die einzigen sind, denen sie begegnet. Sie ist wohl seit Wien unterwegs und in Villadossola auf die GTA gekommen. In 30 Tagen will sie in Nizza sein, es sind noch über 50 Etappen! Wir schauen der Hirtin noch etwas zu, wie sie die Tiere umher treibt und genießen unser Abendessen. Die letzten Sonnenstrahlen am Abend gehören uns leider nicht allein. Um uns herum jede Menge Mücken. Die Biester wollen ihre Rüssel in unsere gut durchbluteten Arme und Beine stecken. Aber nicht mit mir. Sämtliche mir möglichen Vorkehrungen werden getroffen und funktionieren zumindest halbwegs. Käseplatte zum Abendbrot und für mich noch Couscous-Mischung mit Parmesan und Walnüssen Ziegen überall - großes Kino Als wir in unsere Kojen steigen, bin ich froh um meine Daunen und auch um meine Iso-Matte, die Matratzen sind okay, aber nicht der Knüller.
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  43. Mittwoch 04.08.3021 Alpe della Colma - Molini di Calasca (30 rauf / 1100 runter) Kurz mal runter nach Molini und den Nachmitta und Abend verquatschen. Heute gehts nur runter ins Tal nach Molini di Calasca. Das Wetteraussichten sind wieder mal nicht so prickelnd und die Pläne der GTAler unterschiedlich. Die Franken und Fränkinnen wollen durchziehen bis zum Bivacco Alpe Pian Lago, was grundsätzlich machbar ist (das wären 6:30h netto und jeweils 1200 m hoch und runter), aber der ein oder andere der Truppe ist angeschlagen und wie gesagt, das Wetter ist nicht so pretty. Sie wollen es versuchen, ganz früh los und zur Not doch im Tal übernachten. Die Mädels nehmen im Tal den Bus nach Forno und wollen dann direkt nach Campello Monti. O. und ich bleiben entspannt und haben eine kurze Etappe, um dann morgen bei gutem Wetter zum Bivacco aufzusteigen. Zum Weg gibt es nicht so viel zu sagen: über einen Wiesenrücken, durch Wald in Serpentinen ins Tal, vorbei natürlich wieder an einer Alp, runter zur Talstraße zur Locanda del Tiglio. Diese Locanda bietet (neben einem Pizzaofen) eine ziemlich großartige Attraktion für Leute, die zu wenig Socken dabei haben: Einen Föhn im Badezimmer! Ich habe heute die einmalige Gelegenheit, mein einziges Paar Fußbekleidung zu waschen und zu trocknen. Aber erst einmal gibt es eine Pizza aus dem Holzofen und ausgiebiges Quatschen. Auch am regnerischen Nachmittag sitzen wir auf der überdachten Terrasse und reden so lange über Gott und die Welt, bis wir Stunden später von einem großartigen Abendessen unterbrochen werden: Pasta, Risotto, Pizza, Kalb und Dolce.
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  44. Dienstag 03.08.3021 Cheggio - Alpe della Colma (1010 rauf / 940 runter) Hollow Legs Heute ist Regen für den Nachmittag angesagt. 5:30 h stehen offiziell auf der Uhr. Da bereits nach einer Stunde ein Dörfchen mit einer Bar und einem Alimentari (Lebensmittel-Laden) angekündigt wird, das Frühstück meist eh sehr spartanisch ist (Zwieback, trockenes Weißbrot und diese typischen Marmeladen-Portiönchen in kleinen Plasitkquadranten), beschließe ich ein ECHTES italienisches Frühstück zu genießen. Ich werde in Antronapiana (so heißt das besagte Dörfchen), in einer Bar frühstücken: Einen leckeren Cappuccino, dazu ein Brioche (Croissont). Ich liebe das, zwischen den Einheimischen an der Bar stehen, ein bissl was aufschnappen oder einfach das Geschehen beobachten. Ausnahmsweise macht da Frühstücken auch in Stehen Spass. Los will ich kurz nach Sonnenaufgang. Bis ich richtig unterwegs bin, ist es jedoch sicher schon 6:45h. Macht aber nix, denn der Lebensmittel-Laden macht vielleicht eh erst um 8h auf. Auf einer Mulatteria gehts guten Fußes runter in das Dörfchen. In der Bar ist alles so, wie ich mir das vorstelle. Neben der Bar besagtes Alimentari. Ich versorge mich und weiter geht der Abstieg ins Tal. Das französische Pärchen von der Alpe Il Laghetto hatte uns den Tipp gegeben, wir mögen in Antronapiana den Bus durch das Tal nehmen, bis zur Abzweigung, wo man dann zum Rifugio aufsteigt. Der Weg wäre nicht schön und führte an der Straße entlang. Aber ich habe mehr Lust zu gehen und auf der Karte sieht es jetzt nicht so aus, als ob man ewig auf einer Autostraße unterwegs sei. Ich bin ganz zufrieden. Es ist tatsächlich ein "Dörferbummel durchs Tal", so wie es im Rother-Wanderbuch beschrieben ist, man kommt zwar immer mal wieder auf eine Straße, aber so schlimm finde ich das nicht. Ich mag auch mal durch kleine Dörfer gehen. Dörferbummel durch das Antronatal Als ich an besagter Bushaltestelle vorbei komme, sehe sogar einen Bus, der ein paar wenige Menschen aussteigen lässt. Als ich näher komme, sehe ich sogar einen mir bekannten Menschen darunter. Es ist O. die Tänzerin. Ein großes Hallo, ein kurzer Austausch (sie hat die letzte Nacht in einer anderen Unterkunft geschlafen) und auf gehts, den knackigen Aufstieg angehen. Ich lasse O. mal lieber den Berg alleine rauf tänzeln, während ich mich eher mühevoll hinaufschraube. Es geht eigentlich die ganze Zeit recht unspektakuläre durch den Wald, dafür umso steiler. Ich komme abends mit O. überein, dass es jetzt auch mal reicht mit Wald und wir was anderes wollen. Der Aufstieg ist wie gesagt recht anstrengend und ich merke schon seit Tagen, dass ich nach spätestens 1,5 h auf den Beinen, vor allem wenn es natürlich anstrengend wird, immer tiiiierischen Hunger kriege. Ich werde dann auch ein wenig fahrig und die Beine wackelig, mag dann aber auch nicht so recht das trockene Weißbrot und den schwitzigen Käse essen. Bäh. Irgendwie fehlt unterwegs das richtige Essen. Bewundere die anderen, die den ganzen Tag nix brauchen. Oft hab ich auch keine Lust richtig Pause zu machen oder lasse mich unnötigerweise zu sehr innerlich antreiben, weil ich nicht noch später ankommen will, ich brauche doch eh schon so viel länger als angegeben. Letzteres ist natürlich völlig egal. Ob ich jetzt in der Hütte rumhänge oder auf dem Trail… naja ganz loslassen kann ich es trotzdem nicht. O. sagt am Abend zu mir, ich hätte "Hollow Legs", soll so viel bedeuten wie: rutscht alles durch die hohlen Beine in die Füße. Na ja... hihi, so hohl finde ich sie nun nicht gerade... durch den Wald gehts hoch Auf dem Weg hoch zum Rifugio Auf dem Weg zum Rifugio zieht ordentlich Nebel auf und verleiht dem Wald eine gewisse mystische Stimmung. In der Hütte sitzt O. schon beim Getränk und der Hüttenwirt walkt den Pastateig aus. Es werden Parpadelle produziert. Die Wirtin zeigt mir mein Bett und klärt mich über die Regeln auf: Das Paar ist elektrosensitiv und wir sollen sämtliche Geräte ausschalten. Handy bitte auch nicht im Flugmodus nutzen, sondern aus. Wir dürfen draußen - 10 m von der Hütte entfernt telefonieren und daddeln. Ok. Beim Ausschalten sehe ich, dass meine Schwester mir ne SMS geschickt hat und antworte ihr noch schnell (bevor ich abschalte) mit einem winzigen Einzeiler. Prompt krieg ich von unten einen Rüffel. Ob sie da so ein Messgerät hat, das anzeigt, wenn jemand Unfug macht? Es ginge ihr nicht gut. Mia culpa. Scusa. Rifugio Alpe Colma Die Franken und Fränkinnen kommen an, außerdem noch drei weitere Frauen. Die Strenge der Wirtin wird von dem Unterhaltungskünstler des Ehemanns ausgeglichen. Bevor er ein Leben als Hüttenwirt führte, war er Musiker und so gibt es am Abend noch eine kleine Vorführung auf dem E-Piano. Es wird ein sehr lustiger Abend. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht, was unter anderem auch an dem Humor der drei bodenständigen Mädels lag. Wie man doch mit Menschen, denen man sonst in seiner alltäglichen Blase nicht begegnen würde, einen guten Abend haben kann.
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  45. Montag 02.08.2021: Rifugio Alpe Laghetto - Alpe Cheggio (690 rauf / 1230 runter) Der erste Pass in diesem Jahr Auf zum ersten Pass. Genauer gesagt sind es sogar zwei: der Passo di Campo auf 2169 m und dann der Passo della Preia mit 2327 m. Na und wo es rauf geht, geht es meist auch wieder runter: Ziel ist Cheggio, über 1200 Höhenmeter tiefer im Valle Antrona. 6h gibt der Rother für die Etappe an (netto), aber noch muss ich bestimmt 2h drauf rechnen (mit Pausen). Man könnte auf direktem, aber nicht gut markiertem Weg zur Alpe Campo gehen oder, so wie ich gekommen bin, zurück zur GTA, zum Bivacco runter und dann zur Alpe. Ich entscheide mich für letzteres. Unsere Hüttengemeinschaft verabschiedet sich in unterschiedliche Richtungen: Das französische Paar geht auf der GTA nach Norden, die Schweiz macht einen Abstecher in die Schweiz, der Rest geht auf einer der beschriebenen Varianten nach Cheggio. Die GTA führt mich auf einem sehr schönen Höhenweg über weite, blitzegrüne Alpgebiete zur Alpe Campo. Richtung Alpe Preia ist eine abschüssige Grasflanke zu queren. Dort hat der Weg an einer Stelle aufgrund von Erosion ordentlich gelitten. Es sind nur ein paar Schritte, aber ich muss mich trotzdem ziemlich konzentrieren und überlegen, wo und wie ich meine Füße platziere. Besser nicht den Hang runter segeln. Meine Strategie: gaanz langsam, den zweiten Fuß erst heben, wenn der andere das gut findet. So klappt das. Wahrscheinlich ist das für viele easy peasy, aber ich bin in solchen Situationen meist ziemlich erleichtert, wenn sie vorbei sind. Man kann sich allerdings auch ganz schön zusammenreißen, wenn man muss. Das war schon halbwegs steil, auch wenn es vielleicht nicht soo aussieht Kurz vor dem Passo della Preia treffe ich wieder auf zwei "Profis". Ein deutsch sprechender Mann und eine Italienerin. Trotz zahlreicher Pausen sind sie fast gleichzeitig mit mir auf dem Pass. 2327m. YEAH! Zwar nicht optimale Aussicht, aber die schneebedeckten Berge sind trotzdem ziemlich cool. Mein erster richtiger Pass dieses Jahr. Es ist - nach den letzten paar Schritten - dann doch immer eine Überraschung, was es in der einen und anderen Richtung zu sehen gibt! Und meistens ist die letzte Stunde vor dem Pass auch die scheinbar nie enden wollende... Passo della Preia Das Pärchen steigt nicht ab, sondern nimmt einen anspruchsvolleren Weg links am Berg entlang. Ich schaue auf die Karte und denke, wenn sie nach Cheggio wollen, ist das ein ordentlicher Schlenker. Tja, was soll ich sagen, als ICH in Cheggio eintreffe, sitzen die beiden schon beim "Cappu" (Cappuccino), lächeln und grüßen freundlich! Okeeeee. Bis es soweit ist, dauert es aber noch eine Weile. Zwischen dem Ereigenis auf zweitausenddreihundertirgendwas und tausendfünfhundertirgendwas liegt noch… na, was? Der Abstieg! Der Wege ist echt unangenehm zu gehen. Immer wieder kaputt, teils steil und ordentliche Stufen. Aber naja, ordentliche Abstiege, das ist halt auch GTA. Als ich so vor mich hin absteige, fragt sich eines meiner Ichs, warum ich eigentlich keine Wattwanderung mache. Das andere Ich kichert nur belustigt vor sich hin. Unten angekommen gehe ich "nach Bätzing" den Giro del Lago als Alternative zum Höhenweg auf der anderen Seite des Sees. Steile Grashänge und Bachbetten muss jetzt nicht mehr sein. Und wenn Herr Bätzing die Alternative erwähnt, warum nicht. Während ich so vor dem Albergo rumhänge, treffen neue Leute ein. Ich bin natürlich neugierig und frage die Jungs gleich aus. Es ist die zwei-Mann-Vorhut von weiteren 4 Franken und Fränkinnen. Franken sind ja ein lustiges Völkchen, aber so viele? In dem Refugio morgen gibt nur wenige Betten. Ich kümmere mich also schnell mit Hilfe der Wirtin um eines davon. Sie ruft für mich dort an und beendet ihr Telefonat mit den Worten:: "Due ore in fila sono un miracolo". Meine spontane und mir gut gefallende Übersetzung lautet: "Zwei Stunden Sonne am Stück sind ein Mirakel", etwas später fällt mir auf, dass "miracolo" wohl eher mit "Wunder" zu übersetzen ist, also "Wenn mal die Sonne zwei Stunden am Stück scheint, ist das echt ein Wunder". Die Leute erzählen immer wieder, dass es seit Juni so viel Regen hier gab.
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  46. 01.08.2021: Rifugio Il Dosso - Rifugio Alpe Il Laghetto (520 rauf, 210 runter) Zu Gast bei Super Mario Eigentlich stehen heute nur 3h 30 auf dem Programm, aber was man nicht im Kopf hat... oder wie geht der Spruch? Wie schon erwähnt, liegt das Rifugio Il Dosso etwas oberhalb der eigentlichen GTA-Etappe. Ich steige also erst einmal 100 HM (oder war es mehr?) durch den Wald ab, als ich merke, dass ich aus versehen den Zimmerschlüssel aus dem Rifugio mitgenommen habe. Wie blöd. Einfach weiter gehen ist nicht wirklich fair. Also umkehren und den Schlüssel zurückbringen. Nochmal Buckel hoch, Buckel runter. An der Kapelle San Bernardo stoße ich dann auf die GTA. Es geht vom Bognanco- in Richtung Antrona-Tal. Der entsprechende Pass ist jedoch erst morgen dran. Erst einmal auf dem Höhenweg über Domodossola die Aussicht auf die bewaldeten Hänge, die ins Val Bognanco abfallen, genießen. Höhenweg An der späteren Weggabelung entscheide ich mich gegen das Bivacco Marigondo (wenngleich es durchaus lockt) und gehe hoch zum Rifugio Alpe Laghetto. Die Etappe ist zwar nicht so lang, (abgesehen von dem Bonus-Track), aber bin ich froh, als ich dort ankomme. Set 14h regnet es leicht und ich bin noch nicht so richtig im Training. Ich schaue nicht auf die Uhr, bin mir aber sicher, dass ich bestimmt einiges länger gebraucht habe. Bivacco Marigonda Als ich müde und nass die Hütte betrete, empfängt mich eine gemütliche Atmosphäre. Es ist warm, der Ofen wird schon befeuert, der Wirt begrüßt mich heiter und fragt nach meinen Wünschen. Erst mal ein Cappuccino. Ein französisches Pärchen, das die GTA von Süden nach Norden geht und bis München verlängert, sowie eine Österreicherin, Tänzerin am Tanztheater Wuppertal sitzen an den großen Holztischen mit rot-weiß-karierten Tischdecken. Die Hütte wird von Mario ("Super Mario") und seinen beiden Kollegen bewirtschaftet. Zusammen bilden sie ein originelles Team. Mario genießt es sichtlich, seine Gäste zu unterhalten. Das wird sich im Laufe des Abends auch noch steigern. Erst wenn alle angekommen sind, sollen wir unsere Schlafplätze gezeigt bekommen. Auch später, als noch ein jüngeres Paar (die Frau ist auch länger unterwegs) und die Schweizer von gestern eintreffen, hat der Wirt es nicht eilig. Wir bekommen ganz dünne Schutzbezüge für Kopfkissen und Matratze und ich lerne aus der Schweiz, dass wir gerade unser Kopfkissen "anziehen". Der Bettbezug ist der Bettanzug. Ich muss schmunzeln und bin sehr begeistert. Wir sind hier relativ viele Leute, wenn ich so mit meinen sonstigen Erfahrungen auf der GTA vergleiche und werden auf zwei Zimmer aufgeteilt. Abendstimmung vor dem Rifugio Il Laghetto Der Hunger macht sich deutlich bemerkbar. Da es nie vor 7 oder halb 8 Abendessen gibt, versuche ich um 6 Uhr nochmal Kuchen zu ordern. Aber nix da. Mario meint, dass jetzt ein Aperitivo dran sei (in Norditalien bekommt man gegen Abend zu seinem alkoholischen Getränk gerne mal Häppchen gereicht). Er stellt einen Korb mit Brot und ein großes Holzbrett mit Käse Salami auf den Tisch (und legt mehrfach nach). Ich futtere schon Unmengen, das eigentliche Abendessen folgt ja noch. Aber kein Problem, schaffe ich auch noch. Zum Aperitivo wird Prosecco gereicht.
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  47. Sooo...ich habe es vorletzte Woche noch geschafft vor dem Bundesweitem Lockdown Etappe 6 und 7 des Kellerwaldsteiges mit einer Übernachtung in entgegengesetzter Richtung zu gehen. Von Battenhausen über Densberg und den Wüstegarten nach Bad Zwesten, ca. 37 km. Erster Tag strammer Marsch von Battenhausen auf den Wüstegarten innerhalb von 6 1/2 Stunden. Übernachtung in der Schutzhütte am Wüstengarten. Bei zum Teil starken Windböen und Temperaturen, die Nachts auf 0 Grad fielen, ein Härtetest für mein Schlafsetup. Die Nalgene-Wärmflasche ist seitdem mein bester Freund. Die Schutzhütte hat eine Tür und drei Fenster, jeweils eine Öffnung pro Himmelsrichtung...Toll für die Aussicht, bei Wind nicht soo geil. Der Ausblick hat dafür entschädigt, auch wenn es etwas diesig war. Den Rest der Strecke bin ich dann am nächsten Tag gegangen. Zum Abschluss lange Mittagspause im Kurpark in Bad Zwesten bei Sonnenschein. Die wurde nur unterbrochen von dem dort ansässigen Schwan, dem entweder mein Gesicht nicht passte oder der mein Essen wollte. Auf jeden Fall hat er mich zweimal um die Sitzbank gejagt, bevor ich mein ganzes Geraffel packen und auf eine andere Bank flüchten konnte. In Zukunft werde ich etwas mehr Aufmerksamkeit darauf legen, wo ich meine Schuhe und Socken zum Füße zu lüften ausziehe, damit ich bei der nächsten "Wild-Tier-Attacke" nicht barfuß nur mit einem Böreck in der Hand durch die Gegend flitze Was ich bisher vom Kellerwaldsteig gesehen habe, gefällt mir sehr gut. Ich liebe Buchenwälder! Ich komme auf jeden Fall wieder für den Rest der Strecke. Einige Ergänzungen zum Thema Einkaufen auf der Route: - Löhlbach: Hier gibt es einen TeGut (sowas wie Rewe oder Edeka) nicht weit von der Strecke entfernt. Bin mit dem Auto daran vorbei gefahren, der ist geöffnet. Ebenso gibt es in Löhlbach eine Tankstelle mit kleinem Tankstellenshop. - Bad Zwesten: Der TeGut in Bad Zwesten ist mit einem kleinem Umweg gut zu erreichen. Er liegt direkt am Kurpark. Bei schönem Wetter kann ich einen Besuch des Kurparks für eine Pause empfehlen. In Nicht-Corona-Zeiten gibt es im Kurhaus am Kurpark zudem öffentliche Toiletten. - Odershausen: Laut Internet gibt es dort eine Bäckerei (Bäckerei Metz). Da ich nicht daran vorbeigekommen bin, keine Ahnung, ob diese geöffnet ist und was man dort kaufen kann. Wasser war wirklich kein Problem, Bäche gab es genug und in fast jedem Ort, an dem man vorbei kommt gibt es einen Friedhof. Und hier noch ein paar Bilder: Abends auf dem Weg zum Wüstengarten Morgens bei 0 Grad und Wind, wunderbarer Fernblick vom Wüstengarten Blick von Burg Löwenstein Kurpark Bad Zwesten
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  48. Ich bin in den letzten drei Tagen auch endlich mal den Kellerwaldsteig gelaufen und war durchweg sehr angetan davon. Große Teile des Ederseeabschnitts kannte ich zwar schon, aber die Krüppeleichenwälder finde ich immer wieder beeindruckend, überhaupt sind die Wälder das große Highlight des Steigs, auf den deutschen Mittelgebirgswegen hat man ja oft langweilige, endlose Abschnitte, die durch Fichtenschonungen laufen, die fehlen auf dem Kellerwaldsteig fast gänzlich, stattdessen lichte Eichen- und Buchenwälder, bei denen besonders die alten Hutewälder im Gedächtnis bleiben. Hinsichtlich Einsamkeit gab's nix zu meckern, der Corona-Outdoor-hype ging zumindest an den Werktagen völlig an dem Weg vorbei. Angetroffene Thruhiker: 0 Überhaupt außerhalb der Edersee-Touri-hotspots angetroffene Wanderer: 0 Versorgung stimme ich @J_Pzu, die sollte man gut planen, Einkaufsmöglichkeit direkt auf dem Steig gibt's nur in Waldeck (der Nahkauf in Kloster Haina hat dicht gemacht) oder man macht eine Schleife durch Bad Zwesten. Zuguterletzt ein paar kleine Impressionen.
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  49. Lugovoi

    Leicht und günstig

    Spaßeshalber und im Sinne von @icefreak möchte ich mal eine spontane Liste für "schmaler Taler aber leicht" zum besten geben. Ich stelle mir vor mein gesamtes Gear wäre geklaut oder abgebrannt und ich müsste mich mit (relativ) wenig Geld und 1 1/2 Monaten Zeit (Lieferzeit) neu ausstatten. Ich beschränke mich aber mal lieber auf die Big 3-5. Ethische Einwände (Transportweg, mir unklare Arbeitsbedingungen, Daunenzertifikat, Zollpflichten, Designklau) lasse ich hier außen vor. Warnung: es ist eine China-Liste Rucksack: 3F UL Gear - Qi Dian Pro 46+10Liter 880gr (reduzierbar auf ca 860gr), 73,82€, link Quilt: Ice Flame - 360gr Daune, 615gr, 5Grad Komfort, 87,70€, link Tarp: Aricxi - 15d MLD-Patrol-Clon, 350gr plus Leinen, 26,91€, link Schlafmatte: 3f UL Gear - Zlite-Clon, 410gr, 22,19€, link Bivy: 3F UL Gear - Tyvek-Bivy Version a oder b, 135gr oder 200gr, 16,81€ oder 22,69€, link Groundsheet: Polycro, ca. 50gr, 5€ Gesamtgewicht 2420gr Preis (aktuell am 23.02.2021): 233€ Kleidung würde ich bei Schuhen nicht sparen, Wahrscheinlich zu FroggToggs Regenjacke und secondhand Uniqlo UltralightDown-Jacke greifen, ansonsten bei Decathlon umsehen und übliche Verdächtige in Erwägung ziehen (Raincut, Merino Baselayer, Waffelfleece, Daune- oder Synthethikjacke, etc) Grüße Lugovoi
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  50. schrenz

    Leicht und günstig

    Die Budget Treads oben sind eigentlich schon ein ganz guter Ansatz. Wichtig wäre in meinen Augen zu klären, ob sie länger am Ball bleiben wollen und somit nicht unbedingt jeder Gegenstand am alleruntersten Rand liegen muss. Um es an Beispielen klar zu machen, mit Evazote Meterware von Extex oder einer Z-Rest (Kopie) kann man auch langfristig glücklich werden, beim oben genannten Aldischlafsack wird schon nach kurzer Zeit der Wunsch nach was besserem aufkeimen, da wäre es in meinen Augen besser gleich ein paar Euro in die Hand zu nehmen und z. B. nach einem gebrauchten Cumulus zu suchen.
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