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Ultraleicht Trekking

Hauptwanderweg 1 – Klappe....die Zweite. Kamera läuft....Action !


Gast

Empfohlene Beiträge

Tag 9 Fortsetzung...........

 

 

Die Informationstafel der ENBW zum Pumpspeicherwerk Glems. Der Wasserstand variiert im Laufe des Tages und der Nacht um bis zu 10m.

Trotzdem entdeckte mein Anglerauge einige kapitale Karpfen im Speicherbecken.

 

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Auf nagelneuen Wegen führte der HW1 zum Hännersteigfels

 

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Auf dem Weg zum Hännersteigfels darf auch ein Blick auf das untere Speicherbecken des Pumpspeicherwerkes Glems nicht fehlen

 

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Blick ins Tal bei Unterhausen

 

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Blick ins Tal bei Unterhausen

 

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zurück vom Hännersteigfels steigt man wieder hinab und erreicht wieder den „alten“ HW1 am Parkplatz Buchhäule, wo es gleich wieder hoch zum Schafhaus geht, von dort weiter zum Steigberg und am Albgut Lindenhof vorbei wieder hoch zum Übersberg geht.

 

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(Fortsetzung folgt...............)

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Tag 9 Fortsetzung...........

 

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Bild: Hochfläche beim Steigberg

 

 

Es war so heiß, dass man keinen Esel vor die Tür gejagt hat.....gewissermaßen.....

 

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Zum Übersberg waren nur moderate Steigungen zu bewältigen und nach wenigen Kilometern im schattigen, schönen Wald stand ich am Flugplatz Übersberg

 

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An Göllesberg vorbei ging es zur Ruine Stahleck – ohne Ruine.

Verblüfft steht man auf der Kuppe und sucht die Ruine. Es ist kein einziger Stein zu finden, sondern nur noch der rudimentäre Burggraben ist zu sehen.

Also eine Ruine ohne Ruine.

 

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Auf schönen trockenen Traufpfaden ging es an mehreren Aussichtspunkten vorbei zur Ruine Greifenstein.

 

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Bild: Blick von der Ruine Greifenstein

 

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Bild: Ein Unterstand bei der Greifenstein mit Grillmöglichkeit

 

 

(Fortsetzung folgt...............)

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Tag 9 Fortsetzung...........

 

 

Ich trat nach kurzer Zeit aus dem Wald und durchquerte Holzelfingen um am Ortsende meine Wasserflaschen an einem Haus neu befüllt zu bekommen.

Besorgt beobachtete ich die ersten Überentwicklungen hinter den Bäumen. Das wurde noch eine knappe Kiste, heute....

 

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Auf dem schnellsten Wege verließ ich wieder Holzelfingen.

 

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Nach kurzem Marsch auf dem Feldweg ging es wieder in den schattigen Wald um am Trauf entlang wiederum an schönen Aussichtsfelsen vorbei Richtung Honauer Steige.

 

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Bild: Am Trauf bei Honau

 

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Bild: Der Aussichtspunkt Rötelstein

 

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Bild: Blick vom Rötelstein. Im Hintergrund auf der Höhe schon das Schloss Lichtenstein zu sehen

 

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Bild: Weitere schöne Ausblicke auf das Schloss Lichtenstein

 

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Schließlich erreichte ich die Hauptstraße an der Honauer Steige. Ich hatte kurz zuvor meine Frau gebeten, mich an der Kreuzung abzuholen.

 

Ich wartete in der Gluthitze an der Ampelanlage bei der Honauer Steige und bemerkte etwa 200 m entfernt am Kreisverkehr, wie ein Polizeiauto mit Blaulicht die Strecke Richtung Honauer Steige absperrte.

 

Oh Jammer. Was ist denn jetzt wieder los !“ dachte ich bei mir, die Augen verdrehend.

Ich versuchte meine Frau am Handy nochmals zu erreichen, bekam jedoch keine Verbindung mehr.

Mir blieb nicht anderes übrig als abzuwarten. An den Ampelmasten gelehnt, den Huckepack abgesetzt schaute ich ungeduldig Richtung Kreisverkehr.

Nach etwa 15 Minuten sah ich das Fahrzeug meiner Frau in den Kreisverkehr einbiegen, bei den Polizisten kurz anhalten und eine weitere Ehrenrunde drehend, den Kreisverkehr an der falschen Ausfahrt verlassend.

Ich winkte, hüpfte und schrie wie ein am Bändel gezogener Hampelmann an der Wand, musste jedoch einsehen, dass es da wohl noch eine Verzögerung geben würde.

 

Kritisch beäugte ich die dräuenden Wolken, die die Sonne in Kürze abdecken würden. Das Fahrzeug meiner Frau erschien wieder im Kreisverkehr, fuhr wieder langsam an den Polizisten vorbei, ignorierte den in 200m Entfernung herumhüpfenden Wanderer und fuhr an der Gegenseite des Kreisverkehrs in Richtung Nebelhöhle.

Endlich erhielt ich Verbindung und wies meine Frau an, nochmals umzudrehen und den Beamten mitzuteilen, dass ich keine 200m entfernt stehe und keine Absicht bestand, die Honauer Steige hinunter zu fahren, auf der wohl ein Unfall passiert war.

 

Endlich hielt das Auto meiner Frau bei den Beamten ein weiteres Mal, die Beamten drehten sich in meine Richtung, ich vollführte einen Volkstanz und endlich durfte meine Frau passieren.

Ich hatte kaum den Huckepack in den Kofferraum verfrachtet und die Beifahrertür geschlossen, klatschen münzgrosse Tropfen auf die Scheibe und 2 Minuten später fuhren wir in einem Wolkenbruch nach Hause - meinem wohlverdienten Zero entgegen.

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Tag 10: Sonntag, 07.06.2015, Zero-Tag

 

Tag 11: Montag, 08.06.2015, Traifelberg - Bolberghütte, 18 km

 

Nach dem Zero setzte mich meine Frau wieder an der Kreuzung an der Honauer Steige ab. Es hatte Nebel wie ein Brett und die Sicht betrug höchstens 30 m. Am Skilift ging es bergauf nach rechts in den Wald.

Noch regnete es nicht, aber der Wald troff vor Feuchtigkeit und jede Berührung würde eine kleine Dusche auslösen. Ich zog meine Regenklamotten an, bevor ich in den Wald eindrang.

 

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Es wurde sehr schwierig, die Wegzeichen des HW1 rechtzeitig auszumachen.

 

Die Kennzeichnung des HW1 ließ an dieser Stelle ebenfalls sehr zu wünschen übrig. So stand ich beim Anstieg zur alten Ruine Lichtenstein an einer Kreuzung im Wald. Rechts und Links gingen Kieswege weiter und in der Mitte ein steiler Waldpfad. Die Karte gab hier keine richtige Auskunft, da nicht zu erkennen war, welcher Weg der Richtige ist. Es fehlten an der Kreuzug die roten Pfeile des HW1.

Ich ging jeden Weg etwa 100m bis zu einer weiteren Kreuzung, ohne auf irgendwelche Zeichen des HW 1 zu treffen. Fluchend nahm ich schließlich den rechten Weg und landete in immer steilerem Gelände. Eine Gewanntafel nannte mir die „Schloßhalde“ und es ging sehr steil auf einem Waldpfad nach oben, dem ich folgte, bis ich im Schweiße meines Angesichts, wohl im ehemaligen Burggraben, auf die Ruine „alter Lichtenstein“ stieß.

 

Hier fand ich auch den roten Pfeil des HW1 wieder, der Henker wusste, woher auch immer der wieder gekommen war. Ich folgte den Zeichen und aus dem Nebel schälte sich das Hauff-Denkmal

 

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und später konnte man auch diffus das Schloß Lichtenstein erahnen.

 

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Ich ließ das Schloss zu früher Stunde links (bzw. rechts) liegen, da ich früher bereits mehrfach das Schloss besichtigt hatte und ging weiter über Waldpfade an diversen Aussichtspunkten (bei denen es wegen des Nebels absolut nichts zu punkten gab) vorbei nach unten.

 

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Irgendwo stieß ich noch auf eine Info-Stele, die die Gesteinsschichtungen in dieser Gegend beschreibt.

 

Zwischenzeitlich hatte es angefangen stärker zu regnen und ich erreichte die Nebelhöhle, die heute ihrem Namen alle Ehre machte.

 

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Es war nur ein Besucher außer mir am Kassenhäuschen und ich beschloss, ebenfalls die 4 Euro für eine Höhlenbesichtigung zu investieren.

 

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Steil ging es die Treppen hinunter in die Höhle, die wunderschön angestrahlte Stalaktiten und Stalagmiten bot.

 

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Nach dem Besuch der Höhle ging es Richtung Genkingen, wo ich am Ortsrand zwei Wanderer aus Niedersachsen traf, die sechs Tage den HW 1 von Bad Urach nach Tuttlingen gehen wollten. Sie hatten bei jeder Etappe ein Hotelzimmer gebucht und wanderten deshalb nur mit Daypacks. Sie hatten ihr Auto in Tuttlingen abgestellt und waren mit der Bahn nach Bad Urach gefahren. Na wenigstens hatten sie bisher einen Tag mit Schönwetter......

 

Die Beiden waren die einzigen, mehrtägigen HW1-Wanderer, die ich seit Beginn meiner Tour, außer dem Kasseler Ehepaar, getroffen hatte (Die Teenager wollen wir mal aussen vor lassen).

Wir wanderten zusammen nach Genkingen hinein und die Beiden gingen weiter, da ich in einer Metzgerei noch meine geliebten LKWs (Leberkäswecken) kaufen und meine Flaschen befüllen lassen wollte.

Ich durchquerte Genkingen und ging am Ortsende dem Wegweiser „Rossberg“ nach, in den Wald. Der Nebel wurde wieder dermaßen dicht, dass die Sicht kaum 20m weit reichte.

 

Gottseidank, hatte ich letztes Jahr diesen Teil des HW1 bereits schon einmal gegangen, so dass ich auch ohne Sicht den Weg noch ungefähr im Gedächtnis hatte.

Ich sorgte mich um die zwei Mitwanderer aus Niedersachsen, die die Gegend nicht kannten und wegen des Nebels auch kaum Landschaftsvergleiche ziehen konnten.

 

Die Kennzeichung des HW1 ließ in diesem Bereich sehr zu wünschen übrig. Kennzeichen waren teilweise an Bäumen angebracht, die durch das Astwerk nur zu ahnen waren bzw. nur zu entdecken waren, wenn man sehr intensiv danach gesucht hatte.

Da war ein Fehlgang sehr wahrscheinlich. Vom Weg zum Rossberg bzw. vom ganzen Berg war absolut nichts zu sehen, da die Sicht gerade noch vor die Füße reichte.

Ich ging im Blindflug über den Pfad auf der Wiese, mich erinnernd, dass am Ende der Wiese der HW1 nach links abwärts in den Wald führte.

Genauso war es auch und es ging steil bergab bis zum Hirschhäusle. Danach wieder steil bergauf zum Bolberg.

 

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Hier beschloss ich, die Nacht zu verbringen, da meine Regenkleidung mit der Zeit großflächig den Regen durchgelassen hatte. Die Ärmel der Regenjacke hingen wie Glockenschwängel, innen tropfnass, am Körper. Beide Körperseiten links und rechts waren ebenfalls von oben bis unten patschnass. Den Schultergurten des Huckepacks entlang war mit der Zeit grossflächig Wasser durch die Regenjacke gedrungen. Der ganze Brustbereich war nass und im starken Wind unangenehm kalt. Paradoxerweise war der einzige, einigermaßen trockene Bereich, die Rückenpartie, wo der Rucksack am Rücken aufliegt. Die Regenhose hatte ebenfalls in weiten Teilen durchgelassen. Die ganze Wanderhose war komplett von oben bis unten unangenehm feucht, von den Oberschenkeln abwärts sogar klatschnass. Das alles nach 6 Stunden stärkeren Dauerregens !

 

Ich öffnete die Tür der Bolberghütte und es war angenehm warm in der Hütte und sehr aufgeräumt. Vermutlich von den vorherigen, tagelangen Schönwetterphasen, hatte sich die Luft in der Hütte erwärmt und gehalten.

Aber nur bis ich die Fensterläden öffnete.

Wie am Set einer Filmproduktion wurde der Nebel in die Hütte gedrückt. Ganze feuchte Schwaden kamen herein und es wurde sofort merklich kühler.

Ich schloss alle Läden, die ich nicht unbedingt brauchte, ließ nur einen Laden offen und kramte meine Stirnlampe hervor.

 

 

(Fortsetzung folgt............)

 

 

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Tag 11 Fortsetzung...............

 

 

Unangenehm ausgekühlt, knüpfte ich in der Bolberghütte eine Wäscheleine an zwei Balken entlang, entledigte mich meiner nassen Sachen und holte aus meinem Müllsack die trockenen Nachtklamotten hervor.

 

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Ich zog alle trockenen Sachen an. Meinen Fleece darüber. Dann kochte ich mir zuerst eine Doppelportion Kakao um mich aufzuwärmen und anschließend eine dreifach Portion Kartoffelbrei.

 

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Ich breitete meine Eva auf einer Bank in der Hütte aus und blies meine TAR auf, drapierte meinen Cumulus Comforter darauf, zog zusätzlich meine Mütze auf und war bereits kurz nach 17.00 Uhr (!) , wohlig warm, eingeschlafen.

Gegen 20.00 Uhr wachte ich wieder auf und telefonierte mit meiner Frau.

 

Da nach der morgigen Etappe nach Jungingen sowieso eine Heimübernachtung geplant war, überlegte ich mir, die Regenkleidung für die letzten 3 Etappen bis Tuttlingen zu tauschen – mal sehen.

Weiter war es notwendig geworden, meine Trailrunner auszutauschen. Ich hatte mit den aktuellen Keen bis zum diesem Zeitpunkt etwa 450 km zurückgelegt und schon damit gerechnet, dass während der Tour die Fersenpolster durch wären.

 

Dies war nun der Fall. Das Fersenpolster hing in Fetzen in der Gegend herum, ich entfernte mit der Schere am Mini-Schweizer die Einzelteile und klebte für die morgige Tour sicherheitshalber Gelpflaster auf die betroffenen Regionen an der Achillessehne um einem Wundscheuern vorzubeugen.

Zu Hause hatte ich schon ein weiteres Paar, mit vom Schuster eingenähten leichten Ledereinsätzen, bereit gestellt.

Das zahlte sich jetzt aus.

 

Ich wachte in der Nacht mehrfach auf, da die Bank nicht unbedingt das beste Ruhekissen war, konnte mich jedoch nicht dazu durchringen, meine Nachtruhe auf dem Steinboden der Hütte zuzubringen. Die Temperatur war deutlich gefallen. Wie mir meine Frau später mitteilte, war in der Nacht die Temperatur in dieser Gegend auf unter 7° Grad gefallen.

 

Mein 350er Comforter kam mit dieser Temperatur jedoch einwandfrei zu Recht. Ja es war im Fleece sogar zu warm.

 

So endete auch dieser Tag - nach nur 18 km.

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HW1 bei gutem Wetter ist ja voll öde.

 

Immerhin Tag 11 sieht stilecht aus! :grin::-P

 

Einfach ein toller Weg ... *in Erinnerungen schwelg*

 

Ich verschiebe das Ganze dann später in die Reiseberichte, oder?

 

Aaah, Klasse. Viiielen Dank. Ich hatte eben schon Chobostyle gebeten. Das hat sich jetzt überschnitten.

Ja, ich dachte immer wieder an dich, dass dir das so gefallen würde. :)

Vielen herzlichen Dank für das verschieben, wer auch immer es macht.

 

Der Folgetag war übrigens nicht viel besser....... ;)

 

Viele Grüße

Jürgen

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So eine schöne große Portion Kartoffelbrei wenns tagsüber mal ungemütlich war baut einem echt auf und wärmt von innen ... vor allem wenn ich noch Pfeffersalami rein geschnippelt habe ... deshalb sieht er so rötlich aus  :mrgreen:

 

Immer weiter spannend zu lesen Dein Bericht ...

 

Da bringst du mich auf was. Meine Pfefferwürste hängen seit Wochen knochentrocken und verschrumpelt von der Decke im Keller. Jetzt weiß ich endlich, was ich vergessen habe, mitzunehmen. :wacko:

 

Ja, so ein warmes Essen, nach einem Sch....Tag rückt doch Vieles wieder zurecht. Der Mensch ist schon mit wenig zufrieden.....manchmal ! :grin:

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Tag 12: Dienstag, 09.06.2015, 22 km Bolberghütte-Jungingen

 

Um 06.00 Uhr stand ich schon wieder bibbernd in der Hütte und lüftete meine Ausrüstung aus.

 

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Ich machte mir wieder einen heißen Kakao. Dazu gab es eine Maiswaffel.

Natürlich waren sämtliche Klamotten und die Schuhe nur unwesentlich getrocknet, so dass es Überwindung kostete, in die klamme Hose, T-Shirt und nassen Socken und Schuhe zu schlüpfen.

Ich ging vor die Hütte um mich zu waschen und die Zähne zu putzen.

Das kalte Wasser schmerzte beim Zähne putzen und anschließendem spülen wie Teufel. Nach der Morgentoilette baute ich mein Lager wieder ab. Die Wettersituation hatte sich nicht wesentlich geändert. Immer noch lag dicker Nebel auf der Landschaft und es wehte ein kalter Nord-Wind. Wenigstens hatte der Regen aufgehört.

 

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Trotzdem zog ich meine Pseudo-Regenklamotten wieder an, um wenigstens die Berührungen mit dem Gestrüpp nicht in einem kalten Wasserguss enden zu lassen.

 

Es ging den Berg hinunter und anschließend wieder hinauf zum Riedernberg.

 

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Beim Abstieg nach Talheim waren die Waldpfade teilweise so versumpft, dass kein Ausweichen mehr möglich war und ich schweren Herzens in den Sumpf treten musste. Die Schuhe waren ein einziger Matschklumpen und ich konnte bei Talheim an einem Brunnen Gottseidank die Schuhe und Hosen wieder reinigen.

 

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In Talheim zog es mich wieder für eine Butterbrezel in eine Bäckerei, betrat eine Metzgerei und kaufte mir wieder zwei belegte Brötchen mit Fleischkäse. Der Metzger befüllte mir bereitwillig meine Wasserflaschen.

 

Es ging weiter durch Talheim und der Nebel war wenigstens im Tal verschwunden. Trotzdem hüllten sich der Farrenberg und Hirschkopf weiter in dichten Nebel.

Am Farrenberg entlang, ging es zum Aufstieg auf den Hirschkopf.

 

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Je höher ich kletterte, desto dichter wurde wieder der Nebel. Immer wieder pfiff der unangenehme Nord-Wind durch die Bäume und ließ mich frösteln.

 

Endlich war der Aufstieg geschafft und ich stand vor der Schutzhütte am Hirschkopf. Jetzt ging es 2 km Richtung Dreifürstenstein, am Bergrutsch vorbei, von dem sowieso in dem Nebel nichts zu sehen war und schließlich zur Schutzhütte am Dreifürstenstein.

 

Dort kochte ich mir in der Schutzhütte noch eine heiße Suppe und machte mich auf den 11 km Weg am Trauf entlang nach Jungingen. Alle Aussichtspunkte, die sonst wunderschöne Ausblicke auf die Burg Hohenzollern usw. bieten, lagen in dichtem Nebel, so dass der Gang am Trauf entlang wenig spektakulär verlief.

 

Gegen 14:30 Uhr erreichte ich nach 22 km Jungingen und wurde von meiner Frau abgeholt.

 

 

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Tag 13: Mittwoch, 10.06.2015, Jungingen – Burgfelden, 24 km

 

Ich stand an der Junginger Kirche und begann den Aufstieg zur Himberghütte.

Nach 11 Tagen Trail hatte sich doch ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt.

Anstiege, die vor kurzem noch für reichlich Anstrengung gesorgt hätten, werden jetzt tatsächlich mit einer gewissen Gewöhnung, ohne größere Probleme bewältigt.

So stellte auch der Anstieg zur Himberghütte keine größere Hürde dar und bereits kurz vor 08:30 Uhr stand ich vor der Hütte.

 

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Immer noch lag Nebel über der Landschaft, zwar nicht mehr ganz so extrem, aber Aussichten von den vielen Aussichtspunkten, waren in der Frühe leider immer noch nicht möglich.

Wenn der Wind in die Baumkronen pfiff und man die Kapuze der Regenjacke nicht aufgezogen hatte, bekam man eine größere, kalte Dusche ab, da die Vegetation immer noch voller Nässe hing.

 

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Auf schönem Waldpfad ging es mehrere Kilometer zum hangenden Stein und zum Raichberg.

 

Der hangende Stein ist eine Felsformation, die in geologisch naher Zukunft am Albtrauf in die Tiefe stürzen wird. Die Risse im Boden sind schon ziemlich groß. Über den größten Riss führt sogar eine kleine Eisenbrücke.

Auf breiten, ausgetretenen Waldpfaden ging es weiter am Raichberg vorbei. Die Pfade sind so stark begangen, da hier gleichzeitig der Traufgang „Zollernburg-Panorama“ seinen Weg findet.

Ich bin diesen Teil des HW1 schon viele Male gegangen, deshalb machte ich auch keinen Abstecher zum Raichbergturm und zum Wanderheim des schwäbischen Albvereins dort.

Weiter ging es für mich zum Zellerhorn, einem der schönsten Aussichtspunkte dieser Etappe, mit keinem atemberaubenden Blick auf die Burg Hohenzollern heute.

 

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Hier hat man normalerweise einen Postkartenblick auf die Burg Hohenzollern.

An dieser Stelle dachte ich an Hofnarr, der wohl sehr gerne bei dieser Witterung unterwegs ist und an den beiden letzten Tagen, seine helle Freude gehabt hätte.

Ich hielt mich auch gar nicht lange auf, sondern machte mich gleich weiter auf den Weg zu den Zollersteighöfen. Ging daran vorbei vor zum Waldrand und folgte jetzt dem Traufgang "Zollernburg-Panorama", der hier mit dem HW 1 zusammen läuft, zur Stichwirtschaft hinab, für mehrere Kilometer. Gleichzeitig mit dem HW1 läuft diesmal auch der Main-Neckar-Rhein-Weg, HW 3, mit.

 

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An der Stichwirtschaft ging es über die Hauptstraße nach Pfeffingen und kurz auf der rechten Seite an den Leitplanken entlang. Nach etwa 100m führte der HW 1 nach rechts unten auf einem Waldweg, ein kurzes Stück in den Wald, um dann über eine kleine Eisenbrücke zum Zitterhof bei Pfeffingen anzusteigen.

 

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Nachdem ich aus dem Wald heraus auf den Feldweg getreten war, ging es zum Parkplatz des Traufganges „Wiesenrunde“ und von dort am Zitterhof vorbei, mitten auf die Hochfläche.

Auf den Feldern bog ich dann links ab um nach wenigen hundert Metern in den Wald einzutreten.

Von dort ging es auf einem Waldpfad nach unten ins Tal, bis kurz vor Pfeffingen. Ich überquerte dort die Hauptstraße um am Hang entlang dann nach oben zum Böllat und damit nach Burgfelden aufzusteigen.

 

Kurz vor dem Waldrand stieß ich noch auf einen schönen Brunnen mit klarem Wasser, an dem ich meine schmutzigen Hosen wusch und meine Flaschen neu befüllen konnte.

Ich wünschte, ich hätte mehr solcher schönen Brunnen auf dem HW1 gefunden.

 

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Nach kurzem Aufstieg ging es durch den Wald und schließlich schön am Waldrand entlang vor zum Böllat. Hier führt auch gleichzeitig der Traufgang „Felsenmeer“ entlang.

Die Aussicht vom Böllat war leidlich und ich machte mich auf, nach Burgfelden hinein.

 

 

(Fortsetzung folgt...............)

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Tag 13 Fortsetzung...........

 

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Dort kannte ich das Bergcafe Wedel, dass ich schon mehrfach besucht hatte, nachdem ich den Traufgang „Felsenmeer“ gegangen war.

 

Das Cafe hatte tatsächlich geöffnet und ich trat gegen 14:30 Uhr ein.

Ich bestellte mir einen schwäbischen Wurstsalat, den ich mit ofenwarmem Bauernbrot auch bekam, trank eine Cola dazu und konnte später einem warmen Apfelkuchen nicht widerstehen.

Als ich von meinem Kuchen aufsah, sah ich durchs Fenster just meine zwei niedersächsischen Wanderkollegen am Cafe vorbeigehen. Ich hatte sie seit Genkingen nicht mehr gesehen.

 

Nachdem ich die Zeche bezahlt hatte, machte ich mich ebenfalls auf, Richtung Schalksburg. Die Ruine Schalksburg jedoch links liegen lassend, ging ich abwärts ins Tal Richtung Laufen.

Ich plante, im Wald unterhalb der Schalksburg mein Contrail aufzuschlagen und dort nach 24 km Strecke, die Nacht zu verbringen.

Auf dem steilen Abstieg von der Schalksburg traf ich auf einer Bank sitzend, die beiden Wanderkollegen. Sie machten eine kleine Snickers-Pause und wir plauderten eine kleine Weile.

Sie waren schwer in den Nebeletappen geprüft worden und froh, dass es jetzt wieder einigermaßen klare Sicht geben würde.

Ich verabschiedete mich, da ich weiter meinen Übernachtungsplatz suchen wollte und ging weiter hinunter auf dem Kiesweg ins Tal.

 

Ich fand keine 5 Minuten später eine Jagdhütte direkt am Kiesweg, mit geräumigen Platz drum herum und einem schönen Vorbau. Ich schaute mir die Karte an um festzustellen, ob dieser Weg u.U. stark frequentiert wurde. Meiner Ansicht nach, waren mehrere Kilometer bis zu den nächsten Ansiedlungen zurückzulegen und demzufolge mit keinem großen Publikumsverkehr zu rechnen.

Hinter der Hütte waren Bänke an der Wand aufgestellt und ich stellte meinen Huckepack ab, setzte mich auf die Bank und wartete erst Mal, bis die Wanderkollegen vorbei waren.

Nach wenigen Minuten hörte ich sie redend an der Hütte vorbei gehen.

 

Ich prüfte das Gelände hinter der Hütte ob hier mein Contrail eben aufzustellen wäre und fand einen schönen Platz, der weder von vor der Hütte, noch nachdem man die Hütte auf dem Weg passiert hatte, einzusehen war.

Na also, was wollte ich mehr !

 

Noch galt es, ein paar Stündchen bis zur Dämmerung auszuharren und ich aß erst Mal eine Maiswaffel zu einem Kakao. Zufällig fiel mein Blick auf mein linkes Bein und sah eine Zecke daran hoch krabbeln. Verflixte Viecher. Ich machte die Zecke mit einem Stöckchen dem Garaus und wartete weiter. Es kamen noch einige Wanderer, die vom Felsenmeer zurück nach Laufen gingen und ein, zwei Fahrzeuge.

 

Gegen 21.00 Uhr stellte ich mein Contrail im hohen Gras hinter der Hütte auf, verfrachtete meine Ausrüstung und mich selber hinein, führte gewissenhaft die Zeckenkontrolle durch, zog meine Schlafklamotten an und warf einen Blick auf meine Karte.

 

Morgen sollte es 28 km zum Lemberg gehen. Eine Strecke, die ich ab dem Hörnle schon mehrfach begangen habe.

 

Ich freute mich schon darauf.......... (so sehr, dass ich glatt vergessen hatte, vom aktuellen Rastplatz Fotos zu machen) :blink:

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Tag 14: Donnerstag, 11.06.2015, Burgfelden - Lemberg, 28 km

 

 

Ich stand morgens gegen 05.30 Uhr auf, räumte meine Ausrüstung aus dem Contrail um dieses noch auslüften zu lassen, hängte an meiner Wäscheleine im Vorbau der Hütte meinen Comforter und die Nachtklamotten zum Auslüften auf und machte mir erst mal ein ordentliches Frühstück aus einer doppelten Portion Kakao und Maiswaffeln. Hatte ich doch bei meinem Zero, meine Bestände wieder aufgefüllt.

Auf Grund der starken Regenfälle der letzten Tage, war die Natur noch sehr mit Feuchtigkeit gesättigt, so dass mein Contrail ziemlich Kondenswasser gezogen hatte.

 

Ein Blick in den Himmel zeigte mir, dass es wohl einen relativ schönen Tag geben würde.

Ich sammelte meine sieben Sachen zusammen, um für das Contrail noch etwas Platz auf der Leine zu schaffen und hängte das triefnasse Contrail noch für ein halbes Stündchen auf meine Wäscheleine.

Das brachte natürlich nicht sehr viel um diese Zeit und ich packte schließlich komplett zusammen und machte mich auf den Weg, hinunter nach Laufen.

Das Contrail hatte ich in eine Seitentasche meines Huckepacks verfrachtet.

 

Bereits nach wenigen Metern den Kiesweg hinab, stieß ich auf einen schönen Brunnen am Wegesrand und füllte beide Wasserflaschen mit köstlichem Quellwasser.

 

Wie bereits bei der ganzen Tour feststellbar, war die Wasserversorgung auf dem HW 1 überhaupt kein Problem - sofern man sich traut, Leute vor dem Haus anzusprechen. Auch wenn man das nicht machen will, gibt es eine Vielzahl von Wasserquellen. Aber warum sollte ich, wenn es auch einfacher ging ?

Mein Micropur forte kam sowieso nie zum Einsatz. Einen Wasserfilter würde ich auf keinen Fall mitnehmen.

 

Ich lief nach Laufen hinein, am, zu meinem Bedauern, geschlossenen Bäcker vorbei, um auf die andere Ortsseite zu gelangen.

Als ich die Bahnlinie überqueren wollte, kam natürlich ein Zug und die Berufspendler, die an der Schranke im Auto warten mussten, schauten interessiert auf den Wanderer, der zu so früher Stunde bereits unterwegs war.

Ab der Bahnlinie ging es steil durch den Ort nach oben, Richtung Hörnle.

 

Ich fragte mich, wie die Anwohner im Winter an so einem steilen Berg mit ihren Fahrzeugen zu Gange kämen, kam an einem Haus vorbei, an dem eine Frau im Vorgarten frühstückte, grüßte und trat oberhalb des Wohngebietes in den Wald.

Auf den patschnassen Pfaden konnte man kaum einen Schritt tun, ohne eine Nackt- oder Weinbergschnecke zu zertreten, obwohl ich das in der Regel zu verhindern suchte.

 

An einem Sportplatz vorbei ging es dann kilometerlang, stetig ansteigend, auf Kieswegen nach oben. Plötzlich stand ich im Wald an einer Dreier-Kreuzung und wusste nicht mehr weiter.

Kein Wegweiser weit und breit. In der Mitte ging ein Grasweg in den Wald, rechts ein Kiesweg nach unten und links ein Weg nach oben.

Meine Karte gab keinen Aufschluss und ich ging links hoch den Kiesweg, hunderte Meter weit kein einziges Wegzeichen. Verärgert drehte ich wieder um, versuchte den Graspfad in der Mitte, der jedoch plötzlich mittendrin wieder endete, kehrte wieder um und ging ein paar Meter nach unten.

Nach unten kann doch auch nicht sein !“ dachte ich bei mir, ging nochmals bis zum letzten Wegzeichen zurück (übrigens ein Zeichen des HW 3) und wieder vor zur Kreuzung.

Jetzt war guter Rat teuer. Nochmals den Grasweg untersuchend, was ich jedoch gleich wieder verwarf, machte ich mich auf gut Glück nochmals auf dem Kiesweg nach links oben.

Richtung Trauf hoch, kann ja nicht ganz falsch sein, im Zweifel“ dachte ich und traf, mindestens 10 Minuten später auf einen roten Pfeil des HW 1.

 

Erleichtert ging ich weiter und traf auf eine Abzweigung weg vom Kiesweg, links hoch in den Wald.

 

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Beim steilen Aufstieg war am Baum plötzlich ein Zeichen mit einem blauen Pfeil angebracht.

Spinne ich ?“ dachte ich, „Das ist doch das Zeichen für einen äußeren Zugangsweg zum Hauptwanderweg, wie kann das jetzt sein ?

 

Ich war mir sicher, dass ich dem Pfad mit einem roten Pfeil, also HW1, gefolgt bin.

Kopfschüttelnd machte ich mich trotzdem weiter an den Anstieg nach oben und traf schweißtriefend kurz darauf auf einen roten Pfeil, über dem ein weiteres Zeichen mit einem blauen Pfeil angebracht war.

Jetzt hat der Spaß aber ein Loch !“, „Welcher Idiot hat hier den Wanderweg markiert ?“. Der Wanderweg war eindeutig falsch markiert !

 

Hatte ich das noch glücklicherweise erkannt, war das für meine zwei Wanderkollegen aus Niedersachsen der Grund, am Steilhang mindestens 5 Kilometer Umweg zu gehen, wie sie mir am letzten Tag meiner Tour erzählt haben.

Schließlich erreichte ich ganz schön geschlaucht, den Traufpfad zum Hörnle auf der Höhe.

Gottseidank oben !

Plötzlich hatte es wieder Wegweiser ohne Ende. Man sah die Schilder des Hohenzollernweges, des Pilgerweges, den Donau-Zollernalb-Weg, den HW 3, die Hochalbpfade, den HW 1 und noch einen, mit einem gelben Kringel, den ich gar nicht kannte.

 

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Ab jetzt konnte ich mich bis zum Plettenbergaufstieg ziemlich erholen, da keine nennenswerte Anstiege bis dahin zu leisten waren. Vorbei am Hörnle und dem Gebirgsjäger-Gedenkstein.

 

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In der Nähe des Hörnle kam die Sonne endgültig hervor und es war gleich ziemlich heiß.

Auf einem großen hölzernen Picknicktisch und den dazugehörenden Bänken, breitete ich mein Contrail aus, um es zu trocknen.

Ich zog die Schuhe aus und setzte mich in die Sonne.

 

In der Nähe des Hörnle kam es vor Jahren zu einem tragischen Unglück. Ein MB-Fahrer war auf dem nur fußbreiten Pfad am Steilabfall unterwegs, als von einer Buche ein kleiner Ast herunterfiel, dieser dem Fahrer in die Speichen seines Fahrrades geriet und zu einem Abwurf des Fahrers führte - bedauerlicherweise direkt über die Felskante in die Tiefe.

Ein kleiner Gedenkstein erinnert an die Tragödie, die Frau und zwei Kinder hinterließ.

 

Schon kamen weitere Wanderer des Weges und man fragte natürlich nach dem Woher und Wohin. Schließlich kam eine Dame mit Hund, in der ich die Frau erkannte, die in Laufen vor dem Haus gefrühstückt hatte.

Wir plauderten ein nettes Weilchen und ich bemerkte am Hals der Dame plötzlich eine Zecke, die Richtung Haaransatz krabbelte.

Ich machte sie darauf aufmerksam und musste mich kurz als Zeckenentferner betätigen. Sie bedankte sich sehr und ich machte mich daran, mein Contrail, dass zwischenzeitlich getrocknet war, wieder einzupacken.

 

Kurz darauf erreichte ich die Jugendherberge beim Lochenhörnle, ging hinein und bekam meine Wasserflaschen gefüllt.

Die Hauptstraße am Lochenpass überquerend, ging ich nicht hoch zum Lochenhörnle, mit seinem fantastischen Ausblick, sondern ich ging um den Berg herum um am Ende des Abstiegs vom Lochenhörnle, am Rastplatz, eine Riesenportion Schinkennudeln zu kochen. Ich hatte Hunger wie ein Bär !

Mein Windshirt und Fleece als Windschutz an die Bank gehängt, den EOE angeworfen und Wasser gekocht. Die komplette Tüte hinein und mehrere Minuten kochen lassen.

Lecker !

Nach dem Mahl ging es den Feldweg hoch zum gespaltenen Fels. Wiederum ein geologischer Punkt der Alb-Erosion.

Halb den Weg hinauf blickte ich zurück aufs Lochenhörnle. Ja, da dürfte heute der Ausblick wirklich schön sein.

 

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Bild: Der gespaltene Fels. Zeichen der Alb-Erosion

 

Am gespaltenen Fels angekommen, blickte ich noch ein paar Minuten in die Ferne

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Weiter ging es über den Hohen Fels hinunter ins Tal.

 

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(Fortsetzung folgt.................)

 

 

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Tag 14 Fortsetzung...........

 

Blick zum Plettenbergturm

 

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In der Ferne war das nächste Ziel, der Plettenberg, mit seinem markanten Turm, auszumachen.

 

Durch den Wald absteigend, ging es hinunter ins Tal um gleich darauf wieder steil zum Plettenberg aufsteigen zu müssen.

Der Aufstieg führte durch ein vom Vollernter übel zugerichtetes Waldstück. Auch der bisherige Wanderweg konnte nach dem Einsatz der Maschine nicht mehr begangen werden.

Ein neuer Verlauf wurde daneben durch den Wald angelegt und schließlich kam, nach einem ziemlich schweißtreibenden Anstieg, der Zaun des Steinbruchs in Sicht. Auf den ersten Blick sah es so aus, als wäre der Weg hier zu Ende, jedoch führt direkt am Zaun der HW 1 nach rechts hoch zum Plettenberg(turm).

 

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Am oberen Rand des Steinbruchs entlang, den Plettenbergturm rechts liegen lassend, ging es weiter durch den überdachten Übergang der Seilbahn, mit der der Kalkstein ins Tal nach Dotternhausen ins Zementwerk mittels Loren geschafft wird.

Kurz darauf war der Aussichtspunkt erreicht und ich blieb ein paar Minuten stehen um die Aussicht zu genießen.

 

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Weiter am Zaun des Steinbruchs entlang ging es Richtung Plettenberghütte. Plötzlich hörte ich ein Tröten-Signal, gefolgt von zwei weiteren Signalen und schon erschütterte eine Explosion den Boden.

Ah, im Steinbruch wird gesprengt“ dachte ich, konnte jedoch von meinem Punkt aus nichts erkennen. Kurz darauf ertönten drei weitere Signale, die das Ende der Sprengung signalisierten.

Ein Stück weiter am Zaun, standen mehrere Tageswanderer und sahen dem Betrieb im Steinbruch zu.

Ich erreichte kurz darauf die Plettenberghütte, in deren Nähe ich schon einmal mein Contrail aufgeschlagen hatte, als ich im letzten Jahr die letzte Etappe des Donau-Zollernalb-Weges zum Lemberg zurückgelegt hatte.

 

Hinter der Plettenberghütte ging es über die Wiese vor, zum Albtrauf bei Ratshausen.

 

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Schön am steilen Trauf entlang, führte der Pfad Richtung Ratshausen.

 

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Schließlich ging es auf einem steilen, steinigen Pfad vom Trauf nach unten ins Tal

 

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Bild: Sogar mit Geländer, ging es steil nach unten vom Trauf bei Ratshausen

 

Gegen 15.00 Uhr erreichte ich schließlich kurz oberhalb von Ratshausen einen schönen Rastplatz mit eigenwilliger Hüttenkonstruktion

 

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Ich machte auf dem Gelände eine kleine Pause. Im Tal war es drückend schwül und schon wieder sorgten dunkle Wolken für leise Besorgnis, ob ich den Tag trocken überstehen würde.

Schnell die Schuhe wieder anziehend, machte ich mich weiter auf, nach Ratshausen hinein. Es wurde Zeit meine Wasserreserven wieder aufzufüllen.

Ich lief in den Ort und sah einen Mann in der Garage werkeln.

Gerne füllte er meine Wasserflaschen und, die Welt ist ein Dorf, erfuhr, dass er meinen ehemaligen Chef gut kannte.

Das war natürlich Grund, eine „große“ Weile zu bleiben.

Irgendwann machte ich mich wieder auf den Weg, bog nach links an der Kirche hinauf zur neu restaurierten Pfarrscheuer ab

 

 

(Forsetzung folgt..........)

 

 

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Tag 14 Fortsetzung...........

 

 

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und traf nach einiger Zeit auf den Feldern vor dem Ort auf den Wegweiser zum Lemberg.

 

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Noch 4 km sollten es lt. Wegweiser sein. Durch meinen Weg auf dem Donau-Zollernalb-Weg war mir aber noch der durchaus steile, wenn auch kurze, Anstieg nach Deilingen noch im Gedächtnis – und auf dem Oberhohberg war ich auch noch nicht. Auch das würde noch ein hartes Stück Arbeit werden.

 

Einen letzten Blick zurück zum Ratshausener Trauf werfend, trat ich in den Wald.

 

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Um dann den steilen Anstieg nach Deilingen anzugehen.

Schließlich war auch das geschafft und ich erinnerte mich an eine Metzgerei mit – na was wohl – sehr guten Fleischkäsebrötchen in Deilingen. Voller Vorfreude lief ich in den Ort, um nach einiger Zeit vor der verschlossenen Metzgerei zu stehen – Donnerstag Ruhetag.

Schulterzuckend ging es wieder zurück zu den Wegweisern des HW 1, die nach rechts in den Ort zeigten.

Dabei kam ich an der Pizzeria an einem kleinen Tante-Emma-Laden vorbei, der geöffnet war. Ich kaufte mir mehrere Bananen, eine kalte Cola und ein Mars.

Die Bananen mit Hochgenuss verspeisend ging ich durch den Ort, hinaus auf die Felder und dort scharf links wieder an den Ortsrand von Deilingen um von dort dann nach rechts am Teich vorbei zum Fuß des Oberhohberg zu gelangen.

 

An einem HW 1 – Schild XXL ging es in den Wald und am Wanderparkplatz vorbei zum Oberhohberg, dem ich wenige Wochen vorher bereits den dritten Besuch abgestattet hatte.

 

 

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Das ging noch Mal steil nach oben, zuletzt im Zickzack durch den Wald. Ganz schön groggy erreichte ich den Gipfel um festzustellen, dass die unmögliche Stahlkonstruktion über den wenigen Steinen der Ruine Hohberg immer noch da war.

 

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Dieses aus Mitteln des Leader-Programmes gebaute Unding, auf den wenigen Steinen der Ruine Hohberg, mit seinen Hinweistafeln, hatte ich jetzt schon das dritte Mal vor Augen- es gefiel mir immer noch nicht.

Jetzt nicht am Stahl dem HW1 folgend, sondern rechts über die Kuppe zur Stahlhängebrücke gehend, erreichte ich die stählerne Hängebrücke über eine kleine Bergfalte. Diese, auch mit Mitteln des Leader-Programmes, finanzierte Brücke, soll lt. Aussage von einheimischen Wanderern, den Jugendlichen die Natur des Oberhohbergs nahebringen. Oh Himmel.

Ich überquerte die schwankende Konstruktion, ging nach links auf dem HW 1 weitere zwei Kilometer weiter Richtung Lemberg.

Schon konnte ich von einem Aussichtspunkt den Lembergturm sehen.

 

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Vorher führte der Weg noch mal hinunter an den Fuß des Lembergs um ein letztes Mal steil nach oben zur Kuppe zu gehen.

 

Mittlerweile war es 19:30 Uhr und ich ging den mittleren Weg nach oben. Ziemlich steil und sumpfig ging es nach oben. Im steinigsten Stück, kurz vor der Kuppe, hörte ich plötzlich oberhalb von mir Reifen auf Steinen, dann klapperte und schepperte mir ein Mountainbike, gefolgt vom wild mit den Armen rudernden Fahrer, entgegen.

Es gelang ihm gerade noch einen Fall zu vermeiden. Er grüßte, ich auch und ich trat schließlich auf den großen Rastplatz des Lembergs.

 

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(Fortsetzung folgt.................)

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Tag 14 Fortsetzung...........

 

 

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Niemand da. Der Platz war frisch gemäht und ich ging zur Hütte, um im Vorbau meinen Pack abzustellen.

 

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Der Vorraum wirkte wie frisch geputzt und eingeölt.

 

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Ich schlenderte über den Platz, suchte mir einen schönen ebenen Platz für mein Contrail, fand ihn auch direkt neben der Hütte und machte mir im Vorbau erst Mal einen Kakao.

Dann nahm ich meine Karte zur Hand um die finale Etappe meiner Tour für den morgigen Tag zu planen.

Es kamen noch zwei Mountainbike-Fahrer vorbei, ohne zu bemerken, dass ich im Vorraum am Pfeiler gelehnt saß. Sie machten sich auch ohne großen Zwischenhalt weiter auf, den Berg hinunter Richtung Gosheim.

Irgendwann erschien noch ein Spaziergänger, der auf den Turm stieg.

Gegen 21.00 Uhr schließlich, ich hatte meine Utensilien für den Tarpaufbau schon bereit gelegt, machte ich mich daran, mein Contrail direkt neben der Lemberghütte aufzubauen.

Als ich gerade meine Eva und die TAR hinein verfrachtet hatte, kam noch eine Joggerin und stieg auf den Turm.

Na egal. Ich kroch auch hinein und wartete, bis die Joggerin verschwunden war, führte meine tägliche Zeckensuchaktion durch, zog meinen Long John, das langärmlige Merino-Shirt und die Schlafsocken an, verkroch mich unter meinen Comforter und war kurz darauf eingeschlafen.

 

So endete auch der vorletzte Tag meiner Tour.

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Tag 15: Freitag, 12.06.2015, Lemberg-Tuttlingen, 30 km

 

Ich erwachte mitten in der Nacht. Es stürmte ! Der Wind pfiff um den Lemberg und die Bäume rauschten mächtig. Das Contrail war sehr gut im Windschatten der Hütte aufgebaut, so dass ich vom Wind im Inneren nichts mit bekam.

Ich erwachte gegen 04:42 Uhr und musste einem dringenden menschlichen Bedürfnis nachgeben.

Da sich einschlafen nicht mehr rentierte, beschloss ich, mit einer Blitzeingebung, meinen Fleece und Kamera zu schnappen und auf den Lembergturm zu steigen, um den Sonnenaufgang abzuwarten.

 

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Es war erstaunlich mild und ganz oben auf der Plattform wehte ein warmer Wind.

 

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Bild: 05:11 Uhr - Blick vom Lembergturm

 

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Gegen 05:15 Uhr war es soweit. Die Sonne stieg langsam knallrot im Osten auf. In den Tälern lag noch Nebel und die Straßenbeleuchtungen waren noch an.

Mir gelangen für meine Erwartungen tolle Bilder und Videos und ich bereute keine Sekunde, zu so früher Stunde auf den Turm gestiegen zu sein.

Was für ein toller Augenblick !

 

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Bild: Lemberghütte und meine Hütte vom Lembergturm

 

Zufrieden stieg ich den Turm wieder hinab und begann meine Sachen aus dem Contrail zu räumen und zu lüften. Das Contrail hat doch wieder ziemlich Kondenswasser gezogen und ich breitete es zum trocknen auf den Bänken der Lemberghütte aus. Nebenher machte ich Morgentoilette. Nach dem Waschen und Zähneputzen, Füße und Oberschenkel eincremen, Sonnencreme auftragen, verpackte ich alles in meinen Huckepack.

 

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Das noch teilweise nasse Tarp steckte ich in die Seitentasche, um es später am Morgen, bei Sonnenschein, zu gegebener Zeit noch vollends zu trocknen. Nach einem kontrollierenden Blick, ob auch nichts zurück geblieben war, machte ich mich auf, nach Gosheim.

 

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Bild: Um 07.00 Uhr an der Kirche von Gosheim vorbei

 

Gefrühstückt hatte ich nichts, da ich in Erwartung einer Bäckerei in Gosheim, die 2km schnell hinter mich bringen wollte.

Meine Erwartungen erfüllen sich voll und ganz. Ich preschte schnell in die erste Bäckerei die mir in den Blick fiel und trank einen großen, schwarzen Kaffee, genoss eine Butterbrezel, ein Laugenbrötchen und ein süßes Stück.

Nach wenigen Metern kam ich an einer Metzgerei vorbei und konnte wiederum 2 Fleischkäsebrötchen (mit Gurke) nicht widerstehen. Eins davon, aß ich sofort und schaute mit Bedauern auf das zweite Brötchen. Gleich essen oder auf das Klippeneck tragen ? Das war hier die Frage, war mir doch vom letztjährigen Hike des Donau-Bergland-Weges das anstrengende und steile Stück auf das Klippeneck noch sehr gut in Erinnerung.

 

Ich ging Richtung Klippeneck los, nicht ohne in der Metzgerei meine Wasserflaschen noch befüllt zu bekommen. Durch Gosheim ging es sehr steil auf der Hauptstraße zum Klippeneck nach oben. Kurz bevor der HW1 am Dorfende in den Wald abzweigte, setzte ich mich auf eine Bank und vernichtete das zweite Brötchen.

 

Nach dem Aufstieg auf die Hochebene ging es dann noch 3,5 km durch Wald und Flur zum Klippeneck. Es gibt ein paar schöne Aussichtspunkte und die Aussicht war insgesamt nicht schlecht.

 

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Am Flugplatz vorbei und an der geschlossenen Gaststätte, wunderte ich mich, dass auf dem Klippeneck kein einziges Flugzeug zu sehen war.

 

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Im vergangenen Jahr konnte ich hier noch emsige Betriebsamkeit feststellen. Jetzt war weit und breit Niemand zu sehen.

Ich ging bis zum Ende Traufes, breitete auf dem Grillplatz am Waldrand mein Contrail nochmals zum Trocknen aus, zog meine Schuhe aus und gönnte meinen Füßen etwas Erholung von dem Anstieg.

 

Schon 7 km am frühen Morgen. Weiter ging es in den Wald.

 

 

 

(Fortsetzung folgt................)

 

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Tag 15 Fortsetzung..............

 

 

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Bild: Ausblick auf dem Weg zum Dreifaltigkeitsberg

 

Der HW1 führt hier durch den Wald Richtig Dreifaltigkeitsberg. Nach kurzer Zeit stand ich wieder vor dem mir bekannten Wegweiser, hängte meinen Hut an den richtigen Wegweiser und machte ein Bild.

 

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Den Dreifaltigkeitsberg sparte ich mir, da mich erst vor 3 Wochen der WR1.25 Nebenweg des HW1 hier vorbeigeführt hatte. Es ging weiter durch den Wald zum Hirnbühl und dort hinaus auf die weite Hochfläche des großen Heubergs.

 

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Mir gefallen diese weite Hochflächen sehr. Die Sonne brannte ganz anständig vom Himmel und Hut und Sonnenbrille waren sehr gefragt.

 

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Ich breitete an einem schattigen Plätzchen (für mich) in der Sonne (fürs Contrail) mein Tarp nochmals zum endgültigen Trocknen aus und machte noch eine kleine Pause. Schon 15 km sind geschafft.

Da kamen auf dem Feldweg die beiden Etappenwanderer aus Niedersachsen daher, die gestern einen 35 km Tag hatten, da sie sich am Hörnle beim Aufstieg verlaufen und extra 5km in dem steilen Gelände hinter sich gebracht hatten.

Der eine Kollege fragte mich mit leiser Besorgnis in der Stimme: „Da kommen doch noch ziemlich steile Anstiege ?“

Das zeigte mir, dass auch die Wanderkollegen leicht angeschlagen waren.

Ich würde mir nicht zutrauen, den HW 1 mit vorheriger Reservierung eines Hotelzimmers zu gehen und war froh, dass ich mir einen ziemlich offenen Verlauf der Tour gegönnt hatte.

Natürlich war man mit einem Tarp hier sorgloser unterwegs. Keine Planung nützt auch nichts, wenn am Ende der Tagesetappe zwingend noch eine Übernachtung gesucht werden musste.

Als ich am Honauer Trauf entlang, wenige Tage zuvor, einen Wanderer traf, der für eine Bergtour ins Zillertal trainierte, erzählte mir dieser Wanderer bei einer Pause auf einer Bank, dass seine Verwandten vor einiger Zeit ebenfalls den HW 1 komplett gehen wollten und Zimmer in diversen Einrichtungen reserviert hatten. Die Verwandtschaft hätte die Tour bereits nach wenigen Tagen komplett abbrechen müssen, da die steilen Anstiege die ganze Planung durcheinander brachten und die Leute schlicht zu groggy waren, um die gestellten Ziele jeden Tag rechtzeitig zu erreichen.

 

So machten mir auch meine beiden Wanderkollegen einen leicht angegriffenen Eindruck. Sie waren bestimmt auch froh, den letzten Tag der Tour zu gehen. Mussten sie schließlich zusätzlich zum Trail, die z.T. einige Kilometer abseits gelegenen Übernachtungsziele ansteuern – und morgens wieder zurück, aber die letzte Etappe nach Tuttlingen ging es ja eigentlich nur noch abwärts – das motiviert.

Ich teilte dies auch dem Wanderkollegen mit. Die Karte zeigte für die letzte Etappe eigentlich keinen wesentlichen Anstieg mehr, was auch die heutige Kilometerleistung schon bestätigte.

 

Weiter ging es zum Hotel in Risiberg, wo ich mir eine große, kalte Cola gönnte und die zwei Niedersachsen ein Bier und Vesper orderten.

 

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Nach kurzer Pause verabschiedete ich mich von den Beiden, wünschte ihnen alles Gute, und verließ das Hotel und das idyllisch gelegene Risiberg weiter Richtung Russberg.

Zuerst im Wald und am Waldrand entlang, dann über die Hochfläche nach Russberg hinein und wieder hinaus, Richtung der ehemaligen Burg Fürstenstein.

 

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(Fortsetzung folgt................)

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Tag 15 Fortsetzung..............

 

 

Jetzt folgten weite Strecken, schön im schattigen Wald, auf einem teilweise neu angelegten Wanderpfad zum Bettelmannskeller. Eine Höhle neben dem Wanderweg.

 

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War das nicht die Höhle, wo Hofnarr bei seiner „Maultaschenjagd“ übernachtet hatte ?“ grübelte ich und war mir fast sicher.

Weiter durch viel Wald Richtung Tuttlingen, am Aussichtspunkt „Nonnenhöhle“ vorbei, ging es abwärts durch den Wald nach Tuttlingen.

 

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Bild: Ausblick von der Nonnenhöhle

 

Der Gang durch den Wald zog sich sehr lange hin, bis ich endlich oberhalb von Tuttlingen aus dem Wald trat.

 

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Es ging durch ein Wohngebiet abwärts nach Tuttlingen. An einem kleinen Tante-Emma-Laden machte ich halt und gönnte mir nochmals ein kaltes Getränk, bekam meine Wasserflasche wieder gefüllt und erreichte die hölzerne Donaubrücke, die ich überquerte um am Marktplatz meinen Thru-Hike zu beenden.

 

Am Marktplatz bzw. Rathaus schaute ich mich um, ob irgendwo eine Plakette wie in Donauwörth angebracht wäre, die das Ende des HW1 repräsentiert, konnte jedoch nichts finden.

Am Marktplatz herrschte Riesengewusel, da wohl ein Fest aufgebaut wurde. Ich schnappte mir den ersten besten Verantwortlichen, der wohl die Aufbauarbeiten überwachte und bat ihn um ein Foto von mir auf dem Marktplatz, damit ich das Ende dokumentieren konnte.

 

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Gerne machte er das und ich schaute mich noch etwas um. Es war jetzt 15.00 Uhr und in der Stadt war es knallig heiß.

 

Ich fragte einen Polizisten nach dem Bahnhof und erfuhr, dass ich noch ungefähr 2km bolzengerade durch die Stadt laufen musste, um zum Bahnhof zu gelangen. Ich machte noch ein paar Bilder von der Stadtkirche und fügte meinen 30km nochmals 2km hinzu. Auf dem Bahnhof suchte ich mir die nächste Verbindung nach Sigmaringen heraus, zahlte 10 Euro für die Fahrkarte und wartete noch 45 Minuten auf den nächsten Zug.

 

Der Zug fuhr ein, ich stieg ein und telefonierte mit meiner Frau um sie zu bitten, mich am Bahnhof Sigmaringen um 17:21 Uhr abzuholen.

Der Zug erreichte Sigmaringen. Ich stieg steifbeinig aus und stakste, meinen Huckepack aufziehend zur Unterführung um oben von meiner Frau und meinem Sohn in Empfang genommen zu werden.

 

Zur Feier des Tages erhielt ich noch ein Eis. Ich ging in den Bahnhofskiosk reihte mich in die Schlange ein und sah vor der Kasse einen Stadtstreicher mit einem Hund an der Leine.

Der Hund begann, die Leute in der Schlange an zu knurren und diese wichen zurück. Ich ging vor, der Hund knurrte mich nicht an und der Stadtstreicher grinste mich mit zahnlosem Mund an. Ich grinste mit Zähnen zurück und war sicher, dass er in mir (wenigstens äußerlich) einen Seelenverwandten erblickte, so schweißig, bärtig und mit Rucksack, wie ich aussah.

Ich bekam zufrieden mein Eis und wir fuhren heim. Damit war meine fünfzehntägige Tour zu

 

ENDE

 

 

Haaalt, was ist mit dem Fazit ?

 

Ach so ja.

 

Der HW 1 ist einfach Klasse – Klasse – Klasse !

Der Trail auf den Traufpfaden, mit den gigantischen Aussichten, ist wirklich wunderschön.

Die Hochflächen traumhaft.

 

Vorsicht ! Die Anstiege sind teilweise ganz schön happig und ziehen sich seeeehr lange hin (gefühlt). Diese Etappen nicht zu ambitioniert angehen. Ihr seid auf einer Wanderung und nicht auf der Flucht !

 

Es gibt sehr viele Sehenswürdigkeiten, von denen ich nicht Mal einen Bruchteil gesehen habe.

 

Die Leute sind sehr freundlich (so wie man eben in den Wald hinein schreit, so schallt es heraus).

 

Die Wasserversorgung ist überhaupt kein Problem, so man sich traut, Menschen anzusprechen.

Brunnen gab es einige, waren aber meistens trocken gefallen. Quellen und kleinere Wasserläufe waren regelmäßig vorhanden, wurden von mir aber nie in Anspruch genommen. Wozu auch, wenn man alle paar Kilometer durch ein Dorf kommt ?

 

Gefährliche Situationen hatte ich keine Einzige zu meistern.

Auch bei Nacht stellen z.B. die Wildschweine oder Füchse keine Gefahr dar. Einfach mit gespitztem Mund pfeifen – Ruhe ist.

 

Der HW 1 ist von Donauwörth bis etwa Aalen perfekt beschildert. Ab Aalen wird es etwas schwäbisch sparsam und man muss ab und an etwas aufpassen. Ganz vereinzelt wurde der HW 1 verlegt, was dann natürlich auf der Karte u.U. noch nicht nachvollzogen wurde.

Ich empfehle, wie in meinem Bericht verlinkt, vor Tourantritt die Kennzeichnungen des schwäbischen Albvereins zu studieren. Es erleichtert die Orientierung enorm.

Falsch markiert war der Weg nur von Laufen hoch aufs Hörnle. Hier hoch zum Trauf orientieren.

 

Als Kartenmaterial habe ich diese geniale Faltkarte verwendet.

 

Die Gastronomie leidet natürlich wie überall auf dem Land, unter zu wenig Gästen. So sind Gastwirtschaften selten tagsüber geöffnet. Hütten und Wanderheime haben verschiedene Öffnungszeiten. Hier sollte man sich vorher informieren, wenn man diese Einrichtungen in Anspruch nehmen will.

Bäckereien, Metzgereien und kleine Tante-Emma-Läden sind flächendeckend vorhanden.

 

Meine Ausrüstung war für diese Tour einwandfrei ausgerichtet. Einzig der Comforter 350 ist für Ende Mai – Anfang Juni bereits zu warm.

Genügend Sonnenschutz nicht vergessen

 

Der Huckepack von 2014 war für diese Tour überdimensioniert.

Der Tragekomfort war jedoch traumhaft. Die Klymit Airbeam würde ich nicht mehr hergeben (auch wenn man die 27 Gramm für die Pumpe mitschleppen muss :smile: )

Keine Frage - ein Müllsackliner sollte eigentlich immer verwendet werden.

Der Huckepack lässt auch nach mehreren Stunden Dauerregen und Duschen von der Vegetation kaum Nässe durch. Die Deckeltasche hat den Regen zuverlässig abgehalten. Trotzdem gehört alles was Feuchtigkeitsempfindlich ist, in ein Ziploc.

Der Huckepack trocknet auch sehr schnell wieder.

Die Gurte rutschten auch bei Nässe nicht durch die Schnallen

Wie er sich bei mehrtägigem Regen schlägt kann ich nicht sagen.

 

Hab ich noch was vergessen ?

Wenn ja, bitte fragen.

 

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Toller Bericht, klasse, danke!!!!

Ich habe noch Fragen:

Es wird ja empfohlen, von Donauwörth Richtung Tuttlingen zu gehen. Was spricht dafür, was dagegen? Wir überlegen nämlich, in umgekehrter Richtung zu wandern. Was für Vor-/Nachteile haben die beiden Wander-Richtungen deiner Erfahrung nach?

Kennst du auch den HW2? Über den gibt es ja nicht so viel zu lesen. Wir überlegen eventuell, zuerst den HW1 und dann den HW2 zu gehen, vielleicht sogar als komplette Runde, falls die Zeit reicht. Kannst du den HW2 auch empfehlen?

Danke nochmals!

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@2Tall:

 

Also m.E. macht es keinen Unterschied, in welche Richtung man den HW1 gehen will. Mir fallen im Moment keine Gründe ein, warum man unbedingt von Donauwörth nach Tuttlingen gehen soll. Man geht halt statt dem roten Pfeil zu folgen, einfach in die entgegengesetzte Richtung. Aber Achtung, ich empfehle auf jeden Fall den Leitfaden für die Wegmarkierung zu studieren.

 

Der HW2 soll mit seinen 290 km (andere Quellen nennen 256 km) keine so steilen Etappen enthalten, eben insgeheim etwas softer sein, habe ich mir sagen lassen. Aber auch wunderschön. Ich bin bisher 2 Etappen davon durch das Donautal gewandert, was natürlich ein Sahnehäubchen des ganzen Weges darstellt. Auch bin ich mir sicher, dass die Gegend um Zwiefalten/Hayingen usw. nach Sigmaringen herrlich ist. Sehenswert ebenso die Ulmer Altstadt, mit Gang auf der Stadtmauer, Fischerviertel usw.

Von Ulm nach Donauwörth habe ich leider keine Informationen.

Ich habe auf jeden Fall vor, den HW2 ebenfalls durchzuwandern. Bin momentan dabei, meiner Frau das für ca. 10 Tage im Urlaub, Anfang August, schmackhaft zu machen. Vielleicht bekomme ich noch die Kurve dieses Jahr, wenn ich verspreche, den restlichen Urlaub nach Geschmack meiner Frau zu verbringen..... :grin:

 

PS: Als Literatur zu den beiden Hauptwanderwegen mit genauer Beschreibung jeder Etappe und Nebenwege ist dieses Buch zu empfehlen

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OT:

 


 

attachicon.gifBettelmannskeller.jpg

 

War das nicht die Höhle, wo Hofnarr bei seiner „Maultaschenjagd“ übernachtet hatte ?“ grübelte ich und war mir fast sicher.

 

Korrekt!

 

Das war diejenige welche mir trotz Tarp die ganze Ausrüstung nass gemacht hat, und auch die mit dem Hund im Nacken. Ich weiß es noch, als wäre es erst gestern gewesen :grin:

 

Thema HW1 Nord->Süd oder Süd->Nord: ich denke auch, dass man den Weg durchaus in beiden Richtungen gehen kann. Der Weg hat natürlich schönere, und weniger schöne Passagen. Und ich finde, dass gerade in der nördlichen Hälfte besonders schöne, aber eben auch längere, eher langweilige Passagen liegen. Läuft man von Süd->Nord, dann fängt man mit viel Höhenmetern und viel Trauf an, und hat am Ende dann tendenziell auch flachere, waldigere, eben etwas langweiligere Strecken. Umgekehrt im Norden angefangen, hebt man sich die markantesten Traufstellen für den Schluss auf. Aber naja. Dürfte zu einem guten Teil Geschmackssache sein. Bin auch den Westweg von Süd->Nord gelaufen, da war's ganz ähnlich mit dem Profil, und trotzdem toll ;-)

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