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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 08.06.2020 in allen Bereichen

  1. Hallo zusammen! Nachdem ich so viel von euren Beiträgen hier profitiert hab, hab ich mich entschlossen, mein Projekt auch zu zeigen. Hier also mein erster Post Ich hab mir einen Rucksack genäht, in dem ich meine Gleitschirm-Ausrüstung auf den Berg tragen kann. Oben angekommen wird der Rucksack klein zusammengerollt ins Gurtzeug gestopft, um dann runter zu fliegen. Dadurch ergeben sich etwas spezielle Anforderungen an den Rucksack: Die (etwas sperrige) Ausrüstung muss reinpassen, die ca. 10 kg sollten sich bequem tragen lassen, und das ganze muss möglichst klein verpackbar sein. Zwar gibt es auch tolle Kauf-Rucksäcke, die diese Anforderungen wunderbar erfüllen, die sind mir aber leider am Rücken immer viel zu groß, weil ich mit 1,50m Körpergröße wohl zu weit weg von der Zielgruppe bin. Für das Schnittmuster und die Reihenfolge bei der Herstellung hab ich mich an den Posts mit Schnittmustern und Anleitungen von @Andreas K. orientiert. Vielen Dank dafür, das war wirklich eine riesige Hilfe! Außerdem kamen noch Kompressionsriemen, Reissverschlusstaschen an Seite und Hüftgurt und Befestigungen für die Stöcke und das Helmfach dazu. Verschlossen wird er mit einem Rolltop, sodass die Größe variabel ist und auch mal Übernachtungskram reinpasst. Durch den Front-Reissverschluss kann die Ausrüstung gut vorgepackt und dann als kompaktes Päckchen reingelegt werden. Das Material ist X-Pac VX07. Vielleicht ein bisschen too much für das Projekt, aber jetzt ist es zumindest sehr robust Und hier in Aktion:
    11 Punkte
  2. Seinen ersten richtigen Einsatz hat der Rucksack nun schon hinter sich. Ich liebe es, nicht mehr blind in den Tiefen der Rucksackes wühlen zu müssen, sondern wie bei einer Reisetasche einfach nur den Reißverschluß zu öffnen. Einige neidische Blicke gab es beim Inseltreffen auch schon. "Ein echter Waldschneider-Rucksack? Nicht schlecht!" Noch mal Danke, Andi!
    4 Punkte
  3. Klaro, gerne. Ich hab mir den sauteuren und leider in Europa, soviel ich weiß, nicht erhältlichen Voormi River Run Hoodie gekauft, wegen dem Merinoanteil. Saugeiles Teil, bin bisher sehr zufrieden. Die Kritiken, die ich bisher gefunden habe, sind auch sehr euphorisch. Das im Netz zu findende Gewicht stimmt mit 178 g bei Größe L, die mir mit 1,87m und 90kg sehr gut passt. Ich habe vor, den in Zukunft anstatt T-Shirt und Ärmlingen zu tragen. Meine Frau, die sogar noch empfindlicher vom Hauttyp her ist, hat sich gleich was Vergleichbares gewünscht. Ich bin bei Amazon fündig geworden, Stichwort dort 'Sun Protection Hoodie', Marken z. B. NAVISKIN (ich verlinke jetzt nicht zu Amazon). Kraig Adams, der sehr coole Videos auf Youtube macht, schwört auf die Teile, seins ist anscheinend auch von amazon. Vorteil der Hoodies ist, dass die etwas weiter geschnitten sind und die Kapuze dadurch, dass sie so weit ist, über einer Basecap bei leichtem Wind sogar im Sonnenschein sehr angenehm zu tragen ist. Fast wie im Wald im Schatten an einem warmen Tag. Wie es aber bei 30 Grad und 95% Luftfeuchtigkeit ist, weiß ich noch nicht. Aber interessanterweise hat die Kapuze gestern bei regnerischer Kälte auch noch funktioniert. Dual-Use, sozusagen.
    4 Punkte
  4. fool

    Impressionen von Touren

    Ich hab` dann mal ein bisschen Schwarzwald genossen über Pfingsten. Und zwar den Klassiker: Westweg. In 8 Tagen ging es von Pforzheim nach Lörrach – den Grenzübertritt nach Basel hab` ich nicht versucht, soll ja aber ab 15. wieder drin sein. Wunderschön war`s. Über die Pfingsttage selbst gerade um die Hornisgrinde und den Mummelsee rum echt überlaufen, das war ein bisschen anstrengend – aber erwartbar bei Feiertagen, Corona und Traum-Wetter. Die letzten zwei Tage dann recht viel Nebel und Regen – Feldberg und Blauen jeweils morgens mit unter 30m Sicht, auf dem Belchen nachmittags hatte ich Glück, da riss der Himmel gerade etwas auf. Hier ein paar Eindrücke: Auf dem Weg Richtung Langmartskopf Die Moore auf dem Kaltenbronn Ausblick vom Hohlohturm Latschigfelsen kurz vor Forbach Aufstieg zum Wegscheid hinter Forbach Vorbei an der Wegscheidhütte Weiter Richtung Badener Höhe Friedrichsturm auf der Badener Höhe Ausblicke beim Abstieg von der Hornisgrinde zum Mummelsee Sonnenaufgang am Büchereck Irgendwo zwischen Karlstein und Blindenhöhe Am Blindensee Mittagspause auf dem Brend Flucht vor den Mücken am Doldenbühl Morgenstimmung am Doldenbühl Kurze Rast nachmittags im Aufstieg hinter Hinterzarten in Richtung Feldberg... hier gibt`s die ersten Schauer Getränkestation („Milchhisli“) – den nächsten Schauer heißt es dort dann mit `nem Radler unterm Sonnenschirm abwarten ... geht gut Im Aufstieg zum Belchen – und endlich Regenpause! Auf dem Belchen – der Nebel reißt immer wieder auf, ich bin fast allein dort und es ist traumhaft schön Entspanntes Schlendern entlang der Täler hinter dem Belchen Burgruine Rötteln oberhalb von Lörrach – von hier aus geht`s zum Bahnhof. Schön war`s im Schwarzwald – ich komm` bestimmt wieder!
    4 Punkte
  5. Anfang"s macht man sich viel " Kopf" um nichts. Mit der Zeit wird alles Rutine . Ich hab mein Hotel auf dem Rücken , es hat immer und überall geöffnet. Ca. 1 Std. vor beginn der Dämmerung , halte ich Ausschau nach einer geeigneten Schlafstelle. Ich laufe nicht im dunkeln , verhalte mich ruhig , mit schwachem Licht. Ich bin Gast im Wald , der gehört nacht"s den Tieren. Die Schlafplatzwahl , richte ich nach Wetterschutzkriterien . Also lieber im Wald , und keine tolle "Lokation" aber trocken /Windschutz /kein Condens , usw. Als am See , morgens feucht im Wind aufzuwachen , mit tollem Ausblick. Jeder wie er es haben will . Ich mache beim Schlafen die Augen zu , da ist mir das Umfeld egal.
    3 Punkte
  6. am anfang habe ich mir ganz genau den ort ausgeguckt wo ich die nacht verbringen will. das hat mir sicherheit gegeben. ich habe mir auch gegenden zum wandern ausgesucht die ich kenne (von tagestouren -der taunus- oder weil ich da grossgeworden bin - das mittelrheintal) für mich stand jedoch camping/ pension nie zur debatte, zumindest nicht für für weekender oder kurze touren (unter einer woche). bei meiner ersten längeren tour (2017, eifelsteig) habe ich campingplätze als dusch- und strombackup rausrecherchiert, aber nicht angesteuert. mittlerweile recheriere ich in dland keine bezahl-übernachtingsmöglichkeiten mehr - wenn nötig komme ich an einer vorbei... (2tage mehr stinken machts auch nich fett und strom krieg ich im der eisdiele) und pennorte im wald oder so eh nicht, weil ich einfach laufe bis ich was gefunden habe oder keinen bock habe (bzw. wenn regen angesagt ist bevorzuge ich hütte oder dichten laubwald) für mich ist das so ein erfahrungsding, mit jedem km und jeder nacht draussen werde ich entspannter. was planung und wahl und ansprüche angeht... aber ich bin auch aktuell viel unterwegs - da muss nicht jede nacht unvergesslich sein, sondern nur leidlich geruhsam ich habe nach meiner ersten mehrtages tour meinen pennplatzwahl-style va in weekendern und overnightern geschärft... einfach mal drauf los, auf der karte was ausgeguckt und vor ort dann ma geguckt, ob die realität so sexy ist wie das was auf der karte erkennbar war (hat nicht immer geklappt) vielleicht hilft dir das
    3 Punkte
  7. Der Schwerkraft vielleicht schon, aber deinen Muskeln nicht. Versuche doch mal deinen Rucksack statt auf dem Rücken mit ausgestreckten Armen vor dir her zu tragen, dann weißt du was ich meine Insofern würde ich schon vermuten, dass Kleidung, die tendenziell näher am Körperschwerpunkt getragen wird als der Rucksackinhalt, den geringeren Hebelkräften entsprechend weniger "ins Gewicht" fällt.
    3 Punkte
  8. Der Ösi

    Vorstellungsthread

    Moin zusammen,wie der Nick vielleicht den einen oder anderen vermuten lässt, komme ich ursprünglich aus Österreich, genauer gesagt Niederösterreich und dort aus dem Nordwesten (wo sich im Waldviertel die Bären und Wölfe Karpfen und Rehe gute Nacht sagen).Vor über 30 Jahren hat es mich im Rahmen eines Ferienjobs in den Norden verschlagen – genauer gesagt nach Hamburg.Hier hab ich 1990 sozusagen "politisches Asyl" bekommen (damals war noch nix mit Österreich in der EU und so) - und inzwischen auch das Aufenthaltsrecht. Die Sprache spreche ich auch mehr oder weniger leidlich. Meine Kollegen und Bekannten behaupten zwar das Gegenteil, aber ich sehe es als Beweis meiner sprachlichen Fähigkeiten, dass ich zumindest ab und an als Bayer (ok, für Norddeutsche sind das ja auch Ausländer) "erkannt" werde.Mit Outdooraktivitäten hab ich seit eben diesen 30 Jahren wenig bis nix zu tun – in der Großstadt auch etwas schwierig, und da hatten andere Dinge eine höhrere Priorität. Geldverdienen, teure Hobbys, sowas wie Karriere machen (schön wär's)...Inzwischen hab ich dem Motorradfahren, Tennis, Golf, usw abgeschworen, bin nur noch ehrenamtlich im Katastrophenschutz engagiert und hab über diese "Outdooraktivitäten" in der letzten Zeit wieder mehr Zugang zum "draußen unterwegs sein" gefunden.Ich bin in der Medienbranche/Medienproduktion tätig, und gerade die dort vorherrschened Schnellebigkeit und IT-Lastigkeit löst in der letzten Zeit immer öfter die Frage aus: "Muss das eigentlich alles immer höher, schneller, weiter, noch mehr Technik sein?"Zum Brötchenverdienen vielleicht - aber da man sich ja angeblich ab 50 (oder war es ab 40? oder schon ab 30?) sowieso zurückentwickelt, passt meine Lebensplanung besser denn je:Ich würde mich gerne zurückentwickeln – zumindest möchte ich meine Freizeit mehr und mehr draußen verbringen, wie ich das in meinen ersten 18 Lebensjahren gemacht hab.Als Kinder und Jugendliche waren wir jeden Tag draußen (ja, auch im Winter) und fast jeden Tag im Wald (Kunststück, war ja auch vor der Haustür).Inklusive Übernachtung, Feuer machen und so weiter. War normal.Die Eltern und Großeltern fanden das manchmal gut (weil sie uns los waren), manchmal weniger gut (wenn wir nicht auffindbar waren) und manchmal eher suboptimal (ich sag nur Vaters Schrotflinte zur Rattenjagd, aber das ist eine andere Geschichte).Angefangen mit der Rückentwicklung (vielleicht kann man es selbstbewusst auch Rückbesinnung nennen?) haben wir vor drei Jahren mit einem eigenen kleinen Schrebergarten, in dem wir jetzt auch immer öfter kochen (natürlich NICHT über offenem Feuer = Verboten) und in dem wir natürlich auch nicht übernachten (=auch verboten).Das ist schon ganz nett - aber mich ziehts immer mehr in den Wald. Übernachten ist allerdings gerade in den Wäldern in Hamburg nicht so gern gesehen, daher werden jetzt die nördlichen Bundesländer nach Möglichkeiten erkundet. Warum nun UL-Trekking? Zum Einen weil ich selbst etwas zu schwer bin mich wenn schon nicht in Richtung UL, so doch in Richtung Leichter entwickeln möchte, zum anderen, weil mir hohe Lasten auf dem Rücken aufs "knorpellose" rechte Knie schlagen und daher die Maxime gilt: Je leichter, desto besser. Was mich hier erwartet weiß ich noch nicht – da ich zu Beginn nichts bis wenig Sinnvolles beitragen kann, werde ich aufmerksamer Mitleser sein und – ich hoffe ihr seid mit Geduld gesegnet - Newbiefragen als ein mit gefährlichem Halbwissen (ich sag nur: Internet!) bewaffneter Großstädter stellen.Und wer weiß - vielleicht hilft mir der eine oder andere ja bei der Rückentwicklung zum jenem "Landei", das ich einmal war. Und beim Abnehmen - sowohl um den Bauch rum als auch beim Gepäck.Liebe Grüße,Der Oesi
    3 Punkte
  9. Das ist Testosteron gelöst in Alcohol mit etwas Verdickungsmittel. Möglicherweise bricht das Gel bei höherer Temp. Wenn die Indikation klinisch motiviert ist würd ich meinen Doc fagen ob ich auf Pflaster oder Depotspritzen umstellen kann. Wenn die Indikation Lifestyle ist, würde ich das Zeug solange zu Hause lassen.
    3 Punkte
  10. Hi! Habe diesbezüglich leider über die Suche nichts befriedigendes gefunden. Es geht um das Thema Sonnencreme. Wie sicher viele wissen sind viele handelsüblichen Sonnencremes nicht gut für Gewässer (z.B. https://www.br.de/nachrichten/wissen/welchen-sonnenschutz-vertraegt-die-umwelt,RU1B3gN). Ich bin leider vom Hauttyp her sehr sonnenempfindlich und auch in der Hautkrebsrisikogruppe. Um Trekking trotzdem vernünftig betreiben zu können muss ich neben Hut/Kapperl, Langes Hemd etc, leider auch unbedingt eine Sonnencreme auftragen (auch wenn bewölkt). Gleichzeitig gibt es nicht überall Duschmöglichkeiten, oder es lädt vielleicht auch einmal der ein oder andere (Berg-)See zu einer Erfrischung ein. Gerade für kleine stehende Gewässer ist das jedoch eine Belastung. Wenn nur ich das mache ist es sicher kein Problem, aber wenn eben 100 Leute so denken, dann schon Aus diesem Grund habe ich mich auf die Suche nach (offenbar) verträglichen Alternativen gemacht und bin auch fündig geworden. Unter anderem habe ich da Marken wie eco cosmetics, Algamaris und New Layer gefunden. Nur ist das Zeug wirklich sehr teuer. Hat jemand schon Erfahrungen damit? Gibt's das irgendwo auch zu vernünftigen Preisen (v.a. für mich als Vielverbraucher)? Thx schonmal!
    2 Punkte
  11. Suche da Ähnliches wie du und kann vom Wochenende mal noch den kurzen aber feinen Gipfelwanderweg im Thüringer Wald in die Runde werfen. Würde gerne noch mehr Vorschläge sehen, also wer ähnliche Projekte mit ordentlich Höhenmetern außerhalb der Alpen kennt immer her damit.
    2 Punkte
  12. Die drei von dir genannten sind von den Inhaltsstoffen her kaum besser als die üblichen Verdächtigen. Mittlerweile haben ja die Hersteller die Zeichen der Zeit schon erkannt (bzw. erkennen müssen) und verzichten auf einige problematische Komponenten. Jedes hat mindestens eine metallische Lichtschutzkomponente, chemische Stabilisatoren, Öle, paraffinähnliche Substanzen und langkettige Säuren. Nix für den Bergsee, egal wie man es dreht und wendet. In den USA liest man überall die Empfehlung, sich vor dem Baden in ausreichender Entfernung zum See gründlich zu waschen, damit keine Sonnen- oder andere Creme-Rückstände (und auch kein Schweiß) ins Gewässer eingetragen werden, nach LNT selbst sollte man auf das Bad sogar ganz verzichten. Eine unproblematische Sonnencreme gibt es leider noch nicht. Auch die Hausmarken der Drogerieketten kommen mittlerweile ohne Mikroplastik & Co. aus und kosten nur einen Bruchteil.
    2 Punkte
  13. Hier gibt es eine ganz brauchbare Beschreibung: https://hikingdude.com/hiking-styles.php Ich persönlich bin auch der Meinung, "Total Base Weight" ist sinvoller als "normales" BW. Ob ich jetzt was am Körper trage oder im Rucksack, den Muskeln und Gelenken ist das größtenteils egal (mit sicherheit aber nicht ganz, das ist meiner Meinung nach aber eher akademischer Natur). TW/TWW ist auch spannend, der Weihnachsspeck den ich dank Corona noch immer mit mir herumtrage ist vermutlich auch nicht besser als der "Rucksack aus gewachster Baumwolle mit solidem Tragegestell"
    2 Punkte
  14. Mich motiviert unter anderem an der UL-Philosophie, dass sie einem komplett neue Möglichkeiten eröffnet. Neue Strecken sind denkbar, weiter entfernte Ziele werden erreichbar, schwierige Passagen werden einfach und längere Touren werden in einem normalen Zeitfenster denkbar. Aber das sind nur oberflächliche Vorteile, es gibt noch viel mehr. Ursprünglich war meine Motivation rein pragmatisch. Ich wollte meine Ausrüstung erleichtern, um Geld zu sparen und längere Strecken autark gehen können. Mittlerweile ist das leichter werden fast schon zum Selbstzweck geworden. Und das ohne in einen Kaufrausch zu verfallen. Nur durch Wiegen und Weglassen kann man schon eine Menge bewegen - und das praktisch umsonst. Wenn man dann noch dazu bereit ist, einen niedrigen dreistelligen Betrag zu investieren, kommt man schon locker unter 4kg Basisgewicht. Ohne die unzähligen Guten Ratschläge, die man hier im Forum bekommt, wäre mein Weg in den Ultraleicht-Bereich sehr teuer und langwierig geworden. Ich will nicht wissen, wie viel Müll ich ohne eure Ratschläge gekauft hätte. Wahrscheinlich hätte ich irgendwann frustriert aufgegeben. Eigentlich war ich bei meinen Reisen schon seit Tag 1 an Minimalist, aber trotzdem immer schwer unterwegs, weil mir damals niemand vorgemacht hat, dass es auch leichter geht. Für mich war daher der Umstieg sehr einfach, da ich nie ein Camper-Typ war und selbst zum Kochen zu faul bin. Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man auf einmal ohne Probleme 40km wandern kann. Mit 25kg auf dem Rücken war ich nach spätestens 25km absolut fertig. Längere Strecken habe ich für unmöglich gehalten, ich dachte, dass das mit meinen "kaputten Füßen" nicht geht. Vorher habe ich immer alle 4km Pause gemacht, wenn nicht öfter. Jetzt muss ich mich zu Pausen zwingen, um zu essen und kann einfach drei Stunden am Stück gehen, ohne mir Gedanken zu machen. Scheinbar sind meine Füße komplett gesund - ein Drittel seines Körpergewichts zu tragen ist nicht gesund! Mit 25kg im Rucksack hieß es immer: "Ich gegen die Natur", natürlich unbewusst. Die Reise wurde ungewollt zu einer Belagerung. Hat man nur das Allernötigste dabei und nicht fünf Paar Kleidung, kommt man der Essenz viel näher. Wandern wird echter und das Erlebnis authentischer. Ich kann mich noch daran erinnern, wie passiv-aggressiv ich hier am Anfang war, weil ich Ultraleicht für die meisten Situationen ziemlich albern fand. Das war ziemlich engstirnig. Jetzt fange ich an, zu verstehen, was das alles mit sich bringt. Ich bin der Community hier wirklich dankbar dafür.
    2 Punkte
  15. Es gibt übernachtungsmöglichkeiten, die ich plane, wie z.b. die biwaks in der sächsischen schweiz, da naturschutzgebiet. Alles andere nimmt mir die flexibilität. An tagen, wo man gut drauf ist schon die vorher gebuchte pension anzusteuern obwohl noch 10 km in den beinen drin wären, ist doch ätzend. Also yolo - augen auf und die karte im blick behalten. Funzte bisher immer.
    1 Punkt
  16. In erster Linie Ästhetik. Aber auch wegen der Belüftung. Ich wollte die Löcher an der Seite haben wegen dem Windschutz nach vorne, entgegen der Windrichtung. Die Lüftungslöcher nehmen jeweils ein Viertel des Umfangs des Windschutzes ein. Da ich einen ertesteten Gesamtquerschnitt der Lüftungslöcher brauche um ausreichend Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten, und dabei das Viertel Umfang pro Seite einhalten will, bleiben nur zwei Möglichkeiten: einfache Löcher aber größer und dadurch zweireihig versetzt oder eben die 45° geneigten Langlöcher. Bei einfachen Löchern, versetzt, würden die Lüftungslöcher über den Brennerrand hinausragen, das ist ungünstig wegen dem Luftzug. Mit den Langlöchern kann ich unter dem Rand des Brenners bleiben und zudem ist diese Konstruktion auch druckstabiler, bzgl Gewichtseinwirkung durch den Topf. Verständlich?
    1 Punkt
  17. Cyco2

    Trekking Unterhose

    Puh... hab 2 letztes Jahr gekauft. Eine "normale" und eine aus Merino. Die waren auch leider teuer.... Habe gerade nochmal geschaut: damals bei Bergfreunde bestellt. Saxx Undercover Brief Boxer: 20,96€ Saxx Blacksheep 2.0 Merino: 35,96€
    1 Punkt
  18. Ansich eine gute Lösung, behelfsmäßig habe ich sowas auch im diy-Style schon in der Wüste getragen. So ein größeres Tuch ist natürlich nicht das leichteste, dafür kann man es auch vielseitig einsetzen. Dank der Corona-Krise darf man sowas wohl auch überall wieder tragen. Ansonsten muss man ja laut wikipedia in Dänemark, Frankreich, Österreich, Schweiz und den Niederlanden aufgrund der 'Gesichtsverschleierung' auf andere Methoden (also Sonnencreme) zurückgreifen...
    1 Punkt
  19. Es gibt ein Artikel zur aktuellen Situation hinsichtlich italienischer CAI-Hütten. Bis Ende Juni sollen die Regulären ausgefeilt werden. https://www.corriere.it/cronache/20_aprile_24/coronavirus-piani-cai-rifugi-termometri-notti-tenda-8564085e-8665-11ea-9ac6-16666bda3d31.shtml Mit meinem schlechten Italienisch ich mal versucht, ein paar Brocken erfassen: Es soll wohl sichergestellt werden (oder geplant?), dass die 326 bewirtschafteten Unterkünfte nicht geschlossen bleiben. Es scheint jedoch sicher, dass die 244 Biwaks und die anderen etwa hundert unbewirtschafteten Unterkünfte für jedermann zugänglich bleiben werden. Es wird über das "kit Covid" nachgedacht: Besteht aus Fieberthermometer (wenn es jemandem nicht gut geht), Gerät zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut (Pulsoxymeter) und der Ozonisator - eine Art tragbares Desinfektionsmittel, das „das Virus nach jedem Gebrauch in den Familienzimmern und in Gemeinschaftsbereichen wie dem Esszimmer und den Korridoren vernichten soll“. Zum Ozonisator wird eine Ad-hoc Expertenkommission eingesetzt. Haben wir hier einen Medizintechniker im Forum? Kann das funktionieren? Würde man das nicht schon einsetzen? Klar, Buchung wird nötig sein, Rucksack und Anorak werden am Eingang gelassen, Hände und Gesicht gilt es zu waschen, sobald man ankommt und gängige Hygieneregeln (siehe weiter oben "10 Regeln"). Diskutiert wird wohl auch, welche Rolle das Zelt haben könnte. "Es gäbe ja jetzt sehr leichte Modelle". "Am Abend könnten sie in Zelten Körbe mit Lebensmitteln zum Essen bereitstellen" (eher ein Witz oder?) Es gäbe jedoch wohl Fälle, wo das Land um das Haus herum einem Konsortium gehört, das das Campen ausdrücklich verbietet.
    1 Punkt
  20. Verdammt, stimmt, den Sonnenschirm hab ich als Sonnenschutz-Maßnahme ganz vergessen! Den hab ich inzwischen auch immer dabei und möchte ihn nicht mehr missen! Zur Info: meine Ärmlinge sind aus dem gleichen Material wie Deine Handschuhe. Wenn die durch Schweiß nur minimal feucht werden, überhitze ich an den Armen nie. Wenn ich die sogar absichtlich in einem Bach oder so naß mache, wurde mir an den Armen teilweise sogar im Hochsommer schon fast beängstigend kalt. Bei mir wirkt das Material also hervorragend. Ideal wäre für Dich, @BitPoet, also eventuell Active Ice Leggings, mal von der Optik abgesehen...
    1 Punkt
  21. @musashi Ja, gerade als Einsteiger ist das wirklich ein verwirrendes Thema. Packlisten verglichen habe ich daher bisher nicht, sondern mir - wie du schon schreibst - diese angesehen, um Hersteller und Typen von Gegenständen kennenzulernen und zu finden. So kann man sich nach und nach informieren und hat dann für das eigene Setup zumindest schon mal einen "das ist machbar/kaufbar" Wert. Das hat schon zu der einen oder anderen Überraschung geführt. Auf der eigenen Packliste habe ich mich aber auch selbst schon mal dabei ertappt wie ich das eine oder andere auf "am Körper" zu setzen, um meine Rucksackgewicht noch um 180g leichter zu machen. So ist neulich plötzlich das Smartphone von Rucksack in die Hose gewandert (wo ich es auch meist trage) und schwupps lag das "Basisgewicht" unter 5 kg. Wie sagt man daher so schön, traue keiner Liste, die du du nicht selbst gefälscht hast. Aber solange es Spaß macht ist es ja okay.
    1 Punkt
  22. @cluster Das ist ein sehr interessantes und wichtiges Thema, dass in der Hiking Szene - zumindest wenn man sich Videos auf YouTube anschaut - immer wieder vergessen wird. Die dermatologischen Folgen des Outdoor Sport. Das die UV Intensität auch in unseren Breiten stark zugenommen hat und man sich ab ca. März bis Oktober eigentlich bei jedem Aufenthalt im freien der je nach Hauttyp über 10-30 Minuten hinausgeht eincremen sollte wird häufig vergessen. Auch das man sich bei bedecktem Himmel über den Tag verteilt so einiges an UV Strahlung einfängt. Bei mir bzw. uns ist da auch - leider muss man sagen - in den letzten Jahren ein starkes Umdenken erfolgt. Wir nutzen daher zum eine Kombination aus "Schutzmaßnahmen": - UV App zur Kontrolle des UV Index (funktioniert aber nicht immer gut) - möglichst Langarm und Langbein Kleidung (aus Merino) Als beste Sonnencreme hat sich in den letzten 2 Jahren die Gebirgssonnencreme von PaediProtect herausgestellt. Sie ist ohne Nanopartikel und Mikroplastik. Zudem ist sie sehr angenehm auf der Haut, da sie auch bei starker Hitze nicht fettend wirkt, sondern eher matt. Man glänzt auch nicht, es fällt quasi nicht auf, dass man sich eingecremt hat. Auch das entfernen ist am Abend mit einem feuchten Lappen einfach möglich. Für uns eine klare Empfehlung, auch als Eincreme Muffel macht es mittlerweile fast Spaß diese Creme aufzutragen. Seit wir sie nutzen hatten wir keinen Sonnenbrand mehr (auch bei 8-9 Stunden Wanderungen). Natürlich ist es immer gut, noch weiter Maßnahmen zu ergreifen. Decathlon hat zum Beispiel recht neu einen Hut für den Wüsten Einsatz im Programm, der sehr gut verstehen verschiedene "Verschleierungsmöglichkeiten" bietet.
    1 Punkt
  23. Bist Du sicher, dass Du auf Sonnencreme nicht verzichten kannst? Ich schaffe das als sonnenempfindlicher Mensch inzwischen fast komplett. Lediglich auf den Ohren und an den Händen/Fingern schütze ich mich noch teilweise mit Creme. Aber auch da gäbe es Lösungen. Hab mir jetzt einen Sonnenschutz-Hoodie gekauft, und die ersten Versuche waren sehr vielversprechend (Kapuze plus Trucker Cap), das ging bei den bisherigen Temperaturen um 20 Grad ganz gut. Für die Hände hatte ich bisher die Sonnenschutz-Ärmlinge von Outdoor Research, die vorne die Handrücken auch ganz gut abdecken. Die werden jetzt aber durch den Hoodie obsolet, daher überlege ich, die OR Sun Protector Gloves der gleichen Firma zu kaufen. Lange Hosen sind sowieso immer Pflicht bei meinem Hauttyp.
    1 Punkt
  24. ULgäuer

    Basisgewicht Definition

    Beim Baseweight geht es ja ursprünglich um Vergleichbarkeit. Man kann nur Gleiches mit Gleichem vergleichen. Deswegen muss man die Parameter der geplanten Tour natürlich mit berücksichtigen bei der Beurteilung. Das Messen des absoluten Wertes ist davon aber erstmal unabhängig. Vergleiche sollten dazu dienen, sich und seine Ausrüstung zu optimieren bzw. zumindest richtig einzuschätzen. Das Baseweight sollte man also als Werkzeug zur Selbstoptimierung betrachten und nicht als Wettkampfdisziplin.
    1 Punkt
  25. doast

    Neue Trailrunner gesucht

    Die normalen Speedgoats sind um einiges schmaler geschnitten als der Torrent. Ich laufe neben dem Torrent auch den Challenger ATR 5 Wide. Der Challenger ATR 5 Wide fühlt sich meinem persönlichen Empfinden nach sogar etwas schmaler an als der Torrent (obwohl es da nur 1 Version gibt). Das liegt aber meiner Einschätzung nach auch stark am Obermaterial. Das Material des Torrents ist weicher und weitet sich nach den ersten Einheiten auch etwas. Das Material des Challenger ist wenig nachgiebig und die Reibung am kleinen Zehhen Außenseite ist beim Bergab erhöht. Ich würde also sagen der Standard Torrent entspricht in der Breite den Wide Versionen anderer Hokas. Natürlich macht nur das Anprobieren bzw. der Eigenversuch restlos schlau. Vielleicht sind die Speedgoat 4 Wide etwas für dich? Die laufe ich selber nicht da sie sich beim Anprobieren als weiter und schwammiger als z.B. der Challenger 5 Wide angefühlt haben.
    1 Punkt
  26. Hallo Fischmopp, das trifft sich gut, ich miste grad aus. Ich habe mindestens einen Schlafsack (Decathlon Sommer, umsonst), Regenjacken, Funktionsshirts vom Laufen, und auch sonst einiges an Ausrüstung zum abgeben. Ich kann das mal sammeln und dir als Liste zuschicken. Sollte da nichts besonderes gutes dabei sein, reicht mir die Übernahme der Versandkosten. Also im Prinzip spende ich das meiste Zeug. Gruß Matthias
    1 Punkt
  27. Trekkerling

    Trekking Unterhose

    Von denen habe ich auch drei Stück seit ein paar Jahren und kann das Gewicht bestätigen bzw. 30g in Größe L. Stinken bei mir etwas mehr als Merino, aber es geht noch. Dafür halten sie bisher tadellos, wohingegen Merino bei mir manchmal schon nach einer Tour die ersten Löcher hat, herstellerunabhängig.
    1 Punkt
  28. Trekkerling

    Basisgewicht Definition

    Bei sowas bin ich sofort raus und würde mich schon aus Prinzip nie darauf einlassen. Leider werden wir ULer erfahrungsgemäß von außen so wahrgenommen, als ob es uns immer um's Unterbieten anderer gehen würde, als wäre das Ganze immer ein Wettbewerb. Bei mir ist das, wenn überhaupt, nur ein Wettbewerb mit meinem früheren Ich. Andere und deren Rucksack sind mir herzlich schnuppe. Solange sie, wenn wir zusammen als Gruppe Wandern, das Tempo halten, können sie mitnehmen, was sie wollen. Ich würde also nur, wenn da extreme Diskrepanzen auftreten, anderen Wanderern quasi 'in ihren Rucksack hineinreden'. Oder wenn ich um Rat gefragt werde. Dann macht das aber natürlich tierisch Spaß.
    1 Punkt
  29. Hallo in die Runde durch Empfehlungen aus dem MTB-Forum bin ich auf dieses Forum aufmerksam geworden und habe mich aufgrund der vielen hilfreichen Beiträge gleich angemeldet. Grund für den Beitritt in das Forum ist eine kleine anstehende Bikepacking Tour. Wenn mir diese Art zu reisen Spaß bereitet, werden sicherlich viele weitere folgen und der Drang nach immer leichterem und kleinerem Equipment steigen. Kurz zu mir. Mein Name ist Paul, ich bin 29 Jahre alt und aus Potsdam. Ich freue mich auf regen Erfahrungsaustausch und eventuelle neue Kontakte. Liebe Grüße Paul
    1 Punkt
  30. ChristianB

    Neue Trailrunner gesucht

    Die Sohle ist aber nicht flächig eingeklebt und lässt sich damit herausnehmen. Hab auch meine eigenen Einlegesohlen drin. Ich hab meine bei RunnersPoint gekauft. Die nette Beraterin, hat die Sohlen selbst im Laden herausgenommen. Ob da gleich das Widerufsrecht verwirkt ist, weiß ich allerdings nicht.
    1 Punkt
  31. Midsummer Nights Collection von PHD.
    1 Punkt
  32. Das ist genau das, was wir gehört haben, als wir am Dienstag auf der Fiederepasshütte waren. Dort sprach die Hüttenwirtin sogar von einem 14-tägigen Reservierungsvorlauf. Laken und Schlafsack sowie Kissen müssen mitgebracht werden. Im kompletten Schlafsaal, so wie ich es gehört habe, maximal Personen aus zwei Haushalten. Maskenpflicht überall bis auf im Bett oder am Tisch. Beim reinen Essen werden Kontaktmöglichkeiten aller Personen abgefragt. Preise sind gleich geblieben. Erfahrungsgemäß wird das bei den Hütten in Österreich etwas lockerer gehandhabt als in D.
    1 Punkt
  33. Hallo Cluster, ich habe dieses Jahr auch eine Tour in Tirol geplant und die Hütten schon vor Corona gebucht... War zu dem Thema in den letzten Wochen mit ein paar Hütten in Kontakt. Die Infos weichen bei einigen Punkten immer etwas ab, vermutlich weil ein paar Hütten einzelne Punkte auch individuell regeln. Zusammengefasst einmal die wichtigsten Punkte: Zitat: "Damit die Einhaltung der Sicherheitsabstände und ein geordneter Ablauf auf den Hütten gewährleistet sind, wird es zwingend notwendig sein, dass Nächtigungsplätze ausnahmslos nur mit vorherigen Reservierung vergeben werden" -> Denke nicht, dass man im Notfall bzw. bei Dunkelheit etc. rausgeschmissen wird, irgendeine Lösung wird es dann geben. Finde es aber Fair, das nicht einzuplanen. Zitat: "Es werden 2020 keine Decken mehr ausgegeben. Daher ist ein Hüttenschlafsack nicht mehr ausreichend. Bitte bringen sie einen geeigneten Schlafsack mit der Ihnen eine angenehme Übernachtung ermöglicht ohne zu frieren. Auch empfehlen wir einen eigenen Kopfkissenbezug mitzubringen." Zitat andere Hütte: "Übernachtung nur mit eigenem Schlafsack (leichter Daunen- oder Sommerschlafsack) und Bettlaken/Spannbetttuch für die Matratze" -> Decken wird es nicht geben. Bzgl. Laken haben es einige Hütten erwähnt, andere nicht. Das gleiche gilt für Kopfkissenbezüge. Der Alpenverein Österreich erwähnt zumindest "Polsterbezug". Einige Hütten verleihen diese Sachen wohl auch gegen Gebühr (je nachdem ob gewaschen werden kann). Ich persönlich werde es so handhaben: Alle Hütten reserviert, zusätzliche Ausrüstung: Mundschutz, Sommerschlafsack Daune, Spannbettlaken (schwer... ), aufblasbares Kopfkissen... ich würde es in diesem etwas besonderen Jahr ein anders Vorgehen schwierig finden. Was meinst du mit Schutzhütten? Die DAV Hütten sind ja in der Regel Kategorie I Hütten, also Schutzhütten Viele Grüße
    1 Punkt
  34. Bird

    Vorstellungsthread

    Hi! Ich habe hier schon viel gelesen und auch viel gelernt. Jetzt bin ich auch endlich angemeldet! Ich bin Melanie (42) und komme aus Kanada (Quebec). Ich wohne jetzt in Österreich (NÖ), aber mein Deutsch ist leider noch sehr limitiert...Entschuldigung im Voraus. Hiking und Ski Touring mache ich gerne seit über 20 Jahren, viel in Quebec (Mont-Groulx/Uapishka, Chic-Chocs, verschiedene Nationalparks, etc) und USA (White Mountains, Green Mountains, Adirondacks, etc). Damals überhaupt nicht UL, wegen manchmal sehr abgelegene Orten und Bergen wo man braucht relative viel für Mehrtagig selbstandig Überquerungen. UL habe ich zuerst in Österreich entdeckt, aber wo man auch nicht immer versteht warum eine Frau draußen schlafen willst und keine Angst hat. Habe ich auch entdeckt, dass die Jäger sind etwas anders als was ich kennt und dass die gefärlichste Tier im Wald ist vielleicht die kleinste (Zecken)... Bei hiking bin ich hauptsächlich alleine mit Tarp und Bivi unterwegs. Mit meinem 3 Jahre alt Sohn versuche ich heuer vielleicht auch ein Paar Bikepacking trips mit Anhanger zu probieren. Ich freue mich über viele Austausch und neue Kontakte Lg, Melanie
    1 Punkt
  35. tib

    Warum in die Ferne schweifen...

    Was es in Europa auf langen Wegen einfach nicht gibt, ist dieses Trailleben mit einer Trailcommunity wie in den USA (oder auch ein paar anderen Trails weltweit). Am ehesten kommen da vielleicht die Pilgerwege in Spanien/Portugal ran, aber sind bestimmt vom Spirit nochmal etwas anders. Mir ist der Unterschied stark in Neuseeland aufgefallen. Da bin ich 400km vom TA NoBo gelaufen und habe dabei drei andere TA-Wanderer getroffen und eigentlich nur über die Hüttenbücher erfahren, dass vor mir noch einige unterwegs sind. Als ich dann nach einer Kniepause einen Monat später woanders eingesetzt bin und SoBo gelaufen bin, war ich dann in der Masse an Leuten, die mittlerweile die Südinsel erreicht hatten. Das war ein ganz anderes Gefühl auf den Wegen. Zum einen nicht mehr ganz so ruhig, zum anderen aber auch ein sehr cooles Gruppengefühl. Und genau das würde mich schon auch wieder auf einen von den großen Trails ziehen. Sowas brauche ich eigentlich nicht und genieße zur Zeit lieber die ruhigeren Gefilde in Europa, aber irgendwann hätte ich schon nochmal Bock darauf.
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  36. Wenn mann so einen Arzt hat geht das sicher. Aber die Realität sieht bei den meisten anders aus.
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  37. Ich kenne meinen Hausarzt seitdem ich 14 bin. Er ist ein Freund der Familie. Ich kenne den Spruch: Kenne deine Frau, deine Kinder und deinen Arzt.
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  38. Liebes Forum, frisch vom Altmühltal Panoramaweg, muss mich heute mal so richtig bei dir bedanken. Du hast soeben meinem Leben eine neue Richtung gegeben, welche einfach unglaublich ist. Und diese Geschichte möchte ich mit dir liebes Forum und jedem Mitglied gerne teilen: Angeregt durch diesen Thread hier, schlafe ich ab heute Nacht genauso wie draußen. Nämlich hart. Ich hatte NIE in meinem Leben gedacht das ich outdoor hart schlafen kann, aber seit ich diese Matte von Exped habe, hat sich mein Schlafkomfort outdoor kommend von xlite/Uberlite deutlich verbessert. Ich liege nämlich so streßfrei und so nah auf dem Boden, dass es eine wahre Freude ist jeden morgen aufzuwachen. Und das ganze so unglaublich unkompliziert, dass ich mich jedesmal freue wenn in unter 1 Sekunde die Isomatte bereit liegt. DAS habe ich mir vorgenommen, möchte ich auch zuhause haben! Es flasht mich so dermaßen das das geht und so habe ich angefangen mal zu recherchieren wie man auch in den eigenen 4 Wänden hart schlafen kann. Vielleicht kann ich ja das Gefühl outdoor in die eigenen 4 Wände transportieren. Und tatsächlich....ich schlafe bereits ( um das harte Gefühl zu testen) gute 2 Wochen auf einem Betttopper, welcher der Härte eines Futons mittlerer Stärke entspricht. Seit ich da neben dem Bett schlafe kann ich es kaum glauben wie gut ich schlafe. Wirklich sensationell. Das Gefühl so nah am Boden zu schlafen und gleichzeitig deutlich härter, ist so toll....DAS ist genau das was ich draußen so vermisse wenn ich zuhause bin. Jetzt weiß ich es endlich was mir fehlt wenn ich nach einer Tour die erste Nacht wieder zuhause schlafe. Diese für mich unglaubliche Entdeckung das outdoor Schlafgefühl nun immer zu haben, dass liebes Forum habe ich allein DIR zu verdanken. Und dafür möchte ich mich bei euch allen einmal ganz herzlich bedanken. Ja und das Ergebnis meiner Recherche liebes Forum liegt gerade vor mir. Ich schlafe danke diesem Forum (zuvor hatte ich ein Wasserbett, ja richtig gelesen..weicher geht ja wohl nicht..) nun auf einem japanischem Futon welches stilecht auf Tatami Matten liegt. Das Futon und die Matten sind eine Anfertigung aus dem Futonwerk in Berlin. https://www.futonwerk.de/ Es ist ein DX4 geworden in 2x2m. Unglaublich. Ich kann es gar nicht fassen wie toll sich das anfühlt. Liebes Forum, danke für soooo viel mehr Lebens- und Schlafqualität. Danke für einen Schlaf der mich jede Nacht daran erinnert, was wir für ein tolles Hobby haben, danke liebes Forum, dass ich ab sofort einfach nur die Augen schließen muss und mich gedanklich zurück auf meine EXPED Matte beamen kann. Danke, dass ich ab sofort morgends die Augen öffnen kann und die selbe Perspektive wie Outdoor habe wenn ich unter meinem Tarp drunterblinzelnd den Tag begrüßen kann. Danke liebes Forum für den Support, zu meinem neuen zpacks NERO blue den mir @khyal organisiert. Und danke an euch ALLE das ich nun auf diesem Futon so wie im Wald auch auf Naturmaterlialien liegen kann. Das ist einfach toll und erfüllt mich mit einer tiefen Zufriedenheit. Und wenn ich schonmal dabei bin möchte ich auch an @rentoo einmal Danke sagen. Er war derjenige der mich auf dieses Forum gebracht hat, er war mein Ziehvater im UL Bereich und hat mich in den vielen Gesprächen die wir auf Tour hatten maßgeblich geprägt. Vieles was du sagtest verstand ich noch nicht, diese Dinge sehe ich heute klarer und weiß was du damals meintest. Danke dafür. Ich muss in jeder Tour an dich denken. Danke auch an @bieber1. Er sorgt bei den monatlichen Overnighter,n Doublenightern und Triplenightern immer für die richtige Portion Humor und ist ein richtiger Trailbuddy der für alles eine Lösung aus dem Fingerhut zaubert. Danke das du an meiner Seite bist! Ich freue mich euch alle wieder auf dem Wintertreffen zu sehen. The people here changed my life. Thanks. Mit einer kleinen Kullerträne der Freude... DANKEEEE!!
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  39. Anstatt Cetirizin gibt’s auch Levocetirizine. Wirkt bei mir besser und weiniger Ermüdungserscheinungen, aber das ist persönlich, sollte man ausprobieren. Die Ermüdung wird bei den meisten Leuten nach einigen Tagen schnell besser. Um effektiv zu sein muss man die Tabletten übrigens jeden Tag benutzen in der Zeit das es die Pollen gibt wofür man allergisch ist. Auch Fenster und Türen der Wohnung geschlossen halten oder nur mit Pollenschutzgitter öffnen. Ins besonderen das Schlafzimmer, dann hat der Körper übernachts zeit sich zu erholen.
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  40. @Stromfahrer demnächst probiere ich doch mal deine Idee aus eine passende Spiritusflasche für den Topf zu drucken. Also mit Aussparung für den Dosenkocher am Boden. Vielleicht klappt das ja doch. Wäre genial
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  41. Jacobs Typ Espresso - kräftig, stark, rau, bitter-herb, hart, säuerlich Jacobs Typ Café Crema - milder, weicher, dennoch intensiv, leicht säuerlich Mount Hagen Café Arabica - weich, rund, ausgewogen, mild, harmonisch, wenig Säure Cellini Caffe Instant Espresso - herb-intensiv, aber schon wässrig, im Vergleich der Schwächste m.M.n. Nescafe Gold Typ Espresso - intensiv, weich, besonders feine Crema, trockenes Gefühl im Mund Starbucks VIA Italian Roast - stark, intensiv, sehr rauchig-verbrannt Mein persönlicher Favorit sind hierbei definitiv die kräftig-intensiven Sorten, da ich auch meinen täglichen Kaffee eher stark bevorzuge. Nichtsdestoweniger hatte ich schon alle mal auf Tour dabei und geschmeckt hat es im Grunde noch immer. Werde bei Gelegenheit noch ein paar schwächere Sorten ergänzen.
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  42. Hab mich mal über einen kleinen Vergleich von sechs Sorten Instant Kaffee gemacht. Allesamt vorportioniert im 1,8-2g Beutel und meist in einer 10er-25er Packung erhältlich. Von links nach rechts: Starbucks VIA Italian Roast, Nescafe Gold Typ Espresso, Cellini Caffe Instant Espresso, Mount Hagen Café Arabica, Jacobs Typ Café Crema und Jacobs Typ Espresso. Man sieht direkt beim Pulver Unterschiede in Röstung und Herstellungsform (Mount Hagen Café Arabica als einziger Vertreter mit Gefriertrocknung, Rest mit Sprühtrocknung). Lösungsverhalten war bei allen gleich gut (immer erst Kaffee in die Tasse, dann das heiße Wasser dazu und es vermischt sich gleich alles). Unterschiede sind sofort in der Crema ersichtlich - die Jacobs & Nescafe Sorten weisen hier zum Rest doch einen deutlichen Unterschied auf. Geschmacklich kommen wie erwartet extreme Unterschiede zu Tage. Insofern folgt gleich die einzelne Auflistung.
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  43. effwee

    Beratung/Empfehlung Gamaschen

    ich wandere immer mit meinen diry girls. stört micht nicht, das lycragewebe(?) ist angenehm, leicht und nicht so schwitzig (auch im hochsommer - zudem, das schwitzen an meinen köcheln bei dreißig grad z.b. mein geringeres problem sind) und weil jede*r andere komfortzonen hat, würde ich auch eher mal selber schnibbeln, ausprobieren (zudem die dgg's schon ziemlich teuer sind, dafür dass es einentlich nur stück fancy leggins mit nem haken und klettband ist) mich stört eher das gefrickel mit dem häkchen vorne manchmal - aber so haben alle ihre sorgen und nöte
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  44. Habe 20d Silnylon gekauft. Es soll ein Torwald mit Tor werden. Ob mit oder ohne Moskitonetz, mit oder ohne Boden usw., da bin ich noch am mit mir hadern. Außerdem steht noch eine Zweipersonenpyramide an. Wir werden sehen... Ich sage euch jedenfalls Bescheid wenn es was neues gibt. LG, Christian
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  45. kurz epilogisches...: So ein Thru-Hike ist ja keine Robinsonade... ich möchte mich bei all jenen bedanken die hier in der Vorbereitung mit Rat, Tat, Equipment und Zuspruch zur Seite standen. Dank an alle hier die support on trail angeboten haben... und natürlich an all jene, die sich haben mitnehmen lassen und mit Kommentaren, Zuspruch, Nachfragen und ihrer Ungeduld mich bei der Stange gehalten haben dieses Monster von Reisebericht zu schreiben (mein Txt-doc ist 55 Seiten lang)... für die packlisten nerds hier noch mal alles was ich dabei hatte - viel spass damit. lg*f
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  46. Tag 78 Buona Notte war schon so gegen halb 12 vorbei. Die Luft war meiner Matte fast vollständig entwichen... ich habe es zwei, drei mal mit nachpusten probiert, also ob das irgendwas bringen würde bei einem Loch... also blieb mir nix anderes übrig als mich damit zu arrangieren. Hab die matte doppelt gefaltet, Rettungsdecke zwischedrin, gegen das Auskühlen und versuchen zu schlafen: Am nexten morgen werde ich mit drei Erkenntnissen wach: Ich habe geschlafen, schlecht, aber ich habe geschlafen! Es wundert mich, aber gut. Torsosized Matten sind doch nicht so schlimm und unbequem wie ich dachte (auch und selbst wenn die Torsosized Matte eigentlich Makulatur war und drittens und am wahrscheinlich wichtigsten: Ich habe die Schnauze voll von Luma's! Es nervt! Es kotzt mich an! Zumindest bis zum Ende der Tour... oder bis nach Bozen... naja heute hole ich mir eine neue. Egal wie, egal wo. Ich frühstücke. Ich bin sehr müde... Ich habe vielleicht geschlafen, aber eben schlecht. Ich laufe los. Zunächst runter Richtung Passer. Singeltrail, die Sonne steht noch recht tief und alles wirkt frisch. Recht schnell stellt sich heraus, dass das schon der schöne Teil des Weges war. Rabenstein ist nicht wirklich schön, Landstraße. Ich werde über weitere Landstraßen direkt wieder an die Passer gefühlt– Bremsen fressen mich. Aus und ärgerlich. Der Weg an der Passer bis Moos ist nicht schön. Feldweg, breit und von Büschen gesäumt. Die Passer... naja. Bremsen. Baustellen um die Passer irgendwie noch ein bisschen mehr einzupferchen oder zu managen, damit Meran trockene Füße behält. Liegt es mir oder am Weg? Ermüdend ist die Frage und sie ändert nichts an meinem Zustand. Ich bin motzig und der Weg ist nicht sonderlich prickelnd. In Moos – laufe ich durch ein Wildgehege mit Steinböcken – selbst einen gefangenen bekomme ich nicht zu Gesicht. Die Steinböcke und Ich, das wird wohl niks mehr... Laut meiner Karte – zumindest interpretiere ich sie so- sind es ab Moos nur noch 300Kilometer bis Verona. Heute ist so einer dieser Tage wo mich das nahende Ende des Trails nicht mit Trauer, sondern mit Sehnsucht das es bald geschehen möge erfüllt. Im Ortskern entdecke ich einen kleinen Supermarkt. Fettes Sandwich mit Speck und Gurke dazu eiskalter Softdrink mit Zucker. 300 left to go. Ich mache mich auf die Suche nach einem netten Picknick-Spot. Finde nicht so richtig einen und nehme die erst beste Bank. Menschen strömen an mir vorbei, alle mit dem gleichen Ziel: Dem Passer-Wanderweg zwischen Moos und St.Leonard. Schön soll der sein, wurde mir bereits auf der Gletscherstube gesagt, ich solle den nehmen, statt des E5. Warum auch nicht. Also sitze ich auf der Bank schiebe mir mein Sandwich rein und schaue all jenen zu, die ich später überholen werde. Manche fragen mich ob, dies der Weg zum Passer-Wanderweg sei, manchen kann ich helfen, weil mein deutsch hinreichend dafür ist, anderen nicht, weil ich es bisher versäumt habe italienisch zu lernen... Der Weg ist tatsächlich schön gemacht. Spektakulär hat sich die Passer ihr enge Tal gegraben. Die Wege sind teilweise freischwebend wirkende Stahlkonstruktionen im Fels verankert 10,20 Meter über dem wilden Fluss. Viele Menschen. Es ist schönes Wetter. Viele Menschen. Egal. Ich bin müde, motzig, es ist heiß, es zieht sich... ich habe heute keine wirkliche Lust. Das Passertal schleicht sich so langsam aus, aus dem wilden Bach im engen Tal, wird ein gefälliger Bergfluss. Kurz vor St. Leonard stelle ich mich mal kurz rein, Kinder sind an der gleichen Stelle, werfen Sand und Steine ins Wasser. Ich kann mich nach 5 Minuten nicht entscheiden, wen ich anstrengender finde, die Eltern oder die Kinder. Nach weiteren 5 Minuten weiß ich es: die Eltern. Ich denke noch einmal drüber nach nicht doch in den lukrativeren Bereich des Eltern-Coachings zu wechseln... Einmal Kopf ins Wasser. Eltern vergessen. Los laufen. St. Leonard is calling. In St. Leonnard angekommen. Sportläden wg Iso-Matte auschecken. Es gibt nur ein Geschäft und das hat keine Z-Lite... Also gut – Danke, weil ich hatte es klammheimlich gehofft... Ach Mann, jetzt muss ich heute extra nach Meran und.... kool! Neroday in Meran. Ich mag Meran. Ich weiß nicht wie oft ich Meran war, halbes Dutzend Mal vielleicht... ich steige in den Bus. Heute kein Wandern mehr. In Meran angekommen – finde ich im Sportler eine Z-Lite. Überlege, nach dem ich gesehen hab das mein einer Socke ein Loch hat – ein Darn Toughs!!! Ob ich mir noch Socken holen soll und belasse es dabei. Ich checke auf dem Camping-Platz ein. Gehe im italienischen Supermarkt frisches Obst und Gemüse einkaufen. Versuche die Matte wegzuschicken – Post zu. Versuche eine Apero in der trashig-legendären Bar Erika zubekommen – macht gerade zu. Pfff... ich hole mir ein Bier am Lädchen gegenüber und setzte ich auf die Bank neben der Steckdose und lade einmal Powerbank und Handy durch, trinke Bier und habe ein irgendwie anstregendes Gespräch mit meiner Banknachbarin über Fernwandern und die Unfreiheit es eben nicht zu tun. Hab ich schon erwähnt, dass ich vornehmlich zwei Kategorien Reaktionen erfahren habe, die einen fanden es ausnahmslos kool, toll, wahnsinnig, inspirierend, spannend und die anderen waren jene Jammer-Deutschen, die auch würden wenn sie denn könnten – Kinder, Job, kaputte Hüfte dies das... immer irgendwas. Am Ende kam bei den meisten dann doch Angst vor dem Loslassen bei raus. Sie gehört zu der Riege letzter... es gibt solche Tage. Tag 79 Es war heiß die Nacht. Ich wringe meinen Quilt aus und probiere noch einmal mein Glück bei der Post. Sie hat auf. Ich muss eine Nummer ziehen, dass bekomme ich aber erst gesagt nach dem ich schon am Counter stehe, also wieder zurück. Nummer ziehen. Warten. Päckchen International können nur aufgegeben werden, wenn ich einen eigenen Karton mitbringe. Aha. Echt? Also nochmal in die Innenstadt. Papeterie. Großer Briefumschlag geht auch sagt die zuvorkommende und verständnisvolle Verkäuferin – und sogleich denke ich wir sind Teil der verschworenen Gemeinschaft der Leidenden unter dem formal-bürokratischen Mief von staatebetrieblich organisierten Postapparaten und wir schlagen dem System jetzt ein Schnippchen, weil oho, mit dem Briefumschlag wird nämlich billiger. Voller subversiven Tatendrang ziehe ich meine neue Nummer. Warte. Naja. Immer noch 13 Euro irgendwas Porto. Aber bis ich das rausbekommen habe, hat es dann doch ein bisschen gedauert, weil der Postangestellte, so einsilbige in seinen Schnauzer murmelte, dass ich jeden Einwortsatz von ihm dreimal nachfragen musste, bis ich verstanden habe was er von mir will... Irgendwann schaffe ich es dann doch mal zur Busstation und fahre zurück nach St. Leonard. Es ist 12 Uhr als ich loslaufe. Ich schiebe mir noch ein großes Eis rein, eiskalte Cola. Hirzener Hütte ist Minimalziel heute. Es soll Gewittern. Dass sollte es schon gestern. Hat es nicht und das was sich über der Texelgruppe auftürmt sieht bedrohlich aus. Es ist drückend. Es ist brütend heiß. Dicke Luft. Camel Up und los geht’s. Bis zum Pfeiftal Hof geht’s nett auf einem gefälligen Höhenweg oberhalb von Flön bis nach St. Martin. Ausblick auf die Textegruppe. Schön. Ab dann wird’s knackig. 600 Höhenmeter zur Pfandleralm. Erstmal über Almen. Kein Baum. Kein Schatten. Heiß. Drückend Heiß. Gewitterschwül. Wald. Immer noch steil. Schatten. Schwül. Ist doch scheiße. An der Pfandleralm entscheide ich mich eben nicht noch einmal Wasser zu holen. Warum eigentlich? Keine Ahnung. Vielleicht weil ich einfach stumpf weiter laufe. Es soll noch ünbers Joch an der Riffelspitze und dann ziemlich entspannt auf so ca. 1900Metern unterhalb des Prantchkogel zur Mahdalm... wahrscheinlich hab ich es Wasserversorgungsmäßig auf die leichte Schulter genommen. Ich laufe also weiter und stelle schnell fest – Quellen, wie die Tage zuvor gibt’s nicht. Kein Wasser und es kommt noch etwas dicker. Der Weg wird umgeleitet, hinterm Fartleistal braut sich auch was gewitteriges Zusammen, und es folgt ein ziemlich brutaler Aufstieg ohne Wasser und durch steile Serpentinen auf das Joch – mir kommen wandernde entgegen, die sagen zu anstregend und mit einem Schluck Wasser schaffst du das nicht, eine andere Wanderin rät mir ab mit 0,2l Wasser den Weg zu gehen. Es sei zu anstrengend und zu gefährlich... ach ja? Denke ich mir trotzig und laufe los Richtung Joch. Es ist steil, der Weg ist eng und voller Gras, ich finde ein paar Heidelbeeren. Und fluche mich langsam dehydrierend den Berg hoch. Oben angekommen treffe ich zwei Hiker. Ich habe sie schon am Rettenbachgletscher gesehen. Sie geben mir etwas Wasser, sie wollen auch zur Hirzner Hütte. Sie sind um 10h in St. Leonard los, ich um 12h. Jetzt ist es 14h. „Du Tier!“ sagt der eine. Ich zucke mit den Schultern. Traillegs. Es ist ihre erste Mehrtageswanderung. Ich finde die beiden irgendwie süß mit ihrer Mischung aus Naivität, Enthusiasmus und Ehrfurcht vor dem E5, gleichzeitig tun sie jedoch so unglaublich abgeklärt. Wir verabschieden uns, nachdem ich mich noch einmal fürs Wasser bedankt habe. Der Weg bis zur Mahdalm gefällt mir. Höhenwegmäßig. Schöne Aussicht. Schmal. Manchmal etwas ausgesetzt. Auf der Mahdalm gönne ich mir eine Buttermilch mit Erdbeer, Minze und Ingwer -hörte sich auf dem Papier geiler an, als es dann schmeckte und hätte ich gewusst, dass ich n 5er dafür hinlegen muss, hätte ich mir eher für das gleiche Geld ein isotonisches Sportgetränk gegönnt. Egal. Camel-Up an der hauseigenen Quelle, Aussicht genießen, sinnieren... komme ich heute vor dem Gewitter noch über das Joch am Hirzer? … und dann... es soll gewittern, die nexten Hütten sind bei Meran 2000, dass geht heute und vor allem vor dem Gewitter überhaupt nicht. Also trotte ich los Richtung Hirzer Hütte. Bin so gegen irgendwas nach 16h da. Gucke mit einem isotonischen Sportgetränk auf den Hirzer und sinniere wieder. Letzter höchster Punkt, alles was danach kommt ist nur noch flacher. Noch einmal hoch auf fast 2700 Meter. Ob meines sinnierens kommen ich mit einer Wandergruppe ins Gespräch. Es stellt sich heraus, dass alle drei schon zusammen, den E5 vor über 20 Jahren gelaufen sind. Geballte Trailkompetenz die drei. Wir unterhalten uns länger. Einer von den dreien ist direkt wieder Feuer und Flamme und würde direkt mit nach Verona laufen- Sweet. Wir essen gemeinsam zu abend. Lecker Tiroler Bauerntris. Es ist 18.30h es hat immer noch nicht Gewittert und ich komme mir etwas verarscht vor. Ich gammel oben mit Bett rum und werde werde von einigen Schlägen aus meinen Gedanken gerissen … es kommt so dermaßen runter, murmelgroße Hagelkörner prasseln aufs Dach. Dann doch alles Richtig gemacht. Zwei junge Leute kommen rein. Sie haben es so grade eben noch geschafft vom Joch runter zukommen, wir unterhalten uns wer was so macht „Geile Sau!“ sagt er, als ich erzähle was ich so mache. Heute ists tierisch. Die beiden gehen noch was Essen ich gehen schlafen. Ich bin sehr müde. Tag 80 Ich habe gut geschlafen. Keine schnarchende Person, zumindest nicht so laut, dass es mich durch meine Ohropax gestört hätte. Ich frühstücke mit den beiden von gestern Abend ausgiebig. Es ist ein schöner Schnack mit den beiden, er ist aus Jenesien, pendelt aber zwischen Bozen und Meran, sie ist aus Hannover. Sie will noch ein bisschen weiter Richtung Norden – vielleicht auf dem E5, er steigt in St- Leonard wieder aus, er muss nach Meran auf den Hund seines Freundes aufpassen. Ich muss mich richtig zwingen mein Frühstück zu beenden und aufzubrechen – ich hätte einfach ewig da sitzen können, schnacken, essen, schnacken... WG-Frühstück bis in den Nachmittag oder so. Wir umarmen uns zum Abschied. Es tut gut. (Falscher Weg- Trotzdem schöner Blick) (Richtiger Weg: Auch sehr schön) Also los! Es gibt zwei Wege, einer Richtung Obere Scharte einer irgendwo anders hin. Ich nehme letzteren – warum auch immer. Ich merks nach 10 Minuten und kehre wieder um. Pfff. Der Aufsteig ist schön. Manchmal etwas steil, manchmal etwas aufgesetzt und versichert, aber angenehm zu laufen. Klar 700 Höhenmeter. Oben angekommen. Panorama! Wunderschöne Aussicht. Fast bis nach Meran... Kurze Pause. Mein letzter höchster Punkt. Ab jetzt wird’s flacher... denke ich mir so... Abstieg auf dem Gebirgsjägersteig. Unten angekommen, vertreibe ich eine Schafsherde vom Weg. Es fühlt sich biblisch an... ich schreite voran und die Schafe teilen sich wie das Rote Meer... warum ich ausgerechnet diese Analogie im Kopf habe weiß ich nicht... ich schmunzel mir einen zurecht „Produktion gesellschaftlichen Unbewußten“ - na danke. Ich laufe Richtung Kratzberger See und fluche ob der Wege. Ich hatte, warum auch immer gehofft, dass es etwas gefälliger ist und ich mehr Tempo machen kann – ich will heute noch bis Bozen, 35km und noch n paar Höhenmeter... nicht viele, mehr im Abstieg als im Aufstieg... trotzdem. Ich habe das Gefühl nicht so richtig oder nur sehr zäh vom Fleck zu kommen... Am Kratzbergsee mache ich Pause, halte die Füsse ins Wasser. Die Welt sieht schon besser aus. Es ist voll hier. Ist nicht mehr weit bis Meran 2000. Hab ich eigentlich, wenn ich die Meraner Hütte erreicht habe, offiziell die Alpen überquert? Ich laufe weiter bis zur Meraner Hütte. Ich find's jezze nicht mega-interesant, aber ich bin schon blöderes gelaufen. Ich glaube ich bin nur irritiert ob der ganzen Menschen... was ja auch nichst wirklich neues ist. Ich mache mich über das Tschöggele-Plateau schnell Richtung Kreuzjoch. Hochplateau, Alm, exponiert und Gewitterwolken türmen sich mal wieder auf... na toll. Ich mache etwas Tempo, hier oben möchte ich nicht von einem Gewitter eingeholt werden. Krass ist aber, das die Ganze Landschaft sich einmal komplett gewandelt hat. Faszinierend. Ebenso faszinierend, ist dass alle anderen Wandernden und Bikenden sich für das Wetter gar nicht zu interessieren scheinen, aus den Gesprächsfetzen, schließe ich zumindest das Regen/ Gewitter für die weiteren Tagesplanungen irgendwie keine größere Rolle spielen. Bin ich paranoid oder sind die anderen nur doof. Ich einige mich auf beides. Ab 2, halb 3 wird Donnergrummeln, und Rumpeln zu meinem ständigen Begleiter, die Brentagruppe verliert sich im bleigrauen Regenschleier und links von mir türmen sich über den Dolomiten die Quellwolken beachtlich auf, hinter mir ist bleigrau. Der Almwirt bei Rabenbühl meinte heute Nachmittag gibt’s nichts, erst heut abend, aber das wird dann schlimm. Okay, bis Bozen ists save. Ah was, in Bozen passiert niks. Schön. Und schon wieder ändert sich die Landschaft einmal komplett- es sieht ein bisschen aus wie Ranchland. Holzzäune. Ein paar nadelgölze auf satten Wiesen. Pferde, Rinder. Ponderosa. Kurz vor Jenesien holt mich das Gewitter ein und mit den ersten dicken Tropfen erreiche ich die Seilbahn. Ich gondel runter nach Bozen, steige in den Bus nach Downtown. Habe ich mit dem erreichen von Bozen nochmalig die Alpen überquert? Aperol Spritz, Pizza, Party und ein Bett. Frohen Muten auf zur Jugendherberge. Hostel gibt’s keins. Die nette junge Frau am Counter sagtm bis aufs letzte Bett ausgebucht. Oh. Aber vielleicht, da und dort. Ich laufe hin. Auch ausgebucht. Hm. Ich gucke im Netz nach. Finde nichts, zumindest nichts in dem Preisbereich,d er mir zusagt. Klapper einieg Hotels am Bahnhof ab. Nix. Doppelzimmer für 144 Eus. Ach nee, danke. Und nun? Ist doch scheiße. Es regnet immer mal wieder, es ist kaltschwül. Ok. Pizza. Bier. Problemlösung. Labberige Fettpizza, nicht so geil, aber irgendwie schon. Im Supermarkt gehe ich noch etwas Frustshoppen, hilft immer. Bin ich schlauer geworden, wo und wie ich meine Nacht verbringe. Nein. Was machen? Loslaufen. Aus Bozen raus und Richtung Stadtrand und dem Bozener Hausberg dem Kohlern... nicht weil ich damit wirklich viel mir erwarte. Ich weiß nur nicht genau was ich sonst machen soll. An der Talstation, direkt neben der Brennerautobahn finde ich auch keine Pennmöglichkeiten, also laufe ich einfach mal den Berg hoch Richtung Kohlern, warum genau weiß ich nicht. Ach ja, weil mir eh nichts besseres einfällt. Die Hänge sind steil, die Weinberge eingezäunt, die A7 ist laut – alles sehr einladend. Ich finde ein Dead End mit gradem Weg, etwas zu gewuchtert, aber passgenau für ein Tarp, nicht einsichtig von der Strasse und gerade als ich aufgebaut habe fängt es an zu regnen. Ohropax rein. Grandiose Tage sehen anders aus. Es ist trocken, es ist nicht ganz so laut, es ist grade. Ich habe einen Schlafplatz... Am Ende ist alles gut.
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  47. Wohl einer der schönsten Berichte in diesem Forum. Große Klasse! Danke für die ganze Mühe, das Bearbeiten, Schreiben und Posten! Zeit zum Nachahmen müsste man haben... :-( (oder ein Sabbatical machen... mmh)
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  48. Tag 75 Ich werde in der Frühe wach mit einem grummeln, ziehen und latenten Druck in der Magengegend. Ich wälze mich mich von A nach B um Positionen zu finden in den es sich weniger elend anfühlt. Embryonal geht ganz gut. Zwei mal stehe ich auf , weil es sich kurz vor übergeben anfühlt. Es ist 4 Uhr irgendwas. Und leicht nass geregnet bin ich auch noch, weil es wie angekündigt die Nacht noch geregnet hat und ich dann doch es mir recht am Rand des Tarps bequem gemacht habe. Ich döse zwischen Magenkrampf und Nieselregen noch ein wenig Zeit weg immer auch in der Hoffnung dass sich an meinem Zustand etwas verbessert- Übergeben vielleicht als Spannungsabbau... Tut es nicht. In einer Regenpause, stehe ich endgültig auf und packe meinen Kram zusammen, versuche mich an Salzstangen zum Frühstück – geht gar nicht und laufe auf nüchternen Magen und wahrscheinlich bleich wie der Nebel der mich umgibt los. Die Kühe werden nach dem Morgenmelken wieder auf die Weide getrieben, es ist kühl als ich gegen 6 Uhr aufbreche, im Kaunertal hängen Wolkenfetzen und ich bin nach wenigen Metern kaltschweißig nass, jeder Schritt fühl sich schwer an... geht aber so lange es keine Steigung gibt. Der Panoramaweg tut mir erst mal den Gefallen. In meinem Elend grübel ich über zwei Dinge wo's herkommt und was mache ich wenn's nicht mehr geht... Als Grund habe ich Quellwasser in Verdacht. Und was wenn's nicht mehr geht? Falkaunsalm, das sind 1,5h. Vielleicht kann ich dann da bleiben und wenn nicht, irgendwer fährt vielleicht ins Tal und kann mich mitnehmen... da werde ich erst mal Tee und Brühe ausprobieren und schauen was das mir mir macht. Im ersten Anstieg stelle ich mir die Frage ob ich das wirklich bis dahin schaffe. Ich mobilisiere ein paar Reste Selbstachtung und mentales Irgendwas, das mir mein nöhliges Elend und die Lust am Leiden gelassen haben und zwinge mich Schritt für Schritt mich meinem Ziel zu nähern und wenn es den ganzen Tag dauert... (mal abgesehen davon, es hat sich wirklich hundeelend angefühlt, körperliche Reaktionen wie auf eine leichte Vergiftungserscheinung – Kaltschweiß, Bauch hart gespannt, schwach...- und was mach ich? Ich geh wandern). Der Panaromaweg ist eigentlich wunderschön, die ganze Szenerie ist Wolken und Nebelverhangen, wunderschön, zumindest wenn ich es bewusst wahrnehme in den lichten Momenten aus denen ich auch meiner Innenwelt den Blick nach aussen richte. Nach 1,5 Stunden erreiche ich ein Schild auf dem steht, dass es noch eine halbe Stunde bis zur Falkaunalm sind. Ich heule fast. Hilft nichts. Also weiter. Die letzten Meter führen durch einen Wald, dieser öffnet sich unvermittelt, ich stehe auf einer Almwiese, die Falkaunsalm in Sichtweite, das Kaunertal, die Berge, Wolkenfetzen... zwei Stunden Höllentrip durch eine einsame Schönheit der Alpen. Ich trinke einen Pfefferminztee, die Küche ist noch nicht auf. Gut. Das Internet ist leidlich. Ich eruiere meine Optionen, frage nochmal nach Übernachtungsmöglichkeiten im Tal – hier oben geht nicht. Pfefferminztee Nummer Zwei. Besser. Okay Step by Step: An der Galruttalm gibt es auch noch eine Abstiegsmöglichkeit. Mit den beiden Tee's im Bauch fühle ich mich so, als dass ich probieren möchte, wie es sich anfühlt weiter zu gehen. Gesagt getan. Hier gehe ich auf den Dr. Angerer Höhenweg. Ähnlich dem Panoramaweg. Schmaler Pfad in die Wiesen oder in den Fels gehauen, teilweise ausgesetzt. Neu ist er ist ziemlich aufgeweicht vom Regen, matschig, rutschig, teilweise sind kleine Stücke wegerodiert bzw. machen Anstalten dies demnächst zu tun. Das Wetter spielt ein faszinierendes Wolkenspiel. Alle fünf Minuten was anderes. Teilweise kann ich keine 20 Meter weit sehen um von jetzt auf gleich wieder Wolkenfetzen die steilen Hänge hochtreiben, manchmal jagen zu sehen. Es ist unglaublich. Mir geht es besser. Gut ist es nicht, aber das elend ist weg. Ob der Tee psychologisch oder real geholfen hat- Pfefferminz bei Magen geht ja immer weiß ich- die Mischung macht's. Ich will nicht drüber grübeln. In mir reift die Vorstellung, dass es heute bis zur Verpeilhütte geht und ich da eine Nero machen kann. Mich pflegen, meine Matte, die heute morgen zu allem Überfluss nach einem ruckartigen rumdrehen von mir anfing wieder Luft zu verlieren... Ich bin von diesen Luma's langsam genervt. Ich erreiche die Galruttalm , hier kommen mir das erste und das einzige Mal heute Menschen entgegen. Ich horche kurz in mich rein. Geht bis Verpeilhütte. Mehr aber auch nicht. Der Galruttbach fällt wild und spektakulär ins Tal, die Aussichten sind grandios. Es regnet, ich ziehe den Poncho an, es ist etwas schwieriger die Tritte zu sehen, geht aber. Es regnet mehr, ich finde einen Felsüberhang und stelle mich unter. Tja. Warten. Kann es eigentlich sein, dass das Wetter in den Alpen bisher schlechter war, als auf all meinen 2100 Kilometern bisher? Vor allem Nasser. Alpen. Es wird weniger, ich laufe weiter. Bis zum Bodenbach. Ich stehe vor einem Schneefeld das dick und fett über dem kompletten Taleinschnitt des Bachs liegt. Okay. Niks besonderes, kenne ich. Der Weg sollte versichert über den Bach führen, da türmt sich jetzt zwei Meter dick Altschnee. So weit so gut. Es gibt aber auch keinen Weg drumherum und noch seltsamer keinen Weg drüber. Kein Trampelpfad, nicht mal ausgewaschene Tritte im Schnee, die darauf hinweisen, dass mal irgendwer drüber ist. Echt jetzt? Ich betrachte mir das Ganze noch einmal. Okay. Musste Drüber. Ich mache zwei Schritte auf das Feld, es ist schmierig geregnet, verharscht und sehr, sehr steil, 30% Gefälle vielleicht. Es hat sich weitere 100 Meter runter ins Bachbett geschoben – das wäre also meine Talfahrt. Mit Volldampf in ein felsiges Bachbett. Wenn's schiefgeht. Widerstand. Ich steige nörgelnd vom Schneefeld „Och nööö!“ Ich bin 1,5 Stunden hierher gelaufen. Ich eruiere noch einmal die Lage. Es gibt kein Verbotsschild, dass mich davon Abhält drüber zu gehen. Es gibt keinen Trapelpfad auf dem Schneefeld. Ich kann es nicht umlaufen, ich kann nicht drunter. Ich muss drüber. Ich weiß wie das geht. Ist nicht mein erstes. Ist auch nicht mein erstes kniffeliges. Ich atme tief durch. In einem Moment kontemplativer Selbstvergewisserung packe ich meine Stöcke aus, der eine lang der der andere kurz , während dessen betrachte ich das Schneefeld und suche mir eine Idealline. Ich atme tief durch und erinnere mich daran: jeder Schritt muss sitzen. Jeder Fehler kann hier tödlich sein. Ich mache meinen ersten Schritt auf den Schnee... ...ich weiß nicht wie lange ich im Schneefeld war, gefühlt eine halbe Ewigkeit. Es waren nur 10-15 Schritte. Ich habe unterwegs im letzten Viertel meine Linie etwas verzogen und kam zu weit oben raus... eine kurze Verzweiflung wallte auf... auf der anderen Seite angekommen guckte ich mir noch einmal an was ich da gemacht habe, zitterte die Restangst weg und begann wieder den Berg hoch zu kraxeln. Der Weg war aufgeweicht, Felstritte wackelig im nassen Erdreich, rutschig. Eigentlich ist der Weg unpassierbar dachte ich, warum gibt es keine Wegsperrung. Oben gab es eine Jagdstand. Ich setzte mich hin und ließ, die letzten halbe Stunde noch einmal ablaufen- aber es war ein sehr schwummriger Film, nicht greifbar. Ich esse Belohnungs- und Stressschokolade (-und mir wird nicht schlecht). Ich laufe Richtung Gsallbachtal, dass sich als wunderschöner Talkessel umrahmt von schwarzen Bergen präsentiert. Mordor denke ich schmunzelnd, während mal wieder Wolkenfetzen durchs Tal jagen und ich ganz alleine durch ein Blockschotterfeld balanciere, das schön mit Flechten überzogen ist und auch sehr rutschig. Ein Warnschild weist mich darauf hin, dass bei Regen und Schnee es gefährlich sei – ach ja. 2 Stunden noch bis Verpeilalm. Ich steige wieder hoch. Blicke zurück in den Talkessel. Mache einen kurzen Augenblickpause und genieße die Aussicht: Was du da gemacht hast chargiert irgendwo zwischen tiefsten Urvertrauen in dich und wahnsinniger Todesverachtung. Ich liebäugel damit es in Richtung des Ersteren aufzulösen, weil es mein Lebensthema ist und weil mir letzteres zu morbide ist. Ich laufe schön spektakulär weiter, die letzten Meter sind jedoch gefällig und doof zu laufen. Verpeilalm und des Rätels Lösung. Das entsprechende Warnschild, dass auf meiner Seite nicht da war. Die Almwirtin sagte sie wunderte sich schon warum niemand über den Weg heute käme und es so unglaublich ruhig heute auf der Alm sei. Ich trinke noch einen Tee und laufe gemütlich zur Verpeilhütte hoch – nachdem ich mich versichert habe, dass der Weg begehbar sei. Immer am wild tosenden Verpeilbach entlang, 200 Höhenmeter noch einmal. Ich bin da. Es ist 14.30. Neroday. Suppe mit Nudeln. Einchecken. Matte flicken. Tee trinken. rumgammeln. Ich bekomme einen scheußlichen Wurzelschnaps von der Hüttenwirtin, weil hilft und Magen-Darm wollen sie hier oben nicht. Hilft und schmeckt ...scheiße. Björn aus dem Zamer Loch kommt noch. Sein Bruder hat mit Magen Darm abgebrochen. Wir schnacken kurz. Das Madatschjoch ist wegen Geröllabgabg gesperrt. Es soll aber begehbar sein, es sind schon Leute drüber. Über das Verpeiljoch, soll nicht so schön sein und 3 Stunden länger. Es gibt zwei Fraktionen: die einen werden Versuchen drüber zu gehen, die anderen wollen umlaufen. Ich bin unentschieden. Würde aber mit einem Paar aus Memmingen es versuchen drüber zu gehen. Der Rest ist Hütten Diesdas. Ich gehe früh ins Bett... Tag 76 … ich frühstücke gut und viel, gestern habe ich mich weiter auf Suppen- und Tee-Diät gehalten. Ich breche mit dem Memminger-Pärchen auf. Jeweils 15 Kilo auf dem Rücken - für eine Hüttentour! - und 10 Jahre Altersunterschied (wobei ich eher dazu neigen würde ersteres stärker zu gewichten – als UL-Klugscheißer), unsere Wege trennen sich schnell. Psychologisch finde ich es dennoch gut. Björn ist schon um 6 Uhr aufgebrochen. Ich habe die Gewissheit wenn ihm was passiert finde ich ihn und ich weiß wenn mir was passiert finden die beiden aus Memmingen mich – nur ihnen darf nichts passieren, aber sie sind zu zweit. Wir sind eine Seilschaft, irgendwie. Der Weg ist atemberaubend schön. Ich blickte auf die Madatschtürme, die Sonne scheint, der Blick zurück ins Kaunertal ist grandios. Und ich bin der einzige hier oben (klar wer ist auch so wahnsinnig und wagt sich auf einen gesperrten Weg). Es führt manchmal beinah weglos erscheinend in einen langgezogenen Talkessel flankiert von den Madatschtürmen und dem Schwabenkopf auf den Plagerosskopf und das Apres Madatschjoch zu... Die ersten Schneefelder, manchmal erkenne ich Björn Tritte manchmal nicht. Ich komme mir vor wie in diesen Trapperfilmen (gerne mit Charles Bronson) die ich als Kind geliebt habe... je weiter ich Aufsteige überkommt mich auch die Unsicherheit, was ist wenn ich nicht rüberkomme... ich laufe weiter. (Blick zurück) Auf der Höhe der Vergletscherung fängt es an tricky zu werden, ihr ist eine wilde Mischung aus Geröll und Erdreich runtergekommen, kein Weg mehr, keine Trampelpfade jener die schon hier durch sind zu erkennen. Der Abgang ist aufgeweicht und hat sich noch nicht zusammengerüttelt, Jeden Schritt machen ich zwei Mal, manchmal rutsch mir der der Tritt um eine ganze Beinlänge weg und ich mache Spagat im Steilhang, ich krabbel mehr als dass ich laufe. Blödsinnige Idee! Ich finde wieder sowas wie ein Weg bzw. eine versicherte Stelle. Der Einstieg in sie ist weggerutscht. Erster „sicherer“ Tritt in 1,20 Meter Höhe oder eine improvisierte mit Seilen versicherte Umgehung mit besserem Einsteig, dafür gemein rutschiger Schotter und nasses Erdreich – ich nehme letzter Variante. Ab hier ist das schlimmste Überstanden. Ich kraxel hoch aufs Joch. Antistressschoki. Geschafft. Geil. Schöne Aussicht. Wo geht’s eigentlich runter? Versichert. Ausgesetzt. Steil. Roh in den Felsen, Stahlseile und schmale Tritte. Okay. Tief durchatmen. Der Boden ist da wo er nicht Fels ist weiches Erdreich und Geröll -rutschig, schwer zu gehen. Aber geht. Ich kraxel auf eine Abbruchkante zu und denke mir und jetzt? Ich sehe einen Leitereinsteig „Och nööö“ Ich mah ja Leitern gar nicht. Fokus-Modus an. Ich gucke gar nicht was mich alles erwartet sondern, step by step gehe auf die Leiter, anderen Ende stehe ich in Stahlstiegen mit Seilen versichert in einer 5, 10, gefühlt 50, 100, 1000Meter abfallenden Felswand, die ich absteigend in einer leichten eliptischen Kurve quasi traversiere. Ich bin nicht gesichert. Und bei aller Ruhe und meinem Mantra „Hart, aber isso“ (Danke Denyo für den großartigen Song) merkt mein Körper ob des ganzen Adrenalins, das ihn durchflutet auf den letzten drei Stiegen, dass hier irgendwas nicht stimmt und der Kopf ihm was vorgaukelt was nicht stimmt. „Hart, aber isso“ ist Synonym für Gefahr in der ich bin! Panikreaktion meines Körpers. Meine Oberschenkelmuskeln versagen und fangen an zu krampfen. Ich rolle mit den Augen. Hier! Am Abgrund! Sowas! Echt jetzt?! Ich gehe in ein Zwiegespräch mit meinen beiden Musculi Vastus Lateralis (-die beiden stressen am meisten) und versprechen ihnen Schokolade, Abzittern, Dehnung, Massage und alles mögliche, nur dass sie mich jetzt hier nicht hängen lassen, weil 2 Meter über festem Boden ungesichert in einer Felswand stehend, dass macht die Gesamtsituation nicht besser. Es wirkt semi-gut. Ich Habe aber das Gefühl, mental wieder Gewalt über meinen Körper zu haben und mache meine letzten 3 Schritte noch mal 3 für den stabilen Stand. Durchatmen, Abzittern, nach oben gucken... ich hasse die Alpen. Das war mentale Schwerstarbeit. Meine Oberschenkel brennen wie Hölle. Ich laufe Richtung Kaunergrathütte. Die Ausblicke sind grandios. Ich laufe noch durch eine geführt Gruppe, der Bergführer hält einen Vortrag über Alpenwetter und mustert mich von oben bis unten: Turnschuhe, kurze Hose; Hemd, Daypack – personifizierte Hybris am Berg, deute ich seinen Blick. Auf der Hütte treffe ich Björn wieder. Er ist am frühstücken und genießt die Aussicht. Zurecht. Niemand sonst ist auf der Hütte es ist herrlich still. Wir steigen gemeinsam ab und wechseln auf den Cottbuser Höhenweg. Es ist wunderschön. Der Blick ins Pitztal und die gegenüberliegenden 3000er (fasst alle irgendwas mit -kogel), die Rüsselsheimer Hütte und die Ahnung des Mainzer Höhenweges. Wir unterhalten uns über alles mögliche persönliches, belangloses, intimes, berufliches... es ist gut mal wieder Gespräche zu führen, die über Touren, Ausrüstung und Wetter hinausgehen. Nach einer längeren Pause oberhalb von Plangeross unterhalb des Steinkogels trennen sich unsere Wege. Ich muss nach Mandarfen Geld holen, er macht weiter Pause. Er gibt mir aber noch mit, dass später noch ein „feiner versciherter Steig“ kommt. Aha, das hätte ich nicht wissen müssen. Auf dem Weg merke ich,dass sich Angst und Unsicherheit ausbreitet. Das geht zu schnell. Ich verfluche die Alpen. Ich merke auch ein trotziges ich habe keine Bock mehr aufwallen. Ich bin froh wenn die Alpen vorbei sind. (jaah, das ist ein Weg und ich meine nicht den kleinen braunen flitzel links unten in der Ecke...) Ich stehe vor dem versicherten Steig. Wo geht’s hier den runter, ich sehe gar nichts. Ich steh vor einer 20 Meter tiefen schartenartigen Einkerbung steil abfallend an einer Felskante. Okay. Ich sehe auf der anderen Seite wo der weg weitergeht und versuche herauszufinden was mich hier erwartet. Ich weiß es nur so ungefähr als die ersten Schritte nach vorne mache. Ich laufe erst mal parallel zum einer steil abfallenden Felsplatte die mich zum Scheitelpunkt oder einfach bis zu einer steilaufragenden und abfallenden Felswand führt – ihr sehe ich Stahlstiegen 10-15 Meter abwärts in den Fels gehauen. Über die Stiegen sickert Wasser. Sie sind schmierig rutschig, dass Sicherungsstahlseil ist so eng an den Feld gedübelt, dass ich es kaum umfassen kann. Ich fluche still in mich hinein. Der Fluch verhallt in der gefassten Ruhen meiner selbst in der ich Schritt für Schritt abwärts steige. Aufgerissene Finger und ausglitschen auf den Stiegen ignorierden. „Isso!“ Unten angekommen, renne ich die gegenseite quasi auf allen Vieren hoch „Use your Hate!“ Hoch mag ich das auch einfach lieber. Bis zum Rifflsee fluche ich ob der Alpen vor mich hin 3x in etwas 26 Stunden mein Leben zu riskieren ist doch kein wandern mehr. Fickt euch, Alpen! Ich bin froh wenn, ich hier mit Euch fertig bin. Nach Meran und aller spätestens nach Bozen wird alles besser usw.usf. … Der Rifflsee sieht von hier oben aus wie ein nachcoloriertes Alpenidyll auf den Postkarten meiner Oma. Kaum bin ich an der Bergstation der Rifflsee-Bahn holt mich die Realität des alpinen Tourismus wieder ein. Laute Musik, Menschenmassen. Ich fahre nach Mandarfen, in einen heißen Glutofen und einer Vorhölle aus Menschen, Alpennippes, Busladungen voller Tagestouristen, für die klassischen E5er bin ich zu spät, die sind schon auf dem Weg zur Braunschweiger Hütte bzw. haben sich schon die ersten Biere wahrscheinlich rein gestellt. Nichts desto trotz gönne ich mir Eis, kalten koffeinhaltigen Softdrink und was zu Essen. Es ist späterer Nachmittag und ich überlege ob ich noch bis zur Braunschweiger Hütte laufen soll. Zeitlich würde es passen und ich käme pünktlich zum Abendessen... oder entspannt und ich suche mir einen Biwakplatz auf dem Weg. Ich schlender Richtung Mittelberg und folge dem sich rasch verengenden Pitzetal... kurz vor der Gletscherhütte... ach komm' ich bleibe hier. Bett ist noch frei. Heiße Dusche! Klamotten waschen. Das erste Mal seit Sonthofen... Björn kommt später noch eingetrudelt. Bier. Schnack. Wie geht’s weiter. Er will am nächsten morgen früh raus und direkt nach Meran durchballern. Why not? Wir verabschieden uns schon einmal – vielleicht sehen wir uns nicht wieder. Tag 77 Wie verabredet weckt mich Björn um 6. Erläuft los, ich steh auf. Pack mein Gerödel. Frühstücke etwas und mache mich los. Ich wähle die Stanni-Route über den Wasserfall. Jägersteig – nur für geübte. Nee, hatte genug alpines Abenteurertum. Der Aufstieg zur Hütte ist um dem tosenden Wasserfall schön, nicht spektakulär. Schön eben. Ich steh dann auf einmal auf einer riesigen breiten Schotterpiste, die sich steil und in Serpentinen den Berg hochzieht. Nicht schön, aber irgendwie doch mit einem eigenen Charme beame ich mich weg und stelle mir vor ganz wo anders zu sein. Könnte es so nicht auch im Kaukasus aussehen? Es kommt wieder der Einstieg in den Singletrail Aufstieg, die ersten kommen mir entgegen. In anderthalb Stunden bin ich oben auf der Hütte. ...Hier wird gerade das Chaos des Frühstücks beseitigt. Es riecht nach deutscher Jugendherberge. Björn sitzt drinnen an einem Tisch und trinkt Tee. „Ach Mensch...“ wir schnacken kurz. Das Rettenbachjoch ist zu. Vereisungen auf der anderen Seite. Pitztaljoch, versicherter Steig und so viel schöner. Versicherter Steig? Come on. Wir reden mit der Hüttenwirtin, sie sagt der Rettenbachabstieg sei auf 300 Metern komplett vereist und kaum passierbar. Das sei aber eh nicht so schön. Versichert, was heißt dass denn? Ausgesetzt? Stahlseile, Leitern das volle Programm? Genau informationen bekomme ich nicht. Björn meint aber es sei nicht so wild, das hatte er aber auch schon über den am Cottbuser Höhenweg gesagt... Er geht auf jeden Fall übers Pitztaljoch. Er schenkt mir seinen letzten Rest Teewasser und macht sich los. Wir verabschieden uns und einem rührseeligen Moment erzähle ich ihm, dass er auf all den 2300 Kilometern bis her der einzige sei der mich nun mehrere Tage am Stück quasi begleitet und das ich das was sehr besonderes finde. Hugs. Tschüss, zum zweiten Mal. Ich trinke Tee und schwanke zwischen „Isso“-Pragmatismus und Selbstmitleid. Ich frage noch mal die Almwirtin, sie sagt mir nochmal das gleiche. Was erwarte ich auch. Trotzig laufe ich los. Mache den Aufstieg schnell. Keine Zeit lassen zum denken, der Angst keine Zeit lassen – ich bin schneller, weil schlauer.Ich laufe die Flanke des Karleskopf entlang und auf den Grat zwischen ihm und dem Pitztaler Jochköpfle. Er wird enger, aufgesetzter. Versicherung direkt in der Felswand. Ich bin bin schon oben – das ging schnell. Befreidigt stelle ich fest. Es war nicht so schlimm und es hat die Wellen von Ängsten glatt gebügelt- gut für die Seele. Gut für die Psyche. Auf dem Joch genieße ich die Aussicht. Sehe die Bergschulen geführten E5er auf einer Perlenkette aufgereiht im Schneefeld, langsam absteigen. Ich unterhalte mich etwas mit einem Ehepaar aus dem Schwarzwald, sie wollten dass ich ein Foto von ihnen mache. Ob der Menschenmassen im Schneefeld nutzen wir die Zeit und schnacken etwas ausgiebiger. Die beiden laufen den E5 selbstorganisiert, bis Bozen. Von Oberstdorf aus. Und wo willst Du noch hin? Verona. Ah, den Ganzen E5. Und wo bist du gestartet. Ich druckse. Wie immer. Ähm, in Flensburg. Große Augen. Wow. Das ist ja großartig... was folgt sind, dann immer die gleichen Fragen: Wie lange unterwegs, ist das wirklich alles in deinem Rucksack usw. Es streichelt meinen Narzißmus. Die Gruppen haben genügend Vorsprung. Ich wage den Einstieg ins Schneefeld. Rutschig. Sehr rutschig. Moment. Ich setzte ich auf den Po und rutsche das Ding auf meinem Hintern runter. Geiler Scheiß!! Es macht einen riesen Spass. Ich juchze und schreie vor Freude. Ich schiebe an einem Vater mit seiner Tochter vorbei und strahle ihn an Das erstmal Schnee in der Unterhose seit über 30 Jahren – wie geil ist das denn!?!. Er guckt mich an: Ähm ja, nee vielleicht wenn man danach in eine Hütte einkehrt und seine Sachen trocknen kann. Boah! Erwachsen-Sein kann sooo langweilig sein! Ich rutsche weiter runter. Unten angekommen treffe ich... Björn. Diesmal Abschied for good. Er lässt sich mit dem Bus durch den Tunnel kutschen um nach Vent zu laufen. Ich mache mich auch mit dem Bus weiter Richtung Mautstation und schenke mir das Rettenbachtal. Warum eigentlich frage ich mich im Bus? Aber da ist es schon zu spät gewesen... Ich muss noch auf meinen Bus warten. 15 Minuten. Ich setze ich also zwischen die Schulklassen (!) und geführten Alpenüberquerer*innen und warte. An den Tisch sitzen zwei ältere Frauen, ein Mann mit Topfenstrudel kommt dazu und fragt ob jemand etwas möchte. Ja ich sage ich lachend. Ich habe eher die beiden Damen gemeint, entgegnet er. Die beiden Damen verneinen. Und er schiebt mir ein Stück Strudel rüber. Danke. Und das Gespräch ist eröffnet. Was macht ihr so? E5 Oberstdorf – Meran. geführt. Was steht heute noch auf dem Programm? Keine Ahnung, wir laufen nur hinterher. Lachen. Du so auch bis Meran? Nee, Verona. Boah, das sind ja noch 200, 300 Kilometer. Ja, so 300. Und bist Du auch in Oberstdorf losgelaufen. Schulterzucken. Nee, Flensburg. Und schiebe mir diesmal recht gleichgültig ein Stück Strudel in den Mund (Ich hatte auf dem Joch schon üben können). Ich blicke in drei offene Münder, einer noch voll mit grob zerkautem Strudel. Kommentallos schiebt der Mann mir ein weiteres Stück Strudel auf meinen Teller: Das brauchst du mehr als wir! Auch sie können nicht glauben, dass in diesem Rucksack sogar sowas wie ein Zelt, Schlafsack, Isomatte usw. drin ist und dass das Ganze nur 2,7kg wiegt. Der Mann verschluckt sich an seinem Strudel. Mein Bus kommt. Tschüss. Viel Spass und Erfolg noch. Und Ne gute Zeit. ...Im Bus fällt mir auf das der Tag unglaublich dicht gepackt ist, es ist 10.30 als an der Mautstation aussteige. Irgendwie ging das jetzt ganz schön schnell. Zu schnell vielleicht. Ich steige auf dem Batiges Bödele Trail wieder ein. Es ist heiß. Beinah mediterran. Alpenröschen blühen. Es ist voll. Ich bin oberhalb von Sölden. Je weiter ich laufe, desto ruhiger wird es. Ab der Tiroler Stube habe ich den Trail wieder für mich alleine. Gaislachalm, Abstieg. Gaislach. Meine Knie meckern ob des steilen Trails. In Zwieselstein angekommen ist es brüllend heiß und gute deutsche Mittagsessenszeit. Ich kehre ein und gönne mir eine extraportion Eiweiß- Omelette mit Pfifferlingen. Wie geht’s weiter? Dann wohl heute noch übers Timmelsjoch. Überschaubar. Auf acht Kilometer verteilte 1000 Höhenmeter. Sieht topographisch entspannt aus. Da oben sehen wir dann weiter. Der Aufstieg zum Timmelsjoch ziiiiieeeeht sich. Er ist bisweilen steiler als gedacht, vor allem die letzten 400 Höhenmeter habens knackigerweise in sich. Ich fluche. Das Tal an scih ist eigentümlich schön. Weitläufig. Der Timmelsbach und die Timmelsjoch Hochalpenstraße mäandern mit dem Wanderweg durch das Tal hinauf gen Joch. Ein wenig ist es wie eine Zeitreise und ich stelle mir meine Großeltern mit ihrem Wohnwagen und ihrem ersten bescheidenen Wirtschaftswunder-Reichtum gen Italien zuckeln. Gänzlich unnostaligisch, sondern klatschnass geschwitzt komme ich oben an. Schmeiße meine Stöcke theatralisch hin. ITALIEN! 75 Tage, 4 Länder, 2300irgendwas Kilometer! Oh Mann! Yäy! Und Krass! Wie geil ist das denn? Es fühlt sich besser an als in Konstanz anzukommen. Aber das war ja auch eine Achtsamkeits-Übung für die nächsten Kilometer. Die Feste feiern. Also Pommes und ne große kalte Cola. Ich laufe bergab -aua – durch das ausladenende Tal des Timmelsjochbachs. Die Sonne steht tief und es sieht einfach nur schön aus. Als sich das Timmelsjochbachtal sich ins Passertal öffnet habe ich so langsam keinen Bock mehr – genug für heute. Ich mache mch auf die Suche nach einem Pennplatz, da ich aber bereits im Naturpark Texelgruppe bin, ist mir das wilde Pennen untersagt. Ich komme an der Alm Rabensetin vorbei, da steht ein Auto mit deutschen Kennzeichen. Kombiniere. Möglicherweise Gastgewerbe. Nein. Freundin zu Besuch. Ich bekomme trotzdem ein schönes Stück Wiese gezeigt mit grandioser Aussicht, wo ich mich hinhauen kann. Schön. Buona Notte!
    1 Punkt
  49. martinfarrent

    Komoot-app

    Nur gute! Mir ist vor allem das Planungstool am PC wichtig, das ich durch Kauf des Premiumpakets auf dem iPhone in vollem Umfang nutzen kann. Ich übertrage später die Routen oft auf mein GPS-Gerät und benutze das iPhone (wenn ich auf dem Bike unterwegs bin) nur als Backup. Besonders gefallen mir bei der Planung die POI-Tipps von anderen Usern - so kann ich Touren abseits bekannter Routen planen und dennoch möglichst viele Highlights einbauen (das gilt auf dem MTB z.B. für spannende Trails, aber auch zu Fuß für besonders schöne Ausblicke usw.). Ich plane meine Touren meist entlang der Orte, die ich als besonders attraktiv oder auch nur aus Versorgungsgründen ansteuere. Dann reichere ich sie mit anderen Highlights an.
    1 Punkt
  50. Montag, 23.07.2018 Sant' Anna du Vinadio - Rifugio Malinvern (810/1000 Hm) Zum Montagmorgen gehört eigentlich noch der Sonntagabend. Der Grund, weshalb ich schlecht aus den Federn komme ist, dass ich am vorabend viel zu lange im Internet rumdaddle und mich etwas verrückt mache. Ich lese in einem Reisebericht von 2014, dass da auf der morgigen Etappe mehrere Schneefelder waren. Das letzte musste sogar umklettert werden - auch Ende Juli. Da ich gehört habe, dass es im Mon Viso Gebiet dieses Jahr im Juli (?) auch Schneefelder gab, bin ich leicht panisch. Ich habe noch nie ein Schneefeld überquert, naja bis auf vorgestern, was semi erfolgreich war. Schneefeld umklettern? Never ever. Lieber lasse ich die Etappe ausfallen, denke ich. Das hieße aber auch, dass ich morgen nicht nach Malinvern laufen kann/muss. Denn von dort geht es nur weiter oder zurück. Dann kann ich gleich von hier den Bus nach Terme di Valdieri nehmen. Aber das will ich ja aber eigentlich auch nicht. Ich erinnere mich, dass bei "Outdoorseiten.de" ein Typ geschrieben hat, dass er kurz vor mir, eine ähnliche Strecke geht. Ich schreibe ihm schnell (und sicherheitshalber gleich auch noch der Hüttenwirtin von Malinvern) und frage nach. Zu meiner großen Freude und Erleichterung habe ich nach dem Aufwachen eine Antwort im digitalen Briefkasten. Er schreibt, es kein Problem, ich solle mir die Etappe nicht entgehen lassen. Schnee gibt es, ist aber er ist nicht schwer zu begehen und auch gespurt. Puh. Auch Katy von der Hütte schreibt, kein Problem. Das beruhigt mich wirklich. Also gehe ich an dem Tag los, wegen dem gemaile etwas später als sonst, aber das Wetter soll ja gut sein. Die heutige Etappe ist zum einen geprägt durch den Weg auf dem Grenzkamm. Linker Hand Italien, rechter Hand Frankreich, permanent ein unglaubliches Bergpanorama. Später lese ich bei Bätzing von einem "Grat"auf 2300m. Wenn ich das so vorher gelesen hätte, hätte ich mich sicher wieder angestellt. "Grenzkamm" klingt irgendwie nicht so schlimm. War total easy und der Ausblick wunderschön. Dann komme ich zum Colle della Lombarda (2350m). Hier treffe ich auf viele Rennradfahrer, die auf den Pass schnaufen. Ich laufe ein Stück auf der Straße, die so wirkt, als wäre sie nur für die "cicliste" gebaut worden. Schmal, kaum Autoverkehr. Ich steige rechts in Serpentinen einen relativ steilen, steinigen Berg hinauf. Ziel ist der Passo d'Orgials (2600m). Beim Abstieg gibt es eine kurze, aber steile, rutschige Stelle, als es um die Kurve geht - und das sage nicht nur ich hinterher...! Auch vor dem Pass finde ich es schon ganz schön alpin, was gleichzusetzen ist, mit "mental etwas angespannt", aber alles durchaus noch im Rahmen. Auf der anderen Seite dieses hübschen Steinhaufens kommt man an den Laghi della Vallettta vorbei. Die Aussicht bleibt toll. Durch einen Lärchenwald gehe ich zum wunderschön gelegenen Rifugio Malinvern. Die Kinder, die hier ein Zeltcamp machen, läuten die Glocke, die vor dem Rifugio hängt. Dies soll vermutlich die Ankunft neuer Gäste ankündigen. Zu bemerken bleibt noch, dass das Rifugio von Katy, einer sehr netten Wirtin betrieben wird. Katy zaubert uns zum Abendessen ein vorzügliches Polenta mit Gorgonzolasauce. Außerdem kommen 4 neue GTAler aus Brenen an. Sie waren auch schon mehrmals auf der GTA unterwegs und werden am nächsten Tag auf einer anderen Hütte übernachten, aber vielleicht sehe ich sie noch mal wieder?
    1 Punkt
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