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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 09.12.2019 in allen Bereichen

  1. Vermutlich füllen sie die Kammern einfach nur optimal aus. Ich habe einmal mit dem Schlafsack-Entwickler bei Exped über das "Unterfüllen" der Kammern gesprochen. Um Konkurrenzfähig zu sein, ist es üblich die Kammern gerade so zu füllen, dass der Schlafsack gut loftet. Ein "Overfill" würde erstens mehr kosten, zweitens wäre der Schlafsack damit schwerer und teurer als seine Konkurrenten am Markt. Das ein "Overfill" bei nasskaltem Wetter und Verwendung über ein Wochenende hinaus durchaus Sinn macht, ist scheinbar schwer zu kommunizieren. VG. -wilbo-
    5 Punkte
  2. OT: in meinem/unserem Fall sollte das kürzen den Sack für meine Frau passend machen, und gleichzeitig das Gewicht ein wenig reduzieren, welches für den angedachten Zweck eh schon grenzwertig war. Jetzt sind wir froh, dass wir ihn nur um eine Kammer kürzen liessen und nicht wie ursprünglich geplant um 2, sonst wäre er jetzt 200 gr. schwerer...
    5 Punkte
  3. Nun denn, es ist vollbracht. Ich versuche mein Glück mit dem gebrauchten Badger für 290€! Dem Therm-a-Rest trau ich iwie nicht und 2er System kann ich mir nicht schmackhaft machen..Am Wochenende steht die nächste Outdoornacht an wenn es halbwegs trocken bleibt und ich werde berichten.
    5 Punkte
  4. Ich kann Dir jetzt nicht wirklich was zum Carinthia Defence 4 sagen, aber sehr wohl dass diese Argumentation mit "die Masse muss ja recht haben" alle meine Nackenhaare in Hab-acht-Stellung gehen lässt. Was positiv an dem Schlafsack sein dürfte, ist dass man ihn sicher gut an frischgebackene Bushcrafter weiterverkaufen kann.
    4 Punkte
  5. Anstelle der geplanten overnighter Tour, die wir wegen akuter Unlust bei nasskaltgrauem Wetter gestrichen hatten, ein indoor/outdoor myog-overnighter mit @Omorotschka und @Wanderfalter um endlich mal dieses und jenes zu reparieren und umzuarbeiten, vor dem man sich schon viel zu lange drückt. Sollte man öfter machen, peer pressure hilft! Ich werde das Gefühl nicht los, ich habe mir irgendwelches Getier eingeschleppt von der Amazonas Tour im Spätsommer... P.S. ist wohnen im Loft moralisch verwerflich? Gibt es zu viel Loft? Wie viel Loft ist zu viel Loft? Kann man von Loft und Liebe leben? Fragen über Fragen. Bilder von mir.
    3 Punkte
  6. ULgäuer

    Westweg im Winter

    Soweit ich mich erinnere gab es in fast jedem nennenswerten Ort auf der Strecke eine Einkaufsmöglichkeit, die man Supermarkt nennen könnte. Von Hausach aus kann man leicht mit dem Schienenbus nach Haslach. Da gibt es mehrere Supermärkte von durchaus ansehnlicher Größe. Bezüglich Darmstädter Hütte: Reservierungsansweisungen auf der Webseite befolgen und Geduld haben. Die lassen sich gerne mal etwas Zeit mit der Beantwortung. Eventuell telefonisch versuchen. Die verlangen dann eine Vorabüberweisung von 20,- Euro um sicherzustellen, dass man es auch ernst meint. Erfahrungsgemäß sind Wochenenden problematisch mit Unterkünften. Unter der Woche können einem Ruhetage die fehlende Planung versauen. Es empfiehlt sich also die Wochenenden entweder vorauszubuchen oder gleich anderwertig zu nächtigen. Ob man im Winter irgendwo wandern kann oder nicht, hängt in erster Linie von den Schneeverhältnissen ab und wie man damit klar kommt. Mit Tourenski oder Schneeschuhen kommt man fast überall durch, wo einen keine Lawine erschlägt. Ist für den Schwarzwald vielleicht fast bisserl übertrieben. Microspikes und Trekkingstöcke mit Schneeteller sind Minimum an Ausrüstung, bringen einen aber normalerweise ganz schön weit. Speziell wenn man nicht gerade der erste Durchstapfer nach frischem Schneefall ist. Ich würde definitiv den Wetterbericht sehr genau beobachten und bei Anzeichen von einem massiven Schneefall schnurstracks ab in die Zivilisation. Wenn man irgendwo in der Pampa sitzt und auf einmal nen Meter Schnee vor die Füße geworfen bekommt, kann einem das schon die Planung bis hin zur Lebensgefahr versauen, speziell wenn man nicht darauf vorbereitet ist.
    2 Punkte
  7. Da ist doch nicht wirklich ein Alter für einen Daunensack. Gerade wenn er nicht oft benutzt und gut gelagert wurde @Supertramp. Wenn du meinst das Loft ist nicht mehr das Beste kann dieses durch waschen gut wiederhergestellt werden. Ein riesiger Vorteil gegenüber Kufa-Füllungen! Da ist kaputt einfach kaputt. Was das bringt habe ich gut an meinem Cumulus LL 400 gesehen bevor ich ihn verkauft habe und der war "nur" in einer ganz normalen Reinigung und nicht bei den Spezialisten vom beim Outdoor Service! Der Laden ist mWn der einzige der Daune und Hülle separat wäscht und auf Wunsch kaputte Daune entfernt und nachfüllt. Toller Laden, haben auch schon mal ein Lavvu für mich repariert. https://www.outdoor-service.com/ LG
    2 Punkte
  8. Das deckt sich nicht so ganz mit dem Duktus deiner Aussage von "Es ist wirklich schade, dass man eigentlich nur Schrott zu kaufen bekommt"... Kein Problem, ich meinte damit, dass die Solarindustrie (in der ich arbeite) deutlich bessere Module produziert, besser bezieht sich hier auf mehr Leistung, die verwendeten Zelltechnologien und die Verarbeitungsqualität. Ich suche nach wie vor vergeblich nach dem, was bei großen Modulen bereits Standard ist, wie PERC-Mono, Bifacial, geschindelte Module oder eben HTJ-Zellen (oben von Dieter _Z genannt, der wohl auch aus der Solarbranche kommt?) . Das es sowas nicht gibt, liegt daran, dass die großen Tier 1 Hersteller wie Jinko, CSI, Longi, Hanwha QC, um nur einige zu nennen, keine leichten Minimodule mit USB Laderegler herstellen und das, was es auf dem Markt an Modulen für unser UL Hobby gilt, meist aus minderwertigen "Ausschusszellen" und ohne Automation per Hand zussmmengelötet wird, da es für so kleine Mode auch kaum Produktionsequipment gibt. Das nur als Hintergrund. Daher teste ich privat nun die Module durch, die mir noch am fortschrittlichsten erscheinen (momentan rückkontaktierte, zerschnittene, Monozellen) , viel gib es da leider nicht und die Qualität der Module, die ich bislang hatte, war unterirdisch. Konkret war das Sunnybag Leaf Pro, das ich mir gekauft hatte, sehr deutlich über der Gewichtsangabe des Herstellers, die Zellmatrix war schief einlaminiert und es hatte einen elektrischen Defekt (durchbrochende Isolierung). Mag sein, dass ich hier ein Montagsmodul erwischt habe. Egal, ich werde mich ab jetzt hier zurückhalten. Euch viel Erfolg beim Optimieren Eurer Solar Charger!
    2 Punkte
  9. Ich hab jetzt auf zwei Overnightern meinen neuen Mountain Hardwear Lamina -9 getestet (die Frauen Version von dem hier: https://www.hardloop.de/artikel/17222-mountain-hardwear-lamina-9c-schlafsack?id_product_attribute=200555) Genau diesen blauen hat mein Mann der beide Male dabei war. Kurze Fassung: Einmal paar Grad unter Null (-4? ca) einmal grad so Null, beide in Kombi mit X-Lite Isomatte, er hat nie gefroren, ich manchmal ein wenig - aber weil meine Isomatte Luft verloren hat. Schlafsack war aber echt warm! Allerdings zu Beginn nicht nur in Unterwäsche, schon mit "Pyjama". Beim ersten Mal im November war es paar Grad unter Null und wir haben in einem schweren doppelwandigen Robens Zelt einer Bekannten gepennt in dem wir Kondens hatten wie die Sau. War dann im Verlauf der Nacht also alles, auch der Schlafsck, zumindest äußerlich ziemlich nass. Kalt wurde es trotzdem nicht. Ich hab ne Fleecehose und ein warmes Winterlaufshirt mit Waffelstruktur angehabt (ich hasse es ja eigtl so viel beim pennen anzuhaben, aber da draußen schon am frühen Abend alles gefroren war, hab ich Schiß gehabt.) Hab dann Hose und Socken aber ausgezogen als mein Körper immer wärmer wurde und das Shirt gegen was dünneres getauscht. Kalt wurde mir dann irgendwann mitten in der Nacht doch - weil meine X-Lite Luft verloren hat! Die Isomatte ist meiner Ansicht nach die Crux an der ganzen Kiste! Theoretisch ist die X-Lite da der Hammer, aber da ich zweimal nachpusten musste, wars nicht so toll. Mein Mann lag auch auf einer X-Lite Womens, Füße aufm Rucksack, und bei ihm war alles tutti. Ein "Leck" hab ich nicht gefunden. Der Verkäufer meinte, vllt hat sich halt die Luft zusammengezogen wegen dem Temperatursturz, aber warum nicht bei meinem Mann? Dessen Körper heizt zwar viel mehr als meiner, aber soo stark? Also, vermutlich kaputte X-Lite eingeschickt, andere X-Lite Womens besorgt, dann letztes WE (Nacht v. 07. zum 08.12.) nächster Test: Eigenes Zelt (Stratospire 2, geiles Teil), Temperatur nur so ca. Null Grad, das gleiche Spiel. Nach kurzer Zeit Hose und Socken aus, obenrum etwas bequemeres Longsleeve, Halstuch und Mütze. Angenehm warm. Obwohl wir die Apsiden aufgelassen haben und das solid inner vom Strato schön große Meshfenster hat gab es (auch mangels Wind?) Kondens wie nochwas, wieder kein Problem für den Schlafsack. Fazit zum Schlafsack Mountain Hardwear Lamina -9 (Womens) von einer eigtl. verfrorenen Frau: Warm und bequem ist er, mit bissl Kleidung wird er mich sicher bis zu den angegebenen -9 Grad warm halten. Kurz unter Null geht auch ohne warme Klamotten. (Typabhängig). Der Schlafsack hat ne dicke Wärmeleiste am seitlichen Reißverschluss, wie auch einen geilen Wärmekragen, saubequem. Als Kissen hatte ich den Gemüsebeutel mit der Primaloftweste mit im bequemen Kopfteil, dessen Öffnung sich sehr weit zusammenziehen lässt, so dass nur noch die Nase rauskuckt, den man aber auch weiter offen lassen kann ohne zu frieren, da der Wärmekragen echt fett ist. Seitlich schlafen geht ganz gut, allerdings musste ich bissl rumfuchsen um den Schlafsack nicht mitzudrehen da er unten etwas dünner ist und ich sonst hintenrum kühler wurde. Aber obwohl er eng genug ist, dass ich nicht auskühle ist genug Platz um mich drin zu drehen. Kopfteil konnte ich trotzdem so hinzuppeln, dass ich auf der Seite gemütlich lag. Hab gut gepennt und ohne Temperatursorgen. (Bis die verdammte X-Lite (die andere, neue) auch Luft verloren hat! Argh! Wenigstens erst zur Aufstehzeit um sechs. Diesmal hatte mein Mann sie aufgepumpt und zugedreht, damit es nicht daran liegen kann dass ich vllt nicht doll genug zudrehe oder so. Und wieder war die von meinem Mann top und prall und meine nicht. Muss mein Karma sein. Solange sie prall war, war sie aber echt das wärmste und bequemste worauf ich je Outdoor genächtigt habe. Ich muss da ne Lösung finden.)
    2 Punkte
  10. Mach das bitte nicht, das ist die nutzloseste Lösung von allen. Ich hab den Def4, allerdings auch nur weil er mit Steuermitteln finanziert und mich nix gekostet hat . Der passt in so gar kein UL Konzept, großes Packmaß und die Wärmeleistung entspricht ungefähr meinem Cumulus LL400, der selbst in L noch nicht mal die Hälfte wiegt. Für eine zivile Nutzung sehe ich beim Def4 so gar keine Vorteile. Gerade in deiner Größe findet sich im gleichen Preisbereich locker mal ein Gebraucht- oder Sonderangebot für das Zwei-Sack-Konzept (dem ich übrigens schon seit Jahren als Winterlösung fröne).
    2 Punkte
  11. sorry, dass ich das Fass nochmal aufmache; aber sind zwei Schlafsäcke nicht ein ziemlich fauler Kompromiss? Entweder ist der äußere zu weit wenn man ihn alleine benutzt oder der innere zu eng, wenn er in einen alleine gut pasenden äußeren gestopft wird. Ich habe das ganze gerade mit einem Cumulus XLite 200 in dem Roberts 600gr Schlafsack ausprobiert und fand es ziemlich beengend. Zumal du mit 85kg auf 170cm auch nicht der dünnste bist.
    2 Punkte
  12. Untertitel: Da gefriert dir ja die Zahnpasta in der Tube! Der Zpacks Arc Blast musste mal ernsthaft Probe getragen werden, und Irgendwann musste ich jetzt mal wirklich meine Ausrüstung bei kälteren Temperaturen testen. Diese Woche bot sich die Gelegenheit. Also ging es mit Auto+Zug die 150km nach Bayerisch Eisenstein an der tschechischen Grenze und dann ungefähr entlang der Route, die ich im Sommer schon gelaufen bin (diesmal mit Umwegen wegen saisonaler Sperrungen). Die Devise war, 2 bis 3 Tage zu wandern und zu sehen, wie weit ich komme. Mit im Boot waren wie immer der Cumulus X-Lite 400 und das Duplex. Die kurze Therm-A-Rest X-Lite habe ich durch die Prolite Plus in R ersetzt. Ich hatte ganz bewusst viel zuviel Krimskrams und Essen dabei, denn ich wollte den Rucksack mit über 10kg austesten, um nächstes Jahr auf dem PCT kein blaues Wunder zu erleben. Bei der Ankunft in Bayerisch Eisenstein war noch alles ganz entspannt. Es war 08:30 am Morgen, der Untergrund war trocken und das Thermometer am Bahnhof (718m ü.NN.) zeigte 3°C. Beschwingt ging es los in Richtung Wald. Am Weg entlang sprudelten kleine Bäche munter vor sich hin, und es lief sich wunderbar. Nach einer knappen Stunde erreichte ich schon die 1000hm-Marke, und der Pfad (gut, die Straße) unter meinen Füßen färbte sich weiß. Also nicht erst beim Drauftreten, der Schnee lag schon da . Zwischen gezuckerten Bäumen und verdörrtem Gras ging es über die erste Kuppe auf ziemlich genau 1200m hoch. Hier oben war es, wo der Wind ungehindert blasen konnte, schon deutlich frischer als im Tal. Ein paar wenige Fußspuren vom Vortag waren zu sehen, aber heute war ich wie es aussah der erste verrückte, der hier hoch lief. Es ging wieder ein wenig bergab ins Hurka-Tal, wo ich im August mein Zelt auf dem dortigen Notübernachtungsplätz aufgeschlagen hatte, und dann wieder hoch auf die nächste Kuppe. Eine kleine "Schutzhütte" war mein Ziel für die Mittagspause, die sich aber bei Minusgraden und leichtem Wind auf eine Packung Neapolitanerschnitten beschränkte. Immerhin stellte es sich als sehr weise heraus, dass ich 4 Segmente Z-Lite als Sitzunterlage eingepackt hatte. Bevor es weiter ging, habe ich mir noch einen kleinen Beutel Trailmix in die Hüfttasche des Rucksacks geschoben - Studentenfutter, getrocknete Cranberries und Bananenchips. An sich ziemlich nah an perfekt, was meinen Geschmack betrifft, aber mit den Fleece-Handschuhen sehr schlecht zu greifen. Immerhin - so kalt wie es war, klebte zumindest nichts. Es ging wieder ein wenig bergab auf knapp unter 900m zum Jezero Laka, der dieses mal komplett zugefroren war. Auf dem Weg dorthin ging es über eine interessant "reparierte" Brücke. Naja, Holz gibt es hier ja genug, also einfach so lange Stämme rein werfen bis es wieder halbwegs eben ist Hier knirschte und knackte es wie verrückt unter den Füßen, und ich musste aufpassen, mich auf den versteckten Pfützen nicht hinzulegen. Um den See herum führt ein netter Steg, da das Ufer bei hohem Wasserfall ziemlich sumpfig werden kann. Der normale Weg zum Polednik hoch ist wegen der Auerhähne ab Mitte November gesperrt, deshalb musste ich noch ein paar Kilometer Umweg laufen. Immerhin, ich habe einen Auerhahn gesehen, der nur ca. 15 Meter von mir aufgeflattert ist, wunderschön mit leuchtend rotem Halbreis im Schwanzgefieder, aber natürlich viel zu schnell weg um die Kamera zu zücken. Kurz darauf kam dann auch zum ersten Mal der blaue Himmel heraus, nicht dass das an der Temperatur etwas geändert hätte. Es war gerade mal 14:30 Uhr, aber gefühlt näherte sie sich schon den für die Nacht vorhergesagten 6°C an. Mir schwante schon, dass die Nacht ein wenig ungemütlich werden könnte, aber es war einfach schön, dort zu laufen. Über 1000m war der Schnee wieder dichter und der Weg fast jungfräulich, was menschliche Wanderer betrifft. Eine alte Autospur trübte die Freude nur minimal. Dafür gab es alle Arten von tierischen Spuren - Auerhähne, Vögel, kleine Nagetiere, Füchse und sogar die ein oder andere Wolfsspur führten im Zickzack über den Weg. Langsam wurde es schon spät, und vor lauter Spuren lesen bummelte ich ein wenig zu sehr, so dass es schon knapp wurde, den Polednik noch bei Tageslicht zu erreichen. Auf den letzten Metern begann es dann tatsächlich schon zu dämmern, aber dafür durfte ich den Gipfelturm im gleißend gelben Abendlicht bewundern und ein spektakuläres Abendrot bestaunen. Ich war mutterseelenalleine auf dem Polednik. Das Zelt bekam ich gerade noch so aufgebaut bevor es richtig dunkel wurde, und um 16:45 Uhr war es auch schon Zeit, sich um das Abendessen zu kümmern. Lecker Instant-Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln und Croutons, gepimpt mit einem Stückchen Portionsbutter. Eine Packung Mini-Kaminwurzen zum Eindippen waren die perfekte Ergänzung, und während in Schein der Stirnlampe der Nebel in Form glitzernder Kristalle um mich herumschwirrte und funkelte, hätte kein Sterne-Menü besser schmecken können. Es wurde kalt, richtig kalt, und der Wind wurde stärker. Lange konnte ich nicht hier draußen sitzen. Also schnell ins Zelt, die lange Thermo-Unterwäsche, frische Wollsocken und die Puffy angezogen und rein in den Schlafsack. Dann alles, was Elektronik oder flüssig war rein in den Schlafsack - was ganz schön nervig sein kann, wenn man sich als Seitenschläfer öfter mal umdreht. Von unten wurde es auch etwas kühl, noch nicht so, dass ich wirklich gefroren habe, aber gemütlich fühlt sich doch noch mal anders an. Was soll ich sagen - nachts raus zu müssen war kein Spaß. Ein Blick auf das kleine Thermometer gegen 2:00 Uhr zeigte -10°C, und der Wind blies durchgängig. Definitiv ein Härtetest für ein 3-Jahreszeiten-Setup. An der Innenwand des Duplex funkelte dekorativ mein gefrorener Atem. Ich denke, dass es auch diese kleine Schlafunterbrechung war, während der ich vergaß, meinen Almdudler wieder mit in den Schlafsack zu nehmen. Um 04:00 Uhr bin ich dann wieder wach geworden, und an Schlaf war nicht mehr so richtig zu denken. Also raus im Dunkeln, Frühstück machen. Mit Kaffee und Porridge (das mir zum ersten Mal wirklich geschmeckt hat, hah) kam etwas Wärme in meine Knochen zurück. Und dann stellte ich fest, dass es noch mehr gibt, das bei dieser kälte in den Schlafsack sollte. Die Zahnpasta wollte partout nicht aus der Tube raus. So musste die Morgentoilette etwas kürzer ausfallen und die Tube wanderte in die Hosentasche. Lesson learned, und das Zähneputzen musste halt später stattfinden. In der ersten Dämmerung habe ich dann das Zelt abgebaut und den Rucksack gepackt, und die Kälte hat mich kalt gelassen. Im Schein der Stirnlampe funkelte der Schnee vor mir wie tausende Wunderkerzen, und dann kam langsam die Sonne heraus und malte den Himmel in gleißenden Gelb- und Rottönen an. In Umwegen - auch auf der Südseite gibt es eine Wegsperrung für den Auerhahnschutz - ging es wieder abwärts. Ach ja, es war kalt. So kalt, dass ich nur selten den Handschuh ausziehen wollte, um Fotos zu schießen. Ich hatte überlegt, diese Nacht in Bucina zu zelten, aber der Wetterbericht sagte wieder deutliche Minusgrade und Wind. Ich beschloss, auf halber Strecke eine Entscheidung zu treffen. Unterweg füllte ich mein Wasser auf - zum Glück war noch nicht alles hier gefroren, denn mein Almdudler verwandelte sich beim ersten, zaghaften Versuch, den Deckel zu öffnen, in einen Eisblock. Ich weiß, ich weiß, auch ohne light kann man stupid sein. Am Notübernachtungsplatz in Modrava gab es dann nach etwa 14km eine verfrühte Mittagspause mit Instant-Gulasch, Neapolitanerschnitten und Kaffee, alles mit dem gutem, appetitlich gelblich-braunen Wasser aus der gleichnamigen Modrava. Egal. Mein Soto Windmaster brachte das Wasser in Null Komma Nix zum Sprudeln, und ich saß im Sonnenschein. Was will man mehr? Ein warmes Bett zum Beispiel. Irgendwie war die Verlockung, noch eine Nacht an der Grenze meiner Ausrüstung zu verbringen, nicht allzu groß. Ich begann, einen Plan B und C zu schmieden und bei Bucina wieder nach Deutschland zu queren - auch wenn der Tag dann lange würde - aber Details mussten wohl warten, bis ich kurz vor dem Ort wieder vernünftigen Netzempfang hatte. Das war aber egal, denn ich konnte in wunderschöner Natur ohne ein Wölkchen am Himmel über verschneite Wege laufen, die teilweise vor mir noch kein Fuß betreten hatte. Alles funkelte und glitzerte. Ich verlief mich. Zuerst nahm ich den falschen Abzweig an einer Gabelung, was mir gute zwei Kilometer und einen netten Anstieg zusätzlich einbrachte, kurz darauf dann hat mich mein Smartphone-GPS in die Irre geführt und in eine Sackgasse geschickt, und ich habe viel zu spät meinem Bauchgefühl nachgegeben und nochmal nachgesehen. Noch mal 2,5km extra. Die Mathe im Kopf sagte mir, dass ich es jetzt nicht mehr schaffen würde, bei Tageslicht in besiedeltem deutschem Gebiet anzukommen. Aber erst mal machte ich noch eine längere Pause in der Sonne am letzten hohen Punkt auf 1270m. Mein Almdudler war auch wieder aufgetaut. Noch einmal 100hm runter und wieder rauf, und dann ging es eigentlich nur noch bergab. Langsam wurden die Füße müde, und ich spürte die Steine unter den Fußballen. Die Brooks Cascadia hatten jetzt doch schon über 700km runter und näherten sich ihrem Lebensende, auch wenn sie äußerlich noch fast wie neu aussahen. Durch Bucina hindurch und an den wieder aufgebauten alten Grenzbewehrungen vorbei ging es um 16:00 Uhr wieder nach Deutschland. Auf dem Wanderparkplatz dort stand ein Polizeibus, aber ich wurde nicht kontrolliert. Einer der beiden Beamten sah kurz zu mir her, ich winkte hinüber, und dann machte er auch wieder seine Augen zu und schlummerte weiter. Mittlerweile hatte ich im Internet nachgesehen, wie es um meine Transportmöglichkeiten bestellt war, aber leider hatte ich erst 15 Minuten zu spät Internet. Der Bus von Finsterau nach Freyung fährt nur noch auf Anforderung, und die muss bis 15:00 eingehen. Also Plan C (Plan D wäre per Anhalter weiter, Plan E an einem der Wohnwagencamps um einen Platz fürs Zelt zu fragen). Den schönen, aber mitunter rutschigen Wanderweg an der Teufelsklause vorbei wollte ich im Dunkeln heute nicht mehr gehen, und so ging es etwas unangenehm an der vom schmelzenden Schnee a****glatten Teerstraße entlang talwärts, während ich im Internet meine Nächtungsoptionen prüfe. Es ist Zwischensaison, und das bedeutet hier in der Gegend gar keine Saison. Sogar die Dorfgasthöfe machen Betriebsurlaub. Die Bürgersteige - so es welche gibt - sind hochgeklappt. Mittlerweile war es stockfinster, aber ich konnte ein paar Kilometer nach Finsterau eine Unterkunft ausfindig machen und reservieren, auch wenn die das Budget ganz schön strapazierte. Um kurz vor 18:00 Uhr war ich dann dort. Die super netten Hausleute hatten die Heizung schon voll aufgedreht und waren ganz betrübt, dass es noch nicht richtig warm drin war - mir war das total egal nach der heute gelaufenen Strecke und der Kälte draußen. Wir quatschten kurz über meine Wanderung und meinen Plan, am nächsten Tag mit der 8-Uhr-Bus nach Freyung zu fahren. Wie es aussieht, ist das ein reiner Schulbus, obwohl er im normalen Fahrplan steht, und nimmt auch nur Schüler mit. Die Rückreise könnte komplizierter werden. Aber wie heißt es so schön: the trail provides. Ich hatte gerade heißes Wasser für mein letztes Instant-Gericht aufgesetzt, als der Hausherr klopfte und mir freudestrahlend verkündete, dass er und seine Frau morgen um 8:30 zum Einkaufen nach Freyung fahren würden und mich mitnehmen würden. Perfekt! So war ich dann pünktlich zur Hiker Midnight mit vollem Bauch, heiß geduscht und einem Plan für den nächsten Morgen im kuschelig warmen Bett. Die Rückreise lief perfekt. Ich musste in Freyung gerade 3 Minuten auf den Bus warten und hatte dann gerade genug Zeit, mir in Grafenau ein Rührei mit Speck im Bahnhofsgasthaus zu gönnen bis der Anschlusszug kam und mich zu meinem Auto brachte. Summa summarum: Eine geniale "kurze" Tour mit insgesamt 66km und 1500hm. Ich habe im Böhmerwald genau eine Spaziergängerin getroffen, einen Radfahrer und ein Auto der Parkverwaltung, auf deutscher Seite die zwei schlafenden Polizeibeamten und einen Spaziergänger mit Hund. Der Arc Blast trägt sich auch mit über 10 Kilo noch richtig bequem. Die Kombi aus Cumulus X-Lite 400 und Prolite Plus sind bis in leichte Minusgrade okay, darunter wir es schon grenzwertig wenn man eine erholsame Nacht haben will. Alles was flüssig oder pastös ist muss bei Frost in den Schlafsack. Alles! Die Kombi aus super dünnen Fleece-Handschuhen und Rain Mitts hält erstaunlich warm, war aber auch an der Grenze. Zudem brauche ich Handschuhe mit wegklappbaren Fingerkuppen. Die 4 Segmente Z-Lite waren unbezahlbar als Sitzunterlage auf Schnee und fürs Rein- und Rauskriechen im Zelt. Ich liebe Hartwurst mit Kartoffelbrei, und je kälter die Luft desto schmeckt es Wen es interessiert, die komplette Packliste habe ich hier.
    2 Punkte
  13. Hallo zusammen! Den heutigen Tag habe ich mal wieder an der Nähmaschine vertrödelt. Nachdem nach langer Wartezeit endlich das 0,66oz Membrane 10 Taffeta ankam, konnte ich mich nicht zurück halten und musste es gleich verarbeiten. Da ich nur einen Winter- und einen Sommerquilt habe, hatte ich schon länger mal vor mir was für den Übergang zu schneidern, besonders für feuchte Verhältnisse. Da ich bisher noch keine Quilts genäht habe, war eine Version aus APEX naheliegend, da es einfach zu verarbeiten ist und natürlich gerade bei Feuchtigkeit besser funktioniert, als meine Daunenquilts. Als dicke habe ich 133g/m² APEX verwendet, womit ich hoffe bis 4 oder 5°C gut schlafen zu können - das wird sich dann herausstellen. Los gehts! Als erstes das Material zuschneiden. Da das APEX doch recht stark bauscht, auf jeden Fall einige cm zusätzlich einrechnen, da der Quilt dadurch "schrumpft". Das Membrane Material kam von RBTR zum Glück schon gerade geschnitten, so dass man es direkt verwenden konnte (bei ExTex sind die Schnittkanten leider meist völlig schief...). Also zwei lagen Membrane und eine Lage APEX ausgeschnitten. Auch wenn das einige Leute sich sparen, wollte ich den Quilt zumindest ein bisschen absteppen, einfach damit er etwas robuster ist und beim packen die APEX Fasern nicht reißen. Der Quilt soll später auch noch einige Wanderungen mitmachen und ich bin kein Fan davon seine Ausrüstung wie rohe Eier behandeln zu müssen. Bei diesem Schritt ist nur die spätere Innenseite des Quilts mit der Wattierung vernäht. Die Steppung ist so gelegt, dass sie beim Nutzen nur auf er Seite bzw unten liegt, also keine Kältebrücken nach oben hin entstehen. Es funktioniert erstaunlich gut, die APEX Faser beim Nähen nach unten zu legen. Anders herum verfängt sich das Zeug ständig im Füßchen, so dass man alles mit Zeitungspapier nähen müsste. Am Fußbereich ist noch ein klein bisschen zusätzliche Watte (eine halbierte Schicht 100er APEX) in der Hoffnung an den Stellen, an denen die Zehen ans Material stoßen der Kompression entgegen zu wirken. Auf die spätere Außenseite kommt ein einfacher Kordelkanal, die Stellen, an denen später Zug auftritt sind mit einem kleinen Stückchen Zeltbodenstoff verstärkt. Der Kordelkanal ist absichtlich ca 5cm nach unten versetzt, so dass man beim zuziehen, nicht direkt die Kordel um den Hals hat. was ich sehr unangenehm finde und man es nie ganz dicht bekommt (zumindest ohne sich zu strangulieren). Das hat mich bei meinen Cumulus Quilts immer gestört. Anschließend werden alle Teile zusammen vernäht. Dazu einfach ein Sandwich machen aus Apex, Innenmaterial und Außenmaterial in dieser Reihenfolge. Einmal rings herum nähen, aber am Fußende eine Öffnung lassen, so dass man den Quilt noch wenden kann (Es reichen ca 20cm, man muss nicht das ganze Fußende offen lassen, wie auf dem Bild). Wenn der Quilt gewendet ist, kann man die Öffnung ebenfalls noch schließen. Für die Fußbox einfach einen Kreis nähen, vom Prinzip genau wie den eigentlichen Quilt: Eine Schicht Apex, Innenseite, Außenseite aufeinander und fast ganz drum herum nähen. Richtig herum stülpen und schließen. Anschließend einfach (auf links) in die Fußbox des Quilts einsetzen. Die eigentliche Fußbox ist bei meinem Quilt nur ca 30cm lang, so dass ich in warmen Nächten ohne Probleme die Füße heraus strecken kann.
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  14. Christian Wagner

    Torwald mit Tor

    Nachdem ersten Prototypen des Torwald, ein kleines, nach drei Seiten geschlossenes Zelt, war die naheliegende Frage wie man die vierte Seite zu bekommt. Ein Tor für das Torwald musste her. Da das Torwald nur aus drei laufenden Meter Stoff ohne Verschnitt hergestellt wird sollte die Türe ebenso sparsam mit den vorhandenen Ressourcen umgehen. Ein Reißverschluss ist fehleranfällig und schwer, und sollte daher bei dem fast tarpähnlichen Torwald nicht zum Einsatz kommen. Glücklicherweise hat Zpacks eine schöne Methode gefunden einigermaßen regendichte Eingänge zu bauen ohne dass man dafür einen Reißverschluss braucht. Letztendlich ist beim fertigen Produkt die Ähnlichkeit zum Zpacks Hexamid Tarp nicht zu leugnen. Für die Tür braucht man nochmal 0,5 m Laufmeter Stoff. Dieser wird dann schräg durchschnitten, so dass man zwei rechtwinklige Dreiecke erhält. Diese werden dann an den Katheten umsäumt, an der Ecke mit dem rechten Winkel kommt jeweils ein Abspannpunkt hin. Die Hypothenuse wird anschließend mit der Unterkante des festen Vordachs des Torwald vernäht. Die Abspannpunkte der Tür sollten sich genau lotrecht unterhalb des mittleren Abspannpunktes des Vordachs befinden. Ich bitte die losen Fäden und losen Stoffkanten gnädig zu übersehen. Das Zelt ist ein Prototyp und nix was man so auf Tour mit nimmt. Die ersten Bilder zeigen einen Aufbau mit einem 1,1 m hohen Stock, was zu einem guten Rundumschutz führt. Weiter unten wird ein 1,2m hoher Stock benutzt was dann eine offenere, besser belüftete Behausung ergibt. Von allen Seiten gut geschützt. Ein Eingang zurück gerollt. Beide Eingänge zurückgerollt. Jetzt ist das Zelt wie das ursprüngliche Torwald. Hier die Tür mit der Doppelung in der Mitte. IMHO eine elegante Methode um den Eingang regendicht zu bekommen. Hier ist der gedruckte Ankerhaken mit integriertem Leinenspanner im Einsatz. Ich bitte das prototypenmäßige Nähwerk zu ignorieren. Hier der Aufbau mit 1,2 m hohem Stock. LG, Christian
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  15. Wie angekündigt möchte ich hier meine Schlafsack- und Quiltprojekte vorstellen, von denen ich im Lauf der Jahre sechs verschiedene Modelle hergestellt habe. Über das erste Exemplar kann ich hier nicht mehr viel sagen, denn den habe ich schon vor 32 Jahren weiterverkauft. Nur so viel: Der Schlafsack bestand aus blauem Baumwoll-Inlettstoff, enthielt ein knappes Kilo Daune (1984 in Elsterwerda direkt auf der Gänsefarm erworben), hatte einen 2,40 m langen YKK-Reißverschluss, den mir eine Freundin aus dem Westen besorgt hatte und wog in H-Kammerkonstruktion etwas über 2 Kilo. Seit 1986 selbst im Westen habe ich dann über 20 Jahre einen Salewadaunenschlafsack genutzt, der mir erst auf auf einer Sarekdurchquerung 2008 auseinanderzufallen begann - soviel zur Haltbarkeit von Daunenschlafsäcken. Bereits 2007 hatte ich mir für eine Kilimanjarobesteigung einen Mountain Equipment Classic 750 gekauft, der heute noch gefertigt wird. UL waren diese Modelle beide nicht. Was mich aber am meisten gestört hat, waren bestimmte Ausstattungsmerkmale, die so ziemlich alle Daunenschlafsäcke aufweisen, die es bis heute zu kaufen gibt. Das sind 1. der Reißverschluss und 2. der Wärmekragen - für mich völlig nutzlose Ausstattungsdetails, die den Komfort und die Wärmeleistung vermindern und gewichtstechnisch kontraproduktiv sind. Aus diesen Erfahrungen entstand der Entschluss, einen Schlafsack zu entwerfen, der diesen Ballast nicht hat und dafür besser isoliert. Etwas Kopfzerbrechen bereitete mir zunächst der Gedanke an den Differentialschnitt, den moderne Daunenschlafsäcke haben und den ich mir ohne Versuchsballon nicht zugetraut habe. Ich habe einfach darauf verzichtet - und glaube, damit gut gefahren zu sein (dazu später mehr). 2015 habe ich mir schließlich von Extex je 3 m 27g-Material für außen und 22 g-Material für innen besorgt, die es beide heute noch gibt - und natürlich 300 g polnische Gänsedaune. Die Konstruktion ist folgende: Der Stoff wird in eckiger Mumienform zugeschnitten und dann werden die Baffles auf den Außenstoff aufgenäht. Anschließend wird die Röhre zugenäht und die Baffle-Ringe werden an den Schmalseiten geschlossen. Das identisch geschnittene Innenteil wird (auf links gedreht) mit einer Moskitonetz-Baffle mit dem Außenteil am Fußende vernäht.Ein Stück bleibt offen, denn durch diesen Spalt muss die Daune eingefüllt werden. Dann wartet man bis die Familie im Bett ist, bugsiert die Nähmaschine ins Bad und dann geht die Sauerei los. Kammer für Kammer werden die Baffles mit dem Innenstoff vernäht und jedesmal kurz bevor eine Kammer geschlossen ist, werden die abgewogenen Daunen von Hand eingefüllt. Der Schlafsack wächst also vom Fußende zum Kopfende und erst mit der letzten Naht wird er oben geschlossen. So sieht das gute Stück am Ende aus. Leider sind etliche der 15 Kammern ungleich groß, weil ich bei der Fertigung die angezeichneten Kreidestriche ausgewischt habe, aber das macht nichts. Entstanden ist ein Schlafsack, der keine Kältebrücke aufweist, keine Kapuze hat und auch keinen Wärmekragen besitzt, sodass man nachts nicht aufwacht, weil man mal wieder auf dessen Tankaverschluss zu liegen kam. Nach ähnlichem Schema habe ich mir im Frühjahr 2017 noch einen Quilt genäht, der aus Argon 67 besteht und 200g Daune enthält. Der Loft fällt auch bei dem 200 g - Modell nicht schlecht aus. Mir war aber klar, dass ich für Winterübernachtungen noch einen weiteren Schlafsack brauche, den ich mit 750 g Daune füllen wollte. Die Daune dafür habe ich mir aus China bestellt. Die Hülle dieses Modells vom Herbst 2017 bestand außen aus Argon 90 und innen wieder aus Argon 67 und wurde auf gleiche Weise mit Baffles versehen. Diesmal habe ich auch eine Kapuze integriert und kann wenn es sein muss bis zur Nasenspitze drin verschwinden. Die Wärmeleistung ist fulminant - bis -15 Grad bleibt man darin kuschelwarm und hat wie gesagt keine einzige Kältebrücke. Der Schlafsack wiegt knapp über 900 Gramm und ich fragte mich heute, wieso er im Vergleich zu den anderen so leicht ist. Bis mir einfiel: Ich habe hier extrem dünnes Moskitonetz für die Baffles verarbeitet, und das macht im Vergleich zum 25g-Extexnetz eben was aus. Im letzten Sommer habe ich noch zwei weitere Quilts für Freunde genäht, die es ganz leicht haben wollten. Deshalb habe ich das dünnste Material benutzt, das man derzeit kaufen kann. Drin sind wieder 200 g China-Daune, aber das Gesamtgewicht ist noch einmal deutlich geringer. Und auch das Packmaß kann sich sehen lassen. Ob sich das ganz dünne Material bewährt, muss die Zeit zeigen. Für die anderen Materialien kann ich bestätigen, dass sie sehr robust sind, sowohl die Extex- als auch die Dutch-Stoffe. Bei der Daune bin ich von dem China-Produkt angenehm überrascht. Die Daunenherzen sind zwar kleiner als bei der polnischen Extexdaune, aber der Loft ist mindestens genauso gut, weil es kaum Federkiele darin gibt, von denen man in der Extex-Cumulus-Daune doch einige findet. Und was den Differentialschnitt angeht, bin ich mir inzwischen sicher, dass der zwar wünschenswert sein mag, in der Praxis isolationstechnisch aber doch kaum ins Gewicht fällt. Möglicherweise hat man bei meinen Modellen sogar einen Robustheitsvorteil, denn wenn man sich mal drin räkelt, belastet man immer Innen- und Außenmaterial, sodass nur geringe Gefahr besteht, dass man sich den Schlafsack zerreißt. Das Rein- und Rausschlüpfen empfinde ich viel angenehmer als beim Reißverschlusseinstieg. Den habe ich bei meinen gekauften Modellen kaum genutzt - und bin so ja auch erst auf die Idee gekommen, ihn ganz wegzulassen. Was den Einsatz angeht, benutze ich die Schlafsäcke in der kühleren oder kalten Jahreszeit und den Quilt im Sommer. Was haltet ihr von dieser Lösung? Zum Schluss noch zwei Bilder:
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  16. Jennypenny

    Minimalschuhe Winter

    Hey ich habe im März auf dem Two Moors way sehr gute Erfahrungen mit Sealskinz gemacht. Haben zwar gemüffelt nach ner Weile, aber ich hatte trockene und warme Füße, trotz tagelangem Laufen durch knöcheltiefen Matsch und Kälte.
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  17. khyal

    Welche OSM Karte?

    Vielleicht der ?
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  18. Wahrscheinlich die beste Wahl? Falls er nicht gefallen sollte, wirst du ihn sicher für gleiches, wenn nicht gar mehr Geld wieder los.
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  19. Eigentlich nix. Gerade qualitativ hochwertige Daunen altern nur langsam. Du hast natürlich keine aktuellen Daten vom Schlafsack. Daher würde ich den Verkäufer bitten den Loft zu messen. Dann kannst Du Dir ausrechnen ob der für Deine Anwendung warm genug ist. VG. -wilbo-
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  20. OT: Leute fresst Scheisse, Millionen Fliegen können sich nicht irren!
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  21. Voliá https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/8561-schlaf-setup-bis-5/?do=findComment&comment=137574 Und wenn ich schon dabei bin ... Schätzwert Komforttemperatur für Männer: 17,5 - (3,5 x Loft in cm : 2) Schätzwert Komforttemperatur für Frauen: 23,5 - (3,5 x Loft in cm : 2) VG. -wilbo-
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  22. Da du zu Carinthia tendierst, die haben auch zivile Schlafsäcke. Den Brenta z.B., der hat im Gegensatz zum Def4 einen Wärmekragen. Für mich also der bessere Defence4. https://www.carinthia.eu/de/brenta-p323/ Du könntest auch mal einen Blick auf den XP Top werfen. Der ist extra als Übersack designed. https://www.carinthia.eu/de/kunstfaserschlafsack-xp-top-p357/ Was Youtube Videos zum Def4 angeht. Da ist viel Bullshit und Schönrederei dabei. Nehmen wir mal das Video von Reini Rossmann. Seinerzeit selbsternannter "Survival Experte". Auf die Aussagen der "Tester"kann man nix geben. Da wurde mit voller Montur, mit Wolldecke etc. gepennt. Einige hatten noch einen Bivi drum. Alles sehr aussagekräftig und vor allem vergleichbar. Dazu kommt das Reini die Dinger verkauft. Das Video von Jack ist da schon näher an der Wahrheit. LG
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  23. Matzo

    Tanzpalast Klon aus China

    @hmpf, mein Clon wiegt 291g (auf 2 versch. Waagen) inklusive ca 6 Metern original 3mm-Strippe und Alu-Karabiner. Die (verchromten) Stahl-Heringe und den Beutel hab ich grad nicht zur Hand. Im Text des alten Tarps steht 310g für den Stoff, kann also hinkommen.
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  24. Die "Eierlegendemilchwollsau" Ich zitiere mal einen anderen Faden: Dort gibt es diese Grafik: Daraus lässt sich ablesen, dass die Spannung mit größer werdenden Strom immer kleiner wird, bis zu dem Punkt, an dem sie zusammenbricht. Falls du den Laderegler mit 0,5 Volt Eingang für ein Solarzellenpanel benötigst, dann stimmt etwas mit dem Panel bzw. dem MPPT nicht, falls es wirklich nur 0,5 Volt liefert. Sagen wir einmal, eine Solarzelle hat einen Vmp von 2,5 Volt. Steigt der Strom weiter an, dann fällt die Solarzellenspannung weiter ab, bis sie bei ca. 2 Volt schlagartig auf Null zusammenbricht. Zwar ist der Kurzschlußstrom relativ hoch, aber die Leistung ist Null, da die Spannung gleich Null ist. Wie du ja weißt, hält ein guter (also schneller) MPPT die Spannung im Vmp, so dass du Pmax aus der Solarzelle herausholen kannst. Und deshalb ist auch die Spannung relativ nah am Vmp. Alles andere sieht nach Fehler aus. Denn es ist ja so, dass auch bei geringer Einstrahlung die Spannung relativ hoch bleibt. Allerdings kann dann halt aufgrund der geringen Einstrahlung weniger Strom und damit weniger Leistung entnommen werden. Hier mal ein Beispiel von einem Modul: http://www.work-crew.de/wordpress/wp-content/uploads/2011/05/modulkennlinien_unterschiedliche_einstrahlung.png
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  25. Habe jetzt nicht den ganzen Faden gelesen, kann aber vielleicht doch etwas dazu beitragen, um Solar Panels etwas besser einschätzen zu können. 1.) Die meisten angebotenen Solarzellenpanels haben Solarzellen mit einen Wirkungsgrad so um die 18-23% eingestrahlter Energie zu elektrischer Energie verbaut. Hinzu kommen noch die Verluste des Ladereglers. Momentan gute Solarzellen sind sogenannte multi-junction-Solarzellen z.B. von Azur Space (http://www.azurspace.com/images/0003429-01-01_DB_3G30C-Advanced.pdf oder anderen Herstellern mit einem Wirkungsgrad von über 30% oder höher. Leider habe ich noch kein Panel mit diesen Solarzellen gefunden, wahrscheinlich, weil diese SC zu teuer sind. 2. Die meisten technischen Angaben sind einfach nicht zu gebrauchen. Wichtig wäre der Wirkungsgrad der Solarzellen UND des Ladereglers. Ist nämlich ein schlecht dimensionierter Standardladeregler verbaut, nutzt auch die beste Solarzelle nichts. Maximale Angaben wie 12Watt oder 2,5 A sind schlichtweg Unsinn. Warum folgt jetzt, denn 3. die erzeugte Energie hängt u.a. stark vom Betrag der Sonneneinstrahlung, der Temperatur und dem Einstrahlwinkel ab. Da die erzeugte Energie zudem vom Cosinus des Einstrahlwinkels abhängt, ist eine möglichst direkte Einstrahlung wichtig. Eine seitliche Einstrahlung, also schräg zur Sonne, trägt durch den Cosinus recht schnell viel weniger zur Energieerzeugung bei. Je nach Jahreszeit steht die Sonne zudem höher oder niedriger und je nachdem, wo man das Panel anbringt (Rucksack oben, flach an der Seite usf.), kann der Energieertrag durch die starke Abhängigkeit vom Einstrahlwinkel sehr stark schwanken. Hinzu kommen noch die Abschattungen durch Bäume usf. 4. Ist die Temperatur zu hoch, geht der Energieertrag zurück: ca. 20% bei einem Temperaturanstieg von 20°C auf 60°C (an der Solarzelle unter der "Abdeckfolie"). Niedrige Temperaturen sind grundsätzlich besser, siehe hier: http://www.sfv.de/lokal/mails/wvf/wenn_es_.htm 5. Eine Solarzelle kann man so überlasten, dass keine Energie mehr entnommen werden kann, da die Spannung auf 0 Volt zusammenbricht. Um dies zu verhindern, ist ein sogenannter Maximum-Power-Point-Tracker zwingend notwendig, der zudem noch das Maximum aus der Solarzelle unter den gegebenen Bedingungen herausholt. Oft fehlt diese Angabe bei den Panels oder es steht nur "Regler" oder so etwas dabei. Steht nicht explizit MPPT oder dergleichen dabei, würde ich das Panel nicht kaufen weil Schrott. Leider bedeutet dies im Umkehrschluss nicht, dass Panel mit MPPT immer gut sind. 6. Die Reflexion und Absorbtion der Abdeckung über den Solarzellen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle; beides hängt vom Material der Abdeckung über den Solarzellen ab. Leider sind die Reflexionsverluste am höchsten mit zunehmenden Einstrahlwinkel, der ja grundsätzlich gewollt ist. 7. Im Winter kann Schnee durch Rückstrahlung zu einem gewissen Grad zur Energieerzeugung beitragen (Albedoeffekt). Das Ganze ist natürlich viiiiiel komplexer, als ich es hier auch nur annähernd darstellen könnte. Eine gute Arbeit diesbezüglich ist hier zu finden, allerdings nur für wirklich Interessierte: https://www.volker-quaschning.de/downloads/abschattungsverluste.pdf Wer sich näher dafür interessiert und einen Gesamtüberblick bezüglich der eingestrahlten solaren Leistung auf eine geneigte Fläche und den diesbezüglichen Abhängigkeiten erhalten möchte, für den zeigt Seite 153 eine gute Zusammenfassung.
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  26. Cyco2

    Neue Ultraleicht-Ausrüstung

    Sieht für mich schon fast nach Stupid Light aus. Das Ding ist ja kleiner als ein Sarg...
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  27. Der „Schrott“ hat immerhin mein Handy 80 Tage (38 Tage im Mai/Juni 2019 an der Ost- und Nordsee, 42 Tage im Oktober/November 2019 in Spanien) jeder Nacht mit Strom versorgt. Nicht schlecht für „Schrott“..
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  28. Deshalb geht nichts über eine gepflegte Hängematte
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  29. Wenn der Stoff nicht an der Statikgrenze ist, macht das überhaupt nichts aus. In der Regel durchtrennst du ja nicht den Webfaden, da dieser durch die Nadel beiseite gedrückt wird. Gruss Konrad
    1 Punkt
  30. ptrsns

    Welche OSM Karte?

    ich nutze die mapsforge-offline-karten. da ist ziemlich viel eingezeichnet. sogar hochsitze passen meistens^^ https://ftp-stud.hs-esslingen.de/Mirrors/download.mapsforge.org/maps/ allerdings nicht mit garmin-geräten. aber vielleicht funzt das trotzdem?
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  31. Für die Aufbewahrung im Schlafsack lohnt sich meines Erachtens nach ein Netztbeutel (oder einen, der eh mit dabei ist) und den ans Fußende. Dann fliegt auch nicht alles rum, wenn Du Dich öfters drehst.
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  32. Martin

    PCT 2020

    Bei jedem Hike den ich gemacht habe vor dem PCT wusste ich nie, wo ich am Abend enden würde. Ich laufe solange ich lust habe, spätestens 1h vor Sonnenuntergang fing ich an nach einem schönen Platz zu suchen. Und dann findet sich auch ein Platz. Das ist "mein" Weg zu wandern. Der PCT ist kein Wildnispfad- es gibt massenweise Campspots. Schöne, kleine,große -aber vor allem viele. Ihr werdet keinen Mangel haben, auch ohne Guthooks. Lasst euch überraschen und nicht einschränken bei eurer Platzwahl. Ihr könnt auf dem PCT nicht verloren gehen! Es gibt nur diesen einen ausgelatschten Pfad dort- keine Abzweigungen. Ihr könnt euren Wegfindungssinn die ersten 700 Meilen auf Urlaub schicken. Immer dem Weg mit den Trekkingstockabdrücken hinterher. Außerdem habe ich viele Leute kennen gelernt, die sich sehr stark an den vorgegebenen Spots orientiert haben. Dabei haben sie aber außer acht gelassen, das man auf Guthooks nicht sieht, ob der Campspot auf der windzugewandeten Bergseite, geschützt von Büschen oder im mückenverseuchten Gebiet liegt. In der Sierra geht es soweit, das die "geplanten" Spots noch gar nicht schneefrei waren. Oder "nur noch bis zu diesem Spott -der war geplant", dabei sind die Kräfte verbraucht und vor der Nase ist ein guter Campspot (Erschöpfung führt zu Unaufmerksamkeit führt zu Unfällen- ich habe so meinen Trekkingpole zerbrochen). Es gab Leute, die waren sehr enttäuscht, auf diesem einen ausgelatschten Pfad von einem vorgegebenen Spott zum nächsten zu laufen. Jeden Tag, Wochenlang. Mir ging es auch irgendwann so. Das ist eine Art wenigstens etwas selbstbestimmt zu bleiben. Ich wollte nicht den Eindruck erwecken "lasst die Finger von diesem Guthooks-Teufelszeug- das ist nicht der reine Geist des PCT Hikers". Ich sage lediglich: versucht es auch mal ohne. Oder ladet euch Guthooks nach den ersten 100 Meilen runter, falls es euch fehlt. Auf alle Fälle ist Guthooks kein Ersatz für eine digitale Karte und den Wasserreport. (Beides ist Kostenlos verfügbar)
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  33. wilbo

    Schlaf-Setup bis -5?

    Improvisierte "Wärmflaschen" würde ich in jedem Fall zuhause einmal unter Laborbedingungen testen. Auch wenn das Material mitmacht, kann durch den Innendruck der Deckel undicht werden. So sind bei mir schon etliche Verschlüsse durchgefallen... VG. -wilbo-
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  34. Ja... aber Maßnahmen wie Steppjacke oder Daunenschuhe würde ich einem wenig Erfahrenen nur zusätzlich empfehlen. Warme, lange Unterwäsche wird hingegen sowieso vom gesunden Menschenverstand diktiert. Aber auch sie sollte erst einmal nicht in die Grundkalkulation einbezogen werden (viele Leute machen ja die Erfahrung, dass die EN-Werte für sie sowieso nur mit langer Unterwünsche realistisch sind). Meines Erachtens sollte der Schlafsack (oder die Schlafsackkombi) rechnerisch ohne jedes Pimpen für die zu erwartenden Temperaturen reichen. Falls es in der Praxis dann nicht hinkommt (oder es noch kälter wird), bleiben die von dir beschriebenen Möglichkeiten. Wenn sich am Ende der ersten (und vielleicht auch der zweiten und dritten) Tour herausstellt, dass die Pimpreserven Overkill waren, dann kann man drüber nachdenken, wie sich die Last beim nächsten Mal verkleinern lässt. Hat man sich zunächst einmal mit einer Kombination aus zwei Schlafsäcken beholfen, dann ist man diesbezüglich ja ziemlich flexibel. So lässt sich die Ausrüstung entsprechend neu kombinieren... oder man avanciert eben mit entsprechendem Know-how zum Kauf des passenden Wintersacks.
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  35. In meinem Alter eher die Pinkelflasche. Nichts ist räudiger, als im Wintercamp pinkeln zu müssen, wenn es einem gerade schön mollig warm in der Schlaftüte ist...
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