Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Poncho aus SilNylon


Empfohlene Beiträge

Nachdem ich mir bei ExTex das 55g SilNylon bestellt habe und daraus ein Tarp(tent) und ein Poncho nähnen will, habe ich heute mal mit dem Poncho angefangen. Poncho ist einfach.  :-P
 
Anforderungen an diesen meinen Poncho:
  • gut wasserdicht, deshalb das 55g und nicht das 36g SilNylon. Hat ne höhere Wassersäule und ist gefühlt auch robuster
  • sehr lange Form bis unterhalb der Knie
  • an den Seite zugenäht, da keine verwendung als Tarp (ich will unbedingt Regenschutz und Tarp extra haben)
  • dichte, verstellbare Kapuze ohne Schirm. Habe eh immer ne Basecap auf
  • kurzer BrustRV zur Regulierung
  • direkt verwendet genug Platz für 45L Rucksack
  • unter RV ausziebares "haubenstück" für über größerern Rucksack
  • Taillenband zur Fixierung
  • unten bis über Knie raffbar für schwierigeres Gelände
  • Trage-/Windfixierung am Rucksack um bei Bedarf den Poncho über den Kopf zu streifen und im Nacken abzulegen
  • An den Seiten ein paar Schlaufen um mal als Tarpbeak oder sonstwie befestigen zu können
Masse bei meiner Körpergröße von 1,76m:
  • vorne 1,10m + Saumzugabe
  • hinten 1,30m + Saumzugabe
  • Breite 1,50m im Schulterbereich
  • Taille unten ca. 10cm schmäler (+ nahtzugabe). Mehr auf Taille geht nicht, dann passt der Rucksack nicht mehr drunter
Vorgehen:
  1. Der Stoff von ExTex hat eine Breite von 1,56m. Dabei ist zu beachten, dass an beiden Rändern ca. 2cm ohne Beschichtung sind und von der Rolle/Produktion diese 2cm mit Löchern und ausgefranzt sind. Nutzbare Breite also entsprechend weniger. Will man die komplette Breite verarbeiten, kann dieser Bereich evtl. als Nahtzugabe verwendet werden.
    Der Stoff liegt in einer Länge von 2,40m + Nahtzugabe auf dem Boden, doppelt, so wie Vorder und Rückseite in der Länge sein sollen.
    (Bild 1+2)
     
  2. Im Schulterbreich mit einem weissen Buntstift (ich verwende immer Buntstifte für Markierungen) die Mitte markieren um später das Kopfloch schneiden zu können.
    (Bild 3)
     
  3. Damit der glatte Stoff nicht verrutscht einfach mit Büchern beschweren. Jetzt an den Seiten die zu schneidende "Taille" einzeichnen.
    (Bild 4+5)
     
  4. Zuschneiden. Bei einem Poncho kommt es nicht auf den Millimeter an, habe also einfach den doppelt liegenden Stoff mit der Schere gechnitten.
    (Bild 6)
     
  5. Nach dem Schneiden aufgeklappt sieht es dann so aus.
    (Bild 7)
     
  6. Das Kopfloch schneiden. Habe mich für einen ganz einfachen Schnitt entschieden, also kein runder Halsausschnitt. Für einen Poncho für mich ausreichend. Um die Proportionen zu wahren und damit die Mitte des Ponchos später auf der Mitte der Schulter liegt sollte der Ausschnitt ca. 1/3 nach hinten und 2/3 nach vorne geschnitten werden. Das gilt für meine "normalen Maße", wer einen Bodybuilder-Stiernacken hat, nun, da brauchts wohl mehr Platz. Nach vorne kann man dann verlängern wenn ein RV dran soll.
    Ich habe den Schnitt 40cm lang gemacht incl. dem geplanten BrustRV.
    (Bild 8+9)
     
Weiter bin ich noch nicht.
Als nächstes wird die Kapuze genäht, in das Kopfloch eingefügt und der BrustRV kommt rein.
Werde weiter dokumentieren.

post-1031-0-45106500-1424607342_thumb.jp

post-1031-0-52878800-1424607344_thumb.jp

post-1031-0-30032000-1424607359_thumb.jp

post-1031-0-94762600-1424607376_thumb.jp

post-1031-0-14899700-1424607378_thumb.jp

post-1031-0-32786100-1424607391_thumb.jp

post-1031-0-53098900-1424607402_thumb.jp

post-1031-0-34674700-1424607418_thumb.jp

post-1031-0-94538600-1424607419_thumb.jp

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie meinst du das? Dass du am Hinterende noch in einer Tasche Extra-Stoff hast, das du bei Bedarf nach unten herauslässt wenn der Rucksack größer ist?

 

Nein, nicht nach unten sondern nach oben, ähnlich wie beim Wafö-Kraxenponcho.

Wenn der Rucksack nach oben höher ist, theoretisch bis über die Kopfhöhe, verzieht sich der Poncho wenn er oben drüber liegt, wird von der Kapuze her unbequem, der Armschlitz ist nicht mehr da wo er sein sollte und nach unten ist hinterm Rucksack nicht mehr genug Platz.

Also gibt es ein Stück Zusatzstof, das nach oben rausgezogen und wie eine Haube über den oberen Teil des Rucksacks drüber kommt OHNE das der Poncho immer weiter hochgezogen wird. So bleibt auch das Hüftband auf der gleichen Höhe und kann bei Wind alles besser zusammen halten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kapuze geschnitten ...

Gerade mal ein Stündchen Zeit, also mal die Teile für die Kapuze ausgeschnitten:

 

  1. Von einer vorhandenen "Vorlage" (= eine Kapuze einer alten Regenjacke) die Form auf Papier gezeichnet und dann entsprechend angepasst, d.h. die Basis an die Länge des Kopfschlitzes erweitert und das Kinn weiter hochgezogen. Naht- und Saumzugaben nicht vergessen.
    (Bild 10)
     
  2. Papiervorlage ausschneiden und 2 mal auf das SilNylon übertragen. Bei einem Stoff, der auf der Aussenseite und Innenseite unterschiedlich ist, verschieden beschichtet oder von der Struktur her unterschiedlich ist, unbedingt darauf achten, die beiden Teile horizontal zu spiegeln, ansonsten sind später rechts und links die Aussenseiten nicht gleich !!
    (Bild 11)
     
  3. Die fertigen Teile.
    (Bild 12)

Bevor ich ans Nähen gehe, muss ich jetzt erst mal mit diesem Stoff ein paar Nähte testen um die Maschine optimal einzustellen, Unterfaden- / Oberfadenspannung und so. Genäht wird mit Rasantgarn und einer Microtexnadel.

 

Falls jemand von Euch mit diesem Stoff schon genäht hat und weiß welche Stärke optimal ist ... bitte verraten !

post-1031-0-93192500-1424701318_thumb.jp

post-1031-0-04307300-1424701320_thumb.jp

post-1031-0-05635500-1424701321_thumb.jp

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@nats:

Ja, die Kapuze besteht nur aus 2 Teilen. Ich finde das ist für ein Poncho von Funktion und Tragekomfort völlig ausreichend. Hat genug Platz drunter und da ich immer eine Basecap trage, wird die Kapuze durch den Schirm der Cap automatisch in die "richtige" Form gezogen.

Abgesehen davon: warum mehr Nähte als notwenig beim Einfügen eines Mittelteiles.

Mit einem Mittelteil würde das auch bei einem einfachen Halsschnitt wie an diesem Poncho nicht gut passen, dazu müßte ein runder/ovaler Halsausschnitt zum Einsatz kommen, was ich für eine luxuriöse und oft zu tragende Wanderjacke natürlich auch bevorzugen würde wegen der viel besseren Passform - aber bei einem Poncho, pah!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 4 Wochen später...

So, nachdem der Zuschnitt von Pncho und Kapuze fast nen Monat rumgelegen hat, heute wenigstens mal die Kapuze eingenäht. Ganz einfache Nähte, hat ja nix zu halten. Zum Abdichten der Nähte werde ich von innen einen Streifen Silnylon gegen die Naht kleben, vorher noch etwas die Überlappungen schmäler schneiden. Werde mich da beim Kleben vom Grundsatz her an die Anleitung von HAL23562 halten, der Kleber liegt bereit ... erst mal üben.

 

Der erste Tragetest mit Basecap zeigte schon mal, dass alles ok ist, natürlich noch ohne Kordelzug etc.

Bin jetzt am überlegen ob ich tatsächlich an der Brust einen kurzen RV einnähe oder stattdessen einen Balg, der ebenfalls für etwas Luftaustausch sorgt, bei heftigstem  Wetter aber auch mit dem Kordelzug mit geschlossen werden kann. Ein RV ist ja eigentlich nur eine Stelle wo Wasser eindringen kann, viel Luftaustausch ist auch nicht bei 20-30cm Länge ... hm ... was habt ihr für Erfahrungen ... RV ja/nein ?

 

Zum Lüften kommt auf unter Halshöhe eh noch eine Schlaufe in der ich den untersten Rand des Vorderteils fixieren kann, damit ich vorne "das Röckchen lupfen" kann.

post-1031-0-28157300-1427034428_thumb.jp

post-1031-0-08186600-1427034438_thumb.jp

post-1031-0-55926700-1427034448_thumb.jp

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Tappsi,

 

da ich auch immer mit einem MYOG-Poncho auf Tour gehe ein kleiner Vorschlag: Bei mir hat sich gezeigt, dass man bergauf zum Teil die Füße durch den Poncho nicht sieht. Das ist vor allem in sehr steilem und unwegsamen Gelände nicht ganz ohne. Ich habe mir deshalb etwa in Brusthöhe innen zwei Schlaufen angenäht und kann den Poncho dann nach innen hochschlagen und so fixieren. Der Poncho recht dann vorne noch gut über den Hosenbund (plus ca. 20 cm) In Kombinaiton mit Beinlingen oder einer Regenhose ist man trotzdem perfekt geschützt.

 

Eine zweite Sache nervte mich bei meine bisherigen Ponchos: Und zwar dass die Arme immer bis zum Ellenbogen nass werden. Ich verstehe überhaupt nicht, wie die ganze Jungs von Golite & Co. das hinnehmen. Ich habe mir deshalb zwei Daumenschlaufen an den Ponch genäht, damit der Stoff nicht hochrutschen kann. (Bei meinem aktuellen Poncho habe ich zwei Ärmel eingearbeitet) .

 

Der RV am Hals ist übrigens Gold wert: Wenn Du im Herbst mit geöffnetem RV gehst, wirst Du spüren, wie die warme (feuchte) Luft hier entweicht. So habe ich keine Probleme mit Kondens unter dem Poncho. Bei den Golite-Ponchos & Co. ist der Hals ja meist hermetisch abgeschlossen. Da kann nix raus. Und der "Saft" bleibt unter der "Haube" :mrgreen:

 

Gruß,

Waldkind

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@waldkind:

Ja, da sprichst Du ein paar Punkte an ... will auch eine Daumenschlaufe dran machen und mit Gummilitze am Poncho befestigen ... allerdings war mir das bei meinem jetztigen Poncho, der ist sogar etwas schmäler gar nicht unangenehm, dass er an den Armen etwas hochrutscht.

 

Zum kürzer machen gibts ein Hüftband durch unterschiedlich hoch angebrachte Schlaufen, je nachdem ob der Rucksack mit drunter ist oder nicht. Soll nächstes Wochenende endlich völlig fertig sein.

 

Und der RV ... habe 2 passende hier ... bin aber noch unschlüssig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Heute morgen endlich mal ans Kleben rangewagt ... hm, bin jetzt nicht sicher ob das so gut war.

Auf dem Bild das ist die Naht die an der Kapuze über dem Kopf verläuft. Ein ca. 3cm Silnylonstreifen von innen gegen geklebt. Ist schwierig flächig und Faltenfrei zu kleben weil es nun mal keine glatte, gerade Fläche ist. Lasse ich jetzt bis morgen liegen zum trocknen/aushärten ... bin gespannt ob das richtig hält.

Dann klebe ich morgen noch die Kragen-Kapuzennaht ab ...

post-1031-0-78778600-1427544454_thumb.jp

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kragen-Kapuzennaht ist geklebt ...

bei solch langen Streifen ist es günstig, den Streifen nach und nach mit dem Kleber einzuschmieren. Dazu das erste Stück ankleben, dann den Rest zurückklappen, auf eine Zeitung legen, das nächste Stück einschmieren. Unbedingt drauf achten mit dem Spachtel den Rand komplett mit Kleber zu bedecken. Dann dieses nächste Stück ankleben, die Zeitung auf ein sauberes Blatt umblättern und mit den nächsten Stück weiter machen. Mit dem Anpressroller immer gut fest andrücken und alle Falten und Blasen rausziehen.

Funktioniert recht gut ... bin gespannt ob sich diese Verklebungen auch im täglichen Gebrauch, also Poncho zusammen knuddeln zum verpacken, Nässe, ... bewährt und sich nicht löst.

Wenn es morgen trocken ist geht es mit den restlichen Näharbeiten weiter ... Kapuzenkordel, Taillenband, ...

post-1031-0-07643200-1427629205_thumb.jp

post-1031-0-91455300-1427629215_thumb.jp

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Poncho endlich fertig.

 

An der Brust ein 20cm langer RV zur Belüftung. Auf die klassischen Bänder zum Zuziehen der Kapuze habe ich verzichtet, stattdessen eine Klette mittig oben angenäht. Damit wird die Kapuze an der Basecap befestigt. Hat mehrere Vorteile, Keine Bändergebaumel, die Kapuze bleibt stabil am Platz, wird beim Kopfdrehen vom Kappenschirm mitgenommen, kann so nicht zu tief ins Gesicht fallenn und die Sicht beeinträchtigen. Auf dem Bild sieht es aus als wäre die Kapuze sehr lose um den Kopf, das täuscht, tatsächlich sitzt sie mit ganz leichter Spannung genau passend. Und wenn der RV offen ist, soll sie ja ganz locker sitzen.

 

Hinten ist der Poncho 20cm länger als vorne, damit der Rucksack ganz abgedeckt wird. Es passt ein 45L Rucksack drunter incl. angeschnallter EVA-Matte auf der Vorderseite.

An der Taille fixiert wird das Teil mit nem Knebel (muss ich erst noch bestellen) durch die, an den Seitennähten angebrachten D-Ringe (3 auf jeder Seite in unterschielichen Höhen). Seitennähte, da der Poncho nicht als Tarp verwendet wird, ich brauche für Lagertage Tarp + Regenschutz getrennt. Als Beak ist er verwendbar durch die D-Ringe.

 

Werde wohl noch an den Armausschnitten ein Gummiband mit Daumenschlaufe dran nähen.

 

Gewicht: 238g

Länge vorne: 105cm

Länge hinten: 125cm

Breite: 145 cm

 

Das passt für meine 176cm Körpergröße optimal.

Leichter ginge es natürlich mit dem 36g Silnylon, ich habe das 55g Silnylon verwendet wegen der Reißfestigkeit und der höheren Wassersäule. Das ganz dünne ist mir gefühlt "irgendwie" unsympatisch. Klar, dass das nur persönliche Vorliebe ist.

 

post-1031-0-63940600-1428498374_thumb.jp

post-1031-0-76515000-1428498375_thumb.jp

post-1031-0-40113200-1428498376_thumb.jp

post-1031-0-91528600-1428498376_thumb.jp

post-1031-0-34908300-1428498377_thumb.jp

post-1031-0-72754900-1428498377_thumb.jp

post-1031-0-71092600-1428498378_thumb.jp

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Monat später...

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte an, um mit Deinem Konto zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Forumssponsoren









×
×
  • Neu erstellen...