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Ultraleicht Trekking

Fortsetzung der Diskussion " Preisgestaltung von Rucksäcken in D"


windriver

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vor 9 Stunden schrieb gerritoliver:

Ich glaube eher kaum, denn durch den Konsum fließt Kapital nach China und wird dort über kurz oder lang den Reichtum erhöhen.

 

vor 8 Stunden schrieb Antonia2020:

Wessen Reichtum? Den des Fabrikbesitzers ganz sicher. Vielleicht  auch den des Angestellten in gewissem Umfang. Aber zu welchem Preis. Schlechte Gesundheit? Trennung von der Familie? Hohes Sicherheitsrisiko? Umweltverschmutzung? 

Es besteht einfach die Frage, ob wir unseren Reichtum schmälern wollen, um den Reichtum, durch vielfach schlechte Produktions Bedingungen, in China zu mehren.

Auch deren Natur (Zerstörung) hat Auswirkungen auf unsere und die aller Menschen. 

Jedes Jahr verschwinden Milliarden von uns dort hin, auch damit wird Mensch und Natur ausgebeutet. 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/73860/umfrage/deutschland-import--exporthandel-mit-china-seit-2006/#:~:text=Die Statistik zeigt den Wert,aus Deutschland nach China exportiert.

Deutschland, dennoch "Platz 3 export Weltmeister", und das mit unseren, im Vergleich der top 3, wenigen Einwohnern, kann sich ja nicht darüber beschweren, daß mehr Geld nach China wandert, denn wir ziehen den meisten anderen ja auch das Geld ab. 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37793/umfrage/exportueberschuss-in-deutschland-seit-1999/#:~:text=Im Jahr 2020 betrug die,und den Einfuhren von Waren.

Gerecht wären wohl ausgeglichene Handels Finanzen, New World Order. Das beißt sich aber mit unserem neo kolonialen Gebaren und mit der neuen Seidenstraße wohl auch nicht vereinbar. Übel ist allerdings, daß die ärmsten am meisten ausgebeutet werden. Wir erfreuen uns an billig löhnen in Asien, gemeinsam bereichern wir uns an Afrika, Wert Schöpfungs Kette..... The Show must Go on.... Gleiche Musik, nur neuer Titel

https://amp2.handelsblatt.com/politik/international/cotonou-abkommen-handelsstroeme-zwischen-eu-und-afrika-sind-noch-immer-kolonial-gepraegt/25403878.html

Ist es nicht clever von einigen Asiaten, die billige arbeits Kraft zu nutzen, um eine wirtschaftliche Weltmacht zu werden? 

Haben wir nicht auch das gleiche getan? 

Tun wir nicht noch das gleiche, um weiterhin Weltmacht zu bleiben. 

Verzögern wir nicht, auch mit niedrig löhnen gerade Industrie 4.0. Digitalisierung, Vollautomatisierung, Roboter Technik etc? 

Wie machen es zwar mittlerweile sozial verträglicher und Umwelt schonender. Allerdings ist die Grundhaltung bei uns, noch?, keine andere! 

Wie kann man das Problem lösen? Weniger Industrie mehr Mittelstand? Zumindest stimmt die Menge des Einflusses dieser beiden Parteien nicht, für mich ist der Mittelstand deutlich unterrepräsentiert.

 

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vor 11 Stunden schrieb gerritoliver:

Ich finde deine Gedanken super und auch der Faden hier regt ja sehr zum Nachdenken an aber ist dem chinesischen Arbeiter, der für wenig Lohn Rucksäcke nähen muss, damit geholfen, wenn ich meinen Rucksack in Deutschland fertig lasse und auch dort erwerbe?

Ich denke der hervorgehobene Aspekt ist der springende Punkt: Selbst wenn man die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten außen vor lässt, wird schnell deutlich, dass vom erzielten Erlös äußerst wenig bei der Person hängen bleibt, die den eigentlichen Wert des Produktes schafft. Ob das jetzt eine Aliexpress-Billigschmiede oder einer der großen Hersteller ist, macht wahrscheinlich nur in der Größe des Wasserkopfes einen Unterschied, der mitfinanziert werden muss/soll.

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Jetzt mache ich mal den Advokatus Diaboli :mrgreen:

Was ja schon gelegentlich angeklungen ist, die Diskussion über Globalisierung, wie sie hier geführt wird wird doch sehr aus der Europäisch/Westlichen Sicht geführt. 

Was wäre denn ohne die "Globalisierung" der letzten 40 Jahre?

  • Gäbe es in China überhaupt so etwas wie einen nennenswerten Mittelstand?
  • Wie wäre denn die Situation in den jetzt aufstrebenden Schwellenländer wie Indien, Indonesien, Philippinen, Ukraine und STAN Staaten, Merkosur-Staaten, Pakistan usw? Was ist da mit Bevölkerungszahl, Wohlstand, Umwelt usw...?
  • Gäbe es solche (neuen) Global Player wie Korea, Taiwan usw. überhaupt?
  • Wie sähe es denn eigentlich dann bei uns wirtschaftlich und "Umwelttechnisch" aus? 
  • Gäbe es das allgemein wachsende Bildungsniveau in dieser Form?
  • Und wie wäre die Umweltentwicklung bei (durch hoher Geburtenrate) ungebremstem Bevölkerungswachstum?
  • Wie sähe die politische Landkarte der Welt aus?
  • ....

Ehrlichweise sollte man sich diese Fragen (und die aus den Antworten resultierenden Tatsachen selber mal ohne Scheuklappen beantworten.... der Diskussion fehlt es sonst ein wenig an Bodenhaftung. 

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vor 9 Minuten schrieb kra:
  • Gäbe es in China überhaupt so etwas wie einen nennenswerten Mittelstand?

Nur zur Begriffsklärung: Du meinst Mittelstand im Sinne KMU (kleine und mittlere Unternehmen), richtig? Oder meinst du Mittelschicht als soziale Einordnung? Letztere finde ich in allen Ländern immer reichlich breit definiert - von recht reich bis recht prekär.  

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vor 19 Minuten schrieb kra:

Was wäre denn ohne die "Globalisierung" der letzten 40 Jahre?

China und die anderen schwellen Länderwäre zum größten Teil ohne industrie

Außerhalb der westlich zivilisiert Welt inkl Japan gäbe es keine global Player

Wir hätten schon längst unseren Zenit des Wirtschaftswachstum erreicht und hätten uns schon längst mit einer neuen Wirtschaftsordnung beschäftigen müssen. Vielleicht waren die Geldmenge nicht vom Gold Preis entkoppelt worden. 

Natürlich wäre die Bildung außerhalb der westlich zivilisierten Welt und deren Dunst Kreis viel geringer

Die politische Landkarte wäre in etwa die vor hundert Jahren. 

Es gäbe kein ungebremstes Bevölkerungswachstum, denn der Hunger und die fehlende medizinische Versorgung für den Großteil der Welt Bevölkerung hätte es nicht gegeben. 

Weniger industrie und generell weniger Energie bedarf hätte aber für weniger Umwelt Katastrophen gesorgt.

Für die Natur, im allgemeinen, hätte all das nur Vorteile gehabt. 

Ist es ein Vorteil die den Menschen und /oder der Natur im allgemeinen, das wir die Natur aufgrund der Globalisierung immer weiter ausbeuten? Ich denke nicht. Es ist unser verderben, meine ich. Das hält unsere Kultur nicht aus 

Ich denke es ist besser für alles Leben, wenn die Globalisierung nicht explodiert wäre. 

Bearbeitet von zopiclon
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vor 54 Minuten schrieb kra:

Jetzt mache ich mal den Advokatus Diaboli :mrgreen:

Was ja schon gelegentlich angeklungen ist, die Diskussion über Globalisierung, wie sie hier geführt wird wird doch sehr aus der Europäisch/Westlichen Sicht geführt. 

Was wäre denn ohne die "Globalisierung" der letzten 40 Jahre?

[..].... der Diskussion fehlt es sonst ein wenig an Bodenhaftung. 

Naja, sicherlich sähe ziemlich vieles anders aus.. Aber auch ohne zu sehr auf die Vergangenheit zu schielen wird doch deutlich, dass unser aktueller Wohlstand zu großen Teilen darauf beruht, dass Menschen in anderen Teilen der Welt für deutlich weniger Geld arbeiten gehen mussten und müssen. Diese unbequeme Wahrheit ist aber nun mal der Status Quo. Die interessantere Frage ist daher doch eher, wie wir (eher heute als morgen) zu einer faireren Welt gelangen? Und ob eine solche Veränderung auch ohne Zwang und viel zerbrochenes Porzellan möglich ist..?

Man gewöhnt sich ja recht schnell an einen gewissen Lebensstandard oder die Höhe des eigenen Gehalts - da sind ein oder mehrere Schritte in die andere Richtung dann oft gar nicht so einfach (erst recht nicht freiwillig). So ein kollektiver "Rückschritt" wäre deshalb vermutlich einfacher zu realisieren, wenn man wüsste, dass es allen so gehen wird. Wie schwierig es aber ist, Massen zu einem Handeln auf Vernunftbasis zu bewegen zeigt uns die Pandemie ja sehr eindrücklich. Kaum einer wird seine Ansprüche aus freien Stücken zurückschrauben, solange der Nachbar noch seine dicke Karre fährt und Wohlstand als hohes (wenn nicht höchstes) Gut gilt.

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Einspruch, der Status Quo ist, das es in den aufstrebenden Ländern mehr Arbeit gibt, es erste (oder mehr) Anzeichen eines sich bildenden Mittelstandes gibt, das die Gesundheitsfürsorge teilweise besser geworden ist, das die Umwelt geschädigt wurde, das mancherorts begonnen wird, Umweltstandards zu setzen, das die Geburtenrate sinkt etc. Auch das gehört zur Globalisierung und zum Status Quo.

Alles mit der westlichen Brille und westlichen Maßstäben zu sehen führt genauso zielsicher in die Irre wie das Gegenteil.

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vor 3 Minuten schrieb kra:

Einspruch, der Status Quo ist, das es in den aufstrebenden Ländern mehr Arbeit gibt, es erste (oder mehr) Anzeichen eines sich bildenden Mittelstandes gibt...

Der Status Quo ist doch wohl eher beides: mehr Arbeit und mehr Ausbeutung in diesen Ländern. 

Aber nochmal die Frage, ob du mit Mittelstand kleine und mittlere Betriebe meinst - oder eine sogenannte Mittelschicht?

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vor 15 Minuten schrieb moritz:

Naja, sicherlich sähe ziemlich vieles anders aus.. Aber auch ohne zu sehr auf die Vergangenheit zu schielen wird doch deutlich, dass unser aktueller Wohlstand zu großen Teilen darauf beruht, dass Menschen in anderen Teilen der Welt für deutlich weniger Geld arbeiten gehen mussten und müssen. Diese unbequeme Wahrheit ist aber nun mal der Status Quo. Die interessantere Frage ist daher doch eher, wie wir (eher heute als morgen) zu einer faireren Welt gelangen? Und ob eine solche Veränderung auch ohne Zwang und viel zerbrochenes Porzellan möglich ist..?

Man gewöhnt sich ja recht schnell an einen gewissen Lebensstandard oder die Höhe des eigenen Gehalts - da sind ein oder mehrere Schritte in die andere Richtung dann oft gar nicht so einfach (erst recht nicht freiwillig). So ein kollektiver "Rückschritt" wäre deshalb vermutlich einfacher zu realisieren, wenn man wüsste, dass es allen so gehen wird. Wie schwierig es aber ist, Massen zu einem Handeln auf Vernunftbasis zu bewegen zeigt uns die Pandemie ja sehr eindrücklich. Kaum einer wird seine Ansprüche aus freien Stücken zurückschrauben, solange der Nachbar noch seine dicke Karre fährt und Wohlstand als hohes (wenn nicht höchstes) Gut gilt.

Also der Reichtum Deutschlands beruht ja auf seine Exportleistung. Ziemlich änhlich wie das bei China der Fall ist. Ebenso wie China war ja Deutschland aus Billig Produzent verschrien was ich mit meinem vorherigen Post versucht habe herauszustellen...

Ich sehe es ähnlich wie kra dass wir uns schwer tun die Perspektive zu wechseln...

Bearbeitet von gerritoliver
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vor 2 Minuten schrieb gerritoliver:

Also der Reichtum Deutschlands beruht ja auf seine Exportleistung. Ziemlich änhlich wie das bei China der Fall ist. Ebenso wie China war ja Deutschland aus Billig Produzent verschrien was ich mit meinem vorherigen Post versucht habe herauszustellen...

Da hören die Parallelen aber auch auf. Alle Vorbedingungen der sozialen Marktwirtschaft, die in Deutschland für eine zumindest begrenzte Verteilung der Wachstumsfrüchte geführt haben, fehlen in China. Es gibt keine Demokratie, und unabhängige Gewerkschaften sind verboten. Der Arbeitnehmer hat weder im Kollektiv noch als Wähler irgendwelche Einflussmöglichkeiten. 

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vor 19 Minuten schrieb gerritoliver:

Ich sehe es ähnlich wie kra dass wir uns schwer tun die Perspektive zu wechseln...

Das stimmt. Gleichzeitig finde ich es wichtig sich zu fragen, welche allgemeingültigen "Regeln" es geben muss. Das betrifft zum Beispiel die Menschenrechte, von denen ja manch einer sagt, dass sie auch eine westliche Sicht der Dinge wären und dass in manchen Ländern die Gleichberechtigung von Mann und Frau daher auch nicht sinnvoll sei. Anderes Thema.

Es ist schon irgendwie vermessen zu fordern, dass sich Länder, in denen wenig Wohlstand herrscht, z. B. aus Gründen des Klimaschutzes beschränken müssen. Wo unser heutiger Wohlstand ja z.T. auf der Ausbeutung des Natur beruht. Gleichzeitig ist es m.E. eine Notwendigkeit, dass sich alle Ländern gleichermaßen um Klimaschutz bemühen (um mal dieses Beispiel der Problematik einer globalisierten Welt aufzugreifen). Den bereits industrialisierten Ländern kommt m.E. dabei eine besondere Verantwortung zu. Und wie @moritz schrieb, müssen wir als Bewohner solcher Länder dann bereit sein, etwas zurückzutreten. Das könnte z.B. auch heißen, Produkte zu erwerben, die teurer sind, als wir es "gewöhnt" sind, damit weniger "Wohlstand" haben (Anführungszeichen meine ich ganz explizit), aber auch dazu beitragen, dass in anderen Ländern Produktion stattfinden kann, die nicht ausbeuterisch ist.

 

 

Bearbeitet von Antonia2020
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vor 2 Minuten schrieb Antonia2020:

Es ist schon irgendwie vermessen zu fordern, dass sich Länder, in denen wenig Wohlstand herrscht, z. B. aus Gründen des Klimaschutzes beschränken müssen. Gleichzeitig ist es m.E. eine Notwendigkeit, dass sich alle Ländern gleichermaßen um Klimaschutz bemühen ... Das könnte z.B. auch heißen, Produkte zu erwerben, die teurer sind, als wir es "gewöhnt" sind, damit weniger "Wohlstand" haben (Anführungszeichen meine ich ganz explizit), aber auch dazu beitragen, dass in anderen Ländern Produktion stattfinden kann, die nicht ausbeuterisch ist.

Der Druck zu einem global sozialeren Verhalten hierzulande entsteht leider nur zum Teil aus Moralgründen, gottlob aber dann (hoffentlich) doch über die Umweltvariable. Rechtzeitig? Das vermag ich nicht zu sagen. Theoretisch lassen sich die Bestandteile von Nachhaltigkeit (sozial und ökologisch) vielleicht trennen. In der Praxis wäre das schwieriger - und als Wähler/Konsumenten könn(t)en wir es noch schwieriger machen. Allerdings: Einem Teil der Bevölkerung fallen Opfer für das Gemeinwohl ziemlich schwer, wie man an der Corona-Krise erkennt. Manche Leute finden alles zu abstrakt und anderen ist es gleich egal. 

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Bei dem "etwas zurücktreten" sehe ich das große Problem auf uns zukommen, da scheint viele nicht fähig zu zu sein, besonders wenn ich mir meine eigene Generation so anschaue, die schon komplett ausrastet, wenn ein paar Cent Co2 Abgabe auf den Sprit kommt und viel ü40/ 50 anscheinend völlig unfähig sind eine sich ändernde Welt zu begreifen. 

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vor 54 Minuten schrieb kra:

Einspruch, der Status Quo ist, das es in den aufstrebenden Ländern mehr Arbeit gibt, es erste (oder mehr) Anzeichen eines sich bildenden Mittelstandes gibt, das die Gesundheitsfürsorge teilweise besser geworden ist, das die Umwelt geschädigt wurde, das mancherorts begonnen wird, Umweltstandards zu setzen, das die Geburtenrate sinkt etc. Auch das gehört zur Globalisierung und zum Status Quo.

Alles mit der westlichen Brille und westlichen Maßstäben zu sehen führt genauso zielsicher in die Irre wie das Gegenteil.

Das stimmt natürlich, aber der Trend wird doch auch deutlich: die bisher ärmeren Länder streben auch den Wohlstand an, den der "Westen" auf ihre Kosten schon deutlich länger ausleben konnte. Man kann das ja am Beispiel des Rucksacks ja mal weiterspinnen: Was würden denn Möbel, Kleidung, Fernseher oder Handy kosten, wenn man das alles nur noch zu fairen Preisen (im Sinne dieses Threads) kaufen könnte? Da würde vom eigenen Wohlstand nicht mehr so viel übrig bleiben.

Man kann es den aufstrebenden Ländern also beileibe nicht verdenken - die Krux ist aber, dass unser Planet das gar nicht hergibt, dass alle Menschen so leben wie wir. Und wenn diese Menschen, den Wohlstand mal nicht mehr fernab der eigenen Wahrnehmung fordern, sondern wie 2015 direkt bei uns auf der Matte stehen, zeigt sich, wie schwer es uns fällt, etwas vom Kuchen abzugeben.

So gesehen beschleunigt die Globalisierung diese Effekte sicherlich - vielleicht entsteht dadurch ja auch erst der nötige Druck für entsprechende Veränderungen?

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vor 13 Minuten schrieb moritz:

die bisher ärmeren Länder streben auch den Wohlstand an, den der "Westen" auf ihre Kosten schon deutlich länger ausleben konnte.

Genau, denn dem letzten beißen die Hunde. 

Dieses Prinzip lässt sich halt nicht auf jeden übertragen. Wollen wir wirklich wen zurück lassen? Die vorletzte Gemeinschaft beutet die letzte Gemeinschaft aus und dann? 

Wenn dieses Problem gelöst ist, so haben wir auch kein Problem mehr mit dem ewig nötigen Wirtschaftswachstum unserer Kultur. 

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vor einer Stunde schrieb schrenz:

... und viel ü40/ 50 anscheinend völlig unfähig sind eine sich ändernde Welt zu begreifen. 

Meine ehemals eher linksgerichtete Altersgruppe (50 - 70) ist teilweise sehr wohl in der Lage, die sich verändernde Welt zu begreifen. Das Problem liegt vielmehr darin, dass vor allem die Intellektuellen auch dazu in der Lage sind, 1000 Rechtsfertigungsargumente für ihre Wunscherfüllungen zu entwerfen. Das ist deshalb signifikant, weil man sich die Frage stellen kann, wie lange die heutigen Aktivisten mehr Lust auf Politik als auf Konsum haben werden. Die Antwort könnte trübe sein.  

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Bei den heute Jüngeren hab ich schon das Gefühl, dass sich bei vielen dauerhaft etwas ändert, ich frag mich nur, ob wir uns diese Verzögerungsgefechte der Älteren überhaupt lange erlauben können. 

Ein Paradebeispiel hat ja Christian Lindner letzte Woche verkündet (da ich ja weiß wie heikel Politik in Foren immer so ist nehmt's als Satire :mrgreen:), sein "Klimaschutz dem Unternehmergeist überlassen" ist ja lediglich ein Euphemismus für "also eigentlich wollen wir gar nix machen". 

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vor 18 Minuten schrieb schrenz:

Bei den heute Jüngeren hab ich schon das Gefühl, dass sich bei vielen dauerhaft etwas ändert...

Das hättest du auch gesagt, wenn du einen heute 65jährigen früher bei einer Anti-Akw-Demo gesehen hättest. Es kann sein, dass dauerhaft etwas von ihrem heutigen Engagement hängen bleibt... aber auch sie dürften tendenziell 'ruhiger' werden... leider.

 

vor 18 Minuten schrieb schrenz:

"Klimaschutz dem Unternehmergeist überlassen" ist ja lediglich ein Euphemismus für "also eigentlich wollen wir gar nix machen". 

Yep... es sei denn, es lässt sich damit was verdienen. 

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vor 1 Stunde schrieb martinfarrent:

Aber nochmal die Frage, ob du mit Mittelstand kleine und mittlere Betriebe meinst - oder eine sogenannte Mittelschicht?

Ertappt, ich hatte mit Mittelstand das gemeint, was wir hier bei uns die Mittelschicht nennen. Personen und Familien, die nicht (bezogen auf das jeweilige Gesellschaftssystem) "von der Hand in den Mund leben, sich ein wenig ansparen können und in die Bildung ihrer Kinder und die Gesundheitsversorgung investieren können. das umfasst sowohl Selbstständige, kleine Angestellt wie auch kleine Unternehmer mit ein paar Beschäftigten.

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vor einer Stunde schrieb moritz:

Das stimmt natürlich, aber der Trend wird doch auch deutlich: die bisher ärmeren Länder streben auch den Wohlstand an, den der "Westen" auf ihre Kosten schon deutlich länger ausleben konnte. Man kann das ja am Beispiel des Rucksacks ja mal weiterspinnen: Was würden denn Möbel, Kleidung, Fernseher oder Handy kosten, wenn man das alles nur noch zu fairen Preisen (im Sinne dieses Threads) kaufen könnte? Da würde vom eigenen Wohlstand nicht mehr so viel übrig bleiben.

Man kann es den aufstrebenden Ländern also beileibe nicht verdenken - die Krux ist aber, dass unser Planet das gar nicht hergibt, dass alle Menschen so leben wie wir. Und wenn diese Menschen, den Wohlstand mal nicht mehr fernab der eigenen Wahrnehmung fordern, sondern wie 2015 direkt bei uns auf der Matte stehen, zeigt sich, wie schwer es uns fällt, etwas vom Kuchen abzugeben.

So gesehen beschleunigt die Globalisierung diese Effekte sicherlich - vielleicht entsteht dadurch ja auch erst der nötige Druck für entsprechende Veränderungen?

Damit lieferst du mir die Vorlage für eine weitere Frevelei - wie gehen wir damit um, dem anderen Teil der Welt sagen zu müssen:

"Sorry, wir haben den Kuchen bereits aufgefressen, ihr müsst euch auch einschränken und unsere Suppe mit auslöffeln"?

Denn das ist die Quintessenz der Situation! Ein bisschen abgeben von unserer Entwicklung reicht nicht - wir haben den (einen) Kipppunkt bereits überschritten. Ein "zurück" gibt es nicht.

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vor 35 Minuten schrieb kra:

Damit lieferst du mir die Vorlage für eine weitere Frevelei - wie gehen wir damit um, dem anderen Teil der Welt sagen zu müssen:

"Sorry, wir haben den Kuchen bereits aufgefressen, ihr müsst euch auch einschränken und unsere Suppe mit auslöffeln"?

Denn das ist die Quintessenz der Situation! Ein bisschen abgeben von unserer Entwicklung reicht nicht - wir haben den (einen) Kipppunkt bereits überschritten. Ein "zurück" gibt es nicht.

Keine Frevelei, sondern der Finger in der Wunde ;-) Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht genau, wie man damit am besten umgeht. Ich weiß aber auch, dass es unumgänglich ist.

Andererseits: Wenn die Leute feststellen, dass es gar keinen Kuchen mehr gibt, wird die Forderung nach selbigem obsolet. Aktuell ist der Westen aber noch fleißig am Kuchen essen bzw. sitzt noch auf einer dicken Torte. Und um mal bei dem Bild zu bleiben: wenn die aufstrebenden Länder sehen könnten, dass wir unseren Kuchen in die Tonne treten würden, weil wir eingesehen haben, dass er uns krank macht, setzt vielleicht auch dort solch ein Verständnis ein. Und sicher gäbe es auch dann immer noch Viele, die sich auch an den Kuchenresten noch den Wanst vollhauen würden..

Wo wir dann aber wieder bei der Neid-Geschichte wären. Denn so wie es scheint, verrenkt sich der Westen lieber den Magen, als die Kuchenreste irgendwem anders zu gönnen..

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