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Ultraleicht Trekking

Rangliste

Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 05.03.2019 in allen Bereichen

  1. Irgendwie scheint bei mir momentan Bastelzeit zu sein: Da ich als Alternative zu meinem MYOG-Alu-Cone für meine MYOG-Doppelwandbrenner noch ein sehr leichtes Kocherkreuz haben wollte, um dies eventuell mit der Toaks Titanfolie als superleichtes Kochsystem zu kombinieren, habe ich aus einigen 0,5 mm Alublechresten etwas gebastelt: Das Kreuz ist zusammensteckbar und tatsächlich sehr stabil und wiegt 2g. Hier in Kombination mit meinem 750ml Titankettle...gleichmäßiges Flamenbild. Die Flamen schlagen nicht über den Rand. Ähnlich bei meiner 450ml Titantasse..nur ein wenig am Rand der Tasse ein Überschlagen der Flame zu sehen.. Zur Hilfe und zum Herausfinden der Kochermaße fertigte ich eine zusammensteckbare Pappschablone an, deren Maße ich auf das Alublech übertrug.. Zusammen mit bspw. meiner 450ml Titantasse, der Toaks Titanfolie, einem Silikonbackofenmattendeckel (Doppelnutzen als Topflappen), dem Brenner und dem Kreuz ergebn sich folgende Werte: Brenner: 6g Kreuz: 2g Titanfolie: 16g Backofenmattendeckel: 7g Titantasse 450ml: 66g Gesamtsumme: 98g Nicht schlecht für ein ganzes Kochsystem! Unter 100g... die Konstellation werde ich allerdings nur im Sommer verwenden. :D
    8 Punkte
  2. mtp

    12 Overnighter im Jahr 2019

    Hier einige Bilder vom Overnighter #2 am Wochenende, bzw. eigentlich dem Test meines neuen Montane Ultra Alpine 38 + 5. Ski im Tal für ein Tragestück am Rucksack befestigen -> passt! Dann wollte ich rauf zu einem mir bekannten Platz auf etwa 1000m, der sich jedoch durch den vielen Schnee als ziemlich uneben, und von Mist von den Bäumen umgeben herausstellte. Daher improvisierte ich in der Dunkelheit, um eine ebene Stelle zu finden - die, wie sich wiederum bei Tageslicht am Morgen herausstellte, sehr nahe bei einer Schleife der dort verlaufenden Loipe lag. Nächstesmal geh ich besser gleich wieder höher rauf, wo sich leichter ein Platz findet (ausserdem habe ich zwischen den hohen Bäumen nachts immer die Paranoia, dass einer umfallen könnte... und den Schnee finde ich derzeit weiter oben auch schöner). Das Wetter war feucht bis nasskalt bei 0°C, mit leichtem Nieselregen und nachts auch mal etwas stärkerem Regen. Das hieß aber zumindest gute Bedingungen für den Test, denn alles Zeugs wurde einigermaßen nass. Der Kufa-Schlafsack war da schon eine feine Sache, und der Rucksack hielt dicht und war innen trocken. Mein Fazit zum Rucksack: Super Tragekomfort (und gute Bewegungsfreiheit), auch bei der Abfahrt. Das Material wirkt sehr robust und dürfte ausreichend wasserdicht sein. Ausreichendes und sehr variables Volumen (mehr als bei meinem bisherigen Rucksack, nur die Öffnung des Rolltops ist enger, etwa gleichgroß wie bei meinem Virga 26), bei einem vergleichsweise geringen Gewicht von 621g. Die Kompressionsgurte erwiesen sich als sehr vielseitige und robuste Befestigungsriemen (im konkreten Fall für Schaufel, Ski und Helm für die Abfahrt).
    6 Punkte
  3. Matzo

    Welche Handschuhe bei Nass-Kalt?

    Ich habe neben Baumarkt-Kletterhandschuhen, für Zwiebellagen auch Decathlon Fleece- und Kunstseidehandschuhe dabei, plus MYOG Fäustlinge gegen Regen und Wind. Aus der ExTex Restekiste, angeblich atmungsaktives 2,5-Lagendings, seamsealed, 16g beide. Die müssen sich aber im Ernstfall erst noch beweisen.
    4 Punkte
  4. wilbo

    Drei Hot Tents im Vergleich

    Da ich das Thema co2 nicht unwichtig finde, poste ich meinen kleinen Erfahrungsbreicht mal doppelt. ... Ich hatte mein altes Shangri-la-4, gerade frisch mit snowflaps ausgestattet. Darin wurde ein tube-stove angeheizt, der über Nacht möglichst lange brennen sollte. Also wurde die Verbrennung soweit wie möglich reduziert. So schlummerte ich sanft vor mich hin, bis ich nach einem Stündchen bemerkte, dass die brennende Kerze Schwierigkeiten mit ihrer Flamme hatte. In wiederkehrenden Abständen wurde die Flamme kurz kleiner, um dann wieder normal weiter zu brennen. Das machte mich schon etwas stutzig. Als ich dann zum Pullern raus musste, bemerkte ich wie sich beim Öffnen des Eingangs das Flammenbild schlagartig erholte. Es dauerte eine Weile, bis ich raffte, was da passiert war. Das andere mal war in einem sehr kleinen shelter. de.aliexpress.com/item/Ultrale…-outdoor/32840464780.html Da passte ich gerade mal so knasch rein. Dementsprechend gering war das Raumvolumen. Erschwerend kam hinzu, dass die Toplüfter nicht gerade groß waren und der abrutschende Schnee das Zelt langsam rundum abdichtete. Ich muss zugeben, dass ich mir nicht besonders große Sorgen gemacht hatte, da das Zelt an den Längsseiten relativ hoch geschnitten ist. Als ich am nächsten Morgen mit heftigen Kopfschmerzen aufgewacht bin, konnte ich das Phänomen zuerst nicht einordnen und hatte den abendlichen Absacker in Verdacht. Da es aber allen Anderen blendend ging, dämmerte es mir... Allein durch meine Atemluft hatte ich in dem kleinen shelter den co2 Wert so stark anheben können, dass es zu einer leichten Vergiftung kam. Ich brauche nicht zwingend einen richtigen Bodenlüfter, aber irgendwas lebenserhaltendes habe ich mir seitdem immer improvisiert. VG. -wilbo-
    4 Punkte
  5. Cyco2

    Vorstellungsthread

    Hallo zusammen, lese hier auch schon seit ein paar Wochen mit und habe mich nun auch hier angemeldet. Zu meiner Person: bin 32 Jahre alt, komme aus Düsseldorf, bin total unsportlich und habe mit Trekking bisher noch keine Berührungspunkte. Also: was mache ich hier? Dafür zitiere ich mich mal selbst aus dem Nachbarforum: Ich habe mich für den FR Classic dieses Jahr angemeldetWarum habe ich das gemacht? Ich möchte ehrlich sein und nichts schön reden. Bin so ziemlich der unsportlichste und unfitteste Mensch den ich kenne... Das mein ich durchaus Ernst!!! In meiner Jugend sah das ganze noch anders aus. 5-7 Mal die Woche Training, 5. Platz bei der deutschen Meisterschaft im Wildwasser Abfahrtsrennen, etc. Ich vermute mal, dass das ganze mir dann aber damals zu viel wurde und ich deswegen dem Sport die letzten 15 Jahre den Rücken zu gewendet habe... Habe meiner Freundin allerdings versprochen mit Sport anzufangen (sie ist mehr als fit ). Da ich aber ein Motivationsproblem habe, dachte ich mir, dass ich ein Ziel brauche. Daher die Anmeldung... Zudem finde ich das ganze Thema Trekking etc. mehr als spannend und möchte auch wieder mehr Zeit draußen verbringen! Hier im Forum erhoffe ich mir nützliche Tips für meine geplante Reise zu finden. Habe schon viel in Erfahrung bringen können, aber es haben sich auf viele Fragezeichen in meinem Kopf gebildet... Ich weiß, dass der Fjällräven Classic für viele hier wahrscheinlich niemals in Frage kommen würde, aber ich dachte für mich, dass es ein guter Einstieg in den Sport sei. Für den Einstieg quasi etwas behüteter durch Mutter Natur laufen Viele Grüße an alle!
    3 Punkte
  6. Ich bin letztes Jahr München—Venedig gelaufen, mit Höhenangst. Und es ging ganz gut... Ich will Dir hier nicht gut zureden und sagen "lauf los, das gibt sich mit der Zeit und der Erfahrung"—aber so war es tatsächlich bei mir. Höhenangst ist was sehr individuelles und da Tipps zu geben ist schwierig. Ich hatte höchsten Respekt vor der Route und Stellen wie der Friesenbergscharte, Nives-Scharte etc. pp.—und war bei diesen Passagen _sehr_ langsam unterwegs, aber konnte am Ende doch alles meistern. Am gefährlichsten empfand ich eher die Straßen in Italien, die man teilweise entlanglaufen muss. Aber letztendlich: Du kannst (und solltest) in Deiner Planung relativ flexibel sein. Unter Umständen ist das Wetter eh so schlecht, dass die Friesenbergscharte etc. zum jeweiligen Tag keine Option sind und Du die eh umgehen musst. Ausweichstrecken gibt es eigentlich immer—wenn auch teilweise eben nicht so schön (oder n Stück mit Bus—wir konnten wegen Gewitter den Schiara-Klettersteig z.B. nicht machen). Wir haben einige Leute auf der Strecke getroffen, die die "Schisser-Variante" gelaufen sind: alle waren glücklich und keiner war jetzt deswegen schlecht gelaunt oder hatte das Gefühl was verpasst zu haben. Die Berge und das Fernwandern an sich sind geil genug—wenn Du keine Lust auf Stahlseile hast, glaub mir, ich kann das gut verstehen—und das ist völlig OK. "Fear of missing out" ist bei sowas auf keinen Fall angebracht
    3 Punkte
  7. Da hab ich öfter mal einen über
    3 Punkte
  8. Matzo

    12 Overnighter im Jahr 2019

    Ganz knapp noch im Februar. Für ne Wanderung war keine Zeit, aber Wald, See und frische Luft war vorhanden. Billig-Tarp hat sich im Regen nicht merklich gedehnt. Essstäbchen-Heringe haben gut gehalten. War aber auch optimaler Boden und wenig Wind. Bei ca. 5°C in der Nacht hab ich im Quiltö nicht gefrohren (inkl. KuFa-Isojacke und Merino-Longjohns), auch eifriges herumwurschteln war problemlos ohne kalten Hintern möglich. Lag aber vielleicht auch am Hunka XL, der noch ein paar Grad gebracht hat. In diesem Scenario keinerlei Kondensbildung. Das Auseinanderdriften der einzelnen Bettbestandteile war auch erfolgreich eingedämmt. Größte Bedenken im Vorfeld waren Astbruch und Wildschweine. Danke für den Ansporn und die tollen Fotos.
    3 Punkte
  9. Februar Nr. 2 Überhaupt gar nicht ultraleicht, aber sehr sehr entspannt! Mehr Bilder hier! mfg der Ray
    3 Punkte
  10. Hallo Leute Wie haltet ihr eure Hände warm und trocken? Welche Handschuhe könnt ihr bei nass-kaltem Wetter empfehlen? Hat jemand Erfahrung mit den Zpacks Rain Mitts? Oder auch eine UL Alternative? Aktuelles Setup bei mir: Nachts: Als Seitenschläfer benutze ich meine Ersatz Merino Socken wie Fäustlinge über die Hände. Tags: dünne Merino Handschuhe von Icebreaker (Quantum) ... VT wärmen auch etwas wenn sie nass sind.  Wind: Hestra Nimbus Windstopper
    2 Punkte
  11. Hallo zusammen, ich benutze ganz dünne, leichte Handschuhe von Ziener, 37g. Dazu als Überhandschuhe Latex-/ Plastikhandschuhe aus dem 10-er Pack von Hagebau. Wiegen dann auch nur rund 11 Gramm = super billig, 100% wasserdicht, zusätzliche Isolation, geringstes Packmaß. Macht 2 Schichten mit 48 Gramm und Potential bis von mir geschätzten +- 3 Grad (Stöcke in den Händen beim Laufen). Was ich befürchte: andere Lösungen sind möglicher Weise teuer oder undicht oder schwer oder voluminös. Was ich weiß: diese Lösung ist 100% dicht, leicht, billig. So long DonCamino
    2 Punkte
  12. DonCamino

    Bettwanzen Caminos

    Hi Kermit, auf bislang 4.000 km Caminos in Spanien und Portugal hatte ich 1x Bettwanzen, in Santiago in der Privatunterkunft einer alten Dame. War sowohl mit Quilt als auch mit Schlafsack unterwegs und habe mich nie „geschützt“. Gehe Ende Mai wieder für 4 Wochen. Würde dieses Problem einfach vergessen / ausblenden. So long und Buen Camino DonCamino
    2 Punkte
  13. wie hast du das Alublech denn bearbeitet? Kann das mit einer Blechschere geschnitten werden, oder kann man es anreißen und dann brechen?
    2 Punkte
  14. OT: ich auch, solange ich es nicht bearbeiten muss.
    2 Punkte
  15. https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_2?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&url=search-alias%3Daps&field-keywords=Showa+281 Showa produziert rustikales Zeugs. In der Fischereiindustrie werden die Handschuhe gerne genutzt. Als Wärmehandschuh nehme ich gerne "Lobster" aus Wolle, 80 g. https://www.ebay.de/itm/ORIGINAL-SCHWEIZ-ARMEE-HANDSCHUHE-FINGERHANDSCHUHE-GRAU-KALTESCHUTZ-WINTER-WOLLE/401463805654 In einem Fäustling wärmen sich die Finger gegenseitig und der extra Zeigefinger hilft, um schnell mal was zu fummeln. Wolle ist als Material toll, da man es feucht gut am Körper tocknen kann. Gegen Wind und Regen verwende ich die Tuff Bags von Extremities, 80 g. https://www.amazon.de/Extremities-Tuff-Bags-M-Black/dp/B001172PCC/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1551777115&sr=8-4&keywords=überhandschuh Da habe ich am ladderlock zusätzlich ein Zunsel angebracht, sodass man sich die Handschuhe, mit Handschuhen auch wieder ausziehen kann. VG. -wilbo-
    2 Punkte
  16. Genau !!! Funktioniert auch sei Jahren gut . Hat einen im Durchmesser kleineren , aber in der Tiefe längeren Brennraum , als die Öfen von Andreas . Kochen kann man auch auf dieser Ofengröße. Hier gab es Lachs zum Frühstück.
    2 Punkte
  17. MapOut wäre auch meine Empfehlung. Route planen und zeichnen. Und dann so bewusst wandern, dass man evtl. Abweichungen auch nachher noch weiß und den gezeichneten Track entsprechend anpassen kann Früher hatte ich manchmal einen kleinen GPS-Datalogger (ohne Display, i-Blue 747A+) dabei, der mit den guten alten Nokia-Akkus läuft, und (wenn ich mich recht erinnere) so um die 20h Aufzeichnung mit einem Akku schafft. Inzwischen spar ich mir das Aufzeichnen, stattdessen wie gesagt Planung mit MapOut und darin gezeichnete Route. Für kurze Touren und/oder mit größerer Powerbank kann MapOut aber natürlich auch aufzeichnen.
    2 Punkte
  18. Habe vieles ausprobiert: Doppelte "starke" Wabenfolie geeht ein paar mal... Rollen - nicht falten. Und nicht zu sehr verdichten. Also am besten Außen am Rucksack aufbewahren. Besser Titan, wie schon erwähnt, was man von Toaks für 12..14 € bekommt (18 Gramm). Ich bin jetzt von Titan auf DIY Federstahl (0,15 mm Stärke) umgestiegen, da ich wg. Hobos höheren Windschutz brauchte. Bin jetzt irgendwo bei 30 cm Höhe und 60 Gramm. Dafür ist das Zeug quasi unzerstörbar bzw. wirkt aktuell so (Auch das teure Titan ist mir nach ca. 50 mal nutzen an manchen Stellen eingerissen.) und steht viel strammer als alles andere was ich bisher getestet habe (u.a. Sauna-Alufolie, die schon einiges steifer ist).
    2 Punkte
  19. Mit meiner Tour wollte ich - neben dem Genuss der Landschaft und der Freude am Draußen-Sein in diesem schneereichen Winter - auch einiges herausfinden. Zunächst war da die Idee des Hot Tents aus DCF, von der ich nicht wusste, ob sie überhaupt funktioniert. Ein solches Zelt gibt es meines Wissens nach bisher noch nicht und es hätte ja durchaus sein können, dass das Konzept nicht aufgeht - beispielsweise, weil die Klebeverbindungen der Hitze nicht standhalten. Von einem meiner anderen Hot Tents weiß ich, dass die Temperaturen im First an die 70°C betragen können. Dass die Klebeverbindungen diese Temperatur problemlos aushalten, weiß ich erst jetzt. Das Zelt wird durch die Hitze richtig schön aufgepustet. Zu den Dimensionen der Hütte muss ich noch sagen: je größer je besser! Meine finanzielle Schmerzgrenze lag bei 7 m DCF, die bei Extremtextil momentan für 230 € zu haben sind. Das Zelt wird deshalb bei einer Kantenlänge von 220 cm (zum Glück habe ich deinen Rat beherzigtigt, @Omorotschka) nur 167 cm hoch und ich kann nicht darin stehen. Mit 10 m Material wäre es 2 m hoch und nur 50 g schwerer geworden. Aber irgendwann ist eben finanziell Schluss. Da ich den großen Seek Outside Titanium Stove habe, wurde es darin phasenweise auch sehr heiß. Mal sehen, irgendwann besorge ich mir vielleicht noch den Cub, der wiegt noch mal ein halbes Kilo weniger und passt größenmäßig besser. Die täglich Routine beim Lagerbau sah folgendermaßen aus: Zunächst Holz sägen, dann zerkleinern, dann den Ofen anfeuern. Dabei habe ich auf alle Bushcraft-Spielereien mit Feuerstahl und Zunder verzichtet und statt dessen die Brachialmethode Flammenwerfer gewählt. Warum? Um 2 Liter Schnee zu schmelzen braucht man bei zweistelligen Minusgraden von Zustand A bis Zustand B einschließlich der Holzvorbereitung knapp 2 Stunden. Diese Zeit wollte ich nicht noch verlängern durch das langsame Aufpäppeln des Feuers. Auf diese Weise habe ich für 7 Mal Feuer machen 50 g Gas verbraucht. Insgesamt bleibt aber doch recht wenig Zeit, um im Zelt Platz zu nehmen und sich richtig durchzuwärmen. Aber für diese kurzen Intervalle ist man in der Kälte doch sehr dankbar. Bei mir kam das Glück mit dem Wetter dazu und ich konnte immer trockene Sachen einpacken. Ob das bei Schmuddelwetter auch funktioniert, werde ich austesten. Ein weiterer Aspekt der Tor war das Übernachten in der Hängematte. Wie hoch kann man hängen? Ursprünglich wollte ich bis zum Schachenhaus aufsteigen (unterhalb der Mitte der Rauchwolke), bin aber des erkennbar spärlichen Baumbestandes wegen doch an besagtem Platz geblieben. Zum Aufspannen blieben am Ende eine Baumruine und ein Weihnachtsbaum, den ich nur deshalb nutzen konnte, weil ich ihn mit einer Tarpschnur an einem benachbarten Jungbaum gegengelagert hatte. Mit einer normalen Bananenhängematte wäre aber auch das schwierig geworden. Wie auch bei Übernachtung 1 zeigte die Cross Hammock, dass sie einer Gathered End-Hängematte relativ überlegen ist, weil man kürzere Baumabstände nutzen kann. Die letzte Übernachtung unterhalb der Partenachalm war lagertechnisch dann noch mal ein purer Genuss, weil Zelt und Hängplatz dicht beieinander liegen konnten. Mein Fazit dieser Tour: Viel gelernt und noch mehr Spaß gehabt! Abschließend noch zwei Bilder von den Flops and Fails: Das Ali-Messer verlor beim Batoning seine Mircata-Griffschalen, blieb aber aufgrund der Full Tang-Bauweise benutzbar. Inzwischen habe ich die Hohlniete gegen Vollniete ausgetauscht. Die gebrochene Bindung der MSR-Lightning-Ascent-Schneeschuhe ließ sich nur kurzfristig reparieren und ging genau am kritischsten Punkt des Steilabstiegs endgültig kaputt. Wo kriege ich nur dafür Ersatz her - bisher nichts gefunden... Siehe auch: Teil 1: Das Equipment hier. Teil 2: Die Strecke hier.
    1 Punkt
  20. Guten Morgen, ich plane den kompletten August unterwegs zu sein und möchte gerne 500 - 600 Kilometer fortlaufend unterwegs sein. Angedacht ist im Moment München - Venedig, allerdings in einer etwas abgeschwächten Variante. Da ich Höhenangst habe, traue ich mir Stellen wie die Friesenbergscharte (der Part wo der Weg schmal ist und es daneben abwärts geht) derzeit nicht zu,ohne einzufrieren Es gibt da ein Büchlein, aus dem Outdoor-Verlag, das eine Variante für "Schisser" wie mich anbietet. Im Moment plane ich noch daraufhin, möchte aber auch über mögliche Alternativen nachdenken. Habt Ihr Vorschläge für mich?
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  21. @Rapapongi das ist gut zu wissen! Ich nutze die gleiche Flasche... muss ich auch mal mit einer solchen Dose ausprobieren.
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  22. J_P

    Möglichst teuer?

    Bei Schaltwerken verstehe ich keinen Spaß! :D Es hat viele Jahre gedauert, bis ich gewusst habe, dass ich bei meinem Fahrstil ein Shadow-Schaltwerk brauche! (MTB-Fahrer wissen warum!) In meinem Ersatzteillager habe ich eins in Reserve.. Tja.. was UL-Ausrüstung angeht hast du mit dem Gearwahn bei mir den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich habe eindeutig zuviel Kram (Aus Cuben allerdings nichts!) Ich war da einfach zu äh... "gearig"! :D - Halt Konsum(Opfer)Schwein -
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  23. Kleiner Nachtrag für alle Interessierte: Hab bemerkt, dass meine große Vargo Alcohol Flasche aber auch ganz genau in den kleinen Brenner passt, ohne die Gaspipes flach zu drücken... Brenner und Brennstoff vereint... da kommt Freude auf. Ob die Kombi es schadlos in der Außentasche übersteht wird die nächste Tour beweisen.
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  24. cergol

    Münchner Stammtisch

    Bei mir klappt´s schon wieder nicht, ich bin nächste Woche auf dem GR249 hinter Malaga unterwegs. Fui Spass!
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  25. wilbo

    Drei Hot Tents im Vergleich

    An den steilen Seiten vom Zelt habe ich zusätzliche, mittlere Abspannungen angenäht. Die brauchen keinen extra Hering und heben den Saum ein gutes Stück an. Eine Zeitlang funktioniert das als Bodenlüftung ganz gut. Bei stärkerem Schneefall muss ich die Lüftung allerdings nach einiger Zeit wieder freiklopfen / -schaufeln. VG. -wilbo-
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  26. Das Titankreuz ist vermutlich langlebiger als mein selbstgebautes... Andererseits kann ich mir aus einem Materialwert von unter 50 Cent auch direkt wieder ein neues bauen. (Allerdings nicht aus Titan Titan hat auf mich denselben Effekt wie auf Californier Ende des 19. Jahrhunderts das Gold.. ich mag Titan)
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  27. Danke für den Tip! Sogar Andrew Skurka hat die schon getestet.... https://andrewskurka.com/2017/review-showa-281-gloves-temres/
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  28. Wieso schade?? Da hast du so ein tolles Topfkreuz gebaut, 2Gramm! Und trauerst, weil du ein doppelt so schweres Topfkreuz nicht nutzen kannst? Irgendwie denk ich gerade wieder an den Faden: LG schwyzi
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  29. JoeDoe

    Impressionen von Touren

    Ich will wieder zurück nach Finnland..
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  30. Bei Bergen fällt mir spontan der Adlerweg in Tirol ein @Idgie. Kann man auch ein wenig abwandeln. Bin ich auch schon einen Teil von gelaufen und auch ich habe so meine Probleme mit tricky Stellen. Wenn du beim Gramai Hochleger vorbei kommen solltest, dann grüß mal die Wirte Kathi und Chris ganz lieb von Stefan Raaaaabe. (Insider). https://www.tirol.at/reisefuehrer/sport/wandern/adlerweg#anchor-ak-adlerweg-etappen LG
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  31. skullmonkey

    Impressionen von Touren

    Espresso in der Sonne bei -10°C
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  32. Der Goldsteig vielleicht? Der hat eine Gipfelroute, die zwar knackig aber nicht ganz so ausgesetzt sein dürfte.
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  33. https://www.outnorth.de/outdoor-research/revel-shell-mitts Wurden allerdings noch nicht unter UL-Aspekten ausgesucht. Wiegen 98g (L; das Paar) wenn man das Haltegebimsel für Jacke/Arm entfernt. Bei Bedarf kann man da eine leichtere Schnur einziehen. Die mitgelieferte war so steif und platzeinehmend, dass schon mein UH-ich sich genötigt sah, diese zu entfernt (sind auch nicht festvernäht, sondern in vorhandene Schlaufen eingeschlauft gewesen). Mit heutigen Kenntnisstand meine ich, dass man locker noch mehr einsparen kann, was z.B. den Riemen zur Weiteregulierung oder dem Handgelenksabschluss angeht, wenn man auf Grammjagd gehen möchte. Was mir gut gefällt: auch nach Stunden im Regen beim Gehen mit Trekkingstock bleibt es innen trocken hält auch Kraxeln im Hang mit super feuchten Nass-Schnee aus (war keine schöne Situation, aber die Finger blieben trocken und die Hände warm) wenn man ausreichend groß kauft, passt sowohl dünner Liner als auch fluffiger Fleece-Liner rein. ohne Liner ein guter Windschutz (z.B. am Gipfel oder zugige Pässe) sehr robuste Handinnenseiten (keine Schäden auch wenn man sich durch einen frischen Windschlag durchkämpft; Harz liess sich problemlos entfernen) sitzt nicht so eng und schwitzig wie ein Putzhandschuh (ist auch deutlich robuster) Negatives: Packe ich eher bewusst ein für Schlechtwettertour, bzw. sind nur von Okt-Mai immer dabei. Ein Paar Latex-/Tankstellenhandschuhe sind sicherlich eine leichtere Not-Reserve für Sommerrregen (aber leider meistens auch ganz schnell Plastikmüll).
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  34. Klar, da gilt dasselbe wie bei den gekauften aus Latex: Redundanz ist hier mal ein bisschen egal.
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  35. Ich nehme als VBL Dieselhandschuhe von der Tanke @martinfarrent. Wiegen nix, da kann man sich auch ein paar Paar einstecken. Sind ja nicht ganz so robust, erfüllen aber ihren Zweck. LG
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  36. Wenn man relativ enge Handschuhe hat, kann man einfach Latex-Wergwerfhandschuhe als Liner benutzen... wirken ein bisschen VBL-mäßig und dichten von Innen gegen Regen ab*. Das bringt bei nicht allzu großer Kälte erstaunlich viel. Da du, @Rapapongi, ja auch mal auf dem Bike unterwegs bist, lohnt sich die Investition in ein zweites Paar (gibt's ja eh im 100er Pack), das du bei Reparaturen z.B. an der Kette verwenden kannst. *Dein Außenhandschuh wird dabei natürlich ggf. nass.
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  37. Sag @rudidercoole wo bekommt man die einzeln? Obi?
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  38. Ich benutze immer einen Innen- und einen Außen-Handschuh. Mein Setup besteht komplett aus sehr günstigen Artikeln. Innen-Handschuhe habe ich 3 verschiedene: -Dünne Wollhandschuhe (5-10€) -Dünne Fleece Handschuhe (5€) -Sehr dünne Seiden-Handschuhe (5€) Außen-Handschuhe: -Schweizer Armee Überhandschuhe, behandelt mit Seamgrip (etwa 56g) --> die sind vom Stoff her wie der von Frogg Toggs jacken, nur dicker (1-5€) -Showa 281 Handschuhe (10€) Nächste Woche bin ich für eine Woche im Bayrischen Wald unterwegs. Da habe ich dann die Überhandschuhe der Schweizer Armee zusammen mit allen 3 Innenhandschuhen dabei. Tragen tue ich aber immer nur einen Einen Innen-handschuh. Oder eventuell sogar mal nur die Außenhandschuhe. Ansonsten sind die anderen einfach nur ein backup. Weitere interessante Budget Möglichkeiten: Britische Armee Goretex Handschuhe --> hab ich noch nicht ausprobiert. Ich finde die Schweizer Armee Handschuhe erstmal besser weil die keine DWR brauchen. https://www.ebay.de/itm/577-GB-ARMY-Handschuhe-MTP-Mittens-ECW-Outer-Goretex-Faustlinge-GB-Small-2015/113615669226?hash=item1a740587ea:g:KJEAAOSwrjVcWFcQ
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  39. Tubus

    [Suche] UL Rucksack ~ 70l

    Also wegens der Größe.. ich hatte in Neuseeland einmal das Problem (was im Nachhinein keins war), keinen Teil meiner Sachen vor einer Wanderung einlagern zu können. Also musste wirklich alles mit plus Essen für 4 1/2 Tage. Da meine Freundin 1,60 groß ist und keine 50kg wiegt, hab ich als Gentlemen, außer dem gemeinsamen Zelt und dem gemeinsamen Essen, auch noch ihr Wasser getragen. Und selbst da hat mein Prophet (48l) gereicht. War voll, aber konnte den Rolltop noch 3-4 Mal wickeln. Tragekomfort war auch noch okay.. der erste Tag war böse, aber hier gehts ja ums Volumen. Ich befasse mich mit dem Thema seit 2 Jahren, bin also überhaupt kein Experte, aber 70liter brauchst du eigtenlich nur für harte Wintertouren.. du wirst ja zwangsläufig immer leichter werden.. ist ja auch irgendwie ein Reiz, wenn man sich einmal damit auseinandersetzt. Also gerade wenn du wenig Budget hast, macht es vielleicht mehr Sinn und vielleicht auch mehr Freude gleich einen kleineren Pack zu kaufen. 50-60 Liter reichen ohne Probleme bei 10 Tagestouren.. der Virga 2 ist günstiger als der My Trail, wiegt weniger und wird sich durch das Volumen besser rentieren, da du ihn besser/länger/intensiver nutzt. Und gibts beim TLS auch in S
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  40. Dank @Andreas K. und @hofnarrbin ich ja nun glücklicher Besitzer des ganz kleinen titaniumgoat wifi und finde ihn voll super Er ersetzt die vorherigen uh Zeltöfen wie den Loki und den G stove heat view ohne einbußen. Im Gegenteil, durch das dünne Material wird schneller Wärme abgegeben. Und ich überlege ihn mir aus Edel(Feder)stahl nachzubauen...sozusagen als Rücklage. OT: Angesichts des schlechten Wetters hab ich schnell mein 3x4 Hängemattentarp an den langen Seiten mit 70cm Streifen aus Polycotton zum Boden verlängert und an den Enden Rv's eingesetzt (anstelle der Rouladenspieße ;). Das ganze in leichter wäre der nächste Schritt...
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  41. In größeren mids, jenseits von 160 cm, war ich nie wirklich mit der Doppelung der Trekkingstöcke zufrieden. Schon bei einem etwas strammen Aufbau, biegen sich die Doppelstöcke leicht ein. Sobald etwas mehr Wind auf der Zeltfläche steht, habe ich nicht mehr allzu großes Vertrauen in dies System. Wenn wir mit Faltbooten unterwegs sind, werden die Paddel verwendet. Doch mit Trekkingstöcken hatte ich bisher keine vernünftige Verlängerung gefunden... Letztes Jahr konnte ich bei Florian im Garten die Luxe Carbonstöcke mit dem Extender testen. Unter moderaten Verhältnissen war eine zusammengebundene Kombination von zwei Stöcken, für 180 cm schon recht überzeugend. Selbst bei etwas auffrischendem Winden musste ich mir noch keine Sorgen um die Stangen machen. Ich bemerkte aber, dass sich die „Doppelstange“ schon leicht bauchig spannte. Das lag allerdings nicht nur am geringen Durchmesser der Carbonrohre, sondern vor allem am „Spiel“ in der Verbindung zum connector. Doch genau in der Mitte sollte eigentlich das stabilste Segment verbaut sein... Daraufhin habe ich die Idee des „Extenders“ aufgenommen und weiterentwickelt. Dabei ist eine Trekkingstock-Kombi herausgekommen die zwar schwerer, aber deutlich stabiler ist, als alle auf dem Markt erhältlichen Verlängerungen. https://de.aliexpress.com/item/56-cm-stecker-f-r-zelt-pol/32935080513.html? Der knot-connector besteht aus einem 16 mm Aluminiumohr mit zwei Clipverschlüssen, in 50 cm Länge sowie einem 14 mm Carbonrohr als „Hülse“. Ursprünglich sind diese Alu-Teile als Verbindung zwischen zwei Trekkingstöckern gedacht gewesen, was sich aber für die Einzelstange als zu instabil erwiesen hat. Von oben nach unten Das carbonrohr, der connector und der Stock. Der untere Teil des Stockes kommt in den connector. Zwischen connector und Stock wird das carbon Rohr als Verbinder eingesetzt. (Je nach Bedarf könnte das carbon Rohr um die Hälfte gekürzt werden.) So bleibt das Ganze ein nutzbarer Trekkingstock, der aber auf 170 - 200 cm ausgezogen werden kann. Eingebaut nahe der Mitte eines Trekkingstocks, gibt das 16 mm Aluminiumohr eine ausreichende Verstärkung genau dort, wo sie gebraucht wird. Aufgrund der großzügigen Überschneidung der Carbonhülse innerhalb der beiden 16 mm Rohre, bekommt die Doppelstange ihre hervorragende Stetigkeit. So steht diese Stangen-Kombi überraschend stabil mit sehr wenig Spiel in den Verbindungen. Rechnet man die zusätzlichen 125 g pro Stock heraus, bekomme ich dafür eine lange, richtig stabile Stange mit 250 g und double-use! (Natürlich plus 25 g Gezunsel, siehe oben) VG. -wilbo-
    1 Punkt
  42. Na ja, das ist nicht verwunderlich wenn man sich die Funktion von GPS und den Sinn des Flugmodus klar macht: Flugmodus bedeutet, das das Smartphone (vulgo Handy ) keine elektrischen Signale aussendet, die ein Flugzeug stären können, aber empfangen kann es durchaus! Und GPS sind ja Signale, die ausschließlich empfangen werden, einen Rückkanal gibt es bei GPS nicht ... . Es ist ein durchaus verbreiteter Irrtum (so auf Level Chemtrails..) das man geortet werden kann, wenn GPS aktiv ist.
    1 Punkt
  43. MarcG

    Möglichst teuer?

    OT: Ja eindeutig einsteigerfreundlich! Man kommt täglich an Siedlungen vorbei, Versorgung ist daher einfach. Es gibt jeden Tag einen Bahnhof wenn man Abbrechen/Pausieren will (oder auch für Anreise). Ebenso Hotels/Pensionen/Zeltplätze. Das Wetter am Rhein ist auch gemäßigt. Telefon Empfang ist möglich (vielleicht nicht in jeden Seitental und mit jedem Anbieter). Weg ist gut ausgeschildert und gepflegt. Und der Rheinsteig ist gut genutzt, man wird also gefunden wenn einem doch etwas passieren sollte. Für die Höhenmeter hilft nur Kondition, egal wie erfahren man als Wanderer ist.
    1 Punkt
  44. Fabian.

    UL-Stammtisch-Köln

    So, der Termin steht fest. Es wird der 07.03 um 19 Uhr
    1 Punkt
  45. 2Tall

    Bewegte Bilder

    Kennt ihr den Kanal von "My Own Frontier" schon? Schaut euch mal nur die ersten zwei Minuten dieses Videos an... ich bin einfach hinten rüber gefallen. Manchmal redet er ein bisschen viel, aber die Touren sind traumhaft, finde ich. Ach ja, und ultralight ist er wohl auch nicht wirklich unterwegs, aber ich finde es erfrischend, dass er auch mal in Schuhen mit Löchern unterwegs ist, und viel mehr über die Routen erzählt als über Ausrüstung.
    1 Punkt
  46. Ich habe dieses Jahr 48 Overnighter hinter mir. Gesamt sind es jetzt 941 hintereinander. Einfach machen. Gruss Konrad
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  47. Marko

    12 Overnighter im Jahr 2019

    Hier nochmal Bilder vom Nordschwarzwald.
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  48. Sonntag, 22.07.2018 Strepeis - Sant' Anna di Vinadio (1180/430Hm) Gestern Abend habe ich mich wohl bei der Hüttenwirtin vom Albergo Strepeis unbeliebt gemacht. Ich habe Frühstück für 7h erbeten, das fand sie gar nicht gut. Immerhin auf 7:30h hat sie sich eingelassen. Hätte es ja auch ausfallen lassen, aber das wollte sie auch nicht. Letztendlich saßen noch 2 italienische Mountainbiker um 7:30h beim Frühstück... 8:15h gehts dann los. Heute nehme ich nicht die "Original GTA-Etappe", die durch das Insciauda-Seitental führt, sondern gehe durch das Tessina-Tal und über den Passo Tessina (2400m). Ich gehe die San Bernolfo-Straße talaufwärts. Nach 45min gehts links zur Grange Marina ab, einem schönen Wasserfall. Der Weg durch den Wald ist hier nicht sonderlich ausgeprägt, aber ich kriege es hin. Lange gehts dann am Bach entlang. Ich stapfe durch den Weg der dicht bewachsen ist, bevor sich das enge Tal weitet und eine sehr schöne Bergkulisse bietet. Nach einem kurzen Steilstück erreicht man eine Hochterasse mit Moorbiotop und See. Hoch gehts zum Passo Tessina. Von dort ist es nicht mehr weit zum Kloster Sant' Anna, zu dem auch eine Straße führt.. Das - und die Tatsache, dass Sonntag ist, führen dazu, dass es da oben vorbei ist mit der Ruhe. Italienische Großfamilien tummeln sich lautstark am Pass, auf der nachfolgenden Militärpiste und an den beiden Bergseen. Noch krasser wird es beim Kloster selbst. Absoluter Ausflugsrummel. Picknick auf dem Parkplatz, Schlangen an der Bar. Ich trinke in der Bar trotzdem eine heisse Schockolade. Tatsächlich enthält die so viel Schockolade, dass der Löffel fast stecken bleibt. Ich verschwinde aber wenig später in meine Zelle, da mir der Lautstärkepegel eindeutig zu stressig wird. Einen kurzen Besuch statte ich noch der Kapelle ab. Interessant finde ich, dass die Wände voller kleiner selbstgemalter oder selbstgezeichneter, fotografierter Bilder hängen. Ganz häufig ist ein Auto drauf zu sehen, das einen Unfall nicht gut überstanden hat oder Babies, bzw. andere Alltagssituationen. Es scheinen irgendwie Bilder zu sein, die eine Art Danksagung ausdrücken. Sie sind mit den Worten "Grazie Santuario" unterschrieben. Das Abendessen findet in einem nüchternen Speisesaal statt. Es wird immer wieder von einem unangenehmen Ton unterbrochen. Ich denke, es sind Rückkopplungen der Lautsprecheranlage... Beim dritten Mal schaue ich den Kellner fragend an und deute auf meine Ohren, er fragt mich tatsächlich, ob ich Ohrenschmerzen hätte. Als ich ihn auf das unangenehme Pfeifen aufmerksam mache, erklärt er mir, das sei das Zeichen, dass im Backofen irgendwas fertig sei. Nun gut. Kurz darauf zieht er mir mein noch nicht ganz leeres Weinglas unter der Nase weg. Tja wieder mal Feierabend. Aber - der Pfarrer hat uns noch nett begrüßt und gefragt, woher wir Schäfchen denn kommen. Ich würde sagen, da hatten wir noch Glück, habe von anderen Wanderern gehört, die intensivst nach ihrem Glauben befragt wurden...
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  49. micha90

    E5 Konstanz - Bozen

    Ein leichtes Hallo! Am Sonntag den 5.7. ging es morgens los, mit dem Zug über Hannover, wo ich mich mit meiner aus Hamburg kommenden Schwester traf, bis in den Süden Deutschlands, wo uns beide unser Papa vom Bahnhof abholte. Im elterlichen Zuhause konnten wir uns noch einmal kurz sammeln und wurden nochmal gut gefüttert, bevor wir am Montag Morgen nach Konstanz am Bodensee gefahren wurden. [Meine Schwester hat selbst noch keinerlei Erfahrungen in Sachen Trekking und hatte sich gänzlich auf mich verlassen, was die Ausrüstung anging. Den Rucksack hatte ich ihr vorab genäht, Quilt und Isomatte geliehen. Ein paar Klamotten und die Schuhe (Innov-8 Roclite 280) wurden dazu gekauft und das war eigentlich schon alles. Für ca 200€ (vA für Schuhe und Daunenjacke) war ihre Ausrüstung komplett. Gewogen wurde es nicht, aber ihr BW war bei ca 4kg.] Tag 1: Konstanz - Rorschach (38km) Den ersten Teil der Etappe läuft mein Vater mit uns meine Patentante hat sich ebenfalls angemeldet ein Bisschen Zeit mit uns verbringen zu wollen. Die Strecke verläuft am schönen Bodensee entlang und die Zeit verfliegt, da wir zu viert viel zu quatschen haben, ziemlich schnell. Gegen Nachmittag verlassen uns die beiden in Romanshorn, von wo aus sie mit dem Zug gemütlich zurückfahren können, aber natürlich nicht ohne uns vorher noch zum Mittagessen einzuladen. Wir spazieren alleine weiter am See entlang und schwitzen schon ganz schön, so dass wir die ein oder andere Badepause einlegen "müssen". Da das eigentliche Tagesziel (Campingplatz kurz vor Arbon) mit 27km bereits am Nachmittag erreicht ist entscheiden wir uns einfach noch weiter zu laufen und mal zu sehen, ob wir irgendwo unterkommen. Gute 10km weiter sind wir beide von der Hitze ziemlich ausgelaugt und meine Schwester möchte nicht mehr all zu weit gehen, allerdings ist hier alles bebaut und kein Campingplatz in Reichweite, so dass wir beschließen kurzerhand in der Rakete auf einem Kinderspielplatz am Stadtrand zu nächtigen. Es gibt sogar saubere Sanitäranlagen direkt daneben an einem Sportplatz! Tag 2: Rorschach - Bregenz (35km) Nach einer halbwegs erholsamen Nacht in der Spielzeugrakete brechen wir früh auf und laufen der Hitze des zweiten Tages entgegen. Zum Frühstück gibt es erstmal nur ein paar Snacks und Riegel, denn Läden haben so früh noch keine geöffnet. Nach 2 oder 3 Stunden kommt bereits das erste Highlight der Tour, die zweite von 5 Grenzüberquerungen (die erste ist nur unspektakulär 20min nach dem Start). Kaum aus der Schweiz nach Österreich gekommen finden wir einen Supermarkt und gönnen uns zur Feier des Tages eine Runde Brunch: Leberkäswecken, Joghurt und frisches Obst, dazu noch je eine Flasche Limo. Frisch gestärkt geht es weiter auf exponierten Wegen entlang am See, der schattenspendende Swinglite Schirm ist längst mein bester Freund geworden. Mit einer längeren Badepause am Mittag ziehen wir weiter bis nach Bregenz und enden dort auf einem Campingplatz. Am Abend zieht noch ein Gewitter auf, aber das neue Tarp übersteht das Unwetter mit Bestnote! Auch meine Schwester ist begeistert und erfreut sich an der hervorragenden Ventilation Tag 3: Bregenz - Lingenau (28km) Morgens regnet es noch immer, so dass wir uns entschließen den Bus zu nehmen um aus der Stadt zu kommen, was sich als sehr glücklich herausstellt. Es kommt in den 5min Busfahrt noch zu einem sehr heftigen Wolkenbruch, in dem wir froh sind nicht durch die Stadt laufen zu müssen. Die "erschummelten" 2km sind uns also nicht sinnlos flöten gegangen. Kaum laufen wir weiter, geht es langsam das erste mal bergauf, der Nieselregen ist hierbei eher angenehm als störend. Gut gelaunt stapfen wir die ersten Berge hoch und erfreuen uns an den ersten Weitsichen, die man von oben hat. In den Pausen suchen wir uns offene Garagen als Unterstände und Essen in Ruhe. Meine Schwester ist ein wenig unglücklich, dass die Socken nass sind, aber akzeptiert ihr Schicksal irgendwann. Mir ist das garnicht vorher in den Kopf gekommen, dass das ja für manche Leute noch als Problem angesehen werden kann! Mittags trafen wir die ersten anderen Wanderer: eine Gruppe älterer Damen, die den Maximilliansweg liefen (der sich wohl Streckenweise mit dem E5 überschneidet) und ein einzelner Wanderer, der ebenfalls auf dem E5 unterwegs war, jedoch bis zum Gardasee laufen wollte und sich hierfür einen ganzen Monat Zeit genommen hatte. Nach einer Runde Bushwhacking beim Abstieg vom Brüggelekopf, wo der Weg einfach immer kleiner Wurde und schließlich im Dickicht verschwand, beendeten wir den Tag auf einem sehr netten Campingplatz bei Lingenau. Tag 4: Lingenau - Gunzesried (30km) Nach einer erholsam kühlen Nacht zogen wir wieder früh los. Vorbei am Leckner See ging es über die nächste Grenze: zurück nach Deutschland. Hier wartete der erste größere Anstieg von gut 600Hm aufs Staufner Haus, wo wir uns erst einmal stärken konnten um die nächsten Kilometer zu überstehen: die Nagelfluhkette. An sich ist diese wunderschön, mit grandiosen Ausblicken und eigentlich auch garnicht so lang, wären da nicht unzählige Höhenmeter zu erklimmen und wieder herunter zu klettern! Nach sieben Auf- und Abstiegen wurden wir bald müde und es wurde so langsam dunkel, so dass ein Schlafplatz hermusste. Kurzerhand fanden wir beim Abstieg ein ungenutztes "Natur- und Jagdhaus" hinter dem wir fast ungestört das Tarp aufschlagen konnten. Lediglich die Kühe sind unfassbar neugierig und beobachteten alles, was es zu sehen gab, steckten die Köpfe durch den Zaun und versuchten auch mal, ob so eine Dyneema Schnur nicht vielleicht doch ganz gut schmecken könnte. Obwohl der Schlafplatz eigentlich schön und idyllisch war, war die Nacht eher unruhig, da Kühe offenbar nicht schlafen, oder sich zumindest die gesamte Nacht so Bewegen, dass ihre hübschen Glocken die gesamte Nacht lang bimmeln. In der Ferne ist das da schön und angenehm, 3m neben dem Schlafplatz allerdings weniger.. Blick über die Nagelfluh-Kette Kühe kennen auch noch keine Tarps und machen große Augen Tag 5: Gunzesried - Mädelejoch (bei der Kemptner Hütte) (ca 37km) Ein wenig müde gönnten wir uns beim Bäcker in der nächsten Ortschaft ein leckeres Frühstück. Ganz entspannt führt die Strecke weitgehend flach bis Sonthofen, wo wir noch eine kleine Pause einlegen und Carsten Jost aufgabelten, der Arbeit und Familie liegen ließ um uns bis nach Oberstdorf zu begleiten. Mit den Worten "Hikertrash!" quer über den kleinen Platz gerufen und dem Leberkäsweck auf der Hand findet man sich schnell und die Strecke bis Oberstdorf verging (leider!) wie im Fluge! Wir quatschten die ganze Zeit und tauschten Stories über den PCT aus, lassen uns von Omis im Rollstuhl fotografieren, die unsere Glitzerschirme lustig findet und bekamen noch ein paar gute Tipps für die kommenden Etappen von Carsten. Während wir vor dem Bahnhof Oberstdorf noch was aßen, beobachteten wir wahre Ströme von Wanderern und Wandergruppen aus dem Gebäude laufen und in Richtung der Berge zogen. Wir verabschiedeten uns von Carsten und zogen vorbei an so mancher Wandergruppe stehts aufwärts in Richtung Kemptner Hütte. Der Aufstieg war lang und heiß, da die Nachmittagsonne noch ganz schön knallte. Die Hütte selbst war rappelvoll, so dass wir uns nur was zu trinken kauften und danach einfach weiterzogen um die nächst beste Biwakstelle zu belegen. Hier trafen wir auch das erste mal Stefan und Herwig, zwei lustige Typen, die das ganze Unterfangen mit großen Rucksäcken und Bustransport meistern wollten. Nur wenige km nach der Hütte fanden wir einen grandiosen Schlafplatz und biwakieren unter einem wunderschönen Sternenhimmel. Die Nacht wurde unter 2°C kalt, doch wir schliefen sehr gut und warm in unseren Cumulus Quilts. Abendessen! Blick vom Schlafplatz aus Tag 6: Mädelejoch - Memminger Hütte (24km) Gut erholt stiegen wir ab und haben das gesamte Tal für uns alleine. Die Sonne erleuchtete langsam die ersten Gipfel und die Luft war frisch und klar. Kurz: ein wunderschöner Morgen! Nach etwa 1,5h waren wir in der Ortschaft Holzgau, wo wir uns mal wieder beim Bäcker ein ausgelassenes Frühstück gönnten und meine Schwester ihr Handy aufladen konnte. Beim Weg aus Holzgau heraus wiurde es kurz noch einmal stressig, da der Weg offenbar an Bremsen-verseuchten Wiesen entlangführt, die uns für ein Weilchen das Leben zur Hölle machten, zumindest bis wir wieder ein paar Höhenmeter gewannen und endlich in Ruhe gelassen wurden. Der Aufstieg durch das Madautal war entspannt und sehr schön, einzige Ausnahme war es immer wieder von "Taxi Feuerstein" Autos überholt zu werden, die andere Wanderer über den E5 chauffieren. Kurz vor Ende des Tales fuhren auch Stefan und Herwig grinsend an uns vorbei! Wir ließen uns nicht ärgern und marschierten gemütlich weiter, bis wir die beiden beim Aufstieg zur Memminger Hütte einholten (obwohl wir schon etwa 15km mehr hinter uns hatten). Gegen 15 Uhr kamen wir dann auf der Hütte an und beschlossen die Nacht hier zu verbringen, da die Leute nett waren und die Hütte gemütlich war. Meine Schwester freute sich über fließend Wasser und eine warme Dusche. Um die Zeit bis zum Abend tot zu schlagen bestiegen wir noch kurzerhand den "Seekogel" der direkt neben der Hütte noch einmal 200m in die Höhe ragt. Hier trafen wir noch Chris und René, von denen letzterer gerade erst einen 100km Berg-Ultra hinter sich gebracht hatte. Die beiden waren die ersten Leute, die wir trafen, welche ebenfalls den Weg ganz laufen wollten. Die Nacht war OK, aber durch die vielen Leute und die schlechte Luft schliefen wir nicht all zu gut. Gipfelkreuz des Seekogel (2412m) Tag 7: Memminger Hütte - Jerzens (33km) Ohne uns mit dem recht teuren Hütten-Frühstück aufzuhalten zogen wir vor der großen Meute los und stiegen über die Seescharte um dort unser Frühstück selbst zu machen. Ganz allein und mit grandiosem Blick über das "Zamser Loch" (so heißt das Tal, das vor uns lag) schmeckte das Essen gleich doppelt gut. Der Abstieg nach Zams war lang, aber angenehm, kühl und mit tollem Ausblick, da wir ihn hinter uns brachten, bevor die Sonne in das Tal schien. Lediglich das letzte Stückchen des Abstiegs wurde noch einmal sehr warm, da es an der Südflanke entlang in der prallen Sonne verläuft. Später erfuhren wir, dass der Abstieg für die meisten, die nach uns kamen eine ziemliche Quälerei gewesen sein muss, da die Sonne dann bereits voll in das Tal schien und ein Backofenartiges Klima verbreitete. Nach je einer großen Pizza im Theresienkeller in Zams fuhren wir mit der Venetbahn gut 500hm auf den Krahberg, wo die Luft auch wieder erträglich war. Der Fußweg läuft wohl auf Teerstraßen und soll wenig Freude bereiten, außerdem waren es bereits über 35°C im Schatten, so dass die für uns Entscheidung schnell klar war uns das nicht an zu tun. Der weitere Weg war wieder sehr schön, mit tollem Panoramablick auf die Umliegenden Berge. Lediglich ein Bisschen frustrierend war es, in Wenns vor geschlossenen Supermärkten vorbei zu laufen (es war ja Sonntag) bis wir aber an einer Tankstelle je ein Eis und eine Limo kaufen konnten. Kurze Zeit Später schlugen wir unser Tarp auf einem Campingplatz in Jerzens auf - für nur 15€ incl heiße Duschen so lang und viel man wollte! Frühstück an der Seescharte (2599m) Tag 8: Jerzens - Braunschweiger Hütte (31km) Gut erholt liefen wir bei leichtem Nieselregen durch das schöne Pitztal. Unterwegs plünderten wir noch eine Dorfbäckerei (1 Kuchen, 2 Brote und die letzten süßen Plunderteilchen). Der Wanderweg schlängelt sich durch niedliche, kleine Bauerndörfchen und ließ sich wunderbar laufen, man merkt kaum, dass man insgesamt etwa 800hm gewinnt. Am Ende des Tales ging es dann noch einmal 600hm hoch zu Braunschweiger Hütte, die aber dank des kühlen Wetters auch gut machbar waren. Auf der Hütte angekommen begegnen wir wieder Stefan und Herwig die wohl trotz Bustransfer nur wenige Minuten vor uns dort ankamen. Der Abend war wieder lustig, die Nacht auf der Hütte dagegen weniger. Wie üblich: schlechte Luft und viele Leute. Nicht das klassische Allgäuer Grauvieh.. Tag 9: Braunschweiger Hütte - Timmelsjoch (27km) Dieses eine Mal gönnten wir uns sogar Hüttenfrühstück, das garnicht mal so schlecht war, nur ziemlich überteuert (14€/Person!). Gemütlich stiegen wir alle gemeinsam nach dem Essen auf das Pitztaler Jöchl auf, wo Spontan noch Renés Geburstag gefeiert wurde, wir konnten hierzu auch noch ein Stück zerdrückten Kuchen vom Bäcker beisteuern Auf der anderen Seite des Jochs ging es auf dem Hintern herunter, das geht schneller, ist schonender für die Kniegelenke und macht außerdem saumäßig Spaß! Die geführten Wandergruppen schienen dagegen kein Verständnis dafür aufzubringen, dass man in seinem Urlaub auch Spaß haben kann und krochen lieber Zentimeter weise über den Schnee. Beim Skigebiet des Rettenbachferners trennten sich die Wege von unseren neu gewonnen Freunden und uns, da sie die Alternative über die Martin-Busch-Hütte laufen wollten, also stapften wir wieder zu zweit weiter durch das Rettenbachtal, über hässliche Skigebiete bis ins ziemlich hübsche Timmelstal. Auf dem Timmelsjoch gönnten wir uns noch einen Radler bzw eine Apfelschorle, als noch eine Gruppe von Leuten über den Pass kam, mit glänzend polierten, knallroten Traktoren. Die anderen Leute schienen das ziemlich genial zu finden und machten Bilder von und mit den Trekkern. Wir zogen weiter und fanden wieder einmal einen wunderschönen Schlafplatz abseits von Lärm und Stress der Straßen. Tag 10: Timmelsjoch - Pfandler Alm (26km) Früh Morgens brachen wir auch hier wieder auf, meine Schwester hatte leider über Nacht eine ziemlich heftige Heuschnupfenreaktion bekommen (wohl durch die Wiese auf der wir übernachtet hatten). Wie zuvor liefen wir bis zu nächsten Ortschaft, Moos, und füllten Bäuche und Rucksäcke im hiesigen Supermarkt. Die E5-Beschilderung wich hier leider kräftig von unserer Karte ab und führte zu leichter Verwirrung, die darin endete, dass wir uns blind auf die Schilder verließen und ein paar unnötige Schlenker einbauen mussten.. Da der Tag wieder sehr heiß wurde machten wir in St. Leonhard (in Passeier) eine ausgedehnte Mittagspause im Schatten bevor wir zur Pfandler Alm aufstiegen. Durch die schwüle Hitze schwitzten wir ziemlich übel beim Aufstieg und erfreuten uns umso mehr an kühlen Getränken und eine genialen Dusche dort. Da unsere Rückfahrt schon fest gebucht war, wir aber vor unserem Zeitplan lagen, beschlossen wir dort zu nächtigen um nicht noch 3 Tage in Bozen fest zu sitzen. Wir hatten einen sehr lustigen Abend mit einer Gruppe Amerikaner, die wir auch schon zuvor beim Aufstieg auf die Braunschweiger Hütte überholt hatten. Tag 11: Pfandler Alm - Meran 2000/ Kreuzjöchl ( 18km) Mit mehr als genügend Zeit stiegen wir von der Pfandler Alm noch die restlichen 600m zur Hirzer Hütte auf, wo wir uns erstmal einen Kaiserschmarren genehmigten. Frisch gestärkt ging es danach direkt nochmal 700m hoch zur Oberen Scharte, wo wir unsere Rucksäcke deponierten um mal eben noch den Hirzer mit weiteren knapp 100hm zu besteigen. Es war ein wenig neblig, aber die Aussicht war dennoch gut. Im darauffolgenden Tal machten wir noch eine ausgedehnte Mittagspause mit kräftigem Nickerchen und spazierten durch das Skigebiet Meran 2000. Vorbei an der Meraner Hütte (wir waren ja quasi frisch geduscht und das Geld sitzt nicht so ganz locker wie bei manch anderem) schlugen wir wenige km später unser Nachtlager auf. Als es in der ferne dunkel zu uns herüber kam und ein leises Grollen zu vernehmen war, stellte ich vorsichtshalber noch das Tarp nachträglich auf, was sich als sehr gute Idee herrausstellte. Innerhalb kürzester Zeit schoss es Hagel und Regen vom Himmel herab, so dass das Wasser unter uns durch lief und die Hagelkörner für kräftigen Spray auf beiden Seiten sorgten, da der trockene Boden das Wasser kaum aufnahm. Tag 12: Kreuzjöchl - Bozen (25km) Letzten Endes schliefen wir trotz Unwetter ganz gut, mussten aber am kommenden Tag eine größere Pause zum trocknen einlegen. Das Wetter eignete sich auch hervorragend, denn es war schon wieder heiß und sonnig geworden. Entgegen unserem ursprünglichen Plan kurz vor Bozen noch eine Nacht draußen zu verbringen verwarfen wir allerdings und liefen in der Hitze durch bis in die Kesselstadt. Die Strecke war bis auf das letzte Stück sehr schön und angenehm zu laufen, nur der Abstieg von Jenesien nach Bozen zeigte sich als brutal steil, geteert und unglaublich heiß. Als wir gegen 15Uhr in Bozen ankamen nisteten wir uns ins dortige Hostel ein, und sahen uns in Ruhe die Stadt an, aßen Eis und wurden schon ein wenig traurig, dass der Trip so schnell vorbei war. Nach einem weiteren Tag in der Stadt Bozen ging es Sonntag morgen per Zug wieder zurück nach Hause. Sonnenbrand-gebräunt, entspannter und um die eine oder andere Erfahrung reicher. Leider kann man hier offenbar keine Bilder aus der Dropbox aus einfügen, also muss ich die Bebilderung nachreichen.. Die gesamte Bildersammlung gibt es hier zu sehen. Edit: ein paar Bilder eingefügt.. schöne Grüße Micha
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  50. Nachdem ich hier schon über meine Ausrüstungserfahrungen während meiner Wanderung im Forum "Reiseberichte" geschrieben habe, hier jetzt der "richtige" Reisebericht in dem ich versuche meine Reise mal auf fünf Din A4 Seiten zusammen zu fassen. Hier geht es zum Bericht im Blog: http://fernwanderung.blogspot.de/2013/08/von-altona-nach-zakopane.html Den reinen Text ohne Bilder kopiere ich dann auch mal hier rein. Von Altona nach Zakopane Eine lange Wanderung ganz ohne Mission. „Haben Sie denn eine Message? Kommen Sie aus Brandenburg? Ist das ein Pilgerweg? Sind Sie denn ausgebrannt?“ Diese Fragen stellte mir eine Zeitungsreporterin in Brandenburg, bei der ich mich vorgestellt hatte, da ich dachte, meine Wanderung könnte für eine Lokalzeitung interessant sein. So ganz ohne Botschaft war meine Tour nicht einfach zu vermitteln. Warum sollte man nun gerade von Altona nach Zakopane wandern? Auf meiner Wanderung wurde ich öfter danach gefragt. Nun, da gab es Gründe. Ich wollte einfach einmal eine wirklich lange Wanderung machen und mir dafür zwei Monate Zeit nehmen. Die Wanderung sollte vor der Haustür, in Altona Nord, an der historischen Stadtgrenze zwischen Altona und Hamburg beginnen. Dann waren da noch die Elbe und die gedankliche Verlängerung des Elbverlaufs quer durch Ostdeutschland bis nach Zittau, ganz im Südosten der Republik. Von Altona bis Zittau, von A bis Z, das gefiel mir schon mal. Und dann war da noch der „EB“ der etwas in Vergessenheit geratene „internationale Bergwanderweg der Freundschaft“, der von Eisenach nach Budapest führt, und der heute in den Europäischen Fernwanderweg E3, vom Atlantik an das Schwarze Meer, integriert ist. Dieser Weg war für mich spannend, weil er nicht so überlaufen ist, wie z. B. der Jakobsweg: Keine modische Wanderautobahn, sondern ein einsamer Bergwanderweg, aber dennoch mit einer ausreichenden Infrastruktur um in Tagesetappen Quartier zu finden und sich das Essen in Gaststätten leisten zu können. In zwei Monaten konnte man nach meiner Vorplanung Zakopane, südlich von Krakau gelegen, erreichen und von dort gab es gute Bus und Bahnverbindungen zurück nach Hamburg. So stand dann irgendwann der Plan: Von Altona nach Zakopane. Nach langen Vorbereitungen, bei denen das Rucksackgewicht immer leichter und die Strecke immer genauer geplant wurde, ging es am 4. Mai 2013 endlich los. Wanderfreunde aus Hamburg begleiteten mich auf der ersten Tageswanderung von Altona nach Bergedorf, mit Mittagspause im Billstedt-Center. Noch wäre es leicht gewesen, einfach mit der S-Bahn wieder nach Hause zu fahren und der Weg nach Zakopane war weit. Über Lauenburg ging es dann die Elbe entlang ins Wendland, wo ich zur Zeit der kulturellen Landpartie eintraf. Nach einer Wanderwoche gönnte ich mir mit Frau und Schwägerin, die mit dem Auto die Landpartie machten, den ersten Ruhetag. Weiter ging es an der Elbe über Wittenberge, Havelberg, Stendal und Tangermünde. Entlang der Elbe ist „Radlerland“. Viele, viele Leute mit auf ihren Fahrrädern und niemand (außer mir) wandernd unterwegs. Dabei waren die schöneren Wege oben auf dem Deich, wo man meistens eben nicht radeln sondern nur gehen konnte. Durch den Radtourismus gab es viele nette Cafés, die mit Radler selbstgebackenem Kuchen und Biokaffee lockten. Die werden dann gerne von „Anne“ oder so betrieben, die das Café dann „AnneElbe“ nennen. Bei schönem Wetter eine nette, entspannte Sache, um ab und an mal einen Stop einzulegen. In Deutschland hatte ich nur wenige Übernachtungen in Pensionen oder Hotels vorgesehen, besuchte meist Bekannte oder übernachtete als „Couchsurfer“. So kam es auch zu dem Abstecher nach Stendal. Auf dem Weg dorthin, weg vom Elbtourismus, zeigte sich dann die andere Seite Ostdeutschlands. Nur wenige Schritte von der Elbe und dem Biosphärenreservat entfernt, von Bibern, Störchen und allerlei Idylle, beginnt die industrielle Landwirtschaft in brutalster Form. Riesige totgespritzte Felder, Monokulturen mit Mais für „Biogas“, keine Bäume, keine Sträucher aber Windräder und gerade Straßen ohne Seitenstreifen. Dörfer ohne Touristenidylle, aber mit vielen Leerständen und Protestplakaten gegen Megamastbetriebe und ein Kohlekraftwerk, das hier an der Elbe geplant ist. Stendal selbst, wo ich bei zwei netten jungen Leuten übernachten durfte, ist dann wieder ein schön restauriertes Städtchen. Diese Kontraste zwischen einsamen, teilweise recht leeren Orten und Zentren des Tourismus sollte sich in Ostdeutschland noch wiederholen. Hinter Tangermünde verließ ich erstmal die Elbe, die ich an ihrer Quelle wiedertreffen wollte und sollte. Durch Brandenburger Wälder ging es zum ersten großen Zwischenziel: Potsdam. Zu Fuß von Hamburg nach Berlin, das hatte doch schon mal was. Zeit für einen zweiten Ruhetag, den ich gemeinsam mit meinem Freund Georg mit viel Kaffee, Kuchen und Bötchen fahren auf dem Wannsee verbrachte. Ruhetage in gewissen Abständen erwiesen sich als wichtig bei so einer langen Tour, insgesamt waren es zu Schluss sechs Ruhetage und 55 Wandertage. Hinter Berlin kam ich zum ersten Mal in eine Gegend, die ich noch nicht kannte: Den Spreewald. Ich hatte mich darauf gefreut, aber der Tourismus dort übertraf alle meine Befürchtungen. Dabei war es nicht mal Wochenende und auch kein super Wetter, aber es war schwierig zwischen den Busladungen voller Tagesausflügler mit einem einzelnen Essenswunsch in einer der Gaststätten überhaupt bedient zu werden. Es war einfach von allem zu viel. Auf den Wegen war es zu eng für Wanderer und Radler. Um Abstand zu halten und nicht umgefahren zu werden, nahm ich meinen Wanderstock quer auf den Rücken. Auf den Fließen rechts und links Spreekähne voller fröhlicher Menschen, die sich Alles vom Wasser aus anguckten und darauf achteten, dass es auch im Boot nie zu trocken wurde. Sicherlich nett als Gruppenerlebnis, aber das war im Moment nicht so meine Welt. Nach dem Spreewald war Cottbus das nächste große Ziel. Wie vorher schon in Potsdam gab es hier einen Kulturschock. Plötzlich wieder Menschen jeden Alters und nicht nur Rentner, wie in den kleinen Dörfern unterwegs, Läden, Gaststätten, Vergnügungen. Nett untergebracht als Couchsurfer in einer Wohngemeinschaft, die an das Kreuzberg der achtziger Jahre erinnerte, gefiel es mir in Cottbus recht gut. Beeindruckend auch die tollen Parks in der Umgebung, die vor langer Zeit von dem bekannten Landschaftsplaner Lenée für Fürst Pückler angelegt wurden. Die nächste Überraschung war dann Weißwasser, mit dem großflächigen Braunkohletagebau südlich des Ortes. Die Landschaft wird abgebaggert, ganze Dörfer umgesiedelt und am Horizont ein riesiges Kohlekraftwerk. Dann die Industriestadt selbst, aus der viele Menschen nach der Wende abgewandert sind und wo ganze Plattenbauviertel abgerissen wurden. Was für ein Unterschied zu Hamburg, wo jede noch so kleine Ecke noch mit Wohnungsbau realisiert wird. Dann ging es nach Bad Muskau und den schönen Parkanlagen rund um das Örtchen. Während es außer dem Schloss in Bad Muskau nicht viel zu bestaunen gibt sind die Parkanlagen, die sich auf polnischer und deutscher Seite befinden, wunderschön und in gut gepflegtem Zustand. Jetzt an der Neiße angekommen zu sein gehört zu den schönsten Momenten der Reise. Zu Fuß einmal quer durch Deutschland, das war etwas gut fassbares, und der Grenzstein zwischen Deutschland und Polen war ein Punkt an dem man ein klares Etappenziel hatte. Ganz am Ende, in Zakopane, fehlte solch ein Punkt um das Ende der Reise zu markieren. Die folgenden Tage war ich dann wieder allein unter Radlern. Der Oder-Neiße-Radweg ist sehr beliebt und die Radler waren meist recht freundlich. Durch die Nähe zu Polen sanken die Übernachtungspreise nun drastisch, im Vergleich zur bisherigen Tour. Als letzte Städte auf deutscher Seite warteten noch Görlitz und Zittau auf mich. In Görlitz hatte ich einen Ruhetag eingeplant und „surfte“ wieder in einer netten Studentenwohngemeinschaft. Auf dem Programm standen eine Stadtbesichtigung in einem Touribus und Shopping: Die Hose war verschlissen, die Einlangen der Schuhe durchgelatscht und ich brauchte neue Kopfhörer. Außerdem wurde ich von einer Redakteurin der Lokalzeitung interviewt. Diese fand es interessant, dass ein Wanderer 900 Kilometer geht, um sich Görlitz eine Hose zu kaufen, das war ihr Mission genug… Von Görlitz wusste ich schon, dass es eine schöne Stadt ist, und hatte mich auf die Besichtigung gefreut. Zittau war dann eine schöne Überraschung. Es ist kleiner als Görlitz und hat viele restaurierte alte Häuser. Die Nacht verbrachte ich bei sehr netten Gastgeberinnen und mit russischem Sekt, was um so wichtiger war, da es tagsüber zu regnen begonnen hatte und es jetzt auf warme, trockene Unterkünfte ankam. In Zittau war schon die Hälfte der Wanderung um. Es war Ende Mai und vieles sollte sich im nächsten Monat ändern. Ab jetzt hatte ich keine privaten Übernachtungen mehr und auch die Zeit, in der durchgehend deutsch gesprochen wurde und alles noch irgendwie vertraut war ging zu Ende. Außerdem ging es jetzt in die Berge. Nach 900 flachen Kilometern folgten nun 700 mit vielen Höhenmetern und einem ständigen auf und ab. Dazu kam noch der Wetterumschwung. Der Dauerregen in diesen Bergen brachte die Flut, die in Deutschland an vielen Orten zu schlimmen Überschwemmungen führte. Mir bescherte er schlammige Wege und nasse Füße über lange Strecken. Gleich der erste Tag von Zittau aus in die tschechischen Berge lehrte mich Respekt vor den Bergen und den Höhenmetern. Bei dem Wetter wollte ich gar nicht so richtig los. Erst mal das wirklich sehenswerte Zittauer Fastentuch besichtigen, dann noch ein zweites Frühstück und dann war es fast schon Mittag. Dass auf der nächsten, etwa 30 Kilometer langen Etappe, 1000 Höhenmeter rauf und 1000 wieder runter, auf kleinen, nassen, rutschigen Wegen zurückzulegen waren hatte ich zu leicht genommen. Ich war sehr froh, als ich am Abend eine kleine Pension in Christophsgrund erreichte und mich als einziger Gast an meiner ersten tschechischen Knoblauchsuppe aufwärmen konnte. Am nächsten Tag war ich im dichten Nebel auf den Jesten gestiegen, konnte vom Aussichtsturmrestaurant aus leider gar nichts sehen. Der Regen wurde immer heftiger und ich beschloss in der nächsten größeren Stadt, in Liberic (Reichenberg), einen Ruhetag einzulegen, weil ich merkte dass der Körper nach den neuen Herausforderungen mit Steigungen und Nässe schon eine Pause gut vertragen konnte. Nun ging es in das Isergebirge, auf dem Kammweg zur Schneekoppe. Wenn die Wolken aufrissen war die Aussicht beeindruckend. Die Schneekoppe liegt genau auf der Grenze zwischen Polen und Tschechien und ist als Wanderziel, gerade am Wochenende, sehr beliebt. Zur Abwechslung nach einsamen Wandertagen nun also mal Wanderrummel, mit Rübezahl, der in der Rübezahl-Gaststätte Rübezahl-Zertifikate mit Stempel ausstellte und sich nur gegen Geld fotografieren ließ. Das nächste große Ziel war die Elbquelle. In dichtem Nebel und bei Regen erreichte ich sie. Für mich Hamburger war es ein tolles Gefühl, zu Fuß zur Quelle der Elbe gelaufen zu sein. Das Wetter war aber wieder sehr schlecht und ich war froh am Ende des Wandertages sicher und trocken unterkommen zu können. Nach dem Isergebirge ging es durch das Waldenburger Bergland nach Waldenburg. Dort übernachtete ich in dem früher sehr beliebten Ausflugslokal „Schillerhöhe“, mit bestem Blick über die Stadt. Seit den dreißiger Jahren hatte dich dort offensichtlich nur sehr wenig verändert. Es gab schlesische Spezialitäten und die heutige polnische Nationalspeise „Ruskie Pieroggi“ :Teigtaschen mit einer quarkartigen Füllung und eine Suppe, die direkt in einem Brotlaib serviert wurde. Lecker! Als nächstes erwanderte ich das Eulengebirge. Es ging hinauf zur 1015 Meter „hohen Eule“ auf der es einen Ausschichtsturm gab, den Bismarckturm. Übernachtet habe ich in einer Berghütte, der „Eulenbaude“. Im Süden von Polen, dem ehemaligen Schlesien, gibt es oft noch die deutschen Bezeichnungen. Die Geschichte wird wiederentdeckt, alte Fotos aus der deutschen Zeit gezeigt und aufgehängt. Auch an den Häusern und auf den Friedhöfen finden sich noch viele deutsche oder deutschsprachige Schriften. In der Eulenbaude freundete ich mich mit einer Gruppe junger Polen an und verbrachte mit ihnen einen schönen Abend am Feuer. Würste wurden am Stock direkt über dem Feuer gebraten, dazu gab es Bier und Wodka. Es wurde eine kurze bzw. eine lange nette Nacht. Nach den einsamen Tagen im Wald war es eine willkommene Abwechslung, mal wieder unter Menschen zu sein, mit denen ich reden konnte. In diesem Bericht kann ich natürlich nicht ausführlich auf alle Orte und Berge eingehen. Überall war die Landschaft auf diesem zweiten Teil der Wanderung beeindruckend schön. Es folgte das Warthaer Gebirge und ein Ruhetag mit einem Zugabstecher nach Breslau. Nach so langer Wanderung war ich erstmals müde und unmotiviert. Das Ziel aber noch so weit. Der Körper wollte etwas Ruhe und der Tag in Breslau war durch die Stadtbesichtig dann auch nicht so erholsam wie ein „richtiger“ Ruhetag. Gut, dass es jetzt erstmal nur nach Bad Landeck ging. Hier gab es Mineralbäder, in denen schon „der alte Fritz“ gebadet hatte, um seine Gicht zu kurieren. Auch mir tat so ein Mineralbad in der Marmorwanne gut und ich war etwas frischer als in den Tagen davor. Ein Gebirge folgt dem anderen: das Bielengebirge, das Glatzer Schneegebirge mit dem Schneeberg, und dann das Alvatergebirge mit kahlen Höhen und sehr schönen Aussichten. Sehr beeindruckend, bei nun wieder besserem Wetter war die höchste Erhebung der Parded (Alvater) mit 1491 Metern Höhe. Die Fernsicht war überwältigend. Nach den vielen Gebirgen ging es jetzt eine Zeit lang durch das „Niedere Gesenke“, das Tal der Mohra. Es war ganz angenehm mal über beschaulichere Höhen zu wandern. Ein nächster Marker der Wanderung war die Mährische Pforte, die historische Grenze zwischen Mähren und Schlesien. Nach dem Regen gab es nun Tage mit großer Hitze, wenig Schatten und vielen Mücken und Stechfliegen. Und dann ab in die Wallachei! Diesmal stimmte der Spruch sogar, denn so heißt diese Region wirklich – ich kam ja auch durch lauter böhmische Dörfer. In Rosenau plante ich einen weiteren Ruhetag. Dort besichtigte ich das Freilichtmuseum. Auch hier kriegte ich wegen der vielen Touristen erstmal wieder einen Kulturschock. Aber es war schön mal was anders als Wald und Berge zu sehen und die regionale Baukultur, die im Museum gezeigt wird, ist wirklich sehenswert. Nun wanderte ich durch die mährisch – schlesischen Beskiden. Nach Tschechien und ein paar Tagen in Polen ging es nun über Bumbalka in die Slowakei. Nach Kronen und Zloty gibt es dort wieder den Euro. Es folgten die Sulower Berge mit tollen Aussichten und so mancher Kraxelei. Die folgenden drei Tage in der Mala Fatra (die kleine Fatra in der Nähe der hohen Tatra….) gehören zu dem Beeindruckendsten der ganzen Reise. Der erste Tag war leider noch sehr nebelig und nass, mit sehr vielen Höhenmetern. Doch die folgenden zwei Tage waren wunderschön. Es ging zwar immer noch sehr steil hinauf, doch der Ausblick entschädigte für Alles. Grüne Bergkuppen, weite Aussichten und ein atemberaubender Weg auf dem Kamm der Mala Fatra. Übernachtung in der Berghütte mit Matratzenlager unterm Dach. Dann fiel mir ein, dass ich in einer Woche schon wieder zu Hause sein würde. Der Gedanke war nach so langer Wanderung erst einmal fremd und komisch. Das Ganze sollte enden? Das Ziel war plötzlich so nah. Was würde nun kommen. Der Countdown verursachte gemischte Gefühle. Die letzten Nächte hatte ich in Pensionen ohne viel Kontakt mit anderen Menschen verbracht, und plötzlich fand ich mich im Touristengewühl auf dem Berg vor Zakopane wieder, den man bequem mit einer Zahnradbahn erreichen konnte. Eine Bude neben der anderen, hunderte Touristen in Sandalen und lockerer Freizeitkleidung. Dazwischen ich mit verdreckten Klamotten und durchgelaufenen Schuhen und einem Wanderstock in der Hand. Wo sollte das Ende sein? An der der Bergstation der Zahnradbahn? Nein, lieber noch zu Fuß in die Stadt runter… Doch auch hiersteckte ich wieder mitten im Gewühl: Visuelle Reizüberflutung und emotionaler Ausnahmezustand. Nicht einmal einen richtigen Marktplatz oder ein Zentrum gab es, nur eine rummelige Einkaufsstraße. Nach einigen Umwegen fand ich die Touristeninformation, ließ mir einen letzten Stempel in mein Wanderbuch geben und flüchtete zu dem Bus nach Krakau. Kurz nach der Abfahrt überkamen mich die Tränen, meine Gefühle spielten verrückt. Eine beeindruckende lange Reise ging zu Ende. Gut, dass ich in Krakau als Couchsurfer untergekommen war und jemanden hatte, mit dem ich reden konnte. Ich nahm mir zwei Tage um dieStadt zubesichtigen und mich wieder etwas in das normale Leben einzupendeln. Dann ging es innerhalb von 12 Stunden mit Bus und Bahn zurück nach Hamburg, wo mich meine Frau mit dem Läufer-Transparent am Balkon empfing.
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