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Ultraleicht Trekking

Dosenkocher wirklich sinnvoller als Gas?


Milui

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Hallo,

langsam gehts ans letzte einpacken und die Kocherfrage ist noch nicht geklärt. Es geht 6 Wochen nach Neuseeland mit verschieden langen Wildnistrips aber auch regelmäßiger Zivilisation.

Ich habe gerade keine volle Gaskartusche aber habe hier gelesen,dass sowas um die 200g wiegt. Mein Primus allrounder wiegt 244g, macht rund 450g gesamt.

Der Dosenkocher wiegt fast nichts, braucht aber nen Topfständer damit er nicht ausgeht, etwas zum ausmachen (dachte an eine leere 400g Dose als Windschutz und Topfhalter ohne Böden) uuuund jetzt kommts: 1l Spiritus wiegt mit Flasche ca 850g. 

Auf Touren ohne Hinflug die kürzer sind, kann man einfach etwas abfüllen, aber bei unserem Vorhaben....regelmäßig Flaschen kaufen, abfüllen und den Rest wegschmeissen oder mit Glück verschenken ist keine ethische Lösung finde ich. Klar sind die Kartuschen als Müll auch nicht geil...

Pest oder Cholera...was würdet ihr tun?

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Das Thema wurde schon häufiger hier besprochen. Es gibt eine Effizienzgrenze von (ich glaube) ca 10 Tagen, ab denen Gas aufgrund des höheren Brennwerts pro Gewicht "leichter" wird. Es gibt aber generell immer mehrere Faktoren mit zu betrachten:

Pro Gas:

  • einfach in der Handhabung
  • regulierbar/ abschaltbar

Contra Gas:

  • Leerer Kanister muss getragen werden
  • nicht überall verfügbar
  • höheres Basisgewicht (Kocher + Kanister)
  • schwierig abzuschätzen, wie viel Rest-Brennstoff noch übrig ist, so dass ggf zwei Kartuschen getragen werden müssen
  • Mechanische Teile können kaputt gehen und sind kaum selbst reparierbar
  • teure Kartuschen

Pro Spiritus:

  • leichteres Basisgewicht (Kocher + Plastikflasche für Sprit)
  • jederzeit sichtbar, wie viel Brennstoff verfügbar ist
  • beim Nachkaufen kann die Flasche einfach nachgefüllt werden
  • In vielen Orten einfacher erhältlich (Apoteken, Baumärkte, Tankstellen, Autowerkstätten)
  • idR sehr billig
  • keine Mechanik, also weniger Fehleranfällig
  • Im unwahrscheinlichen Falle eines Defekts kann der Kocher jederzeit mit einfachsten Mitteln (Aludose + Messer/ Schere) neu gebaut werden
  • Bei kürzeren Touren kann exakt die benötigte Menge Spiritus mitgeführt werden, so dass kein unnötiger Brennstoff mitgetragen werden muss bzw man sich Sorgen machen muss, dass es nicht reicht

Contra Spiritus:

  • etwas schwierigere Handhabung/ Kann nicht reguliert werden
  • Kann bei Höhe & Kälte schlechter funktionieren als Gas (auch wenn ich das Problem noch nicht hatte - auch über 3000m nicht)

Nur als grobe Übersicht, ich hab wahrscheinlich noch die ein oder andere Sache vergessen.. Prinzipiell muss jeder selbst abwägen, was auf welcher Tour am meisten Sinn macht. Vor allem die Dauer der einzelnen Abschnitte zwischen Ortschaften mit Nachschubmöglichkeiten und die generelle Verfügbarkeit der Brennstoffe sind hier wahrscheinlich der größte Faktor.

Edit: Dosenkocher brauchen nicht zwingend einen Topfständer. Klassische Gegenbeispiele sind die Catfood-Stoves ("Fancy Feast") oder die Groove-Stove Varianten, bei denen der Topf direkt auf dem Kocher steht. Diese beiden sind auch von der Konstruktion die einfachsten und haben sich seit Jahren bewährt.

 

schöne Grüße
Micha

Bearbeitet von micha90
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vor 2 Stunden schrieb Milui:

Der Dosenkocher wiegt fast nichts, braucht aber nen Topfständer damit er nicht ausgeht, etwas zum ausmachen (dachte an eine leere 400g Dose als Windschutz und Topfhalter ohne Böden) uuuund jetzt kommts: 1l Spiritus wiegt mit Flasche ca 850g. 

Auf Touren ohne Hinflug die kürzer sind, kann man einfach etwas abfüllen, aber bei unserem Vorhaben....regelmäßig Flaschen kaufen, abfüllen und den Rest wegschmeissen oder mit Glück verschenken ist keine ethische Lösung finde ich. Klar sind die Kartuschen als Müll auch nicht geil...

Wie schon erwähnt wurde, braucht nicht jedes Dosenkochermodell einen Topfständer. Falls dein Modell einen braucht, einfach ein anderes Modell basteln, oder über alternative Topfständer nachdenken (Zeltheringe, herumliegende Steine, etc.). Zum Ausmachen würde ich auch nichts extra mitnehmen, einfach vor dem Anzünden den Spiritus so dosieren, dass es etwa reicht. Wenn du den Kocher ein paar Mal benutzt hast, kriegst du da recht schnell gute Erfahrungswerte, wieviel Brennstoff du brauchst. Und wenn ein kleiner Rest übrig ist, einfach warten bis er weggebrannt ist.

Falls du im Laden keine kleinere Flasche als 1 Liter findest, würde ich den Rest einfach dem Ladenbesitzer schenken (geht eher bei kleinen Läden), oder einem vorbeikommenden Passanten. Bin sicher, wenn du 5 Leute ansprichst, nimmt ihn dir bestimmt einer davon mit Freude ab. Am Besten gleich vor dem Laden in deine kleine Flasche umfüllen. Da guckt bestimmt irgendein Passant neugierig, was ihr da macht. Den direkt ansprechen, ob er den Rest gebrauchen kann. Selbst wenn ihr 70% der Spiritusmenge verschenkt, dürfte es preislich noch günstiger als Gas sein (je nach Kartuschenmodell).

Bearbeitet von Takanama
Rechtschreibung
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War irgendwer hier schon mal in NZ und weiß genaueres über Verfügbarkeit, Verpackungsgrößen und Preis? Vielleicht hilft das dem TO eher weiter..

@Milui Da du ja scheinbar mit mindestens einer weiteren Person unterwegs bist, würde ich notfalls den Sprit teilen und vielleicht 300-400ml pro Person nehmen (und nur einen kleinen Teil weggeben). Das ist gewichtsmäßig noch im Rahmen (entspricht mehr oder weniger einer 250g Kartusche) aber ihr könnt damit mehrere Wochen kochen.

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Uh danke für die vielen Antworten. Ja die Verfügbarkeit wäre echt interessant. Danke @micha90 für die Alternativen. Habe leider vorher keinen direkten Vergleich gefunden via Sufu. 

Dann werden wir einfach nochmal unterschiedliche Dosenformen ausprobieren. @Takanama klar! Jetzt fällt es mir auch wie Schuppen von den Flossen, Steine! Manchmal sieht man die Katze vor lauter Streunern nicht...

Danke für eure schnellen Antworten, bin geholfen!

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vor 2 Stunden schrieb micha90:

@MiluiWar irgendwer hier schon mal in NZ und weiß genaueres über Verfügbarkeit, Verpackungsgrößen und Preis? Vielleicht hilft das dem TO eher weiter..

Spiritus bzw "methylated spirits" ist in NZ quasi überall erhältlich, auch in kleinen Läden.
Steht in 1l-Flaschen meist beim Reinigungskrams, ist zT lila eingefärbt und soweit ich mich erinnere verhältnismäßig billig (was ist in NZ schon wirklich billig ;-) ).

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Anmerken könnte man auch, dass Kocher nicht gleicher Kocher ist und somit Kocher einen unterschiedlichen Verbrauch haben. Daher macht es durchaus Sinn sich nicht nur das Gewicht anzusehen sondern eben den Verbrauch und hierbei schneidet z.B. das Caldera Cone System gut ab. Anbei ein Bild der Komponenten vom Toaks 900ml Pot + Sidewinder TriTi Bundle, den man neben Spiritus und Esbit auch mit Holz befeuern kann.

triti.jpg

Im Einsatz braucht man von den Komponenten nur den Cone (34g) und Tyvek Hülle (<1g), Kocher (12g) und Deckel (2g), Topf (76g) und Deckel (28g) und die blaue Cuben Hülle (4g). Optional, aber sinnvoll der Messbecher (<1g).

06_im_topf.jpg

08_packsack_zpacks.jpg

Da dieses System durch den Cone sehr effizient ist, sollte Spiritus bei mehr als 10 Tagen noch immer besser abschneiden als ein Gaskocher (hängt natürlich ab wie oft man pro Tag kocht und wie lange, eh klar).

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vor 11 Stunden schrieb micha90:

Das Thema wurde schon häufiger hier besprochen. Es gibt eine Effizienzgrenze von (ich glaube) ca 10 Tagen, ab denen Gas aufgrund des höheren Brennwerts pro Gewicht "leichter" wird. Es gibt aber generell immer mehrere Faktoren mit zu betrachten:

 

Weitere Punkte Pro/contra:

Zeitbedarf und Heizleistung. Wenn ich in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Wasser erwärmen muss, schlägt Gas Spiritus. Ob ein Gaskocher fehleranfälliger ist als ein selbstgebauter Sprituskocher kann ich nicht einschätzen, mir ist jedoch bislang noch kein einziger Gaskocher unterwegs ausgefallen.

Zum Gewicht: Gaskartuschen mit 220g wiegen mit Dose etwa 360g. Für unterwegs gibt es zudem einen einfachen Trick, um den Inhalt abzuschätzen. Man legt daheim eine volle und eine leere Dose gleicher Bauart in ein Wasserbecken und markiert, wo die Wasserlinie ist. Die beiden Marken pinselt man auf die volle Dose. Unterwegs legt man dise dann einfach ins Wasser und schaut nach, wie tief sie einsinkt.

Zum Kocher: wenn der "Primus Allrounder" 240g wiegt, ist der schon recht schwer. Zuverlässige Kocher wie der Soto Windmaster, die im Gegensatz zu z.B. MSR Pocket Rocket auch keine Probleme mit 2-3kg Zuladung haben, wiegen um die 70g.

 

Bearbeitet von Jever
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Die meisten Punkte wurden ja schon angesprochen. Will nur folgende Punkte ergänzen:

Ein moderner und leichter (!) Kartuschenkocher wiegt heutzutage (nur der Brenner) unter 60g für einen 3-season-Brenner, und unter 150g für einen Winterkocher. 

Dosenkocher, die ohne extra Topfständer arbeiten (White Box Stove, Fancy Feast Stove/CatfoodCanStove etc.) haben i.d.R. ein rel. breites Flammenbild, weil die Flammen eher seitlich aus dem Brenner herauskommen (oben steht ja der Topf drauf).  Das passt zu flachen breiten Töpfen wie Toaks/Evernew 900ml/1,3l usw. - aber nicht so gut zu hohen und schmalen Topftassen, weil dann viel der Flamme seitlich vorbeischießt und die Energie der Verbrennung vergeudet wird. Wenn man einen flachen Topf nutzt sind diese Brenner sehr gut.

Ein sehr guter Spiritusbrenner ist der "12-10" von TrailDesigns, gibts auch im trekking-light-store.  Dieser, wie auch der StarLyteStove oder MYOG-Varianten davon, hat ein Flammenbild welches ideal für schmale Topftassen ist. Dann braucht man aber einen Topfständer - bei mir ist ein Ring aus Hasendraht (10x10mm Drahtnetz, ca. 30-40mm hoch) im Einsatz. Sehr leicht & ausreichend stabil. Oder eben den "Caldera Cone", ein wirklich effizientes und sehr stabiles System was sich ausgezeichnet bewährt, wo Windschutz und Topfständer ein einziges Teil ( der "cone") sind.

Brennspiritus hat im Ausland viele Namen: Methylated Spirits, Gasoline Antifreeze ("Heet" in the yellow bottle = Methanol) und findet man im Baumarkt in der Farben- bzw. KfZ-Abteilung. Wenn Du regelmäßigen (alle 8-10 Tage oder öfters) Zivilisationskontakt hast, sollte Spiritus für 1-2 Personen die Gewichts-mäßig leichtere Wahl sein.

Gereon

 

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vor 3 Stunden schrieb ALF:

Spiritus hat noch mehrere bisher nicht genannte Vorteile:
Als Anzündhilfe für ein Holzfeuer
Auf mehrere Personen aufteilbar
Mehrere Kochstellen einrichten: ein Stück Dose, Alufolie oder Teelicht als Kocher. Steine, Hölzer etc als Topfständer

und mir etwas "Glück" keinen Wald mehr in der Nähe.

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vor 16 Minuten schrieb Trekkerling:

OT: Echt jetzt!?!? Von 'Welcher Kocher ist besser?' auf 'Feuer im Wald macht Waldbrand- wir werden alle störben!!11!!' in 18 Beiträgen? :shock::?

ich werde da ganz sicher nicht störben, ich hoffe du auch nicht.

Hast ja als Pyromane-ling ja noch dein ganzes Leben vor dir.

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vor 4 Stunden schrieb Jever:

Weitere Punkte Pro/contra:

Zeitbedarf und Heizleistung. Wenn ich in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Wasser erwärmen muss, schlägt Gas Spiritus.

 

Hallo!
Das dachte ich auch, bis ich den schon oben erwähnten Evernewbrenner erstanden habe.
Der steht einem mittelstarken Gaskocher nicht viel nach, ist annähernd sofort einsatzbereit und brennt fast bis zum Ende des Brennstoffvorrats recht gleichmässig.
Nachteil ist die breite Flamme, die sich nicht für hohe Töpfe eignet.
Ciao baeckus
 

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Falls es noch relevant ist (und noch niemand gestorben ist): Ich war mit Gas als Brennstoff in NZ unterwegs. Das ist überhaupt kein Problem. Die meisten größeren Städte haben einen Outdoorladen, wo Du sicher bis sehr sicher auch Gaskartuschen mit Schraubverschluss bekommst.

Am weitesten verbreitete Anlaufstelle ist Kathmandu (die NZ-Variante von Globetrotter) und wie Du siehst, gibt es die recht gut verteilt auf beiden Inseln. Aber es gibt auch noch viele kleine Trekkingläden, die fast alle auch Kartuschen führen. Ist also überhaupt kein Problem.

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Am 25.1.2017 at 20:34 schrieb Milui:

Pest oder Cholera...was würdet ihr tun?

Ich bin mit meinem TeelStove früher oft gelaufen. Ich habe aber nur Wasser warm gemach (um die 60 Grad)

einmal am Tag, da spielten 4 Gr mehr Verbrauch keine Rolle. 

Der größter Nachteil ist die hohe Brandgefahr, in einigen Ecken der Welt sin die Teile verboten oder unerwünscht (Echt jetzt)

warum nur ?

Chobostyle hat diesen Beitrag moderiert:

Ich vermute Trekkerling hat in seinem Leben noch nie einen Buschbrand gesehen.

Alleine laufe ich jetzt fast immer ohne Kocher.

Mit Familie mit Gas,

hier würde ich auswählen:

nur an/ aus oder Hitze gut regulierbar?

größere und schwere Töpfe?

lg

 

Bearbeitet von Chobostyle
Provokation entfernt!
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vor 6 Stunden schrieb sailor:

Ich vermute Trekker-Lehrling hat in seinem Leben noch nie einen Buschbrand gesehen.

 

 

Tja, falsch gedacht... ;-)

Ich indes gehe davon aus, dass hier nur Erwachsene im Forum sind, die wissen, wann und wo offenes Feuer erlaubt ist. Also, bitte back to topic!

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was ich sehr überzeugend fand und was deshalb bei mir als ausrufezeichen hängengeblieben ist, war ja, als mir gezeigt wurde, dass man spiritus im kleinen pet 2 fläschchen transportieren kann. macht ihr alle so oder bedenken?

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