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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 02.03.2023 in allen Bereichen
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ACHTUNG: Der Selvaggio Blu ist alles andere als ein klassischer Trekking Weg! Vielmehr ist es eine Route, die solide Vorkenntnisse im Klettern (bis Grad IV), Abseilen (bis ±45m) und insbesondere auch Wegfindung im rauen Gebirge bedarf. Das alles mit extrem eingeschränkter Wasserversorgung, denn Quellen gibt es quasi keine. Nehmt das Ganze also bitte nicht auf die leichte Schulter und euch im Zweifel einen Guide zur Seite (z.B. Explorando Supramonte). Mit dieser Warnung vorweg, will ich euch von meinem 2-Tage Push auf dem Selvaggio Blu berichten, welcher mich mit seinem herausfordernden Charakter direkt angesprochen hat und sich als perfekte "Wintertour" eignen sollte - so zumindest der ursprüngliche Gedanke. Bis kurz vorm Abflug war die Wettervorhersage mit 16-18°C am Tage und 10+°C in der Nacht bei bewölktem Himmel auch vielversprechend. Tatsächlich ging der erste Tag mit traumhaftem Sonnenschein und frühsommerlicher Wärme wunderbar los. So macht Fastpacking mit Blick aufs Meer Spaß! Entsprechend zügig kam ich anfangs auch voran und glaubte, mein Projekt die vollen 40.5km und 4200hm in 2 Tagen zu stemmen, sollte gut machbar sein. Im Hinterkopf drohte aber der Gedanke an einen Wetterwechsel, welcher mir für den Abend und die ganze restliche Woche schmerzlich durch Meteoblue angekündigt wurde (inkl. Gewitter- und Sturmwarnung...). Mein Start war wegen Abklärung der Logistik mit Manuela (Explorando Supramonte - volle Empfehlung meinerseits!) mit 9:15h zwar recht spät, ich wollte aber sicher sein, dass ich von Cala Sisine auch wirklich wieder nach Hause komme. Ab ±KM11 kam mit dem ersten komplett weglosen Segment jedenfalls ein satter Dämpfer: Ich brauchte gefühlte Ewigkeiten (36-40min/km), um in voller "Bushwhacking"-Manier quer durch die Botanik zu straucheln. Und das OBWOHL ich einen ziemlich akkuraten GPX Track auf zwei Geräten laufen hatte... Der "Weg" ist hier nämlich für längere Zeit nicht mehr als ein Ziegenpfad - und davon gibt es obendrein auch noch eine Menge weitere. Richtig grobe Verhauer hatte ich zwar nicht, aber da ich vom drohenden Wetterumschwung wusste, fluchte ich hier doch das ein oder andere mal. Hier sei dabei nochmals erwähnt, dass es auf dem Selvaggio effektiv keinerlei Markierungen gibt! Alles was den Verlauf ersichtlich macht sind vereinzelte Steine in Bäumen oder das ein oder andere Steinmännchen. Da grenzt es schon fast an ein Wunder, dass ich die diversen "Hirtenleitern" aus Wacholder-Stämmen recht zuverlässig gefunden habe. Solange das Wetter noch anhielt, gönnte ich mir trotzdem ein warmes Mittagessen + Kaffee - neben meiner Übernachtung mit 30min die einzige wirklich längere Pause der Tour. Ab KM14 konnte ich zudem wieder etwas Fahrt aufnehmen, denn ab hier war der Weg wieder besser sichtbar und führte u.a. zu idyllisch gelegenen Buchten (Portu Pedrosu). Apropos Übernachtung: Am Ende kam ich auf knapp 20km an Tag 1 und legte mein Nachtlager auf einem alten Köhlerplatz an. Die Nachttemperatur war mit 7°C eigentlich okay, aber durch den inzwischen aufgekommenen Regen doch eher unangenehm. Tatsächlich habe ich auch nur begrenzt schlafen können, da mich die lauten Regenschauer nicht richtig einschliefen ließen... Am nächsten Tag regnete es natürlich erst mal auch weiter, aber das sollte mich nicht davon abhalten mein Ziel eisern zu verfolgen. Zum Glück war der Weg hier auch gut ersichtlich und insbesondere auf dem Abstieg zur Cala Goloritze (im Somer wohl eine Touri-Hochburg) nicht zu verfehlen und gütig. Die Cala Goloritze beherbergt übrigens auch eine der seltenen natürlichen Quellen des Weges - ja, das schmale Rinnsal auf dem Bild. Man Bedenke: So sieht das nach durchregneter Nacht aus! Ich will nicht wissen wie mickrig das im Hochsommer ist. Obendrein gab es ein paar ausgesetzte Pfade direkt an den Steilklippen oder auf schmalen Bändern entlang. Atemberaubende Tiefblicke inklusive! Die folgenden Klettereien und ersten Abseilstellen waren zudem für sich genommen nicht schwer, aber dank des nassen Felsen schon ein Fall für höchste Konzentration. Achtung! Mein Abseilsetup (30m RAD Line + BealEscaper) ist absolut minimalistisch und entspricht NICHT 100% der gängigen Lehrmeinung. Es hat mir für die Situationen auf dem Selvaggio gereicht, weil ich es clever eingesetzt habe und die notwendige Expertise besitze! Für die meisten sind aber 2x 60m (Halb-)Seile deutlich komfortabler und mit weit mehr Sicherheitsreserve. Ich würde zudem niemanden raten auf einen Helm zu verzichten - das Steinschlagrisiko ist bei diesen Felsen und den ubiquitär vorhandenen Ziegen vollends gegeben. Als im strömenden Regen abermals ein absolut wegloses Segment folgte, verfluchte ich die Entscheidung diesen Trek zu gehen ehrlich gesagt ein wenig. Ich bin durch und durch Optimist, aber wenn man satte 51min für einen Kilometer braucht, nur weil man die ganze Zeit im strömenden Regen nach den geringsten Spuren eines Weges suchen muss, dann zermürbt das auch mir irgendwann die Laune. Zumal ein besonders garstiger Ast auch noch den Ärmel meines FarPointe Alpha Hoodies eingerissen hat. :/ Da konnten selbst die beeindruckenden Höhlen und Kavernen entlang des Weges nur begrenzt die Stimmung heben. Schlussendlich siegte aber der Wille und zum Ende hin wurde der Weg dankenswerterweise auch wieder gut ersichtlich - gerade rechtzeitig, denn so konnte ich die letzten 2km im Schein der Stirnlampe nochmals richtig Gas geben und gegen 19 Uhr endlich am Ziel - der Cala Sisine - ankommen. Von dort war es dann nochmals etwa 30min bis zum Trailhead, wo der Jeep mit Claudio von Explorando Supramonte wie besprochen auf mich wartete. Vielen Dank hier nochmals an die Beiden, denn so durchnässt und ausgelaugt wie ich war, hätte ich ungern noch eine Nacht dort draußen verbracht. Nach etwa einer Stunde Fahrt im Dunkeln durch unwegsames Offroad-Gelände - allein das wäre schon eine Attraktion gewesen - kamen wir so gegen 20:30 wieder in der Zivilisation an. PS: Zumal sich am nächsten Morgen der Wettersturz mit Temperaturen um die 2-4 °C und Schnee! übrigens so richtig abzeichnete. Ein Glück ich konnte diese Kapriolen ganz entspannt in einer Römer - Therme aussitzen.12 Punkte
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Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt. Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein. Verwendete Materialien: - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m² - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2 - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2# - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!) - 6m YKK 3C Reißverschluss - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht) - Alterfil S80 Nähgarn Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist. Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen. Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen: Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen. Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild. Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre. Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum. Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren. Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet. Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten. Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt. Nun zu den Fehlern: - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde. - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst. - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde. Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich. Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt. Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.6 Punkte
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4 Punkte
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Leichte Daunenjacke für Sommer/Herbst auf dem Kungsleden gesucht
Steintanz und ein anderer reagierte auf khyal für Thema
Noe sehr viel auch an den fuer die dafuer in den Naehereien arbeitenden Menschen imho extrem ueblen Produktionsbedingungen, fuer wen das Thema neu ist, empfehle ich z.B. dazu mal den Artikel in der Zeit "Wer Pech hat, muss hungrig naehen" zu lesen... Am anderen Ende mit rel fairen Produktionsbedingungen sind dann Firmen wie Patagonia oder Western Mountaineering...2 Punkte -
PP Stegplatten als Schuhsohle?
kai und ein anderer reagierte auf robin_the_hood für Thema
2 Punkte -
PCT 2023
Mogli und ein anderer reagierte auf doast für Thema
Vergleichsbilder sind ja immer ganz nett. Die Bilder der schneebedeckten Sierra sehen ja eigentlich immer ganz cool und abenteuerlich aus. Machen eigentlich sogar Bock auf mehr, da eben das Abenteuer vermeintlich größer ist. Was auf solchen Fotos aber meist nicht zur Geltung kommt ist die zusätzliche Kraft und Anstrengung die zwischen den beiden Szenarie low & high snow liegen. Das kennt man erst wenn man es erlebt hat. Die knietiefen sun cups der sommerlichen Sierra, der matschige Schnee der dich einsinken und rutschen lässt, etc. Gefühlt arbeitest du im high snow Szenario für jeden Meter min. doppelt so hart wie für das low snow Szenario. Dazu kommt das man aufgrund des langsameren Vorankommens mehr Gewicht an Lebensmitteln schleppt, nicht zu vergessen das extra snow gear. Es gibt Hiker die lieben diese extra Challenge und den Nervenkitzel andere nicht. Wichtig ist auf sich selbst zu hören und sich nicht von anderen zu Dingen überreden lassen für die man nicht bereit ist. Skippen und flippen ist auch keine Schande. Ich war 2017 (Ende Juni), 2018 (Anfang Juni) und 2022 (Anfang Juli) in der Sierra, habe also unterschiedliche Schneebedingungen kennengelernt und ohne mich zu schämen bevorzuge ich eine weitestgehend schneefreie, "zahme" Sierra. Für maximales Abenteuer, Nervenkitzel und once in a lifetime Erfahrungen ist ein high snow year gut geeignet. Jetzt bereits viel Erfolg an die Klasse von 2023. Und denkt dran: Hike Your Own Hike2 Punkte -
Klettertrekking auf dem Selvaggio Blu (2 Tage im Februar 2023)
Trekkerling und ein anderer reagierte auf Capere für Thema
Ja, wenn man das so liest, muss man schon etwas masochistisch sein um Gefallen dran zu finden haha. Tatsächlich ist alles noch sehr frisch im Kopf - war ja erst am Montag & Dienstag. Im Übrigen wäre es vom Support her absolut kein Problem gewesen, noch einen Tag ranzuhängen - man hat immer mal wieder Netz und kann sich so gut updaten. Wenn ich ehrlich bin, würde ich den Trek aber auch bei gutem Wetter und mehr Zeit nicht noch mal so machen. Dafür habe ich persönlich einfach zu wenig Freude an diversen Zwischensegmenten gehabt, als dass ich die freiwillig nochmals gehe... Insofern würde ich vermutlich lieber die schönsten Spots rauspicken und daraus dann Tagestouren oder eine abgewandelte Version bauen. Genau das ist die Krux! Ich hatte bis Cala Goloritze meine 3.9l aufgebraucht und dann für den Rest des Weges dort nochmals 1.8l gefiltert, was gerade so gereicht hat. Wohlgemerkt obwohl ich sowohl zum Start, als auch bei der Cala G. kamelmäßig richtig viel vorgetrunken habe. Wenn man es im Sommer und/oder länger plant, kommt man vermutlich um Wasser Depots nicht drum herum und diese darf man allerdings seit 2019? nicht mehr selbst anlegen, sondern dass darf nur tagesaktuell durch zertifizierte Guides geschehen... So sahen noch ein paar weitere "Quellen" aus - einmal kurz vorm Ende des Aufstiegs von Pedra Longa und einmal in der Nähe von Portu Mudaloru.2 Punkte -
MYOG Silnylon Duplex
Nero_161 und ein anderer reagierte auf Steve42 für Thema
@RaulDuke Vielen Dank! Für mich war eben das Geld der Grund, es selber zu machen. 750$+++ Für ein originales Duplex? Die habe ich als Student leider noch nicht in der Tasche. Andererseits ist es natürlich auch ganz geil, im eigenen Zelt zu nächtigen, und der Prozess ist durchaus mit Spaß verbunden, wenn man nicht ganz so viel Zeitdruck hat. Es ist auch rutschig, aber einfach nicht ganz so flimmsig wie das 36gr/m² Silnylon von meinem anderen Zelt. Es fühlt sich etwas dicker an, und war durchaus angenehmer zu verarbeiten, als das leichte Silnylon von ExTex. Ein weiterer Pluspunkt: Es ist blickdichter bzw. weniger lichtdurchlässig. Ich werde es wohl trotz des kleinen Gewichtsnachteils wieder verwenden, zumindest für das nächste Zwei-Personen-Zelt. Diese Kreuzstruktur des Ripstops lässt es einfach sehr gut darstehen, irgendwie gefällt mir der Stoff. Jaa, ich klebe immer 5cm Länge mit 2cm Überlappung aufeinander und mache dann den Ziehtest, und am Ende piddel ich nochmal bisschen die Klebekanten auf und schaue, wie sich das so verhält. Hier sei gesagt, geklebt habe ich ohne Verdünnung, mit reinem Elastosil E43. Danke @baskerville! Das kann ich so nicht unterschreiben. Gebraucht war das Pro quasi nicht kriegen, und wenn dann auch eher in dem 170-200€ Bereich. Neupreis aktuell bei der üblichen Quelle: 220€, mit einer Versandzeit, die mir nicht für den Urlaub gereicht hätte Das unterschreibe ich hingegen so Ich habe hier beispielsweise zwei große Öffnungen auf beiden Seiten zu der Apside, so dass man nebeneinander im Bathtub mit Füßen draußen sitzen kann. Ich konnte den Innenraum ebenfalls nach Wunsch vergrößern (Platz für zwei Leute mit 186cm Länge). Und auch wichtig, ich kann mir die Farbe aussuchen, die finde ich beim Lanshan 2 Pro nicht so dolle. Preislich war es hier natürlich kein super vorteilhaftes Projekt gegenüber einem Kauf, aber ich habe theoretisch noch einen Haufen Dreiecke etc. vom Verschnitt, die noch andersweitig genutzt werden könnten. Theoretisch. Ich habe aber bewusst die bestellte Menge angegeben, und nicht die genutzte Fläche des Materials. Funfact zur Farbe: Das Zelt sollte eigentlich Olivgrün werden, ExTex hat mir jedoch die falsche Farbe zu geschickt. Und da ich keine Zeit hatte, das nächste Päckchen abzuwarten, wurde es halt schwarz. Hab das olivgrüne Silnylon hier aber bereits liegen Trotzdem reizt es mich natürlich, das Zelt auch mal aus dem leichten Silnylon zu fertigen, aber wofür brauche ich schon zwei Zwei-Personen-Zelte? Mhhh, schwierig, aber man weiß ja nie.2 Punkte -
So meine Lieben, das neue Jahr 2023 will ich doch direkt mit einem Knaller starten und insofern präsentiere ich euch feierlich mein Winter-Projekt: Das X-Mid Pro 1 im MYOG Stil! Gesamtgewicht: Flotte 329g. (vs. 470g, die das Original von DD haben wird) Es handelt sich dabei wieder um ein voll geschlossenes und mückendichtes Zelt, das sich mit 4 (6) Heringen und zwei 120cm Trekkingstöcken / Stäben aufstellen lässt. Der Innenraum ist mit einer 200x65cm Grundfläche geradezu riesig und für eine Person m.M.n. ein echter Palast (verglichen mit Zelten wie meinem "227g Plex Solo", welches durchaus eher spartanisch daherkommt). Materialien: Fly: .51oz - 18g/m² DCF Boden: .67oz - 23g/m² DCF Verstärkungen: 1.43 oz - 48.5g/m² DCF Mesh: .5oz - 17g/m² NS50 NoSeeUm YKK Aquaguard 3C und YKK 2.5C Zipper PSA 3M 9482PC 25mm Tape Die 4 Ecken besitzen Schnellverstellungen und sind mit 1.7mm Dyneema Cord versehen. Zwei weitere, optionale Abspannpunkte finden sich an den langen Seiten mit 2mm Bungee - der wichtigste ist dabei am Eingang, sodass ein abgespanntes Vorzelt entsteht. Der Aquaquard 3C Zip am Eingangsbereich hat im Gegensatz zum Original von DD eine Zugentlastung mittels 10mm Buckle. Obendrein finden sich wie bei Durston semi-elastische Verbindungen zwischen Fly & Bathtub-Floor, um diesen ordentlich aufzuspannen (Corner Struts). Auf beiden Seiten gibt es Peak-Vents, welche sich mit Velcro schließen lassen. Als Door Toggles kommen 12mm flache Neodym Magnete zum Einsatz. Die zweite Apside ist dank eines reduzierten Zippers auch erreich- und nutzbar. Zudem habe ich im Mesh eine kleine, dezente Tasche integriert. Das Packmaß ist übrigens trotz DCF sehr überschaubar und handlich. In diesem Sinne Frohes Neues Jahr miteinander und auf eine gelungene UL Outdoor Touren-Saison! OT: PS: Ich habe tatsächlich einen dummen Fehler in der Berechnung der Nahtzugabe gemacht und musste die Nähte deshalb "doppelt" tapen. Ich denke bei korrekter Ausführung dürfte das Ganze sogar nochmals deutlich leichter werden und vielleicht sogar U300g liegen?!1 Punkt
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Der/Die eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an die kleinen Tüten " Süßer Moment" die mit etwas heißem Wasser noch eine extra Belohnung Schokopuddig zum Tagesende versprachen oder den Regentag im Zelt etwas erträglicher machten. Irgendwann gab es sie nicht mehr... Bin heute über einen Nachfolger aus dem Hause Dr. Oetker gestolpert, mit dem werbeträchtigen Namen "Seelenwärmer". Gibt´s in Schoko und Vanille und werden mit 150 ml heißem Wasser zubereitet. Wie früher, eine nette Nachspeise. Wie konnte ich nur das Gewicht vergessen!!!! 58gr1 Punkt
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Thruhike Lykischer Weg, Türkei (März - April 2023)
questor reagierte auf Omorotschka für Thema
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Dessert: "Seelenwärmer" Nachfolger "Süßer Moment"
Schwarzwaldine reagierte auf Kardemumma für Thema
Erstes Gebot: 1€ plus Versand.1 Punkt -
Decathlon Schaummatte MT500 vs. TAR Z-Lite SOL
Wander Schaf reagierte auf Nero_161 für Thema
Ich habe die Decathlon Faltmatte mit Alu Beschichtung. Finde die Unterscheidung in isolierend oder nicht Quatsch - beide isolieren ähnlich gut, durch den Schaum, ist dieselbe Matte nur in einer anderen Farbe + Länge. Mein Grund die größere zu nehmen war, dass ich dann Elemente abschneiden konnte für Rückenpolster. Meine wiegt so noch 377g bei 55*165cm. Hatte einige Faltmatten verglichen und diese ist nicht die leichteste aber günstig und isoliert deutlich besser als bspw. die Frilufts Faltmatte die ca 120g leichter ist. Genutzt hab ich sie bisher nur 3x bei ca 10°, da wars kuschelig, und einmal bei -4°, das war deutlich zu kalt, schätze also bis ~5°, max 0° kein Problem.1 Punkt -
Thruhike Lykischer Weg, Türkei (März - April 2023)
NicoleZockt reagierte auf marieke333 für Thema
OT: Das Cumulus 250 habe ich nicht, aber die Cumulus Temperaturangaben stimmen bei mir nur gerade so mit Klamotten (Longsleeve, lange Unterhose, Fleece) und Women's Xlite. Cumulus 250 hat eine Komfort Temp von 4C. Währe mir deswegen zu kalt. Würde es einfach mal aufprobieren, ab nächste Woche wird wieder wärmer nachts.1 Punkt -
Hier hast ne Übersicht von den Trekkingplätzen Pfälzer Wald. Könntest quasi auf dem Weg nach Wissembourg schon 10 Übernachtungen dort absolvieren und dir jeden Abend nen Pfälzer Saumagen reindonnern, dann freust du dich auf das erste Baguette in Frankreich wie bolle1 Punkt
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Thruhike Lykischer Weg, Türkei (März - April 2023)
NicoleZockt reagierte auf RaulDuke für Thema
Ja, auf einen detaillierten Bericht im Anschluss hoffe ich auch, vor allem, weil es einfach keine Aktuellen Wanderführer auf deutsch gibt und so ein Bericht hier aus dem Forum eh viel aktueller ist, als es ein Buch je sein kann… Also, Kleee, meine Hoffnungen liegen bei dir!1 Punkt -
Thruhike Lykischer Weg, Türkei (März - April 2023)
NicoleZockt reagierte auf Mia im Zelt für Thema
Tolles Vorhaben! Gibt es nach der Tour auch einen Bericht? Kann leider nicht viel beisteuern, da ich noch nie in der Türkei war. Jedoch habe ich auf Sizilien ein Paar getroffen, die mit dem Fahrrad durch die Türkei gereist sind und meistens wild gezeltet haben. Sie empfanden das freie zelten in der Türkei als sehr entspannt.1 Punkt -
Ich habe es einfach mal umgesetzt Ich habe 4 Segmente je Stange. An die jeweiligen Enden habe ich ca. centgroße ummienden geklebt. Dadurch sticht die Stnge nicht so schnell durch die Zeltplane und wird nicht so einfach in den Untergrund gedrückt. Das Gesamtgewicht liegt bei 212g. Das Zelt stand damit 2 Tage im Garten und wirkt tatsächlich recht stabil. An einem Tag windete etwas mehr. Während die nicht abgespannten Seitenwände deutlich eingedrückt wurden blieben die Stangen erstaunlich stabil und steif. Grüße1 Punkt
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Das Hyperlite Mountain Gear Ultamid 2 gibt es gerade für 650€ beim Kleinanzeiger, nur so zur Info!1 Punkt
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Decathlon Schaummatte MT500 vs. TAR Z-Lite SOL
Carsten K. reagierte auf marieke333 für Thema
Die Decahtlon Matten sind vermutlich aus ein leichteres aber weniger haltbares Schaum. Das ist oft die Kompromisse: solide und schwerer oder leichter und anfälliger/weniger elastisch.1 Punkt -
Ich glaube der Hinweis ist für @Steve42 durchaus relevant, da sein Zelt stark auf die Abspannung der Flächenlifter aufbaut, ohne dass entlang der entstehenden Kanten eine Naht mit mehreren Lagen Stoff wäre. Wobei ich zumindest beim Lanshan 1 (dem neueren, großen) ohne Lifter mit 1,80m auch mit den Füßen an der Zeltwand anstoßen würde. Wie es beim Lanshan 2 Pro mit zwei Personen aussieht, habe ich nicht im Kopf, darin habe ich erst eine Nacht (mit Regen und Nebel) hinter mir.1 Punkt
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Thruhike Lykischer Weg, Türkei (März - April 2023)
NicoleZockt reagierte auf Falke für Thema
Zum Kochsetup: Die Becher von 5-Minuten-Terrinen hast du ja offenbar schon entdeckt. Ich find die super. Mein Becher wiegt 13g. Gabel brauche ich nicht, mir reicht ein Löffel. Einen Deckel für den Titantopf kannst du dir aus dünnem Alublech selbst machen, dann wiegt er nur die Hälfte. Die Tasche für den Topf kannst du vllt weglassen. Ich bin mit dem BRS-3000 zufrieden.1 Punkt -
Thruhike Lykischer Weg, Türkei (März - April 2023)
Skisocke reagierte auf marieke333 für Thema
Spiritus = Saf Alkol oder Etil Alkol. Gibt es vielleicht an Tankstellen (Shell) und Apotheken (mit Google +eczane +alkol finde ich so einiges) Reicht 80% Alcolhol? Dan könntest du Kolonya benutzen. Kann man auf jeder Ecke kaufen, Für einkaufen kann ich dir 5M Migros empfehlen (habe 2 Jahren in/bei Josito Kletter Camp am Trailhead gelebt) März kann Nachts noch recht kalt sein, Cumulus 250 würde mir nicht reichen. Check Meteoblue Klimadaten.1 Punkt -
Dessert: "Seelenwärmer" Nachfolger "Süßer Moment"
RaulDuke reagierte auf Schwarzwaldine für Thema
Ein typischer Fall für "die Zeit vergeht" ... aber an dem kann ja eigentlich nichts schlecht werden. Du könntest sie also auch meistbietend versteigern.1 Punkt -
Schnäppchen-Thread 2.0
Carsten K. reagierte auf RoyalHang für Thema
Ich ging von der falschen Annahme aus, das gesamte MSR Keramik Set wäre generell bekannt und jemand freut sich über einen Ersatzartikel. Es werden, als "Diskussion" betitelt, wahllos irgendwelche Gewichtsangaben genannt über die sich echauffiert wird um im selben Atemzug das eigene System als heiliger Gral vorzustellen? Die Essgewohnheiten und Ansprüche an eine Mahlzeit mal völlig außen vor. 113g MSR Keramik Solo Kochtopf 1,3l +74g Deckel mit Griff und Löchern zum Abseihen +38g Topfgriff ------------------ Was von den 225g Gesamtgewicht benötigt wird ist jedem selbst überlassen. Ebenfalls passend zum Griff und Deckel gibt es von MSR noch eine beschichtete Pfanne (127g) und einen beschichten 2,5l Topf (193g). Die daraus resultierenden Kombinationsmöglichkeiten für 2-4 Personen richtiges, vollwertiges Essen (mehrere Gänge) unterwegs mit Zutaten (aus dem Supermarkt) kochen zu können ist für mich ULaf. Ohne Modifikationen sind das bei zwei Personen ∼140-176g/ Nase und ein Einkauf zum Ende des Tages mit den benötigten Lebensmitteln für die nächsten 24 Stunden Reisedauer (open end). Für alle Titantöpfe die es nicht mitbekommen haben: Es handelt sich um einen Aluminiumtopf mit Keramikbeschichtung = Braten und Röstaromen. OT: Um an das Niveau der "Diskussion" anzuknüpfen: Nichts ist leichter als Flüssignahrung in Pulverform mit Eigenurin. Auch bekannt als das Perpetuum mobile des UL-Trekkings.1 Punkt -
Make me Ultralight
Christian Wagner reagierte auf icefreak für Thema
Mal eine andere Idee: Die Liste klingt doch ganz vernünftig. Weiter Optimieren heißt ja auch individualisieren. Wo liegt Deine persönliche Kotzgrenze, was macht für Dich persönlich eine Tour erst „rund“. Bei mir ist es u. A. der Morgenkaffee und abends was Warmes im Bauch. Also pack Deinen Rucksack, laufe los und mache DEINE Erfahrungen. Das ist doch alles schon Marke + Hightec. Draussen sein war mal die Idee von Einfachheit, von weniger Verkopft, von Akzeptanz der Unzulänglichkeit. Solltest Du starke Bauchschmerzen haben, dann UNBEDINGT einen Overnighter zum Austesten mit leichter Exitstrategie durchführen. Nicht weit weg vom Auto bzw. Bahnhof usw. Wenn Du dann, MIT Erfahrung wiederkommst und ganz konkrete Fragen stellst, wird man Dir gezielter helfen können. Also los und viel Spaß da draussen!1 Punkt -
Durchschnittswerte helfen halt schon bei einer groben Planung. Auch wenn der TO "Freedom" im Namen trägt wird er gewisse Rahmenbedingungen und grundlegende Ansprüche an sein Abenteuer stellen. Aber ich geb dir schon recht, gerade bei der ersten langen Tour sollte man sich nicht zu viel Druck machen. Da lernt man viel über sich selbst und lernt auch die eigenen Ansprüche und Erwartungen an eine lange Wanderung kennen. Vielleicht stellt man fest das einem der langsame gemütliche Ansatz dich besser gefällt, vielleicht fährt man aber genau auf die Challenge ab viele Kilometer zu machen. "Sollen" ist so eine Sache. Menschen sind unterschiedlich, zum Glück. Ich verstehe z.B. jene nicht die auf ihren langen Wanderungen "bummeln". Hab ich aus eigener Erfahrung gelernt, das ich das nicht kann und will. Mir würde aber nicht in den Sinn kommen deswegen andere abzustempeln. Lustigerweise habe ich das Gefühl das meist die besonders schnelle Hiker oder FKT Hiker als "Spinner" abgeschrieben werden. Wieso erfolgt die Auslegung da so eindimensional? Ich hätte noch nie einen schnellen Hiker hören gesagt das die "langsamen" Spinner sind. Im Endeffekt ist Geschwindigkeit und Leistung auch höchst subjektiv. Für einen mag sich ein 40km Tag anfühlen wie für einen anderen ein 20km Tag. Ich persönlich bewundere beide Seiten. Die "langsamen" weil sie scheinbar sorglos bummeln können, was ich eben nicht kann. Andererseits die FKTler und Konsorten was sie im Stande sind zu leisten. In den letzten Jahren habe ich immer etwas allergisch reagiert wenn andere, deutlich langsamere Wanderer gemeint haben ich soll doch genießen und langsam machen. Was ist die Definition von Genuß? Wieso geht Hiker A davon aus, das Hiker B nicht genießt nur weil er einen anderen Ansatz pflegt?1 Punkt
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@Christian_Kiel Brot backen? Wie jetzt?1 Punkt
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Moin! Also laut deiner Lighterpack-Liste, hast du doch eigentlich wirklich gutes Zeugs! Wenn du bestimmte Ausrüstungsgegenstände (TB3, Packsäcke, etc.) nicht auf Dyneema umstellst, wird es irgendwann die Stupid"leichte" Jagd nach den letzten Grämmchen.. ich hab mich in den letzten Jahren bewusst gegen diese "letzte" Jagd entschieden und da bei mir ohnehin viel zu viel Ausrüstung rumfliegt, habe ich beschlossen dieses Jahr keine neue Ausrüstung anzuschaffen. Daher mein Ratschlag: Benutze dein Zeug einfach erstmal weiter.. wenn der Sommer kommt, wird es eh wieder leichter und man kann Sachen Zuhause lassen. Jetzt im Winter ist ultraleicht eben auch etwas schwerer.1 Punkt
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Wie habt ihr das Nähen erlernt?
Omorotschka reagierte auf Ledertramp für Thema
Ich hab es ebenfalls einfach ausprobiert. Meiner Erfahrung nach ist Nähen total einfach. Wirklich, wenn man ein sich Zeit lässt und sorgfältig ist, dann kann schon das erste Projekt ein Erfolg werden. Viel schwieriger ist das Planen eines Werkstücks und während der Arbeit den Überblick zu behalten. Gerade bei aufwändigeren Arbeiten wie Zelten oder Rucksäcken. Bei Rucksäcken hab ich schon öfter mal ne Schlaufe vergessen und musste dann ne Naht wieder auftrennen. Bei Zelten oder Tarps finde kann es schwierig sein, die einzelnen Teile auseinander zu halten. Hier und dort ist Sorgfalt das A und O. Ich beschrifte meine Zuschnitte ganz gerne, damit ich wirklich weiß, was wo hingehört. Das eigentliche Nähen ist dann nur noch ein kleiner Teil der Arbeit und echt kein großes Ding, sofern man verstanden hat, wie die Nähmaschine funktioniert und sie richtig einzustellen weiß. Für den Anfang habe ich, wie so viele auch, mich an den Anleitungen von @Andreas K.orientiert. Außerdem auf den Blogs http://www.flusslinie.de/ und http://www.pluennenkreuzer.de/001_Landgaenger/426_Pico/426_pico.html1 Punkt -
Hm ... Hm... gefällt mir nur sehr begrenzt. Zumindest würde ich es nicht öffentlich verkünden.1 Punkt
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DIY leichte Gamaschen für sandige Böden (ohne Nähen)
MaikGrosser reagierte auf Adlerauge für Thema
Benötigt wird: eine (ausrangierte) Strumpfhose (wahrscheinlich geht auch eine Leggins, Strumpfhose ist aber dünner und leichter) eine Schere Anleitung: Von der Strumpfhose die Beine und Füße abschneiden, sodass zwei "Schläuche" entstehen. Jeden Schlauch ca. 2-3 cm vor dem unteren Ende zur Hälfte einschneiden. Die eingeschnittenen Stege sind die Riemen für unter den Fuß. Fertig! Zum Tragen: der Steg wird unter den Schuh einghängt, der Stumpf hochgezogen und umgeklappt und dann unter den Schnürschenkeln festgeklemmt (siehe Bilder). Ich habe die Gamaschen in der Form für den Fishermens Trail in Portugal verwendet und hatte nicht ein einziges Mal Sand im Schuh! Meine einzigen Bedenken waren: a) ob sich der Steg schnell durchläuft, bei mir hat aber alles gehalten (hab ihn aber bei festen Böden "hochgeklappt"). Sofern man den Schlauch lang genug lässt, kann man bei einem Riss den kaputten Teil auch einfach abschneiden und sich dann einen neuen Steg ausschneiden. b) ob der Stoff von der Ferse hochrutscht, damit hatte ich aber überhaupt keine Probleme. Einziger Nachteil: man kann sie nicht an- und ausziehen ohne den Schuh auszuziehen. Da sie aber so leicht sind, kann man sie auch einfach um die Knöchel tragen. Achja, wiegen tut das Paar bei mir 21g1 Punkt -
Hinter Gangi ging es zunächst an weiteren Ackerflächen vorbei, bis ich endlich den Madonie-Nationalpark erreichte. Vor meiner Wanderung durch Sizilien hatte ich noch nie etwas von diesem Nationalpark gehört, schade eigentlich. Dieses Gebiet eignet sich super zum wandern und zudem habe ich sehr viele wilde Hirsche gesehen. Insbesondere die herbstlichen Buchen gefielen mir mehr als gut: Das Wetter war zwischenzeitlich auch wieder angenehmer, auch wenn auf der Höhe die Abende doch etwas frisch waren. Bergab ging es ins Dorf Scillato, in welchem ich eine Unterkunft gebucht hatte. Die meisten Nächte auf meiner Wanderung verbrachte ich im Zelt, doch das wilde Zelten wurde auf Sizilien schwieriger und bedarf einer besseren Vorausplanung als auf dem Festland. Im ersten Teil bis incl. dem Nebrodi-Park war es meistens gut möglich, einen Zeltplatz zu finden. Dahinter wurden die Waldgebiete seltener und die zivilisierten Gebiete häufiger. Zum Glück gibt es auf Sizilien in vielen Dörfen und Städten günstige Unterkünfte, sodass dies zumindest finanziell kein Problem darstellt. Und der Komfort einer warmen Dusche nach einem anstrengenden Wandertag ist auch nicht zu verachten. Hinter Scillato ging es teils auf Wanderwegen, teils auf Straßen bis ins Dorf Sclafani Bagni. Das Highlight erwartete mich unterhalb auf einem etwas zugewachsenen Wanderweg: Dort gibt es eine (kostenlose) heiße Quelle, direkt am Wegesrand. Natürlich verbrachte ich dort eine ausgiebige Pause von mehr als einer Stunde. Obwohl Wochenende war, blieb ich alleine. Die Nacht daraufhin verbrachte ich somit halbwegs sauber in meinem Zelt, an einer Stelle, die ich mir vorher auf der Karte ausgesucht hatte. Nachts wurde ich dann noch von einem (zum Glück) harmlosen Gewitter überrascht. Die beiden Tage danach waren landschaftlich wenig spektakulär, es ging überwiegend an Ackerflächen vorbei. Mir persönlich gefällt dies nicht so sehr, da ich nackte Ackerflächen ziemlich unschön finde. Die Wege waren zudem abschnittsweise matschig. Mit jedem Schritt sank ich ein bisschen in den Erdboden ein. Zudem musste ich unzählige Weidegatter öffnen und wieder schließend. Leider sind die Weidegatter auf Sizilien vielerorts nicht sehr benutzerfreundlich, da sie sich teilweise nur schwer oder gar nicht öffnen lassen. Zwischendurch wurde der Weg für ein paar Kilometer aber wieder ganz schön. Bevor ich das Dorf Piana degli Albanesi erreichte, durchquerte ich den letzten größeren Wald. Dort gefiel mir das Wandern gleich viel besser als zuvor. Wenn es den halben Tag nur an Ackerflächen vorbei geht, sinkt meine Stimmung doch ein bisschen ab. Die Luft im Wald ist feucht und würzig und die Natur belebt irgendwie doch mehr als die Zivilisation. Hinter Piana degli Albanesi musste ich zu einem Pass hochlaufen, wo die Natur überraschend wild wirkte. In der Steinhütte hätte ich sogar schlafen können... Doch auch aufgrund der kurzen Tage in Verbindung mit der langen Siesta der Supermärkte, ging ich auf Nummer sicher und hatte in einer Unterkunft übernachtet. Die ersten Stunden ging es immer mal wieder bergauf und dann wieder bergab durch schöne Natur mit kargen Bewuchs, die ich sehr genoss. Im Anschluss hatte ich eine lange Passage auf Wirtschaftsstraßen bis in die Stadt Alcamo vor mir. Die Strecke war einfach und langweilig, sodass ich immerhin Strecke machen konnte und die 38,5km des Wandertages hinter mich bringen konnte. In Alcamo angekommen legte ich noch einen drauf und lief noch einen Umweg zum Lidl. Der macht nämlich keine Siesta! Hinter der Stadt Alcamo wartete noch ein tolles Highlight auf mich, denn es gab ganz in der Nähe die heißen Quellen von Segesta, denen ich einen Besuch abstattete. Um dorthin zu gelangen musste ich einen Bach überqueren, der mir bis zu den Knien ging. Der Aufwand hatte sich aber gelohnt, denn das Becken mit dem schwefelhaltigen Wasser war richtig schön heiß und sehr angenehm. Blöderweise vergaß ich ein Foto davon zu machen... Bevor ich im Dorf Calafafimi ankam, durchquerte ich ein kleines Waldgebiet. Die Ferienwohnung in Calatafimi gefiel mir extrem gut, so lieblich wie sie eingerichtet war. In der Nacht und am nächsten Morgen goss es in Strömen. Eigentlich hätte ich mir an dem Tag den am Wegesrand befindlichen Tempel von Segesta anschauen wollen, aber da hätte man Eintritt bezahlen müssen. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte sich das wahrscheinlich gelohnt, aber bloß für einen Foto-Stop hatte ich keine Lust darauf. Denn an diesem Tag wollte ich meine letzte Nacht im Zelt verbringen, was aber nur mit einem gewissen Aufwand bei der Suche möglich war. Zuvor ging es erneut an zahlreichen Ackerflächen entlang. Die konnte ich inzwischen nicht mehr sehen. Erst in der Nähe von Visicari wurde die Landschaft und die Natur wieder ansprechender, hier wollte ich auch meinen Zeltplatz suchen. Auf dem Foto sieht das noch ziemlich einfach aus, doch der Boden ist dort uneben und zudem wachsen dort viele stachelige Pflanzen. Irgendwann fand ich dann doch noch ein geeignetes Plätzchen. Am nächsten Tag stand der Besuch des Zingaro-Naturreservat an. Dies ist eines der wenigen Gebiete, wo man in Italien Eintritt bezahlen muss. Der Sentiero Italia nimmt hier den Pfad, der oben am Hang entlang führt und somit viele grandiose Ausblicke ermöglicht. Auffällig ist die karge Vegetation. Mir hat dieser Abschnitt sehr gut gefallen. Am Ende des Naturreservats ging es bergab in Richtung dem Dorf Macari. Dieses durchquerte ich bis zur Küste und bezog das Tiny-House in Casteluzzo, welches ich mir für die Nacht gemietet hatte. Eine sehr gute Wahl! An meinem vorletzten Wandertag wurde es noch mal so richtig regnerisch und gewittrig. Mehrere Stunden lang blitzte und donnerte es immer wieder. Trotzdem genoss ich den Wandertag sehr, denn es ging durch das Naturreservat Monte Cofano, welches meiner Meinung nach genauso schön ist, wie das beliebte Zingaro-Reservat. In Custonaci machte ich einen Umweg zum Supermarkt und saß einen weiteren heftigen Regenguss in einer Bar aus. Am Nachmittag stand nur noch der steile Anstieg hoch nach Erice an. Bereits in der Dämmerung kam ich in dem auf einem Berg gelegenen Ort an und konnte mein Ferienhaus (ja, richtig) beziehen. Vom Fenster aus sah ich in der Ferne weitere Blitze am Himmel zucken. Und da könnte man meinen, Ende November sollte die Gewittersaison vorbei sein... Am letzten Tag standen mir bloß noch 10,5km bergab zur Promenade nach Trapani bevor. Schon von weitem konnte ich mein Ziel erkennen. Als ich in der großen und lauten Stadt angekommen war, beeilte ich mich zum Ziel zu kommen. Doch am Ende des Trails befand sich nichts außer dem Mittelmeer. Kein Monument, keine Statue, nichts. Irgendwie enttäuschend. So setzte ich mich alleine auf eine Bank und aß eine Pizza. Es war ein komisches Gefühl nach einer solch langen Wanderung am Zielort angekommen zu sein. Nun hieß es den Heimweg antreten. Mit Bahn und Fähre ging es in den nächsten Tagen zurück nach Deutschland. Zuhause vermisste ich schon sehr bald die beeindruckende Natur und die angenehm milden Temperaturen.1 Punkt
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4 Monate auf dem Panorama-Fernwanderweg Sentiero Italia - Apennin-Halbinsel & Sizilien
Carsten K. reagierte auf Mars für Thema
Sieht immer besser aus, leider habe ich immer noch keine Ahnung wie ich mit den Hunden umginge. Mensch will ja nichts und niemanden verletzen aber Ritterrüstungen sollen offenbar nicht direkt UL sein. Auf jeden Fall bewundere ich jede:rmensch der es unbeschadet durch solche Widrigkeiten schafft.1 Punkt -
Zeltplätze fand ich oft im Wald, der in Kalabrien überwiegend aus Buchen oder Esskastanien besteht. Einmal fand ich einen ganz besonders tollen Platz, denn ich fand abseits vom Weg einen verlassenen Obstgarten. Da die meisten Früchte bereits reif waren, konnte ich mich an dem süßen Obst statt essen. Schmeckte auch irgendwie viel besser als die Ware aus dem Supermarkt. Am Ufer vom Lago Arvo war es sehr touristisch, da fuhr doch tatsächlich eine Bimmelbahn extra für Touristen durch die Gegend. Von der Bahn aus winkte mir Minnie-Maus zu... Abends konnte ich ganz alleine einen atemberaubenden Sonnenuntergang beobachten, bevor ich mich ins Zelt verkroch. Vor Tiriolo wurde der Weg zwischendurch etwas ruppiger, aber auch besonders schön. Solche Pfade am Grat entlang gefallen mir besonders gut, auch wenn ich da langsamer unterwegs bin. Aufgrund der vielen Wolken checkte ich zwischendurch die Wetterapp, doch es war kein Regen vorhergesagt. Hinter Tiriolo wartete eine nervige Herausforderung auf mich: 40 Kilometer Asphaltstraße, immer in der Nähe der Zivilisation. Dies war einer der blödesten Abschnitte am ganzen Trail, mag ich das Wandern in der Nähe der Zivilisation doch gar nicht. Erst Recht nicht auf Asphaltstraßen. Um mir diesen Abschnitt zu erleichtern, hatte ich die Idee von Unterkunft zu Unterkunft zu laufen. Doch der Plan scheiterte, da ich keine Unterkünfte finden konnte. Die Gegend schien nicht touristisch zu sein. Die Suche nach einem Übernachtungsplatz war sehr herausfordernd, war doch nirgends ein verstecktes Plätzchen zu finden. Zwar lief ich an ein paar kleinen Olivenhainen vorbei, doch war der Boden überall uneben. Verflixt! Doch dann fand ich doch noch was, nämlich ein altes offenes Haus. Dort legte ich mich mit meinem Quilt und Isomatte auf den Boden. Als ich den Asphalt-Abschnitt erfolgreich bewältigt hatte, war ich froh. Hinter dem Ort Serra San Bruno, wo ich einen weiteren Ruhetag einlegte, ging es erneut durch dichten Wald im Aspromonate Nationalpark. Der Nationalpark ist reich an Quellen, so musste ich nur wenig Wasser mitführen. Mit leichterem Rucksack lief es sich dann auch besser. Auf meinem Weg führte es mich durch das laut Beschreibung verlassene Örtchen Villagio Limina. Vor Ort stellte sich heraus, dass dort inzwischen wieder jemand wohnt. Padre Damiano lebt dort zusammen mit einem Kater und lud mich zum Essen ein. Ich freute mich sehr über diese große Gastfreundschaft und wir unterhielten uns auf Italienisch und mit Händen und Füßen. Am Abend musste ich dann noch einen Hund verscheuchen, der ein Loch ins Moskitonetz von meinem Zelt gebissen hatte, um an meine Kekse zu kommen. Weit war es nun nicht mehr bis Reggio Calabria. Die Wege blieben schön und einfach. Ein Highlight war eine hölzerne Brücke, die über einen Bach gebaut war. Erst beim Abstieg nach Reggio Calabria wurde die Landschaft wirklich mediterran. Die Vegetation war karg und niedrig, der Sonnenschein wirkte gleich eine Nummer kräftiger. In der Ferne konnte ich die Insel Sizilien erblicken. Beständig ging es bergab, bis der Pfad in der großen Stadt Reggio Calabria mündete. Hier musste ich dann nur noch die restlichen Kilometer bis zum Monument an der Promenade am Mittelmeer zurücklegen. Geschafft! Anschließend ging es mit der Bahn in einen anderen Stadtteil, wo ich eine Unterkunft gebucht hatte. Auf dem Weg dahin musste ich noch ein paar extra Kilometer laufen, da sich die Tür an der gewünschten Haltestelle nicht öffnen ließ. Am nächsten Tag ging es mit der Fähre nach Sizilien.1 Punkt
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Als ich durch den vergleichsweise langen Abschnitt Kalabrien lief, war es bereits Oktober und somit auch oftmals nicht mehr so warm. Die Nächte waren aber meistens angenehmer als noch in Basilikata. Anfangs war das Wetter noch sehr wechselhaft, mit viel Regen. Zum Schluss hin hatte ich das Glück eine dreiwöchige Schönwetterperiode erwischt zu haben, die mich auch noch auf Sizilien begleitete. Diese machte das Wandern angenehmer. Sowieso verliefen die nächsten Tage beschaulicher als bisher. Die Höhenmeter wurden etwas weniger und die Wege waren überwiegend breit und einfach zu begehen. Zwischendurch fand ich das ganz angenehm und erholsam. Durch die späte Zeit im Jahr waren die Wälder an vielen Stellen wunderschön gelb und die Sonne angenehm mild. Wenn ich die Möglichkeit hatte, den Wald von außen zu überblicken, sah es ganz besonders toll aus. Etwa wenn ich Wiesenflächen überquerte, die vom Wald umschlossen waren. Ganz besonders gut gefallen hat mir in dieser Hinsicht das Val di Tacina: Auch kurz dahinter blieb es malerisch schön, auch wenn die Wiesen morgens noch mit Reif überzogen waren. Oft flossen am Wegesrand Bäche mit klarem Wasser. Aufgrund der einfachen Wege schaffte ich auch mehr Kilometer pro Tag als zuvor. Hatte ich zuvor etwa 25-30 Kilometer pro Tag geschafft, waren es nun +- 35. In den tieferen Lagen wuchsen viele Esskastanien, im Oktober lag manchmal der ganze Weg voll damit. Die Berge in Kalabrien sind nicht mehr ganz so hoch, wie die in Basilikata, trotzdem lief ich im Norden noch an ein Skigebiet vorbei. Aufgrund des dichten Waldes gab es zwar weniger Ausblicke als bisher aus dem SI, aber trotzdem genügend. Oftmals waren die Wege breit, manchmal auch schmal, aber immer gut erkennbar. Die üblichen kurzen Brombeereinlagen dürfen natürlich nicht fehlen: Die sehr gute Wegmarkierung in Kalabrien sticht positiv hervor. Manchmal war gefühlt jeder zweite Baum markiert. Da haben sich die Wegewarte richtig Mühe gegeben. Verlaufen kann man sich auf dem SI in Kalabrien kaum. Am Wegesrand konnte ich viele hübsche sowie außergewöhnliche Pilze bewundern.1 Punkt
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Kalabrien --> Piano Paudolino bis Reggio Calabria --> 572 Kilometer & 15700 Höhenmeter --> 19 Tage Die ersten Tage in Kalabrien begannen abenteuerlich. Zuerst hatte ich aufgrund der inzwischen kurzen Tage und der langen Siesta der Supermärkte nach meinem Einkauf in Morano Calabro nur noch etwa eine Stunde Zeit um mir noch einen Zeltplatz zu suchen. Lange Zeit war das Gelände im dichten Wald sehr uneben, bis ich bei Sonnenuntergang eine flache Wiese fand, wo ich mein Zelt aufschlagen konnte. Diese Nacht wird mir immer in Erinnerung bleiben, denn nachts hörte ich Wölfe heulen. Am nächsten Morgen sprintete ein Hirsch in den Wald, als ich mein Zelt verlies. Zuvor schien mein Zelt das Tier nicht so gestört zu haben. Die Herausforderung des Tages war die Überquerung von einem Stacheldrahtzaun ohne Öffnung. Drüber klettern oder drunter krabbeln war nicht möglich, sodass ich mich außen rum durchs (stachelige) Gebüsch kämpfen musste. Dabei musste ich dann weitere Stacheldrahtzäune überwinden, wo ich immerhin drunter durch krabbeln konnte... In Italien habe ich einen regelrechten Hass auf Stacheldrahtzäune bekommen. Diese sind dort in der Landwirtschaft sehr verbreitet, haben zwar oftmals Tore, doch nicht selten taugen die mehr als Deko, denn als wirkliches Tor. Man könnte meinen, weder Weidetiere noch Menschen sollen durch kommen. Als Belohnung gab es an dem gleichen Tag noch eine sehr schöne Aussicht. Am nächsten Tag sah ich mehrere Rotten Wildschweine, von denen ich manche aus der Ferne in Ruhe beobachten konnte. Der Weg an sich verlief beschaulich durch Wald. Beim Abstieg in die Zivilisation verfolgte mich dann ein Hund, den ich bei einer Herde Kühe und zwei Allradfahrzeugen antraf. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hunden ließ sich dieser streicheln und war gar nicht aggressiv. Doch "mitnehmen" wollte ich den fremden Hund dann doch nicht und machte mir immer wieder Gedanken darüber, wie ich dem Hund "erklären" kann, dass er nicht mitgehen kann. Schließlich gehe ich nicht mehr zurück zu seinem Zuhause. Doch als ich die Asphaltstraße erreichte, verfolgte er mich dann doch nicht mehr. Das war für den Tag noch nicht genügend Action, denn zum späten Nachmittag folgte ein Abschnitt auf einem sehr schmalen Pfad im Wald, der steil hinauf zu einem Tafelfelsen führte. Dieser Teil war nur anstrengend, aber ansonsten ok. Der weitere Verlauf war viel schwieriger, denn im Gegensatz zur Beschreibung lagen nicht nur vereinzelte Bäume auf dem Pfad am Steilhang, sondern teilweise der halbe Wald. Da bin ich dann stattdessen auf dem Po runtergerutscht, um auf die andere Seite zu kommen. Das Bild zeigt leider nicht, wie steil der Hang war. Das nächste Abenteuer am Tag darauf war ein tief eingeschnittener Canyon, der durchquert werden musste. Nach etwas Kampf mit Brombeergestrüpp überquerte ich unzählige Male einen Bach, der nach und nach breiter wurde. Dabei musste ich auch eine 2-Meter hohe Stufe erklimmen. Hin und wieder waren hilfreiche Wegmarkierungen angebracht. Aber es gab ohnehin keinen echten Weg, aber auch keine Abzweigung. Als ich es bis zur Forststraße geschafft hatte, hatte das Abenteuer dann kurzzeitig eine Unterbrechung, denn der Weg verlief viele Kilometer lang auf breiten Forststraßen, die hin- und wieder Ausblicke ins Tal gewähren ließen. Da Sonntag war, war ich nicht alleine unterwegs, sondern wurde mehrmals von Motorcross-Fahrern überholt. Jedes Mal, wenn sie mich sahen, beschleunigten sie extra stark und der Motor heulte laut röhrend auf... Bevor ich am Abend ein Waldgebiet erreichte, wo ich laut Beschreibung zelten müsse, kam ich an ein paar kleinen malerisch wirkenden Seen vorbei. Das nächste Abenteuer folgte unfreiwillig, denn das Wetter am war am Tag darauf so richtig mies. Anfangs war es bloß nebelig und führte durch den an sich ganz schönen Wald. Dann fing es immer mehr an zu regnen und als der Regen stärker wurde, hielt meine Regenjacke natürlich mal wieder nicht durch. Nach einer halben Stunde war der Bereich unterhalb vom Reißverschluss total durchnässt. An dem Tag sah ich duzende Feuersalamander, denen das Wetter offensichtlich viel besser gefiel als mir. Nachdem es kurz aufgehört hatte, fing es gleich wieder an und der Regen wurde irgendwann extrem. Kurz zuvor war ich an einem Haus mit überdachter Terrasse vorbeigelaufen. Es hätte sich ideal als Unterstand angeboten, wäre nicht der zwei Meter hohe Zaun drumherum gewesen. Innerlich verfluchte ich diesen dämlichen Zaun und lief weiter. Es regnete so stark, dass ich kaum noch etwas sehen konnte. Vergeblich versuchte ich mich unter einem Baum unterzustellen. Die Kühe in der Nähe gesellten sich zu mir und wirkten ziemlich bedröppelt. Hin- und wieder erklang Donnergrollen. Dabei sollte die Gewittersaison doch im Oktober eigentlich schon vorbei sein, könnte man meinen. Damals wusste ich noch nicht, dass ich auch im November noch von Gewittern begleitet werden sollte. Am Boden unter mir rauschten neu entstandene Bäche ins Tal. Fotos machte ich bei dem Wetter aber keine. Es ging im Regen weiter auf einen Berggipfel mit null Aussicht. Mir wurde trotz Regenjacke kalt und so nutzte ich eine Fast-Regenpause um mir mein Fleece anzuziehen. So war es halbwegs warm. Abends suchte ich mir am Wegesrand einen Zeltplatz im Nebel. Erst am nächsten Tag klarte es langsam auf und ich konnte meine Sachen trocknen. Diesmal folgte der SI immer wieder den Schildern, die auf eine unter der Erde verlaufende Gasleitung hinweisen. Am späten Nachmittag gab es dann noch eine sehr große Schafs- und Ziegenherde, die ich "überwinden" musste. Da sie so groß war, wurde sie von rund 15 Herdenschutzhunden begleitet. Viel hilft viel... In der Ferne hörte ich menschliche Stimmen, doch wollten diese einfach nicht näher kommen. Vorsichtig und langsam näherte ich mich und hob immer wieder drohend einen Stein um die Hunde auf Abstand zu halten. Nach und nach kamen immer mehr von ihnen in meine Richtung. Irgendwann konnte ich dann den Schäfer herbeirufen, der mir dabei half unverletzt vorbei zu kommen. Bis Piano Lago musste ich noch sechs Kilometer am Rand einer Schnellstraße laufen. Zwischen dort und Pedace ist im SI eine Fahrt mit einer alten Schmalspurbahn enthalten. Da diese aber auch bis Cosenza fährt, fuhr ich erst dorthin und verbrachte einen Pausentag in einem B&B.1 Punkt
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Klar, die folgen definitiv. Während der Feiertage bin ich nur kaum an den PC gekommen... ____ Basilikata --> Fortino bis Piano Paudolino --> 170 Kilometer & 7980 Höhenmeter --> 7 Tage Im Bundesland Basilikata, durch welches der Si mit vergleichsweise wenigen Kilometern durchstreift, wurden die Berge nicht kleiner sondern größer. Die Wälder waren nun ganz eindeutig herbstlich verfärbt und die Wanderwege wie gewohnt sehr einsam. Der Abschnitt begann gleich am ersten Tag mit der Querung eines Berges, wo reichlich Salbei wuchs. Zuvor musste ich natürlich wieder ein wenig nach dem Weg suchen und zudem an ein paar Schafsherden vorbeikommen. Wenn der Schäfer da ist, war das meist sehr einfach. Bevor ich im Dorf Rivello einkaufen konnte, musste ich noch bergab durch eine kleine Schlucht laufen. Die Suche nach einem Zeltplatz war in Basilikata nicht immer ganz einfach, doch ich fand immer ein Plätzchen. Manchmal sogar ein ganz schönen, wie diesen hier: Einmal war die Suche besonders schwer und ich musste direkt auf dem Weg zelten, was aufgrund der vielen Brombeeren am Wegesrand nicht einfach war. In einer kleinen und auf der Karte nicht verzeichneten Kirche wurde mir nicht nur Wasser, sondern auch Lebensmittel gegeben. Ich bekam den Eindruck, die Italiener werden umso freundlicher, umso südlicher ich komme. Wie üblich sind die katholischen Kirchen in Italien kunstvoll gestaltet und manchmal wie z.B. hier werden Heiligtümer aufbewahrt. Die Wanderwege waren vielfältig und überwiegend gut markiert. In den flacheren Passagen ging es auch öfters Mal über Forststraßen und hin- und wieder auch ein paar Kilometer auf Asphalt entlang. Besonders nervig waren solche Forststraßen, die mit schweren Forstgeräten befahren werden, denn diese produzieren tiefe Gräben auf dem Weg. Wenn es geregnet hat, sind diese noch tagelang matschig. Langweilig wurde es nie. Waren die Wege unschwierig, stand auch mal einfach so ein Karussell am Wegesrand. Warum auch immer jemand auf die Idee kommt an solch einem verlassenen Ort ein Fahrgeschäft aufzubauen, bleibt ein Rätsel. Meistens waren die Wege aber in gutem Zustand und zudem naturnah angelegt wie z.B. hier: Es gab aber auch Abschnitte, wo der Weg stark überwachsen war und ich mich genau konzentrieren musste, um mich nicht zu verlaufen. Irritierenderweise wirkt der Weg auf der Karte dann oft ganz einfach, weil dort nur ein einziger Weg eingezeichnet ist, in der Realität es aber mehrere Abzweigungen gibt. Kurzzeitig musste ich sogar ein wenig kraxeln. Die Wälder bestanden überwiegend aus Buchen, die auch mal eine sehr imposante Größe erreichen können, wenn man sie denn lässt. Täglich habe ich viele frei weidende Rinder gesehen. Manche von ihnen hatten imposante Hörner: Auch diese lieblich bewachsene Brücke hat mir sehr gut gefallen: Das Wetter war zwar überwiegend sonnig, aber auf meiner gesamten Reise hatte ich im Bundesland Basilikata die kühlsten Tage und Nächste. Auch war es tagsüber in den höheren Lagen immer windig. In einer Airbnb-Wohnung in Latronico hatte ich mein Paket von Decathlon entgegen genommen, welches eine Zip-Trekkinghose und ein Fleece enthielt. Über meine nun wärmere Kleidung war ich heilfroh, lief ich nun doch fast jeden Tag ein paar Stunden mit langer Hose. Einmal lief ich an einem sonnigen Tag mit blauem Himmel plötzlich für ein paar Minuten durch Nebel. In Basilikata wechseln sich die anspruchsvollen Tage mit Gipfelbesteigungen und vielen Höhenmetern bergauf ab mit einfachen Wandertagen auf flachen Wegen durch Wälder und an Weideflächen vorbei. Alle drei großen Gipfel in diesem Abschnitt waren spektakulär, wenn auch der erste aufgrund des Wetters nicht so wirkte. Denn auf dem Weg hoch zum Monte del Papa auf 2005m war es so nebelig, dass ich nichts sehen konnte. Zudem wehte ein starker Wind. Dafür lichtete sich der Nebel auf dem Weg bergab zu einem verschlossenen Rifugio ein wenig. Die Liftanlagen weisen darauf hin, dass hier im Winter Skibetrieb stattfindet. Zur Skisaison öffnet das Rifugio Cervati dann auch wieder. Der zweite große Gipfel war der Monte Santa Croce mit 1893m. Hier zeigte sich das Wetter dann von seiner (beinahe) besten Seite, auch wenn es kühl und windig war. Der dritte Gipfel Monte Pollino war mit seinen 2220m auch der höchste. Schon am Abend zuvor hatte ich an meinem Zeltplatz eine tolle Aussicht auf den von der Abendsonne angestrahlten Bergbuchenwald. Sobald die Sonne weg war, wurde es empfindlich kalt. Unweit von meinem Zeltplatz fand ich am nächsten Morgen Raureif am Gras und ein paar zugefrorene Pfützen. Nicht ohne Grund suchte ich mir auf der Höhe einen Zeltplatz unter Bäumen. Die ersten Kilometer empfand ich eher als lustwandeln denn als wandern, so sehr gefiel mir die herbstlich bunte Landschaft. Doch irgendwann ging es mal wieder steil hinauf - irgendwie musste ich ja die 2220m auch erklimmen. Der Weg zog sich, doch es hatte sich definitiv gelohnt, denn ich hatte fernen Meerblick zu allen Seiten. Italien ist im Süden sehr schmal, sodass die Luftlinie von einer Küste zur nächsten nicht weit ist. Die Aussichten blieben bis zum Piano Gaudolino, einer namentlich benannten Weidewiese, grandios. Das ist der Blick hinüber ins nächste Bundesland: Kalabrien1 Punkt
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X-Mid Pro 1 - Ich konnte nicht länger warten... (329g)
NicoleZockt reagierte auf ChrisS für Thema
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Kampanien --> Campitello Matese bis Fortino --> 352 Kilometer & 16000 Höhenmeter --> 15 Tage Kurz nachdem ich Kampanien betrat und das Skigebiet hinter mir ließ, verschwand der Weg auch schon. Also musste ich mir mit Komoot den nicht mehr existierenden Weg suchen. Natürlich ging es einen Berg hinauf und auf der anderen Seite wieder runter. Im Tal befand sich ein schöner See, an dem ich im Anschluss vorbeigehen sollte. Glücklicherweise weideten alle drei Schafsherden gerade nicht auf dem Wanderweg, sodass ich problemlos passieren konnte. Bevor ich Piedimonte Matese erreichte, musste ich erneut einen Berg überqueren. Oberhalb vom Ort fand ich noch einen netten Zeltplatz, doch die vielen Mücken vertrieben mich schnell ins Innere des Zeltes. Der Monte Crocella am nächsten Morgen bot eine besonders tolle Aussicht. Da lohnte sich die Pause doppelt. Der Himmel zog leider immer weiter zu und schon bald regnete und gewitterte es. Erst am Abend klarte der Himmel auf. Doch da ich zwar in den späteren Stunden zivilisationsnah aber bloß nahe von zahlreichen Bauernhöfen unterwegs war, gestaltete sich die Zeltplatzsuche schwieriger. Erst auf einem verwaisten Olivenhain fand ich ein Plätzchen, welches am Abend noch ganz idyllisch gewirkt hat. Hätte ich in die Zukunft sehen können, wäre ich stattdessen lieber bis in die nächste Stadt durchgelaufen und hätte mir ein Hotelzimmer gesucht. Denn nachts um 5 Uhr fing es an zu gießen und zu gewittern. Der Boden weichte innerhalb von Sekunden so stark auf, dass meine Heringe nicht mehr hielten. So waren vier von sieben Heringen flogen raus und ich musste das Zelt festhalten, damit es nicht reinregnete. Versuche die Heringe erneut zu befestigen schlugen fehl. Nebenbei packte ich meinen Kram in den Rucksack und machte mich bei strömendem Regen auf den Weg. Der Boden war inzwischen so matschig, dass sich große Klumpen an meinen Schuhen gesammelt hatten. Da auch die Straße weiter unten sehr nass war, wurden meine Schuhe immerhin wieder "sauber". Eine Unterführung, unter die ich durch musste, stand komplett unter Wasser. Bis zu meinen Waden reichte es, als ich durchwatete. Auch die Wege in einem kleinen Waldgebiet vor Telese Terme, waren teils überflutet. In Telese Terme rettete ich mich in eine Bar und buchte mir ein Zimmer für den nächsten Tag. Während ich in der Bar saß, warnte mich meine Wetter-App nachträglich über heftige Unwetter in Italien, die in manchen Orten zu überfluteten Dörfern geführt haben. Es soll teilweise bis zu 400 (!) Liter in 30 Minuten geregnet haben. Der Rest des Tages verlief dann vergleichsweise unspektakulär. Es ging mal wieder steil einen Berg hinauf. Im Wald entdeckte ich einen Feuersalamander, der im Gegensatz zu mir das Wetter zu schätzen wusste. Bergab bis zu einem Picknick-Platz, wo auch Zelten erlaubt ist, ging es auch ein Stückchen durch mit Brombeeren zugewucherte Wege. Das schlechte Wetter ging weiter, denn es waren weitere Gewitter und Starkregenfälle vorhergesagt. Doch diesmal boten die großen Eichen einen guten Schutz. Einen weiteren überwucherten Weg kürzte ich über die Asphaltstraße ab. Erst war es noch lange Zeit sehr nebelig, doch dann klarte es auf und die Sonne schien. Dann sieht man auch mal, wie schön es eigentlich ist. Die nächsten Tage in Kampanien wechselten zwischen Sonnenschein und starken Regenfällen hin- und her. An schönen Tagen hatte ich immer wieder grandiose Aussichten. Aufgrund der südlichen Lage, konnte ich inzwischen sogar Inseln in der Ferne erkennen. Oben am Berg wurde es insbesondere wenn es windig war, selbst tagsüber empfindlich kühl. Hinauf auf den Monte Polveracchio lief ich sogar mit Handschuhen. Andere Gipfel boten stattdessen Aussicht auf die umliegenden Buchenwälder, die nun zart anfingen sich zu verfärben. Einen ganz besonderen Aufstieg gab es hinter dem Ort Serino. Der Weg bergauf zum Monte Terminio war nämlich sehr gut markiert, aber völlig weglos. Stattdessen musste ich mich durch hohes Gras und Büsche bergauf kämpfen. Manchmal war der "Weg" zudem sehr steil. Weiter oben wurde ich dafür mit atemberaubenden Szenerien belohnt. Es ist natürlich klar, dass ich da oben abgesehen von ein paar Kühen völlig alleine war. Da die Rifugios inzwischen bereits verschlossen waren, baute ich in Kampanien häufiger mein Zelt daneben auf. Auch in den nächsten Tagen waren (mal wieder) heftige Unwetter angekündigt. Vorsichtshalber hatte ich mir diesmal zwei Nächte in einem Hotel in Piaggine gebucht, um abwettern zu können. Aber es kam, wie es kommen musste. Das Unwetter kam bereits früher. Am Tag vorher war es noch angenehm. Da der Weg an dem Tag anspruchslos war, nahm ich noch einen weiteren Gipfel mit. Durch dichten Wald lief ich sanft bergauf, bis ich über felsiges Gelände zum Gipfel des 1465m hohen Monte Puglie aufstieg. Am Abend hatte ich dann großes Glück. Ich hatte mein Zelt vor einem verschlossenen Rifugio aufgestellt, als zwei Hüttenwirtinnen vorbeikamen, da dort am Tag zuvor eine Gruppe übernachtet hatte. So konnte ich die sehr verregnete Nacht im trockenen verbringen. Die letzten 9km bis Piaggine waren am nächsten Tag trotzdem ein Kampf, den die Wege, die teils weder erkennbar noch markiert waren, waren völlig aufgeweicht oder überflutet. Trotz Regenkleidung kam ich völlig durchnässt in Piaggine an. Hinter Piaggine ging es hoch auf den Monte Cervati, wo es zum Schluss weglos hinauf ging. Auch am Tag nach dem Ruhetag blieb das Wetter nicht lange schön. Am Nachmittag fing es erneut an zu regnen. Eigentlich hätte ich noch weiter laufen wollen, doch da ich spontan ein Biwak entdeckte, beendete ich den Wandertag frühzeitig. Am nächsten Tag regnete es nur noch wenig und die Wälder rochen saftig. Die ständigen Regenfälle in Kampanien hatten auch Tage später noch zur Folge, dass insbesondere Forststraßen manchmal sehr matschig waren. Durch die schweren Forstfahrzeuge, hatten sich tiefe Gräben gebildet, in denen sich das Wasser sammelte. Das Dörfchen Senerchia bestand zum Teil aus zerstörten alten Häusern. Doch das eigentliche Hindernis war ein 2m-hoher Bauzaun, den ich überqueren musste. Die Dörfer in Kampanien sahen lieblich gestaltet aus. Mir gefiel das Flair dort sehr. Doch aufgrund der Sprachbarriere gab es selten längere Gespräche. Trotzdem kamen mir die Menschen in Kampanien ganz besonders freundlich vor. In den Dörfern wurde ich immer wieder gefragt, wo ich hingehe und man reagierte mit anerkennenden Gesten. Die Wegmarkierungen waren nicht mehr durchgängig so gut, wie in den bisherigen Bundesländern, aber insbesondere in schwierigen Abschnitten waren sie häufig ausgezeichnet. Selbst wenn die Markierungen fehlten, war dies nie lange. Nach ein paar Kilometern tauchten sie ganz plötzlich wieder auf. Manchmal hat sich jemand richtig Mühe gegeben, wie z.B. hier: In Kampanien fand ich häufiger sehr große Kiefernzapfen. Die gibt es nicht nur in den USA. Die Wege waren überwiegend gepflegt, aber manchmal auch mehr oder weniger überwachsen. Wenn der Bewuchs aus hohem Gras oder Zweigen von Bäumen besteht, störte mich dies nicht so sehr. Die mit Brombeeren oder Ähnlichem überwucherten Abschnitte sind in der Beschreibung angegeben und können teilweise umgangen werden. Es gab auch ein paar Kilometer, die ich auf mehr oder weniger stark befahrenen Asphaltstraßen zurücklegen musste. Diese Abschnitte waren aber meistens nicht mehr als +- 5km lang. Zum Abschluss dieser Etappe gibt es noch ein Foto von einem schönen Sonnenuntergang:1 Punkt
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PP Stegplatten als Schuhsohle?
RaulDuke reagierte auf Krokodilalli für Thema
OT: Finde das kommt auf die Partei an1 Punkt -
Hallo @Wanda-Ra und @paddelpaul. Ihr hattet ja Interesse an MYOG-Latschen. Hier meine Version. Die Flip Flops kann man aus einer Filzbodenfliese (TTL 1€ ) und rutschfester Schubladeneinlage (teddy 1 €) herstellen. Benötigt wird noch etwas Gurtband mit ca. 20mm und eine Vorlage (die schweren Flip Flops). Genauer Ablauf unter: http://www.thomas-koegl.de/ultralight-m-y-o-g/flip-flops-48gr/1 Punkt
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Dessert: "Seelenwärmer" Nachfolger "Süßer Moment"
derschorsch reagierte auf diet für Thema
Den Vanillepudding habe ich noch mal überarbeitet: 20 g Milchpulver 15 g Maisstärke 15 g Rohrpuderzucker 1 Messerspitze gemahlene Vanille Alles in den Zerkleinerer, dann in den Becher, ca 150 ml kochendheißes Wasser drüber und schnell verrühren - sehr lecker!1 Punkt -
Jetzt habe ich auch mal einen selbst gemachten Instant-Schoko-Pudding probiert: 20 g Magermilchpulver 15 g Rohrpuderzucker 15 g Speisestärke 15 g 90 prozentige Zartbitterschokolade alles in einem Zerkleinerer zu einem feinen Puder mahlen/mischen. Die Mischung lässt sich einfach klümpchenfrei verrühren, wenn man sie in einer Tasse mit ca 150 ml kochendheißem Wasser übergießt und gleich losrührt. Hab ich bis auf das Milchpulver aus Bio-Zutaten gemischt. Der Pudding wird damit vergleichsweise ganz schön teuer (0,93 €), schmeckt aber sehr lecker. Für das Vanillerezept lasse ich beim nächsten Mal auch das Johannisbrotkernmehl weg - der Pudding wird auch so fest genug und lässt sich viel einfacher klümpchenfrei rühren.1 Punkt