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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 06.12.2019 in Beiträge

  1. Untertitel: Da gefriert dir ja die Zahnpasta in der Tube! Der Zpacks Arc Blast musste mal ernsthaft Probe getragen werden, und Irgendwann musste ich jetzt mal wirklich meine Ausrüstung bei kälteren Temperaturen testen. Diese Woche bot sich die Gelegenheit. Also ging es mit Auto+Zug die 150km nach Bayerisch Eisenstein an der tschechischen Grenze und dann ungefähr entlang der Route, die ich im Sommer schon gelaufen bin (diesmal mit Umwegen wegen saisonaler Sperrungen). Die Devise war, 2 bis 3 Tage zu wandern und zu sehen, wie weit ich komme. Mit im Boot waren wie immer der Cumulus X-Lite 400 und das Duplex. Die kurze Therm-A-Rest X-Lite habe ich durch die Prolite Plus in R ersetzt. Ich hatte ganz bewusst viel zuviel Krimskrams und Essen dabei, denn ich wollte den Rucksack mit über 10kg austesten, um nächstes Jahr auf dem PCT kein blaues Wunder zu erleben. Bei der Ankunft in Bayerisch Eisenstein war noch alles ganz entspannt. Es war 08:30 am Morgen, der Untergrund war trocken und das Thermometer am Bahnhof (718m ü.NN.) zeigte 3°C. Beschwingt ging es los in Richtung Wald. Am Weg entlang sprudelten kleine Bäche munter vor sich hin, und es lief sich wunderbar. Nach einer knappen Stunde erreichte ich schon die 1000hm-Marke, und der Pfad (gut, die Straße) unter meinen Füßen färbte sich weiß. Also nicht erst beim Drauftreten, der Schnee lag schon da . Zwischen gezuckerten Bäumen und verdörrtem Gras ging es über die erste Kuppe auf ziemlich genau 1200m hoch. Hier oben war es, wo der Wind ungehindert blasen konnte, schon deutlich frischer als im Tal. Ein paar wenige Fußspuren vom Vortag waren zu sehen, aber heute war ich wie es aussah der erste verrückte, der hier hoch lief. Es ging wieder ein wenig bergab ins Hurka-Tal, wo ich im August mein Zelt auf dem dortigen Notübernachtungsplätz aufgeschlagen hatte, und dann wieder hoch auf die nächste Kuppe. Eine kleine "Schutzhütte" war mein Ziel für die Mittagspause, die sich aber bei Minusgraden und leichtem Wind auf eine Packung Neapolitanerschnitten beschränkte. Immerhin stellte es sich als sehr weise heraus, dass ich 4 Segmente Z-Lite als Sitzunterlage eingepackt hatte. Bevor es weiter ging, habe ich mir noch einen kleinen Beutel Trailmix in die Hüfttasche des Rucksacks geschoben - Studentenfutter, getrocknete Cranberries und Bananenchips. An sich ziemlich nah an perfekt, was meinen Geschmack betrifft, aber mit den Fleece-Handschuhen sehr schlecht zu greifen. Immerhin - so kalt wie es war, klebte zumindest nichts. Es ging wieder ein wenig bergab auf knapp unter 900m zum Jezero Laka, der dieses mal komplett zugefroren war. Auf dem Weg dorthin ging es über eine interessant "reparierte" Brücke. Naja, Holz gibt es hier ja genug, also einfach so lange Stämme rein werfen bis es wieder halbwegs eben ist Hier knirschte und knackte es wie verrückt unter den Füßen, und ich musste aufpassen, mich auf den versteckten Pfützen nicht hinzulegen. Um den See herum führt ein netter Steg, da das Ufer bei hohem Wasserfall ziemlich sumpfig werden kann. Der normale Weg zum Polednik hoch ist wegen der Auerhähne ab Mitte November gesperrt, deshalb musste ich noch ein paar Kilometer Umweg laufen. Immerhin, ich habe einen Auerhahn gesehen, der nur ca. 15 Meter von mir aufgeflattert ist, wunderschön mit leuchtend rotem Halbreis im Schwanzgefieder, aber natürlich viel zu schnell weg um die Kamera zu zücken. Kurz darauf kam dann auch zum ersten Mal der blaue Himmel heraus, nicht dass das an der Temperatur etwas geändert hätte. Es war gerade mal 14:30 Uhr, aber gefühlt näherte sie sich schon den für die Nacht vorhergesagten 6°C an. Mir schwante schon, dass die Nacht ein wenig ungemütlich werden könnte, aber es war einfach schön, dort zu laufen. Über 1000m war der Schnee wieder dichter und der Weg fast jungfräulich, was menschliche Wanderer betrifft. Eine alte Autospur trübte die Freude nur minimal. Dafür gab es alle Arten von tierischen Spuren - Auerhähne, Vögel, kleine Nagetiere, Füchse und sogar die ein oder andere Wolfsspur führten im Zickzack über den Weg. Langsam wurde es schon spät, und vor lauter Spuren lesen bummelte ich ein wenig zu sehr, so dass es schon knapp wurde, den Polednik noch bei Tageslicht zu erreichen. Auf den letzten Metern begann es dann tatsächlich schon zu dämmern, aber dafür durfte ich den Gipfelturm im gleißend gelben Abendlicht bewundern und ein spektakuläres Abendrot bestaunen. Ich war mutterseelenalleine auf dem Polednik. Das Zelt bekam ich gerade noch so aufgebaut bevor es richtig dunkel wurde, und um 16:45 Uhr war es auch schon Zeit, sich um das Abendessen zu kümmern. Lecker Instant-Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln und Croutons, gepimpt mit einem Stückchen Portionsbutter. Eine Packung Mini-Kaminwurzen zum Eindippen waren die perfekte Ergänzung, und während in Schein der Stirnlampe der Nebel in Form glitzernder Kristalle um mich herumschwirrte und funkelte, hätte kein Sterne-Menü besser schmecken können. Es wurde kalt, richtig kalt, und der Wind wurde stärker. Lange konnte ich nicht hier draußen sitzen. Also schnell ins Zelt, die lange Thermo-Unterwäsche, frische Wollsocken und die Puffy angezogen und rein in den Schlafsack. Dann alles, was Elektronik oder flüssig war rein in den Schlafsack - was ganz schön nervig sein kann, wenn man sich als Seitenschläfer öfter mal umdreht. Von unten wurde es auch etwas kühl, noch nicht so, dass ich wirklich gefroren habe, aber gemütlich fühlt sich doch noch mal anders an. Was soll ich sagen - nachts raus zu müssen war kein Spaß. Ein Blick auf das kleine Thermometer gegen 2:00 Uhr zeigte -10°C, und der Wind blies durchgängig. Definitiv ein Härtetest für ein 3-Jahreszeiten-Setup. An der Innenwand des Duplex funkelte dekorativ mein gefrorener Atem. Ich denke, dass es auch diese kleine Schlafunterbrechung war, während der ich vergaß, meinen Almdudler wieder mit in den Schlafsack zu nehmen. Um 04:00 Uhr bin ich dann wieder wach geworden, und an Schlaf war nicht mehr so richtig zu denken. Also raus im Dunkeln, Frühstück machen. Mit Kaffee und Porridge (das mir zum ersten Mal wirklich geschmeckt hat, hah) kam etwas Wärme in meine Knochen zurück. Und dann stellte ich fest, dass es noch mehr gibt, das bei dieser kälte in den Schlafsack sollte. Die Zahnpasta wollte partout nicht aus der Tube raus. So musste die Morgentoilette etwas kürzer ausfallen und die Tube wanderte in die Hosentasche. Lesson learned, und das Zähneputzen musste halt später stattfinden. In der ersten Dämmerung habe ich dann das Zelt abgebaut und den Rucksack gepackt, und die Kälte hat mich kalt gelassen. Im Schein der Stirnlampe funkelte der Schnee vor mir wie tausende Wunderkerzen, und dann kam langsam die Sonne heraus und malte den Himmel in gleißenden Gelb- und Rottönen an. In Umwegen - auch auf der Südseite gibt es eine Wegsperrung für den Auerhahnschutz - ging es wieder abwärts. Ach ja, es war kalt. So kalt, dass ich nur selten den Handschuh ausziehen wollte, um Fotos zu schießen. Ich hatte überlegt, diese Nacht in Bucina zu zelten, aber der Wetterbericht sagte wieder deutliche Minusgrade und Wind. Ich beschloss, auf halber Strecke eine Entscheidung zu treffen. Unterweg füllte ich mein Wasser auf - zum Glück war noch nicht alles hier gefroren, denn mein Almdudler verwandelte sich beim ersten, zaghaften Versuch, den Deckel zu öffnen, in einen Eisblock. Ich weiß, ich weiß, auch ohne light kann man stupid sein. Am Notübernachtungsplatz in Modrava gab es dann nach etwa 14km eine verfrühte Mittagspause mit Instant-Gulasch, Neapolitanerschnitten und Kaffee, alles mit dem gutem, appetitlich gelblich-braunen Wasser aus der gleichnamigen Modrava. Egal. Mein Soto Windmaster brachte das Wasser in Null Komma Nix zum Sprudeln, und ich saß im Sonnenschein. Was will man mehr? Ein warmes Bett zum Beispiel. Irgendwie war die Verlockung, noch eine Nacht an der Grenze meiner Ausrüstung zu verbringen, nicht allzu groß. Ich begann, einen Plan B und C zu schmieden und bei Bucina wieder nach Deutschland zu queren - auch wenn der Tag dann lange würde - aber Details mussten wohl warten, bis ich kurz vor dem Ort wieder vernünftigen Netzempfang hatte. Das war aber egal, denn ich konnte in wunderschöner Natur ohne ein Wölkchen am Himmel über verschneite Wege laufen, die teilweise vor mir noch kein Fuß betreten hatte. Alles funkelte und glitzerte. Ich verlief mich. Zuerst nahm ich den falschen Abzweig an einer Gabelung, was mir gute zwei Kilometer und einen netten Anstieg zusätzlich einbrachte, kurz darauf dann hat mich mein Smartphone-GPS in die Irre geführt und in eine Sackgasse geschickt, und ich habe viel zu spät meinem Bauchgefühl nachgegeben und nochmal nachgesehen. Noch mal 2,5km extra. Die Mathe im Kopf sagte mir, dass ich es jetzt nicht mehr schaffen würde, bei Tageslicht in besiedeltem deutschem Gebiet anzukommen. Aber erst mal machte ich noch eine längere Pause in der Sonne am letzten hohen Punkt auf 1270m. Mein Almdudler war auch wieder aufgetaut. Noch einmal 100hm runter und wieder rauf, und dann ging es eigentlich nur noch bergab. Langsam wurden die Füße müde, und ich spürte die Steine unter den Fußballen. Die Brooks Cascadia hatten jetzt doch schon über 700km runter und näherten sich ihrem Lebensende, auch wenn sie äußerlich noch fast wie neu aussahen. Durch Bucina hindurch und an den wieder aufgebauten alten Grenzbewehrungen vorbei ging es um 16:00 Uhr wieder nach Deutschland. Auf dem Wanderparkplatz dort stand ein Polizeibus, aber ich wurde nicht kontrolliert. Einer der beiden Beamten sah kurz zu mir her, ich winkte hinüber, und dann machte er auch wieder seine Augen zu und schlummerte weiter. Mittlerweile hatte ich im Internet nachgesehen, wie es um meine Transportmöglichkeiten bestellt war, aber leider hatte ich erst 15 Minuten zu spät Internet. Der Bus von Finsterau nach Freyung fährt nur noch auf Anforderung, und die muss bis 15:00 eingehen. Also Plan C (Plan D wäre per Anhalter weiter, Plan E an einem der Wohnwagencamps um einen Platz fürs Zelt zu fragen). Den schönen, aber mitunter rutschigen Wanderweg an der Teufelsklause vorbei wollte ich im Dunkeln heute nicht mehr gehen, und so ging es etwas unangenehm an der vom schmelzenden Schnee a****glatten Teerstraße entlang talwärts, während ich im Internet meine Nächtungsoptionen prüfe. Es ist Zwischensaison, und das bedeutet hier in der Gegend gar keine Saison. Sogar die Dorfgasthöfe machen Betriebsurlaub. Die Bürgersteige - so es welche gibt - sind hochgeklappt. Mittlerweile war es stockfinster, aber ich konnte ein paar Kilometer nach Finsterau eine Unterkunft ausfindig machen und reservieren, auch wenn die das Budget ganz schön strapazierte. Um kurz vor 18:00 Uhr war ich dann dort. Die super netten Hausleute hatten die Heizung schon voll aufgedreht und waren ganz betrübt, dass es noch nicht richtig warm drin war - mir war das total egal nach der heute gelaufenen Strecke und der Kälte draußen. Wir quatschten kurz über meine Wanderung und meinen Plan, am nächsten Tag mit der 8-Uhr-Bus nach Freyung zu fahren. Wie es aussieht, ist das ein reiner Schulbus, obwohl er im normalen Fahrplan steht, und nimmt auch nur Schüler mit. Die Rückreise könnte komplizierter werden. Aber wie heißt es so schön: the trail provides. Ich hatte gerade heißes Wasser für mein letztes Instant-Gericht aufgesetzt, als der Hausherr klopfte und mir freudestrahlend verkündete, dass er und seine Frau morgen um 8:30 zum Einkaufen nach Freyung fahren würden und mich mitnehmen würden. Perfekt! So war ich dann pünktlich zur Hiker Midnight mit vollem Bauch, heiß geduscht und einem Plan für den nächsten Morgen im kuschelig warmen Bett. Die Rückreise lief perfekt. Ich musste in Freyung gerade 3 Minuten auf den Bus warten und hatte dann gerade genug Zeit, mir in Grafenau ein Rührei mit Speck im Bahnhofsgasthaus zu gönnen bis der Anschlusszug kam und mich zu meinem Auto brachte. Summa summarum: Eine geniale "kurze" Tour mit insgesamt 66km und 1500hm. Ich habe im Böhmerwald genau eine Spaziergängerin getroffen, einen Radfahrer und ein Auto der Parkverwaltung, auf deutscher Seite die zwei schlafenden Polizeibeamten und einen Spaziergänger mit Hund. Der Arc Blast trägt sich auch mit über 10 Kilo noch richtig bequem. Die Kombi aus Cumulus X-Lite 400 und Prolite Plus sind bis in leichte Minusgrade okay, darunter wir es schon grenzwertig wenn man eine erholsame Nacht haben will. Alles was flüssig oder pastös ist muss bei Frost in den Schlafsack. Alles! Die Kombi aus super dünnen Fleece-Handschuhen und Rain Mitts hält erstaunlich warm, war aber auch an der Grenze. Zudem brauche ich Handschuhe mit wegklappbaren Fingerkuppen. Die 4 Segmente Z-Lite waren unbezahlbar als Sitzunterlage auf Schnee und fürs Rein- und Rauskriechen im Zelt. Ich liebe Hartwurst mit Kartoffelbrei, und je kälter die Luft desto schmeckt es Wen es interessiert, die komplette Packliste habe ich hier.
    24 Punkte
  2. Ich teste gerade das Lanshan pro 2 mal aus. Starker Wind und jetzt auch Regen. Bisher ist es sehr wohnlich...mal schauen was die Nacht noch so bringt
    6 Punkte
  3. Und das ist für den Großteil arbeitender Menschen völlig unrealistisch. Ich lebe sehr minimalistisch und kann im besten Fall ein Paarhundert Euro im Monat sparen. Sprich ich zahle nur Miete(inkl Strom etc) und essen. Realistisch sind dann nach 20 Jahren 60.000 Euro (grob). Davon dann nochmal 30 Jahre leben dürfte doch sehr eng werden... Man muss schon sehr zeitig anfangen und definitiv überdurchschnittlich verdienen um mit 40 in „Rente“ zu gehen. Solche Artikel sind für normale Arbeiter blanker Unsinn um es höflich zu formulieren.
    4 Punkte
  4. schrenz

    Impressionen von Touren

    Muktinath, Annapurna Circuit letzten Monat.
    3 Punkte
  5. Wird Zeit für ein kurzes Feedback: Es ist der Soto Windmaster geworden und ich muss sagen, dass der kleine Schei..er der mit Abstand beste Aufschraubkocher ist den ich kenne. Bei Testtouren fiel die gute Verarbeitung und Bedienung schon auf, im Hochgebirge hat er sich unter widrigen Bedingungen bewährt (Nudeln auf über 5000m und deutliche Minusgraden):
    3 Punkte
  6. Die üblichen Einwände rund um "geht doch gar nicht" "nicht mit Kindern" und "muss man aber wie blöd verdienen" bitte hier abladen. Ist ja nicht so, dass die noch nie gefallen wären... https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/3229-ultraleicht-zur-frühen-rente/page/2/#comments
    3 Punkte
  7. Ich stimme Deinen Ausführungen prinzipiell zu, möchte aber noch einen weiteren Aspekt zu bedenken geben - der vielleicht erst nach langer Zeit auf den Trails ins Gewicht fällt: So wohltuend das einfache Leben unterwegs auch ist (und ich möchte das wirklich nicht missen!), langfristig fehlte mir ein wenig die intellektuelle Herausforderung. Vor allem, wenn Du Deine x-te Tour geplant hast und auch das Routine geworden ist. Bei all den von Dir sehr zutreffend beschriebenen Eigenschaften des Berufslebens habe ich immer sehr gerne gearbeitet, weil mich die Herausforderungen meiner Jobs in der Unternehmenssanierung immer fasziniert haben. Und in meinem Fall kam natürlich auch der Aspekt der Arbeitsplatzerhaltung der Mitarbeiter hinzu. Aber Du hast recht: Ich würde wahrscheinlich nicht in meinen alten Job zurückgehen, weil er einfach zu viele unangenehme Seiten hat. Ich habe das ganze so kompensiert, dass ich mittlerweile Bücher schreibe und Vorträge halte - was mich geistig ziemlich auf Trab hält, mir auch unterwegs Stoff zum Nachdenken gibt und vor allem im Gegensatz zu meiner früheren Berufstätigkeit weitestgehend selbstbestimmt ist.
    3 Punkte
  8. FlowerHiker

    3F Lanshan 2

    Vielleicht interessant... Ich habe Mal bei 3F UL Gear nach dem Unterschied zwischen 3F UL und Flame's Creed nachgefragt und die folgende Antwort erhalten: "There are nothing different between Flame and 3F version of Lanshan series, they both manufactured in our work shop, 3F UL GEAR is our brand, and Flame is run by one of our friends. However, there are some warranty policy different between them, we have 1 year warranty and LIFETIME repair policy. You may check the details on our official site."
    3 Punkte
  9. napoleon pinkelt gegen den wind? schönde bilder!
    3 Punkte
  10. Vielleicht könnten wir noch viel älter werden? In den letzten Jahrzehnten gab es ja zahlreiche "Neuerungen" im Nahrungsangebot Zucker als grosser Energielieferant. Zucker hat leider null Mikronährstoffe. "Leere Kalorien" Industriestärke. Weissmehl etc. Mehl verliert 40 bis 80% der Mikronährstoffe durch feines Mahlen. Ein Baguett hat fast keinerlei Mikronährstoffe. "Leere Kalorien" Wir brauchen weniger Energie. Im Büro sitzen => weniger Energieverbrauch als ein Bauer aufm Feld (2000 statt 3000 kcal pro Tag) => weniger Aufnahme von Mikronährstoffen. Ausgelaugte Böden. Hocheffiziente Landwirtschaft produziert "leeres Gemüse". Zwischen 1985 und 2002 hat zum Beispiel eine Kartoffel 80% weniger Kalzium und 50% weniger Magnesium. Ultraleicht! Fernobst: Eine Kiwi in Neuseeland gepflückt hat sauviel Vitamin C. Eine zu früh gepflückte Kiwi die dann auf den langen Seeweg zum deutschen Aldi geschickt wird hat weniger als ein Zehntel davon wenn wir sie essen. Weiss bloss keiner. Die Folgen von alldem werden wir sicher erst in ein paar weiteren Jahrzehnten sehen. Mahlzeit!
    2 Punkte
  11. Nun ja... Spritzen braucht man als Veganer nicht. Eine Vitamin B12 Injektion kann dagegen für ältere Menschen mit jeglichem Ernährungsverhalten notwendig werden. Siehe oben. Veganer können normalerweise einfach Vitamin B12 Tabletten nehmen. Sonst kriegt man als Veganer glaube ich von allem genug wenn man aufpasst und nicht nur Pudding und Cola futtert. Bin übrigens kein Veganer
    2 Punkte
  12. Ich hatte auf meiner Herbsttour veganes essen für 5 Tage dabei, wog 1750 g. Tentmeals.co.uk macht zB sehr leckere, günstige und ultraleichte Mahlzeiten, die werden auf kurzen und mittellangen Touren auf keine Fall langweilig. Auch LYO Food und Firepot machen Vegane Mahlzeiten: Auf kurzen bis mittellangen Touren brauche ich auch keine Supplements, aber wer zB den PCT oder ähnlich wandern will braucht nicht zu Eiern, Fleisch und Milchprodukten greifen: Mit ein bisschen Googlen findet man zB auch einige hilfreiche Artikel: http://blog.gossamergear.com/vegan-backpacking-food Kurzum: Auf kurzen bis Mittellangen Touren gibt es ne Menge leckerer Vegane Optionen, Supplements muss jeder selbst sehen, und auch auf thru-hikes kann man sich vegan ernähren Vegane Mahlzeiten auf Berghütten: Erbsensuppe! Gibt es auf jeder DAV Hütte auf der ich soweit war, und die sind auch lecker. Es gibt auch noch einen interessanten Wissenschaftlichen Artikel zu dem Thema: "Fueling the Vegetarian (Vegan) Athlete" von Joel Fuhrman and Deana M. Ferreri. Ah ja, was die Zweifler hier angeht das Vegane Ernährung Quatsch ist (was für ein Blödsinn !) - einige der besten Athleten der Welt ernähren sich Vegan. Zum Beispiel dieser Herr (Alex ist mittlerweile Vegan, und hat gerade die Nose am El Cap in unter 2 Stunden erklettert):
    2 Punkte
  13. „Normalos“ mit Mangelerscheinungen ernähren sich entweder schlecht oder haben irgendeine Grunderkrankung. Noch nie war eine so ausgewogene Ernährung möglich wie hier und heute.
    2 Punkte
  14. ich finde es schon sehr seltsam, wenn für eine Ernährungsideologie Vitaminspritzen und -Tabletten notwendig sind. Auf Tour kann man natürlich aus seinen Depots zehren, danach füllt man diese intuitiv wieder auf (wenn der Kopf das zulässt) nur auf das Vitamin C würde ich achten und das geht ja inzwischen sehr einfach.
    2 Punkte
  15. Und Familieplanung fällt dann natürlich auch aus. Das wollte ich dann doch nicht. Aber das ist alles ein ganz andere Geschichte und einen eigenen Faden wert. Hier geht es ja um Christines Interview.
    2 Punkte
  16. Für die Aufbewahrung im Schlafsack lohnt sich meines Erachtens nach ein Netztbeutel (oder einen, der eh mit dabei ist) und den ans Fußende. Dann fliegt auch nicht alles rum, wenn Du Dich öfters drehst.
    2 Punkte
  17. OT: Hinweis zum ausmessen des Volumens - mit (Holz-)Pellets, die zum Heizen läßt sich das Volumen verhältnismäßig einfach bestimmen*. 1 Liter Pellets sind ca. 600 gr. Und das Grenzgewicht des Rucksacks kann man damit auch herausfinden - eine kompakte Rucksackfüllung unterwegs ist auch nicht schwerer *zumindest wenn man wie ich Tonnen davon im Keller liegen hat...
    2 Punkte
  18. hi wanderpfau, ich bin vegan den te araroa gelaufen. sie kann sich gerne bei mir melden, wenn sie fragen hat - oder bedenken. j o all time favourite rezept mit hoher energie und kurzer kochzeit: rote linsen mit curry und frischem knoblauch. kann man noch aufpeppen mit einem schuss olivenöl und / oder etwas kokosmehl.
    2 Punkte
  19. Matthias

    Impressionen von Touren

    Zentral Pyrenäen August 2019
    2 Punkte
  20. Ja das glauben die meisten. Schön wäre es. https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/GesundeErnaehrung/_Texte/NationaleVerzehrsstudie_Zusammenfassung.html
    1 Punkt
  21. Wie wäre es mit einem Sanyo 18650 Akku (3300mAh) und Folomov A1 Lader? Wiegt zusammen 68g. Ich fixiere die Magnetkontakte immer mit einem Streifen Panzertape.
    1 Punkt
  22. Ich glaube, es geht nicht darum, mit 40 "in Rente" zu gehen. Es gibt Menschen, die entscheiden sich n einem bestimmten Punkt für einen anderen Lebensweg und nehmen ein Risiko in Kauf, nicht zu wissen, wo er hin. führt, vermutlich im festen Glauben, dass sich ein Weg ergibt, auch wenn er letztendlich vielleicht auch mal woanders hinführt als zu Anfang gedacht und zwischendurch irgendwelche "Jobs" gemacht werden müssen, um sich zu finanzieren etc. Ich glaube, die wenigsten haben sich "ein Polster" angespart. Und zu solchen Menschen gehören nicht nur Weitwanderer*innen sondern auch Menschen, die sich entschieden haben, in der Kunst oder Musik ihren Beruf zu sehen oder andere Dinge zu verfolgen, die ihnen wichtig sind. Man sollte "nicht möglich" nicht mit "das Risiko nicht eingehen wollen" (was ja völlig legitim ist) verwechseln bzw. dass andere Dinge (z.B. Familie, keine finanziell unsichere Zukunft) halt doch wichtiger sind. Ich persönlich bin sehr froh, dass es solche Menschen gibt, da sie unsere Gesellschaft bereichern, indem was sie leben.
    1 Punkt
  23. Ich fand das Interview, zugegebener Weise, das erste das ich von Christine hörte, auch sehr bereichernd: Für mich haben sich hier zwei, von vielen möglichen Welten berührt. Und es war spannend zu beobachten, wie es Menschen, die grundsätzlich das Andere tolerieren möchten, schaffen können, ihren Weg für sich zu bewahren und den des anderen, mitunter nicht nur zu tolerieren, sondern spannend zu finden und sogar zu akzeptieren. Natürlich habe ich nach so einem Interview unzählige Fragen bezügliche fachlichen Details, angelernten und übertragener Fähigkeiten, mentaler und sozialer Vereinsamung, Selbstwerterfahrungen, ... Und natürlich habe ich auch meine Prägung und suche den Fehler, den Bruch, die Inkonsequenz, (und meine ihn auch für mich zu erspüren). Und genau dieses, mein angelertes Denken, zeigt mir, woran ich noch arbeiten muss und will: Denkerische Scheuklappen entlarven, richtig offen für andere Lebenslinien und -inhalte zu sein, da, wo ich nicht fragen kann selbst zu analysieren, zu denken, Lösungen zu finden und zu überprüfen. Christine und Serdar haben mir dabei wieder einen Schritt weitergeholfen. Vielen Dank euch beiden.
    1 Punkt
  24. Stimmt, das Gestell hatte ich da ziemlich entspannt. Das war bei der Kälte ganz angenehm, weil es mir den Rücken abgeschirmt hat. Vor dem Beladen braucht man aber nur die Spannung zu erhöhen, dann hat man den namensgebenden "Arc" und der Rucksack sitzt noch ein wenig stabiler auf der Hüfte. Mit Bild: Da bin ich noch am Mikro-Optimieren Die Trinkflasche will ich ja griffbereit haben, das Telefon am besten auch und auch noch an der Powerbank angesteckt... das wird wohl ein Fall für DCF-MYOG, und der etwaige Rest kommt dann in der Zelthülle in den Fußbereich.
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  25. Diesen Einwand höre ich ständig und mittlerweile nervt es mich. Und auch wenn ich mit meinem gutbezahlten Job Glück hatte: Es ist mittlerweile weder besonders ungewöhnlich noch sonderlich schwer, auch mit einem normalen Job frühzeitig in "Rente" zu gehen: https://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/frugalisten-lars-hattig-hat-sich-bereits-mit-mitte-40-in-den-ruhestand-gespart-a-1205203.html https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/finanzielle-unabhaengigkeit-wie-der-ausstieg-gelingt-a-1215516.html
    1 Punkt
  26. Danke für den Bericht und die schönen Fotos! Ich habe eine Frage nach dem Rucksack. Der soll ja durch das Gestell einen Abstand von 6 cm zum Körper gewährleisten. Auf dem Foto auf der Bank und den Detailfotos sieht es aber so aus, als würde das Gestell den beladenen Rucksack überhaupt nicht vom Körper wegdrücken, sodass das luft- und wasserdichte Material direkt am Rücken anliegt. Im Winter ist das kein Thema, aber im Sommer doch sehr lästig. Wie schätzt du diesen Effekt ein?
    1 Punkt
  27. Ich verstehe nicht so ganz, warum Du hier lange Passagen aus dem Manual des GPT (Greater Patagonian Trail) zitierst. Wenn Du damit Rückschlüsse auf das Weitwandern generell ziehen möchtest, ist der GPT ein ziemlich falsches Beispiel, denn er ist kein Weitwanderweg wie der PCT oder AT, sondern lediglich ein technisch höchst anspruchsvolles Routen-Netzwerk mit diversen Legalitäts-Problemen - wie ich in drei Monaten auf dem GPT am eigenen Leibe spüren durfte ...
    1 Punkt
  28. @Frank: Hier wäre sicher mal interessant, wie Du Deinen Rucksack gepackt und das Hauptgewicht auf die Hüfte verlagert hast. Mit gefalteter Z-lite als Rückenverstärkung oder Burrito mit EVA? Oder gar keine und anstatt mit Schlasa verstärkt? Den Schlafsack/Qulit als erstes hinein oder damit ganz zum Schluss alles ausgepolstert? (Gefüllte) Trinkflaschen in die Seitentaschen oder ziemlich nah an den Rücken des Korpus? Hier wäre ich für Tipps wirklich dankbar. Besitze ich doch einen Core, und für mich ist ab einem kleinen zweistelligen Gewichtsbereich wirklich Schluss - trotz Hüftgurt und LKR's. Vielleicht liegt es aber auch an (m)einer Packweise... Deshalb muss ich @ArminS ebenfalls bislang zustimmen. Doch vielleicht ja nicht mehr lange...
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  29. Top Gegend, top Bericht, top Fotos, top gesammelte Erfahrung. Danke dafür! Der Böhmerwald ist für "Härtetests" immer zu haben.
    1 Punkt
  30. Vielen Dank für diesen schönen Bericht und die tollen Bilder! Ich habe mit einem ähnlichen Setup, mit dem Cumulus X-lite 400, einer Neoair X-lite in einem MSR Carbon Reflex mehrere Nächte unter 0° (bis ca -5°) verbracht. Mein persönliches Empfinden war: nie wieder, viel zu kalt. Ich bin meist früh morgens frierend und zitternd wach geworden, das war kein Spass. Eine gute Abhilfe wäre eine Wärmflasche gewesen, wenn ich eine geeignete Wasserflasche mit gehabt hätte. Das habe ich dann auf späteren Touren so gemacht, funktioniert prima. Besser ist natürlich ein dickerer Schafsack... Für Deinen PCT (viel Spass dabei!!!) sollte der X-Lite 400 aber reichen, oder?
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  31. Danke @rentoo + @hans im glueck für das Lob. Der Rucksack macht wirklich Spaß. Die Lastenkontrollriemen sind standard, wie auch der ergonomische Hüftgurt. Einzig die Aufdoppelung des Gurts am Rücken ("Lumbar Pad", Nr. 2 im Photo) ist ein AddOn. Die Halterung für den Rahmen ist sehr stabil vernäht, wo auch der Schultergurt angesetzt ist (Nr. 1). Oben wird der Rahmen mit Schnalle Nr. 1 gespannt, Nr. 2 ist der Load Lifter, Nr. 3 die Höhenverstellung der Schultergurte, was erstaunlich einfach und gut funktioniert. Hier noch mal die Gesamtansicht:
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  32. Der Poet hat geschrieben und das hat er so toll gemacht, dass ich mich beim Lesen so richtig 'dabei' gefühlt habe. Dankeschön dafür und für die schönen Bilder.
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  33. @JanF wenn sich während der Tourplanung noch Fragen ergeben, dann meld Dich jederzeit gerne! würde gerade gerne sofort selbst wieder losziehen
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  34. @ Chaski Es zeugt von einer gewissen Größe und Interesse dass Sie sich für diese Diskussion extra hier im Forum angemeldet haben Herr Somuncu
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  35. Ich habe mir das angeschaut und bin so weit einverstanden. Bei den meisten politischen Themen wäre es vermutlich ein Desaster, wenn die Moderatorin (m/w/d) unvorbereitet wäre. Ich finde aber, dass man bei einem solchen Thema wie dem Fernwandern journalistisch durchaus verschieden vorgehen kann. Wenn der Interviewer unvorbereitet ist, beginnt das Gespräch eben an einer Stelle, wo sich auch der von außen kommende Zuhörer befindet, wenn er vom Fernwandern keine Ahnung hat. Das kann, wie mir scheint, produktiv sein. Serdar hat zwar zum Teil irgendwie merkwürdige Fragen gestellt und auch skurrile Dinge gesagt, aber trotzdem war das Gespräch insgesamt inhaltsreich. Dass die gesamte thematische Strecke von der Unterwäschepragmatik bis zu religiösen Fragen durchlaufen wurde, ist zunächst einmal eine Leistung, die auch in Fachforen wie ODS und ULT nicht jeden Tag erbracht wird. Und ganz allgemein kann man ja von so einer Sendung, die sich an ein externes Publikum richtet, nicht erwarten, dass ein perfekt vorbereiteter »Sekundärauskenner« gemeinsam mit einem Fernwanderer (m/w/d) der Idee des Fernwanderns huldigt, also sozusagen milieuspezifisches Gruppenselbstmarketing betreibt. Solche Interviews gibt es ja in Outdoor-Magazinen und im Marketing der Ausrüster zuhauf und ich kann das nur noch überfliegen, weil ich mich sonst eventuell dabei zu Tode langweile. Von außen betrachtet ist das Fernwandern nun einmal etwas Befremdliches oder kann es zumindest sein, und bei der Annäherung daran muss diese Befremdung sich thematisch irgendwie artikulieren können – zum Beispiel so, wie es in Serdars Frageweise geschieht.
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  36. Ich war im Sommer auf dem GR5 (mit der Variante GR55 und GR52 - unbedingt empfehlenswert!!!). Ich hatte auch zwischen ital. GTA und GR5 geschwankt, mich dann aber für den GR5 entschieden. Gründe waren für mich meine recht guten französischen Sprachkenntnisse und Zelten/Biwakieren ist dort (bis auf den parc national de Vanoise und teilweise im Herzen des Mercantour) erlaubt. Und auch die An- und Abreise war deutlich einfacher (v.a. nach Genf kommt man sehr gut). "Voll" war es nur auf der Teilstrecke, wo sich der GR5 mit der Tour du Mont Blanc überlappt, aber auch das war okay und nur auf einen sehr kleine Bereich beschränkt. Gerade auf dem GR55 war ich manchmal Stunden unterwegs ohne jemanden zu treffen. Vor allem, wenn man früh unterwegs ist, hat man die Natur für sich. Und auch die Hütten waren jetzt nicht riesig, vor allem wenn man in private Hütten geht und nicht die des französischen Alpenvereins (obwohl auch die in Ordnung waren). Ich würde die Strecke jederzeit wieder laufen. Ich hatte auch den Cicerone und bin damit sehr gut klar gekommen. Der Weg ist übrigens sehr gut markiert. Ich hatte ein GPS dabei, was völlig überflüssig war. Super war die APP IGN Rando, die auch offline nutzbar ist. Da kann man sich die Karten des französischen geographischen Instituts runterladen mit Markierung aller Wanderwege.
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  37. Da ich niemals mit Treckingstöcken unterwegs sein werde, niemals!, hatte ich das Problem, eine passende Tarpstange zu finden. 1. Versuch, ich besorgte mir eine Easton Carbon Stange, 56g, 124cm Länge. Diese war aber für einen hohen Aufbau des Gatewood Cape nicht nur zu kurz, sondern auch zu labil, stärkere Durchbiegung. 2. Versuch, ich besorgte mir bei Extemtextil DAC Pressfit Alu Segmente 9mm, da ich dachte, die biegen sich etwas, brechen im Zweifel nicht so schnell und wirken wie eine Feder. Alugestänge mit größeren Durchmessern kamen für mich aus Gewichtsgründen nicht in Frage. Hier konnte ich durch Kürzen die Länge genau auf 130cm anpassen. Leider schien mir auch diese Lösung zu labil und ich suchte weiter. 3. Versuch, ich bestellte 10mm und 8mm Karbonrohre bei Ebay (hier gibt es mehrere Anbieter die offenbar alle sehr ähnliche Rohre verkaufen), bidirektional gewickelt und glänzend. Daraus baute ich mir eine sehr stabile Stange mit 3 Segmenten, je 43cm. Die Stange ist so stabil, dass ich mich fast mit meinem vollen Gewicht abstürzen kann (75Kg), ohne dass sie sich groß verbiegt. Das sollte auch bei starkem Wind mehr als ausreichend sein. Die 8mm Verbindungsstücke habe ich mit Epox eingeklebt, eine Endkappe und 6mm Karbonrohr für die Spitze (passt durch die Öse des Gatewood Cape) hatte ich noch. Materialkosten in etwa 44€. Gewicht 77g. Yeah.
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  38. Mich hat die Art des Moderators schon ziemlich genervt, aber mit dieser Situation muss man sich halt in einem Interview abfinden. Ich bin auch schon mal in einem Live-Interview als Christina Stürmer vorgestellt worden - da kannst Du ja auch nicht ausflippen, sondern den Moderator bestenfalls freundlich lächelnd korrigieren. (Dabei kann ich gar nicht singen ...) In diesem Interview ging es ja nicht um Weitwandern allgemein, sondern um meinen konkreten Fall - und so habe ich auch geantwortet. Darüberhinaus argumentiere ich mit meinen Beobachtungen und mit statistischen Werten/Erfahrungen: Ich behaupte zum Beispiel nicht, dass UL-Wandern die einzig seligmachende Art des Langstreckenwanderns ist. Ich sage aber, dass dieses Prinzip bei mir hervorragend funktioniert und dass die Mehrzahl der mir bekannten erfolgreichen (im Sinne von geografischer Zielerreichung) Thruhiker ebenfalls UL unterwegs ist. Rein statistisch ergibt sich aus dieser Häufung der "best practices" dann schon ein Muster, dass man aber nicht befolgen MUSS. Wer sich aber daran hält, erhöht schon mal statistisch gesehen seine Chancen auf eine erfolgreichen Thruhike. Was soll daran problematisch sein? Analog gilt das auch für Motivationen von Fernwanderern oder andere in diesem Interview angesprochenen Themen. Du hast recht: es gibt die unterschiedlichsten Ansichten und Herangehensweisen und jeder soll nach seiner Facon glücklich werden. HYOH - aber auch hier gibt es schon mal rein statisch Häufungen, wer mit welcher Ansicht und Herangehensweise eher das Ziel erreicht. Hier verwechselst Du Ursache und Wirking: all diese "befriedigenden Eigenschaften" waren tatsächlich nur ein unerwarteter Nebeneffekt meiner Wandertätigkeit. Oder plakativ gesagt: als ich losgewandert bin, habe ich das große Glück gar nicht gesucht, aber trotzdem gefunden. Zu meiner ersten Wanderung hat mich vor allen Dingen die Neugier getrieben und die naive Frage, ob ich sowas schaffen kann. Selbstoptimierung war dabei nicht geplant. Und während ich viele Fernwanderer kenne, die - vielleicht zur moralischen Legitimierung einer monatelangen Auszeit? - unterwegs Spenden für Wohltätigkeitsorganisationen sammeln, bin ich tatsächlich einfach nur aus Selbstzweck unterwegs oder platt gesagt: Weil es mir Spaß macht. Diesen meinen Spaß finanziere ich dann aber auch komplett selbst. Danke! Der Punkt ist mir auch wirklich sehr wichtig!
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  39. Freiheit bedeutet seine eigenen Pläne schmieden und auch umsetzen zu können, nicht die eines anderen. Die Disziplin, die hier gemeint ist, ist Selbstdisziplin, nicht die Disziplin sich in von anderen vorgegebene Strukturen einzufügen, auch Gehorsam genannt. Ergo schließen sich Planung, Disziplin und Freiheit nicht aus.
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  40. Unter allen Interviews mit Christine, die ich in den letzten Jahren gehört oder gesehen habe, ist dies mit Abstand das beste, finde ich. »Oberflächlich« wird so ein Fragespiel ja dann, wenn auf vorgefertigte und erwartbare Fragen vorgefertigte Antworten gegeben werden, die man genauso gut auch in den Büchern nachlesen könnte. Das war hier nur teilweise der Fall, und persönlich bemerke ich den Unterschied daran, dass mich die aufgeworfenen Fragen nachher noch eine Weile beschäftigt haben. Es könnte einem einerseits zu denken geben, dass schon der Romantiker Seume auf dem Weg nach Syrakus im Rahmen seiner technologischen Möglichkeiten ähnlich unterwegs war wie Christine, also mit einem festen Ziel, connecting footsteps (soweit ich weiß), dezidiertem Ausrüstungskonzept und dergleichen. Andererseits kann man natürlich jederzeit die Frage aufwerfen, ob Fernwandern auch anders ginge, und die kulturgeschichtliche Standardantwort darauf kann nur sein: Ja klar, es geht immer auch anders und ist auch anders gemacht worden. Um überhaupt irgendwie voranzukommen und den Begriff des Fernwanderns zu erfüllen, bedarf es natürlich irgendwelcher Arten von Disziplin. Aber vieles daran bleibt kontingent, könnte also so oder anders gemacht werden. Der geographische End- und Zielpunkt muss zum Beispiel nicht präzise definiert sein, man könnte etwa irgendwo in Nordfrankreich aus dem Zug aussteigen, nach den ersten Etappen Paris mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchqueren und dann nach Südfrankreich weiterlaufen, bis man irgendwo das Mittelmeer erreicht. Auch Linearität ist nicht schlechthin geboten. Das Vorhaben als ganzes muss nur irgendeine Form und insoweit auch gewisse Regeln haben, aber viel mehr darüber zu sagen, könnte auf eine unzweckmäßige Verallgemeinerung der jeweils eigenen Praxis hinauslaufen. Wenn die meisten real existierenden Fernwanderer und Fernwanderinnen das anders sehen und zum Beispiel enge Konzepte von Challenge, Accomplishment und dergleichen verfolgen, dann kann das auch daran liegen, dass die Vorstellung davon, was ein Vorhaben ist, in gewisser Weise jeweils zeittypischen Handlungsmustern folgt, die zum Beispiel der Arbeitswelt entnommen sein können. Von daher macht es auch Sinn, dass Christine ihre Wanderpraxis als eine Art Berufstätigkeit erläutert, und die Sinnfrage ist damit entweder beantwortet oder erst recht aufgeworfen. Jedenfalls stellt sie sich hier im Grunde nicht dringender als bei anderen Berufstätigkeiten. Christine könnte also sagen: Das ist einfach mein derzeitiger Beruf, und der hat gewisse befriedigende Eigenschaften, so dass ich einstweilen an ihm festhalte. Das ist nämlich eigentlich eine Selbstzweckdimension des Lebens. Christine hat allerdings im Interview noch etwas anderes – wiederum Zeittypisches – getan, indem sie nämlich versucht hat, die befriedigenden Eigenschaften ihrer Berufstätigkeit als ein gutes Training des Selbstvertrauens (und des glücksrelevanten Bedürfnisminimalismus) zu erklären. Das klingt ein bisschen so, als wäre es anstößig, das Wandern als Selbstzweck zu deklarieren, und als müsste jede Tätigkeit, die man intensiv betreibt, zumindest irgendeine Dimension der Selbstoptimierung oder der Persönlichkeitsentwicklung haben. Tatsächlich ist es unvermeidlich, dass beim Fernwandern auch Kompetenzen entstehen, aber es wäre ja denkbar, dass die eigentlich nur ein Nebeneffekt sind. Die Sinnfrage ließe sich eben mit etwas Ironie auch so beantworten, dass für ein endliches Lebewesen, das physisch zum Gehen disponiert ist, das Weitwandern als »Gehen und Sehen« ein ebenso würdiger Selbstzweck sein kann wie viele andere »müßige«, z.B. künstlerische Tätigkeiten auch. (Chaski heiße ich natürlich deshalb, weil ich selbst immer nur 15 bis 25 Kilometer wandere und mich dann ausruhe.)
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  41. Tipple

    Impressionen von Touren

    @Fabian. Wie versprochen ein paar Eindrücke vom letzten Gotland Trip. Nach unspektakulärem Flug von Tegel nach Visby geht es immer erstmal ins Basecamp. So ein Haus auf Gotland hat was. Von dort starten wir dann unsere Touren. Dieses Jahr sind wir zuerst ein bisschen an der "Stenkusten" entlang zum Naturreservat Horsan gelaufen, da hatten wir im Vorfeld eins unserer Autos abgestellt. Da man dort auf einer einzigen Steinplatte hockt ist das aufbauen von Zelten und Tarps so eine Sache, aber nach viel gefrickel ging auch das. Nach einer tollen Nacht am Lagerfeuer haben wir dann verlagert auf die Halbinsel Furillen, auf der übrigens der bekannte Schriftsteller Hakan Nesser ein Häuschen hat. Es gibt dort auch militärische Einrichtungen an denen filmen und fotografieren streng verboten ist. Der Strand ist ein Traum! Erster Abend am Strand. Stenkusten Camp an der Stenkusten Fischerhütte im Naturreservat Horsan Blick vom Steg auf den See. Mein Pack Auf den Furillen Na, welches historische Ereignis wird hier nachgestellt? Was schrieb @HUCKEPACKS auf Instagram noch mal zu zu diesem Bild? "Four friends and one companion." Leider geht die Zeit immer viel zu schnell rum und wir sind ja immer nur eine Woche da. Die Nacht auf den Furillen war unsere letzte gemeinsame Unternehmung bevor es wieder nach Hause ging. Hier noch das Video zur Tour. Wie immer herrlich unperfekt, genau wie ich es mag und bin. Gruß, Tipple
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  42. Hallo masui_! Der Körper braucht pro Tag 1,5 bis 3µg Vitamin B12. Beim Schlucken kann aber nur ein kleiner Prozentsatz in den Körper aufgenommen werden. Das passiert auf zwei Wegen: Über das Transportprotein Intrinsic Factor können maximal 1,5 bis 2µg pro Mahlzeit aufgenommen werden. Durch passive Diffusion an den Schleimhäuten und im Dünndarm noch maximal 1 bis 2% der Gesamtmenge. Dadurch entsteht die große Differenz dessen, was der Körper zum Arbeiten braucht und dessen was man dafür Aufnehmen muss. Hallo Madame_Anne! Kannst du mir hierfür Beispiele geben? Ich lebe zusammen mit meiner Freundin seit 6 Jahren vegan und wir machen regelmäßig unterschiedliche Touren. Das von dir beschriebene Problem kennen wir aber nicht. Mal ganz ehrlich, wenn man den kompletten Alltag auf vegane Lebensweise umgestellt hat ist eine Tour auch nichts besonderes mehr und erfordert keinen nennenswerten Mehraufwand. Da unterscheiden sich carnistische, vegetarische und vegane Ernährungsweisen überhaupt nicht. Und auch in fernen Ländern, wie Vietnam, Kambodscha oder Indien haben wir relativ problemlos vegane und regionale Delikatessen bekommen und probiert. Und mit den Schafsaugen in der Mongolei hast du deine Aussage selbst ad absurdum geführt. Warum sollte man Schafsaugen ablehnen, andere Tierprodukte aber nicht? mfg der Ray
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  43. Auf durchschnittlichen Touren braucht man keine Supplemente. Alle erforderlichen Makro- und Mikronährstoffe können entweder ausreichend lange im Körper gespeichert oder unterwegs problemlos aufgenommen werden. Vergesst nicht, dass Vitamine fast ausschließlich von Mikroorganismen hergestellt werden, die auf Pflanzen leben. Damit sie in tierischen Lebensmitteln ankommen müssen auch die Tiere Pflanzen essen. Den Umweg übers Tier kann man sich einfach sparen. Ähnliches gilt für Proteine. Von billigen Vitaminpräparaten aus Drogerien würde ich weit Abstand halten. Entweder sie sind sehr schlecht dosiert oder enthalten synthetische Vitamine, die teilweise wirklos sind oder sogar Rezeptoren blockieren können. Hab hier als Beispiel mal wahllos bei Google eins rausgesucht: enthält 10µg Vitamin B12. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei mindestens 250µg. Das enthaltene Vitamin B12 ist Cyanocobalamin, ein synthetisches Vitamin, bei dem sich die Forscher noch uneinig sind, ob es im Körper in ausreichendem Maße zu Adenosyl- Methyl- und Hydroxocobalamin umgewandelt werden kann. Vitamin B12: Adenosylcobalamin wird in der Leber gespeichert, Methyl- und Hydroxocobalamin im Zellplasma. Die Speicher halten zwischen 2 und 8 Jahren, je nach Aufnahme, Krankheiten und sonstigem Lebenstil. Das Adenosylcobalamin gilt dabei als Nachschubversorgung für das aktivere Methyl- und Hydroxocobalamin. Nutzt man auf Tour keine Handdisinfektionsmittel ist auch der Nachschub kein Problem. Calcium: Wird in den Knochen gespeichert und kann von da aus bei Bedarf ins Blut abgegeben werden. Wenn man keine Milchprodukte zu sich nimmt wird weitaus weniger Calcium im Blut benötigt und die Speicher halten ewig. Das was man unterwegs braucht, kann man problemlos über Kerne, Nüsse uns Hülsenfrüchte zu sich nehmen. Vitamin A: Wird in Leber, Lunge und Schleimhäuten gespeichert. Selbst bei Unterversorgung hält der Speicher bei Erwachsenen bis zu einem Jahr. Vitamin K: Wird in der Leber gespeichert, hält ca. 2 Wochen. Aufnahme unterwegs durch Getreide und Öle ist problemlos möglich. Und Proteine? Ist das wirklich noch ein Thema? Alle acht essenziellen Aminosäuren können problemlos über Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse, Kerne, Pseudogetreide, usw. aufgenommen werden. Mit einer ordentlichen Portion Müsli (zum Beispiel mit Haferflocken und Sonnenblumenkernen) hat man den Tagesbedarf schon fast gedeckt. Und das beim Frühstück. Vegan auf Hütten? Hatte ich schon. Vegane Linsensuppe zum Beispiel. Die Carnisten konnten sich dann auf Wunsch noch eine Wurst reinschnibbeln lassen. so waren alle versorgt, mit ausreichend Nährstoffdichte und lecker. Und meine Ernährung besteht auf Tour auch durchaus aus frischem Obst. Immer dann wenn ich durch einen Ort komme und Nachschub einkaufe schiebe ich mir direkt vor dem Laden noch ein paar frische Sachen rein. Und wenn das Camp für die Nacht nicht mehr weit ist kommt auch schonmal eine frische Avokado oder ähnliches mit in den Rucksack. Und trotzdem nehme ich auf Touren von zwei Wochen oder mehr meine B12-Tabletten mit. Gibt mir einfach ein sicheres Gefühl. Kommen mit zu den Dentabs, damit ich sie nicht vergesse. mfg der Ray
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  44. Ich finde aber auch, dass wir Gäste etwas flexibel sein müssen. Ich finde nicht, dass man von einem Wirt in einer kleinen Hütte, die vielleicht nur zu Fuß oder per Esel beliefert wird verlangen kann, dass er x verschiedene Menüvarianten vorhalten kann - Fleisch, vegetarisch, vegan, halal, koscher und natürlich gluten- und laktosefrei....das mag auf den großen Hütten des Alpenvereins in D/Ö anders sein, die eine richtige Gastronomie vorhalten und auch viele Tagestouristen haben, aber die versuche ich eigentlich zu umgehen....
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  45. Die alten Fragen ... bis zu welcher Beladung ist ein Framelesspack noch komfortabel? Wie hoch ist das BW? Wie hoch ist mein täglicher Bedarf an Consumables. Die Antworten sind fast schon so breit gefächert, wie es hier Individuen gibt. Da es keine eierlegenden Wollmilchsäue gibt, kann man auch nicht alle Bedürfnisse mit einer Gear abdecken. Zum Volumen. Wir literen unsere Packs mit einem Granulat aus, um möglichst genau das Volumen zu bestimmen. Phoenix M = Total 50 L (Korpus: 30 L + 10 L Extension + 10 L Außentaschen) Und die ewige Frage des Komfortlimits. Ja, das kann nur eine subjektive Empfehlung sein. Das sieht man schon an dem breiten Spektrum der letzten Antworten. Bei dem einen hört es schon bei 6kg auf und der andere zuckt bei 16kg noch mit den Schultern. Die Testläufer waren auf ihren Touren zum Teil mit 14kg (inkl. Hüftgurt) unterwegs und beschrieben dies als Komfortgrenze. Ich selbst habe 2015 mit dem Prototyp ohne Hüftgurt ~900km und ~45000 hm (90000?) absolviert. Mit Spitzenbelastungen von 12kg bei Aufnahme eines 14 Tage Resupply. Da war dann meine persönliche Komfortgrenze erreicht. Leider kann man nicht alle auf einmal zufrieden stellen. Aber wir werden den Bedürfnissen der Komfortorientierten unter euch Rechnung tragen und euch im Rahmen des Möglichen helfen und entgegenkommen. Beste Grüße, HuPa
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  46. Marko

    Dosenkocher - die 112te ;)

    Testest du deine Dosenkocher auch in der Wohnung? Meine holde bekommt da immer ne Krise. Dabei is mir bisher nur ein einziger Kocher explodiert. Und das war ein geschlossener (Pennystove). Da war ich in weiser Voraussicht auf dem Balkon...
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  47. Omorotschka

    Impressionen von Touren

    Früh am Morgen mitten in Berlin
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  48. Mil

    Pyramiden Inner (China)

    Die beiden Inner sind nun verfügbar. Es wurde von unserem Feedback nichtsmehr eingearbeitet. Keine Ahnung, ob die da noch was drann machen. Mesh: https://de.aliexpress.com/store/product/340-grams-3-seasons-T-doors-design-strut-corner-Ultra-light-outdoor-camping-tent-fit-most/1302938_32814647330.html?spm=2114.12010612.0.0.rSNTn8 Solid: https://www.aliexpress.com/item-img/T-doors-design-strut-corner-Ultra-light-340-grams-4-seasons-outdoor-camping-tent-fit-most/32811761713.html#
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  49. Wie wie konnte die Menschheit nur bis heute so zahlreich überleben und dann werden wir auch noch immer älter????
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  50. Dass ich vor irgendwas davonlaufe, höre ich auch immer wieder. Von Leuten mit sehr schönen Jobs in der Verwaltung, politisch gewählt, Personen des öffentlichen Lebens. Die gehen vom Büro bis zum Taxi und fahren damit in höherpreisige Gaststätten, wo dann die Weinkarte mittels an der Zahl ausreichenden Stichproben auf Vollständigkeit und sinnvolle Zusammensetzung geprüft wird - öfters als der Monat Wochen hat. Das kann ich dann auch nicht nachvollziehen und es würde mir ebenfalls keinen Spass bereiten. Monatelanges Langdistanzwandern hat zumindest mir jegliche Lust an herkömmlicher Arbeit in einem Unternehmen, Verwaltung oder Politik gründlichst verdorben. Und ich kenne AmerikanerInnen, denen geht es genau so. Hervorragendst ausgebildet, MSc (mehrfach) in einem prestigeträchtigen Gebiet, Job trotzdem wenige Monate nach einem Fast-Yoyo auf dem PCT geschmissen. Ich bin ziemlich sicher, Christine würde sich nur noch von karitativen Überlegungen in ihren alten Job zurück locken lassen - wenn es darum ginge, einen Betrieb zu retten, an dem hunderte Existenzen hängen. Vermutlich würde sie auch dann ablehnen, da eben Motivation für solche Dinge nur noch eingeschränkt vorhanden. Nervtötende Sitzungen mit Menschen, deren Probleme höchstens Fremdscham auslösen? Die Idee, man würde davon laufen, ist trotzdem Unfug. Man läuft nicht davon, man tut einfach anderes. Viele Langdistanzwandernde schreiben Bücher, trainieren andere Menschen (damit diese ihre Arbeitstage wieder durchstehen...) oder arbeiten als Guides. Viele malochen auf dem Gebiet der Trail-Maintenance oftmals freiwillig und ohne nennenswerten Lohn. Absoluter Knochenjob, Häuser hochziehen ist dagegen fast vergleichbar mit am Strand liegen. Es wird zuerst an den entsprechenden Ort gewandert, mit allen Werkzeugen. Umgefallene Baumstämme werden mit Muskelkraft zersägt, wochenlang. Wenn dies zu lange getan wird, kommt es zu genau denselben Symptomen wie jene, für die in der Schweiz die Frühpensionierung im Bau-Gewerbe eingeführt wurde. Und übrigens: Mein berühmtester Vorfahre tarnte seine ganz grundsätzlich eingeschränkte Lust zu arbeiten, als Mann Gottes. Er hat angeblich zwanzig Jahre lang weder gegessen noch getrunken - don't try this at home, auch Lichtnahrung wäre für das Langdistanzwandern fantastisch, leider scheint dies nicht richtig zu funktionieren. Es sind Menschen daran bereits in der Umstellungsphase verschieden. Der Vorfahre wurde immerhin heilig gesprochen, allerdings erst Jahrhunderte nach dem Ende seiner irdischen Existenz. Unsere tapferen Truppen hatten während dem Krieg zu ihm gebetet, seine Hand erschien darauf schützend am Himmel, der Feind sah vom Angriff ab und vermittelte seine monströsen, massenmörderischen Ideen stattdessen leider anderen (kein Witz, er wurde wirklich darum heilig gesprochen).
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