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Deneck- ein Pyramidenzelt für zwei Personen
bieber1 und 7 andere reagierte auf Christian Wagner für Thema
Ich hatte wieder Mal einen Tag frei und konnte so ein neues Pyramidenzelt realisieren. Nach dem Piton ist es dieses mal aus knapp fünf Metern Stoff, allerdings passen auch zwei Personen rein. Für den catenary cut habe ich 3 cm Durchhang gewählt, es könnte ruhig noch ein cm mehr sein. Wobei die Kante vorn im Bild so faltig steht da ich beim Zuschnitt einen Fehler gemacht habe. Die anderen Kanten sind faltenfreier. Im Gegensatz zum Piton ist der Fadenverlauf der einzelnen Stoffbahnen sehr klassisch und entspricht dem der meisten kommerziell hergestellten Pyramidenzelte- parallel zur Unterkante und senkrecht nach oben. Verschnitt gibt es bei knapp 5m Stoff so gut wie keinen, als einziges Zugeständniss deswegen gibt es eine mittige Naht zusätzlich auf einer der Schmalseiten. Die Abmessungen dürften in etwa dem alten Duomid von MLD entsprechen. Zwei Personen kommen gerade noch so unter. Es ist dann ein ein Zelt zum Schlafen, nicht unbedingt um tagelang Schlechtwetter abzuwettern. Für eine Person ist es ein Palast. LG, Christian8 Punkte -
... wenn man vor dem Packen nicht den Rucksackinhalt kontrolliert und dann den Müllbeutel von der letzten Tour einschließlich leerer Glasflaschen durchs Gebirge schleppt.6 Punkte
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Wüstes Finale – und wir als Protagonist*innen und Kollateralschäden Unser Trail Angel war ein herzlicher Chaos-Haushalt. Meine Sauberkeitshemmschwelle forderte es heraus, A. verschob erfolgreich ihren Fokus und freute sich über die heiße Dusche sowie frisch gewaschene Wäsche. Wir wurden zu riesigen Portionen Essen, einem Bier eingeladen, woraus sich ein netter Schnack über Leben in der Wüste und in Israel im Allgemeinen entsponn. - Wieder sehr spannend. Wir rollen uns in einer der etxra für uns freigeräumten Betten – das des kleineren der beiden Jungs (10 J.) war. Danke! Er hat keinen Bock auf englisch (-das er sehr sicher spricht). Anyway, Todah! Am nächsten morgen füllen wir den inneren Wasserspeicher auf und packen die schweren Rucksäcke auf. Ich fluche, A. sagt sie kann mir noch was abnehmen – was ich ritterlich anerkenne und dennoch verneine. Morgens motzen und als ULer über das Rucksack-Gewicht – direkt nach dem ausstehen ist nicht meine Tageszeit. Wir laufen los, auf dem Plateau, auf dem Midreshet Ben Gurion liegt pfeift ein eisiger Wind. Wir laufen schnell zur gestrigen Kreuzung und stehen recht bald auf der schnurgeraden Piste, die uns zum unteren Ende von En Zik führt. Wieder durch das weite ausladende Zik Valley, dessen offenes Ende gen Jordangraben sich im morgendlichen Dunst des Toten Meeres verliert, die Berge sind wieder eigentümlich rosa getüncht. Wir erreichen En Zik. Ein Oasenband in einem Bachtal, Palmen, dichtes Grün und Wasser, klares, fließendes Wasser. Leider sehr salzig. Die gerade Piste ist genau so gerade in einen steilen Berg gehauen worden, statt sanfte Serpentinen mindestens 25% Prozent Steigung. Nun denn. Wir fluchen uns gemeinsam das steile Ungetüm hoch, der Blick zurück in die Weite des Tals bis zum Kraterrand ist beeindruckend, mein Hemd kann ich wieder auswringen. Oben angekommen preisen wir den Allmighty Universal Trail... zu früh, eine flache Stufe und es geht noch weiter. A.'s Tempo verlangsamt sich beängstigend, ihre Ferse ist wieder durchgeknallt. Sie schmerzt pochend von dem steilen Anstieg. Wir machen oben Pause, mit Fuß hochlegen, Voltaren drauf und Vitamin IBU-Kur... Geht's? Ja, muss ja! Sie ist einfach die Härteste, die ich kenne. Aber etwas langsamer erstmal. Okay. Es dauert etwas bis wir uns Tempomäßig eingegrooved haben, A. taxiert ihren Wohlfühlbereich. Wir laufen, wie wir es nicht anders wollten, weiterhin schnurgerade Piste auf einem hügeligen Plateau. Wir laufen bis Nachal Hava Night Camp um dort unsere Sandwiches zu verzehren. Und mit Blick auf Uhr und Karte und dem Umstand, dass die Ferse wieder rumflippt, entscheiden wir uns statt dem Shivl zu folgen, die schnurgerade Piste einfach weiter zu laufen, topographisch sieht es etwas fersenfreundlicher aus, außerdem können wir somit vielleicht etwas Zeit sparen... wir steigen auf einer steilen Grobschotter Piste langsam in eine Senke. Plötzlich höre ich einen Schlag. Als ich mich umdrehe, liegt A. auf dem Boden. Sie ist auf dem losen Untergrund weggerutscht und der Rucksack-Schwerpunkt hat ihr seine eigenen Gravitationskräfte aufgezwungen und haut sie der Länge nach nach vorne. Voll auf die rechte Schulter. Mehr Schock als Schmerz sagt sie. Trotzdem zittert sie erst einmal. Die Hand ist an mehreren Stellen blutig aufgerissen, die Schulter hat ein paar Macken, ist knallrot und hat ein paar Kratzer. Ich versorge ihre Hand, wir gucken uns die Schulter an, Schulter, Arm, Handgelenk – alles kann noch bewegt werden. Soviel Glück im Unglück muss man haben. Die Frage ist ob der Rucksack tragbar ist oder ob er unangenehm auf die Stelle drückt. Wir scherzen schon wieder, dass A. auf diesem Thru wirklich alles geboten bekommt, was einem dieses Hobby verleiden kann. Sie lacht, wischt sich noch den Rotz aus der Nase und sagt „Ja, was fehlt noch...?“, „Pleite“ sage ich... wir gehen tatsächlich nocheinmal unsere Armada von Kredit-/ und Debitkarten durch... „Nein,“ sagt sie „dass kann gar nicht passieren – ich habs schnell überschlagen“ - Na wenigstens davon bleiben wir verschont. Alte Schulemäßig helfe ich ihr in den Rucksack, sie kann den Arm nicht wirklich hochheben – zumindest wenn sie nicht muss. Eine Gruppe Jeeps voller Männer quält sich langsam den Hang runter - also die Jeeps. Die ersten rollen an uns vorbei, steigen aus, machen ein paar Fotos und begutachten uns mit einem süffisanten Grinsen „Did we disturbed you?“, Nein, ich bin nur hingefallen gibt A. trocken zurück. Das Grinsen weicht einen besorgten „Do you need Help?“. Alles Okay! Vielleicht noch ein paar Schmerzmittel. Alle suchen in ihren Autos und alle kommen aus ihren 4x4 gekrabbelt und erkundigen sich bei A. ob's ihr gut gehe, ob der Arm oder die Schulter gebrochen sei und ob sie etwas brauche. Sie fragen uns wo wir hinwollen. Nach Mitzpe Ramon. Sie können uns ein Stück in die Richtung mitnehmen. Klar, gerne. Also kriechen wir in den umgebauten Grand Cherokee und cruisen durch den Negev, hören die Ibiza Chill Lounge Playlist, gucken aus dem Fenster unseres schaukelnden Vehikels und sind mal wieder sprachlos ob der Hilfsbereitschaft. Wir ruckeln weiter und unterhalten uns mit den beiden Jungs, sie kennen sie alle seit über vierzig Jahren noch von der Schule, kommen alle aus dem Großraum Tel Aviv und machen seit 40 Jahren, 2,3 Tage zusammen irgendwas mit Autos und Outdoor – Jeeptouren durch den Negev, die Judäische Wüste oder auch mal in den Norden. Wir lernen alle dann kennen, als die beiden einen Platz gefunden haben und über Funk (ja wirklich) durchgaben, wir haben einen schönen Picknickplatz. Also Picknick in der Wüste, wir sind herzlich eingeladen. Es werden Tische, Stühle und ein ansehnliches Arsenal an Essen aufgetischt – vor allem Berge von frischem Gemüse und bis auf Eier und etwas Pastrami erstaunlich vegan, danach gibt es eine Runde Tee und Kekse. Alle fragen noch einmal A. wie es ihr und ihrer Schulter geht. Alle sind begeistert, dass wir den Shvil wandern und alle finden es toll, dass wir aus Deutschland sind, der eine erzählt uns, dass er eine Mercedes Benz Maschine unter der Haube hat, der andere bestellt seine Drum-Computer in Deutschland, weil es da besten gibt, einer war auch schon mal in Frankfurt – wir kommen uns dabei jedes mal etwas seltsam vor, unsere Großeltern haben in unterschiedlichem Maße von der Shoa profitiert oder haben ihren Beitrag zu ihrer Umsetzung geleistet, sie waren Nazis und Mitläufer, Täter eben. Damit müssen wir beiden klar kommen. Einer von den Jungs lässt seine Drohne fliegen. Ein anderer lacht und sagt zu A. „Always look on the bright side of life...“ wärst du nicht hingefallen, dann wärst du nicht hier und hättest lecker Essen und eine Gute Zeit mit uns... wohl wahr. Alles wird wieder zusammengepackt und wir rumpeln über Schotterpisten weiter gen Süden. An einer Kreuzung etwas 20 Kilometer vor Mitzpe Ramon lassen sie uns raus. Erklären uns noch einmal den Weg und wünschen uns alles liebe und wir sollen aufpassen. Wir laufen noch bis zur Beginnenden Dämmerung am Kraterrand des Makhtesh Ramon entlang und nähern uns Mitzpe bis aus 12 Kilometer. Die Sonne geht spektakulär über dem Kraterrand unter. Wir finden eine gute Stelle für unser Zelt und genießen die Aussicht. Es ist kalt und Feuer machen verboten. Nachdem Feast Picknick reicht uns eine Brühe zum Abendessen. A.'s Schulter schmerzt. Wir beschließen in Mitzpe Ramon einen Nero zu machen und erst am Samstag wieder weiter zulaufen bzw. wollen sehen was ihre Schulter sagt und ggf hängen wir noch einen Zero dran. Wir hören unseren obligatorischen Podcast zum einschlafen. Ich dämmere weg und werde von A.'s Geruschel wieder wach. Ihre Matte hat ein Loch – ziemlich plötzlich und so groß, dass die Luft binnen von fünf Minuten vollständig entweicht. „Ah, dass hatten wir in den Worst Case Szenarien vergessen“... also machen wir uns auf die Suche nach dem Loch, erst einmal wir der Zeltboden abgesucht ob sich irgendwas durchgedrückt hat und damit auch den Boden kaputt gemacht hat, erstaunlicherweise, werden mir nicht fündig. Seltsam. Okay. Also Mattencheck. Ich finde ein wirklich ziemlich großen Riss (0,5cm) im unteren Teil der Matte – vollkommen unklar, was dafür verantwortlich war. Wir reinigen den Boden unter A's Matte grob und kleiden ihn mit ihren Regenklamotten aus. Safety first – und zwei solcher Ereignisse am Tag sind wirklich genug. - Aber das dicke Ende kommt ja noch... Mitzpe Ramon liegt etwa 800 Meter hoch und gehört zu einer der eher kälteren Ecken in Israel. Die Nacht zeigte wieder einmal die Grenzen meines Equipments auf – vor allem der Isowerte der Z Lite, dann wäre es wahrscheinlich gegangen, A. hat gut geschlafen, ihre Nasenspitze ist kalt... wir packen schnell ein und lassen uns von einem unglaublichen Sonnenaufgang beglücken, der den Makhtesh Ramon in ein mystisches Licht taucht. Grandios. Aber das war's heute auch schon. Die 12 Kilometer bis Mitzpe Ramon sind unspektakulär; Kamelfarm, Klärwerk, Solaranlage, Skulpturenpark. Mitze Ramon, obgleich recht beschaulich, ist im wuseligen Prä-Shabbat-Stress, zumindest nehmen wir nach 200 Kilometern Wüste und ihrer Leere und Weite, dies so wahr. Und unsere Erledigungsliste ist recht umfänglich. Ersteinmal Kaffee gegen die Müdigkeit und gegen die Kommunikationsmissverständnisse, die diese Müdigkeit zu produzieren vermag. Als dies erledigt ist und wir wieder in der Lage miteinander zureden satt aneinandervorbei, nächster Punkt: Neue IBU's. Dann Resupply. Und auch noch sehr Wichtig: Neues Gas. Ich muss sagen, dass ich seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr mit Gaskochern unterwegs war und dementsprechend verunsichert bin ob, das noch für den letzten Rest reicht – A. insitiert auf safety first, sie braucht morgens Kaffee. Verstehe ich. Der Supermarkt ist der Wahnsinn: enge Gänge, vollgestopft mit Menschen. Nach 10 Minuten fühle ich mich so als hätte man mit meinem Frontallappen den Boden gewischt – unkonzentriert, dumpfes Dröhnen im Kopf und völlig Fahrig – nach so ein paar Tagen off überfordern mich Supermärkte immer, aber dass hier ist die moderne Variante von Dantes Inferno. A. übernimmt den Einkauf, ich nicke nur noch ab. Bleibt nur noch eine Gaskartusche. Puh. Im Supermarkt gabs keine, an der Tanke nicht, den Markt an dem es sie laut www geben soll, gibt es laut www gar nicht – zumindest nicht in Mitze Ramon. Planungsfail. Wir versuchen den Supermarkt in Sapir zu erreichen, 60 Trailkilometer von Mitzpe Ramon entfernt – der ist schon im Wochenende. Okay. Ich habe grad keinen Bock mehr. Erstmal im Hostel unseren Krempel abwerfen und dann gucken wir nach Lösungen in einem Rahmen der eh mit Shabbat immer enger wird... Wir laufen ins Spice Quarter, einer ehemaligen Industriebrache, die nun von Künstler*innen, Start-Ups und anderen Gewerbetreibenden bespielt wird... Bemalte Wände und Industriecharme, Hippiesk und Verhipstert, Hausbesetzer*innen-Charme und gekehrte Gehwege - Wir fühlen uns direkt wohl ob der offensichtlichen Widersprüche. Unser Hostel ist das Spice Quarter Inn. In die Lagerhalle sind kleine Kabuffs gebaut worden und im Innenhof gibt es Zelte. Es waren nur die Zelte frei. Ganz nice. Auslage einer Bäckerei in der wir noch einen Kaffee trinken bevor an Shabbat alles zu macht - yummi und shabbat shalom. Nachdem ich mich kurz ausgeruht habe und A. sich Kaffee und Zigarette gönnte, machen wir uns los zu unserer letzten Tagesaufgabe: Gaskartusche! Es gibt hier in der Nachbarschaft noch eine Tanke. Hier sind wir erfolglos. Etwas weiter erspäht A. noch eine, ich habe schon keinen Bock mehr. Ihre Beharrlichkeit aber ist es, die uns zu einer neuen Gaskartusche bringt. Wir belohnen uns mit Schokoriegeln und schlappen zurück. Zimmer-Chaos Zeroday: Kraterrand-Besuch Wir eruieren unser weiteres Vorgehen: Auf die nächsten etwa 110 Kilometer kommen noch einmal drei Kraxelpassagen, eine davon sicher mit Leitern. A. möchte keine Garantie dafür geben, dass ihr Arm, das mitmacht. Es ist zwar besser, aber ihre Schulter leuchtet etwa in der Größe von zwei Handflächen in verschiedenen Gelb- und Grüntönen, ihre Ferse ist auch noch angezählt, obgleich ihr der kurze Tag gut getan haben. Bleibt noch das Wetter: Für den morgigen Samstag, Regen und Gewitter, inklusive der obligatorischen Flashflood Warnungen für den kompletten Negev. Entscheidung gefällt. Wir machen noch einen Zero und wir skippen bis Zohar Junction und steigen bei Trailkilometer 931 wieder ein. Ab da sind es noch 125 Kilometer bis Eilat. Wir starten am Sonntagfrüh, kaufen noch Frühstück im Supermarkt und warten auf den Bus, der uns zur Straßenkreuzung bringen soll, von dort aus laufen wir 2 Kilometer noch zum Trail. So die Idee. Im Bus gesellt sich David zu uns. Anfang 20, nach seinem Militärdienst auf Sinnsuche ist er auf dem Weg nach Neot Semadar, einem berühmt-berüchtigten Kibbutz, in den späten 1980ern von einem Osho gegründet, der sich ein riesiges phallisches Kulturzentrum in die Mitte des Kibbutz bauen ließ; nachdem der Guru den Kibbutz wieder verließ blieben seine Ideen und sein Vibe, der nun um biologische Landwirtschaft noch ergänzt wurde – dafür räumt auch der Kibbutz noch immer Preise ab. Aber wir sollten Neot Semadar noch kennen lernen... Wir unterhielten uns mit David, die Zeit bis zu unserer Kreuzung verging wie im Flug und weil der Busfahrer sich unserer erinnerte, hielt er und schmiss uns raus. Wir verabschiedeten uns. Bis vielleicht später. Die Sonne scheint, ein großen Blumenfleck mitten im Wüstenschotter. Raodwalk back on Trail. Und dann für 26 Kilometer durch eine platte Schotterhalde – wir hatten es geahnt, genauer wir hatten es gewusst, haben es aber ignoriert. Irritierendes Highlight, waren zwei Kampfpanzer, die unseren Weg kreuzten. Ansonsten Trail Langeweile - bis so 15 Uhr... Dann errreichen wir Pundak Neot Semadar – das www sagt ein Restaurant und Bioladen, was aber erst beim betreten erkenntlich wird, von außen sieht es eher aus wie eine Raststätte... vielleicht liegt es nur an dem Schotterparkplatz davor und dass es an einer Straßenkreuzung liegt und es damit einfach Assoziationsketten lostritt, denen ich mich nicht erwehren kann. Wir gehen rein und es riecht wohlig bekannt nach Reformhaus an der nächsten Straßenecke. Neot Semadar ist landesweit bekannt für seinen Ziegenkäse. Also vorneweg eine Platte Ziegenkäse, ich nehme, in einem Anflug von Hiker Hunger, ein Ziegenkäse-Lasagne, A. einen Salat mit Ziegenkäse. Eigentlich sind wir nach der Käseplatte schon satt. Ich quäle mich durch meine Lasagne, die wirklich nur Lasagneplatten, Tomate und Berge von Käse sind, A. hilft mir. Von hier aus sind es noch einmal 10 Kilometer zu einem Night Camp, weiter durch plattes Land des Uvda Tals und viel Roadwalk – unser Plan sieht vor, da noch hin zu laufen – es ist kurz vor 4. Es wird in etwas mehr als einer Stunden Dunkel. Einen nicht unbeträchtlichen Teil könnten wir im Hellen zurücklegen, wenn die Mitarbeiterin nicht zwei verhägnisvolle Fragen gestellt hätte: Schlaft ihr im Kibbutz und wollt ihr noch Nachtisch. Ersteres, beantworten wir mit „Wir haben keinen Schlafplatz da“, „Soll ich mal anrufen?“ unser Zögern deutet sie als Ja und klemmt sich an ihr Handy, der Käsekuchen ist aus Kuhmilch, also entscheiden wir uns für das Eis aus Ziegenmilch, mit Dattelsirup und Granola. Nach etwas hin und her und wir schon unsere Sachen gepackt haben und das Angebot ausschlagen und in der beginnenden Dämmerung aufbrechen wollen, drückt sie mir ihr Telefon in die Hand. Ich spreche mit unserem Trail Angel, der der den Shvil Schlafplatz im Kibbutz verwaltet. Wir laufen hin, er lädt uns zum gemeinsamen Abendessen mit allen Kibbutzim um 19h ein. Wir sagen zu nicht, weil Hunger haben, sondern weil wir neugierig sind. Dort angekommen stehen wir in einem Gebäude, dass den Charme eines ländlichen Dorgemeinschaftshauses und eine Grundschulturnhalle ausstrahlt, schnell entdecken wir unseren Trail Angel, der uns bedeutungsschwer und rhetorisch mit einem sanften Lächeln fragt ob wir wissen, was das für ein Ort sei? Nur, dass was im Netz steht. Sein Lächeln wird zu einem sanften, leisen Lachen „Ah ja“ und dann fängt er an zu erzählen. Sehr häufig kommt, dass Wort „Community“ vor, gefolgt von den Wörtern „Spiritual“, „Special Place“ und „Volunteer“ - wie gesagt, ein Guru hat es gegründet, er glaube aber nicht daran dass es ein Guru sei. Und wieder die Buzz-Words Community und Special Place und Spiritual, daran gekopplet, direkt die Frage ob wir nicht freiwillig hier arbeiten wollen, wir müssten nur am nächsten Tag um 5.30 Uhr beim Morgentreffen sein, eine Mischung aus Meditationsstunde und Plenum, dann geht es für anderthalb Stunden zur Arbeit, danach das „Breakfest in Silence“, wieder arbeiten und dann „Lunch in Silence“ danach Feierabend und später Abendessen. Wenn wir Volonteeren wollten und teil der Community, an dieses special Place werden wollen und sicherlich fiel auch noch einmal, das Wort spiritual. Wir verabschieden uns, beim herausgehen treffen wir David wieder, er hat bereits Volonteered und hat nun eine Art Aufnahemgespräch mit einem älteren, weißen Mann – viel Glück und Erfolg. Verwirrt und mit dem dumpfen Gefühl in irgendetwas sektenähnlichem gelandet zu sein, verlaufen wir uns erst einmal auf dem Weg zurück zu unserem Schlafplatz. Wir finden ihn, weil wir Menschen fragen, die vor ihrem Haus stehen. Konstaniert liegen wir auf der Matte unter einem Strohdach, das offen über einer halb hohen Mauer liegt, es ist kalt. Was war das denn?! Ich bin schon fast weg gedämmert, als A. noch folgende Sequenz mitbekam. In der Nachbarjurte war es nach 22 Uhr noch etwas lauter, eine ältere Frauenstimme forderte nach dem Klopfen an der Tür, die Bewohner*innen der Jurte auf leise zu sein und mit dem Hinweis, dass es nach 22 Uhr sei, das Licht auszumachen. Nachts donnern wieder Kampfjets über unsere Köpfe. Der nächste Morgen ist saukalt, der Wind ist eisig und ich werde nicht warm, wir skippen A.'s geliebten Morgenkaffee um uns erst einmal warm zu laufen – Nach den ersten sechs Kilometern, steifen Gegenwind und grauem Himmel, sowie der Erkenntnis, egal was ich mache und was ich anhabe – alles was ich dabei habe - , dass wir dann auch frühstücken können und das mit mir körperlich was nicht stimmt – Erkältung? Hm. Unklar. Prophylaktisch trete ich A's IBU-Club bei und fahre mir zum Kaffee welche ein. Die ersten 20 Kilometer bis Shaharud Nomad Camp sind epische langweile aus Roadwalks und platter Landschaft und in die Knochenkriechender Kälte – bei mir zumindest.Ab 9 Uhr lockert, der Himmel auf um 10Uhr ist er Wolkenlos und die Sonne brennt, ich fühle mich ziemlich schlapp, und schwitze kalt... och nö. Um 11 Uhr erreichen wir das Nomad Camp. 20 Kilometer sind nicht ohne, ich fühle mich wie nach 40. Wir gammeln in der Sonne ich fröstel, A. rollt ihre Hose hoch. Zum Mittagessen gönnen wir uns beide Datteln- weil lecker – und IBU's – weil nötig. Was'n Trail, lachen wir. „Na, neues Hobby gefunden?“ frage ich lachend und huste dabei. Ich bekomme einen sorgenvollen Blick ob meines Gesundheitszustandes und ein „Ja, schon“ als Antwort. Beeindruckend. Wir zapfen uns Wassser, der Camp besitzer, der ein bisschen schnuffig aussieht, als ob er in den 80ern hängen geblieben ist – erinnert mich an meine Urlaube mit meinen Eltern in den frühen 80ern nach Marokko und die Niederlande, ihre Freunde sahen irgendwie alle so aus; okay, etwas sauberer, aber dieses hageren Typen, braun gebrannt, mit verdreckter, unförmiger Jeans, Rauschebart, zersausten, längeren Haaren, nikotingelben Fingern und kleinen, rotleuchteten Augen und jedes Wort ging sehr langsam und behände über die Lippen – so auch er. Bis Timna Park und seinem Besucherzentrum brauche man schon Wasser für zwei Tage. Aha, dass sind 39 Kilometer. Angeschlagen wir wir beide sind, unseren Größenwahn haben wir nicht verloren, wir zapfen Wasser für etwa einen Tag, wir wollen am nächsten Vormittag dort sein. 17 Kilometer weiter liegt das Be'er Milcha Night Camp, mitten in den Eilat Mountains, die wir mit Neot Semadar offiziell betreten haben, die sich aber erst hier wirklich bemerkbar machen. Was nun folgt ist für uns eine der wirklich schönsten Streckenabschnitte des Shvil, vor allem, als wir obene auf den Bergrücken parallel zum Jordangraben liefen mit wirklich atemberaubenden Aussichten. Wir sehen zum ersten mal in der Ferne den Golf von Akabar im grauen Dunst gleißendweiß leuchten – das Ziel! 60 Kilometer! Zwei Tage! Freude und Trauer. Es ist dann vorbei. Wir sehen uns schon in Eilat auf einer Sonnenliege anstoßen, A. mit Bier, ich mit Ingwertee. Wir sind beide ziemlich fertig. An einer windgeschützten Stelle ruhen wir uns kurz aus und versichern uns, dass wir noch weiter machen wollen, können und müssen -hier gibt es keinen Pennplatz und es ist verboten. Zugegeben, die letzten Meter ziehen sich. Und dennoch, die Blicke verändern sich mit jedem Wadi, mit jeder Kurve und Anhöhe jedes Mal. Es treibt uns an – und natürlich, dass Wissen, dass wir einfach danach halbtot in unsere Schlafsäcke kriechen können. Die letzten beiden Wadis fungieren als Windkanäle, er zerrt an uns und treibt die mühsam produzierte Wärme aus unseren Körpern. Ich fröstel. Endlich am Night Camp angekommen, checken wir die Lage. Alles ist windexponiert, bis auf die vermüllteste Stelle hinter einer flachen Arkadie und Büschen – schöner Wohnen gilt heute nicht, ich baue Zelt auf, A. baut den Windschutz und geht danach Feuerholz sammeln... Doch Feuer machen wir keins, es ist, als dann die Sonne endgültig verschwunden ist, so kalt, dass wir uns in unseren Sturmbunker verziehen und uns was Heißes kochen. Ich wickel mich in alles ein was A. entbehren kann. A. bittet noch, dass wir das Wasser aus dem Nomad Camp entkeimen, da stimmt was nicht - sagt ihr Magen, meiner sagt nichts, aber, weil es nun wirklich dass Letzte ist was gebrauchen können, tue ich wir mir geheißen. (Stimmt, Durchfall auch so ein Thru-Szenario...). Gemütlich noch Podcasts zum einschlafen. Mein Hals schmerzt und ich muss trocken Husten. Die Nacht verbringe ich in einer Art Fieberdelirium. Als ich morgens aufwache fühle ich mich wie durchgekaut und ausgekotzt. Wir bauen ab und ringen dem Boden zwei Heringe ab, die er partout nicht hergeben will. Das Tempo ist gemächlich, ich bin fahrig und schlapp, jeder Schritt ist unglaublich anstrengend. A. sagt wir können ja auch erstmal bis Timna laufen und dann gucken wir noch mal. Ich bin stur, 50 Kilometer vor Ende, dass kann doch nicht wahr sein... Die Landschaft ist atemberaubend. Karg und majestätisch. Wir laufen auf 600 Meter und vor uns breitet sich Timna Valley in rostbraun Tönen, einem verwaschenen Schwarz, durchzogen von weißen Erosionsablagerungen aus Sand und Kies, drüber ein Himmel durch den immer wieder die Sonne bricht. Es ist wunderschön. War gestern nicht schon der schönsten Trailabschnitt, die 12,13 Kilometer bis Timna Park spielen mit um den Platz 1. An einem windgeschützten Punkt machen wir Pause und ich sage, es sei besser wenn wir in Timna rausdroppen, für zwei, drei Tage nach Eilat fahren, mich wieder so herstellen, dass ich weitermachen kann. Klar, sagt A., es sei wahrscheinlich das Beste und ergänzt, dass sie mich dann betüddeln kann und lauter frisches und gesundes Essen kochen kann. Geilo! Ohne Kranksein, hätten wir uns um den Platz am Herd „streiten“ müssen (da sie es beruflich macht, kann ich ihr den Herd gerade immer wieder abluchsen, mit dem Verweis, sie solle sich einfach mal bekochen lassen - und freilich kochen wir die meiste Zeit gemeinsam). Die Vorstellung beflügelt. Die letzten beeindruckenden Kilometer nach Timna vergehen sehr schnell – und da wir beide Wissen, dass es hier wieder weitergeht, gibt es keine Trauer oder ähnliches. Ich ärgere mich trotzdem, weil ich mich fast immer ärgere wenn ich krank bin; A. nimmts gelassen "Isso" Im Besucher*innenzentrum angekommen. Tee, Kaffee, Internet und ein Zimmer mit Küche und TV gebucht. Mein Hals brennt - ich ahne eine Angina... mal schauen. Der Bus fährt nicht ab Timna Visitor Center, sondern unten an der National Road 90, drei Kilometer. Wir laufen los und peilen einen 12 Uhr irgendwas Bus an. Kurz bevor wir die Straße erreichen, hält neben uns ein verbeulter VW Bulli „Need a Lift, I am going to Eilat“ - Klar, da müssen wir auch hin. Er ist aus Neot Semadar ein „special place“ und eine ganz besondere „Community“ und irgendwie „spiritual“, da können auch „volonteered“ werden – Neot Semadar! Aha. Ja kennen wir. Wir glauben nicht das wir, da Volonteeren wollen, wir sind beide Selbtsständig, aber der Käse ist lecker... kommunikationspsychologisch gewieft, sagt A. Nein und lenkt die Aufmehrksamkeit direkt auf etwas Positives. Die Fahrt ist gerettet ohne unangenehm zu sein. Er schmeißt uns am Stadtrand raus, wir laufen zu unserem Pensionszimmer und ich knalle mich erstmal total fertig ins Bett und traue mich ein paar Stunden später in meinen Hals zu gucken: Kanllrot und vereitert. Angina, meine Freundin, dich kenne ich doch. Ich will nicht mehr abends in die Notaufnahme ich bin zu schlapp, am nächsten Tag. Das sieht nämlich nach Antibiotika aus und auch wenn die Drogerie Superpharm, an die angelsächsischen Ketten mit durchaus freiverkäuflichem Antibiotika, erinnert, mitnichten bekommt A. heraus. Also Notaufnahme – die gehört wohl bei meinen Thru-Hikes dazu. Ich schlucke, als ich 1410 NIS gebühren bezahle (380 Eus oder so überschlage ich schnell) und ich weiß nicht was mehr weh tut. Aber dafür bekomme ich eine Eins A Mitmach-Emergency-Room-Folge, mit diversen Diagnosestufen, Blutbild, Röntgen usw. . Am Ende bin ich vollends vom israelischen Gesundheitssystem überzeugt, obgleich es nie angezweifelt habe. Ach ja, Diagnose: Lungenentzündung. Haha, HustHust, Aua... Aha. 10 Tage Antibiotika. Byebye Shvil, dann wohl doch. Wir nehmen es hin, weil wir es nicht ändern können und weil es nur folgerichtig schien - nach der Story, die uns der Trail bot konnte er gar nicht am Trailhead in einem ikonographischen Bild, mit Füßen im Meer enden, sondern im Bett mit 200 Fernsehkanälen und literweise Ingwertee. Epilog Dieser Thru Attempt hatte es in sich. Wir haben alles mitgenommen was geht: Um es zu vervollständigen: Sieben Tage hingen wir Eilat um mich auszukurieren und A. Krank zu machen – meine Keime setzten sich bei ihr in die Bronchien und die Nebenhöhlen; was wiederum dazu führte, dass bis zum Schluss unklar war, ob sie überhaupt den Flieger nehmen kann – konnte sie; Der hatte aber auch drei Stunden Verspätung – das besserte zwar die Reisekasse auf, kostete aber Nerven und verpasste Anschlusszüge in Nürnberg, Fehlbuchungen mit der Bahnapp, weil diese im Buchungsvorgang abstürzte und beim Neustart mir nicht angezeigt wurde, dass meine App zwar abgestürzt sei, aber nicht der Buchungsvorgang- Doppelbuchung. Ende vom Lied war, dass wir am Montag landeten und am Dienstag gemeinsam im Wartezimmer der Ärztin saßen... sie bekam nun auch Antibiotika, ich warme Worte. Mein Konto ist erst zu Hause kollabiert – zählt das dann? Zwischendrin schlurften wir noch ein paar Tage durch Tel Aviv, an jeder Bank pausierend, die sich uns bot und guckten viel aufs Meer, die Seeluft verwöhnte unsere malträtierten Lungen – eingepackt in die sanfte Watte aus Pseudoephedrin; Es ist ja schließlich Urlaub, A.'s erster seit drei Jahren, den lässt sie sich nicht vermiesen – weil eine gute Beziehung ausmacht Dinge gemeinsam zu tun, futter ich die pinken Pillen mit, es milder immerhin die Symptome. Die Dramaturgie, der Tramödie gebietet es das Tragische mit dem Komischen zu verbinden und damit manchmal den Eindruck zu erwecken, es sei ein Horrorurlaub gewesen, das war es mitnichten. Wir hatten ein unglaubliche Zeit auf dem Trail, dem Halben. Was mir ein wenig fehlt, ist kein richtiges Ende gehabt zu haben – aber ich kommen drüber weg. Wir haben unglaublich nette Menschen kennengelernt, das Land in vielen, ausdrucksreichen Snippets, die extrem vielfältig, widersprüchlich und sehr spannend waren. Wir haben unglaublich leckeres Essen gegessen. Wir haben ein Land in seiner unglaublichen Vielfalt erfahren dürfen und wir wissen, dass uns noch etwa, zerstückelt zwar, 500 Kilometer des Israel National Trail fehlen. Und ja, die Aufmerksamen unter Euch lesen das „Wir“ richtig. A. ist angefixt, sie war es schon recht schnell, trotz dem was sie hat alles ein- und wegstecken müssen. Ich glaube mich hätte all das als erste Langstreckenwanderung eher abgeschreckt. Sie hat Bock auf mehr. Dann werden wir wohl auch auf dieser Ebenen nun gemeinsam durchs Leben laufen – sehr schön; ich freu mich drauf. Vorgestern meinte A., wenn sie dieses Jahr schon die Selbstständigkeit abgewickelt bekommt können wir schon 2021 den PCT machen – sagte ich angefixed, sie ist druff! Willkommen, meine Liebe! - - fin - -5 Punkte
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Spiritus-Brenner - Unterstuetzung noetig
AllofWorld und 3 andere reagierte auf noodles für Thema
Bring einfach 50 volle Bierdosen als Material mit, wir helfen Dir dann beim Austrinken und umbauen.4 Punkte -
...Abspann... Und final für alle, die keine großen Worte mögen, sondern verwertbares: Israel National Trail seit Oktober 2019 1057 Kilometer lang, 18000 irgendwas Höhenmeter Davon sind wir ca. 550km gewandert Von Dan nach Tiberias Von Jerusalem nach Mitze Ramon Von Zihor Junction zum Timna Visitor Centre Seit Oktober 2019gibt es in der Judäischen Wüste eine Neue Strreckenführung, diese verlängert den Trail um 100 Kilometer, die sind wir gelaufen. Infos hierzu: klickklick 27 Tage vom 26.12. -21.1. 23 Tage on Trail 5 Neros/ 4 Zeros Max Kilometer 37km/ Min Kilometer 11Km (?) am Tag Base Weight: Ich 3600g/ A. 4000g Navigation: (1) Google Maps (2) OSM (3) Komoot GPX und alle relevanten Informationen hier Trail AngelsHIER Wassermanagement in der Wüste I: HIER Wassermanegement in der Wüste II: HIER Wetter: HIER (wir fanden, die beste Wettervorhersage vor Ort) National Parksverwaltung: Passierbarkeit der Wanderwege (klickklick) Prepaid-Karte: 80 NIS, für 30 Tage, mehr als ausreichendes Datenvolumen (Pelephone.co.il) Liste mit vielen Supermärkten on trail: klickklick (nicht alle, aber wahrscheinlich den meisten) Hier findet sich auch das Vorwort des roten Buchs, DEM Shvil Wanderungsführer! (kostenloser Download) IBU's: über 30 vielleicht, wir haben irgendwann aufgehört zu zählen Eine Tube Voltaren 1,5 Meter Bandage Blasen: Ich: Keine / A.: 4 keine Schlangen, Skorpione und ähnliches 1 Hyäne (oder ein Wolf mit sehr individueller Gangart - es war recht Dunkel) 4 Schakale gutes Dutzend Wildschweine 25 Steinböcke irgendeine Kreuzung aus Hamster und Murmeltier: 4 (wir wissen bis heute nicht was das ist...) wahrscheinlich ca 30 Pitabrote - eher mehr 8 oder 10 Sandwiches wahrscheinlich 1,5 Kilo Hummus 2,5 Kilo Nuss Schokomischung ungezählte Schokoriegel 10 Zimtschnecken 5 Packungen Cracker 8 Packungen Fertig-Nudeln 3 Avocados 500gr Porridge und noch viel mehr Dinge verloren: eine Taschenlampe und ein Stift (ich war's) Dinge Beschädigt: Neuer Cut im meinem Pack (am Rücken...) Netz von A.'s Pack: Loch A's Matte, vor Ort geflickt Abriebstelle am Zeltsaum Dinge Kaputt: nada! In diesem Sinne...4 Punkte
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...weiter geht's... Der Negev. Wüste, Wadis und bunter Sand Mit En Bokek fängt die Wüste geographisch gesehen nicht an, ihr Beginn orientiert sich an der Linie Gaza-Be‘er Sheva-Arad. Für uns beginnt sie hier jedoch aus dem simplen Grund, da wir ein stereotypes Bild von Wüste haben: Lebensfeindlich. Und ab spätestens En Bokek stellt sich die Versorgungslage ungefähr so ähnlich dar: Wasser – und Lebensmittelversorgungsmöglichkeiten schrumpfen auf ein Minimum zusammen bzw. vor allem Ersteres, sind nur mit erheblichen zeitlichen, organisatorischen und/ oder finanziellem Aufwand verbunden. Die gängigen Etappenplanungen gehen von recht geringen Kilometerleistung am Tag aus (max. in den mittleren 20ern), so wird für die Wüste in allen Ratgebern und Foren geraten mit Wasserlagern zu arbeiten. Wir haben einen Plan entwickelt wie wir ohne diese so genannte Water-Caches durchkommen, was immens viel Geld spart - so ein sechs Liter Cache kann durchaus schon mal 120 NIS kosten (eingedenk des Aufwandes für die Anbieter*innen immer noch recht günstig). Der Plan legt uns jedoch auf einen recht engen und strikten Zeit- und Kilometerplan fest, den es einzuhalten gilt. Was die Sache etwas tricky macht: Wir sind davon ausgegangen mit einem Trainings- und Fitnessstand von 600Trailkilometern in die Wüste zu gehen und natürlich ohne Blessuren: Stand der Dinge beim Eintritt in die Wüste: Eine lädierte Ferse, ein Trainingsrückstand von etwa 300 Kilometern und Wetterbedingungen, die bisweilen zu Pausen und/ oder improvisierten Wegänderungen zwingen. Somit fehlt uns eine wesentliche Sicherheitsreserve: Wenn schon nicht die Fähigkeit Strecke, also Tage von 30km+, zu machen, so doch zumindest das Wissen darum es zu können - das Spiel wird bekanntlich so oft im Kopf entschieden. Und wo wir schon im Kopf sind: Es ist unser erstes Mal durch die Wüste wandern. Der entworfene Plan bis Midreshet Ben Gurion – also etwas 150 Kilometer - hat all das mit einkalkuliert. Ob er funktioniert werden wir sehen (und nein: Scheitern, kalkuliert nicht sterben mit ein). Wir werden sehen ob A:'s Ferse mitspielt, wir werden sehen ob das Wetter mitspielt... bis auf all diese Faktoren, und weitere, die wir gar nicht auf dem Schirm haben – ein Abenteuer! Und die Erkenntnis, dass die Wüste eben gar nicht so Lebensfeindlich ist, sondern, wie eben jeder Naturraum, uns seine Spielregeln aufzwingt und nicht umgekehrt (Das Gattungswesen Mensch – vor allem seine männlichen Exemplare – vergessen, dies ja gerne Mal) und da wir versuchen wollen die Spielregeln der Negev mitzuspielen, ist das Durchlaufen der Negev eben auch eine Anpassungsleistung an diese. Die Parkverwaltung hat die seit mehreren Tagen bestehende Warnungen vor spontanen Wadi-Flutungen nicht aufgehoben, der nationale Wetterdienst Israels schon... Also laufen wir mit einem etwas mulmigen Gefühl los. Tja, es muss ja alles auch spannend sein, nicht dass es schon abenteuerlich genug wäre. Wir verlassen En Bokek, seine Tourist*innen begleiten uns noch verschwitzt in Joggingdresses die ersten zwei, drei Kilometer auf der Strasse nach Neve Zohar durch die Baustellen neuer Investitionsprojekte der Tourismusindustrie entlang der Salzbassins des Toten Meer, welche in der noch tiefstehenden Sonne des Morgens magisch funkeln. Ein Fotograph steht auf den verkrusteten Salzinseln und versucht die Magie des Moments einzufangen. Recht unvermittelt zeigt die Trailmarkierung an, dass wir durch eben eine solche Baustelle laufen sollen. Ratloses Schulterzucken. Recht bald stehen wir vor einen riesigen aufgeschüttetem Damm mit einem Betontunnel. Wie ein Transitionsraum in eine andere Welt laufen wir durch und stehen recht unvermittelt in einem schönen Wadi, der mit jedem Schritt sich zusehends verjüngt, dessen Flanken schroffer und steiler aufragen, dessen ausgetrockneten Kaskaden tiefer und steiler sich in den Fels gegraben haben. Es ist eine ziemliche Kraxelei. Teilweise sind über zwei Meter hohe Stufen zu überwinden. Um dann auf einmal auf einer sanft geschwungenen Ebene zu stehen, rechts und links flankiert von Hügeln - erstere als klare Linie gegen den strahlend blauen Himmel gezeichnet, letztere verlieren ihre Konturen im Morgendunst des hinter ihnen liegenden Toten Meeres. Es ist unglaublich warm heute. Unsere Wasserplanung ist nicht davon ausgegangen, dass wir so ins Schwitzen geraten würden. Damit scheint die Bedrohung von Wasser am heutigen Tage eher in seinem Mangel, denn in seinem flutenden Überfluss zu bestehen - der Wadi durch den wir kraxelten war trocken und wies keine Spuren von näher zurückliegenden Flutungen auf. Die näxte und letzte sichere on trail-Wasserzapfmöglichkeit des Tages und für die nächsten 55 Kilometer ist eine Tankstelle, danach ist das nächste Wasser entweder im Wadi Peres aufzufinden oder an einer weiteren Tankstelle fünf Kilometer von diesen entfernt. Wir wollen und müssen zu der Tankstelle bei Neve Zohar, da wir morgens darauf verzichtet haben bereits für anderthalb Tage Wasser mit zunehmen, sondern dies erst dort tun wollen. Zumal wir die Tanke als jenen Ort ausgewählt haben, an dem wir überprüfen ob A.‘s Ferse mitspielt, diese hatte bis dato sieben Kilometer raus und runter durch Schotter und Geröll hinter sich, dass sollte als Test reichen ob sie weiter durch den Negev hält. Somit haben wir auch beschlossen unsere Vorräte im wesentlichen auf der Tanke aufzufrischen - preislich macht das zu den Touri-Nepp-Shops in En Bokek keinen Unterschied, die Auswahl ist auch nicht besser und das Personal ist in beiden Fällen auch nicht das freundlichste -wobei der junge Typ an der Tanke ein ausgesprochenes Arschloch war, der A. das verschlossene Frauenklo nicht aufschließen wollte mit der schulterzuckenden Begründung heute sei nur das Männerklo auf und uns auch kein Trinkwasser zapfen ließ (auf dem Klo gabs keins) und mit einem gleichen schulterzucken auf die acht NIS teuren 1.5 Literflaschen in der Kühlung verwies. Naja dafür gab es abgepacktes Süßes Teilchen und Kaffee für 16NIS zum Aktionspreis - nicht schlecht für ne Tanke. Aber bevor wir in diesen Genuss kommen müssen wir erst einmal noch durch den Wadi Rum. Weisse Sandsteintürme bilden flankieren das Tal in das immer wieder Arkazien eingestreut stehen. Die Felsformationen sind beeindruckend. Bis sie sich zu einem engen Canyon zusammenschieben und wir plötzlich vor einer drei, vier Meter tiefen engen Kaskade stehen, rechts und links exponiert aufragende Felswände. Die nächste Wegmarkierung die wir sehen ist unten im Canyon. Nur wie wir runterkommen sollen ist uns schleierhaft. Rechterhand sind ein paar Tritte recht roh in den Felsen geschlagen, da gehts runter - beziehungsweise weiter, ausgesetzt an der Feldwand entlang, unversichert. Also drei Mal tief durchatmen und kraxeln. In letzter Konsequenz sind es nur vier, fünf Schritte, aber ausgesetzt in der Wand, drei, vier Meter freier Fall - da wird die Adrenalinproduktion durchaus mal angeworfen. Unten kommen wir über vier, fünf grosse Felsstufen an. Und stehen direkt vor der nächsten Kaskade - diesmal mit Felsblöcken die den Abstieg erleichtern, der rest des Weges zur Schokoschnecke und Kaffee ist Kieselschotter durch einen beeindruckenden Canyon, der sich zum Toten Meer hin wieder öffnet... Wir machen eine gute Stunde Pause an der Tankstelle. Betrachteten Männer und ihre Motorräder; ein paar Spatzen, die sich an die Krümel unserer Schokoteilchen ran wagten und sinnierten über das was nun kommen würde. Ziel ist das Amiaz Plateau Nightcamp, 12 Kilometer. Es ist knapp 13 Uhr, es ist hell bis ca 16.30 Uhr. Das passt. Nach dem wir eine flache Schotterebene überquert haben, betreten wir recht bald den Midbar Yehuda Nationalpark und folgen einer ausladenden Sandpiste Richtung Wadi Pratsim. Das Tal ergießt sich breit in die Senke des Toten Meeres, da beginnt in unserem Rücken in seiner markanten weißen Dunstglocke zu verschwinden, rechter Hand schichtet weißer Sandstein in beeindruckenden Erosionsformationen auf, links von uns goldbeige leuchtender Fels. Rasch schieben sich die Felsen enger zusammen und wir laufen durch ein Tal flankiert von weißen Kliffkanten, immer tiefer zieht uns der Weg in ein scheinbar endloses Gewirr aus Tälern, Erosionsrinnen, das Tal wird immer enger, die Felsen immer höher – wir laufen über Stunden durch Wadi Pratsim und haben das gefühl das es nicht aufhört. Die immer tiefer stehende Sonne zeichnet in warmen Tönen scharfe Schattenkanten an den weißen Sandstein. Die Wahrnehmung von Raum und Zeit haben wir irgendwo in dem Wadi verloren, für die 6 Kilometer brauchen wir etwas weniger als 1,5 Stunden – aber alles fühlte sich nach mehr und länger an, viel mehr und viel länger. Recht unprätentiös endet der Wadi und führt uns auf das Amiaz Plateau, welches uns in seiner schieren unendlichen Weite zunächst erschlägt. Unwirklich klar ist das ostjordanische Bergland von einem leichten blauen Dunstschleier überzogen, dass das rotbraun der Berge noch deutlicher und detaillierter zeigt – Fototapeten-Feeling in XXXL. Auch wenn ich Begriffe wie Nature-Porn nicht so mag... als die Berge von der untergehenden Sonne angestrahlt werden und rotleuchten... Naja,: GEIL war das schon... Am Night Camp finden wir Holzreste und anderthalb Europaletten Arbeitsteilung wie gehabt, ich kümmere mich um Heim und Herd, meine Freundin macht Feuer. Hin und her gerissen zwischen meinen häuslichen Pflichten und dem was sich da um herum abspielt, lasse ich hin und wieder meine Arbeit ruhen und staune einfach nur glücklich gen Osten. Der nächste Morgen schenkt uns einen Sonnenaufgang, der spektakulär anfängt sich aber in Wolken verliert und den Bergen erst einmal hängenbleibt, wir lästern. Kaum laufen wir los, den Sonnenaufgang im Rücken, werden wir eines besseren belehrt – kann doch was. Das sollte aber auch für etwas länger, so halb Zehn, das einzige Highlight sein. Schnurgrade geht es auf einer Schotterpiste gen Süden, etwas oberhalb des Toten Meeres und der Salzgewinnungsindustrie, liegt immer ein leicht schwefeliger Geruch in der Luft und über die Ebene verteilt sich flächig diffuser Insdustrielärm – Soundscapes und Mad Max. Als es droht so langweilig zu werden, dass es auf die Stimmung schlägt, zeigt die Trailmarkierung nach rechts. Wir sehen nur groben Schotter und eine Wand, die sich so etwa 300 Meter vor uns auftürmt. Recht steil auftürmt. Und da sollen wir hoch? Meine Freundin flucht – sie mag sowas nicht. Ich schon. Bestes Team. Also machen wir uns auf den Weg nach oben. Der Weg ist eine Markierung durch ein zunächst sanft ansteigendes Schotterfeld, dass uns dann steiler werdend, bis an schroffe Felsklippen führt, durch die der Weg sich, mal ausgesetzt, mal über steile Stufen, schlängelt. Oben angekommen – kurze Pause – Snack und Aussicht genießen. Auf einem dem Mt. Zurim vorgelagerten Plateau geht’s weiter Wadi Peres. Dieser ist von beinah schwarzen Bergen im Süden flankiert. Mehr noch von einer ganzen Ebene aus schwarzen, wie verrosteten Steinen. Die möglichen Wasserstellen selber, sind weiße platte Ebenen, die von braunen, steilen Felsen eingefasst sind. Sie sehen spektakulär aus, aber wir können keine Wasserlöcher erspähen. Also, erst einmal zum Parkplatz des Ausflugsziels und dann wohl oder über zur 5 Kilometer entfernten Tanke wegen Wasser. Es ist ein beliebtes Ausflugsziel: Bei unserem Aufstieg kommen uns vier Busladungen mit Teenagern entgegen. Auf halber Strecke kurz vor einer leicht augsetzten Engstelle an der Kliffkante, fragt uns ein Guide, der zwei weitere Gruppen begleitet, was wir machen „Den Shvil“, zwei Daumen hoch und ein breites Grinsen, beeilt Euch beim Aufstieg, da kommen gleich noch fünf Gruppen runter... „Oha“. Oben auf dem Parkplatz stehen 8,9,10 Reisebusse, die ihren Inhalt bereits ins Tal gekübelt haben oder der Rest etwas gelangweilt den Instruktionen der Parkranger zuhört – ebenfalls gelangweilt stehen die bewaffneten Securities herum und gucken in der Gegend rum, oder auf ihr Handy. Also, kein Wasser hier, dann greift Plan B: Auf zur Tanke. Die Straße ist zum Glück viel befahren, also laufen wir los und stellen den Daumen raus. Nach ein, zwei Kilometern, finden wir es etwas doof, dass die Straße so viel befahren ist, vor allem die LKW's donnern recht nah an uns vorbei... eeeendlich, nimmt uns jemand mit. Zwei Jungs in ihrem verbeulten Subaru. Sie wollen auf den Sinai, ein bisschen rumfahren. Kool. Cool finden sie auch was wir machen. Danke. Tschüß. Viel Spass. Wir sind an der Tanke. Meine Freundin hat schlechte Laune – ernsthaft wg. f*cking 4 Litern Wasser 10Km Umweg – that's Thru-Hiking, ich zucke mit den Schultern, sie grummelt in ihren Kaffee und ihr Sandwich. Wir laufen zur nächstgelegenen Straßenkreuzung um wieder zurück zutrampen, da wir nicht an der Tanke bleiben wollen. Recht schnell nimmt uns ein junger Mann mit, er ist aus Polen sagt er, komme Grad aus Jordanien, wo er Freunde besucht habe und sei auf dem Weg nach Tel Aviv morgen früh geht sein Flieger... Er schmeißt uns am Parkplatz wieder raus, die Busse sind schon wieder weg. Wir orientieren uns kurz. Und Sind guter Dinge, dass wir trotz der Unterbrechung, trotzdem noch das Night Camp am Little Crater erreichen können. Wir machen Tempo, der Weg gibt es her. Bis wir Tsafit Tal einbiegen... zugegeben, Das Tal ist wunderschön, pinkfarbener Sandstein, leuchtendes Orange, kräftiges Lila – felsige Farbtupfer in weichen Rundungen geschliffenen Stein. Der Trail ist das ausgetrocknete Flussbett, ist ein gemeines Kies-Sand-Gemisch, mit jedem Schritt verpufft Kraft im losen Untergrund, wir mäandern zwischen Schotter, Felsplatten und kleinen Pfaden um jenes Bett herum – wir kommen nur langsam voran, das schlägt aufs Gemüt, die Bänder und Sehnen applaudieren ob der Anstrengung, was auch nicht die Stimmung hebt. Mächtige orange-braue Felsen türmen sich neben uns auf – dann in der Distanz auch vor uns. Aha. Wir versuchen, an den Flanken bereits Wege zu erkennen, oder aber auch Leitern und Tritte an der 10,15 Meter hohen Felsstufe – sicherlich ein beeindruckender Wasserfall, wenn denn Wasser da wäre. Wir entdecken den Weg der uns links leicht ansteigend die Bergflanke traversieren lässt. Es wird ausgesetzter, der Pfad schmaler, bis wir vor einem riesigen Grünen irgendwas, aus Baum, Gras und Busch stehen. Hier geht die Talflanke in die Felsstufe über, der Pad ist rutschig, eng – und da wir wirklich nur 2 Meter weit sehen können wissen wir nicht wo die Abbruch kante ist, bzw. wir ahnen es nur. Als wir das Gestrüpp verlassen, stehen wir direkt an der Kante vor dem 10,15 Meter Abgrund... Das ist er! Wir tasten uns für die nächhsten 10 Meter zwischen Bruchkante und dem dichten Grün weiter bis wir auf einer weiß ausgewaschenen Platte, mit organisch Anmutenden Löchern und Auswaschungen stehen und weiter dem Bachbett folgen. Schnell verjüngt sich das Tal, das Bachbett ist nun an vielen Stellen von Felsblöcken durchsetzt, in den Senken und nun leeren Gumpen mit Arkadien und Buschwerk durchsetzt – meist dornig. Das gibt den Kraxelpassagen etwas mehr Pepp. Je eiter wir dem Tal folgen um so beschwerlicher wird es – und so langsam steht die Sonne sehr tief. Wir verlassen wieder über eine Traverse der Bergflanke langsam das Tal vor uns Blicken wir auf einen mächtigen Felsvorsprung, der in der Abendsonnen verheißungsvoll goldgelb leuchtet, eine mögliche Wegführung aber nur erahnen lässt, und die Ahnung heißt ausgesetzt, nicht versichert und ziemlich steil runter... pff. Naja, gucken wir uns das ganze mal direkt vor Ort an. Das schöne an Bestandsaufnahmen aus der Distanz ist, dass sie meist schlimmer aussehen, als in realiter. Je näher wir kamen, desto mehr stellten wir fest, dass das was sich als angeschrägter, in hockgang zu laufender Steig, roh in den Felsen gehauen mit 30 Metern steil runter, als recht einfach zugehender versicherter Steig entpuppte. Wir umkraxelten die Kante noch in das Bachbett hinein und standen auf einmal vor einer Gruppe Steinböcke, die uns dabei zusehen wie wir ihren Maßstäben entsprechend recht unbeholfen uns in der Steilwand abmühten – wohlwissend, dass wir weniger Gefahr, als den Amüsement darstellen. Uhrzeit Check: 16.30 in einer halben Stunde ist es Stockdunkel. Wir sind noch sieben Kilometer vom Night Camp entfernt. Der Trail sieht auch nicht so aus als ob wir ihn im Dunkeln laufen wollen (zur Erinnerung: Ich habe meine Taschenlampe am ersten Trail Tag verloren) bzw. es wäre schlicht zu gefährlich. Also müssen wir Illegales Tun: Wildcampen. Wir finden eine Felsplatte die leidlich gerade ist und beginnen mit dem Aufbau. An zwei stellen können wir in Risse und den Schotter Heringe treiben, den Rest fixieren wir mit Steinen, vielen Steinen. Es ist sehr windig. Abendessen und Podcast's im Bett. Um 8 Uhr morgens stehen wir am Makhtesh Katan, dem kleinen Krater – einer Erosionsformation, wie es sie nur siebenmal auf der Welt gibt, der Shvil führt durch drei von ihnen und mit dem Makthesh Ramon auch noch durch den größten. Der Krater liegt Richtung Süden in einem Dunstschleier, der nördliche Kraterrand wird von Sonne, Wolken und Dunst eindrucksvoll in Szene gesetzt. Der Abstieg ist eine nervenaufreibende Geröllpiste, ,meine Kniee schreinen aufhören, A's Ferse ebenso. Unten angekommen geht es auf und ab und kreuz und quer durch pinke Canyony, lila Hügel, Abbruchkanten aus oxidiertem Grün, sanften Hügeln aus grellem Orange, lila Erosionsrinnen... so eindrücklich, die Landschaft ist – man kann sich die Tageslaune nicht immer aussuchen und auf Trail rettet nicht immer das drumherum vor schlechter Laune – wir blaffen uns an, wir schweigen uns an, nähern uns wieder an, vertragen uns wieder und dennoch bleibt die Laune gedämpft – wir lassen es nur eben nicht mehr an uns aus, das haben wir geklärt. Der Himmel ist mittlerweile auch sehr trübseelig, eine grauer Deckel auf dem Krater. Immer wieder durchbrechende Sonne fleckt die Landschaft eigentümlich. Wir nähern uns einer steilen Felsrampe auf die meine Freundin sarkastisch deutet und meint, dass sei unser Weg hier raus. Abwarten. Sie behält recht. Am Fuße des Ganzen machen wir eine kurze Pause und machen uns hoch – und weil die Sonne mit uns ist kommt sie just in dem Moment wo wir sie nicht gebrauchen können raus, bestrahlt uns heiß, mir läuft die Soße und pünktlich wo wir oben ankommen ist sie wieder weg, dafür ein schneidiger Wind – och je... also keine Pause, sondern weiter zum Wassertank am Militärposten, ober halb des zweiten Makhtesh Katan Night Camps -das wird gerade ausgebaut und bekommt neue Zeltplätze. Wir zapfen Wasser und scherzen über die Szenerie, die aussieht wie das Set für einen Zombie-Apocalypsen-Film. Neues Wasser, besser Laune. Der Trail ist ab hier erst einmal Schotterpiste und geht aber recht bald wieder in einen schmucken Single Trail über, der zumeist auf Hügelrücken oder leicht unterhalb von ihnen verläuft, kaum Höhenmeter, gut zu laufen, wir machen Tempo. Das Wetter kann sich derweil nicht so richtig entscheiden. Niesel, Schauer, Regen – Wind und Kalt, dass hat es schon mal klar. An der Ausgrabungstätte Metsad Tsafir entscheiden wir uns für Regenklamotten anziehen. Regen in der Wüste! Aha!? 100ml im Jahr und ganze Jahre auch mal gerne ohne, sagt Wikipedia. Tja, na und?! Positive Mental Attitude: Es blüht!Es gibt unglaublich viel Blumen, es ist unglaublich grün und es ist unglaublich bunt – wir laufen an Hügeln entlang, der staubig, felsige Oberfläche von einem hauchzarten Schleier eines hellen Lila überzogen sind – blühende Blumen. Wir sind begeistert, eben jener Regen ermöglicht es, dass wir dieses Schauspiel sehen dürfen. Auf einmal tut sich vor uns der Nahal Hatira auf. Groß! Majestätisch! Wir stehen an einer 200 Meter tiefen Abbruchkante und vor uns eröffnet sich ein riesiges Canyon. Wow! Wir sind beeindruckt und sprachlos und folgen ehrfürchtig, langsam dem Weg nach unten. Auf halber Strecke hören wir Rufen, Gröhlen, lautes Lachen. Eine Gruppe Schüler (kein generisches Maskulinum – wirklich nur Jungs). Die ersten kommen uns bereits entgegen, andere betreten erst diesen Seitenarm des Nahal Hatira. Aha!? Wo wollen die denn noch hin? Die Frage bekommen wir von jenem Jugendleiter beantwortet, den wir unten Fragen was, dass den hier sei, Klassenfahrt. Sie wollen noch 4 Kilometer weiter, zu einem Night Camp, wir auch – nur in die andere Richtung. Er sagt, dass in in etwa 2 Kilometern Palmach Pass komme, eine Kletterpassage, die etwa 150 Höhenmeter wieder aus dem Canyon rausführe. Ok, danke. Hm, dass könnte zeitlich knapp werden mit dem erreichen des Night Camps vor Dunkelheit. Wir erhöhen das Tempo und versuchen im Schnelldurchlauf die unglaubliche Schönheit zu begreifen und zu genießen, die uns umgibt (und gleichzeitig basteln wir mit einer etwaigen Pennplatzsuche an einem Plan B). Wir kommen bis kurz vor die Leitern des Palmach Pass, als meine Freundin, die Notbremse zieht, nach 30 Kilometern munterem auf und ab und der Aussicht auf Kletterei im Fels unter Zeitdruck, weil ob wir das wirklich schaffen bevor es dunkel werden würde, ist nicht ausgemacht. Sie kann nicht mehr und drapiert sich völlig ausgepumpt auf ihren Pack und lehnt gegen einen Felsen... ich baue unser Haus und kümmere mich ums Essen. Aber vorher genießen wir gemeinsam, diesen unglaublich schönen Ort in dem wir einfach nur schweigen und gucken -ab und an unterbrochen von einem dahin geseufzten „Wie schööön“... Der Aufstieg morgens über den Palmach Pass ist eine lange Leiter (vielleicht 20 Sprossen) und danach etwas gekraxel – zuvor gab es noch einen steileren Anstieg. Nicht so dramatisch, aber vor Beginn der Dunkelheit wären wir wahrscheinlich mit der Kraxelage noch nicht ganz durch gewesen – zudem hätten wir diese ganz grandiosen Aussichten verpasst und das wunderschöne En Yorke'Am. Recht unspekatulär geht’s zunächst weiter, bis wir vor einem großen Damm stehen und wieder führt ein Betontunel hindurch. Ein sehr niedriger. Halber Entengang. Der Tunnel ist erstaunlich lang. Auf halber Strecke brennen die Oberschenkel, dass ich mich dem Reflex des Streckens nur so halb erwehren kann und Kopf sowie Schultern mir sehr schnell die Grenzen meines Vorhabens aufzeigen. Im Gegensatz zu mir, hat A. ihren Rucksack nicht einmal abgesetzt mit einem keuchenden und erleichterten „Fuuuck“ kriechen wir ans Tageslicht. Es geht hoch. Es geht hoch, es geht hoch auf einem Grat. Kartencheck. Der Rand von Makhtesh Gadol, dem großen Krater. A. flucht sich den Grat hoch, ich laufe ihn hoch – oben wissen wir wofür: Der Ausblick ist wunderschön. Auch wenn die Wegführung es zunächst andeutet, wir laufen nicht runter, sondern auf dem Kraterrand entlang. Wir sehen die nächsten Steinböcke. Zwei Gruppen. Immer wieder eröffnen sich atemberaubende Blicke in den Krater und der Kraterrand entlang – wir sind verzückt. Der Weg führt uns dann noch einmal vom Kraterrand weg, damit er in die Nähe von Oron Quarry, die Möglichkeit, des Abzweigs hier bietet. An der Phosphatmine gibt es ein Night Camp, es gibt Wasser und – Geheimtipp (der nicht so geheim ist): Es kann am Tor nachgefragt werden ob es Reste von der Werkskantine gibt. Wir füllen unser Wasser auf, machen Frühstück, nutzen die Gelegenheit jene Körperstellen zu waschen, die wir der Öffentlichkeit präsentieren wollen – und ich stelle fest, dass eine Frau in kurzer Hose und Bra reicht um aus den einen Pförtern, der vor dem Pförtnerhäuschen rumhängt, vier zu machen – Manchmal bin ich wirklich verwundert wie stumpf meine Geschlechtsgenossen sind – egal wo. Damit haben die vier Jungs unfreiwillig zu unserem Frühstücksthema beigetragen: „toxische Männlichkeit“. Zugegeben haben wir das relativ abgeharkt, der Trail hat Vorrang. Das was uns erwartet sind nochh einmal 18 Kilometer bis zum nächsten Nightcamp. Im nach hinein haben wir uns beide die Frage gestellt, wie es sein konnte, dass wir so vermessen waren und glaubten, dass wir ab 12 Uhr in der Kürze der Zeit es schaffen würden, diese Strecke zurückzulegen – klar, 18km in viereinhalb, fünf Stunden ist überhaupt nicht abwegig, unter entsprechenden Bedingungen. Um es kurz zu machen, sie herrschten hier nicht vor, dies wurde uns relativ schnell bewusst. Also improvisierten wir uns querfeldein vom Kraterrand wieder herunter und liefen dumpf 10 Kilometer auf einer wirklich schnurgeraden Schotterpiste zum Night Camp. Anfänglich feierten wir noch, dass wir nun den Krater von außen betrachten können und er aus dieser Perspektive aussieht, wie eine Eierschale, der etwas wahrlich Riesiges entschlüpft ist – wir beide müssen an Alien denken. Dies erheitert uns aber nicht wirklich lange, irgendwann hat uns der Weg weichgespült. Wir hören Podcasts zu diversen biblischen und kabbalistischen Themen. Schonwaschgang oder Schleuderprogramm und Abpumpen fürs Hirn – wir wissens nicht genau, die letzten 2 Kilometer zählen wir sprichwörtlich runter: Ein ewiger Countdown. Angekommen, aufbauen, Abendessen. Es ist kalt, es gibt kein gutes Feuerholz. Wir verkriechen uns recht schnell ins Zelt. Nachts schreckt A. hoch. Infernalisches Donnern und Dröhnen über uns. Meine Oropax sind scheinbar besser, ich werde erst wach, als sich das Ganze wiederholt. Eine Staffel Kampfjets, donnert im Tiefflug dreimal über uns Hinweg. A. sagte am nächsten Morgen so, tief, das sie die einzelnen Positionslichter zählen konnte. Nightynight, Israel. Die Nacht war nicht nur infernalisch, sie war auch kalt. Wir wurden jedoch mit einem grandiosen Sonnenaufgang belohnt. Der Kraterrand, die Berge drumherum und des Zik Valleys leuchteten in den verschiedensten Rottönen. Beeindruckend. Von Nahal Mador Night Camp bis zu der Kreuzung nach Midreshet Ben Gurion sind es etwa 12 Kilometer, ab dort noch einmal 9 Kilometer bis zum Ort selber- vielleicht auch 7,8. Wir starten um 6.45 und die Lust auf eine heiße Dusche, auf geilen Kaffee, frisches Essen treiben uns voran. Um Viertel vor 11 sind wir in Midreshet Ben Gurion. Okay. Krass. Wir orientieren uns und finden ein nettes Cafe. Dort werden unsere Gourmet-Gaumen mit geräucherter Entenbrust; Gruyere, Ziegenkäse vom Nahen Kibbutz Sede Boker und mehreren Cappuchini aus einer Siebträgermaschine, verwöhnt. A.'s Gesichtsausdruck als sie in ihr Sachwich biß – unbezahlbar! Der Weg durchs Zik Valley war ein breites, flaches Nirgendwo – in dessen schier unendlicher Weite wir uns verloren glaubten. Wir fanden einen wildblühenden Grünstreifen im grellen Weiß des Sandes und die Berge im Hintergrund sahen leicht rosa getüncht aus. Es war wunderschön. In Midreshet Ben Gurion – wo David und Paula Ben Gurion beerdigt sind – haben wir uns im Vorfeld einen Schlafplatz bei einem Trail Angel organisiert. Und da wir so früh da waren, wollten wir sie nicht so früh belästigen und außerdem auch mal wieder so pärchenmäßig off-trail rumgammeln wie zuhause, bei lecker Essen und Kaffee, sich ab und an tief in die Augen schauen und ansonsten unglaublich viel erzählen. Neben dem planen wir noch die nächsten 49 Trailkilometer bis Mitzpe Ramon (genauer 55,56 oder so, weil die 9km von Midreshet Ben Gurion auch auch bewältigt werden müssen). Dabei kommt folgendes raus. Wir kürzen um den Ausstieg möglichen Kraxelausstieg aus dem En Akev zu umlaufen und weil wir uns davon versprechen schneller unterwegs zu sein. Wir wollen nur für zwei komplette Tage Wasser mit nehmen und sind darauf angewiesen, dass wir das auch in dem Zeitraum schaffen – es gibt hier keine großartigen Optionen Wasser zu zapfen und wir haben den Trail ja an ein paar Stellen auch wirklich unterschätzt. Also so die Idee... wie tauglich sie ist werden wir morgen sehen. Die Ferse hält, die Stimmung auch und wir sind eh ein altes Ehepaar - läuft bei uns. ...stay tuned... to be continued...4 Punkte
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Vorstellungsthread
zeank und 2 andere reagierte auf Freigeist 13 für Thema
Hallo, nun möchte auch ich mich kurz vorstellen. Im letzten Jahr habe ich viel Unterstützung im Forum erhalten, als ich Hilfe für meine geplante Kungsleden Tour gesucht habe, danke noch einmal dafür. Aus mehreren privaten Gründen musste ich diese Reise leider absagen und mein Fokus lag auf anderen Dingen. Einige Gegenstände, so wie mein Solong6, sind weiterhin in meinem Besitz und somit möchte ich erneut in die Ultraleicht-Welt eintauchen. Einige Touren sind für dieses Jahr angedacht. Unter anderem habe ich vor, die Insel Fehmarn zu umwandern, Teile vom Bohusleden zu bewandern, sowie den West Highland Way. Da noch viele Ausrüstungsgegenstände gebraucht werden, verbringe ich derzeit viel Zeit in diesem Forum. Liebe Grüße, Freigeist!3 Punkte -
Neue Ultraleicht-Ausrüstung
HarryOnTrail und 2 andere reagierte auf fettewalze für Thema
Keine Ahnung, ob dieses "cottage" (Ein-Mann-Unternehmen) irgendwo schon einmal erwähnt wurde, mir war es neu: https://redpawpacks.com/ Fanny packs, shoulder pouches und ein 28l Ruckack mit sehr geilem Print (Video) sind im Angebot. Sehr informativ für angehende MYOG-ler ist sein Youtube-Kanal.3 Punkte -
MYOG Upcylcling Ideen für UL Gear
Mittagsfrost und ein anderer reagierte auf noodles für Thema
Dazu muss ich hier mal was beichten: Ich habe im Drogeriemarkt schon mehrmals Produkte gekauft, den Inhalt entsorgt und aus den wunderschönen Verpackungen tolle UL-Teile oder Kocher gebastelt. Schätze, so war Upcylcling hier nicht gemeint.2 Punkte -
Saudoof ist...
Schwefelfell und ein anderer reagierte auf nitram für Thema
... wenn man in Glasgow beim gemeinsamen Umverpacken feststellt, dass beide!!! alles eingepackt, nur die Rucksack-Liner vergessen haben. Dann aber saumäßig Glück gehabt, 6Tage Skye-Trail und nur einmal nachts Regen. Glück der Doofen, der Tüchtigen, der Anfänger, ...???2 Punkte -
Spiritus-Brenner - Unterstuetzung noetig
AllofWorld und ein anderer reagierte auf noodles für Thema
OK, @Firehawk, mein Post war nicht wirklich ernst gemeint, falls Du einen Schreck bekommen haben solltest. Ich habe die Idee weiterentwickelt und wir machen es so: Ich bringe das Bier in Dosen mit, jeder kann sich bedienen, muss aber nach dem Austrinken daraus einen Spirituskocher basteln. Alle können dann die so entstandenen Kocher bestaunen und ausprobieren und Du suchst Dir zum Schluß den schönsten aus.2 Punkte -
Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
AlphaRay und ein anderer reagierte auf gogisse für Thema
https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/discover/unread2 Punkte -
Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
grmbl und ein anderer reagierte auf Schwefelfell für Thema
Jepp, Hyberg-Hersteller. Als ich im letzten Sommer da war, gab es viele Rucksäcke (Hyberg, MytrailCo, GG, ÜLA), Packsäcke, Küchenutensilien, ein paar Klymits, einen dünnen Quilt und ein oder 2 SMD-Zelte oder -Tarps. Die Laden Inhaberin war sehr nett.2 Punkte -
Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
Schwefelfell und ein anderer reagierte auf fettewalze für Thema
@Anhalter OT: Modulor gibt es auch als Laden in Berlin?! Wenn ich es schaffe, schaue ich diese Woche mal vorbei und kann Dir die Tasche, falls im Laden verfügbar, per Brief zukommen lassen.2 Punkte -
Saudoof ist...
kra und ein anderer reagierte auf effwee für Thema
kooler Typ -eben // aber wahrscheinlich war der spiritus einfach nicht warm genug... den spruch hätte ich mir auch nicht verkniffen... die dramaturgie hat ein offenenes ende geboten schlußendlich gabs noch was warmes... geduld und hiker hunger - ein widerspruch in sich2 Punkte -
MYOG Upcylcling Ideen für UL Gear
ekorn und ein anderer reagierte auf grmbl für Thema
Danke das es zumindest auch jemanden gibt der so denkt wie ich. Pure Augenwischerei. OT: Da will ich mich doch noch mal in die (OT?-) Diskussion einklinken (vielleicht kann, wenn es weiter ausufert, ein Mod das ja ausgliedern?). Sehe ich nämlich anders. Denn wenn's im Schnitt 5 Liter sind wird es auch viele unter 5 Liter geben; wenn sich kaum einer um den Verbrauch scheren würde wäre er eben höher, siehe USA. Und nur wenn dies einige ach so unwichtige Rädchen eben interessiert, gibt es einen gewissen Handlungsdruck. Die Politik wird niemals 5 Euro pro Liter Benzin durchsetzen, solang die kleinen Rädchen sowas als unsportlich empfinden Und wer außer Regierungen soll den Wahnsinn noch stoppen? Große Konzerne ganz sicher nicht. Es bleiben vermutlich zwei Optionen: hoffen, dass die Menschheit sich schnell genug dezimiert (so gesehen kann es vielleicht sogar eine sinnvolle Strategie sein, besonders viel zu verbrauchen) oder versuchen, Druck auf die einzigen potentiellen Verhandlungsführer auszuüben - und das kann auch (wenngleich das zugegebenermaßen eines der schwächeren Instrumente ist) über Kaufentscheidungen und Nichtkaufentscheidungen stattfinden = Aufzeigen der Bereitschaft für einen anderen Lebenswandel trotz Komforteinbußen. OT: Durchaus korrekt, daher braucht man es mit den Komforteinbußen je nach Gusto auch nicht übertreiben und die Einschränkung für sich abwägen, da die unmittelbaren Auswirkungen, naja, eben begrenzt sind. Aber Verbote werden nur kommen, wenn ein gewisses Verständis der Wählerschaft zu erwarten ist, und dieses kann man definitiv mit dem eigenen Lebenswandel signalisieren und die sowieso notwendigen Schritte schonmal gehen wenn man das kann. Und wo sollen die Ideen (wie ein ressourcenschonendes Leben im 21. Jhd aussieht) herkommen, wenn es keiner ausprobiert? Beliebtestes Gegenargument bei so ziemlich egal was ist übrigens "wie soll denn das gehen" oder gerne auch "wie stellen die sich das denn vor". Alleine schon um das zu entkräften bin ich froh, dass es Menschen gibt, die das anders sehen.2 Punkte -
MYOG Upcylcling Ideen für UL Gear
Nero_161 und ein anderer reagierte auf schwyzi für Thema
Zu Ikea-Rucksack: meiner ist seit fast 4 Jahren in Gebrauch, weniger zum Wandern, aber als Rucksack für Treffen( bushcraft) Zur Anreise mit Öffis, zum "Wandern" vom Behnhof zum Treffensplatz, passt immer alles rein, ist wasserabweisend bis wasserdicht, prima! Auch sonst bau ich mir fast alles selbst, aus Müll. Recycling könnte man das nennen, oder upcycling - wurscht, mir macht's Spaß. Nachhaltigkeit ist da nachrangig, aber sowas wie "Wachspapier" ich nehm die Verpackungen vom fertigen Salat, den ich aus dem Container beim Supermarkt fisvhe. Deutlich leichter als jedeTupperdose, und erstaunlich stsbil. Eigentlich ist fast mein ganzer Küchenkram trashcraft, vieles andere auch; outdoorklmotten second hand oder Verschenkmarkt... Als Beispiel letzte Projekte: Waldläufer-Grill ( alles andere als UL, 240G), KOCHDOSE, Low budget"Trangia" Klon Marke bombproof, ohne Rost 25 g, mit Rost 33 g, erspart aber n Topfstand War alles mal Müll. Getreu dem Motto:" One man's trash is another man's treasure". Ich hab groundsheets und sogar ein Tarp aus Ikea-Folie, Tarps aus alten Zelten genäht, Fahrradtaschen ebenso, jede Menge Lederarbeiten( auch wenn die hier im Forum "falsch" sind) etc.pp. Ob das jetzt "der Umwelt" hilft? Keine Ahnung! Ist mir auch ziemlich gleivh, mir macht's Spaß und ich spar Geld. LG schwyzi2 Punkte -
POI Daten aus OSM exportieren
khyal reagierte auf FlowerHiker für Thema
Hallo zusammen, es könnte vielleicht auch für den Einen oder Anderen interessant sein und ist vielleicht noch nicht bekannt. Es gibt ja im Netz viele OSM Karten und auch Möglichkeiten auf diesen Kartenseiten spezielle Points of Interest einzublenden. Was mir aber bisher fehlte bzw. was ich suchte war eine Möglichkeit diese als gpi Datei "abzugreifen" und sie mit dem POI Loader aufs Garmin zu schieben. Auf der folgenden Webseite ist beschrieben, wie man POIs exportieren kann: https://www.thomasrichter.de/cms/poi-aus-osm-openstreetmap-erstellen/ Dies könnte sehr brauchbar bei der Tourenplanung sein, um vorab z.B. "Shelter" oder "Wasserstellen", oder "Quellen" als POI zu exportieren. Unterwegs erleichtern die besser auf der OSM Karte sichtbaren POIs das Auffinden der Punkte. Auch ist es so einfacher unterwegs möglich festzustellen, ob Punkte (z.B. Hutten) in OSM noch fehlen und diese dann anschließend nachzutragen.1 Punkt -
prolog irgendwie fühlte sich die vorbereitung für diesen thru, gar nicht so wirklich nach vorbereitung an - kaum den ersten thruhike absolviert, schon pro? - naja, vielmehr lag es an dem kongenialen tapatalk-forum zum israel national trail. vorbereitung hiess demnach viel copy und paste, ein paar downloads und ein paar biere mit menschen trinken die shvil- und oder israelerfahren sind. das wars aber auch schon. die packliste bedurfte einiger umstellungen, ersten weil das wetter in auf dem, seit dem oktober 2019 noch einmal um ca 100km verlängerten, 1053km langen israel national trail im winter zwei geteilt ist... im norden bzw. bis zur wüste, kalt und viel regen, im süden wärmer und kein regen - so die klimadaten. und zweitens weil ich diesmal nicht alleine unterwegs war. ich wander gemeinsam mit meiner freundin. ihr erster thru, mein erster mit jemandem zusammen... etwa 3600gr bw für den norden. für den süden kommen ca. 350gr regenschutz raus... so die idee. schon mal vorweg: blöde idee. eine andere blöde idee, war es dem rat eines befreundeten paares zu folgen und die red alert app - ein raktenwarnsystem - z instalieren... absurderweise ist sie im app store zwischen kriegsspielsimulationen einsortiert und eröffnet uns nach installation, dass im kibbutz dan, dem startpunkt des trails, gestern raketenalarm ausgelöst wurde - mehr infos gabs nicht... das hat uns total kirre gemacht. wir haben die app wieder gelöscht. allen isreaelis den wir unterwegs diese storie erzählten pflichteten uns bei. soviel dazu.... am 24.12. stiegen wir um undankbare 6.45 in den flieger. kamen in einem sonnig warmen tel aviv an und waren der überzeugung alles richtig gemacht zu haben, sagte der wetterbericht doch was anderes vor. aber wettervorhersage und realität - das sind ja auch manchmal zwei paar schuhe. der optimismus gewürzt mit einer prise naivität liess uns die sonnenbrillen auspacken. ein paar erledigungen noch, gas-kartusche, sim-karte dies das, wetterbericht checken... der morgen solls los gehn und morgen ziehen regen- und kaltfront über den kompletten norden und zentralisrael. ätzend. und was nun? wir verlängern noch um einen tag in tel aviv und planen am 26. loszulaufen... stur wie wir sind. (natürlich haben wir zuvor für anderthalb tage die möglichkeiten abgewogen) also der 26. und die ersten tage greifen wir auf die kongeniale insitution von trail angels zurück...1 Punkt
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MYOG Upcylcling Ideen für UL Gear
Andreas K. reagierte auf questor für Thema
Der Andi kann da auch ganz tolle Geschichten von Prosecco Dosen erzählen1 Punkt -
https://www.youtube.com/watch?v=ui8t3pivqtk&feature=emb_logo OT: Dieser hier ist wirklich simpel konstruiert und schnell zu bauen. (Selbst für mich!) VG. -wilbo-1 Punkt
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Ein eher melancholisches Ende. Das tat selbst mir als Außenstehendem weh. Dafür habt ihr beide nun eine neue gemeinsame Leidenschaft. Auch schön. Freue mich sehr auf weitere Berichte von dir/euch.1 Punkt
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Die Erfahrung haben wir letzte Woche, als wir in der West Bank unterwegs waren, auch gemacht. Wir haben da verschiedene Siedler*innen besucht. Von deren Energie und Lebenseinstellung war ich echt beeindruckt , (auch wenn man einiges sicher auch kritisch sehen kann). Die waren jedenfalls begeistert, dass wir auch an den hotspots (Gegend um Nablus und Hebron) unterwegs waren: "otherwise only a few dare to come here". Vorbehalte gegen Deutsche hatte ich erwartet, aber nie erlebt. Leider ist es uns aber nicht gelungen, mit arabs in Kontakt zu kommen, lag wohl vor allem an den fehlenden Englisch-Skills. War jedenfalls eine tolle Erfahren, outdoor-mäßig natürlich kein Vergleich mit Eurer Tour. Toller Bericht, die Tour war ja echter Hardcore! Mein Respekt für E. und A.1 Punkt
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Schlafsetup Fahrradtour
Ultralight82 reagierte auf zopiclon für Thema
Leider konnte mir RAB nicht beantworten wie Atmungsaktiv das Pertex Quantum Pro ist. Ich finde auch nix mit mit der großen Suchmaschine, habt Ihr da plan von? Gruss PS: ich wusste gar nicht das diese Welt so groß ist... und die hat Suchtfaktor1 Punkt -
MYOG Upcylcling Ideen für UL Gear
kai reagierte auf Andreas K. für Thema
Just heute morgen genäht: Eine Mütze aus einem alten Merinoshirt. Gewicht 19g.1 Punkt -
3f Tyvek Bivy Erfahrungen
FlowerHiker reagierte auf grmbl für Thema
Also ich nutze den tatsächlich als günstige Option um den Temperaturbereich meines Schlafsacks etwas zu erweitern, nicht in der typischen Funktion eines Bivy. Ich hab allerdings einen mit Wärmebeschichtung innen, den Arva Escape Lite (=der SOL Escape Lite) den findet man manchmal um die 40€. Er wiegt 150g und bringt drei Vorteile: Winddicht, zusätzliche Luftisolation zwischen Schlafsack und Bivi, Kondensschutz für den Schlafsack (vom Zelt/Tarp!) bei miesen Bedingungen. Wie sich das bei Dauernutzung mit der Atmungsaktivität und somit der möglichen Stauung der Schwitzfeuchtigkeit innerhalb gestaltet weiß ich nicht, mache meist kurze Touren. Edit: bin ein ruhiger schläfer, daher passt der für mich, aber Hinweis: der von mir genannte hat keine Möglichkeit den zu öffnen, also einmal rein und drin bleiben geht, ist aber etwas friemelig und macht nicht den Eindruck eines besonders beanspruchbaren Teils... Für mich ok, gehe sorgsam mit meinen Sachen um1 Punkt -
ich kann das nicht bestätigen. ich bin jetzt seid einem jahr und drei monaten unterwegs, schlafe in unterschiedlichsten betten, meiner hängematte, am boden mit meiner kleidung als "isomattenersatz", auf wiesen, unter brücken, auf irgendwelchen laderampen in industriegebieten, im wald, auf dem feld, in einkaufszeilen, auf baustellen, mal zukalt, mal zu warm. der stress endet sobald ich liege. schlafen kann ich überall, egal wie hart oder weich oder wie laut oder leise. morgens bin ich ausgeruht mal nach 4 und mal nach 12 stunden. ich bin wärend der letzten monate so ausgeglichen und zufrieden wie nie zuvor in meinem leben. A1 Punkt
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Ähnliche Statur nicht aber Cumulus fällt meiner Erfahrung nach etwas kleiner aus. Würde XL nehmen um dann ggf. auch noch n Fleece drunterziehen zu können.1 Punkt
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Wenn das für dich jetzt nicht in unnötigen Aufwand ausartet fände ich das sehr nett. Muss jetzt aber nicht unbedingt sein und ich könnte mir ja auch was bestellen. Am Ende sind es ja nur ein paar € hin oder her.1 Punkt
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@masui_ und @Mars wg spoileralarm muss die frage leider bis zum schluss offen bleiben1 Punkt
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Ganz sicher, sie ist längst absolut süchtig danach, auch wenn sie es jetzt noch gar nicht weiss. Sie hat ihre Karriere auf einem Extremtrail angefangen, es gibt sehr viele Trails, auch in Europa, die deutlich gemässigter, aber im Endeffekt halt eher schöner sind. 1 Overnighter in Israel = 1 Woche Westweg im Schnee.1 Punkt
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Der Wind trägt weniger Wärme davon, windchill als Schlagwort. Und Tau hält er schon ab. Gruß1 Punkt
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ersteres weiß ich nicht, letzteres for sure: Hikerhaus in Berlin (Bötzowstrasse 35)/ ich war da noch nicht, steht aber auf meiner nextes mal berlin-agenda Ist das nicht die Hyberg-Posse?1 Punkt
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Super geschrieben, schöne Bilder! Ich will schon länger mal was ähnliches machen, das Wasserproblem schien mir bisher ohne cashes aber nicht so ohne weiteres lösbar zu sein. Bin gespannt, wie´s weiter geht.1 Punkt
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EE Revelation 20°long/wide oder Cumulus Comforter L430
paddelpaul reagierte auf Trekkerling für Thema
Jetzt noch zum subjektiven Selbstversuch: Wenn ich mich mit meinen 1,87m in den unten geschlossenen EE Revelation L/W 30°F lege, kann ich ihn oben komplett über den Kopf ziehen. Bzw. wenn ich ihn oben zumache, hab ich unten noch jede Platz. Manche suchen sich ja den Quilt so aus, dass sie ihn noch über den Kopf ziehen können. Das mache ich grundsätzlich nicht, weil ich am Kopf wenig, am Oberkörper aber eher viel friere. Bei Kälte ziehe ich eine warme Mütze auf bzw die Kapuze der Daunen Jacke über. Mir ist also ein guter Abschluss oben wichtiger. Also ICH würde ihn so in LW nutzen, wenn ich ca 7cm länger wäre. Der Cumulus dürfte aber auf jeden Fall passen, da geht bestimmt Quilt über Kopf auch bei 1,95m.1 Punkt -
EE Revelation 20°long/wide oder Cumulus Comforter L430
paddelpaul reagierte auf wilbo für Thema
Mein Comforter ist 220 cm lang. https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/2049-pimp-my-comforter-cumulus-l500-l430-m400-m350/?do=findComment&comment=29480 Ich könnte heute Abend den größten unserer Jungs (1-90) mal fragen, ob er sich kurz reinlegt ... VG. -wilbo-1 Punkt -
EE Revelation 20°long/wide oder Cumulus Comforter L430
wilbo reagierte auf Trekkerling für Thema
Kammerbreite in der Praxis bzw geloftet: EE 13,5-12,5 cm (weil er sich am Fußende verkürzt), Comforter 16cm. Aber beim Cumulus gilt es zu bedenken, dass ich einen der ersten habe, glaub ich. Er ist z. B. einfarbig, hab ihn damals gebraucht gekauft, weiß deswegen das genaue Baujahr nicht. Die Kammerbreite ungeloftet, sprich gestreckt/gedehnt: siehe oben Paddelpaul, 14,5cm und 17,5cm. Die Länge ist übrigens bei mir fast identisch, der Cumulus ist nur ca 5cm länger. Da würde ich aber eher den aktuellen Specs vertrauen. Edit: hab nochmal genauer nachgemessen und kann die Zahlen oben von Paddelpaul in etwa bestatigen: der Revelation ist ca 216cm, der Comforter ca 224cm.1 Punkt -
Ihr habt da ein karges, aber dafür echt imposantes Fleckchen Erde durchlaufen. Canyon, Alienkrater, Felsen und Steinböcke. Ein Traum. Ich frag mich, ob A. nochmal Thruhiken wird1 Punkt
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EE Revelation 20°long/wide oder Cumulus Comforter L430
wilbo reagierte auf paddelpaul für Thema
Also rein rechnerisch beim Cumulus 17,5cm, beim EE 14,7cm1 Punkt -
das hab ich mir neulich so im bahnhof gedacht... da fuhr der ice ein und dann stand da drauf: 'deutschlands schnellster klimaschützer' mit einem grünen, anstatt eines roten streifens an der seite... ist doch ein scherz... was das dingen an energie verballert... klar, die leute die damit transportiert werden, benutzen in dem moment kein anderes verkehrsmittel, das umweltschädlicher ist. in summe. aber ein klimaschützer ist so ein ice ganz sicherlich nicht. dieses martketing-greenwasching allseits ist einfach abartig. alles ist bio, grün, öko, nur um sich besser zu verkaufen. ein schlechtes image aufzupolieren...1 Punkt
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...wenn du nachts im november in einer hütte sitzt, es regenet, es kalt ist und windig und du dich auf deine leckeren und heißen yumyum nudeln freust, deinen spirituskocher aufbaust, wohlweißlich der spiritus schon vorgewärmt am körper wurde und feststellst, dass das feuerzeug nur noch funken sprüht... leer. und noch besser: du das erste mal deine 1gr schweren notfallmatches nicht eingepackt hast, mit der rechtfertigung zu schwer, es noch nie einen notfall gab und es ist ja nur der rheinsteig...1 Punkt
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@Anhalter kennste modulor? die haben zipptaschen aus soft tyvek in 5 verschiedenen größen, recht leicht (keine ahnung wieviel), recht robust und gar nicht mal so teuer. klick klick hier ich habe zwei in benutzung (nicht zum wandern): als mäppchen und als kulturtäschchen für reisen - seit über einem jahr... damit schon mal den zipplock getoppt vielleicht ist das ja was für dich1 Punkt
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Ich dachte bevor ich mich an einen Schlafsack setze (ich glaube das verschiebe ich auf in 10 Jahren oder so :D), starte ich mal mit etwas leichtem und hab mich für ein Paar Gamaschen entschieden. Ich hab so ziemlich gar keine Erfahrung mit Nähen/Nähmaschienen und somit war das mein aller erstes Nähprojekt. Das Arbeitstempo ist definitiv noch ausbaufähig. Ich hab dafür so ca 2 lange Nachmittage gebraucht. Wären alle so schnell wie ich, wäre die Menschheit ohne Klamotten. Da bekommt man auch erstmal mit, wie viel Aufwand in Kleidungsstücken oder anderen Textilwaren steckt... Naja wie auch immer, ich hoffe das man noch einige Schönheitsfehler mit mehr Übung hin bekommt (parallele Nähte etc) und man dann auch nicht mehr bei jeder Naht 2x ansetzen muss. Ich hatte zwischendurch auch immer mal wieder mit der Nähmaschiene (ein fast schon antiquarisches Stück made in GDR) zu kämpfen. (Ober/Unterfadenspannung, Unterfaden leer (nachdem man dachte man ist fertig...), oder gleich einmal Fadensalat) Als Material hab ich einen PU beschichteten Cordura Stoff genutzt und einen recht stabilen Faden, wo mir der Name nicht mehr einfällt :/ Das Ganze entspricht eher nicht dem UL-Gedanken aber dafür muss man sich relativ wenig Sorgen um die Haltbarkeit des Stoffes machen. Die Kanten hab ich umgeschlagen und mit einem Bügeleisen zusammengeschweißt. von unten hab ich noch son dehnbares Material befestigt, damit sie sich nicht nach oben selbstständig machen. Was noch auf der Todo-Liste steht, ist das Abdichten der Nähte. Da bin ich noch am überlegen ob ich Seamgrip nutze oder von innen eine Lage des Stoffes einschweiße. Für Kritik/weitere Verbesserungsvorschläge bin ich offen =)1 Punkt
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3f Tyvek Bivy Erfahrungen
fatrat reagierte auf Ultralight82 für Thema
Sodele nun Dienstende! Das Bivy an sich ist in Größe Large ca 2,3m lang und hat einen 3/4 oneway Reißverschluss. Haptisch und optisch gut verarbeitet und ausreichend Robust verarbeitet. Habe das Teil zuletzt 2 Wochen intensiv im Sauerland auf dem Lennesteig benutzt und war wieder sehr zufrieden. So zufrieden dass ich mir ein zweites geholt habe. Er wiegt 198g Wohlbemerkt ist das Ganze eher für Tarpschläfer und keine Einzellösung! Sprühregen hält es aus allerdings ist ein voller Regen zu viel. Eine Thermarest Neoair xlite passt nicht wirklich rein denn dann wird es bei mir (182cm ,79kg, sportlich) zu eng... Temperaturtechnisch bringt er dir ca 5 Grad mehr für dein Schlafsack. Allerdings ist dies ein subjektives Gefühl und weicht bekanntlich öfters von Person zu Person ab. Jener Bivy hat 60 Nächte hinter sich (In Dänemark, Schweden und zuletzt im Sauerland) und ist immer noch in Ordnung. Das Tyvek ist mittlerweile etwas weicher geworden allerdings immer noch funktional und ich empfinde es als sehr kuschelig und angenehm. Was am Ende noch stört ist der Punkt das der Packsack sehr klein ist und es sportlich ist den Bivy dort wieder rein zu bekommen. Hier mal ein Video von mir wo er zu sehen ist: Hoffe ich konnte dir etwas helfen. Falls du Detailfragen hast oder Detail Aufnahmen möchtest gib einfach Bescheid.1 Punkt -
Erfahrungsberichte Six Moon Designs Deschutes Plus
Backpackerin reagierte auf khyal für Thema
Eigentlich nicht, der naechste (ok vermutlich einzige ) Haendler wo Du Dir vermutlich Deschutes, Serinity, Lunar Solo, The One anschauen & kaufen koenntest, ist gut 200 km von Dir.1 Punkt -
3F Lanshan 2
FlowerHiker reagierte auf thommy45 für Thema
Ich hoffe auch, dass es aufgrund seiner Grösse und evtl. der klugen Beschriftung der Firma, beim Zoll einfach durchgeht.1 Punkt -
Gerade zurück von einer Tour durchs West-Jordanland und Israel. Ziel waren vor allem Land und Leute, 1 ½ Tage Wüstenwanderung waren aber auch dabei. Hier eine Tour durch den En Gedi Nationalpark (sehr touristisch) und am Toten Meer, und hier in der WestBank (deutlich einsamer) Zu Fuß war es streckenweise ziemlich eintönig, ich hätte mir ein Mountainbike gewünscht. Interessanter war da schon die Zivilisation. Hier ein Beduinenlager und wilde Siedlungen in der West Bank Chips geht man hier übrigens so einkaufen:1 Punkt
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MYOG Upcylcling Ideen für UL Gear
noodles reagierte auf Christian Wagner für Thema
Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Upcycling... viele Buzzwords, heere Ziele und das in einer Gesellschaft in der jeder im Schnitt 5Liter Erdöl verbraucht (pro Tag!), mein gelber Sack pro zwei Wochen einmal voll wird (ich bin denke ich Durchschnittskonsument) und ein täglicher Pendeltrip von 40 km nicht, aber auch gar nicht außergewöhnlich ist. Zum Thema: Dosenkocher ist ja das Einsteigsprojekt in die MYOG Welt. Ein Schlafsack wurde umgeschneidert, so das er benutzbar wurde (Der Schlafsack ist aber von vornherein eine Anschaffung gewesen die nicht hätte sein müssen, ich hatte zu dem Zeitpunkt schon einen Schlafsack). Am nachhaltigsten ist es wahrscheinlich sein vorhandenes Gear so lange wie möglich zu benutzen, zu reparieren falls nötig, und ggf., mit so wenig Materialeinsatz so zu modifizieren dass man es nochmal weiter nutzen kann. Gerade im Ultraleichttrekkingbereich wird ja gerne mal ein Ausrüstungsgegenstand neu angeschafft weil er halt 100 gr leichter als der alte, oder sexier oder oder oder ist. Es kann mir keiner erzählen dass er nicht auch mit seinem alten Hilleberg, ggf. eben ohne Innenzelt Wandertouren machen könnte. Kein Mensch braucht ein Duplex. Viel nachhaltiger als fertig kaufen ist MYOG wahrscheinlich eh nicht. Ob jetzt einer ein fertiges Zelt von China hierher schippert oder ein Paar Meter Silnylon ist auch schon wurscht. Das einzige was sich MYOGer auf die Fahne schreiben können ist dass der chinesische Näher nicht ausgebeutet wird (dafür ist er dann arbeitslos- lol). Gesamtgesellschaftlich sind die 5 Meter Silnylon die ich für mein letztes, IMHO achtes Zelt, verballert habe egal. Das Erdöl was dafür aufgewendet wurde schmeisse ich jede Woche in den gelben Sack, genauso wie fast jeder andere Mitteleuropäer. LG, Christian1 Punkt -
Huch, diese Woche entdeckt, dass ich hier noch nichts geschrieben habe, dabei war ich mir soooo sicher. Was schreibt man hier so? ... Einfach mal ins Unreine und in Stichpunkten drauf los: Bin hier gelandet über das Hängemattenforum (Dort werden eure Treffen öfters mal als Termin beworben) Wohne wieder im Sauerland Bin 40 Bin neugierig und probiere gerne etwas aus Optimiere gerne, bin kreativ und fiemel gerne rum (bin handwerklich geschickt) und mag die MYOG-Ecke hier Beruflicher Hintergrund: Chemie, Umwelt, Qualitätsmanagement, Arbeitssicherheit Geocacher seit 2004, mit Kletterausrüstung und Kanu Wanderführer Taucher Wohnwagen-Rundreisen durch die EU (ca 3-5 Wochen) wobei der Wohnwagen meine mobile Basis für Ausflüge ist, auch mal ne längere Wanderung. Bin hilfsbereit Mag es Leute zu treffen und neues zu lernen (Wir sehen uns beim Wintertreffen 2020) Bin schon gewandert (meist nur 2-3 Tage) Stück GR 20 (will mehr davon) Rothaarsteig (Etappen-Projekt mit meiner Mutter, wir sind jetzt bei der Siegquelle angekommen) Mallorca Teneriffa Frankreich Cornwall Canyoning in Frankreich Mosel und Rhein Kanu auf der Lahn (2-4 Tage mit Zelt) früher Radtouren mit Gepäck (Monstermassen in den schweren Ortlieb-Taschen bewegt) oder Tagestouren mit dem Rennrad Beim Rucksackgewicht habe ich mir bisher gesagt, nicht mehr als 12 kg und es auch oft geschafft. Naja, war oft in der Gruppe unterwegs. Bevor ich den Begriff des Basisgewichtes kennen gelernt habe. Jetzt bin ich durch Krankheit und 3/4 Jahr Fortbildung (man hockt nur vorm PC (Mo-So), Online-Vorlesungen oder Projektarbeiten und lernen) fett geworden. +30kg in 3 Jahren. Das merkt man. Neben meiner Ausrüstung ist eins meiner UL-Projekte mein "Biopren" (Taucherslang: Kombination von Neopren und Biomasse = biologische Isolierung = Fett) wieder los zu werden. Den Rucksack leer räumen geht schneller Gut das hier auch über Ernährung diskutiert wird. Ich mache keine Diät. Halte ich nichts von. Ich finde besser: Weniger essen und mehr bewegen. Ah, ich koche gerne und mag da auch das kreative jonglieren mit Gewürzen und frischen Zutaten. Dies Forum habe ich bis jetzt als sehr aktiv erlebt. Man bekommt schnell ein hilfreiche Antwort und der Tonfall ist freundlich. Jeder darf hier seine Meinung äußern. Es ist ja jedem selbst überlassen die Meinung anderer als Bereicherung für sich aufzunehmen oder sie so stehen zu lassen. Solange ich die Wahl habe und nicht bekehrt werde... Ich erhoffe mir ein gutes Miteinander, einen guten Austausch von Menschen, die gerne draußen sind und den ein oder anderen Anreiz über sich nachzudenken und sich weiter zu entwickeln. Sehr stark in Erinnerung geblieben ist mir der Faden über Toilettenpapieralternativen auf dem Trail, den ich kürzlich hier gelesen habe. Der erstreckt sich über mehrere Foren mit Querlinks. Am UL gefällt mir besonders der Gedanke des mehrfach nutzens von Gegenständen. Da kann ich mein Bedürfnis nach kreativen Optimierungen sich voll austoben lassen. Dank des MYOG-Bereichs habe ich jetzt ein Regenrock-Tarptür-Vorzelt-Materiallager unter der Hängematte-Teil mit wasserabweisender Handytasche. Halt einfach ein Stück Stoff mit Schlaufen, Gummiband, Tanka, Klettband. Die Planung und Konstruktionszeichnungen haben mich über mehrere Wochen immer wieder beschäftigt. Toll! Oft macht mir das planen und recherchieren mehr Spaß als die finale Umsetzung von Projekten. Weitere MYOG-Projekte sind: Merino-T-Shirt 2 Merino-Jacken (2. Schicht) Windjacke Tarp-Optimierungen Hängematten + Underquilt .... Auf bald hier im Forum in im realen Leben1 Punkt