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Ultraleicht Trekking

UL Zelte und Wind Stabilität mal klartext bitte:)


EnjoyHike

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vor 31 Minuten schrieb danobaja:

das geht doch mit jedem zelt. einfach ins aussenzelt wickeln mit luftloch.

Nein, ein Zelt mit Bogengestänge kann z.B. nicht weniger hoch aufgebaut werden (ein Tarp je nach Geometrie schon), und viele Zelte können nicht so ohne weiteres von innen 'umgebaut' werden falls dies während der Nacht nötig werden sollte.

Aber du hast schon recht, dass man auch mit einem normalen Zelt improvisieren kann.

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vor einer Stunde schrieb ULgeher:

War jetzt mehr ein Beitrag zur Frage "Wie überstehe ich eine Nacht im Sturm?", aber unklar formuliert.

Bei einem Tarp kann man "flach gehen" und bei einem Mid irgendwann mal die Stange entfernen.

Ein Firstzelt könnte man auch niedriger aufbauen. Vorausgesetzt es gibt auf halber Höhe belastbare Abspannpunkte.
Hier einmal testweise gezeigt:
https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/5387-knot-shelter/?do=findComment&comment=100895

VG. -wilbo-

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  • 4 Wochen später...
Am 17.12.2021 um 09:06 schrieb wilbo:

Im Wind ziehen sich die schicken Design-Dreiecke zu einer Fläche zusammen. Am Ende hat man ein „normales“ Firstzelt mit pitchlock-corner. :mellow:

VG. -wilbo-

 

Ich habe mein Tarptent Saddle auch verkauft weil mir die Performance bei viel Wind nicht gefallen hat. Zusätzlich dazu, dass es zur Firstform zusammengedrückt wird entsteht extrem viel Druck auf dem Hering der dem Wind zugewandt ist. Im Video ist das der Hering über dem die Abspannung mit dem Trekking Stock aufgebaut wurde. Den zieht es quasi immer raus was kein Wunder ist bei der großen Fläche die dann auf einem Hering lastet. Mehr als 6 Windstärken in Böen 7 würde ich dem Zelt nicht sicher zutrauen. Und beim Saddle sind die Flächen eigentlich noch besser getrennt als beim Stratospire weil der "Pitch Lock" deutlich höher ist.

Bearbeitet von janphilip
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Am 17.12.2021 um 09:06 schrieb wilbo:

Im Wind ziehen sich die schicken Design-Dreiecke zu einer Fläche zusammen. Am Ende hat man ein „normales“ Firstzelt mit pitchlock-corner. :mellow:

VG. -wilbo-

 

Da spielt aber auch das Hebelgesetz mit rein. Zwei weitere Abspannpunkte an den  Seiten würden das Zusammenziehen vermutlich deutlich verringern. So liegt die gesamte Last auf den Abspannpunkten in der Mitte der Plane. Da sieht man sogar mehrere ungenutzte Schlaufen im Video, oder? Auch ein weiterer Abspannpunkt von der Spitze bzw. die vorhandenen mehr in Windrichtung gesetzt und nicht senkrecht runter würde weiter stabilisieren. Sicherlich braucht es dafür 2-4 Heringe mehr und weiteres Seil im Gepäck.

Es gab auch mal vor kurzem von den Fahrradfanatikern auf Youtube ein Testvideo von Zelten im Sturm, wo das günstige 99€ Zelt verrissen wurden. Allerdings hatten Sie genau das halt völlig falsch abgespannt. Inwieweit das beim Stratosphere nun zutrifft kann ich nicht sagen, bei dem Test war aber klar, das sie nicht die vorgesehenen Schlaufen und nicht alle beiliegenden Abspannseile verwendet hatten. Inwieweit das richtig abgespannt dannbesser ausgesehen hätte, bleibt eine andere Frage. ;) 

 

Bearbeitet von bandit_bln
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vor 40 Minuten schrieb bandit_bln:

Da spielt aber auch das Hebelgesetz mit rein. Zwei weitere Abspannpunkte an den  Seiten würden das Zusammenziehen vermutlich deutlich verringern. So liegt die gesamte Last auf den Abspannpunkten in der Mitte der Plane. Da sieht man sogar mehrere ungenutzte Schlaufen im Video, oder? Auch ein weiterer Abspannpunkt von der Spitze bzw. die vorhandenen mehr in Windrichtung gesetzt und nicht senkrecht runter würde weiter stabilisieren. Sicherlich braucht es dafür 2-4 Heringe mehr und weiteres Seil im Gepäck.

Es gab auch mal vor kurzem von den Fahrradfanatikern auf Youtube ein Testvideo von Zelten im Sturm, wo das günstige 99€ Zelt verrissen wurden. Allerdings hatten Sie genau das halt völlig falsch abgespannt. Inwieweit das beim Stratosphere nun zutrifft kann ich nicht sagen, bei dem Test war aber klar, das sie nicht die vorgesehenen Schlaufen und nicht alle beiliegenden Abspannseile verwendet hatten. Inwieweit das richtig abgespannt dannbesser ausgesehen hätte, bleibt eine andere Frage. ;)

 

Die Abspannpunkte die auf halber Höhe liegen sind bei den Tarptents nicht so genäht, dass man die wirklich richtig als Abspannpunkte nutzen sollte. Man kann die nutzen um den Innenraum zu vergrößern oder bei Wind etwas weiter offen zu halten aber wirklich Druck sollten die nicht bekommen...

Den First kann man nur in Längsrichtung abspannen. Das ist ja Teil des Problems welches Wilbo beschreibt: Die Abspannung des Firsts laufen bei einem Firstzelt immer in Längsrichtung, in Querrichtung wird der First über die Seitenflächen abgespannt. Verändert man die jetzt von einer planen Fläche zu zwei Dreiecken bekommt man zwar einen ziemlich genialen Innenraum und kann quer schlafen aber bei Wind strebt das Zelt immer in die plane Ebene zurück. Die beiden Heringe außen bekommen dann nur noch Zug nach innen, also zur senkrechten Mittellinie der Seitenfläche hin. Damit ist der einzige Hering der übrig bleibt um den Winddruck zu halten der, der in der Mitte der Seitenfläche, dem Wind zugewandt, gesteckt ist. Und den zieht es dann natürlich immer raus.

Bearbeitet von janphilip
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vor 2 Stunden schrieb janphilip:

Die Abspannpunkte die auf halber Höhe liegen sind bei den Tarptents nicht so genäht, dass man die wirklich richtig als Abspannpunkte nutzen sollte. Man kann die nutzen um den Innenraum zu vergrößern oder bei Wind etwas weiter offen zu halten aber wirklich Druck sollten die nicht bekommen...

Den First kann man nur in Längsrichtung abspannen. Das ist ja Teil des Problems welches Wilbo beschreibt: Die Abspannung des Firsts laufen bei einem Firstzelt immer in Längsrichtung, in Querrichtung wird der First über die Seitenflächen abgespannt. Verändert man die jetzt von einer planen Fläche zu zwei Dreiecken bekommt man zwar einen ziemlich genialen Innenraum und kann quer schlafen aber bei Wind strebt das Zelt immer in die plane Ebene zurück. Die beiden Heringe außen bekommen dann nur noch Zug nach innen, also zur senkrechten Mittellinie der Seitenfläche hin. Damit ist der einzige Hering der übrig bleibt um den Winddruck zu halten der, der in der Mitte der Seitenfläche, dem Wind zugewandt, gesteckt ist. Und den zieht es dann natürlich immer raus.

Ich glaube genau die Abspannpunkte auf halber Höhe sind dazu gedacht das sich das Tarptent nicht zusammenfaltet.

Zitat des Herstellers"

Tarptent StratoSpire 2-backpacking tent-2 person

 Are there any additional pullout points for extra staking?

The StratoSpire 2 has attachments for (and ships with) apex guylines to strengthen the ridgeline. It also has fly-top pull-outs which can be guyed out to assist in high winds and for snow loads."

Allerdings ist so ein Tarptent vermutlich konstruktionsbedingt eher ein Schlechtwetterschutz gegen Regen und kein Expeditionszelt.

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Hab noch keine Tourerfahrung mit dem SS2, aberdie Empfehlung ist bei starkem Wind die beiden Abspannleinen in einer Linie mit dem First zu setzen. Im Video ist wenn ich das richtig sehe die Schönwetter Variante zu sehen wo dafür der Hering am Eingang genutzt wird statt eines extra Herings.

Damit + den Zusätzlichen Abspannpunkten + geschlossenem Eingang sollte das Zelt deutlich stabiler stehen.

Ein Sturmbunker wird es damit sicherlich trotzdem nicht, aber im Video sieht es dadurch vermutlich schlimmer aus als es ist.

 

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vor 15 Stunden schrieb SvenW:

Hab noch keine Tourerfahrung mit dem SS2, aberdie Empfehlung ist bei starkem Wind die beiden Abspannleinen in einer Linie mit dem First zu setzen. Im Video ist wenn ich das richtig sehe die Schönwetter Variante zu sehen wo dafür der Hering am Eingang genutzt wird statt eines extra Herings.

Damit + den Zusätzlichen Abspannpunkten + geschlossenem Eingang sollte das Zelt deutlich stabiler stehen.

Ein Sturmbunker wird es damit sicherlich trotzdem nicht, aber im Video sieht es dadurch vermutlich schlimmer aus als es ist.

 

Da hast du absolut Recht. Ich habe mich auch nur auf das Video bezogen weil es das Phänomen zeigt, dass diese Art Zelte immer zur Firstzelt Form zurückkehren möchte wenn sie Wind bekommen. Meine Erfahrungen beziehen sich auf das Tarptent Saddle, welches ich generell als noch etwas windstabiler als das Strato Spire einschätzen würde da die Pitch Locks größer sind, das Zelt mit 4 Trekkingstöcken aufgebaut wird und es deutlich kleiner ist. Beim Saddle hatte ich bei viel Wind sogar zusätzlich 2 Sturmleinen von den Pitchlock Spitzen aus gespannt, also 90° zur First Abspannung um die Stabilität zu erhöhen. Bei mehr als 6 Windstärken hab ich trotzdem immer Bedenken gehabt und musste in mehreren Nächten raus weil es den besagten Hering rausgezogen hatte und das Zelt dann halb kollabiert.

Damit das nicht falsch verstanden wird: Ich halte die Tarptents für qualitativ gute und sehr durchdachte Zelte aber sie sind meiner Erfahrung nach keine Sturmbunker. Und in diesem Faden sollte es ja um Klartext bei UL Zelten und Wind gehen.

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vor 40 Minuten schrieb janphilip:

Damit das nicht falsch verstanden wird: Ich halte die Tarptents für qualitativ gute und sehr durchdachte Zelte aber sie sind meiner Erfahrung nach keine Sturmbunker. Und in diesem Faden sollte es ja um Klartext bei UL Zelten und Wind gehen.

Moin!

Ich finde, dass das StratoSpire eines der innovativsten Zeltentwürfe ist.
Die Kraft-Dreiecke in dieser Zeltform bräuchten entlang der Nähte die Unterstützung einer Stangenkonstruktion, um zu funktionieren.

Ein  UL-shelter ist ja immer ein Kompromiss zwischen, Mehrfachnutzen, Stabilität und Leichtbauweise.
(Bei den meisten Herstellern vermisse ich allerdings eine klare Einschätzung des Anwendungsprofils)

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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Nun, ich hatte ja bereits im anderen Thread ausführlicher dazu geschrieben.

Tatsächlich wurde mein SSLi ausschliesslich in nordischen Gefilden mit rauen Verhältnissen eingesetzt.

Die Hexagonform (wie auf dem Foto zu sehen) bewirkt, dass die Windlast auf insgesamt 8 (Kraft)Dreiecke verteilt und damit abgeleitet wird. Das Teil stand in diversen Sturm- oder Starkwindbedingungen wie eine Eins.

Natürlich ist es wichtig, vernünftige Heringe zu verwenden (bei mir MSR Groundhogs), sonst ist das sicherlich kein Vergnügen.

SSLi.jpg

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Am 18.1.2022 um 08:15 schrieb wilbo:

Ein  UL-shelter ist ja immer ein Kompromiss zwischen, Mehrfachnutzen, Stabilität und Leichtbauweise.
(Bei den meisten Herstellern vermisse ich allerdings eine klare Einschätzung des Anwendungsprofils)

Richtig! Adjektive, die stattdessen gerne angeboten werden, helfen nicht. Da ist fast jedes Zelt per Marketing gleich.

Ich habe nachgedacht und bin zum Schluss gekommen, dass sich meine Meinung zum Thema UL und Sturmstabilität in zwei Sätzen zusammenfassen lässt:

  • Da, wo richtige Windunwetter eher selten und so gut wie immer prognostizierbar sind und wo zudem verlässliche Rückzugsmöglichkeiten bestehen, sollte man das Thema nicht so ernst nehmen, wie es viele hier tun. 
  • Da, wo plötzliche Unwetter relativ häufig und/oder realistische Fluchtmöglichkeiten fraglich sind, sollte man das Thema sehr viel ernster nehmen, als es andere hier wiederum tun.  
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Am 18.1.2022 um 08:15 schrieb wilbo:

Die Kraft-Dreiecke in dieser Zeltform bräuchten entlang der Nähte die Unterstützung einer Stangenkonstruktion, um zu funktionieren.

Ich habe schon vor einiger Zeit entlang dieser Nähte von innen 2mm Dyneemaschnüre eingezogen (immer auf halber Strecke durch kurze Kanäle stabilisiert) die ich extra abspannen kann; die einzigen davon nicht betroffenen Nähte sind die Reissverschlüsse.

Warte leider immer noch auf die perfekten Testbedingungen :grin:

Bearbeitet von paddelpaul
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vor 1 Stunde schrieb martinfarrent:

Richtig! Adjektive, die stattdessen gerne angeboten werden, helfen nicht. Da ist fast jedes Zelt per Marketing gleich.

Ich habe nachgedacht und bin zum Schluss gekommen, dass sich meine Meinung zum Thema UL und Sturmstabilität in zwei Sätzen zusammenfassen lässt:

  • Da, wo richtige Windunwetter eher selten und so gut wie immer prognostizierbar sind und wo zudem verlässliche Rückzugsmöglichkeiten bestehen, sollte man das Thema nicht so ernst nehmen, wie es viele hier tun. 
  • Da, wo plötzliche Unwetter relativ häufig und/oder realistische Fluchtmöglichkeiten fraglich sind, sollte man das Thema sehr viel ernster nehmen, als es andere hier wiederum tun.  

Soweit stimme ich mit Dir klar ueberein, wer den Eifelsteig laeuft, braucht keinen Sturmbunker wie das Portal...

Aber es gibt natuerlich auch die Userfraktion, die im Gegensatz zu so Bekloppten wie mir :mrgreen: keine Gearjunkies sind und sich nicht fuer jeden Einsatzzweck ein passendes Zelt usw kaufen wollen, sondern von einem gewissen Minimalismus gepraegt sind und entweder weil sie fuer Worst Cases die entsprechenden Sicherheit haben wollen (habe auch schon beim Paddeln im Sommer in nettem Flusstal mitten in D im Gewittersturm entsprechende Windboeen gehabt) oder sich eben die Option aufhalten wollen, das Zelt, auch wenn jetzt erstmal Eifelsteig oder SHS o.A. ansteht, trotzdem fuer spaeter die Option z.B. der Hochgebirgsnutzung o.A. aufhalten wollen...

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vor einer Stunde schrieb khyal:

... oder sich eben die Option aufhalten wollen, das Zelt, auch wenn jetzt erstmal Eifelsteig oder SHS o.A. ansteht, trotzdem fuer spaeter die Option z.B. der Hochgebirgsnutzung o.A. aufhalten wollen...

Diese Art von Minimalismus (die echte, im Schrank) finde ich ja richtig gut... wenngleich sie mir selber mitunter zu schwer/unkomfortabel wäre und streng genommen auch gegen UL-Prinzipien verstößt. Eigentlich ist UL (so leicht wie möglich und so schwer wie nötig) ja über alle Situationen hinweg betrachtet eine orgiastische Materialschlacht, deren Minimalismus-Allüren an manchen Stellen ziemlich geheuchelt sind. :-) 

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