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@wilbo: Interessantes Projekt, bitte berichte! So hat es ein Forumsteilnehmer in einem anderen Thread geäußert, wo ich nach geeigneten Reißverschlüssen für eine MYOG-Regenjacke gefragt habe. Idee Da meine Regenjacke von zpacks (Vertice Rain Jacket) nach 2 Jahren intensiver Nutzung und mehrmaliger Imprägnierung nicht mehr richtig dicht ist, habe ich lange überlegt, ob ich mich nicht einmal an einer Regenjacke (MYOG-Projekt 3) versuchen sollte. Angestachelt durch die vielen hervorragenden MYOG-Projekte hier im Forum, bin ich dann zur Tat geschritten. Vorbereitung Durch Zufall bin ich auf der Internet-Seite von extremtextil über ein Projekt gestolpert, in dem eine Regenjacke aus DCF (Cuben) nur durch kleben angefertigt wurde. Sofort war ich „angefixt“. Durch das Kleben konnte ich das Nähen weitestgehend vermeiden. So war der Plan. Ein zweiter Zufall hier im Forum hat mich über einen Thread stolpern lassen, wo ein bestimmtes atmungsaktives DCF-Gewebe (Dyneema® Composite Fabric, atmungsaktiv m. ePTFE-Membran, CTB1B3-1.0/H2 I, 40g/qm) eine Rolle gespielt hat. Obwohl ich die Atmungsaktivität von Materialien kritisch sehe, schien mir das Material für eine Regenjacke geeignet zu sein. Jetzt hatte ich die Art der Verarbeitung und das Material geklärt. Weil ich nicht sofort mit dem teuren DCF-Material loslegen wollte, habe ich mir noch „billigeres“ DCF von extremtextil besorgt. Mit diesem Material habe ich DCF-Beutel (MYOG-Projekt 1) verschiedener Größen angefertigt. Ich verstaue zusammengehörende Ausrüstungsgegenstände (Quilt, Kleidung, Hygiene, Medizin usw) gerne in Beuteln. Dadurch habe ich sehr schnell Zugriff auf bestimmte Ausrüstungsgegenstände und muss nicht ewig im Rucksack rumsuchen. Diese Beutel waren bisher aus einem Netzgewebe (zB Cocoon). Nach und nach habe ich alle Netzbeutel durch leichtere DCF-Beutel ersetzt. Bei der „Massenproduktion“ der einfachen DCF-Beutel habe ich viel über den Umgang mit dem DCF-Transferklebeband gelernt. Dann habe ich mich an ein filigraneres Projekt herangetastet. Ich habe mir eine DCF-Geldbörse (MYOG-Projekt 2) für Karten, Scheine und Münzen angefertigt. In diesem Projekt kam es vor allem auf eine saubere Klebetechnik auf kleinstem Raum an. Die Geldbörse (19 g) hatte ich schon im Oktober/November 2019 auf meiner 1200-km-Tour auf dem Jakobsweg Camino de Levante in Spanien im Einsatz. Dort hat sie sich sehr gut bewährt. Alles hat gehalten, nichts ist kaputt gegangen. Jetzt hatte ich eine ganze Menge an Erfahrung in der Verarbeitungstechnik (Klebetechnik) gesammelt. Es fehlte nur noch ein Schnittmuster. Dann konnte es losgehen. Als Schnittmuster habe ich mich nach einer intensiven Recherche im Internet für die Herrenjacke „Fehmarn“ von Farbenmix entschieden (siehe Bild 1). Bild 1: Schnittmuster Dabei wollte ich zusätzlich auf die Ärmelbündchen, die Taschen und den durchgehenden Reißverschluss verzichten. Um mir ein Bild von den Größenverhältnissen zu machen und um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich meine 3 Kleidungsschichten (1=T-Shirt (Merino), 2=dünner langärmliger Pullover (Merino), 3=dicker langärmliger Cumulus Climalite KuFa-Pullover) im Extremfall unter einer Regenjacke der Größe XXL (selber trage ich in der Regel XL) „machen“, habe ich mir ein „Vorserienmodell“ aus stabilen Plastiksäcken aus dem Baumarkt gebastelt. Das Modell habe ich ohne Ärmel angefertigt und nur grob mit einem Tacker „zusammengetackert“. Beim Test hatte ich alle Kleidungsschichten an. Überrascht musste ich feststellen, dass es trotz des XXL-Modells relativ eng in der Test-Regenjacke zuging. Die Bewegungsfreiheit war nicht berauschend. Dann habe ich mich entschieden trotzdem das XXL-Modell zu nehmen, mehr war in dem Schnittmuster eh nicht abgebildet. Aber statt der Nahtzugabe von 1 cm, habe ich eine Nahtzugabe von 2 cm zu gewählt. Was das schneidertechnisch für Auswirkungen haben könnte, war mir nicht klar. Auch meine Frau konnte mir da nicht weiterhelfen. Ich habe mir dadurch einfach etwas mehr Bewegungsfreiheit versprochen. Die Vorbereitungen waren jetzt abgeschlossen. Der Plan war in groben Zügen klar. Irgendwo habe ich dann noch eine Fotoanleitung (PDF-Datei) aufgetrieben, wo für mich als absoluten Schneider-Laien zu erkennen war, wie ich anfangen muss. Go - „Vorwärts immer, rückwärts nimmer“ (frei nach E.Honecker) Dann habe ich das Schnittmuster hergenommen und dass XXL-Modell ausgeschnitten. Die von mir verwendeten Teile sind im Bild 2 zu sehen. Bild 2: Einzelteile in Position In dem Bild habe ich die Einzelteile so positioniert, wie sie ungefähr zusammengefügt werden müssen. 1 = eine Hälfte des Vorderteils 2 = eine Hälfte des Rückenteils 3 = eine Hälfte der Schulterpasse 6 = ein Arm 10 = eine Seite der Kapuze 11 = Mittelstreifen der Kapuze Schei.e! Als ich die ausgelegten Teile des Schnittmusters von oben betrachtet habe, wurde mir mit einem Schlag bewusst, was mir bevorstand. Kurven, teilweise schlimmer als bei der Alpenetappe der Tour de France hoch nach Alp d’Huez. Kurzfristig habe ich daran gedacht das Projekt zu den Akten zu legen. Kurven über Kurven, speziell die Armanschlüsse, schienen für mich auf den ersten Blick in der Klebevariante nicht vernünftig lösbar zu sein. Erstmal habe ich das Projekt zur Seite gelegt und überlegt, was ich mache. Nach ein paar Tagen des Grübelns und nach der Aufmunterung durch meine Frau war mein Ehrgeiz wieder erwacht. Dann habe ich die Teile mit der Nahtzugabe von 2 cm angezeichnet und ausgeschnitten. Bei den Teilen 1(=Vorderteil), 2(=Rückenteil), 3(=Schulterpasse), 6(=Arm) und 10(=Kapuze) habe ich das DCF-Material doppelt gelegt, weil diese Teile symmetrisch sind. Im Bild 3 ist zu sehen, dass ich die Ärmel ab der Mitte etwas breiter habe auslaufen lassen. Zusätzlich habe ich die Länge der Ärmelbündchen dazugegeben. Die wollte ich ja nicht haben. Bild 3: Arm verlaengert und verbreitert Ich habe lange überlegt und auch getestet, wie ich eine stabile Klebeverbindung herstellen kann. Dass es gehen muss, hat das MYOG-Projekt auf der Internetseite von extremtextil gezeigt. „Normales“ DCF hat einen etwas anderen Aufbau als das atmungsaktive DCF-Material. Bei Klebeversuchen habe ich festgestellt, dass die „weiße“ Membran-Innenseite, nicht besonders stabil ist. Die Klebeverbindung, Außenseite auf Innenseite und umgekehrt, ließ sich relativ leicht lösen. Das kannte ich von „normalem“ DCF aus meinen Test-MYOG-Projekten 1 und 2 so nicht. Mit der Außenseite, der „grau-weißen“ Seite, also Außenseite auf Außenseite, war die Klebeverbindung stabiler, aber für meine Begriffe auch nicht optimal (siehe Zugtest weiter unten). In den Bildern 4, 5 und 6 ist an Mustern zu sehen, wie ich letztendlich eine Klebeverbindung, Außenseite auf Außenseite, hergestellt habe. Zuerst habe ich die Außenseite (grau-weiß) in der Breite des DCF-Transferklebebandes (10 mm) in Richtung der Innenseite (weiß) gefaltet. Das DCF-Transferklebeband habe ich dann sozusagen auf einer gefalteten Außenseite aufgebracht und mit der anderen, ebenfalls gefalteten, Außenseite verklebt. Auf der Innenseite des DCF-Musters entsteht dann ein Steg, wie er im Bild 4 zu sehen ist. Bild 4: Klebeverbindung 1 Diesen Steg lege ich dann in eine bestimmte Richtung um. In welche Richtung ich das mache, erkläre ich in einem späteren Bild. Im Bild 5 ist dieser teilweise umgelegte Steg zu sehen. Bild 5: Klebeverbindung 2 Zum Abschluss einer Klebeverbindung überklebe ich den umgelegten Steg mit DCF-Reparaturklebeband (Dyneema® Composite Fabric (ehem. Cuben Fiber), Reparaturklebeband, 25mm). Das ist im Bild 6 zu sehen. Bei einer Breite des Steges von 10 mm (, wenn ich genau klebe, was mir nicht immer durchgehend gelungen ist) und einer Breite von 25 mm des DCF-Reparaturklebebandes, überlappt das DCF-Reparaturklebeband den Steg auf beiden Seiten mit 7-8 mm. Dadurch geht das DCF-Reparaturklebeband nicht nur eine Verbindung mit dem Steg ein, sondern auch mit der Innenseite des DCF-Materials. Der „glänzende“ Bereich im Bild 6 ist das DCF-Reparaturklebeband. Man sieht schön, wie es über der Verklebung liegt und auch noch rechts und links von der Verklebung Kontakt mit der Innenseite des DCF-Materials hat. Bild 6: Klebeverbindung 3 Alle Stege auf der Innenseite habe ich zusätzlich mit DCF-Reparaturklebeband überklebt. Das hat das Gewicht der Regenjacke gehörig in die Höhe geschraubt. Am Schluss meines Berichts gehe ich noch auf das Gewicht der Regenjacke ein und welche Rolle das „reichlich“ verklebte DCF-Reparaturklebeband dabei gespielt hat. Warum habe ich das getan? Der erste Grund ist das negative Ergebnis eines Zugtests der Klebeverbindung. Bei Zugtests der Verklebung ohne DCF-Reparaturklebeband auf der Innenseite konnte ich die Verklebung unter mäßiger Kraftanstrengung lösen. Das ist mir auch mehrere Tage später gelungen. Dann habe ich den Steg auf der Innenseite umgelegt und mit DCF-Reparaturklebeband überklebt. Bei dem sofort anschließenden Zugtest ist es mir trotz äußerster Kraftanstrengung nicht mehr gelungen die Klebeverbindung zu lösen. Das DCF-Reparaturklebeband hat offenbar für eine Zugentlastung des Stegs gesorgt. Bleibt die Frage, ob solche extremen Zugbelastungen, wie ich sie simuliert habe, bei einer Regenjacke auftreten können. Den zweiten Grund für die Benutzung des DCF-Reparaturklebebandes auf der Innenseite des DCF-Materials erkläre ich etwas später. Zuerst habe ich die Schulterpasse (Teil 3) mit dem Rückenteil (Teil 2) verklebt. Das war kein Problem, weil die zu verklebenden Seitenkanten gerade waren. Anschließend habe ich das Vorderteil (Teil 1) an die Schulterpasse angeklebt. Alle Stege auf der Innenseite habe ich umgelegt und mit DCF-Reparaturklebeband überklebt. Jetzt habe ich mich an das erste „Kurventeil“, den rechten Arm, herangewagt. An den einzelnen Teilen sind Markierungen (Pfeile), die ich vom Schnittmuster auf das DCF-Material übertragen habe. Im Bild 7 ist ein solcher Pfeil zu sehen. Der Arm, das Teil unten im Bild 7, muss mit dem Teil oben genau an der Pfeilposition angeklebt werden. Bild 7: Markierungen Zusätzlich habe ich in regelmäßigen Abständen das gefaltete DCF-Material eingeschnitten, damit ich besser um die „Kurve“ komme. Die Einschnitte habe ich nur an dem Teil gemacht, das ich vorher aus den Teilen 1 (=Vorderteil), 2 (=Rückenteil) und 3 (=Schulterpasse) zusammengeklebt hatte. Die Bilder 8, 9 und 10 zeigen das Kleben eines solchen „eingeschnittenen“ Teiles. Bild 8 zeigt das aufgebrachte DCF-Transferklebeband. Bild 8: Einschnitt mit DCF-Transferklebeband Bild 9 zeigt den Beginn des Ablösens der Schutzschicht vom DCF-Transferklebeband. Genau an dieser Stelle sollte die Schutzschicht vom DCF-Transferklebeband abgezogen werden. Macht man das an einer anderen Stelle, richtet sich die umgeknickte Kante wieder auf und kann nur unter großen Schwierigkeiten verklebt werden. Im Notfall muss man den Kleber mit den Finger berühren und die umgeknickte Kante wieder „flachlegen“ (Ha, der Ausdruck gefällt mir). Bild 9: Ablösen der Schutzschicht vom DCF-Transferklebeband Bild 10 zeigt den verklebten Steg an dieser Stelle. Bild 10: Verklebter Steg mit Markierungen Bild 11 zeigt einen Steg, der einige Falten enthält. Diese Falten entstehen, -wenn nicht sauber geklebt wird oder -wenn die Einschnitte zu weit auseinanderliegen oder -wenn es „krass“ um die Kurve geht. Die Abstände zwischen den Einschnitten habe ich aber absichtlich etwas größer gewählt, weil ich keine 1 cm- oder 2 cm-Stücke kleben wollte. Da wäre ich zwar besser um die „Kurven“ gekommen, aber das war mir zu viel „Fummel“-Arbeit. Nach dem Verkleben der Arme habe ich besonders faltige Stellen an den Stegen mit etwas Kraftaufwand „glattgezogen“. Das mit den Falten hat mich aber weniger gestört, weil die meisten Falten innen liegen. Die Optik des DCF-Materials geht nach längerer Nutzung eh in einen „Knitterlook“ über, der angeblich die Eigenschaften von DCF nicht beeinträchtigen soll. Ich habe einige Ausrüstungsgegenstände aus DCF, die durch die jahrelange Nutzung genau diesen Knitterlook aufweisen. Einen Verlust von bestimmten Eigenschaften (zB Wasserdichtheit) konnte ich noch nicht feststellen. Bild 11: Verklebter Steg mit Falten Bild 12 zeigt ein weiteres Problem, ein kleines Loch, das entstehen kann, -wenn unsauber eingeschnitten wird oder -wenn die Einschnitte unsauber verklebt werden. Bild 12: Verklebter Steg mit Loch Genau dieses Loch ist der zweite Grund für die Verwendung des DCF-Reparaturklebebandes auf der Innenseite der Regenjacke. Um die Regenjacke an dieser Stelle trotz unsauberen Arbeitens dicht zu bekommen, lege ich den Steg einfach in Richtung des eingeschnittenen Teils um (siehe Bild 13 und 14) und überklebe ihn mit dem DCF-Reparaturklebeband. Bild 13: Umgelegter Steg Bild 14: Verklebter Steg wird mit DCF-Reparaturklebeband überklebt Mit dem 2.Arm bin ich ebenso verfahren. Das Ergebnis der für mich sehr komplizierten „Armoperation“ ist im Bild 15 zu sehen. Bild 15: Die Arme sind endlich dran Die Ärmel sind angeklebt, aber noch nicht geschlossen. Bevor ich die Arme schließen und das Vorderteil mit dem Rückenteil verbinden konnte, musste ich mir überlegen, was ich mit den Ärmelabschlüssen machen wollte. Ein Gedanke war eine elastische Kordel einzuziehen, wie es an vielen Regenjacken zu sehen ist. Ein anderer Gedanke war das Annähen eines Klettbandes, was auch oft Verwendung findet. Beide Varianten würden mir einen variablen und einigermaßen wasserdichten Abschluss gewähren. Da ich auch bei Minusgraden keine Handschuhe trage, die unter die Ärmel passen müssten, war ein variabler Ärmelabschluss eigentlich nicht unbedingt erforderlich. Deshalb habe ich mich entschieden für den Ärmelabschluss einfache Kam-Snaps zu verwenden. Das war für mich die einfachste Variante mit dem geringsten Aufwand. In den Bildern 16 und 17 ist zu sehen, wie ich den Ärmelabschluss einmal umklappe und verklebe und anschließend dann mit DCF-Reparaturklebeband auf der Innenseite verstärke. Bild 16: Armabschluss mit DCF-Transferklebeband Bild 17: Armabschluss mit DCF-Reparaturklebeband verstärkt In den Bildern 18 und 19 ist zu sehen, wie die Kam-Snaps angebracht werden. Bild 18: Armbund mit geöffneten Kam-Snaps Bild 19: Armbund mit geschlossenen Kam-Snaps Die Position der Kam-Snaps an den Ärmelabschlüssen habe ich durch ausprobieren bestimmt, so dass noch etwas „Luft“ zwischen Arm und Ärmel vorhanden ist. Jetzt habe ich das Vorderteil mit dem Hinterteil verklebt und gleichzeitig auch den dazugehörenden Arm. Auf der anderen Seite habe ich das auch getan. Das Ergebnis ist im Bild 20 zu sehen. Bild 20: Regenjacke nach Armverschluss Das Bild 21 zeigt im Gegenlicht die Verklebungen in der Breite (ca. 10 mm) des DCF-Transferklebebandes. Bild 21: Klebestellen im Gegenlichtbild Jetzt war die Kapuze an der Reihe. Bei der Kapuze habe ich mir überlegt, wie ich bei Regen und starken Winden einen festen Halt erreichen wollte. Bei meinen anderen Regenjacken wird das immer durch einen elastischen Kordelzug bewerkstelligt. Aber erstmal musste ich die 3 Teile der Kapuze verkleben. Dabei habe ich die Techniken verwendet, wie bei den anderen Teilen. In „Kurven“ habe ich das Seitenteil (Teil 10) eingeschnitten, wie bei den Armen, und dann das Seitenteil mit dem Mittelteil (Teil 11) verklebt. Mit dem anderen Seitenteil habe ich das ebenso gemacht. Jetzt habe ich im Vorderteil der Kapuze die Kante zweimal umgeklappt und verklebt. So ist ein Kanal für einen späteren Kordelzug entstanden. Leider habe ich von diesem Vorgang keine Bilder angefertigt. Zum Abschluss habe ich die Kapuze an den Torso der Regenjacke angeklebt. Dabei war es wichtig auf die Markierungen zu achten, damit die Kapuze genau in die Regenjacke eingepasst werden kann. Das Bild 22 zeigt die Regenjacke im fertig geklebten Zustand ohne den Reißverschluss. Bild 22: Regenjacke mit Kapuze und ohne Reißverschlss Jetzt war der Reißverschluss an der Reihe. Dafür habe ich mir Meterware (YKK AQUAGUARD 3C, Meterware, graphitgrau) nebst einem passenden Schieber von extremtextil besorgt. Den Reißverschluss habe ich auf die passende Länge zugeschnitten und oben und unten mit Metall-Endstücken versehen. Jetzt war die Frage: Wie befestige ich den Reißverschluss? Hier im Forum war die Meinung, dass es besser wäre den Reißverschluss wegen der zu erwartenden Schälbelastungen anzunähen. Also doch nähen. Dann habe wir, meine Frau und ich, versucht Probestücke des DCF-Materials mit einer einfachen Naht zu nähen. Nach ca. 1 Stunde haben wir entnervt aufgegeben. Es ist uns einfach nicht gelungen. Hier im Forum habe ich dann nach Problemen in MYOG-Nähprojekten gesucht und bin auf eine Menge von Kommentaren gestoßen, wo die unterschiedlichsten Probleme behandelt wurden. Einige habe ich auch bei unseren erfolglosen Versuchen vorgefunden, aber trotzdem habe ich das mit dem Nähen erstmal zur Seite gelegt. Dann habe ich mir überlegt, dass ich den Reißverschluss einfach mal einkleben könnte. Selbst wenn die Verklebung nicht richtig halten sollte, würde mir das später beim Nähen helfen, weil ich dadurch der provisorischen Befestigung des Reißverschlusses mit Stecknadeln aus dem Weg gehen würde. Also habe ich den Reißverschluss mit DCF-Transferklebeband eingeklebt. Schon bei der Verklebung habe ich festgestellt, dass die Klebeverbindung des Reißverschlusses mit dem DCF-Material erstaunlich stabil war. Zusätzlich habe ich auf der Innenseite den Reißverschluss mit dem DCF-Reparaturklebeband fixiert. Ein vorsichtiger Zugtest, den ich dann langsam immer weiter verstärkt habe, ergab die Erkenntnis, dass der Reißverschluss „bombenfest“ mit dem DCF-Material verbunden war. Ich war total überrascht. Das Bild 23 zeigt den „vorerst“ nur eingeklebten Reißverschluss. Bild 23: Regenjacke mit Reißverschluss Als letzte Arbeit habe ich das elastische Kordelband in die Kapuze eingefädelt, was im Bild 24 zu sehen ist. Bild 24: Regenjacke mit Kordelzug an der Kapuze Das Bild 25 zeigt das Endergebnis nach einem ersten Test in leichtem Regen. Bild 25: Das Kunstwerk ist fertig Gewicht Ich hatte ja schon angedeutet, dass das DCF-Reparaturklebeband das Gesamtgewicht der Regenjacke entscheidend beeinflusst hat. Hätte ich es nicht verwendet, würde die Regenjacke weniger als 100 g wiegen. DCF-Material (Stoff) 75 g DCF-Reparaturklebeband und DCF-Transferkleber 37 g Reißverschluss + Kordel 20 g Gesamt 132 g Das DCF-Material und den Reißverschluss habe ich exakt gewogen. Den Rest, das DCF-Reparaturklebeband und den DCF-Transferkleber (ohne Schutzschicht!!!), habe ich aus dem Gesamtgewicht der Regenjacke „herausgerechnet“. Dabei wird das Gewicht des DCF-Reparaturklebebandes den eigentlichen DCF-Transferkleber deutlich übersteigen. Fazit Den ersten Test im Regen und unter der Dusche hat die Regenjacke mit Bravour bestanden. Jetzt muss ich noch weitere Tests durchführen und prüfen, wie sich die Regenjacke im täglichen Alltag schlägt. Die Regenjacke macht wegen des DCF-Materials einen sehr „gebrechlichen“ Eindruck. Deshalb werde ich Tests mit dem Rucksack sehr vorsichtig angehen. Wenn das Problem mit dem Nähen des DCF-Materials gelöst ist, werde ich den Reißverschluss aus Sicherheitsgründen noch annähen. Man weiß ja nie… Ob ich das atmungsaktive DCF-Material nochmal verwenden würde? Ich kann es nicht genau sagen. Da bin ich zwiegespalten. Unschlagbar leicht ist es ja, wie in der obigen Rechnung zu sehen ist. Die nächsten Wochen müssen zeigen, was die Regenjacke kann…18 Punkte
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Saudoof ist...
cafeconleche und 11 andere reagierte auf Tipple für Thema
Sau doof ist wenn die Xtherm zu hause unterm Bett liegt und nicht wie angenommen im Rucksack steckt. Alter war das ne Nacht auf 2100m in der Schweiz. Das improvisierte Bett bestand aus 2 5mm Eva's und einem REI Trekker Chair. Immerhin gab's Käsefondue. Gut das es "nur" die Isomatte war. Letztes Jahr in Schweden hatte ich den Schlafsack vergessen und durfte eine Woche unter einer Lidl Fleecedecke bei 8 Grad pennen. Jaja, das Leben schreibt manchmal Geschichten....12 Punkte -
Saudoof ist...
Mattes und 6 andere reagierte auf Ultralight82 für Thema
... 3 Wochen mit einem russischen Wörterbuch durch Polen zu Wandern....7 Punkte -
Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...
r.lochi und 3 andere reagierte auf Schwefelfell für Thema
Auch ich bin vom UL-Gedanken infiziert: Heute Nacht träumte ich, dass ich in den Rucksack für den WHW statt der 4 Ziegen und 4 Schafe von der Packliste nur die 4 Schafe als Wegbegleitung einpackte und die Ziegen wegließ. Eine echte Gewichtsersparnis!4 Punkte -
4 Punkte
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unspektakulär: Weil der Spititus ja schon im SuperCat Stove war (und ich nicht auf die idee des Primens kam), habe ich mich an die ganzen Bushcraft Videos auf YT erinnert: etwas trockenes Gras und Stöckchen zusammen geklaubt in den Spiritus getunkt und den Flammpunkt durch ein paar Mal Anatmen des Büschels versucht hoch zu bekommen und diese Konstruktion so lange mit Funken besprüht bis der Daumen schwarz war und weh tat... Ob nun ein letzter Lebenshauch meines MiniBics das Feuer entfacht hat oder die Funken in meiner Zunderkonstruktion... ich weiß es nicht mehr. Fakt ist: Es gab warmes Essen und keines in meinem Leben hat sich so hart erarbeitet und wohlverdient angefühlt wie dieses - YumYum-Suppe, ich hätte nie gedacht dass ich das jemals über eine YumYum-Suppe sagen würde...4 Punkte
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Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
paddelpaul und 3 andere reagierte auf grmbl für Thema
Ich weiß, das wurde schon gut beantwortet, aber diese Anleitung hier mit Bildern fand ich ganz hilfreich und sehr simpel und vor allem als PDF, von Tipik-Tentes aus Frankreich: http://tipik-tentes.fr/pdf/assemblage_batons_fr.pdf Und auf englisch: http://tipik-tentes.fr/pdf/assemblage_batons_en.pdf Edit: Ich hatte gerade selber danach gesucht, die Uralt-Einträge gefunden und dann obiges PDF gefunden und wollte euch ohne extra-Thread teilhaben lassen, nur zur Erklärung warum ich das aus den tiefen hervorkrame4 Punkte -
Genau über dieses Problem bin ich auch schon bei meinem zpacks Hexamid Pocket Tarp with Doors "gestolpert", wenn ich denn in der Nacht mal raus musste. Werde das mal nachbauen und ausprobieren. Schnur und Karabiner habe ich noch.3 Punkte
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MYOG Upcylcling Ideen für UL Gear
bieber1 und 2 andere reagierte auf Andreas K. für Thema
Woher wusstest du das?3 Punkte -
... wenn man vor dem Packen nicht den Rucksackinhalt kontrolliert und dann den Müllbeutel von der letzten Tour einschließlich leerer Glasflaschen durchs Gebirge schleppt.3 Punkte
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...Abspann... Und final für alle, die keine großen Worte mögen, sondern verwertbares: Israel National Trail seit Oktober 2019 1057 Kilometer lang, 18000 irgendwas Höhenmeter Davon sind wir ca. 550km gewandert Von Dan nach Tiberias Von Jerusalem nach Mitze Ramon Von Zihor Junction zum Timna Visitor Centre Seit Oktober 2019gibt es in der Judäischen Wüste eine Neue Strreckenführung, diese verlängert den Trail um 100 Kilometer, die sind wir gelaufen. Infos hierzu: klickklick 27 Tage vom 26.12. -21.1. 23 Tage on Trail 5 Neros/ 4 Zeros Max Kilometer 37km/ Min Kilometer 11Km (?) am Tag Base Weight: Ich 3600g/ A. 4000g Navigation: (1) Google Maps (2) OSM (3) Komoot GPX und alle relevanten Informationen hier Trail AngelsHIER Wassermanagement in der Wüste I: HIER Wassermanegement in der Wüste II: HIER Wetter: HIER (wir fanden, die beste Wettervorhersage vor Ort) National Parksverwaltung: Passierbarkeit der Wanderwege (klickklick) Prepaid-Karte: 80 NIS, für 30 Tage, mehr als ausreichendes Datenvolumen (Pelephone.co.il) Liste mit vielen Supermärkten on trail: klickklick (nicht alle, aber wahrscheinlich den meisten) Hier findet sich auch das Vorwort des roten Buchs, DEM Shvil Wanderungsführer! (kostenloser Download) IBU's: über 30 vielleicht, wir haben irgendwann aufgehört zu zählen Eine Tube Voltaren 1,5 Meter Bandage Blasen: Ich: Keine / A.: 4 keine Schlangen, Skorpione und ähnliches 1 Hyäne (oder ein Wolf mit sehr individueller Gangart - es war recht Dunkel) 4 Schakale gutes Dutzend Wildschweine 25 Steinböcke irgendeine Kreuzung aus Hamster und Murmeltier: 4 (wir wissen bis heute nicht was das ist...) wahrscheinlich ca 30 Pitabrote - eher mehr 8 oder 10 Sandwiches wahrscheinlich 1,5 Kilo Hummus 2,5 Kilo Nuss Schokomischung ungezählte Schokoriegel 10 Zimtschnecken 5 Packungen Cracker 8 Packungen Fertig-Nudeln 3 Avocados 500gr Porridge und noch viel mehr Dinge verloren: eine Taschenlampe und ein Stift (ich war's) Dinge Beschädigt: Neuer Cut im meinem Pack (am Rücken...) Netz von A.'s Pack: Loch A's Matte, vor Ort geflickt Abriebstelle am Zeltsaum Dinge Kaputt: nada! In diesem Sinne...3 Punkte
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Duplex Plexamid Türrollo
Roiber und ein anderer reagierte auf Crusher für Thema
Sicherlich bekannt, wollte es aber dennoch mal zeigen. Da ich nicht der Allergrößte bin, muss ich mich zum schließen der Türen immer mächtig aus dem Zelt lehnen. Eigentlich muss ich mich noch mit der zweiten Hand am Boden abstützen, brauche diese aber eigentlich auch zum Einhaken der Tür. Dann das Gleichgewicht verlieren und je nach Witterung auch noch in den matschigen, nasskalte Boden langen, um mich abzustützen. Und liegt man schon im Schlafsack wird die ganze Sache auch nicht leichter. Im Netz die Rolloidee gefunden und eben mal flugs nachgebaut. Hatte mir hierfür bei Extremtextil diese Schnur und drei dieser Karbiner mit Gurtbefestigung bestellt. Funzt gut und wiegt insgesamt 6 Gramm2 Punkte -
Saudoof ist...
Tipple und ein anderer reagierte auf grmbl für Thema
wie denn, wie denn! Weitererzählen, büdde Aber dann muss ich mir vielleicht auch mal die Blöße geben. Saudoof ist... wenn man eine nette Wintertour machen möchte mit dem Ziel, endlich mal wieder eine Nacht draußen in der Natur... Es geht damit los, dass kein Winter ist aber geschenkt. Nach kurzer Tour wird es dunkel und man findet ein schönes Fleckchen Wiese in einer kleinen Lichtung im Mischwald, toller Sternenhimmel so ganz draußen, herrliche Ruhe, abseits der Zivilisation. Die Zelte stehen bald, es wird noch gekocht und Wein getrunken und um elf in den kuscheligen Schlafsack, atemlos. Diese Ruhe - bis auf, Moment, wieso atemlos, und wo läuft denn da überhaupt Helene Fischer? Tja, direkt hinter drei Baumreihen und dem nächsten kleinen Hügel in wenigen Metern geht´s runter ins Tal und dort im Dorf ist die Dorfdisse auf einmal voll am Start, es dröhnt im Wald bis 2 Uhr nachts Damit es nicht ganz OT ist : Hat man davon wenn man Karten und Handy zuhause lässt um Gewicht zu sparen2 Punkte -
Neue Ultraleicht-Ausrüstung
questor und ein anderer reagierte auf UL-MUC für Thema
Eine neue Isomatte von Gram-Counter Gear, die bzgl. Abmessungen, Gewicht und Volumen mit der Xlite konkurrieren kann, aber nur einen Bruchteil davon kostet: https://www.ultralightoutdoorgear.co.uk/equipment-c3/sleeping-mats-c58/ultralight-airbeds-c138/crash-out-mat-p13824 Leider sind jedoch weder Temperaturbereich noch R-Wert angegeben; es heißt lediglich "The lightest go-anywhere mattress for three season backpacking." Die in Kürze folgende Einschätzung des Händlers konkretisiert das womöglich noch etwas.2 Punkte -
Spiritus-Brenner - Unterstuetzung noetig
AllofWorld und ein anderer reagierte auf noodles für Thema
Bring einfach 50 volle Bierdosen als Material mit, wir helfen Dir dann beim Austrinken und umbauen.2 Punkte -
israel national trail dezember/januar
BitPoet und ein anderer reagierte auf effwee für Thema
Wüstes Finale – und wir als Protagonist*innen und Kollateralschäden Unser Trail Angel war ein herzlicher Chaos-Haushalt. Meine Sauberkeitshemmschwelle forderte es heraus, A. verschob erfolgreich ihren Fokus und freute sich über die heiße Dusche sowie frisch gewaschene Wäsche. Wir wurden zu riesigen Portionen Essen, einem Bier eingeladen, woraus sich ein netter Schnack über Leben in der Wüste und in Israel im Allgemeinen entsponn. - Wieder sehr spannend. Wir rollen uns in einer der etxra für uns freigeräumten Betten – das des kleineren der beiden Jungs (10 J.) war. Danke! Er hat keinen Bock auf englisch (-das er sehr sicher spricht). Anyway, Todah! Am nächsten morgen füllen wir den inneren Wasserspeicher auf und packen die schweren Rucksäcke auf. Ich fluche, A. sagt sie kann mir noch was abnehmen – was ich ritterlich anerkenne und dennoch verneine. Morgens motzen und als ULer über das Rucksack-Gewicht – direkt nach dem ausstehen ist nicht meine Tageszeit. Wir laufen los, auf dem Plateau, auf dem Midreshet Ben Gurion liegt pfeift ein eisiger Wind. Wir laufen schnell zur gestrigen Kreuzung und stehen recht bald auf der schnurgeraden Piste, die uns zum unteren Ende von En Zik führt. Wieder durch das weite ausladende Zik Valley, dessen offenes Ende gen Jordangraben sich im morgendlichen Dunst des Toten Meeres verliert, die Berge sind wieder eigentümlich rosa getüncht. Wir erreichen En Zik. Ein Oasenband in einem Bachtal, Palmen, dichtes Grün und Wasser, klares, fließendes Wasser. Leider sehr salzig. Die gerade Piste ist genau so gerade in einen steilen Berg gehauen worden, statt sanfte Serpentinen mindestens 25% Prozent Steigung. Nun denn. Wir fluchen uns gemeinsam das steile Ungetüm hoch, der Blick zurück in die Weite des Tals bis zum Kraterrand ist beeindruckend, mein Hemd kann ich wieder auswringen. Oben angekommen preisen wir den Allmighty Universal Trail... zu früh, eine flache Stufe und es geht noch weiter. A.'s Tempo verlangsamt sich beängstigend, ihre Ferse ist wieder durchgeknallt. Sie schmerzt pochend von dem steilen Anstieg. Wir machen oben Pause, mit Fuß hochlegen, Voltaren drauf und Vitamin IBU-Kur... Geht's? Ja, muss ja! Sie ist einfach die Härteste, die ich kenne. Aber etwas langsamer erstmal. Okay. Es dauert etwas bis wir uns Tempomäßig eingegrooved haben, A. taxiert ihren Wohlfühlbereich. Wir laufen, wie wir es nicht anders wollten, weiterhin schnurgerade Piste auf einem hügeligen Plateau. Wir laufen bis Nachal Hava Night Camp um dort unsere Sandwiches zu verzehren. Und mit Blick auf Uhr und Karte und dem Umstand, dass die Ferse wieder rumflippt, entscheiden wir uns statt dem Shivl zu folgen, die schnurgerade Piste einfach weiter zu laufen, topographisch sieht es etwas fersenfreundlicher aus, außerdem können wir somit vielleicht etwas Zeit sparen... wir steigen auf einer steilen Grobschotter Piste langsam in eine Senke. Plötzlich höre ich einen Schlag. Als ich mich umdrehe, liegt A. auf dem Boden. Sie ist auf dem losen Untergrund weggerutscht und der Rucksack-Schwerpunkt hat ihr seine eigenen Gravitationskräfte aufgezwungen und haut sie der Länge nach nach vorne. Voll auf die rechte Schulter. Mehr Schock als Schmerz sagt sie. Trotzdem zittert sie erst einmal. Die Hand ist an mehreren Stellen blutig aufgerissen, die Schulter hat ein paar Macken, ist knallrot und hat ein paar Kratzer. Ich versorge ihre Hand, wir gucken uns die Schulter an, Schulter, Arm, Handgelenk – alles kann noch bewegt werden. Soviel Glück im Unglück muss man haben. Die Frage ist ob der Rucksack tragbar ist oder ob er unangenehm auf die Stelle drückt. Wir scherzen schon wieder, dass A. auf diesem Thru wirklich alles geboten bekommt, was einem dieses Hobby verleiden kann. Sie lacht, wischt sich noch den Rotz aus der Nase und sagt „Ja, was fehlt noch...?“, „Pleite“ sage ich... wir gehen tatsächlich nocheinmal unsere Armada von Kredit-/ und Debitkarten durch... „Nein,“ sagt sie „dass kann gar nicht passieren – ich habs schnell überschlagen“ - Na wenigstens davon bleiben wir verschont. Alte Schulemäßig helfe ich ihr in den Rucksack, sie kann den Arm nicht wirklich hochheben – zumindest wenn sie nicht muss. Eine Gruppe Jeeps voller Männer quält sich langsam den Hang runter - also die Jeeps. Die ersten rollen an uns vorbei, steigen aus, machen ein paar Fotos und begutachten uns mit einem süffisanten Grinsen „Did we disturbed you?“, Nein, ich bin nur hingefallen gibt A. trocken zurück. Das Grinsen weicht einen besorgten „Do you need Help?“. Alles Okay! Vielleicht noch ein paar Schmerzmittel. Alle suchen in ihren Autos und alle kommen aus ihren 4x4 gekrabbelt und erkundigen sich bei A. ob's ihr gut gehe, ob der Arm oder die Schulter gebrochen sei und ob sie etwas brauche. Sie fragen uns wo wir hinwollen. Nach Mitzpe Ramon. Sie können uns ein Stück in die Richtung mitnehmen. Klar, gerne. Also kriechen wir in den umgebauten Grand Cherokee und cruisen durch den Negev, hören die Ibiza Chill Lounge Playlist, gucken aus dem Fenster unseres schaukelnden Vehikels und sind mal wieder sprachlos ob der Hilfsbereitschaft. Wir ruckeln weiter und unterhalten uns mit den beiden Jungs, sie kennen sie alle seit über vierzig Jahren noch von der Schule, kommen alle aus dem Großraum Tel Aviv und machen seit 40 Jahren, 2,3 Tage zusammen irgendwas mit Autos und Outdoor – Jeeptouren durch den Negev, die Judäische Wüste oder auch mal in den Norden. Wir lernen alle dann kennen, als die beiden einen Platz gefunden haben und über Funk (ja wirklich) durchgaben, wir haben einen schönen Picknickplatz. Also Picknick in der Wüste, wir sind herzlich eingeladen. Es werden Tische, Stühle und ein ansehnliches Arsenal an Essen aufgetischt – vor allem Berge von frischem Gemüse und bis auf Eier und etwas Pastrami erstaunlich vegan, danach gibt es eine Runde Tee und Kekse. Alle fragen noch einmal A. wie es ihr und ihrer Schulter geht. Alle sind begeistert, dass wir den Shvil wandern und alle finden es toll, dass wir aus Deutschland sind, der eine erzählt uns, dass er eine Mercedes Benz Maschine unter der Haube hat, der andere bestellt seine Drum-Computer in Deutschland, weil es da besten gibt, einer war auch schon mal in Frankfurt – wir kommen uns dabei jedes mal etwas seltsam vor, unsere Großeltern haben in unterschiedlichem Maße von der Shoa profitiert oder haben ihren Beitrag zu ihrer Umsetzung geleistet, sie waren Nazis und Mitläufer, Täter eben. Damit müssen wir beiden klar kommen. Einer von den Jungs lässt seine Drohne fliegen. Ein anderer lacht und sagt zu A. „Always look on the bright side of life...“ wärst du nicht hingefallen, dann wärst du nicht hier und hättest lecker Essen und eine Gute Zeit mit uns... wohl wahr. Alles wird wieder zusammengepackt und wir rumpeln über Schotterpisten weiter gen Süden. An einer Kreuzung etwas 20 Kilometer vor Mitzpe Ramon lassen sie uns raus. Erklären uns noch einmal den Weg und wünschen uns alles liebe und wir sollen aufpassen. Wir laufen noch bis zur Beginnenden Dämmerung am Kraterrand des Makhtesh Ramon entlang und nähern uns Mitzpe bis aus 12 Kilometer. Die Sonne geht spektakulär über dem Kraterrand unter. Wir finden eine gute Stelle für unser Zelt und genießen die Aussicht. Es ist kalt und Feuer machen verboten. Nachdem Feast Picknick reicht uns eine Brühe zum Abendessen. A.'s Schulter schmerzt. Wir beschließen in Mitzpe Ramon einen Nero zu machen und erst am Samstag wieder weiter zulaufen bzw. wollen sehen was ihre Schulter sagt und ggf hängen wir noch einen Zero dran. Wir hören unseren obligatorischen Podcast zum einschlafen. Ich dämmere weg und werde von A.'s Geruschel wieder wach. Ihre Matte hat ein Loch – ziemlich plötzlich und so groß, dass die Luft binnen von fünf Minuten vollständig entweicht. „Ah, dass hatten wir in den Worst Case Szenarien vergessen“... also machen wir uns auf die Suche nach dem Loch, erst einmal wir der Zeltboden abgesucht ob sich irgendwas durchgedrückt hat und damit auch den Boden kaputt gemacht hat, erstaunlicherweise, werden mir nicht fündig. Seltsam. Okay. Also Mattencheck. Ich finde ein wirklich ziemlich großen Riss (0,5cm) im unteren Teil der Matte – vollkommen unklar, was dafür verantwortlich war. Wir reinigen den Boden unter A's Matte grob und kleiden ihn mit ihren Regenklamotten aus. Safety first – und zwei solcher Ereignisse am Tag sind wirklich genug. - Aber das dicke Ende kommt ja noch... Mitzpe Ramon liegt etwa 800 Meter hoch und gehört zu einer der eher kälteren Ecken in Israel. Die Nacht zeigte wieder einmal die Grenzen meines Equipments auf – vor allem der Isowerte der Z Lite, dann wäre es wahrscheinlich gegangen, A. hat gut geschlafen, ihre Nasenspitze ist kalt... wir packen schnell ein und lassen uns von einem unglaublichen Sonnenaufgang beglücken, der den Makhtesh Ramon in ein mystisches Licht taucht. Grandios. Aber das war's heute auch schon. Die 12 Kilometer bis Mitzpe Ramon sind unspektakulär; Kamelfarm, Klärwerk, Solaranlage, Skulpturenpark. Mitze Ramon, obgleich recht beschaulich, ist im wuseligen Prä-Shabbat-Stress, zumindest nehmen wir nach 200 Kilometern Wüste und ihrer Leere und Weite, dies so wahr. Und unsere Erledigungsliste ist recht umfänglich. Ersteinmal Kaffee gegen die Müdigkeit und gegen die Kommunikationsmissverständnisse, die diese Müdigkeit zu produzieren vermag. Als dies erledigt ist und wir wieder in der Lage miteinander zureden satt aneinandervorbei, nächster Punkt: Neue IBU's. Dann Resupply. Und auch noch sehr Wichtig: Neues Gas. Ich muss sagen, dass ich seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr mit Gaskochern unterwegs war und dementsprechend verunsichert bin ob, das noch für den letzten Rest reicht – A. insitiert auf safety first, sie braucht morgens Kaffee. Verstehe ich. Der Supermarkt ist der Wahnsinn: enge Gänge, vollgestopft mit Menschen. Nach 10 Minuten fühle ich mich so als hätte man mit meinem Frontallappen den Boden gewischt – unkonzentriert, dumpfes Dröhnen im Kopf und völlig Fahrig – nach so ein paar Tagen off überfordern mich Supermärkte immer, aber dass hier ist die moderne Variante von Dantes Inferno. A. übernimmt den Einkauf, ich nicke nur noch ab. Bleibt nur noch eine Gaskartusche. Puh. Im Supermarkt gabs keine, an der Tanke nicht, den Markt an dem es sie laut www geben soll, gibt es laut www gar nicht – zumindest nicht in Mitze Ramon. Planungsfail. Wir versuchen den Supermarkt in Sapir zu erreichen, 60 Trailkilometer von Mitzpe Ramon entfernt – der ist schon im Wochenende. Okay. Ich habe grad keinen Bock mehr. Erstmal im Hostel unseren Krempel abwerfen und dann gucken wir nach Lösungen in einem Rahmen der eh mit Shabbat immer enger wird... Wir laufen ins Spice Quarter, einer ehemaligen Industriebrache, die nun von Künstler*innen, Start-Ups und anderen Gewerbetreibenden bespielt wird... Bemalte Wände und Industriecharme, Hippiesk und Verhipstert, Hausbesetzer*innen-Charme und gekehrte Gehwege - Wir fühlen uns direkt wohl ob der offensichtlichen Widersprüche. Unser Hostel ist das Spice Quarter Inn. In die Lagerhalle sind kleine Kabuffs gebaut worden und im Innenhof gibt es Zelte. Es waren nur die Zelte frei. Ganz nice. Auslage einer Bäckerei in der wir noch einen Kaffee trinken bevor an Shabbat alles zu macht - yummi und shabbat shalom. Nachdem ich mich kurz ausgeruht habe und A. sich Kaffee und Zigarette gönnte, machen wir uns los zu unserer letzten Tagesaufgabe: Gaskartusche! Es gibt hier in der Nachbarschaft noch eine Tanke. Hier sind wir erfolglos. Etwas weiter erspäht A. noch eine, ich habe schon keinen Bock mehr. Ihre Beharrlichkeit aber ist es, die uns zu einer neuen Gaskartusche bringt. Wir belohnen uns mit Schokoriegeln und schlappen zurück. Zimmer-Chaos Zeroday: Kraterrand-Besuch Wir eruieren unser weiteres Vorgehen: Auf die nächsten etwa 110 Kilometer kommen noch einmal drei Kraxelpassagen, eine davon sicher mit Leitern. A. möchte keine Garantie dafür geben, dass ihr Arm, das mitmacht. Es ist zwar besser, aber ihre Schulter leuchtet etwa in der Größe von zwei Handflächen in verschiedenen Gelb- und Grüntönen, ihre Ferse ist auch noch angezählt, obgleich ihr der kurze Tag gut getan haben. Bleibt noch das Wetter: Für den morgigen Samstag, Regen und Gewitter, inklusive der obligatorischen Flashflood Warnungen für den kompletten Negev. Entscheidung gefällt. Wir machen noch einen Zero und wir skippen bis Zohar Junction und steigen bei Trailkilometer 931 wieder ein. Ab da sind es noch 125 Kilometer bis Eilat. Wir starten am Sonntagfrüh, kaufen noch Frühstück im Supermarkt und warten auf den Bus, der uns zur Straßenkreuzung bringen soll, von dort aus laufen wir 2 Kilometer noch zum Trail. So die Idee. Im Bus gesellt sich David zu uns. Anfang 20, nach seinem Militärdienst auf Sinnsuche ist er auf dem Weg nach Neot Semadar, einem berühmt-berüchtigten Kibbutz, in den späten 1980ern von einem Osho gegründet, der sich ein riesiges phallisches Kulturzentrum in die Mitte des Kibbutz bauen ließ; nachdem der Guru den Kibbutz wieder verließ blieben seine Ideen und sein Vibe, der nun um biologische Landwirtschaft noch ergänzt wurde – dafür räumt auch der Kibbutz noch immer Preise ab. Aber wir sollten Neot Semadar noch kennen lernen... Wir unterhielten uns mit David, die Zeit bis zu unserer Kreuzung verging wie im Flug und weil der Busfahrer sich unserer erinnerte, hielt er und schmiss uns raus. Wir verabschiedeten uns. Bis vielleicht später. Die Sonne scheint, ein großen Blumenfleck mitten im Wüstenschotter. Raodwalk back on Trail. Und dann für 26 Kilometer durch eine platte Schotterhalde – wir hatten es geahnt, genauer wir hatten es gewusst, haben es aber ignoriert. Irritierendes Highlight, waren zwei Kampfpanzer, die unseren Weg kreuzten. Ansonsten Trail Langeweile - bis so 15 Uhr... Dann errreichen wir Pundak Neot Semadar – das www sagt ein Restaurant und Bioladen, was aber erst beim betreten erkenntlich wird, von außen sieht es eher aus wie eine Raststätte... vielleicht liegt es nur an dem Schotterparkplatz davor und dass es an einer Straßenkreuzung liegt und es damit einfach Assoziationsketten lostritt, denen ich mich nicht erwehren kann. Wir gehen rein und es riecht wohlig bekannt nach Reformhaus an der nächsten Straßenecke. Neot Semadar ist landesweit bekannt für seinen Ziegenkäse. Also vorneweg eine Platte Ziegenkäse, ich nehme, in einem Anflug von Hiker Hunger, ein Ziegenkäse-Lasagne, A. einen Salat mit Ziegenkäse. Eigentlich sind wir nach der Käseplatte schon satt. Ich quäle mich durch meine Lasagne, die wirklich nur Lasagneplatten, Tomate und Berge von Käse sind, A. hilft mir. Von hier aus sind es noch einmal 10 Kilometer zu einem Night Camp, weiter durch plattes Land des Uvda Tals und viel Roadwalk – unser Plan sieht vor, da noch hin zu laufen – es ist kurz vor 4. Es wird in etwas mehr als einer Stunden Dunkel. Einen nicht unbeträchtlichen Teil könnten wir im Hellen zurücklegen, wenn die Mitarbeiterin nicht zwei verhägnisvolle Fragen gestellt hätte: Schlaft ihr im Kibbutz und wollt ihr noch Nachtisch. Ersteres, beantworten wir mit „Wir haben keinen Schlafplatz da“, „Soll ich mal anrufen?“ unser Zögern deutet sie als Ja und klemmt sich an ihr Handy, der Käsekuchen ist aus Kuhmilch, also entscheiden wir uns für das Eis aus Ziegenmilch, mit Dattelsirup und Granola. Nach etwas hin und her und wir schon unsere Sachen gepackt haben und das Angebot ausschlagen und in der beginnenden Dämmerung aufbrechen wollen, drückt sie mir ihr Telefon in die Hand. Ich spreche mit unserem Trail Angel, der der den Shvil Schlafplatz im Kibbutz verwaltet. Wir laufen hin, er lädt uns zum gemeinsamen Abendessen mit allen Kibbutzim um 19h ein. Wir sagen zu nicht, weil Hunger haben, sondern weil wir neugierig sind. Dort angekommen stehen wir in einem Gebäude, dass den Charme eines ländlichen Dorgemeinschaftshauses und eine Grundschulturnhalle ausstrahlt, schnell entdecken wir unseren Trail Angel, der uns bedeutungsschwer und rhetorisch mit einem sanften Lächeln fragt ob wir wissen, was das für ein Ort sei? Nur, dass was im Netz steht. Sein Lächeln wird zu einem sanften, leisen Lachen „Ah ja“ und dann fängt er an zu erzählen. Sehr häufig kommt, dass Wort „Community“ vor, gefolgt von den Wörtern „Spiritual“, „Special Place“ und „Volunteer“ - wie gesagt, ein Guru hat es gegründet, er glaube aber nicht daran dass es ein Guru sei. Und wieder die Buzz-Words Community und Special Place und Spiritual, daran gekopplet, direkt die Frage ob wir nicht freiwillig hier arbeiten wollen, wir müssten nur am nächsten Tag um 5.30 Uhr beim Morgentreffen sein, eine Mischung aus Meditationsstunde und Plenum, dann geht es für anderthalb Stunden zur Arbeit, danach das „Breakfest in Silence“, wieder arbeiten und dann „Lunch in Silence“ danach Feierabend und später Abendessen. Wenn wir Volonteeren wollten und teil der Community, an dieses special Place werden wollen und sicherlich fiel auch noch einmal, das Wort spiritual. Wir verabschieden uns, beim herausgehen treffen wir David wieder, er hat bereits Volonteered und hat nun eine Art Aufnahemgespräch mit einem älteren, weißen Mann – viel Glück und Erfolg. Verwirrt und mit dem dumpfen Gefühl in irgendetwas sektenähnlichem gelandet zu sein, verlaufen wir uns erst einmal auf dem Weg zurück zu unserem Schlafplatz. Wir finden ihn, weil wir Menschen fragen, die vor ihrem Haus stehen. Konstaniert liegen wir auf der Matte unter einem Strohdach, das offen über einer halb hohen Mauer liegt, es ist kalt. Was war das denn?! Ich bin schon fast weg gedämmert, als A. noch folgende Sequenz mitbekam. In der Nachbarjurte war es nach 22 Uhr noch etwas lauter, eine ältere Frauenstimme forderte nach dem Klopfen an der Tür, die Bewohner*innen der Jurte auf leise zu sein und mit dem Hinweis, dass es nach 22 Uhr sei, das Licht auszumachen. Nachts donnern wieder Kampfjets über unsere Köpfe. Der nächste Morgen ist saukalt, der Wind ist eisig und ich werde nicht warm, wir skippen A.'s geliebten Morgenkaffee um uns erst einmal warm zu laufen – Nach den ersten sechs Kilometern, steifen Gegenwind und grauem Himmel, sowie der Erkenntnis, egal was ich mache und was ich anhabe – alles was ich dabei habe - , dass wir dann auch frühstücken können und das mit mir körperlich was nicht stimmt – Erkältung? Hm. Unklar. Prophylaktisch trete ich A's IBU-Club bei und fahre mir zum Kaffee welche ein. Die ersten 20 Kilometer bis Shaharud Nomad Camp sind epische langweile aus Roadwalks und platter Landschaft und in die Knochenkriechender Kälte – bei mir zumindest.Ab 9 Uhr lockert, der Himmel auf um 10Uhr ist er Wolkenlos und die Sonne brennt, ich fühle mich ziemlich schlapp, und schwitze kalt... och nö. Um 11 Uhr erreichen wir das Nomad Camp. 20 Kilometer sind nicht ohne, ich fühle mich wie nach 40. Wir gammeln in der Sonne ich fröstel, A. rollt ihre Hose hoch. Zum Mittagessen gönnen wir uns beide Datteln- weil lecker – und IBU's – weil nötig. Was'n Trail, lachen wir. „Na, neues Hobby gefunden?“ frage ich lachend und huste dabei. Ich bekomme einen sorgenvollen Blick ob meines Gesundheitszustandes und ein „Ja, schon“ als Antwort. Beeindruckend. Wir zapfen uns Wassser, der Camp besitzer, der ein bisschen schnuffig aussieht, als ob er in den 80ern hängen geblieben ist – erinnert mich an meine Urlaube mit meinen Eltern in den frühen 80ern nach Marokko und die Niederlande, ihre Freunde sahen irgendwie alle so aus; okay, etwas sauberer, aber dieses hageren Typen, braun gebrannt, mit verdreckter, unförmiger Jeans, Rauschebart, zersausten, längeren Haaren, nikotingelben Fingern und kleinen, rotleuchteten Augen und jedes Wort ging sehr langsam und behände über die Lippen – so auch er. Bis Timna Park und seinem Besucherzentrum brauche man schon Wasser für zwei Tage. Aha, dass sind 39 Kilometer. Angeschlagen wir wir beide sind, unseren Größenwahn haben wir nicht verloren, wir zapfen Wasser für etwa einen Tag, wir wollen am nächsten Vormittag dort sein. 17 Kilometer weiter liegt das Be'er Milcha Night Camp, mitten in den Eilat Mountains, die wir mit Neot Semadar offiziell betreten haben, die sich aber erst hier wirklich bemerkbar machen. Was nun folgt ist für uns eine der wirklich schönsten Streckenabschnitte des Shvil, vor allem, als wir obene auf den Bergrücken parallel zum Jordangraben liefen mit wirklich atemberaubenden Aussichten. Wir sehen zum ersten mal in der Ferne den Golf von Akabar im grauen Dunst gleißendweiß leuchten – das Ziel! 60 Kilometer! Zwei Tage! Freude und Trauer. Es ist dann vorbei. Wir sehen uns schon in Eilat auf einer Sonnenliege anstoßen, A. mit Bier, ich mit Ingwertee. Wir sind beide ziemlich fertig. An einer windgeschützten Stelle ruhen wir uns kurz aus und versichern uns, dass wir noch weiter machen wollen, können und müssen -hier gibt es keinen Pennplatz und es ist verboten. Zugegeben, die letzten Meter ziehen sich. Und dennoch, die Blicke verändern sich mit jedem Wadi, mit jeder Kurve und Anhöhe jedes Mal. Es treibt uns an – und natürlich, dass Wissen, dass wir einfach danach halbtot in unsere Schlafsäcke kriechen können. Die letzten beiden Wadis fungieren als Windkanäle, er zerrt an uns und treibt die mühsam produzierte Wärme aus unseren Körpern. Ich fröstel. Endlich am Night Camp angekommen, checken wir die Lage. Alles ist windexponiert, bis auf die vermüllteste Stelle hinter einer flachen Arkadie und Büschen – schöner Wohnen gilt heute nicht, ich baue Zelt auf, A. baut den Windschutz und geht danach Feuerholz sammeln... Doch Feuer machen wir keins, es ist, als dann die Sonne endgültig verschwunden ist, so kalt, dass wir uns in unseren Sturmbunker verziehen und uns was Heißes kochen. Ich wickel mich in alles ein was A. entbehren kann. A. bittet noch, dass wir das Wasser aus dem Nomad Camp entkeimen, da stimmt was nicht - sagt ihr Magen, meiner sagt nichts, aber, weil es nun wirklich dass Letzte ist was gebrauchen können, tue ich wir mir geheißen. (Stimmt, Durchfall auch so ein Thru-Szenario...). Gemütlich noch Podcasts zum einschlafen. Mein Hals schmerzt und ich muss trocken Husten. Die Nacht verbringe ich in einer Art Fieberdelirium. Als ich morgens aufwache fühle ich mich wie durchgekaut und ausgekotzt. Wir bauen ab und ringen dem Boden zwei Heringe ab, die er partout nicht hergeben will. Das Tempo ist gemächlich, ich bin fahrig und schlapp, jeder Schritt ist unglaublich anstrengend. A. sagt wir können ja auch erstmal bis Timna laufen und dann gucken wir noch mal. Ich bin stur, 50 Kilometer vor Ende, dass kann doch nicht wahr sein... Die Landschaft ist atemberaubend. Karg und majestätisch. Wir laufen auf 600 Meter und vor uns breitet sich Timna Valley in rostbraun Tönen, einem verwaschenen Schwarz, durchzogen von weißen Erosionsablagerungen aus Sand und Kies, drüber ein Himmel durch den immer wieder die Sonne bricht. Es ist wunderschön. War gestern nicht schon der schönsten Trailabschnitt, die 12,13 Kilometer bis Timna Park spielen mit um den Platz 1. An einem windgeschützten Punkt machen wir Pause und ich sage, es sei besser wenn wir in Timna rausdroppen, für zwei, drei Tage nach Eilat fahren, mich wieder so herstellen, dass ich weitermachen kann. Klar, sagt A., es sei wahrscheinlich das Beste und ergänzt, dass sie mich dann betüddeln kann und lauter frisches und gesundes Essen kochen kann. Geilo! Ohne Kranksein, hätten wir uns um den Platz am Herd „streiten“ müssen (da sie es beruflich macht, kann ich ihr den Herd gerade immer wieder abluchsen, mit dem Verweis, sie solle sich einfach mal bekochen lassen - und freilich kochen wir die meiste Zeit gemeinsam). Die Vorstellung beflügelt. Die letzten beeindruckenden Kilometer nach Timna vergehen sehr schnell – und da wir beide Wissen, dass es hier wieder weitergeht, gibt es keine Trauer oder ähnliches. Ich ärgere mich trotzdem, weil ich mich fast immer ärgere wenn ich krank bin; A. nimmts gelassen "Isso" Im Besucher*innenzentrum angekommen. Tee, Kaffee, Internet und ein Zimmer mit Küche und TV gebucht. Mein Hals brennt - ich ahne eine Angina... mal schauen. Der Bus fährt nicht ab Timna Visitor Center, sondern unten an der National Road 90, drei Kilometer. Wir laufen los und peilen einen 12 Uhr irgendwas Bus an. Kurz bevor wir die Straße erreichen, hält neben uns ein verbeulter VW Bulli „Need a Lift, I am going to Eilat“ - Klar, da müssen wir auch hin. Er ist aus Neot Semadar ein „special place“ und eine ganz besondere „Community“ und irgendwie „spiritual“, da können auch „volonteered“ werden – Neot Semadar! Aha. Ja kennen wir. Wir glauben nicht das wir, da Volonteeren wollen, wir sind beide Selbtsständig, aber der Käse ist lecker... kommunikationspsychologisch gewieft, sagt A. Nein und lenkt die Aufmehrksamkeit direkt auf etwas Positives. Die Fahrt ist gerettet ohne unangenehm zu sein. Er schmeißt uns am Stadtrand raus, wir laufen zu unserem Pensionszimmer und ich knalle mich erstmal total fertig ins Bett und traue mich ein paar Stunden später in meinen Hals zu gucken: Kanllrot und vereitert. Angina, meine Freundin, dich kenne ich doch. Ich will nicht mehr abends in die Notaufnahme ich bin zu schlapp, am nächsten Tag. Das sieht nämlich nach Antibiotika aus und auch wenn die Drogerie Superpharm, an die angelsächsischen Ketten mit durchaus freiverkäuflichem Antibiotika, erinnert, mitnichten bekommt A. heraus. Also Notaufnahme – die gehört wohl bei meinen Thru-Hikes dazu. Ich schlucke, als ich 1410 NIS gebühren bezahle (380 Eus oder so überschlage ich schnell) und ich weiß nicht was mehr weh tut. Aber dafür bekomme ich eine Eins A Mitmach-Emergency-Room-Folge, mit diversen Diagnosestufen, Blutbild, Röntgen usw. . Am Ende bin ich vollends vom israelischen Gesundheitssystem überzeugt, obgleich es nie angezweifelt habe. Ach ja, Diagnose: Lungenentzündung. Haha, HustHust, Aua... Aha. 10 Tage Antibiotika. Byebye Shvil, dann wohl doch. Wir nehmen es hin, weil wir es nicht ändern können und weil es nur folgerichtig schien - nach der Story, die uns der Trail bot konnte er gar nicht am Trailhead in einem ikonographischen Bild, mit Füßen im Meer enden, sondern im Bett mit 200 Fernsehkanälen und literweise Ingwertee. Epilog Dieser Thru Attempt hatte es in sich. Wir haben alles mitgenommen was geht: Um es zu vervollständigen: Sieben Tage hingen wir Eilat um mich auszukurieren und A. Krank zu machen – meine Keime setzten sich bei ihr in die Bronchien und die Nebenhöhlen; was wiederum dazu führte, dass bis zum Schluss unklar war, ob sie überhaupt den Flieger nehmen kann – konnte sie; Der hatte aber auch drei Stunden Verspätung – das besserte zwar die Reisekasse auf, kostete aber Nerven und verpasste Anschlusszüge in Nürnberg, Fehlbuchungen mit der Bahnapp, weil diese im Buchungsvorgang abstürzte und beim Neustart mir nicht angezeigt wurde, dass meine App zwar abgestürzt sei, aber nicht der Buchungsvorgang- Doppelbuchung. Ende vom Lied war, dass wir am Montag landeten und am Dienstag gemeinsam im Wartezimmer der Ärztin saßen... sie bekam nun auch Antibiotika, ich warme Worte. Mein Konto ist erst zu Hause kollabiert – zählt das dann? Zwischendrin schlurften wir noch ein paar Tage durch Tel Aviv, an jeder Bank pausierend, die sich uns bot und guckten viel aufs Meer, die Seeluft verwöhnte unsere malträtierten Lungen – eingepackt in die sanfte Watte aus Pseudoephedrin; Es ist ja schließlich Urlaub, A.'s erster seit drei Jahren, den lässt sie sich nicht vermiesen – weil eine gute Beziehung ausmacht Dinge gemeinsam zu tun, futter ich die pinken Pillen mit, es milder immerhin die Symptome. Die Dramaturgie, der Tramödie gebietet es das Tragische mit dem Komischen zu verbinden und damit manchmal den Eindruck zu erwecken, es sei ein Horrorurlaub gewesen, das war es mitnichten. Wir hatten ein unglaubliche Zeit auf dem Trail, dem Halben. Was mir ein wenig fehlt, ist kein richtiges Ende gehabt zu haben – aber ich kommen drüber weg. Wir haben unglaublich nette Menschen kennengelernt, das Land in vielen, ausdrucksreichen Snippets, die extrem vielfältig, widersprüchlich und sehr spannend waren. Wir haben unglaublich leckeres Essen gegessen. Wir haben ein Land in seiner unglaublichen Vielfalt erfahren dürfen und wir wissen, dass uns noch etwa, zerstückelt zwar, 500 Kilometer des Israel National Trail fehlen. Und ja, die Aufmerksamen unter Euch lesen das „Wir“ richtig. A. ist angefixt, sie war es schon recht schnell, trotz dem was sie hat alles ein- und wegstecken müssen. Ich glaube mich hätte all das als erste Langstreckenwanderung eher abgeschreckt. Sie hat Bock auf mehr. Dann werden wir wohl auch auf dieser Ebenen nun gemeinsam durchs Leben laufen – sehr schön; ich freu mich drauf. Vorgestern meinte A., wenn sie dieses Jahr schon die Selbstständigkeit abgewickelt bekommt können wir schon 2021 den PCT machen – sagte ich angefixed, sie ist druff! Willkommen, meine Liebe! - - fin - -2 Punkte -
Saudoof ist...
noodles und ein anderer reagierte auf Freierfall für Thema
... Man sich vor der Tour wochenlang podcasts und Playlist zusammenstellt um in den ersten 6h mit den Kopfhörern hängen zu bleiben und das Kopfhörer-Kabel durchreisst.2 Punkte -
Saudoof ist...
tib und ein anderer reagierte auf ALF für Thema
... wenn man das Pyramidenzelt im brandenburger Sand mit Ultraleichtherigen aufbauen möchte und feststellt, dass man die Heringe auch hätte zu Hause lassen können.2 Punkte -
MYOG Nähkoffer - nützliches Zubehör und Werkzeug
mtb_squirrel reagierte auf hmpf für Thema
Je besser die Werkzeuge, desto besser das Ergebnis, daher soll hier eine kleine Sammlung von Hilfsmitteln für MYOG Projekte an der Nähmaschine entstehen. 1 Planung 1.1 Software zum Erstellen eigener Schnittmuster Zwar habe ich 13 Jahre lang Mathe-Unterricht genossen aber dennoch gehören Algebra und Geometrie nicht zu meinen Stärken. Deswegen bin ich auch Geisteswissenschaftler :D. Zum Glück gibt es Software, mit der man dieses Defizit ausgleichen kann. Leider kann ich für die Erstellung von Schnittmustern nur kostenpflichtige Software empfehlen, weil ich mit anderen Programmen keine Erfahrung habe und diese auf den Rechner im Digilab der Bibliothek verfügbar sind. Zunächst ist da SketchUp von Google. Dieses Programm ist übersichtlich und bietet sich für den Einstieg an. Es lassen sich einfache geometrische Formen einfügen, Längen und Winkel bestimmen. Es ist für MYOG Projekte mit geraden Linien vollkommen ausreichend und die erstellten Modelle lassen sich auch maßstabsgetreu ausdrucken. Wesentlich komplexer und daher auch mit mehr Möglichkeiten ausgestattet ist Rhino 3D. Auf dieses Programm hat mich @Andreas K. gebracht und bin ich nachhaltig beeindruckt. Es erfordert m.E. eine intensivere Einarbeitung, dafür lassen sich aber auf professionelle Ergebnisse erzielen. 1.2 Software zum Skalieren von Vorlagen Für viele Projekte liegen Anleitungen mitsamt Schnittmuster vor, die man getrost übernehmen kann. Der große Vorteil hierbei ist, dass bereits alles durchdacht ist und Denkfehler und Schwierigkeiten dokumentiert sind. Weiterhin hat man mit Glück jemanden zum Ansprechen bei Problemen mit der Umsetzung. Gerade bei Kleidung und Schlafsystemen gibt es unterschiedliche Größen und es lohnt sich die Vorlage zu vergrößern oder zu verkleinern. Ein hilfreiches kostenfreies Programm dazu ist Poste Razor Link zu Chip. Hiermit lassen sich Bilder in beliebiger Größe ausdrucken und eine Vorlage auf mehrere Blätter verteilen, die im Anschluss nur noch zusammengeklebt und beschnitten werden müssen. 1.3 Papiermodelle und Schnittvorlagen Nicht immer gelingt es, von einem Bild auf dem platten Bildschirm auf das fertige Projekt in 3D zu schließen. Gerade, wenn nur ein Schnittmuster vorliegt lohnt es sich Papiermodelle im Maßstab von 1:10 anzufertigen. Auf die Idee bin ich durch den Blog von @HAL23562 (Link zu plünnenkreuzer) gekommen. Ist der Schnitt dann optimiert bietet es sich an, eine Schablone herzustellen. Zum einen lässt sich schwieriges Material wie dünnes, silikonisiertes Nylon wesentlich besser schneiden und zum anderen geht die Herstellung eines zweiten Modells schneller. Wenn die Projekte etwas größer sind, wird dementsprechend mehr Pappe benötigt (falls man nicht wie @Southern Flyer alte Seekarten oder wie @wilbo 150 x 5000 cm Backpapier am Start hat). Anfangs habe ich aus runtergerockten Umzugskartons eine Patch-Work Pappe zusammengebastelt. Inzwischen gehe ich aber zum Fahrradladen um die Ecke, der hat immer riesige Versand Kartons parat und ist froh, wenn er nicht immer die Altpapiertonne stopfen muss. Alternativ war ich auch schon mal beim Möbel-Laden an den Containern und hatte ebenfalls eine riesige Auswahl. 2 Abmessung und Anzeichnen 2.1 Gerade Linien Damit die Linien auch wirklich gerade werden lohnt sich ein Besuch im Baumarkt, um folgendes zu kaufen: Trapez-Kartätsche: wird eigentlich zum Verputzen benutzt und hat eine abgeflache Kante, an der man wunderbar den Stift, den Rollschneider und den Heißschneider entlangführen kann. Ich selbst habe eine 2m lange aus Alu von Obi für 25€ und würde beim nächsten mal auch 2,50m kaufen, da gerade die Schnittkanten bei Tarps so lang sein können. Kreuzlinien-Laser: Am Anfang ein Strich und am Ende, dann den Laser angelegt und die Linie nachgezeichnet, das wars. Super praktisch. Kostenpunkt sind 10-25 €. Gibt es manchmal auch beim Discounter. Winkel: Alternativ zum Laser gibt es im Baumarkt auch zahlreiche Winkel, in verschiedenen Größen und Materialien, von denen sollte auch einer in den Einkaufswagen Neben dem unerlässlichen Zollstock komnmen weitere Messwerkzeuge hinzu: Messschieber (nützlich, um die Nähbreite abzumessen), Geo-Dreieck, 360Grad Winkelmaß (hab ich eigentlich noch nie gebraucht) , extra breiter Messschieber (damit lässt sich gut die Nahtzugabe einzeichen). 2.2 Kurven Erneut gebührt der Dank @HAL23562 der eine einfache Methode zur Anfertigung von catenary cuts veröffentlicht hat (Link zu plünnenkreuzer). Voraussetzung dafür ist eine vorhandene originalgetreue Schablone. Dazu werden noch Bleischnur, eine Wasserwaage und ein paar Pinnwand – Nadeln benötigt. 2.3 Anzeichnen Für das Anzeichnen selbst sind auch verschiedene Hilfsmittel nötig, da nicht überall die Universal Schneiderkreide (Stichwort für den Onlineshop: Schneiderkreidestift oder Kreidestift, Kosten: 3- 5 €) deutlich zu sehen ist. Gerade bei beschichteten Stoffen muss man nur einmal darüberwischen(wie es bspw. @doman bei der Anfertigung seines Kältebrücken freien Schlafsacks passiert ist) und schon ist nichts mehr zu sehen. Für kurze Linien hat sich beim mir ein Stück Seife bewährt, was mit dem Messer angespitzt auch sehr fein malt. Leider ist der Abrieb sehr hoch und die Seife wird schnell unpräzise. Wenn die Striche hinterher eh in der Naht verborgen sind, geht auch ein schmaler Edding, der hat bisher auf jeder Beschichtung gehalten. Für unbeschichtete Stoffe habe ich in verschiedenen Farben Magic Marker (Kosten: 2 -5 € pro Stück), dessen Füllung an der Luft oxidiert und damit nach einiger Zeit verschwindet. Daher sind diese nicht dafür geeignet, wenn auf die Anzeichnung nicht unmittelbar der Zuschnitt folgt. Für meinen letzten Rucksack habe ich Cordura und Nylon mit PU Beschichtung verwendet, hierbei haben sich Buntstifte aus dem Grundschul-Etui absolut bewährt. Damit der Stoff beim Anzeichen nicht verrutscht, sollte er beschwert werden. Dazu eignet sich alles Mögliche: Reissäcke, Dosen, Kissen, Einmachgläser, Unterlegscheiben M6 (Tipp von @ThomasK), 10 Kg Gewichte vom Flohmarkt (wie @wilbo sie verwendet). 3 Zuschnitt Eine der nervigsten Eigenschafften von dünnem Nylon ist das Ausfransen der Ränder (Hier sieht man, was bei unversiegelten Nähten passieren kann). Gerade, wenn der Stoff noch mehrfach verschoben oder nach dem Zuschnitt noch gelagert wird, lösen sich die Ränder auf und die Schnittkante ist nicht mehr einheitlich gerade. Der Versuch mit dem Feuerzeug, die Kanten zu versiegeln ist bei mir stets gescheitert. Wesentlich besser lässt sich mit einem einfachen Lötkolben arbeiten (gibt es auch oft im Discounter oder massenhaft auf Ebaykleinanzeigen: 10-15 €). Einfach an der Trapezkartätsche entlanggeführt ist die Kante gerade und versiegelt. Präziser und professioneller aber auch teurer ist ein Heißschneider (70-90 €) mit spezieller (20 - 30 €) Schneidespitze. Damit lässt sich auch Gurtband sehr gut versiegeln. Damit die Spitze nicht wegen der Unterlage abstumpft und die Hitze verlustfreier übertragen wird, empfiehlt sich ein spezieller Schneidefuß, der entweder für 30 Euro erworben oder mit einem U-Profil aus dem Baumarkt für 5 Euro nachgebaut werden kann (Der Dank geht für dieses Idee geht an @doman von crosshammock.com). Sofern ohne Schneidefuß gearbeitet wird, sollte eine möglichst flache Ebene untergelegt werden. Bei mir sind es einfach zwei Laminatteile vom Sperrmüll. Von @kra kam aber auch noch der Tipp Linoleum-Bodenbelag vom Bodenleger aus dem Restelager zu besorgen. Eine weitere Alternative, die @khyal im Nähkoffer hat (aber hauptsächlich Seile damit schneidet), ist eine Lötpistole mit entsprechender Seilschneidespitze. Dieses Set liegt im Preisbereich von 20-30€ und bietet gegenüber dem einfachen Lötkolben den Vorteil, Hitze auf Knopfdruck zu liefern und ergonomisch besser in der Hand zu liegen. (Ein klassischer Brennpeter wird quasi wie ein Stift geführt) Für alle anderen Stoffe lohnt sich die Anschaffung einer ordentlichen Schneider-Schere (> 20€) und eines Rollschneiders (15 -25 €)Gerade mit dem Rollschneider lassen sich Rundungen besser schneiden. Das ist zumindest mein Empfinden. Was besser geeignet ist, hängt eigentlich nur von den Skills und den Vorlieben ab. Damit die Rollschneider-Klinge scharf und das Parkett makellos bleibt, bietet sich eine Schneidematte an (ab 20 €), sonst macht das Schneiden keinen Spaß. Es sollte eine Matte mit mehrere Schichten sein, diese schont die Klinge und die Nerven. 4 Nähen 4.1 Fixierung Nachdem nun alle Teile natürlich fein säuberlich zugeschnitten sind, kommt die nächste Herausforderung: das eigentliche Nähen. Doch bevor die Nadel den Stoff durchlöchern darf müssen die einzelnen Teile aufeinander fixiert werden. Stecknadeln und Wonder Clips: Über lange Zeit haben sich Stecknadeln zum Abstecken bewährt. Sie sind günstig und universal und wenn sie exakt im 90 Grad Winkel zur Naht stecken, lässt sich auch direkt darüber nähen (auch wenn ich das nicht empfehle, da die Nähmaschine Nadel dadurch Schaden nimmt). Ein gewichtiger Nachteil ist, dass die Nadeln weitere Löcher verursachen und den Stoff unnötig schwächen, deshalb gibt es als Alternative sogenannte Wonder Clips. Mit ihnen lässt sich alles, was am Rand liegt mühelos fixieren ohne den Stoff zu beschädigt. Stecknadeln und Clips sollten in ausreichender Stückzahl vorhanden sein, für einen Quilt habe ich bspw. 50 Clips (15 €) benötigt, damit auch ja nichts verrutscht. Klebe– Stift, wenn’s mal rutschig wird: Bei glatten, rutschigen Stoffen hilft es sie vor oder beim Abstecken zusätzlich mit einem Klebestift zu fixieren. Dadurch können beide Stofflagen nicht so einfach gegeneinander verrutschen und die Maschine hat es leichter mit dem Transport. Etwas aufwendiger, dafür genauer hat auch @ULgeher einen Tramplite Klon angefertigt und eine bebilderte Anleitung geliefert. Vielfach wird bei der Buffle-Herstellung eines Daunenquilts Maler-Klebeband verwendet, um die Moskitonetz Streifen auf Position zu halten. Beispiele dazu: 03.2016 Karo Step von @Raeuberin, 02.2018 Querkammern von @bergziege, 01.2018 Karo Step von @Southern Flyer, 06.2019 Karo Step @Jonathan, 11.2019 Schlafsack mit Querkammern von @doman Deshalb sollte auch Maler Klebeband in keinem MYOG-Nähkoffer fehlen. 4.2 Maschine Nadel und Garn: Die richtige Kombination von Nadel, Faden, Stoff und Maschine ist essentiell und eine Wissenschaft für sich. Daher soll an dieser Stelle kein Ratgeber für die richtige Auswahl stehen, sondern nur auf die in diesem Forum geläufigsten Garne eingegangen werden. Als Nadeln wird stets die Microtex Variante (ab 4€ für ein 5er Paket)empfohlen (wie hier von @micha90 in seiner grandiosen Anleitung für einen Kunstfaser Quilt), da diese mit ihrer dünnen Spitze dem Stoff am wenigstens schaden. Und als Garn gibt es die Wahl zwischen einem Polyester Garn von Alterfil (4€) und einem Polyester Garn mit Baumwollkern, beim Hersteller Rasant bekannt unter dem Namen Corespun. Dieses empfiehlt der Profi Waldschneider @Andreas K. in seinen zahlrreichen, detaillierten Anleitungen zur Rucksackherstellung, weil bei Nässe der Kern aufquillt und die Nahtlöcher abdichtet. Die Anleitungen von @Andreas K. in chronologischer Reihenfolge: 08.15 Ein Rucksack mit Rollverschluss, 12.2015 Ein robuster Rucksack für Wintertouren, 07.2016 und noch ein Rucksack, 07.2016 Und noch ein Rucksack... UPDATE, 09.2016 Ein Rucksack mit Frontöffnung, 01.2018 Ein robuster großvolumiger Rucksack für Wintertouren, 01.2018 Ein Rucksack mit Frontöffnung - Finale Version Wenn man mehrere Garne zur Auswahl hat und diese sortieren will, kann man einfach wie @ThomasK (Link zum Beitrag) und @ALF (Link zum Beitrag) Nägel auf ein Brett schlagen und die Spulen daraufstecken. @doman empfiehlt, das Garn nicht offen zu lagern, um Verschmutzungen, die die Funktion einschränken zu vermeiden. Einfädler und Fadenschere: um den Faden durch das Nadelöhr zu führen braucht es eine ruhige Hand oder eine Einfädel-Hilfe. Einige Maschinen haben solch ein Teil integriert, ansonsten gibt es Nadeleinfädler, die man im Multiuse auch zum Zeckenentfernen nutzen kann, falls man mal eine Nähmaschine samt Zubehör mit auf Tour nimmt :D. Eine scharfe Fadenschere macht richtig Spaß, am Anfang habe ich entweder den integrierten Faden Abschneider oder eine Nagelschere benutzt. Seitdem ich eine Fadenschere habe, freue ich mich auf jedes Nahtende. Wichtig ist dabei, entweder eine mit ab montierbaren Klingen zum Schärfen zu kaufen oder mehrere parat zu haben. Eine stumpfe Schere macht weder beim Stoff, noch beim Faden Spaß. (Die weiße Schere war schnell stumpf und quietscht, die schwarze hält schon länger und lässt sich schleifen) Nahtauftrenner: Ebenfalls unerlässlich ist ein Nahtauftrenner, am besten gleich mehrere, denn ein stumpfer Trenner richtet mehr Schaden an, als er behebt. Nähfüße: Grundsätzlich lässt sich alles mit dem Universalfuß der Nähmaschine bewerkstelligen. Welcher Fuß eine sinnvolle Ergänzung ist und arbeitserleichternd wirkt ist abhängig von der Maschine und vom Fuß selber. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Kapper für meine Pfaff 90 gemacht (Hier ein Video zur Funktion von Bernina). Immer wieder kommt die die Frage auf (wie jüngst in diesem Thread) ob ein Obertransportfuß sinnvoll ist. Dies ist eine gute Lösung, wenn kein Geld für eine teurere Maschine mit nativen Obertransport ausgegeben werden soll. Allerdings ist es auch umständlicher damit zu arbeiten, weil er laut rattert, das Sichtfeld auf die fertige Naht versperrt und nur vorwärts nähen kann. Stichplatte: Für richtig dünne Stoffe (10D abwärts) kann sich auch eine Geradstichplatte für die Nähmaschine lohnen. Das Loch in der Platte ist genau auf den Geradstich angepasst und der Stoff wird nicht mehr in das Unterfadengehäuße hineingezogen. Leider gibt es diese nicht für jedes Modell, deswegen verweise ich erneut auf die Quilt Anleitung von @micha90, wo jene Platte empfohlen wird. Anschiebetisch: Bei langen Nähten, wie sie beim Tarp-, Rucksack- und Quiltbau des Öfteren vorkommen sollen, ist Anschiebetisch sehr nervenschonend. Hierzu benötigt es eigentlich nur eine Stichsäge und ein rechteckiges, ebenes Stück Holz vom Sperrmüll und irgendwas als Füße. Weiteres Zubehör für die Maschine: Wenn die Naht exakt werden soll kann man auch einen Seitenanschlag zur Hilfe nehmen, an dem die Stoffkante gleichmäßig entlanggeführt wird. Bei meiner Maschine ist ein Anschlag zum anschrauben mit dabei, es gibt aber auch magnetische Hilfen, die sich auf mechanischen (keine computergesteuerten) Maschinen befestigen lassen. Reinigung und Wartung: Mit der Zeit sammeln sich allerhand Flusen und Fadenreste an und verstopfen die Mechanik der Maschine, daher sollte sie regelmäßig mit einem Pinsel gereinigt werden. Dazu schraube ich mit einem passenden Schraubendreher oder einer passenden Geldmünze die Stichplatte ab und pinsele alles weg, wo ich rankomme, danach puste ich mit einem Blasebalg, der früher der Objektivreinigung diente hinterher (das mit der Druckluft ist allerdings ein umstrittenes Thema und wird oft abgeraten). Bei mechanischen Maschinen darf alle paar Nähstunden ein Tropfen Nähmaschinen Öl nicht fehlen. Einige Stoffe lassen sich auch komplett Kleben, dazu wird dann noch ein Tapetenroller oder eine Andrückrolle, sowie ein Spatel zum Verteilen des Klebers benötigt. Tipps zum Kleben von silikonisierten Stoffen finden sich hier im Forum und bei Plünnenkreuzer, für Dyneema gibt es hier im Forum auch einen Thread. Welche der gezeigten Helferlein findet ihr überflüssig und was fehlt noch in meinem Nähkoffer?1 Punkt -
Deneck- ein Pyramidenzelt für zwei Personen
bieber1 reagierte auf Christian Wagner für Thema
Ich hatte wieder Mal einen Tag frei und konnte so ein neues Pyramidenzelt realisieren. Nach dem Piton ist es dieses mal aus knapp fünf Metern Stoff, allerdings passen auch zwei Personen rein. Für den catenary cut habe ich 3 cm Durchhang gewählt, es könnte ruhig noch ein cm mehr sein. Wobei die Kante vorn im Bild so faltig steht da ich beim Zuschnitt einen Fehler gemacht habe. Die anderen Kanten sind faltenfreier. Im Gegensatz zum Piton ist der Fadenverlauf der einzelnen Stoffbahnen sehr klassisch und entspricht dem der meisten kommerziell hergestellten Pyramidenzelte- parallel zur Unterkante und senkrecht nach oben. Verschnitt gibt es bei knapp 5m Stoff so gut wie keinen, als einziges Zugeständniss deswegen gibt es eine mittige Naht zusätzlich auf einer der Schmalseiten. Die Abmessungen dürften in etwa dem alten Duomid von MLD entsprechen. Zwei Personen kommen gerade noch so unter. Es ist dann ein ein Zelt zum Schlafen, nicht unbedingt um tagelang Schlechtwetter abzuwettern. Für eine Person ist es ein Palast. LG, Christian1 Punkt -
HRP Sommer 2020
serum reagierte auf Outdoorfetischist für Thema
Da scheiden sich die Geister... Also vom reinen Gefühl her finde ich auch (frisch gewaschene und getrocknete) Baumwolle zum Schlafen am besten, aber eben aus genannten Gründen nicht so praktisch. Auf Merino schwören ja gefühlt alle, ich mag Kufa trotzdem lieber weils weniger Wasser aufnimmt, deutlich schneller trocknet, idR länger hält und weil ich persönlich das eher seidige Gefühl von Kufa lieber mag als das grob/latent kratzige der Merinowolle. Vom Geruch her finde ich entsprechend behandelte Kunstfaserklamotten der Merinowolle ebenbürtig.1 Punkt -
HRP Sommer 2020
serum reagierte auf Outdoorfetischist für Thema
Ich hatte auf dem GR10 (der ist aber natürlich nicht so viel und so lang am Stück so hoch wie der HRP) nur einen Fleece dabei (Patagonia R1) und war damit sehr happy. Ich hab aber auch selten wirklich lang im Camp rumgelungert. Wenn du das gern tun möchtest, würde ich halt einfach zusätzlich eine leichte Daunenjacke einpacken. "Untenrum" war es bei mir eine Lauftight (auch zum Schlafen) und eine Windhose zusätzlich zu einer Wandershort. Eins von beidem hätte bei mir auch gereicht, aber vermutlich würde ich doch wieder beides einpacken. Ich denke mit deiner Leggins und einer Windhose bist du gut beraten. Ich würde weniger Baumwolle mitnehmen, gerade auch für das Schlafshirt. Ich finde die wird nach einigen Tagen unangenehm speckig und unterwegs waschen ist bei Baumwolle etwas schwierig, weil sie so langsam trocknet. Ich hatte lediglich ein Kunstfaserlangarmshirt dabei (in dem ich auch geschlafen habe). Später im September war das etwas blöd, weil es nicht mehr warm genug war, um das Ding bequem mittags mal in den Bach zu halten, nass anzuziehen und fix trocken zu laufen. In den wärmeren Monaten finde ich das aber eine tolle Lösung - ob das auf dem HRP mit dem etwas weniger turbulenten Höhenprofil und der höheren Durchschnittshöhe ähnlich gut geht, weiß ich nicht. Mir hat eine kleine Powerbank (5Ah) gereicht, ich war aber auch ab und zu in Hütten. Wenn du kochen willst, überleg dir vorher, wo du Kartuschen bekommst. Ich war stoveless unterwegs, allerdings nicht restlos überzeugt von dem Ansatz (Probleme bei Volumen und Kaloriendichte der verfügbaren Nahrung).1 Punkt -
Hatte das mit auf dem Gr11: https://lighterpack.com/r/g9hu6z Die Daunenjacke war eigentlich nur deswegen gut, weil sie im Gegensatz zu allem anderen Taschen hatte. Sonst hätte es auch ein Fleece getan.1 Punkt
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Ich zitiere mal Die Artikelbeschreibung der Hyper Air: Allerdings wiegen die FroggToggs auch nur 30g mehr - und kosten einen Bruchteil. Dennoch: Schönes Projekt. Habe selbst auch schon an ein Regenjackenprojekt gedacht z.B. aus Silnylon bin aber noch nicht dazu gekommen.1 Punkt
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>es berührt mich ja immer, wenn meine Schreibe Menschen berührt...Danke dafür! Ja, faszinierend. je länger wir zusammen sind, desto mehr werden es. (ich dachte, dass nach über 13 Jahren sich umgekehrt verhält )1 Punkt
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Ich war im April 2017 dort und habe kein Essen und nichts zum Kochen mitgenommen. Würde ich wieder so machen. Weiters sollte eine kurze Hose reichen. Wenns kalt wird oder windig, dann ziehst Du die Regenhose drüber. Ebenso kannst Du das Softshell weglassen, hast ja eh Buffy und Regenjacke. Bei mir war's tagsüber warum und in der Nacht kalt. Da passt dein Cumulus 300 und Bivy sehr gut. Hier bei Bedarf meine Liste von damals: KLICK Aja, und Dein Rucksack ist groß und schwer .1 Punkt
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Ich gehe 14 Tage eher als du und habe jetzt nicht genau drüber geschaut, aber du brauchst keine 2 Shirts und ein Longsleeve und auch keine 500g Softshell. Liebe ne 100g Windjacke dazu1 Punkt
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Es ist ein grosser Jammer, dass DCF Schweissmaschinen nicht allgemein zugänglich herumstehen und selbst offensichtlich sehr begabte Schneidermeister wie Herr einar46 sich mit Klebeband behelfen müssen. Ich denke, es gibt solche Maschinen in Europa z.B. bei Black Yak in München, in deren Entwicklungsabteilung. Ich zweifle jedoch an deren Bereitschaft, diese zur Verfügung zu stellen. Schweissnähte sind eben dicht ohne Zusätze und das DCF wird nicht durch Nadeln geschwächt. Damit könnte man stabileres DCF im Schulter- und Armbereich verwenden, seitlich unter den Armen aber leichtes. Natürlich müsste man ausprobieren, ob sich unterschiedliche DCF Versionen gut zusammen schweissen lassen. Hightail Designs in den sonnigen USA sagen jedenfalls, sie hätten 6 Stunden Arbeit an einer DCF Jacke, aber soweit ich es erkennen kann, wird die Jacke genäht: https://hightaildesigns.com/products/flagship-shell und dann die Nähte mit Tape gedichtet.1 Punkt
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An den Innenseiten der Handgelenke kommt es bei mir meistens durch. Beim Paddels verschließe ich diese Lücke mit solchen Neopren Bündchen: http://www.sup-koeln.de/wassersportbekleidung/neopren/handgelenk-buendchen-neopren/a-273/ Sowas kann man sich auch relativ einfach und vor allem leichter, selber machen. Zum Wandern wollte ich das mal testen, habe es aber immer wieder vergessen ... VG. -wilbo-1 Punkt
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Aber hallo! Das ist mehr als hilfreich. Vielen Danke dafür! Passt wirklich perfekt, weil ich Ende dieses Jahres auch noch den Rheinsteig im Blick hatte1 Punkt
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Kleinere Kammern halten die Daune dort wo sie sein soll. Wenn ich eine 20 cm breite Kammer in der Mitte nochmal mit einem Steg teile, bleibt die Daunenmenge zwar gleich aber Daune kann sich weniger bewegen. Das ist bei einer satt gefüllten Kammer natürlich überflüssig, doch bei grenzwertig gefüllten Kammern oder etwas weniger starker Bauschkraft wird die Verteilung der Daune leicht ungleichmäßig. Hier habe ich mir dazu so meine Gedanken gemacht ... https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/2049-pimp-my-comforter-cumulus-l500-l430-m400-m350/?do=findComment&comment=145315 VG. -wilbo-1 Punkt
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Quilt für kurze Isomatte
wilbo reagierte auf Andreas K. für Thema
@wilboIch hatte kurzzeitig einen 30F, wohl einer der ersten Modelle aus Chinaproduktion mit hydrophober Daune. Der Sack war insgesamt sehr platt und die Kammern zu lasch gefüllt.1 Punkt -
MYOG Nähkoffer - nützliches Zubehör und Werkzeug
questor reagierte auf Andreas K. für Thema
Kann ich dir in 9 Werktagen sagen. Habe gestern meine Maschine zum Kundendienst gegeben und lasse gleich die Birne auf LED wechseln.1 Punkt -
och hab auch schon so einiges altes zu neuem verwurstet. aus dem innenfutter einer regenjacke und einer handvoll styroporkugeln (aus mutterns sitzsack gemoppst^^) habe ich ein ultralight-kamerakissen genäht. so eins, welches man als stativ-ersatz benutzen kann. und wenn nicht dafür, dann ist es auch mal ein gutes, kleines kopfkissen. aus ikea-frakta-taschen habe ich bereits 2 rucksäcke genäht.die schon bestimmt 2 oder 3 jahre alt und noch in benutzung sind. aus einem ollen rucksack-rain-cover wurde eine fahradtasche für die spiegelreflexkamera, die ich am oberrohr mit klettband anbringen kann. erst kürzlich habe ich 3 zelte über kleinanzeigen geschenkt bekommen. die habe ich komplett auseinander geschnitten und die so erhaltenen pu-beschichteten stoffteile in einen schönen ul-rucksack verwandelt, der grad mal um die 200g wiegt. das ist soviel stoff, da kann ich noch 5 rucksäcke und anderen kram draus basteln^^ aus dem quitischig gelben nylon-inner der eben erwähnten geschenkten zelte werde ich mir demnächst noch einen windbreaker fürs radfahren nähen. den zeltboden und einen teil des 2. innenzeltes habe ich in einen bivy verwandelt. nicht ultralight, aber funktional. absolut dichter boden und das nylon ist winddicht, aber atmungsaktiv. bei einem der zelte ist das pu-beschichtete aussenzelt einseitig silber und auf der anderen seite in einem dunklen blau. mal schauen ob ich den stoff nicht irgendwie in einer art windurchlässigen 'sturm-regen-sonnen-schirm' verwursten kann... just for fun aus ollen katzenfutterdosen irgendwelche catstoves zu basteln ist eh obligatorisch wenn man sich mit ultralight beschäftigt^^ fürs aquarium habe ich die fassung und das leuchtmittel einer pll-lampe, die ich noch aus zeiten der pflanzenzucht liegen hatte, eine lampe gebastelt die jetzt überm aquarium hängt. aus einem stück fotokarton eine umfassung gefaltet und getackert, um das licht komplett nach unten zu richten. edit: wo ich grad oben was von der plastikdose quark lese... die ollen krautsalatdosen und 1kilo-eimer verwende ich fürs geocachen. wo kein krautsalatsaft rauslaufen soll, kommt da draussen als geocache auch kein wasser rein. die sind auch top geeignet, wenn ich mir irgendwo fische fürs aquarium abhole. oder daheim irgendwie kurzfristig fische darin 'parken' muss. aufgebrauchte quetsch-yoghurt-faltflaschen, caprisonne usw von den blagen werden auch für touren um öl, spiritus oder andere flüssigkeit zu transportieren weiterbenutzt bis sie auseinanderfallen. im ersten post stand grob gesagt irgendwas über inspirationen zu neuen upcycling-projekten. ich machs mittlerweile so, wenn ich was (neues) brauche, guck ich ob ichs irgendwie selber machen kann. wenn ja, kann ich das aus bereits gebrauchten gegenständen bauen? falls nein, kann ich das in erforderlicher qualität gebraucht kaufen? und wenn es irgendwie gar nicht geht, kaufe ich auch neu. aber mittlerweile ist das echt wenig was ich mir nagelneu anschaffe.1 Punkt
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Falls noch nicht bekannt: da gäbe es noch https://www.refuges.info/ mit Fokus auf Frankreich, aber auch ein bisschen für angrenzende Gebirge. Ist meine Haupt-Infoquelle für die Vogesen. http://www.tourenwelt.info/huettenliste/huettenliste.php: nach meiner bisherigen Erfahrung nicht ganz so umfangreich, aber als Ergänzung kann es ja nicht schaden.1 Punkt
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Exakte Koordinaten und Bilder aller Schutzhütten (teilweise auch Quellen) auf einigen wenigen Fernwanderwegen wie Westweg, Rheinsteig... findet man auch bei Soulboy im Blog hier1 Punkt
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Das eigene Ultralight, Vernunft und Unvernunft
Mittagsfrost reagierte auf Fabian. für Thema
Ich handhabe das momentan ein wenig anders: Dinge, die ich gerne hätte, schreibe ich mir erstmal auf eine Liste. Erfahrungsgemäß ist nach kurzer Zeit dann schon die erste Euphorie verflogen und ich versuche ebenfalls etwas rationaler an die Sache ranzugehen. Dann stelle ich mir ähnliche Fragen wie @wilbo. Meistens erledigen sich die meisten Dinge dadurch, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis einfach nicht stimmt. Anschaffungsüberlegungen wie die für einen dicken Winterschlafsack von Cumulus, der mich 500€ kosten würde o.Ä. verwerfe ich dann glücklicherweise doch wieder recht schnell, da ich die Ausrüstung teilweise nicht so nutzen würde, dass es die Anschaffung rechtfertigt.1 Punkt -
nutze für flüssiges wie öl oder auch spritus, waschbenzin usw. entweder diese kleinen yoghurt-quetschbeutel mit 100ml, manchmal auch in 75ml, je nach marke. diese 330ml caprisonne-faltflaschen sind auch gut. oder die kleinen meridol-fläschchen, wenn der behälter etwas stabiler sein muss.1 Punkt
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MYOG Nähkoffer - nützliches Zubehör und Werkzeug
Wanderfalke reagierte auf ThomasK für Thema
Ich nehme Leitz-Zeitschriftenhalter aus Karton: Waren vom Büro noch übrige. Sind nicht sehr übersichtlich -> alles auskippen auf den Tisch, aussuchen und wieder reinwerfen. Ein kleiner Nachtrag zu Deinem Nähtisch. Ich hab das so gelöst: Nähtisch: und mit einem Griff Freiarm: Danke für den Tipp mit dem Fliesenlaser. Meiner hat bei 3m etwa eine Abweichung von 3 mm (= 0,1 %). Ist das i.O.?1 Punkt -
Lange war ich auf der Suche nach guter Schneiderkreide. Mit den quadratischen Dingern von Prym wurde ich nie so richtig warm, und auch nicht mit "Trickmarkern" und dergleichen. Für Tarps und Rücksäcke verwende ich die unterschiedlichsten Eddings (gerne bei schwarzem Material auch weiss). Anzeichnen idealierweise von innen oder in der Saumzugabe. Nun habe ich bei Aliexpress aber einen guten Stift gefunden. Die Minen sind schmal und aus einem seifigen Material, welches gut sichtbar ist und doch leicht auswaschbar ist. Die Linien sind auch ohne Schärfen schmal genug (Beispiel hier auf DxG): https://de.aliexpress.com/item/32969268997.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.20654c4debJSEv Ist vielleicht auf was für den Koffer?1 Punkt
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MYOG Nähkoffer - nützliches Zubehör und Werkzeug
Red.Green.Blue reagierte auf doman für Thema
Danke, das sind in der Tat viele wertvolle Tipps - und das ist eine Menge Arbeit, die du dir mit der Zusammenstellung gemacht hast. Was mir in der Auflistung noch fehlt, sind eigentlich nur noch Nahttrenner - wohlweislich im Plural angegeben, denn das sind Verschleißteile, die man öfter mal auswechseln sollte. Nichts ist nerviger als die (ohnehin ärgerliche, aber eben auch unvermeidliche) Auftrennarbeit mit einem stumpfen Werkzeug zu erledigen. Ich habe mir gerade wieder 50 Stück geleistet. Einen Tipp hätte ich für @ALF und @ThomasK: Überlegt euch, ob ihr euer Garn wirklich offen lagern wollt. Garn ist ein Staubfänger par excellence und alle anhaftenden Partikel finden bei Benutzung unweigerlich den Weg ins Innere der Maschine. Ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung von Garnqualität ist, wie gut es entstaubt ist. Da hat Gütermann die Nase ganz weit vorn.1 Punkt -
MYOG Nähkoffer - nützliches Zubehör und Werkzeug
Red.Green.Blue reagierte auf wilbo für Thema
Als Untergrund zum Heißschneiden nehme ich MDF, HDF und 1 m dünnes Alublech. Der Ali Heißscheinder: https://de.aliexpress.com/item/32672505213.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.27424c4dzDskYP HDF Platten findet man in der richtigen Länge als Schrankrückwände. Die verwende ich gerne als Auflagefixierung beim Kleben. Für einen rechten Winkel hole ich meine (inzwischen neue) Ikea* Bodenmatte raus. Da kann ich prima ein langes Lineal anlegen und gleich schneiden. Dabei sind die 10 kg Gewichte vom Flohmarkt übrigens Gold wert! *Aufgrund einer rutschhemmenden Seite liegt die Fläche selbst auf Silnylon gut fixiert, ohne zu verrutschen. Zum Kleben von Nylon eine Tapetenrolle. Für DCF braucht man aber was Festeres. Und ein begrenztes Maß an kreativem Chaos ... ... was aber leider schnell umkippen kann. VG. -wilbo-1 Punkt -
Ein klasse Material für ne Schneidmatte ist ein Stück Linoleumbodenbelag. Unverwüstlich, schnittfest, nicht ganz glatt und beim Bodenleger für einen schmalen Betrag als Restposten erhältlich. Und dick genug, um bei Bedarf den Stoff vor dem anzeichnen/schneiden darauf festzupinnen. Und wenn nötig in (fast) allen Größen...1 Punkt
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Ja gibt es. Ich habe jetzt mehrere Versuche, Touren sowohl Solo bis hin zur Großgruppe von 12 Personen gemacht. Das Ergebnis ist, der Windfang ist das entscheidenste. Wir haben Wattepads bei 6-8 Grad ausprobiert, ohne Windfang war die Brenndauer bei 4g schweren getränkten Pads 2:50 Minuten. Bei Wattepads in die umgedreht Oberseite des "Dosentrangia" waren es um die 8 Minuten. Ohne Windfang brauchte meine Toaks (500ml) 3 Pads um kaltes Wasser zum Kochen zu bringen in ca. 7 Minuten. Im Dosentrangia reichte 1 Pad für Trinkwarmen Tee mit aufsteigenden Bläschen, 2 Pads brachten es zum Kochen. Für längeres Kochen haben wir jetzt "Zunderstäbchen"[Ausdruck meines Sohnes, weil er damit Feuermachen lernte] (Tampons) eingetaucht. Die brannten im Durchschnitt 14 Minuten und hatten mehr Hitze. Wasser war ca. 38 Sekunden schneller gekocht. Liebe Grüße Timm Die längere Kochzeit vermute ich liegt an der sauersoffärmeren Verbrennung. Das muss ich noch testen.1 Punkt
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Saudoof ist...
Heino reagierte auf Omorotschka für Thema
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... wenn man in der Bahn sitzend, seinen Reisepartner fragt, welches der beiden Zelte er denn eingepackt hat und der einen nur fragend anblickt ...1 Punkt
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Wenn man beim Baden seine Luma zum " Ruhen " verwendet , und sie nach einem kurze besuch eines " Busches " vom winde verweht ist. Wieder gefunden !1 Punkt
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Saudoof ist...
bansaim reagierte auf LAUFBURSCHE für Thema
@methwurst @roli oder wenn man Vodka und Spiritus dabei hat, dafür identische Flaschen nutzt , dummerweise Spiritus säuft und das noch nicht mal merkt. Leider selber passiert1 Punkt -
Wer kommt überhaupt von Heavy?
Painhunter reagierte auf Erbswurst für Thema
Ich schrieb ja bereits: Du kennst das Zeug nur von Fotos! Hast irgendwas aufgeschnappt! Selbst nie dazu gehört. Die Erbswurst war das Standardfutter des Urwandervogel, Du Hilfskraft! Wenn ich Zeit dafür habe, komme ich zu einem UL Treffen in Berlin irgendwann, bringe Dir das Zeug mit, Du wirst es persönlich nachwiegen und hier im UL Forum einen Faden darüber schreiben, dass Du keine Ahnung hast von den Sachen, an denen Du wissenschaftlich geforscht hast!1 Punkt