Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Erste "UL"-Erfahrung im Sarek 2016/09


mawi

Empfohlene Beiträge

@Heinrich Vielen Dank für die Aufklärung bzgl. der Spuren. Einen Vielfraß hatte ich sogar gesehen, war aber zu weit weg um ihn formatfüllend mit meiner Kamera ablichten zu können. War dann die Kacke mit den unverdauten Blaubeeren auch vom Vielfraß?

Schöne Elchbilder! Ich hätte gedacht, dass ich mehr Elche sehe, aber letztlich hatte ich nur einen im Unterholz am Ahkka aufgeschreckt. Leider war er so schnell wieder abgetaucht, dass ich es nicht schaffte ihn zu knipsen.

Ganz am Anfang bei der Planung, da hatte ich auch noch vorgehabt mich mehr auf die Lauer zulegen. Aber nachdem ich ja letztlich mit der Kompaktknipse losgezogen bin, hatte sich das erledigt (wegen dem fehlendem Tele). Elche habe ich in Norwegen schon zu genüge gesehen und geknipst, hatte aber gehofft vielleicht mal einen Bären zu sichten. Aber da hatte ich mir eh keine große Hoffnungen gemacht (dafür gibt es ja auch geeignetere Regionen).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man braucht Zeit um die Viehcher so zu erwischen. Wir hatten an 2 Tagen 15 Elche im Rapadalen.

Und eben viele Kilos Fotoausrüstung. Aber das war auch das Ziel- mehr eine Fotoreise also.
Die Kacke vom Vielfrass ist bis 15 cm lang und bis etwa 2.5 cm dick. Kann auch Blaubeeren enthalten, aber auch sehr viele Fellreste sowie Knochen und ist länglich. Die Knochenstücke sind oft das Merkmal, die haben einen Kieferdruck von über einer Tonne und fressen eben die Knochen auch mit.
Der Bär macht das nicht. Und hat deutlich dickere Haufen, und die sind oft sehr blau... ;-)
Und 4-5 cm dick. Hat auch Haare drin aber die sind von ihm selbst, und recht wenige.

 

 

 

 

Bearbeitet von Heinrich
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

17. Etappe: Vom Bierikjávrre bis zum Sluggájåhkå

Der vorletzte Tag hielt keine besonderen Überraschungen für parat, außer relativ viele Begegnungen mit anderen Wanderern.

DSC04904.thumb.jpg.0e8859ff9c4f0b78e0f5a6ed95adf42e.jpg

DSC04912.thumb.jpg.7d1c5173c5b0587e50b9015b7b6f1a0a.jpg

DSC04917.thumb.jpg.8a8c848a40089425ce8c429697778aaf.jpg

DSC04931.thumb.jpg.a01995a700878b19e17837c56809c34a.jpg

DSC04942-HDR.thumb.jpg.c6b728d2a9c7e0a78ead9bf4b77af512.jpg

 

Das letzte Stück für den Tag war noch einmal sehr mühselig, denn es ging durch eine große Fläche mit wildem Gestrüb.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

18. Etappe: Vom Sluggájåhkå bis Suorva

Am Morgen wurde ich von der Sonne geweckt, die durch die Zeltwand lachte. Ich döste im warmen Schein noch einmal leicht weg und wachte im grau wieder auf. In der Zwischenzeit zog eine dicke tief hängende Wolke über Ebene und durchnässte alles :(

DSC04989.thumb.jpg.6a5ff065add7f85ca70a1961f5d9d0d6.jpg

 

Ich ging extra etwas nordwestlich am Hand entlang, um das auf der Karte eingezeichnete Gestrüb zu umgehen. Ich staunte allerdings nicht schlecht, als ich an einer tiefen Schlucht ankam, wo ein Fluss durchfloss. Okay, das war nicht verwunderlich. Was mich irritierte war, dass der Fluss bergauf floss. Häh? Ich hatte null Peilung wo ich war und musste zum dritten Mal auf der Tour den Kompass zücken. Schnell war dann klar, dass ich gar nicht so weit nordwestlich im Hang lief, sondern zu südöstlich und somit bereits an der Nationalparkgrenze angekommen war. Das war soweit nicht schlimm, nur musste ich jetzt durch das Gestrüb durch, welches ich ja eigentlich umgehen wollte.

DSC05000-Pano.thumb.jpg.7e2387c8f910828e6125b4eb6c02e4d5.jpg

(Ein letzter Blick zurück)

Endlich, das Ziel vor Augen:

DSC05027.thumb.jpg.3b1e7227bc5433ae67729487be2c3d4e.jpg

 

Da ich nicht wusste was mich auf den letzten Metern noch so erwartet und ich am nächsten Tag nicht unnötig hetzen muss, entschloss ich schon bis zum Staudamm zu gehen und da irgendwo zu nächtigen. Ich ging irgendwie der Nase nach querfeldein, musste dann ein wenig Klettern und die Vegetation wurde immer dichter und nur mühselig passierbar. Als ich an einem Fluss ankam, sah ich auf der anderen Seite einen kleinen Pfad. Ich querte den Fluss, um dem Pfad zu folgen. Ca. 5m weiter querte der Pfad wieder den Fluss :S und schlängelte sich durch das Gestrüb, teils sogar im Kreis. Plötzlich ging der Pfad in einen gut ausgebauten Wanderweg über, der auch in der Karte eingezeichnet ist. Leider verwandelte sich der Pfad in einen reinsten Schlamm- und Sumpfweg. Teilweise stand das Wasser so tief, dass der Wanderstock versank oder man versank knietief im Schlamm. Es wurde immer schlimmer und anstrengender, bis auf einmal an einer besonders ekligen Stelle ein gut ausgetretener Pfad rechts in den Wald bog. Es sah so aus , als wäre es eine Umgehung. Jedoch windete sich der Pfad weg vom Weg und endete im Sumpf, wo sich die Spuren verloren.

DSC05036.thumb.jpg.dcdb2b6c5597734b0dde4de240b8bb17.jpg

DSC05038.thumb.jpg.5f461c670d2d9be0578fc5741df84292.jpg

Als Belohnung (ich interpretierte es zumindest so :) ) für die Mühen, änderte sich kurzzeitig die Lichtstimmung und tönte die Herbstfärbung in einem dunklen knalligen Rotton.

DSC05033-Bearbeitet.thumb.jpg.9b37f7848f15c51f31676c942a393291.jpg

Ich irrte weiter durch das Dickicht, stieß dabei hin und wieder mal auf einen Pfad, die sich dann aber wieder schnell verliefen und kam irgendwann wieder auf den Wanderweg. Von hieraus dauerte es nicht mehr lang und ich erreichte ein Renntiergehege und kurz darauf den Staudamm. Dort nächtigte ich dann oben auf der kleinen Insel.

DSC05060.thumb.jpg.91c4fc3b1550e1a5f3298ccdf5c7f424.jpg

DSC05050.thumb.jpg.f3da3dd33f710dcb4576e687be61b827.jpg

 

Am Ende sahen dann die Schuhe, wie schon im anderen Thread gezeigt, so aus :)

DSC05051.thumb.jpg.fac99eb7380e593a944205b92eb17afa.jpg

Aber sie hielten, d.h. die Klebung war noch fest und nichts vom Fuß schaute heraus.

 

Insgesamt bin ich laut dem GPS-Tracker rund 320km gelaufen und die Route wich doch erheblich von der ursprünglich geplanten ab (siehe Seite 1), was vornehmlich am anfänglichen Wetter und später am lahmenden Fuß lag.

P1070627.jpg.967ef11e04ae29a654c8922cb190c19a.jpg

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anfangs war der Wanderweg echt gut ausgebaut, aber nach und nach wurde es immer übler. Es muss hier die Tage davor auch ziemlich viel geregnet haben, da überall eine Unmenge an Wasser stand. Das empfand ich sehr frustrierend und ich war sehr froh nicht oben übernachtet zu haben, sondern noch am selben Tag zum Staudamm gegangen war.

Bearbeitet von mawi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb SouthWest:

Da kamen ja nochmal ein paar wunderschöne Bilder. Vielen Dank für den genialen Bericht.

Bitte, bitte! Am Abend war aber auch ein schönes Licht. Ich traf am nächsten Morgen noch einen Naturfotografen und der war auch von der Lichtstimmung begeistert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb SouthWest:

OT: Jetzt Nummer 3 nach "Impressionen von Touren" (das zählt nicht) und Gr20. Respekt!

OT: Ja Wahnsinn, ob da einer ein Skript am Laufen hat, was immer fleißig den Bericht aufruft? Letzte Woche, als ich den Bericht fortsetzte, hatte ich zufällig gesehen, dass es rund 13000 Aufrufe waren. Eben geschaut und es sind schon 1600 mehr. Wahnsinn! So viele Nutzer hat das Forum doch gar nicht! :lol:

Nachvollziehen kann ich den Hype nicht! Denn vom Schreibstil her finde ich es nicht so prall, da fehlt mir das Händchen bzw. Talent. Ich mag lieber Zahlen oder mit Buchstaben rechnen :D  Wobei ich über den Buschfunk schon mitbekommen habe, dass alle nur Bilder angucken/ansehen wollen <_<:)

Aber lieber so, als kaum Interessierte, denn so hat sich der Zeitaufwand ja in Gewisser weiße gelohnt.

Bearbeitet von mawi
Typo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Rückreise

Am Morgen kam ein Naturfotograf aus Neubrandenburg vorbei, als ich gerade am Frühstücken war. Wir unterhielten uns ein ganzes Weilchen. Er war schon seit 4 Monaten in den norwegischen Fjorden und dem Sarek unterwegs.

Da ich fiel zu früh an der Bushaltestelle war und das Wetter zu ungemütlich zum rumstehen oder -sitzen war, überlegte ich die 15km zur nächsten Haltestelle (Vietas) zu laufen. Da ich aber nicht wusste, ob das mit meinem Fuß so eine gute Idee ist, lief ich ein wenig in der Gegend umher.

DSC05077.thumb.jpg.d4f79860e832a47e9dcca9c4249ddb96.jpg

 (Suorva)

DSC05082.thumb.jpg.c02c0263c3f795273e7063390c4e755b.jpg

Kurz bevor der Bus kam, kam ein Wanderer aus Bremen zur Bushaltestelle geschlendert. Wir verstanden uns auf Anhieb prima und fuhren somit gemeinsam bis nach Stockholm. Zuvor legte der Bus jedoch einen einstündigen Stopp an der nächsten Haltestelle ein, so dass ich mich ärgerte, dass ich nicht gelaufen bin. Anderseits gab es hier ein Restaurant zum Aufwärmen und den ersten Kaffee seit 19 Tagen. Von hier aus ging es dann nach Gällivare, wo wir noch eine Kleinigkeit essen waren. Danach ging es mit dem Nachtzug nach Stockholm, wobei ich mich kurzfristig entschloss bereits am Flughafen auszusteigen. Hierfür musste ich jedoch eine extra Flughafengebühr von glaub 85 SEK abdrücken :wacko: Aber um sich etwas in Stockholm anzuschauen war zu wenig Zeit und um auf dem Flughafen rumzusitzen eigentlich zu viel …

 

Als ich in Berlin vom S-Bahnhof nach Hause gelaufen bin, zeigte sich noch einmal wie fertig der Fuß war. Er knickte bei jeder kleinsten Unebenheit sofort um, sogar wenn ich auf kleine Steinchen getreten bin.

Nachdem ich ihn ein paar Tage geschont hatte, erholte er sich ziemlich rasch und so konnte ich doch noch die Woche drauf als Kontrastprogramm zum Surfen fahren (ich hatte ja zwischendurch nicht mehr daran geglaubt).

_MG_6076.thumb.jpg.44827affbbf2c49c1015c4b8c9ac3d8d.jpg

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab dir ja bereits geschrieben das ich deine Bilder einfach nur super finde. Ich gehöre ja (auch) zu denen die mehr die Bilder angeschaut, als den Text gelesen haben. Aber ab und an hab ich schon auch was gelesen. Vorallem die von dir verwendete Ausrüstung interessierte mich sehr.

Wenn ich so sehe was du mit der RX100M3 für Bilder machst bin ich darin bestätigt die richtige Kamera für meine Touren gekauft zu haben. Jetzt muss ich nur auch noch so tolle Bilder hinbekommen;-)

Vielen Dank für den enormen Aufwand den du hier betrieben hast!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb mawi:

und es sind schon 1600 mehr. Wahnsinn!

doch doch! beliebte gegend, saisonanfang, tolle bilder und ein fantastischer bericht. nix schnarchiges und maximal exakt. meiner lieblingswochenzeitung, die ich seit fast 20 jahren beratschlage, hab ich schon öfters gesagt, dass nich nur der kleingärtnerteil spitze is, sondern sie auch ein outdoorfeuilleton braucht. das würde erstmal aus deinem bericht bestehen (nur die drei zeilen würden der korrektur zum opfer fallen:-) ).

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe auch alles gelesen :) wie bist du mit dem Hexanid im SarekWetter zurecht gekommen, insb. Bei dem einen Sturm? Geeignet?
Die Gegend reizt mich zunehmend auch, nass-kalt-windig habe ich mit leichter Ausrüstung schon gemacht, anders ist im Sarek ja nur die 'Zivilisationsferne'.... Vllt in einem der nächsten Jahre :)

Gesendet von meinem LG-K220 mit Tapatalk

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was mir besonders gefällt: Es ist ja nun wirklich nicht alles optimal gelaufen - Fuß, Wetter, Weg... aber irgendwas muss ja dran sein, was Dich dran gehalten hat - abgesehen von einer gewissen Leidensfähigkeit. Und das ist etwas, was man vielen nicht erklären kann, aber was man hier aber auch niemandem unbedingt erklären muss. Und dieses Etwas kommt für mich in Deinem Bericht wirklich gut raus.

Und die Fotos sind ja selbst erklärend, und sie erklären auch einiges.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ausrüstungsbewertung:

Im Folgenden werde ich rein subjektiv die Ausrüstung bewerten und so gut es die Erinnerung noch hergibt :) Dabei liegt der Fokus darauf, wie gut sich die Dinge genau auf dieser speziellen Tour geschlagen haben. Einfachheitshalber richte ich mich nach den Kategorien in meiner Packliste: https://www.geargrams.com/list?id=34620

Doku: Ich hatte viel zu wenig Papier mit. Zum Glück bin ich an der Hütte vorbeigekommen und konnte da zwei A4 Blätter mitnehmen. Leider habe ich noch keinen optimalen Stift gefunden. Bleistift ist für unterwegs okay, aber mit der Zeit verblast und verschmiert die Schrift. In Finnland hatte ich wieder einen Filzstift mit. Damit ist die Schrift zu Hause noch gut lesbar. Leider kann der Text unleserlich verschwimmen, wenn Wasser drauf kommt …

Elektronik: Über die schrottige Stirnlampe wollen wir mal nicht reden. Erstaunlicherweise hat es sehr gut auch ohne funktioniert. Die 18650iger Akkus haben sich sehr gut bewährt, nur mein selbst gebautes Ladegerät war nicht optimal und robust genug. Am letzten Tag brach ein Kabel ab. In der Zwischenzeit habe ich es gegen eins von AliExpress ausgetauscht.

Der DeLorme ist an sich ein tolles Spielzeug, aber im Sarek völliger Luxus, insofern man sich in den Haupttälern/-ebenen bewegt. Ich würde ihn glaub nicht noch einmal mitnehmen.

Erste Hilfe: War soweit okay. Da ich unterwegs bisher nur selten Pflaster benötigte, hatte ich bisher immer falsch kalkuliert. Die Kalkulation sah bisher immer in etwa so aus: Anzahl an erwartenden Wunden * 1,5 + ein oder zwei weitere Streifen je nach Bauchgefühl. So hatte ich bei dieser Tour ca. 5 dabei. Ich hatte glaub mit 2 Wunden kalkuliert. Nur berücksichtigt die Kalkulation nicht, dass es ja in der Regel nicht mit einem Pflaster getan ist. Gerade wenn es so nass ist, dann heilt es ja schlechter und man muss ggf. über mehrere Tage ständig neue Pflaster anlegen. Kurzum, es war das erste Mal, dass ich was aus dem Erste Hilfe Set benötigte und mit den Pflastern schnell am Limit war. Das nächste Mal stecke ich ein paar Streifen mehr ein.

Foto: Die Entscheidung auf die kleine Sony RX100 zu setzen war spitze. Das war das beste was ich tun konnte. Sie hat sich auch schon auf anderen Touren bewährt und die MFT-Ausrüstung ist schon längst veräußert. Kameratechnisch fühle ich mich seit Jahren endlich angekommen. An dieser Stelle noch einmal Danke, dass ihr damals den Finger ordentlich in die Wunde gelegt hattet und mich zum Wechsel ermutigt hattet. Allerdings ist der Fotoposten immer noch unglaublich schwer. Das liegt vor allem am Stativ. Aber fotografieren ohne Stativ? Dann kann ich die Kamera gleich zu Hause lassen. Für die nächste Tour überlege ich ernsthaft, ob ich die Kamera zu Hause lasse. Aber vermutlich wird das noch nicht passieren, zumindest nicht wenn ich alleine losziehe.

Hygiene: Da gibt es nicht viel zu sagen. Das Handtuch könnte durchaus kleiner sein bzw. wahrscheinlich lasse ich es bei der nächsten Tour ganz weg. An Seife hatte ich auch etwas zu viel dabei.

Verpflegung: Grundsätzlich war das Verpflegungskonzept nicht schlecht. Bis auf die Schokolade war alles selbst gemacht und dementsprechend lecker. Nur leider habe ich unterwegs keinen Bock aufs Kochen. Außerdem bin ich es nicht gewohnt abends große Portionen zu Essen, dadurch kann ich nicht so gut schlafen. Deshalb werde ich das nächste Mal auf Kochen verzichten und nur Riegel, Pemikan etc. mitnehmen. Außerdem spare ich das Gewicht von dem ganzen Kochgerödel

Das die Müsliration vorportioniert war, fand ich sehr gut. Denn so hat man exakt die Menge an Müsli mit, die man benötigt. Nachteil ist, dass man dadurch relativ viel Müll hat.

Es war gut, dass ich noch einmal die Esbit-Ration erhöht hatte, denn, wie von euch vorgewarnt, gab es nur wenig brauchbares Holz. Ich hatte glaub nur 2 oder 3 mal mit Holz gekocht. An Esbit habe ich im Schnitt pro Tag 2 bis 3 Stück benötigt. Wenn ich noch einmal unterwegs Kochen würde, dann durchaus mit Esbit. Allerdings würde ich es nicht mehr in einen Beutel tun, da es mir darin zerbröselt ist.

Noch ein Wort zum Wasser, hier hatte ich oft zu viel dabei, das war im Sarek unnötig.

Ansonsten hatte ich hier auch schon mal was zur Verpflegung geschrieben: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/4541-erste-ul-erfahrung-im-sarek-201609/?do=findComment&comment=65947 und https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/4541-erste-ul-erfahrung-im-sarek-201609/?do=findComment&comment=65996

Kleidung: Kleidungstechnisch war ich super unterwegs und das Gesamtkonzept hat sich gut bewährt. Einzig die Wanderhose würde ich bei der nächsten Tour zu Hause lassen und nur die Regenhose anziehen, die Schuhe gegen ein etwas anderes Modell tauschen, bei den Neoprensocken ein Modell ohne Nähte nehmen, ggf. eine andere Regenjacke nehmen und wahrscheinlich würde ich den Fleecepulli zu Hause lassen. Klingt so, als würde ich alles Tauschen wollen, aber letztlich waren es nur Kleinigkeiten, die mich störten.

Hier die Teile im Detail:

  • Regenjacke: Grundsätzlich hat sich die Regenjacke gut bewährt. Nur kann ich mich mit dem eVent-Zeuch nicht richtig anfreunden und das Modell ist etwas kühl, wenn da der kalte Regen drauf plätschert. Ich weiß noch nicht gegen welche ich sie Austauschen soll. Auf jeden Fall würde ich darauf achten, dass sie robust genug ist. Obwohl meine eigentlich einen robusten Eindruck macht, hatte ich mir da am Ärmel einen Dreihaken eingerissen.
  • Regenhose: Die Regenhose hatte sich super bewährt. Es war eine billige Hose (um die 20-30 Euro), die ich schon einige Jahre besitze. Sie ist zwar nicht 100% dicht (lag möglicherweise auch am Alter), aber es war nie so feucht wie bei dem Goretex/eVent-Scheiß. Nur zwei Mal war es wirklich nass, einmal wo irgendwo das Wasser am Nacken hineinlief und einmal als ich kurz ins Wasser plumpste. Da es kein Goretex war, war sie sehr angenehm zu tragen und da sie so günstig war, störte es mich auch nicht, dass sie am Ende der Tour unten am Hosenbein etwas ausgefranst waren.
  • Cumulus Climalite Full Zip: Die Jacke hat sich rund um bewährt und kann nichts schlechtes über sie berichten. Ich würde sie auf jeden Fall wieder mitnehmen.
  • Fleece Pulli: Den Fleece Pulli hatte ich als Reserve mit, falls die Jacke mal nass werden sollte. Zweimal war tatsächlich die Cumulus Jacke so nass, dass ich sie nicht im Quilt anziehen wollte. Aber an diesen beiden Nächten war es so warm, dass ich den Pulli bzw. die Cumulus Jacke nicht benötigte. Da die Jacke auch schnell wieder trocknete, würde ich glaub den Pulli das nächste Mal zu Hause lassen
  • Wanderhose: Wanderhose würde ich in solch einer feuchten Gegend nicht mehr mitnehmen.
  • Lange Unterhose und langes Unterhemd: Beides zu kurz/eng, so dass der untere Rücken ständig beim Schlafen frei lag.
  • Eine Unterhose: Das Konzept von nur einer Unterhose hat eigentlich ganz gut geklappt. Prinzipiell geht es auch ganz ohne, aber mit fühlt es sich besser an.
  • Neoprensocken: Die Neoprensocken haben sich bei den Nassen Bedingungen sehr bewährt. Es gab keinen Tag, wo ich trockene Füße hatte. Es mag nicht jeder Manns Sache sein, da man die ganze Zeit feuchte und aufgequollene Füße hat. Mich hat es jedoch überhaupt nicht gestört. Der Vorteil von den Socken ist, dass sie die Füße ordentlich wärmen. Dumm bei meinen Socken war, dass es Surfsocken waren und somit einige Ziernähte hatten. Diese Nähte haben dann an 2 Stellen die Haut aufgerubbelt und zu Eiterblasen geführt. Beim nächsten Paar würde ich darauf achten, dass sie keine oder möglichst wenige Nähte haben.
  • Schuhe: Die Inov-8 295 sind super bequem und haben ein gutes Profil. Leider waren sie auf den feuchten Steinen etwas rutschig und sie sind einfach nicht für solch ein raues Gelände gemacht. Das nächste Mal würde ich nach aktuellem Stand die Vivobarefoot Primus Trail oder Inov-8 212 probieren.
  • SealSkinz Dragon Eye Gloves: Zum Klettern und im Gestrüb echt super, da sie sehr robust und griffig sind. Ich hatte sie vor allem auch mitgenommen, da sie als absolut wasserfest (fest!, nicht nur abweisend) beworben werden. Leider waren sie bereits am zweiten Tag komplett durch und haben sie richtig mit Wasser vollgesaugt. Sie waren kaum noch trocken zu bekommen. Dahingehend absoluter Schrott und null Weiterempfehlung. Hier werde ich das nächste Mal wieder auf Inliner und wasserfeste Überzieher setzen.

Schlafen: Das Grundkonzept fand ich okay, nur die einzelnen Ausrüstungsgegenstände waren nicht optimal. Also sprich Pryramid Tarp/Zelt und Quilt an sich ist super. Manche gehen ja auch nur mit einem Tarp los, aber das wäre mir für da oben nix. Wenn es viele Tage regnet, dann bin ich froh auch mal aufrecht im trocknen sitzen zu können, sich umzuziehenen, zu essen, etc.

  • Enlightened Revelation Quilt 10F: Viele Nächte waren echt frisch, da der Quilt nicht in der Lage war, die Wärme drinnen zu halten. Ich wusste lange nicht so recht woran es lag, also ob es an der 950er Füllung, dem 10D Stoff oder was anderem lag. Ich hatte mir später noch einen Sommerquilt (aus Kufa) mit 20D Außenstoff gekauft und Pfingsten das erste Mal den Quilt bei starkem Wind getestet. Und siehe da, bei dem Sommerquilt kam kein Windhauch durch. Ich gehe davon aus, dass der 10D Stoff in Verbindung mit der 950er Daunenfüllung nicht ausreichend die Wärme im Quilt halten kann. Man kann ja sogar die Daunen durchsehen. Wenn es Windstil ist, wie z.B. im (richtigen) Zelt oder einem winddichten Bivi, dann ist der Quilt echt super. Ansonsten halte ich ihn eher für ungeeignet und tausche deshalb gerade den Quilt gegen einen anderen aus.
  • Cumulus Ultralight Bivi: Vom dem Bivi bin ich auch voll enttäuscht. Am Fußende war er immer durchnässt, weil ich in der Nacht mit dem Fußende das Kondenswasser von der Zeltwand abgewischt hatte. Außerdem half er auch nicht die Wärme zu halten. Ich habe mir in der Zwischenzeit einen Bivi von AsTucas gekauft und war damit zweimal unterwegs. Basierend auf diesen beiden Nächten würde ich sagen, dass der Bivi von AsTucas besser ist. Er ist definitiv winddicht und hält die Wärme drinnen.
  • Zpacks Altaplex: An sich ein sehr schönes Zelt. Für runde 600g (inkl. Stacks, Abspannleinen, etc.) hat man ein schönes Regen- und Mückensicheres Zelt. Das ist nur schwer zu toppen. Auch das lichtdurchlässige Cuben finde ich Klasse. Ich finde, dass es ein wunderschönes 2-3 Jahreszeiten Zelt ist. Nur für diese Zeit bin ich aktuell mit Bivi, Hängematte oder Tarp unterwegs. Was hat mich gestört: Also, da das Zelt ziemlich luftig ist und jede Brise durchgeht (was ja bezüglich der Kondensation nicht schlecht ist), wurde auch die Wärme aus dem Quilt weggeblasen. Ich versuchte es dann teilweise so zu spannen, dass der Eingang so tief wie möglich ist. Dadurch kam auch die etwas eigenartige und bejammerte Form zu Stande. Stellt man es richtig auf, dann sind die Eingangstüren ziemlich hoch und flattern. Bei Regen wird so Wasser herein gespritzt. Außerdem ist es aufwändig richtig straf abzuspannen, da ja Cuben nicht dehnbar ist. Grundsätzlich ist es schon recht stabil. Wie bei wahrscheinlich allen(?) pyramidenähnlichen Zelten/Tarps ist der Hauptschwachpunkt die Abspannleine an den Eingangstüren. Für diese Leine hätte ich einen längeren und stabileren Hering mitnehmen sollen, da der Boden oft zu locker war und so die kleinen Stacks nur wenig halt hatten. Deshalb hatte ich oft diese Leine mit einem großem Stein gesichert. Das Alatplex darf jetzt gehen und ich werde mein Glück mit einem MID von MLD versuchen.

ÜLA Ohm 2.0: Der Rucksack hat sich eigentlich ganz gut geschlagen. Er steckt locker Gewicht bis 20kg weg, aber man merkt deutlich, dass er dafür nicht ausgelegt ist. Ansonsten bin ich ein wenig von der Verarbeitung enttäuscht. Schon nach einer Woche hat sich innen die Beschichtung abgelöst und nach dem Sarektrip ist die Naht zw. dem Boden und Rückenteil aufgerissen (so dass man da ein Finger durchstecken kann). Okay, ich hatte ihn mit knapp 20kg über der angegebenen Maximallast befüllt, aber trotzdem ist es irgendwie ärgerlich. Bei dem Volumen sollte man beachten, dass das Hauptfach nur ca. 30 Liter hat und die Außentaschen zusammen ca. 35 Liter (oder so ähnlich). Ach ja, was noch stört ist der Rahmen, der knackst bzw. quietscht nämlich. Ansonsten hatte ich hier auch schon mal was dazu geschrieben: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/3662-rucksackentscheidung-üla-ohm-20-oder-granite-gear-crown-vc-60/?do=findComment&comment=58636

 

Für die nächste Tour im Sarek würde ich glaub noch leichte Grödel mitnehmen. Denn ist man eher oben unterwegs, dann kommt man stellenweise ohne nicht weit. Ansonsten hat eigentlich nichts gefehlt.

Edit: Ach ja, ich würde noch mehr Bargeld mitnehmen, falls man die Route ändert und auf die Boote angewiesen ist. Um die Boote anrufen zu können, würde ich das nächste Mal glaub auch ein Telefon mitnehmen. Des Weiteren würde ich mir das nächste Mal die Gehzeiten für alle Routen aus dem Wanderführer notieren. Das macht es einfacher, wenn man die Route unterwegs umplant.

Edit2: Ach ja, mittlerweile nehme ich meist ein Thermometer mit. Das hilft die Ausrüstung besser zu bewerten und interessant isses alle male.

Falls ihr noch spezielle Fragen oder Anmerkungen habt, dann einfach hier nachfragen.

Bearbeitet von mawi
zwei Links eingefügt und am Ende noch ein paar Sachen hinzugefügt, die ich nächstes Mal noch mitnehmen würde; noch ein weiteres Edit hinzugefügt
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte an, um mit Deinem Konto zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...