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Ultraleicht Trekking

GR5 Genf-Nizza vs. italienische GTA


JanF

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Hallo,

beide im Titel genannten Wege verlaufen ja mehr oder weniger parallel Richtung Mittelmeer, der eine halt auf der französischen Seite, der andere auf der italienischen Seite.

Zumindest hier im Forum findet man deutlich mehr zur italienischen GTA, und ich frage mich gerade, woran das liegt.

Könnten die GTA-Wanderer erklären, warum ihre Entscheidung auf die italienische Variante gefallen ist? Gilt sie als landschaftlich reizvoller? Weniger Leute unterwegs? Günstiger? Besseres Essen? Oder ist die Sprache ein Thema?

Von GR5-Wanderern würde ich natürlich auch gerne ihre Meinung hören, und wer sonst Informationen zu der Frage hat, darf sich ebenso melden!

Beste Grüße

Jan

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Hm, zum GTA habe ich mich lange informiert und wollte einen Teil davon gehen, hat dann aber nicht geklappt. Auf dem GR5 war ich mal 2 Tage beim Eselwandern unterwegs. Ohne sie also direkt vergleichen zu können, glaube ich aber, dass beide Wege relativ ähnlich sind. Ich würde mich also schwer tun, ein 'entweder-oder' zu begründen. Am GTA mag ich die Idee, dort mit sanftem Tourismus der Abwanderung der Bevölkerung entgegen zu wirken. Außerdem ist er für mich als Münchner einfacher zu erreichen. Am GR5 mag ich, dass ich die Sprache spreche und dass (zumindest im NP Queyras) Biwakieren teilweise ausdrücklich erlaubt ist. Also alles eher subjektive 'weiche' Gründe.

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Ich habe mich mit dem GR5 nicht beschäftigt, insofern fand kein Vergleich der Wege und eine daraus resultierende Entscheidung statt.

Meine allererste Wanderung fand auf dem Maira-Rundweg statt. Dort habe ich GTA-Wanderer getroffen und bin auf den Weg aufmerksam geworden. Da mir die Wanderung so gut gefallen hatte, wollte ich wieder in diesen Teil der Alpen.

  • bin gerne in Italien
  • mag italienische Sprache
  • nette Menschen
  • super leckeres Essen
  • war im südlichen Teil unterwegs, habe in Posto Tappas übernachtet bzw. Hütten: in der Regel in den Posto Tappas ne Hand voll Leute (d.h. unterwegs war auch nicht viel los). Bei den bekannteren Spots, wie z.b. dem Mon Viso - war auf den Hütten schon mal mehr los, aber empfand das nie als unangenehm... Posto Tappas fand ich auch immer nett.
  • Landschaft großartig

Edit: Stimme Trekkerling zu, die Idee, die Leute mit dieser Art des "sanften Tourismus" zu unterstützen und damit der Abwanderung entgegenzuwirken fand ich auch gut. Sollte ich mal mit Zelt dort unterwegs sein, würde ich auch immer mal bei den Leuten übernachten/essen...

Bearbeitet von sja
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+1 für die Idee des "sanften Tourismus". Wandern auf dem GR5 ist aber genauso "sanft" 8-)

GTA ist glaube ich reizvoll weil es ein wenig noch etwas besonderes ist. Ich war damals oft ganz allein auf den Hütten. Alles ist klein und einfach. Das Essen ist super. Man kommt durch viele verfallene Dörfer. Nur sehr selten ist mal in einer Gegend mehr los (MonViso zB). Das ist schon eine spezielle Atmosphäre.

Italiener gehen nicht GTA wandern sondern fahren allesamt im Sommer ans Meer. Franzosen gehen gerne wandern. Das merkt man auf dem GR5. Dort sind die Hütten grösser und voller. Es sind mehr Leute unterwegs. Man ist mehr in bekannten Nationalparks unterwegs.

Den GR5 will ich dann bald auch mal gehen. Geht ja quasi an der Haustür los. Ein paar Schlenker nach F hatte ich damals von der GTA schon gemacht.

Landschaftlich ist es mal hüben und mal drüben toller. Das ist aber natürlich auch geschmacksache.

Bearbeitet von SouthWest
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ich glaub den auch mir wesentlichen unterschied hat @SouthWest gerade benannt. lässt sich auch noch weiter konkretisieren: hauptsächlich deutschsprachige leute auf der gta. zelter (auch frz. ullies) eher auf dem gr5.

wirklich valide behaupten kann ich das nicht, da mir beide wege nur zufällig bei grenz-zickzack-touren begegnet sind. ich würde weiterhin auch grenz-zickzack bevorzugen, kommt man tiefer (gemessen: höher) im gebirge rum aber braucht halt länger für eine gedachte strecke.

mir dünkt, die italienische seite hätte weniger wasser.

ergo: beide wege toll, aber man kanns sich noch toller legen.

persönlich bin ich bei den zickzacks zuletzt mehr auf die frz. bergküche und den drink dazu (edit: danach) abgefahren (genepi).

 

Bearbeitet von hans im glueck
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Ja ich denke auch in F bekommt man gutes Essen. Hatte ich schon öfter mal gehört.

OT: Ich mag allerdings die italienische Küche sehr. Ich meine nicht Pizza und Mega Pasta Portionen so wie man das in D kennt sondern Primi und Secondi (man weiss in D kaum wie das wirklich funktioniert).

https://www.italien-abc.de/essen-in-italien.php

Ich hatte zwei, drei mal Mittagspause auf einer französischen GR5 Hütte gemacht und das war immer lecker. Abends in F hatte ich immer gecampt um den Leuten aus dem Weg zu gehen. In F darf man ja von 19 Uhr bis 9 Uhr (ausser in den NPs glaube ich) biwakieren. (In IT kann man das aber auch weil es keine Sau interessiert. Ausser in den NP.)

Bearbeitet von SouthWest
Korrektur der Biwakregeln in F
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vor 29 Minuten schrieb SouthWest:

... In F darf man ja von Sonnenuntergang bis 9 Uhr (ausser in den NPs glaube ich) biwakieren. (In IT kann man das aber auch weil es keine Sau interessiert. Ausser in den NP.)

Der Verleiher der Esel, also ein Einheimischer, hat gesagt, dass das im NP Queyras ausdrücklich erlaubt ist. Eine schnelle Google Suche ergibt, dass das zumindest im NP Ecrins auch erlaubt ist. klick auf's pdf in französisch

(Cool, so ein PDF. Kann man ausdrucken und mitnehmen- da schläft man bestimmt nochmal so gut mit dem schriftlichen Beweis, dass man ein Biwak machen darf :-D)

Bearbeitet von Trekkerling
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vor 1 Stunde schrieb Trekkerling:

Der Verleiher der Esel, also ein Einheimischer, hat gesagt, dass das im NP Queyras ausdrücklich erlaubt ist. Eine schnelle Google Suche ergibt, dass das zumindest im NP Ecrins auch erlaubt ist.

Ja das stimmt. Hatte ich falsch in Erinnerung.

Bearbeitet von SouthWest
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  • 4 Wochen später...

Ich war im Sommer auf dem GR5 (mit der Variante GR55 und GR52 - unbedingt empfehlenswert!!!). Ich hatte auch zwischen ital. GTA und GR5 geschwankt, mich dann aber für den GR5 entschieden.

Gründe waren für mich meine recht guten französischen Sprachkenntnisse und Zelten/Biwakieren ist dort (bis auf den parc national de Vanoise  und teilweise im Herzen des Mercantour) erlaubt. Und auch die An- und Abreise war deutlich einfacher (v.a. nach Genf kommt man sehr gut).

"Voll" war es nur auf der Teilstrecke, wo sich der GR5 mit der Tour du Mont Blanc überlappt, aber auch das war okay und nur auf einen sehr kleine Bereich beschränkt. Gerade auf dem GR55 war ich manchmal Stunden unterwegs ohne jemanden zu treffen. Vor allem, wenn man früh unterwegs ist, hat man die Natur für sich. Und auch die Hütten waren jetzt nicht riesig, vor allem wenn man in private Hütten geht und nicht die des französischen Alpenvereins (obwohl auch die in Ordnung waren).

Ich würde die Strecke jederzeit wieder laufen.

Ich hatte auch den Cicerone und bin damit sehr gut klar gekommen. 

Der Weg ist übrigens sehr gut markiert. Ich hatte ein GPS dabei, was völlig überflüssig war. Super war die APP IGN Rando, die auch offline nutzbar ist. Da kann man sich die Karten des französischen geographischen Instituts runterladen mit Markierung aller Wanderwege.

Bearbeitet von Madame_Anne
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@Madame_AnneDanke für die Infos! Den GR55 hatte ich auch schon fest eingeplant, den GR52 werde ich mir noch mal genauer anschauen.

Ich habe jetzt geplant, den Weg am 1. September zu beginnen, also einen Tag nach Ende der französischen Sommerferien. Entsprechend gehe ich nicht davon aus, dass der Weg überlaufen sein wird.

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vor 2 Minuten schrieb JanF:

1. September zu beginnen, also einen Tag nach Ende der französischen Sommerferien

Das ist perfekt! Und da Du ja Richtung Süden läufst, bekommst Du auch mit dem Herbstanfang oder frühem Schneefall keine Probleme. Ab dem Mercantour wird es mediterran.

Wasser war übrigens auf der gesamten Tour überhaupt kein Problem. Ich hatte nie mehr als 1-1,5 Liter dabei. Man konnte überall auffüllen (Bäche, Bauernhöfe etc.). Allerdings habe ich immer einen Filter benutzt, da es gerade am Anfang recht viele Kühe gibt. Da das Wasser aber immer klar und ohne unangenehmen Geschmack war, reich ein Sawyer mini völlig aus.

Nur die letzten 2-3 Etappen vor dem Mittelmeer muss man etwas mehr Wasser mitnehmen, da es dort dann doch schon trockener ist.

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@Madame_Anne:

Hast du deine Route mitgetrackt oder sonstwie eine Vorstellung davon, wie viele Kilometer (und Höhenmeter) du gegangen bist?

Und kannst du noch was zur Lebensmittelversorgung sagen? Wie viele Tage lagen durchschnittlich/maximal zwischen Lebensmittelläden (also Kiosks/(Super-)Märkten, nicht unbedingt Käsereien und Schutzhütten mit Küche).

 

Danke noch mal!

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Es waren ca. 650 km und etwas über 30.000 Höhenmeter (Aufstieg). An 2 Tagen musste ich aufgrund von Gewittern den Gipfel umgehen und Landstraße laufen. Man hätte auch den Bus nehmen können...aber da mein Projekt hieß "zu Fuß über die Alpen", kam das für mich nicht in Frage... ;-)

Die Etappen im Cicerone sind anspruchsvoll - aber wenn man fit ist machbar. Ich mach generell viel Sport und bin in den Wochen vorher regelmäßig mit befülltem Rucksack aufs Laufband oder den Stepper. Da ich in Hamburg lebe, ist ein Bergtraining anders leider nicht möglich.

Allerdings war ich den ersten Tagen schon an meinen Grenzen. Nach der ersten Woche wurde ich aber schneller als der Führer und konnte dank des Trainings auch Etappen zusammenfassen.

Verpflegung ist kein größeres Problem. Spätestens alle 3 Tage kommt man in einen Ort mit Einkaufsmöglichkeiten (kleinere Supermärkte oder Epiceries). Ich hatte eigentlich immer nur meinen Müslisack mit Milchpulver und Riegel als Reserve dabei und habe dann immer alle 2 Tage nachgekauft. Allerdings bin ich da auch relativ anspruchslos und habe auch mal Müsli zum Abendessen gegessen und war am Ende doch ein paar Kilo leichter. Aber man kommt auch regelmäßig an frische Lebensmittel. Allerdings kann es natürlich im September mit den Öffnungszeiten der Geschäfte manchmal schwieriger werden, da dann die Hauptsaison dann vorbei ist. Ich würde dann vielleicht ein ganz bisschen mehr Reserven einplanen.

Bearbeitet von Madame_Anne
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  • 2 Wochen später...

Im Laufe des Tages hat man immer irgendwann mal Netz, aber man kann sich auf keinen Fall durchgehende darauf verlassen. Meistens hat man oben auf dem Gipfel guten Empfang (Verschicken von Gipfel-Selfies per Whattsapp meist kein Problem), meist ist aber dann wenige Meter nach Beginn des Abstiegs das Netz wieder weg. 

WLAN gibt es in den Hütten nicht. Da die Hütten meist auch nicht direkt auf dem Gipfel liegen, eher in Senke/geschützter, ist das Netz dort meist am schlechtesten.

Insgesamt habe ich es aber auch für die Planung/Wettervorhersage als ausreichend empfunden. Aber eben keine Garantie für den Notfall oder so.

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vor 2 Stunden schrieb JanF:

Und kostenloses WLAN in den Orten, etwa in Cafés oder auch auf öffentlichen Plätzen?

Hmm...die Orte sind zu klein für öffentliches WLAN auf den Plätzen und auch auf Cafés würde ich mich nicht verlassen, gibt es eher in den Hotels. Aber die Orte sind teilweise auch eher klein, so dass es da auch nicht 10 Cafés zur Auswahl gibt (von ein paar Ausnahmen abgesehen...ich kam z.B. durch Tigne, wo ich wegen Unwetter einen Tag Zwangspause einlegen musste, dort gab es sogar WLAN im Ort).

Ich bin mit dem Datenvolumen von meinem deutschen Handyvertrag gut hingekommen, gibt ja zum Glück kein Datenroaming mehr.

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