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Ultraleicht Trekking

Neue UL Ansätze


Outdoor UL

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vor 3 Stunden schrieb SouthWest:

Wenn man UL ernst nimmt dann sind 10 Pfund für bestimmte Touren ja auch viel zu viel.

Ich finde, es steckt schon mehr als nur Minimalnotwendigkeit hinter diesen Grenzwerten - nämlich die (bereits von @zeank und anderen erwähnte) Machbarkeit auf Tour sowie die Finanzierbarkeit beim Einkauf. Für mich sind beispielsweise und zufällig ca. 6 - 7 kg Gesamtgewicht (mit Consumables, Wasser im Tagsüberschnitt gerechnet) einfach okay - will sagen: an diesem Punkt brauche ich eigentlich keine weitere Gewichtseinsparung, spüre sie nicht entscheidend. Vernünftigerweise geht es also vornehmlich erst einmal darum, das BW dieser Tatsache möglichst anzupassen... und nicht unbedingt darum, es stur weiter und weiter zu senken. 

Ich denke, für jeden gibt es diesen Punkt (nur nicht unbedingt bei 6 - 7 kg), wo eine weitere Erleichterung des Gesamtgewichts nicht mehr ganz so viel Sinn macht und dennoch viel Geld kostet. So wäre dann im ersten Zug, so man wirklich nach 'neuen' und praxisorientierten UL-Prinzipien sucht, dieser Wert zu ermitteln und daraus das BW abzuleiten, das man ganz individuell für die meisten der eigenen Touren einhalten müsste, um zusammen mit den Verbrauchs- und evtl. auch 'Luxus'gütern innerhalb des persönlich 'idealen' Gesamtrahmens zu bleiben... und diese Aufgabe wird schon kniffelig und teuer genug.

Erst im zweiten Zug kommen dann die Maßnahmen, die man für die Ausnahmetouren (kälter, heißer, länger, abgelegener, was auch immer... ) ergreifen muss, um auch dann möglichst im selben Gesamtrahmen zu bleiben (was manchmal aber auch nur sehr eingeschränkt klappen kann).

Beispiel: Es dürfte für die meisten Leute, die von März bis November vornehmlich im deutschen Mittelgebirge unterwegs sind, nicht allzu viel Sinn machen, sich als erste Isomatte eine Uberlite zuzulegen, nur weil bald Sommer ist. Die Matratze wird ihnen nämlich in manchen Monaten nicht warm genug sein. Die xLite wäre die bessere Wahl, und so lange damit der persönliche Gewichtsrahmen eingehalten werden kann, schleppt man halt im Sommer 100 g 'zu viel' mit, empfindet es aber nicht als schlimm. Stellt man hingegen fest, dass die 3-Jz-Ausrüstung für das Mittelgebirge den idealen Gewichtsrahmen eigentlich sowieso sprengt, dann würde die Uberlite zu den Anschaffungen gehören, die zumindest für einen Teil des Jahres vielleicht lohnend wären (wobei es vorher natürlich mehr Sinn machen würde, saisonunabhängige Stellschrauben zu suchen). Und wollte man schließlich mal durch eine heiße Steinwüste wandern, dabei viel Wasser mitschleppen, dann wäre die Uberlite vermutlich sogar (irgendwie) 'zwingend'. 

Die vorigen beiden Sätze befassen sich also mit Sekundäranschaffungen zur Erleichterung des BW, die irgendwann Sinn machen können. Wer sich bei der Zusammenstellung seiner primären Ausrüstung nicht monoton grammfuchsend übernommen hat und übers Ziel hinaus gerast ist, wird dafür eher noch Budget übrig haben... und möglicherweise auch weniger Dinge mit allzu geringer Bandbreite gekauft haben (etwa hyper-teure und -leichte, womöglich maßgefertigte Trekkingstöcke mit Festlänge, die nur zu einem einzigen Zelt passen).  

Eine über Schritt #2 hinausgehende, zusätzliche und beinahe  paramaterunabhängige Senkung des BW käme vernünftigerweise entweder gar nicht oder erst ganz am Ende des Prozesses in Frage, je nach Neigung. Da wir letztere fast alle verspüren, ist dies auch der Punkt, an dem viele Leute hier bereits sind... andere aber eben noch lange nicht, weshalb sie zuweilen schlecht beraten sind, sich an den Leichtesten zu orientieren.

EDIT: Auch hier passt der Satz von @ULgäuer, hätte meinem Beitrag eigentlich voran gestellt werden müssen:
 

Zitat

Das Problem muss ja nicht sein, möglichst kein Gewicht zu tragen, sondern möglichst ein erträgliches Maß nicht zu überschreiten. 

 

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Für mich entsteht der Eindruck, das ich wohl auf einem anderen Planeten unterwegs bin ;-) , was aber auch daran liegen mag, das ich bisher nur in Mitteleuropa ausschließlich in den kälteren Zeiten des Jahres unterwegs war. So war ich diese Jahr zum ersten Mal Anfang April auf Tour, das war bisher die „wärmste“ Wanderung, auf der ich mich dann Fast zwangsweise  mit Leichttrekking beschäftigt habe. Ich war „all in“ mit ca 25-26kilo 7 Tage  a 25-34km vollautark unterwegs (Rucksack ca. 20-22 Kilo, Rest am Leib). Enthalten im Gewicht sind ca. 2,5kg Lebensmittel und mindestens 2 Liter Wasser, sowie ca 450g Brennstoff.

Wenn ich dann hier von den UL-Setups a 2-3Kg lese, drängt sich mir immer der Verdacht von Schönwetterausrüstungen auf.

Ich habe nun vor, die e gleiche Tour im November noch einmal zu laufen. Auch da komm ich dann auf ca. 7Kilo Basisgewicht. 

Es ist nmE also die entscheidende Frage, unter welchen Umwelt- und Sozialisationsbedingungen man ein Tour macht. Ergo kann es nach meinem Erachten kein Referenzgewicht für ultraleicht geben. Es gibt hingegen den Grundsatz so leicht wie möglich.

Gruß 

out

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Der Unterschied zwischen einer "Schönwettertour" und einer Herbsttour( Oktober bis Dezember) ist nicht sonderlich groß, evtl. 1Kg. Regenhosen, Handschuhe, Mütze, wasserdichte Socken, 200-300g mehr Daune im Quilt, Fleecepulli oder Puffy (eins hab ich auch im Sommer immer dabei). Unter 5kg ist das locker zu machen. Ich würde allerdings nicht mit 2,5kg Essen für 7 Tage auskommen, sondern mindestens das doppelte veranschlagen.

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Du gehst von deiner Erfahrung aus und verallgemeinerst. In diesem Forum haben andere ganz andere Erfahrungen gemacht und unter Umständen vielleicht schon mehr und/oder längere Touren gemacht. Davon lebt der Austausch hier. Lieber nachfragen und unter Umständen etwas lernen als in Frage stellen.

Schon vor meiner UL Zeit hatte ich für eine 10 Tage tour im Frühling (auf Tasmanien) 18 kg Startgewicht (ohne Wasser). Jetzt wären es eher um die 14 kg. 20 bis 22 kg für 7 Tage mit Nachschubmöglichkeit klingt nach:

 

Bearbeitet von SouthWest
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vor 8 Stunden schrieb Out:

Ich war „all in“ mit ca 25-26kilo 7 Tage  a 25-34km vollautark unterwegs 

Das liegt aber daran, dass du abends deine große Petroleumlampe unter der über die Beine gelegte Armeewolldecke zum Wärmen brauchst...8-) ( Insider, sorry!)

LG schwyzi

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@schwyzi

ne ne mein Freund ;-) sonst wärens um die 30kg geworden...

... wegen Deinem Gemeckere habe ich jetzt den Salat hier ;-)

 

@SouthWest

22kg ist halt der alte Ansatz gewesen. Was ich nicht ändern möchte, ist den Autarkgedanken aufgeben. Ich habe im Jahr nur wenig Zeit. Wenn ich dann mal ne Woche zum Wandern abzweigen kann, dann möchte ich einfach alleine ohne Kontakt unterwegs sein. Jetzt bin ich derzeit bei ca 7-8kg BW bis ca -6Grad ohne Komfortverlust. 

@dennisdraussen

Da komm ich auch so in die Gegend vom Gewicht. Beim Zelt werde ich bis zum  Herbst noch 800g reduzieren können, das ist dann aber leider nicht mehr freitragend, aber einen Tod muss man ja sterben ...

Gruß 

out 

Bearbeitet von Out
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Ich weiss echt nicht, was die Leute an freestanding Zelten perse toll finden. Für Wetter musst das Zelt trotzdem ordentlich festnageln. Und du brauchst länger zum aufstellen und abbauen. Und schwerer ist es auch. Ich müsste mehrere Tode sterben um wieder mein altes frestanding Vaude  Zelt mitzunehmen.

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vor 34 Minuten schrieb Martin:

Ich weiss echt nicht, was die Leute an freestanding Zelten perse toll finden. ...

versuch mal ne plattform auszupickeln für eines das nicht freestanding ist....  am besten noch für nen 3,5m langen tunnel, den du auch noch seitlich abspannen musst bei wind. oder für ne pyramide ohne die heringe an den 2 ecken die in der luft hängen.

so sassen wir im awahnee, an einer eisaxt gesichert und haben den rücken in den wind gelehnt um die tür zu stützen im sturm. mit einem anderen zelt hätten wir uns 2 schützengräben pickeln und biwakieren ohne biwaksack üben können.

hängt wie fast alles stark vom einsatzzweck ab. da wos passt bin ich sehr gerne mit meinem notch oder hogback unterwegs. aber definitiv nicht immer....

aconcagua auf ca. 6500m

aconcagua high q (71)_ji.jpg

Bearbeitet von danobaja
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vor 3 Stunden schrieb Martin:

Ich weiss echt nicht, was die Leute an freestanding Zelten perse toll finden.

OT: Die 2P-Zelte z.B. von Big Agnes sind teilweise kaum schwerer (zumal pro Person nicht) als manche Zweierzelte von Tarptent u.a.. Dass sie zudem wenigstens einen Spalt zwischen den beiden Matratzen lassen, spricht ebenfalls für sie (bspw. der Lanshan 2 tut das ja nicht!). Wenn man dann noch glaubt, von der freieren Platzwahl profitieren zu können, kann es durchaus mal Sinn machen, so einen Fast-Freisteher zu zweit mitzunehmen. 

 

vor 3 Stunden schrieb Martin:

Für Wetter musst das Zelt trotzdem ordentlich festnageln.

OT: Klar... aber nicht immer ist 'Wetter' zu erwarten. 

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In den 2P Zelten von Big Agnes (Copper Spur UL ) schläft meist nur einer- die ein Personen Variante ist den meisten zu klein. Davon abgesehen ist der Boden so dünn, das es ohne Groundsheet nicht geht. Im Sturm saß mein Mitwanderer in seinem Big Agnes und hat sich gegen die Stäbe gelehnt und die Windseite gestützt....

Ich war zufrieden mit Gatewood Cape und Cuben Bivy. An Tagen ohne Wetter packt man das Tarp erst gar nicht aus...

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vor einer Stunde schrieb Martin:

In den 2P Zelten von Big Agnes (Copper Spur UL ) schläft meist nur einer- die ein Personen Variante ist den meisten zu klein. Davon abgesehen ist der Boden so dünn, das es ohne Groundsheet nicht geht. Im Sturm saß mein Mitwanderer in seinem Big Agnes und hat sich gegen die Stäbe gelehnt und die Windseite gestützt....

Im Copper Spur UL können aber zwei Leute schlafen und haben, wie gesagt, noch einen Spalt zwischen sich und etwas Luft über sich  (was auch bei einigen UL-Zweiern inzwischen nicht der Fall ist). Zudem gibt es Leute wie mich, die sowieso irgendeine Unterlage benutzen, und schließlich sagte ich ja schon: Manchmal wird es einigermaßen vorhersehbar keine Stürme geben. :-) (Und ganz nebenbei kann man ein Copper Spur auch ganz prima gegen etwas heftigere Winde abspannen... schon mal die 'inneren' Schlaufen oberhalb der Türen entdeckt? ;-) ) 

Ich habe so einige Zelte - auch richtig leichte - und ganz sicher nehme ich das Big Agnes nicht oft mit. Ich sage nur, das es seine Berechtigung in der Sammlung hat... unter den richtigen Umständen und als Zweier. Solchen Zelten jeden vernünftigen Daseinszweck abzusprechen, finde ich (ehrlich gesagt) ziemlich engstirnig. 

Mein Cuben-Solomid steht ganz bestimmt immer noch, wenn dein Gatewood Cape im Wind zusammengebrochen ist... daraus aber abzuleiten, dass Gatewood Capes ein Fehlkonzept darstellen, wäre reichlich dämlich (sie sind vielmehr eine richtig clevere Idee und sparen sehr pfiffig Gewicht).

Bevor man ein Zelt/Tarp oder einen generischen Zelttyp in Grund und Boden verdammt, sollte man vielleicht nach dem Einsatzzweck und -Spektrum fragen. ;-) 

 

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vor 10 Stunden schrieb Martin:

Ich weiss echt nicht, was die Leute an freestanding Zelten perse toll finden. Für Wetter musst das Zelt trotzdem ordentlich festnageln. Und du brauchst länger zum aufstellen und abbauen. Und schwerer ist es auch. Ich müsste mehrere Tode sterben um wieder mein altes frestanding Vaude  Zelt mitzunehmen.

Das Gewicht ist bei freistehenden Zelten gewiss höher, aber auch hier stellt sich doch die Frage wozu man es wie benutzt. 

 An meinen derzeit genutzten Zelten finde ich toll, das ich sie einfach, wo gerade Platz ist, aufstellen kann ohne irgendwas abspannen zu müssen. Ich laufe gerne in die Dunkelheit hinein und gerade da ist es dann ja nach meiner Erfahrung oft nicht einfach einen guten Platz zu finden.

Mein 3 Jahreszeitenzelt wiegt allerdings dafür auch ca. 1600g und ist ein Doppelwandzelt .Die Winterversion wiegt nochmal 500g mehr verfügt aber über mehr winterspezifische Eigenschaften, was das Gewicht rechtfertigen könnte.

Seit ich nun begonnen habe gewichtsoptimierter an die Sache heranzugehen sehe ich daher ein sehr großes Einsparpotential im Zelt. Das was ich am Markt so finde entspricht aber nicht so meinen Vorstellungen, da ich nun mal in 90% der Fälle keine Trekkingstöcke nutze.

Ich werde daher wohl kaum umhin kommen, nun also ausgehend von den bisherigen Zelten so etwas in Leichtversion selber zu bauen. Sprich ein 2-Bogenkuppelzelt, freistehend in Leicht. 

 

Gruß 

 

out

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Hallo @dennisdraussen,

da bin ich ja auch schon drüber gestolpert, aber es ist halt von Hause aus nicht freistehend. 

@wilbo

Das wäre so schon 250g leichter, als das was ich derzeit benutze :-). Wenn es das dann tatsächlich in noch etwas leichter gäbe, wäre es für mich perfekt.

 

Gehört ja aber eigentlich nicht hierher und ich hoffe mal das keiner einer Problem damit hat, das wir hier kurz den Thread geentert haben.

 

Gruß 

 

Out 

 

 

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vor 8 Stunden schrieb Out:

Seit ich nun begonnen habe gewichtsoptimierter an die Sache heranzugehen sehe ich daher ein sehr großes Einsparpotential im Zelt. Das was ich am Markt so finde entspricht aber nicht so meinen Vorstellungen, da ich nun mal in 90% der Fälle keine Trekkingstöcke nutze.

Ich werde daher wohl kaum umhin kommen, nun also ausgehend von den bisherigen Zelten so etwas in Leichtversion selber zu bauen. Sprich ein 2-Bogenkuppelzelt, freistehend in Leicht. 

Leichter als mit Tarp und Bug bivy wird man kaum kommen. Zeltstangen kann man auch einfach so mitnehmen und dürften leichter sein als Trekkingstöcke...also meistens...

https://www.trekking-lite-store.com/mountain-king-trail-blaze-trekkingstoecker.html

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@ULgäuer

Das ist bestimmt richtig, muss da nur meinen WEg finden. Das ist so anders. Ich werde das mal ausprobieren. und dann entscheiden, was ich tue. Letztlich nutze ich das Zelt fast nur zum Schlafen.. von daher könnte ich mir was leichteres vorstellen, aber guter Schlaf ist mir auf Tour schon extrem wichtig,

 

Gruß

 

Out

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