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Ultraleicht Trekking

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Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 07.02.2021 in allen Bereichen

  1. Schon lange hatte ich das Hexamid Pocket Tarp w/ doors ins Auge gefasst, weil mir Geometrie und Maße für meine Zwecke perfekt zu passen scheinen. Gleichzeitig brauchte ich aber kein weiteres "Tarp", denn mein MYOG 1,4 x 1,4 m DCF Micro Tarp deckt eigentlich alle Bereiche mit Bivy gut ab... Warum also nicht Richtung Hexamid Solo Tent weiter denken? Gesagt getan und dank eines super simplen Schnittmusters auf Reddit von u/MrRogersWannabe/ stand das Äußere (also der Tarpteil) auch sehr schnell. Die inneren Werte brauchten dann nochmals einen ganzen Tag von 8:00 bis 22:00 und so kann sich das Ergebnis nun sehen lassen. Gesamtgewicht inkl. aller Abspannschnüre = 227g. Ich denke leichter kann man ein vernünftiges Zelt mit allen Funktionen dann aktuell wirklich nicht mehr machen. Verwendung fanden: Dyneema® Composite Fabric CT0.3E.08, 12g/qm weiß - Tarpanteil, für größtmögliche Schonung wurden alle Nähte geklebt, lediglich der Saum wurde genäht Dyneema® Composite Fabric CT1E.08, 18g/qm dunkeloliv - Bathtub Floor + Verstärkungen, ebenfalls vollständig geklebt Dyneema® Composite Fabric CT2K.18, 34g/qm schwarz - Top-Verstärkung Moskitonetz, Polyamid, 155 Maschen/qcm, 25g/qm, ultraleicht schwarz - auf einen DCF Streifen genäht und damit direkt aufs 12g DCF geklebt Dyneema/Polyester-Kordel, 32fach, 1,25mm schwarz & rot Leinenspanner mit beweglichem Steg, bis 3mm Kordeldurchmesser YKK 3C Reißverschluss Meterware schwarz YKK 3C Schieber beidseitig ohne Bremse schwarz Kanteneinfaßband, Ripsband, Polyester, 10mm schwarz & 5mm + 3mm Mini-Tanka, mit beidseitiger Bandaufnahme Elastische Kordel, 1,7mm, rund Alterfil S 100, Nähgarn, Polyester, 1000m schwarz Transfer-Klebeband, 20mm, DCF/Cuben-Tape, 3M 9485PC & Nitto Tape 10mm 5 x 1mm Neodym Magnete Aufgebaut wird das Ganze mit mindestens 4, besser aber 6 meiner MYOG 1.2g Carbon Needle Stakes. Mehr Bilder: https://imgur.com/gallery/jqYbJeD PS: Full Feature bedeutet dabei für mich = dichter Rundumschutz vor Insekten & Regen, wasserdichter Boden mit hoher Wanne (15cm), große Apside und diverse Einstellmöglichkeiten (Bathtub-Höhe, Magnetic Closures für die Türen + Mesh, Deckenhalterung für eine Lampe, Zweifach-Zipper für die Tür).
    11 Punkte
  2. noodles

    Impressionen von Touren

    Der angekündigte Schneesturm ist hier im Norden ausgeblieben, also gute Bedingungen für eine kleine Tour auf Rügen: Im Hintergrund sah es zunächst nach dramatischem Wetter aus Es gab dann aber noch eine schöne Abendstimmung Abreise mit ÖPNV endlich mal mit einer richtiger Heizung im Zug:
    9 Punkte
  3. Ich habe heute Nacht das Xmid mal auf Schneetauglichkeit ausgetestet. Da wir relativ starken Ostwind hatten, musste ich heute Nacht um 4:30 mal eine mindestens 5cm festgefrorene Schneedecke vom Zelt abschlagen, weil der Innenraum dann doch kleiner wurde . Aber ansonsten bin ich absolut zufrieden mit der Performance. Ich konnte es schön bodennah abspannen und habe trotz relativ starken Böen mit Schneeverwehungen, fast keinen Schnee ins Zelt bekommen und trotz geschlossener Lüftung wurde ich nicht nass (das Zelt wurde zwar ein wenig zur Tropfsteinhöhle, aber das meiste ist festgefroren und die paar Tropfen hat das Innenzelt abgehalten). Nur als ich morgens die Tür aufgemacht habe und mir eine 20cm Neuschneeschicht ins Vorzelt fiel, war es dann nicht mehr ganz schneefrei.
    8 Punkte
  4. Habe gerade meine Langlauf-Ski vom Garagen-Boden geholt. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mal in Mitteldeutschland direkt vor der Haustür zu einer Skitour starten konnte
    5 Punkte
  5. Dass ich meine Microspikes beim Gassigehen brauche hätte ich auch nicht gedacht, ein hoch auf ausufernde Outdoorausrüstung .
    5 Punkte
  6. Es ist für dich vlt. schwierig nach zu vollziehen, aber ja, Jäger tragen aktiv zur Artenvielfalt bei. Ich habe mir die Zeit genommen deinen Link zu lesen, und Du hättest auch gleich die PETA heranführen können. Außer die typischen, falschen Argumente kommt da nix. Auch die meistzitierten Quellen, nun ja, wie soll ich sagen, man kennt Sie... . Ich werde hier auch nicht das komplette Ding auseinander nehmen nur Anhand von 2 Beispielen versuchen zu zeigen wie tendenziös die ganze Geschichte ist: Bsp.1 : Die meisten Wildunfälle passieren im April/Mai und Mitte Juli bis mitte September in der Morgendämmerung und vor Sonnenuntergang. Also genau dann wenn die Aktivität der Wildtiere am höchsten ist. Außerdem gibt es 2x im Jahr ein Peak und zwar wenn die Uhrzeit umgestellt wird. An Straßen mit viel Verkehr passieren auch mehr Wildunfälle wie an wenig befahrenen Straßen. Die Statistiken werden von der Polizei geführt. Ich möchte nicht abstreiten, dass durch Jagd ggf. auch mal ein Wildunfall passiert, der Anteil ist aber marginal. Wenn man versucht den Schuh den Jägern andichten zu wollen weiß man schon woher der Wind weht... . Bsp. 2: Rehe, Füchse und Waschbären leben nicht in Familienverbänden. Wie soll man dann den Ganzen Spaß ernst nehmen wenn schon solche Grundlegenden Fehler geschrieben werden. Später geht es weiter mit: Nun werden schon Vögel und Säugetiere in einen Topf geworfen, dann noch Steinböcke, die in Verbänden leben. Also zahlenmäßig starke Populationen reagieren mit erhöhten Repdroduktionsraten auf Jagd und "gefährdete" Arten reagieren wie? Das ist vollkommen aus der Luft gegriffen, nach dem motto "ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt". Könnte man mit einer Bejagung von Steinböcken nicht deren Population wieder erhöhen wenn sie mit erhöhter Reproduktion reagieren würden? Wie ist es mit dem Prädatoren Druck bei "gefährdeten" Arten? Wieso soll man Gelege einzäunen während der Brutzeit? Ein verstecktes Argument pro Jagd? Das ist einfach widersprüchlich und unseriös, möchte aber nicht weiter darauf eingehen. Die Argumentation kann man komplett auseinander nehmen und ist eher idiologisch basiert statt fachlich was man wie gesagt schon an Fehlern in den Grundlagen sieht. Tierrechte - bw versucht pseudowissenschaftlich etwas gegen Jagd zu schreiben um Stimmung zu machen in meinen Augen. @ChrisS Es ist also natürlich wenn der Mensch eine Gebietsfremde Art die von der anderen Seite des Ozeans kommt in ein Ökosystem schmeist und dann sagt die Natur regelt das alleine. Die Natur hätte dieses Problem ohne den Menschen doch gar nicht erst am Hals, denn ich vermute mal Waschbären bauen keine Langbote. In meinen Augen ist es widersprüchlich wenn man von der Natur erwartet mit von Menschen gemachten Problemen zu leben, und das dann als "natürlich" zu bezeichnen. Habe mir die Mühe v.a. um unvoreingenommene Leser bzgl. Jagd zu erreichen, versuche mich nun aber auch zurück zu halten, weil zu OT mittlerweile. Sry dafür.
    4 Punkte
  7. ChristianS

    Impressionen von Touren

    Kleine Schneesturm-Wanderung: Das letzte Foto ist ein Suchbild. Wo sind die Schwäne?
    3 Punkte
  8. Ein Schritt in die richtige Richtung, ich stelle mir langsam die Frage wann der erste drauf kommt das Jagd nicht das Problem ist sondern einfach die logische Folge von: „mein Essen kommt aus dem Supermarkt“ da die Mengen an Futter die der Mensch verbraucht, ohne Kulturlandschaft, gar nicht zu produzieren wären.
    3 Punkte
  9. Korrekt, für das Moskitonetz habe ich sie nach dem Aufbau abgenommen -> ergab für die Tür zwei Dreiecke mit je 1,05x1,05x1,40m. Die Seiten habe ich der Länge nach angenäht und erst danach auf eine Breite von 15cm gekürzt. Beim Bathtub habe ich mich an Zpacks orientiert: 2,40mx1,10m DCF - Ecken eingeschnitten, sodass sich ein Rand von 15cm ergibt. Gern, aber die ist wirklich sehr rudimentär... Dafür habe ich einen 1-2cm Streifen DCF genommen, den Magnet mit einem Stück Transfer-Tape appliziert und dann etwas Überstand vom DCF darüber gelegt, sodass er von beiden Seiten mit DCF bedeckt ist. Anschließend nur noch die Seiten leicht eingefalten und abgenäht. Oh und dann wiederum mit etwas Transfertape auf dem Zelt aufgebracht (bzw. auf dem Moskitonetz vernäht).
    3 Punkte
  10. Sagt mal, Leute... Gibt's da nicht irgendwo in den USA/China ein Titan-Teeei? ... idealerweise noch mit DCF-Beutelchen zum Verstauen dabei?
    3 Punkte
  11. Meine Anforderungen: Geringes Packmass Geringes Gewicht Bequeme Sitzhöhe Schnell, auch bei Regen aufbaubar Keine extra Gestänge, Treckingstöcke, etc. notwendig Überall aufbaubar, (kein Baum etc. notwendig) Fahrrad immer unter Diebstahlskontrolle,- im Tarp integriert Die Idee Ein Tunneltarp unter Verwendung des ausgebauten Vorderrades und des Rahmens mit Sattelhöhe Die Ausführung Q&D: Besser geht immer, erst mal testen, ob es überhaupt funktioniert Das Material Einseitig imprägnieter Regenstoff mit 60gr/m2 2mm Nylonschnur 10mm Klebeband Gummieringe Kleine Heringe Die Herstellung Vorderradtasche (D ca 70cm) Halboffenen Tasche für das Vorderrad nähen Klettverschluss an der Tasche unten bei 180 Grad (gelb) 2 Abspannpunke an der Tasche bei 330 und 30 Grad Firstleine an die Tasche bei 360 Grad Tarp Hauptdach (L 200cm, B 2*80cm) Mittig Vernähen mit der Vorderradtasche 6 Abspannösen mit Gummi und Schlinge (gelb) an den Ecken und mittig an der Längskante 1 Firstseilöse auf der Radrahmenseite Tarp Vordach (L60cm, B 2*80cm) Hälftig mit dem Hauptdach vernähen (Bereich Gabel) 2 Abspannösen mit Gummi und Schlinge (gelb) an den Ecken 1 Firstseilöse beim Sattel mit Gummi Klettband für den Eingang zwischen offenem Vordach und Hauptdach Dauer ca. 2,5 Std incl. Zuschnitt, Nähen, Anpassen, mehrfachen Aufbauens Das Ergebnis Gewicht 360 gr incl. Heringe und Packsack Packmass D=9cm, L=19cm Sitzhöhe 100 cm Liegefläche 200*110 Ablagefläche 60*90 Aufbauzeit < 3min !!!! Fahrrad lässt sich nicht entwenden, ohne das Zelt einzureissen Keine Hilfsmittel ausser Heringen oder Steinen nötig Der Aufbau Steckachse raus Tarp am Sattel einhängen und abspannen Vorderrad in die "Radtasche" Vorderrad abspannen Seiten abspannen (siehe Bild oben) Optimierungsmöglichkeiten Leichterer (teureren) Stoff (- 100gr) Bodenwanne aus Moskitonetz (+ xx gr) Tropfschürze Weitere Details https://www.thomas-koegl.de/ultralight-m-y-o-g/tarp-am-rad/ Regentag genutzt -> das Frühjahr kann kommen
    2 Punkte
  12. OT: Hab mich auch gewundert als ich den Artikel gelesen habe. Es geht eigentlich um Konsumismus. Aber natürlich gibt es einen Zusammenhang. Kapitalismus ging lange gut ohne Konsumwahn. Aber im Zeitalter des Überflusses nach dem Ersten Weltkrieg stieg die Gefahr einer Überproduktion, welche für die Wirtschaft immer sehr schlecht ist. Durch das gezielte Wecken von Bedürfnissen wurden völlig neue Märkte erschlossen, durch die Verwendung von Massenmedien zur Förderung von Rollen, Wünschen und Statussymbolen. Dieses 4 Stunden Video beschreibt diese Entwicklung sehr schön, falls es jemanden interessiert.
    2 Punkte
  13. Google ist schnell und zeigt mir für die Söhnle gerade den sonntäglichen Spezialpreis zur Hälfte an: https://www.bueromarkt-ag.de/kuechenwaage_soehnle_page_profi_67080,p-67080,l-bing-prd,pd-b2c.html?msclkid=03bda257871110bc8310c277c1efc55f
    2 Punkte
  14. Ok, lass uns mal sehen, dass wir das ein bisschen sortiert bekommen... Fangen wir mal mit dem verlinkten Bild an, finde ich zumindest nicht bei den aktuellen Bildern zum Ultralite auf der Site von WM, scheint also ein evtl gephotoshoptes Bild auf der Seite des Kistenschiebers zu sein, den Du verlinkt hast. Wuerde ich schon mal nicht als Basis nehmen, aber der Ulralite hat schon einen ordentlichen Loft, das sieht auf Deinen Bildern an der bemaengelten Stelle etwas aermlich aus. Kommen wir erstmal zur Ursachen-Forschung : Die Gewichtsabweichung finde ich nicht so wesentlich, dass Diese in sich eine Reklamation rechtfertigen wuerde, da sie ja im Bereich von 2,5% ist, was bei "handgefertigten" Artikeln auftreten kann. Um da sicher zu sein, koenntest Du nochmal angeben, welche Groesse Du gekauft hast. Desweiteren gibt es auch zwischen den Angaben, die WM angibt und der Realitaet schon mal Abweichungen in der ganzen Serie, SUBK (sackundpack.de) wiegt imho die Schlafsaecke immer wieder bei Lieferungen nach und bei denen ist z.B. beim Ultralite der Medium 15 g schwerer und der Large 5 g leichter als in der Angabe von WM. Aber kommen wir lieber mal zum Loft, natuerlich kann in seltenen Faellen auch mal eine Fehlleistung eines WM-Mitarbeiters die Ursache sein, aber in den meisten Faellen liegt es eher an falscher Lagerung / Transport. Bei WM werden die Schlafsaecke nach der Produktion nicht komprimiert, sondern in weiten Kunststoffschlaeuchen gelagert und auf Wunsch (sind natuerlich auch heftige Frachtkosten) auch so an die Haendler verschickt. Beim Haendler kommt es jetzt darauf an, dass er natuerlich auch die Schlafsaecke unkomprimiert entweder im Schlauch oder Aufbewahrungsbeutel lagert und denen dann auch genuegend Lagerplatz laesst, das nimmt natuerlich extrem viel Lagerflache weg, z.B. bei SUPK sind das zig laufende Regalmeter (ok der ist auch imho der groesste WM-Haendler in Europa), wie ich das Lager bzw die Jungs von WOTWS kenne, wuerde es da aehnlich laufen, wobei die ja eher auf andere Schlafsackmarken setzen. Das leistet sich imho nicht jeder Haendler, dann bekommt der Schlafsack da schon mal eine Dauerkomprimierung verpasst. Der Versand vom Haendler zum Kunden spielt eine sekundaere Rolle, bietet aber evtl zumindest mal einen ersten Anschein, wie mit dem Schlafsack beim Haendler bei der Lagerung umgegangen wurde. Wenn der Schlafsack selbst beim Versand an den Kunden nicht mit viel Raum im Karton im grossen Aufbewahrungsbeutel versandt wird, wie geht dann evtl der Haendler bei der internen Lagerung mit den Schlafsaecken um, wenn es der Kunde nicht mitbekommt... Letztendlich kann Dir die Ursache fuer einen evtl Loftverlust auch erstmal egal sein, Dein Handelspartner ist der Haendler, der muss sich um die Rekla kuemmern. Wobei ich mir, falls der Schlafsack noch ungebraucht und die Zustellung weniger als 14 Tage her ist, evtl noch eher alternativ das Widerufsrecht in Anspruch nehmen wuerde, falls Du den Schlafsack recht zeitnah verwenden willst. Da stellt sich dann natuerlich die Frage, woher den Neuen, da habe ich die Frage an Dich, wie Du darauf kommst, dass der Ultralite bei S&P nicht vorraetig ist ? Im Webshop sind zumindest alle 3 Groessen mit beiden Reissverschlussoptionen als lagernd gefuehrt oder habe ich Tomaten auf den Augen ? , Du hast ja mit ziemlicher Sicherheit auch nicht irrtuemlich bei sackpack.de statt dem UL-Laden sackundpack.de nachgeschaut.... Aber das kann natuerlich auch sein, wenn das etwas her ist, dass Du geschaut hast, dass der Bestand inzwischen wieder aufgestockt ist, die bekommen ca 1* / Monat eine Lieferung. Ok wie wuerde nun eine derartige Rekla ablaufen... Zuerst solltest Du Dir sicher sein, dass ein Reklagrund vorliegt, also Dauen aufschuetteln, hinundher schuetteln (ist ja grad ein Vorteil von WM, dass Du bei vielen Schlafsaecken durch die durchgehende Quernaht den Schlafsack der Temp anpassen kannst) - das hast Du ja gemacht... Bei einem Haendler, bei dem Du Dir sicher bist, dass die Schlafsaecke unkomprimiert gelagert & verschickt werden, bist Du dann schon durch, andernfalls koenntest Du noch ueberlegen, ob Du eine Loft-Reaktivierung im Waeschetrockner versuchst, um Dir den Hickhack zu sparen. Ich wuerde es nicht machen, die Schlafsaecke sind Highend-Teile, man zahlt einen entsprechenden Preis, dann sollte der Schlafsack auch richtig ok sein... Der naechste Schritt waere dann den Haendler anzumailen, gleich mit aussagekraeftigen Fotos und natuerlich auch Schreiben, dass Du schon die Kammern zurecht geschuettelt hast. Eigentlich sollte dann vom Haendler die Aufforderung kommen, den Schlafsack zur Begutachtung an den Haendler zu senden. Wie es dann weiter geht, haengt vom Haendler ab, wenn der nicht viele WM verkauft und/oder evtl nicht direkt von WM bezogen hat, wird er vermutlich erstmal in Rueckfrage zu WM bzw seinem Lieferanten gehen, was dann Zeit kostet, gerade in diesen Zeiten sind die Mitarbeiter auch ueberall ueberlastet, dass da evtl das Ganze nicht so schnell bearbeitet wird, wie wuenschenswert waere. Bei so einem Haendler wie SUBK (da weiss ich es halt sicher) waere es so, dass die das Teil, sobald sie gesehen haben, dass der Loft nicht stimmt, an einen externen Dienstleister, der von WM dafuer zertifiziert ist, versenden und dieser die Kammern auftrennt und das mit "WM-Daune" in Ordnung bringt. Btw koennte man dann evtl die Gelegenheit nutzen und sich ueberlegen, ob man sich gleichzeitig einen evtl Overfill machen laesst, da der Schlafsack dann eh auf ist, wuerden dann ja nur die Daunenkosten anfallen. Dieser externe Dienstleister ist richtig klasse, macht verdammt gute Arbeit... Ich kann natuerlich auch die gut verstehen, die lieber solche Sachen selber in Ordnung bringen, bevor sie Lebenszeit in die Rekla investieren, halte ich bei vielen Sachen auch so, gerade wenn die Bearbeitung / Rep rel schnell geht, aber man muss natuerlich auch die technischen Mittel und das Material haben. Wenn Du noch Fragen dazu hast, oder warum ich als Alternative in dem Fall einen Widerruf vorgeschlagen habe, weisst Du ja, wie Du mich erreichst. Was das Auslagern betrifft, yes, ich schau mal laengerfristig, dass ich da was mache, z.Z. bin ich im Stress...
    2 Punkte
  15. Um nochmal einen Bezug zum Artikel herzustellen. Warum wird eigentlich Kapitalismus mit Konsum gleichgesetzt? Der Zusammenhang ist mir schon klar, aber im Artikel wirkt der Umkehrschluss doch arg konstruiert. VG. -wilbo-
    2 Punkte
  16. Gott sei Dank! Ich möchte nicht in der Natur leben. Jahrtausende lang hat der Mensch daran gearbeitet, die "Natur" zu entschärfen. Aus gutem Grund. Die Zivilisation entfremdet uns nicht von der Natur, sie schützt uns vor ihr. Bei allem Verständnis für die sicherlich gut gemeinten Ideen; die können so aber nur von Menschen aus Wohlstandsgesellschaften kommen, welche sich noch nie über Nahrung, Gesundheit oder Sicherheit Gedanken machen mussten.
    2 Punkte
  17. Man könnte ja mal anfangen, indem man das Wort „Kulturlandschaft“ als Oxymoron tituliert ?!
    2 Punkte
  18. Ich kann die Argumentationen von beiden Seiten nachvollziehen. Nur aus dem Wunsch heraus, dass wir in einem "Natur-Land" leben, in dem sich das ökologische Gleichgewicht von selbst einstellt, ergibt leider nicht die Möglichkeit, dass dies auch umsetzbar wäre. Tatsache ist, dass wir fast komplett von "Kultur-Land" umgeben sind. VG. -wilbo-
    2 Punkte
  19. Ich muss mich nochmal selbst zitieren, weil ich so begeistert bin was das X-mid hier im Moment mitmacht. Es schneit immer noch durchgehend, wind ist weniger geworden, aber immer noch da. Wenn es so weiter geht, muss ich mir heute Abend was einfallen um reinzukommen Bin super zufrieden mit dem kleinen Bunker.
    2 Punkte
  20. Ein Argument für Fahrverbote und Geschwindigkeitsbegrenzungen, beides gute Möglichkeiten den Zugang zur Natur zu erschweren, Toll. Und wir wären wieder im der nähe vom Titel OT: Ich hab viel über die Jagd gelernt, danke. Wir müssen Jagen, weil wir der "Natur" zu wenig Raum lassen. Um diesem Zwang zu entkommen bleibt ja nur eins, es kann so einfach sein. Toll
    2 Punkte
  21. Darauf komme ich gerne zurück! Hast eine PN. Nicht ganz - in den Kommentaren hat er an der Peak nochmals Werte korrigiert - somit ergab sich für die 33cm Strecke bei mir 40,5cm (16"). Die Doors sind dann im Übrigen einfach die überbleibenden Dreiecke gedreht wieder angeklebt. Von der Liegefläche bin ich selbst extrem überrascht - wenn ich bei meinen 1,80m mit dem Kopf ganz nach oben rutsche, habe ich über mir noch etwa 15cm Luft und an den Füßen satte 20cm bis zum Ende. Jeweils natürlich ohne Isomatte und alles. Denke also bis etwa 1,90m sollte das Design gut passen.
    2 Punkte
  22. Achtung Ironie: Schade , dass es keine guten Jäger gab als die Völkerwanderung war... Ironie aus??? Verdrängung gehört immer dazu...Dem Menschen fehlt nur der Wille zur Akzeptanz. Der Natur wäre es ziemlich egal , wer wo lebt und (aus)stirbt. Und wenn eine Art aufgrund der Übermacht einer anderen, "überlegenen Art" ausstirbt, wird diese halt auch wieder aussterben, weil die Nahrung, Umwelt oder was auch immer fehlt.Es sei denn, der Mensch greift warum auch immer darin ein, meistens ja auch aus egoistischen, arterhaltenden Gründen. Ich denke nicht , daß es in der Natur "Gewinner" oder "Verlierer gibt" , die wäre ohne solchen Schwachsinn einfach nur Natur.Steht irgendwie über Kategorien. Und Jäger ... naja, müssten die der Natur Schadensersatz für ihre Fehlregulierungen zahlen, gibt es für manchen Hobbyschützen hier keine DCF-Shelter mehr. Aber hey , jetzt werde ich wohl unsachlich... Ach ja, wo kommt der Waschbär eigentlich her? Haben Archäologen schon die Langschiffe ausgebuddelt , die die kleinen Biberingenieure für sie gebaut haben? Fragen über Fragen..
    2 Punkte
  23. Ich habe noch 17g moseeum übrig... dürften zig Meter sein. Ist das Zeug von ripschrottbytheroll.
    2 Punkte
  24. Ich habe einen WM Megalite (2018 gekauft), bei dem mir das auch schon aufgefallen ist. Ich habe mir als Erklärung zusammengereimt, dass das nicht (nur) am Loft, sondern (auch) am Schnitt der Fußbox liegt. Ergänzung: Habe gerade auch noch die Produktbilder angeschaut, die Du verlinkt hast (unten auf der Seite unter "More from Western Mountaineering"). Je leichter der Schlafsack, um so deutlicher ist das Phänomen der höheren Fußbox auch auf den Produktbildern zu sehen (ganz deutlich beim Summerlite). Ich finde, das passt gut zu meiner Erklärung. Vielleicht liegt es aber auch daran (vgl. Produktbeschreibung) Isoliertes Zugrohr Kontinuierliche Leitbleche für zusätzliche Wärme Die Produktbeschreibung ist übrigens wirklich lesenswert und wäre eigentlich einen Eintrag bei Aliexpress für Linguisten wert: "Es gibt Reisen, bei denen Sie es sich einfach nicht leisten können, dass Ihre Ausrüstung Sie beschwert. Aber Sie wollen keine Oma auf Kosten der Leistung rasieren. "
    2 Punkte
  25. zweizehn

    Impressionen von Touren

    Mini Overnighter in der märkischen Schweiz. -1° in der Nacht 166er liteway Sleeper Quilt auf der flexmat plus war grenzwertig, sieht aber dafür verdammt gut aus, Snickers kann man nie genug haben, beim Bekleidungssystem muss auch das Tempo der Begleitung bedacht werden.
    2 Punkte
  26. ThomasK

    Impressionen von Touren

    zurück in den Schnee: Fichtelgebirge->Steinwald: zwischen Ochsenkopf und Weissenstein (es gibt nur noch wenige Schneereste, starker Warmluft- und Regeneinbruch während dieser 3 Tage)
    2 Punkte
  27. Coronawinter und nix als Dauerregen und Nebel. Vor genau einem Jahr, als die Welt noch in Ordnung war, war ich mit meinem Kumpel in Mauretanien wo wir den westlichen Adrar zu Fuß erkundet haben und ich nachher noch alleine den Erg Ouarane von Chinguetti aus. Ich vermisse die Wüste. Kann es wirklich kaum noch erwarten wieder dort zu sein. In den Erzwagen des größten Zuges der Erde Staubig, aber dafür Liegewagen Markt von Atar. Chaotisch wie immer. Die hohen Tafelberge und Oueds des nördlichen Adrargebirges. Wasser zu finden war die hohe Kunst und oft nur winzige Rinnsale Oase Terjit Es gibt wenige Orte, die den Namen Paradies, so sehr verdienen, wie dieser hier. Inmitten der hyperiden Welt aus Sand und nacktem Fels entspringt hier ein kleiner Bach aus dem Fels und Wasser tropft von den Travertinwänden, dass sogar Moos und Farne wachsen können. Eines ger großen Trockentäler, welche wir durchqueren mussten um ins Vallee Blanche zu gelangen In diesem Akaziengestrüpp suchten wir einen Brunnen, den wir nicht gefunden haben. Eine weitere verwilderte Oase. Hier blieben wir eine Weile. Sandfisch Die kleine Oase El Gleitat. Die Menschen hier sehen höchst selten Touristen. Wanderer die alleine mit dem Rucksack kommen, noch nie Unser Freund Daa, welcher mir sehr geholfen hat, als ich krank wurde. Oase von Echaila. Ein weiteres Paradies in dem sogar Welse leben. Felszeichnungen aus dem Neolithikum Die Moschee der alterwürdigen Stadt Chinguetti. Die Sanddünen des Erg Ouarane branden direkt an die Mauern der Stadt. Erg Oarane, der westliche Teil des größeren El Djouf Sandfeldes ist mit mehr als 400.000 km² größer als ganz Deutschland und eines der größten Sandfelder der Erde. Bis zur nächsten Siedlung in Mali Richtung Osten sind es mehr als 1000 km Nichts. Ich erkundete den Erg alleine nur mit minimalem Gepäck. Orientierung nur Anhand der Sonne, Sterne und der Landschaft. Typisches Nachtlager. Dünen am Morgen An der Oase Laguiela mitten im Sandmeer war die Zeit des Dattelpalmenbeschnittes und der Bestäubung der weiblichen Bäume gekommen. Ich machte das Brot wie die Nomaden, im heißen Sand. Ansonsten hatte ich nur Datteln und Heschrecken, welche ich Abends find und am Feuer grillte. Blick in die Unendlichkeit. Weiblicher Akt ? Ein paar Monate warten noch, dann kann ich hoffentlich endlich wieder in meiner Lieblingslandschaft sein.
    2 Punkte
  28. lt SUPK sogar 835 g, joo da scheint evtl wirklich ein bisschen wenig in die Kammer gekommen sein. Wobei mir das nicht ganz klar ist, wie, denn normalerweise geht WM so vor, dass die einzufuellende Daune vorher komplett gewogen wird, also da greift nicht einer mit der Hand in den grossen Daunensack und fuellt ein, bis der Schlafsack dicke Backen macht Aber bei vielen US-Firmen ist es so, dass die nur mit eingeschraenkter Belegschaft (z.B. Zpacks) oder ausgelagerten Mitarbeitern arbeiten, z.B. WM naehen Mitarbeiter tweilweise die Huellen zuhause, damit die bei WM selber mit mehr Abstand arbeiten koennen, vielleicht dann irgendwie beim Wiegen Stress gewesen. Interessant ist auch dass Globi den mit - 10 Grad fuer Maenner angibt, WM selber und SUBK geben - 7 an. Oh Mist stimmt, wenn man es im Webshop durchspielt, ist ausgerechnet der als Einziger nicht da. Ich bin mir rel sicher, dass z.Z. eine Nachlieferung von WM an den SUPK unterwegs ist, die recht bald da aufschlagen muesste, da da auch Sachen fuer Freunde drin sind. Ich habe mal via Email nachgefragt, schick Dir ne PN, wenn ich Antwort habe. Jein, wenn ein Haendler Platz sparen will, wird er sie evtl auch in den Plastikschlaeuchen enger gegeneinander bzw Fachwaende usw gepresst lagern, jetzt stell Dir mal vor, eine Trennwandkannte, Strebe, oder halt andere Ausruestung presst da rein und der liegt laenger, weil der Haendler eben nicht soviel WM umsetzt... Aber kann Dir sowieso egal sein, die Ursache ist nicht Dein Problem...
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  29. Soehnle Page Profi. Hab ich auch. Benutze sie aber auf jeden Fall mit Schüssel/Schal für Okomedes (Ungemütliches).
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  30. Ich habe mir kürzlich zum Einstieg ins UL Thema aus ähnlichen Gründen die Amazon Basic Küchenwaage geholt. Bin damit soweit zufrieden. Wiegt schnell und zuverlässig. Ein- und Ausschalten geht auch zügig.
    1 Punkt
  31. Wegen des systemimmanenten Wachstumszwangs. Es wäre durchaus möglich, das System und damit den 'objektiven' Zwang abzuschaffen... das Phänomen aber nicht. Womit in Bezug auf Nachhaltigkeit nicht sehr viel gewonnen wäre.
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  32. Absolut! Ich hatte nur deine Aussage entliehen, um quasi "Thread übergreifend" auch mal auf das andere Extrem hinzuweisen.
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  33. Habe mir gerade mal ein Papiermodell im Massstab 1:10 gebaut. Dabei wäre mit der 33cm Strecke das Grundtrapez (Grundfläche) weniger spitz, wodurch sich die Länge der Liegefläche leicht erhöhen würde. Hat er einen Grund genannt warum aus den 33 cm 40 cm wurden? Ansonsten tolles Projekt, kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, da ich auch an einem 1P DCF Zelt plane.
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  34. ein Kumpel von mir treibt sich gerade in Costa Rica mit seinem Packraft auf krokodilverseuchten Flüssen im Jungel herum. (ich hätte da Angst um meine Füße, siehe Foto) Ich habe gerade ein etwas schlechtes Gewissen, weil ich ihn angefixt habe mit Packrafting. Noch lebt er, die Einheimischen waren allerdings entsetzt. Er ist aber begeistert, und meint, dass das Packraft seine beste Investition war seit langem. Ich persönlich nutze es bisher vor allem auf dem Meer, Südküste Kreta (siehe Foto, das ist allerdings auf der Insel Gavdos, südlich von Kreta), um zu schwer erreichbaren Stränden zu kommen, bzw. oder eine Schlucht herunterzuwandern, die am Meer endet und statt schwierigen Küstenpfaden das ganze per packraft abzukürzen Oder viel Wasser und Equipment zu transportieren, was auf dem Fußweg unmöglich wäre hab mit dem LWD Klymit angefangen und probiere es jetzt mit dem Nano SL. Also superultraleicht, da ich hohen Wanderanteil dabei habe und weltweit nutzen will. Also über Genehmigungen machen wir uns weniger Sorgen, eher ums Überleben Will es mal bei einer Nepal Tour auf einem Gletschersee probieren.
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  35. OT: Ähm ich hoffe wir müssen uns keine Sorgen um dich machen...
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  36. Zum Glück sind wir schon in "Leicht und Seicht". Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Wir machen zusammen Freeletics. Habe heute endlich mal 50 Split Lunges am Stück geschafft. Kann ich nur empfehlen - super Übung für Beine und Hintern.
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  37. 1 Punkt
  38. Ich hab grad die Schneeschuhe gefunden
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  39. 1 Punkt
  40. N´Abend! Ich habe mich eine Weile mit Falteingängen und Eingängen die ohne Reißverschluss funktionieren auseinandergesetzt. Am Ende hatte ich immer das Problem, dass ich zu wenig Spannung auf die Eingangsfläche bekommen habe. Das Prinzip vom Silex habe ich selber noch nicht getestet, es wird aber wahrscheinlich eine ähnliche Problematik aufweisen. Das shelter muss optimal aufgebaut sein, damit die Geometrie des Eingangsbereiches perfekt passen kann. Leichte Abweichungen in der Höhe führen zwangsläufig zu einem mittelprächtig straffen Eingang. Hier im Video sieht man in Min. 1:10, dass zwei Linelocs "Rücken auf Rücken" eingefädelt worden sind. Wenn man den Bildausschnitt vergrößert, ist das ganz gut zu erkennen. VG. -wilbo-
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  41. Fett! Ein Hexamid mit eingenähtem Cuben-Boden statt dem Netting als Floor war schon immer mein Traumzelt. Sag Bescheid, wenn das Teil in Produktion geht Ich würde dir direkt eins abnehmen
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  42. Wichtiger als der Verschluss ist hier die Geometrie. Das System funktioniert nur, wenn die "Tür" aus zwei Gleichschenkligen Dreiecken besteht, die keinen all zu starken Catenary cut in der Verbindungsnaht haben. So wie das auf deren Website aussieht ist der obere Linelock für die eigentliche Spannung der Zeltschnur, der andere dient dazu die Tür an der Schnur zu fixieren. Wie tib schon sagt würde dafür wohl auch ein Tanka genügen, allerdings denke ich, dass ein Linelock mehr Spannung erträgt und auch bei stärkerem Wind den Stoff unten hält. liebe Grüße Micha
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  43. Erstes Problem , Der Beleg muss sorgfältig aufbewahrt werden . Hat man den richtigen gefunden , ist nichts mehr drauf zu lesen . Man muss also alle wichtigen Rechnungen Kopieren ,oder einscannen . Das ist ein " Kaufanreitz " , ob das real klappt muss sich erst herrausstellen.
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  44. @Wander SchafNiemand weiß wen er kontaktieren muss, ich auch nicht sobald ich weiter als 20 km von meinem Haus entfernt bin. Von daher bin ich garantiert nicht ohne Schuld... Ich mag das Konzept von Trekkingplätzen das ist für alle beteiligten fair und planbar. Ich sehe auch nicht das das Wild komplett verstört in meinem Vorgarten sitzt wenn irgendwer oben auf dem Hügel eine Nacht zeltet und ansatzweise die LNT Regeln befolgt. Eigentlich wollte ich nur eine Form der Legitimation aufzeigen die den Bushcraftern möglicherweise hilft, Angler machen ja auch Angelscheine... ich will auch keine Diskussion über die Jagd in D führen. Mein Vorschlag,der eine 3500€ Hürde beinhaltet, ist aber in einer Kapitalismuskritiker Diskussion auch schwierig. Ich sehe nur einen persönlich größeren Mehrwert in der Option sein Hobby aus der Schusslinie der Kritiker zu bewegen. @khyalja es gibt andere Möglichkeiten sich zu qualifizieren, aber kaum welche die nebenbei noch Lagerfeuer und Camping legitimieren. Ich verstehe auch deine Kritik, die du denke ich bewusst überzogen formuliert hast. Aber ich habe neulich erst mit so einem klassischen Jäger (Loden und Blasmusik) telefoniert der total happy war das er jetzt einen Luchs inklusive Nachwuchs im Revier hat, und er das geballere somit auf Schnappschüsse reduzieren kann. Der sieht sein nächstes Reh auch nur nachdem der Luchs damit fertig ist.
    1 Punkt
  45. Das ist doch immer so bei Sandalen? Wasserdichte Sandalen sind mir noch nicht begegnet... Gruß
    1 Punkt
  46. Harakiri

    Impressionen von Touren

    Das hier sind einige Impressionen meines komplett autarken Versuches, diesen Winter den nahegelegenen Rothaarsteig zu durchwandern. Auch wenn mir das nicht ganz gelang, möchte ich dennoch diese Bilder mit euch teilen: Leider delaminierten sich bereits ab der zweiten Nacht die ersten Kammern meiner nagelneuen Xlite und so musste ich die Tour nach fünf Tagen im Schnee abbrechen. Am Ende konnte ich kaum noch mit der Matte im Zelt liegen. Das anfangs nette Kopfkissen an der Matte war nämlich zu einem 80cm großen Wulst mutiert, der einem die Fläche im Zelt raubte und stetig wuchs. Ansonsten kam ich mit knapp 5kg Basisgewicht super aus. Besonders vom Hyberg Attila (danke, hbfire!) kann ich nur schwärmen. Insgesamt war die Tour ein voller Erfolg, und das obwohl sich zu meiner kaputten Matte auch noch eine Maus gesellte, die sich in mein Lanshan 1 Pro knabberte, um an eine offene Tüte Studentenfutter zu gelangen.
    1 Punkt
  47. MK-Trek

    Impressionen von Touren

    Moin UL'er, am ersten Wochenende im Januar 2021 habe ich eine Tagestour um den Rangsdorfer See bei Berlin unternommen. Da es ja in dieser Jahreszeit schon recht Früh dunkel wird, bin ich um 07:30, in der "Blauen Stunde", kurz vor Sonnenaufgang losgelaufen. Insgesamt war es super Wetter und ich kann jedem empfehlen, einmal in der blauen Stunde zu laufen! Ich stelle hier einmal ein paar kleine Impressionen der Seeumrundung ein. Für jeden, den es interessiert, noch die gpx dazu. Die Strecke war ca. 29 km lang. Ich war 6h 45m unterwegs inkl. Kaffeepausen. Einzig der Teilabschnitt hinter Jühnsdorf sollte man unbedingt umplanen, denn hier läuft man für einige km auf einer sehr engen Landstrasse. Deshalb bin ich auch ungefähr bei der Hälfe von der Landstraße runter und auf Feldwege gewechselt. Rangsdorfer_See.gpx.gpx Bis dahin Martin
    1 Punkt
  48. Jan

    Impressionen von Touren

    Letztes Wochenende lag hier viel Schnee und so mußten wirdem Tale für eine Nacht entfliehen. In den ersten Stunden ging es erst mal steil bergauf. Der Schnee hatte eine tolle Konsistenz da es so um die -5°C hatte. Oben auf ca. 1000m angekommen und noch etwas Sonne abbekommen. Dann kam der Hochnebel sehr schnell in unsere Richtung gezogen. Wir hatten große Freude im Schnee zu laufen und kamen dann gegen 16:30 bei "unserer" Hütte an. Schnell etwas kochen da die Temperatur rapide abfiel. Mein Zelt hatte ich dabei aber wir haben uns in die Hütte gelegt :-). Morgens hat es kräftig geschneit so dass wir unsere gestrigen Spuren kaum noch sahen. Zuerst mal Kaffe und Porridge. Schön war es !!
    1 Punkt
  49. Was: Die Haute Route Pyrenäen (Pocket Guide Version) Wann: 1. - 24. September 2020 Gesamtzeit: 22 Tage und 22 Stunden (einschließlich einem Pausentag) Distanz: insgesamt: 816km / Tagesdurchschnitt: 35,6km / Tagesmaximum: 45,78km Aufstieg: insgesamt: 49.336m / Tagesdurchschnitt: 2.153m / Tagesmaximum: 2.880m Route: Karte mit Wegpunkten des HRP Photos: 77 Bilder Gear: Spoiler: Knapp 4,6kg inklusive einer spiegellosen Kamera mit Zoomobjektiv. Ausrüstungs-Review folgt im zweiten Beitrag hier drunter. Instagram: Ich poste hier noch weitere Fotos inklusive Information wie der Klimawandel die Pyrenäen beeinflusst. Strava: Meine täglich zurückgelegten Strecken inklusive schöner Campspots Wetterbedingungen: Die Tageshöchstwerte lagen zu Beginn bei etwa 23°C. Die Tagestiefstwerte gegen Ende lagen bei etwa 6°C. Die kältesten Nächte lagen bei etwa 2°C. Insgesamt sehr mild. Meistens sonnig. Einige Tage völlig neblig, besonders in höheren Lagen. Einige Ausreißer, die starke Winde und Regen mit sich brachten. Es hagelte einmal für ein paar Minuten. Zum Glück verpasste ich den ganzen Schnee, der ein paar Tage, nachdem ich am Ende meiner Reise bestimmte Abschnitte passiert hatte, zu fallen begann. Zusätzliche Informationen: Der HRP ist eine inoffizielle Route, die die Pyrenäen durchquert und sowohl in westlicher als auch in östlicher Richtung gewandert werden kann. Die Ausgangspunkte sind Hendaye, Frankreich (Atlantischer Ozean) und Banyuls-sur-Mer, Frankreich (Mittelmeer). Der HRP hat einige Abschnitte mit dem GR10, GR11 und GR12 gemeinsam. Es gibt einen Cicerone-Wanderführer. Ich habe mich für die Route des Pocket Guides von Paul "Whiteburn" Atkinson entschieden. Sein Führer beschreibt eine höher gelegene Route und überquert mehr Cols (Pässe). Für jeden schwierigen Abschnitt und Col hat er in der Regel eine Alternative bereit, die einfacher ist, mehr Täler durchquert und zusätzliche Verpflegungsmöglichkeiten ermöglicht. Diese Alternativen sollten auch bei schlechtem Wetter in Betracht gezogen werden. An dieser Stelle muss ich mich nochmal ganz herzlich bei Paul bedanken, der unglaublich viel Zeit und Wissen in seinen Guide gesteckt hat und für uns komplett kostenlos bereitstellt. Thanks Paul! Ich hatte mich dazu entschieden, die gesamte Route ohne jede Alternative zu gehen und auf den Höhen zu bleiben. Auf Pauls Website findet man GPX-Dateien für alle Abschnitte und PDFs für beide Richtungen mit detaillierten Routenbeschreibungen und Verpflegungsmöglichkeiten. Für die Navigation habe ich GAIA Premium verwendet. Ich habe alle französischen und spanischen IGN-Karten auf mein Handy heruntergeladen. Das stellte sich im Verlauf meiner Tour als problematisch heraus. Aber dazu mehr in Kapitel 3 meines Berichts. Mein Reisebericht ist nicht nach Tagen, sondern nach Abschnitten zwischen den Verpflegungsmöglichkeiten (Resupplies) gegliedert. Ihr könnt gerne jeden Abschnitt überspringen. Ich weiß, dass dieser Reisebericht viel zu lang ist, und ich denke, er ist eher als Erinnerung für mich gedacht. Aber vielleicht findet der eine oder andere meine Reise interessant genug, oder verwendet den Bericht als Referenz für eine eigene zukünftige Pyrenäenwanderung. Wenn ihr irgendwelche Kommentare oder Fragen habt, dann fragt mich. Ich gebe gerne Auskunft. REISEBERICHT Kapitel 0: Hamburg - Hendaye Warte, beginnt der HRP nicht in Hendaye? Ja schon, aber einen Moment Geduld bitte. Das Abenteuer begann, bevor ich überhaupt am Startpunkt ankam. Ich wollte meinen CO2-Fußabdruck ein wenig reduzieren und entschied mich, von Hamburg aus mit dem Zug nach Hendaye zu fahren. Die ganze Reise hätte 14,5 Stunden dauern sollen, statt 5 Stunden mit dem Flugzeug und einer schnellen Busfahrt. Nun, die deutschen und französischen Bahngesellschaften hatten andere Pläne und beschlossen, dass ich stattdessen 30,5 Stunden brauchen würde. Ich hatte 30 Minuten in meinem Zug in Hamburg gewartet, bevor der Schaffner bekannt gab, dass der Zug einen Defekt hätte und mich nicht wie geplant mit Umsteigen in Karlsruhe nach Paris bringen würde. Guter Anfang... Ich hatte meine Reise nach Paris schnell umgebucht, musste aber meinen Zug von Paris nach Hendaye direkt in Paris umbuchen. So what, versuchen wir es mal. Da wusste ich noch nicht, dass auch der letzte Zug von Paris nach Hendaye bereits von den Franzosen gestrichen worden war. Der nächste Zug von Hamburg brachte mich mit Umsteigen in Mannheim zum Glück nach Paris. Während ich versuchte, die Metrostation zum nächsten Fernbahnhof zu finden, hielt ein Typ auf seinem Fahrrad abrupt an und fing an, auf Französisch mit mir zu reden und auf meinen Rücken zu zeigen. Als er merkte, dass ich kein Wort verstand, wechselte er erfreulicherweise auf Englisch. Er fragte mich, ob ich ein ultraleichter Backpacker sei, und zeigte mir seinen X-Pac-Rucksack auf seinem Rücken, den ein Freund von ihm genäht hatte. Ich hatte auch einen X-Pac-Rucksack dabei, den ich selber genäht hatte. Wir kamen schnell ins Gespräch, und ich sagte ihm, dass ich in Paris gestrandet wäre und noch keine Bleibe für die Nacht hätte. Er bot mir großzügig an, bei ihm und seiner Mutter zu bleiben, bei der er gerade zu Besuch war. Wir tauschten die Handynummern aus und beschlossen, uns später wieder zu treffen, da ich zuvor erst mein Ticket für den nächsten Morgen umbuchen musste. Wir drei verbrachten einen wunderbaren Abend beim Abendessen und sprachen über alle Dinge des Lebens. Danke dir Ulysse, dass du einen Fremden auf der Straße angesprochen hast. Ich weiß deine Freundschaft sehr zu schätzen und hoffe, dass wir bald zusammen wandern können! Wandern und Ultraleicht hat mir einmal mehr bewiesen, wie gut es Menschen verbindet. Der Rest der Reise verlief dann reibungslos, und ich kam am nächsten Tag um 12:30 Uhr in Hendaye an. Kapitel 1: Hendaye - Lescun - Tag 1-5 Vor dem Start meiner Wanderung sprang ich natürlich kurz in den Atlantik. Das Wasser war lauwarm. Würde das Wasser drei Wochen später im Mittelmeer genauso angenehm sein? Ich war mir nicht sicher, ob ich das herausfinden würde... Nachdem ich mich auf meine Tour die Wochen zuvor sehr gefreut hatte, änderte sich zwei Tage vor der Abreise aus Hamburg etwas. Ich verspürte einen Stein in meiner Brust. Ich verlor jegliche Begeisterung. Ich wollte nicht mehr los. Dieses Gefühl würde in den ersten Tagen auf dem Weg nicht vergehen. Ich hatte dieses Problem noch nie zuvor auf einer meiner anderen mehrwöchigen Touren... Mein Rucksack war zu Beginn viel zu schwer. Letztes Jahr schwebte mein Basisgewicht um die 3-Kilo-Marke, aber nachdem ich ein paar Luxusteile hinzugefügt hatte und mich schließlich auf eine richtige Kamera festgelegt hatte, war es mehr um die 4,5-Kilo-Marke. Das macht für mich jetzt keinen großen Unterschied. Aber ich hatte es mir mit dem Einkauf der Verpflegung für die ersten Tage wirklich verbockt. Leider bin ich etwas faul, wenn es darum geht, mein Essen für Reisen zu planen, also war ich No-Cook unterwegs. Ich ging am Abend vor meiner Abreise in den Supermarkt und schnappte mir einfach ein paar Sachen, auf die ich Lust hatte, anstatt mir meine g/Kcal-Essenslisten anzuschauen, die ich schon auf früheren Reisen genutzt hatte. Ich schnappte mir zwei viel zu schwere Gläser mit Erdnussbutter und Hummus. Was hatte ich mir nur dabei gedacht!? Glasgläser... Ich dachte, das Essen, das ich gekauft hatte, würde 3 Tage reichen... Es reichte 6. Okay, fangen wir an, zu gehen! Um 14 Uhr ging ich endlich los und ließ Hendaye ziemlich schnell hinter mir. Die ersten Anstiege ließen nicht lange auf sich warten. Sofort macht man einige steile Aufstiege auf Forststraßen und aus dem Nichts ging es durch dickes Gestrüpp. Die Vegetation im Baskenland ist sehr üppig und grün. Wasser war allerdings knapp, und meine 2-Liter-Kapazität war bei der Hitze ziemlich schnell erschöpft. Das erste Mal gelang es mir gegen 19 Uhr, Wasser aus einer Viehtränke zu finden. Ich warf zwei meiner Micropur-Tabletten rein und setzte den Aufstieg bis Larrun fort. Ich war nun bereits auf fast 1.000m über dem Meeresspiegel. Nach dem Abstieg südlich von Larrun fand ich eine schöne Wiese. Für meine Wanderung hatte ich mir eine Zeitbegrenzung auferlegt. Ich wollte nicht im Dunkeln wandern, was ich sonst manchmal tue. Ich wollte einfach nichts verpassen. Die Nacht war mild und klar. Ich entschied mich für ein Cowboy-Camp, ohne mein Zelt aufzustellen. Eine Entscheidung, die ich recht schnell bereute, wegen all der Pferde mit ihren umgehängten Glocken, die um mich herum grasten. Jedes Mal, wenn ich eine Glocke näher kommen hörte, sprang ich auf und sah mich um. Ich hatte ziemlich Angst, zu Tode getrampelt zu werden. Das war nicht die einzige Nacht, in der mich diese Angst begleitete, aber die letzte Nacht, in der ich ohne Zelt unter freiem Himmel campte... Die nächsten beiden Tage verliefen mehr oder weniger gleich, wobei ich gelegentlich durch ein kleines Dorf mit alten steingemauerten Häusern kam. Ich traf einen holländischen Wanderer, Gun, der einen ÜLA-Catalyst (leichter Rucksack) trug und auf dem HRP bis Gavernie in drei Wochen laufen wollte. Er war ein wenig skeptisch, was den ultraleichten Ansatz anging. Ich teilte mein Problem, irgendwie nicht in den Trip reinzukommen und nicht in der richtigen Verfassung zu sein. Er kannte das Gefühl und sagte, ich solle noch ein paar Tage warten und dann hoffentlich meinen Groove finden. Ich war skeptisch, aber was war die Alternative? Die Logistik, um wieder nach Hause zu kommen, war komplizierter als weiter zu gehen. Aber ich glaube, der Hauptgrund, warum ich zu diesem Zeitpunkt weitermachte, war, dass ich meine Pläne, den HRP zu wandern, vielen Freunden und der Familie erzählt hatte... Ich konnte mich nicht geschlagen geben, zumal ich gut in Form war und von Anfang an 40km+ Tage zurücklegte. In unserem Gespräch verloren, machten wir einige Navigationsfehler, aber schließlich entdeckten wir einen guten flachen Platz zum Zelten für unsere Pyramidentarps (er hatte ein Duomid dabei). Ich freute mich über die Gesellschaft, und ich glaube, der Hauptgrund, warum ich Schwierigkeiten hatte, reinzukommen, war der Gedanke, drei Wochen lang dort draußen zu sein... allein. Versteht mich nicht falsch, ich habe mehr Wanderungen allein als mit Freunden unternommen, aber zu diesem Zeitpunkt wollte ich die schönen, lustigen und harten Momente mit anderen teilen, und ich wusste, dass die von mir geplante Wanderung ein Minimum an Begegnungen mit anderen haben würde. Diese Nacht war nur eine von zweien, in denen ich mit jemand anderem zeltete... Am nächsten Morgen verabschiedeten Gun und ich uns, und ich kämpfte mich weiter. Ja, es war ein Kampf in den ersten Tagen. Ich kam an mehr Glocken vorbei, als mir lieb war. Ich dachte immer wieder, das müsse der Soundtrack des Baskenlandes sein. Ha, wie falsch ich doch lag. Es war der Soundtrack der Pyrenäen: Die Glocken der vielen Schafe, Pferde und Kühe, die hohen Schreie der Hirten und das aggressive Bellen der Hütehunde! Ich bin mir nicht sicher, ob ich während meiner Reise mehr Hirten oder Wanderern begegnet bin. Trotz meines mentalen Zustands tagsüber, war ich ein sehr glücklicher Camper, als ich mich für meinen Zeltplatz für die Nacht entschied. Fünf Sterne! Ich saß da, schaute auf den Sonnenuntergang, überblickte die Gipfel des Baskenlandes... und lächelte. War es das, was ich brauchte, um in den Hike zu finden? Ich freute mich auf Tag 4. Jede Menge Anstiege und die Besteigung meines ersten kleinen Gipfels auf über 2000m stand auf meinem Plan. Aber der Pic d'Orhy würde mir nicht in den Schoß fallen. Zuerst musste ich einen ziemlich steilen Aufstieg in Angriff nehmen und einige Kämme hochklettern. Ich war erschöpft und während einer anstrengenden Passage, bei der ich eine Klippe hinunterblickte, traf ich auf ein deutsches Paar, das eine Tageswanderung machte und gerade vom Pic d'Orhy gekommen war. Es war ziemlich lustig, wie ich einfach ohne Pause losplapperte, sobald ich Leute traf, mit denen ich reden konnte. Sie waren super lieb, und nachdem ich ihnen von meinen Wanderplänen erzählt hatte, gaben sie mir alles Essen, was sie noch hatten. Am meisten schätzte ich den frischen Apfel. Danke Kati und Michi! Tag 5 war der Tag, an dem endlich alles zusammenkam und ich begann, meinen Groove zu finden. Nachdem ich zum Refugio Belagua hinabgestiegen war, aß ich schnell eine Tortilla (das erste, was ich nach dem Start in Hendaye gekauft habe). Der folgende Abschnitt wird mir immer in Erinnerung bleiben. Die Sonne brach durch die Blätter eines magischen Waldes, der sich zu einer mit Kiefern gesprenkelten Granitlandschaft öffnete. Es war einer der schönsten Anblicke, die ich bisher erleben durfte. Mein riesiges Grinsen wollte mein Gesicht einfach nicht mehr verlassen. Keine Chance. Als ich bei Col d'Anaye ankam und über meine Schulter sah, wusste ich, dass ich in diesem Moment nirgendwo anders sein wollte. Verrückt, wie die Schönheit der Natur deine Perspektive völlig verändern kann. Auf dem Abstieg nach Lescun benutzte ich meine 6. und letzte Micropur-Tablette der Reise. Es scheint, dass mein Selbstvertrauen in jeder Hinsicht während dieser entscheidenden Stunden gestiegen war. Nach einem kurzen Straßenmarsch kam ich in Lescun an. Kapitel 2: Lescun - Gavernie - Tag 5-9 Lescun ist ein niedliches kleines Dorf mit einem kleinen Supermarkt, der eine eher begrenzte Auswahl hat. Ich habe mich schnell für die nächste Strecke nach Gavernie eingedeckt und bin noch einmal anderthalb Stunden weitergelaufen. Ich war nie wirklich sicher, wo ich in der folgenden Nacht zelten würde. Meine Wanderroute entwickelte sich gewöhnlich im Laufe des Tages, je nach dem Terrain und den zurückgelegten Kilometern. Im dicken Nebel, kam ich zu einer Hütte, die von einer Hirtin bewohnt wurde. Ich erschreckte sie zu Tode, als ich hineinschaute. Ich entschuldigte mich und fragte sie, ob es ihr etwas ausmachen würde, wenn ich auf der Wiese neben der Hütte zelte. Sie hatte nichts dagegen und ich war froh, als einige Minuten später ein anderer Hirte eintraf, der ihr hoffentlich jegliche Angst vor einem Verrückten nahm, der ungewöhnlich spät zum Zelten direkt neben ihr eintraf. Ich brach früh am Morgen auf und begab mich auf einen Tag, der von Wolken und Nebel beherrscht war. Es gelang mir kurz, für zehn Minuten über die Wolken zu kommen. Dies eröffnete mir den Blick auf Berggipfel, die sich durch eine plüschige weiße Wolkendecke bohrten. Es fühlte sich überhaupt nicht real an. Am Ibon de Estanés passierte ich einen ultraleichten Wanderer mit einem einfachen Hola. Ich glaube, er trug einen KS Liteskin-Rucksack. Ich ärgere mich immer noch darüber, dass ich mich ihm nicht richtig vorgestellt habe. Unten in Candanchu hatte ich mein erstes richtiges Town-Food. Eine eher durchschnittliche Pizza. Ich erwähne Candanchu nur, weil es eines der vielen verlassenen Wintersportdörfer ist, die im Sommer extrem abstoßend und deprimierend aussehen. Komisch, wenn man bedenkt, dass diese sterilen künstlichen Orte nur ein paar Monate im Jahr zum Leben erwachen. Und wenn man sieht, wie der Klimawandel sich nicht so schnell zu verlangsamen scheint, werden diese Dörfer in den kommenden Jahren sicherlich darunter leiden und sich vielleicht in permanente Geisterstädte verwandeln. Während des Essens habe ich von meinem Vater, einem Hobby-Meteorologen, die Wettervorhersage erfragt. Da er mich online über meinen Spot verfolgte, lieferte er mir immer sehr genaue Vorhersagen für die nächsten Tage. Ich war immer auf dem Laufenden und vertraute seiner Expertise. Wer braucht einen InReach, wenn man seinen eigenen persönlichen Wetterfrosch hat? Nach einigen Straßenspaziergängen kletterte ich wieder einmal in den vertrauten Nebel. Wegen der mangelnden Aussicht begann ich, die gelegentlichen Abfahrten hinunter zu joggen. Kein Grund zum Verweilen. Beim Versuch einzuschlafen, dachte ich nur daran, wie viele schöne Landschaften ich wegen des Nebels wohl verpasst hätte. Aber mal hat man Glück, mal Pech. Am folgenden Tag vollendete ich meine erste Woche auf dem HRP. Ich flog über den Trail bis zu diesem Punkt und wurde ein bisschen übermütig. Ich rechnete mir schon aus, dass ich, wenn ich mein momentanes Tempo hielte, wahrscheinlich in 18 Tagen fertig sein würde, statt in meinen grob prognostizierten 21 Tagen. Ich wusste nicht, dass die "echten" Pyrenäen gerade erst begonnen hatten. Und ich war definitiv nicht auf das vorbereitet, was der HRP an diesem Tag für mich bereit hielt. Auf dem Weg zum Col d'Arrious hatte ich eines meiner wenigen Gespräche mit einem Hirten. Es sind wirklich interessante Menschen und kommen aus allen Lebenslagen. Als ich oben auf dem Pass ankam, traf mich der Wind hart. Ich zog schnell meine Windjacke an und machte mich auf den Weg zum Refuge d'Arrémoulit, wo ich ein Serrano-Sandwich mit einem Omelett aß. Während ich die Aussicht auf den benachbarten See genoss, flog ein Habichtsadler 15 m über meinen Kopf hinweg. Ein seltener Anblick. Könnte es überhaupt noch viel besser werden? Ich bin mir nicht sicher, aber es konnte definitiv viel schlimmer werden... Nach meiner Pause begann ich wieder an Höhe zu gewinnen und steuerte über den Col du Palas, nur um von einem riesigen Geröllfeld begrüßt zu werden. Denkt daran, dass es an diesem Punkt überhaupt keinen Weg mehr gab. Gelegentlich lagen ein paar Cairns (Steinmännchen) verstreut, was nicht wirklich half, einen klaren Weg zu definieren. Nachdem ich eine Weile hinuntergeklettert war, musste ich diese Felsbrocken nach Port du Lavedan wieder hinaufsteigen. Hier machte ich meinen ersten großen Fehler der Reise. Ich schaute mir nur grob die Richtung an und hatte GAIA nicht wirklich beobachtet. Aufgrund meines Navigationsfehlers verpasste ich den Pass um gut 10 m und kletterte einen kleinen Grat hinauf, den ich für den Pass hielt. Oben angekommen schaute ich auf die andere Seite hinüber, von der ich absteigen musste. "WHAT THE F*CK?! Was zum Teufel hat sich dieser Whiteburn-Typ gedacht, Leute über diesen Mist-Pfad zu schicken, ohne ihnen zu raten, Kletterausrüstung mitzubringen? Aber nein, wem schiebst du gerade die Schuld zu? Was habe ICH mir dabei gedacht, eine ausgedachte Route von einem Typen aus dem Internet zu folgen? JESUS. Was für ne Scheiße!" Ich schaute zurück - ja, keine Chance, dass ich den Weg, den ich gekommen war, wieder hinuntergehen konnte. Nicht viel besser als das, was vor mir lag. Whiteburn hatte erwähnte, dass dieser Abschnitt drei große Cols mit zunehmenden technischen Schwierigkeiten bereithielt. Dies war nicht einer dieser drei, aber ich dachte, es sei der erste, und der Gedanke machte mir eine Heidenangst. Wie sollte ich die beiden anderen überleben, FALLS ich es lebend hierüber schaffte? Adrenalin schoss durch meinen Körper. Konzentriert wie noch nie zuvor bewegte ich meine Hände langsam auf einen leicht hervorstehenden Felsen zu, um irgendeinen Halt zu finden. Dann suchte ich nach einem anständigen Halt für meine Füße. Ich brauchte gut fünf Minuten, schweißgebadet, um den schwierigsten Teil der Strecke hinunterzugehen. Ich hatte nicht vor, so etwas in nächster Zeit wieder zu tun, dachte ich mir. Nun, das würde ich auf jeden Fall wieder tun müssen, wie sich später heraus stellte. Leute, überprüft eure Navigation dreimal, bevor ihr euch entscheidet, irgendeinen dummen, steilen Grat zu besteigen. Nicht lange nach dem schlimmsten Teil sah ich den Pass, den ich ein paar Meter zu meiner Rechten hätte nehmen sollen. Ich war beruhigt und wütend, weil ich einen Fehler gemacht hatte, der ziemlich unschön hätte enden können. Diese fünf Minuten hatten mein Energieniveau auf Null gebracht. Ich zitterte. An diesem Tag hatte ich meinen zweitkürzesten Wandertag der ganzen Reise. Nach ein paar Stunden gutem Schlaf war ich bereit, die drei technisch herausfordernden Cols dieses Abschnitts in Angriff zu nehmen: Col de Cambales, Col d'Arratille und Hourquette d'Oussoue. Die Erfahrung vom Vortag stärkte mein Selbstvertrauen beträchtlich, was diese Pässe zu einem einfacheren Unterfangen als gedacht machte. Und so konnte ich die weiten Berglandschaften viel mehr genießen. Am frühen Nachmittag nahm ich meine übliche einstündige Pause und wusch mein Shirt und Socken. Nach dem letzten Col versuchte ich, so nahe wie möglich an Gavernie, meinen nächsten Re-supply Ort, heranzukommen. Am Ende schlief ich erstmals auf der Reise in einer Cabane. Sie war nicht mehr als eine einfache rechteckige Steinhütte. Komplett leer. Am nächsten Morgen stand ich früh auf und brach das Lager schnell ab, damit ich früh in Gavernie ankommen und dort nicht zu viel Zeit verlieren musste. Um 10 Uhr war ich da. Kapitel 3: Gavernie - Bernasque - Tag 9-12 Gavernie ist ein Bergdorf, das als Dreh- und Angelpunkt für viele Wanderrouten in der Gegend dient. Es hat einen kleinen Outdoor-Laden, in dem man auf jeden Fall einen Rucksack oder Schuhe bekommen kann, falls man Probleme mit seiner Ausrüstung hat. Ich ging direkt zu einem Restaurant. Ich musste schließlich meine Powerbank wieder aufladen. Das allein würde wahrscheinlich schon drei Stunden dauern. Mit einer schnellen 30-minütigen Ladung während meiner Pizzapause in Candanchu hatte die Powerbank 8 Tage überstanden. Ich kam mit zwei Wanderern ins Gespräch, die neben mir am Tisch saßen. Sie hatten die Cicerone-Strecke des HRP 33 Tage zuvor vom Mittelmeer aus gestartet. Soweit ich es beurteilen konnte, entspricht die Cicerone-Strecke eher den Alternativvorschlägen, die Whiteburn für die Pocket Guide-Version vorschlägt. Nachdem ich ein paar Postkarten geschrieben und mich in dem kleinen Supermarkt mit Lebensmitteln eingedeckt hatte, aß ich ein großes Steak mit Pommes Frites und Spiegelei. Um 14 Uhr verließ ich Gavernie mit neuer Energie. Nach dem steilen Abstieg über die Hourquette d'Alans wird das Tal von einem schönen Bach begleitet, der in den Stausee Lac de Gloriettes mündet. Viele der türkisfarbenen Seen in den Pyrenäen sind eigentlich Stauseen bzw. dienen der Erzeugung von Wasserkraft. Das nimmt manchmal etwas von der Magie des Wassers. Direkt um Gloriettes herum begann ein Nieselregen. Der Nebel von den Tagen zuvor war wieder da. Kennt ihr das, wenn man den Moment verpasst, in dem man seine Regenjacke hätte anziehen sollen, aber stattdessen hofft, dass es aufhört zu regnen? Ja, diesen Moment hatte ich verpasst. Völlig durchnässt schaute ich auf meine Karte, um mögliche Campingplätze für die Nacht auszumachen. Ich entschied mich für eine Hütte, die ich gegen Sonnenuntergang erreichen sollte. Schade nur, dass sie gerade renoviert wurde und verriegelt war. Zum Glück sah ich die Cabane des Aires eine halbe Stunde vor mir auf meiner Route. Ich nahm etwas Tempo auf und ging weiter. Ich würde meine Entscheidung in den kommenden Stunden auf vielerlei Weise bereuen. Ich hätte einfach mein Zelt aufschlagen sollen... So wanderte ich etwas über 2000m weiter. Und der Nebel wurde immer dichter, so dass ich nur noch 5m um mich herum sehen konnte. Kombiniert man das mit meist grasbewachsenen Pfaden, dann hat man einen Navigationsalbtraum vor sich. Ich schaute auf GAIA nonstop und kam immer noch vom Kurs ab. Es wurde ziemlich kalt. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig zur Hütte, bevor es dunkel wurde. Erschöpft setzte ich meine Stirnlampe auf, um mir die kleine Steinhütte anzusehen. Etwas bewegte sich im Dunkeln. Ich bewegte meinen Kopf wieder dorthin, wo ich glaubte, etwas gesehen zu haben. "OH COME ON! ECHT JETZT!?" Eine verdammte Maus. Ich wollte mich gerade wirklich nicht mit diesen kleinen Mistviechern rumplagen. Ich habe das kleine Ding nach draußen gescheucht. Da die Stahltür der Hütte sich nicht schließen ließ, baute ich eine Barriere aus Holzpaletten und der Nose eines Snowboards (wie zum Teufel kam das da hin?). Der Schlafbereich befand sich im hinteren Teil des Raumes und glücklicherweise einen halben Meter erhöht. Ich richtete mich für die Nacht ein, legte mein Essen direkt neben mich und ließ den Rest meiner Ausrüstung auf dem Tisch liegen. Nachdem ich in meinen Quilt (offener Schlafsack) gekrochen war, scannte ich die Hütte wieder nach unerwünschten Nagetieren ab. F*CK! Die Maus hatte eine(n) Freund(in) mitgebracht... Ich gab sofort auf. Ich hatte keine Chance, sie draußen zu halten, und die Nacht wurde noch schlimmer. Als ich mein Handy an meiner Powerbank aufladen wollte, passierte nichts. Ich steckte mein Handy ein paar Mal raus und ein. Nichts. Ich benutzte ein Mikro-USB-Kabel mit einem Lightning-Adapter. Nachdem ich das Kabel an meiner Stirnlampe getestet hatte, war der Grund offensichtlich. Ich habe Zubehör von Drittanbietern für das iPhone noch nie vertraut. Warum habe ich dieses kleine Stück Scheiße überhaupt mitgenommen? Mein Telefon war auf 7% und ich hatte keine Möglichkeit es aufzuladen. Wie sollte ich aus diesem dichten Nebel heraus navigieren? Ich hatte nur eine Wahl: früh aufstehen und den Berg hinunter zu einer 6 km entfernten Auberge gehen und hoffen, dass jemand bereit war, mir sein Kabel zu verkaufen. Dazu brauchte ich entweder ein Telefon für die Navigation oder einen klaren Himmel. Ich wusste die allgemeine Richtung, aber es gab so viele Windungen und Seen, die mich von meinem Ziel trennten, dass ich mich wahrscheinlich ziemlich schnell verirren würde, vor allem ohne visuelle Orientierung. Ich glaube, physische Karten wären im Moment gar keine so schlechte Idee gewesen. Die Nacht war offensichtlich schrecklich. Ich war nervös, hoffend, dass mein Telefon bis zum nächsten Morgen überleben würde. Und die beiden Mäuse hatten die ganze Nacht lang einen ernsten häuslichen Streit. Ich verfolgte sie mit meiner Stirnlampe durch die ganze Hütte. Während der Reise verbrauchte ich den größten Teil meiner Stirnlampenbatterie für die Suche nach Mäusen. Glücklicherweise hielten sie sich von meinem Essen fern. Nachdem ich kaum geschlafen hatte, wachte ich am nächsten Morgen bei unveränderten Wetterbedingungen auf. F*ck. Da ich zu ängstlich war, meinen Akku während der Nacht zu checken, entsperrte ich mein Handy. 4%. YES! Vielleicht schaffte ich es doch noch. Ich brauchte ja nur 40 Minuten bis zu der Straße, die zur Auberge führt. Ich packte so schnell wie möglich meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg und betete, dass ich keine weiteren Navigationsprobleme bekäme und, noch wichtiger, eine freundliche Seele träfe, die bereit war, sich von ihrem Ladekabel zu trennen. Ich verlor die Route einige Male, schaffte es aber schließlich, mit nur 1% auf die Straße zu kommen. Als ich auf dem Parkplatz der Auberge ankam, sah ich ein junges Paar, das sich für eine Tageswanderung fertig machte. Ich erzählte ihnen von meinem Dilemma und meinen Wanderplänen. Ich sah wahrscheinlich ziemlich erbärmlich aus. Aber zum Glück hatten sie ein Ersatzkabel. Sie waren jedoch nicht bereit, dafür Geld zu nehmen. Puuuuh, war ich erleichtert. Ich wanderte mit ihnen den Weg, den ich gekommen war, hinauf und fing an zu plappern, so wie ich es immer auf dieser Reise tat, sobald ich Gesellschaft hatte. Dieses iPhone-Adapter-Debakel hätte mich ein oder zwei Tage kosten können. Es hat mir genug Angst gemacht, so dass ich wahrscheinlich für den Rest meines Lebens immer separate Markenkabel mitnehmen werde. Obwohl mir das neue Kabel dringend benötigte mentale Energie gegeben hatte, nahm mir der nächste Anstieg auf den Col de la Sede die Energie direkt wieder aus den Beinen. Für mich war dies wahrscheinlich der anstrengendste Aufstieg der ganzen Reise. Kein Pfad, nur 60-70% Grad Grashang zur Überwindung von 400 Höhenmetern. Rückblickend war dies wahrscheinlich der körperlich schwierigste Tag für mich. Auf der Passhöhe musste ich einige steile Geröllfelder überqueren, die mich mit jedem Schritt nach unten rutschen ließen. Und der scharfe Fels wartete nur darauf, mir die Knöchel aufzuschneiden. Danach wurde es für ein paar Kilometer etwas weniger technisch herausfordernd, aber die Anstiege hörten nicht auf. Am Lacs de Barroude musste ich eine Entscheidung treffen: nehme ich die Alternative hinunter nach Parzán für einen leichten Teilabschnitt auf dem GR11, oder wandere ich weitere 10 km Richtung Osten mit insgesamt 900 m Aufstieg und 1050 m Abstieg auf einem technisch schwierigen Bergkamm. Ich war völlig erschöpft, und es war bereits 16 Uhr. Gleichzeitig wollte ich diese wohl schönste und schwierigste Route unbedingt zurücklegen. Drei Snickers später fing ich trotzdem an, den Kamm hinaufzuklettern. Manchmal bin ich einfach etwas zu dickköpfig. Zum ersten Mal an diesem Tag lief ich nicht in völligem Nebel. Die Wolken verunsicherten mich trotzdem. Ich wollte nicht von einem Blitzgewitter überrascht werden, da es keinen einfachen oder schnellen Weg vom Bergrücken herab gab. Auf halbem Weg begann ich Donner zu hören. Ich konnte ihn aber nicht lokalisieren und sah auch keine Blitze. Ich ging schneller so weit es das Terrain zuließ, während ich einen Grat auf und ab kletterte. Für die Nacht hoffte ich, den grünen Fleck auf meiner Karte zu erreichen, der den Höhenlinien zufolge ziemlich flach aussah. Ich musste einfach nur ankommen. Die Gratwanderung wurde mit dem Fortschreiten immer herausfordender, aber die Wolken blieben zahm. Ich bewegte mich vom Grat nach Norden und kam zu meinem geplanten Zeltplatz. Meine Entscheidung hatte sich ausgezahlt. Fünf Sterne! Mein Lieblingscampingplatz des Trails mit einem grandiosen Blick auf das Herz der Pyrenäen. Es war die erste und einzige Nacht, die auch völlig still war. Keine Glocken, keine Mäuse, kein gar nichts. Ich schlief wie ein Baby. Aber nicht einmal guter Schlaf konnte meine Energie nach den Ereignissen von Tag 10 zuvor und dem sehr steilen und herausfordernden Wandern abseits des Weges wiederherstellen. Und Tag 11 hatte noch mehr davon für mich zu bieten. Als ich den Port d'Ourdissétou auf einem der seltenen gepflegten Wanderwege des Tages hinaufkletterte, merkte ich, dass ich das nicht mehr lange durchhalten konnte. Ich brauchte eine richtige Pause. Ich beschloss, bei meinem nächsten Resupply in Bernasque einen Pausentag einzulegen. Das war allerdings noch anderthalb Tage entfernt. Zum Glück war die zweite Hälfte des Tages etwas leichter, bis zu einem späten Aufstieg nach Port d'Aygues Tortes und dem Abstieg zur Cabane Prat Caseneuve. Nach meinem letzten, eher unangenehmen Cabane-Erlebnis wollte ich eigentlich alle weiteren vermeiden. Aber Prat Caseneuve war eine sehr gute Hütte mit einem zweiten Stockwerk und richtigen Matratzen. Meine Angst vor Bettwanzen ließ mich jedoch auf dem Boden schlafen, zur großen Verwirrung des Franzosen, mit dem ich die Cabane in dieser Nacht teilte. Mir wurde langsam klar, dass der Abschnitt Gavernie-Bernasque wahrscheinlich der härteste des gesamten HRP war. Am nächsten Morgen standen wir um 6 Uhr auf, und ich machte mich bei Tagesanbruch auf den Weg. Drinnen zu schlafen, um früh aufzustehen, war die richtige Wahl, da ich einen sehr harten Tag vor mir hatte. Ich wollte zwei der höchsten und technisch anspruchsvollsten Pässe des HRP in Angriff nehmen: Col des Gourgs Blancs und Col Inférieur de Litérole. Beide knapp unter 3000 m. Ich hatte von anderen Wanderern und in Online-Foren Horrorgeschichten über Litérole gehört. Besonders beim Abstieg über die Ostseite, den ich machen musste. Ich konnte es mir aber nicht vorstellen. Der Mist, den ich bis zu diesem Zeitpunkt schon gemacht hatte, war meiner Meinung nach schwer zu übertreffen. Es war ein sehr schöner Tag, und nachdem ich an einem weiteren Stausee vorbeigekommen war, kletterte ich den Col des Gourgs Blancs hinauf. Durch riesige Felsblöcke zu navigieren, verstreuten Cairns zu folgen und Geröll hinaufzuklettern war zur Gewohnheit geworden. Ich cruiste durch eine der härtesten Routen, die die Pyrenäen zu bieten haben. Auf dem Weg hinunter, konnte ich Lac du Portillon sehen, einen weiteren Stausee. Ich machte eine 45-minütige Mittagspause am Refúge du Portillon und unterhielt mich mit einigen Einheimischen über Barfuß-Ultramarathon-Training und Traum-Rennen. Die Sonne wärmte meine Wangen. Auf zum Col Inférieur de Litérole! Der Aufstieg war steil, und ich traf eine Fehlentscheidung, als ich die Schneefelder umging, indem ich weiter auf steiles Geröll stieg. Jeder Schritt, den ich machte, löste einen Felsrutsch aus. Ich versuchte, so schnell wie möglich nach unten zu kommen. Das war nicht gerade einfach. Ich ging am Rande des Schneefelds weiter. Der letzte Aufstieg auf den Litérole war recht einfach. Als ich auf der anderen Seite hinunterblickte, verstand ich, worüber alle gesprochen hatten. Oooooof war das steil. Sowas brachte mich aber nicht mehr aus der Fassung. Der HRP hatte mich recht selbstsicher gemacht. Ich fand den Weg nach unten auf einer schnellen Schnee-Rutschpartie in ein Geröllfeld. Was folgte, war das längste Boulderhopping-Abenteuer meines Lebens. Super anstrengend, aber Spaß pur. Ich machte mich auf den Weg ins Remuñe-Tal. Dort schoss ich mein Lieblingsfoto der ganzen Reise. Nach einem langen Abstieg gelangte ich auf die Straße, die mich nach Bernasque bringen sollte. Ich bat zwei Spanier aus Barcelona um eine Fahrt. Mit Masken und desinfizierten Händen machten wir uns auf den Weg ins Tal. Intermezzo: Pausentag in Bernasque - Tag 13 Bernasque ist ein malerisches Dorf im Herzen der spanischen Pyrenäen. Sein Dorfzentrum besteht aus schönen Steinbauten und einer großen Auswahl an Hotels und Restaurants. Zwei Outdoor-Geschäfte, die alles bieten, was das Herz begehrt, machen Bernasque zu einem voll ausgestatteten Anlaufpunkt für Berg-Touristen. Nachdem ich mich von meinem Ride verabschiedet hatte, machte ich mich auf den Weg zu einem Ein-Sterne-Hotel. Mitte September ist das Ende der Sommersaison für den Pyrenäen-Tourismus. Das war der letzte offene Tag meines Hotels, und so wurde für meine zweite Nacht ein anderes, wenige Minuten entferntes Hotel organisiert. Ich musste Lebensmittel für die nächste Strecke nach Arinsal einkaufen, da mein Pausentag an einem Sonntag sein würde und ich am Montag früh aufbrechen wollte. Ich sah zum ersten Mal auf meiner Reise Nachrichten. Verrückt, wie sich die Dinge in so kurzer Zeit wieder ändern können. Als ich nach Hendaye fuhr, waren die Covid-Zahlen seit einigen Monaten konstant niedrig. Aber in Frankreich und Spanien explodierten die Zahlen wieder. Über 10.000 Neuinfektionen pro Tag allein in Frankreich. Ich fand das Verhalten der Franzosen und Spanier jedoch viel verantwortlicher als das der Deutschen. Jeder trug in der Öffentlichkeit eine Maske. In Deutschland demonstrierten die Menschen in Massen gegen die Covid-Maßnahmen der Regierung. Ohne Masken und Abstandsregeln... Ich hatte ein großes Abendessen und ging schlafen. Ich freute mich auf meinen Pausentag. Null Kilometer würde mir sicher gut tun. Einen Tag vor meiner Ankunft in Bernasque bekam ich leichte Schmerzen im rechten äußeren Knie, immer dann, wenn ich längere Zeit auf schwierigem Gelände abstieg. Es waren neue Knieschmerzen für mich, so dass ich Schwierigkeiten hatte, deren Ursache zu ermitteln. Ich nutzte den Tag, um mich ein wenig mehr zu dehnen und KT-Tape anzuwenden. Während der ersten Hälfte meiner Reise rollte ich meine Füße konsequent aus und machte die Viranasa-Pose, die meiner Meinung nach ein großer Faktor dafür war, dass ich weitgehend schmerzfrei blieb. Neben dem Aufflackern der Schmerzen meines Knies, musste ich mich auch noch um meine Trailrunner (Topo Ultraventure) sorgen. Bereits Tage zuvor, nach 200 km hatte ich meine Schuhe das erste Mal inspiziert und gesehen, dass sich die Virbram-Sohle an der rechten Ferse halb gelöst hatte. Jetzt, nach 400km, hing die Sohle nur noch an einem Gummistück und an der linken Ferse war mittlerweile das gleiche passiert. In einem Souvenirladen fand ich Schuhkleber und klebte die beiden Sohlen wieder an. Die Lauffläche war generell schon ziemlich glatt gelaufen, und an der Stelle, wo meine großen Zehen auf die Fußballen trafen, bildeten sich zwei Löcher. Ich plagte mich bis zum Ende meiner Tour mit den defekten Schuhen herum. Es wäre so einfach gewesen: ich hätte einfach ein neues Paar Trailrunner aus dem riesigen Angebot der beiden Outdoor-Läden im Ort auswählen sollen. Der Rest des Tages bestand aus essen, in der Sonne liegen, essen, schlafen, essen, usw... Der letzte Bus der Saison fuhr an diesem Sonntag wieder zum Trail. Da ich aber am nächsten Morgen um 6.30 Uhr los wollte und nicht auf einen Tramper warten wollte, musste ich einen 25-Euro-Shuttle zurück zur Route buchen. Kapitel 4: Bernasque - Arinsal - Tag 14-17 Am nächsten Morgen kam ich etwas vor 7 Uhr morgens wieder am Trail an. Der Sonnenaufgang ließ noch auf sich warten. Ich musste wohl doch noch ein paar Minuten im Dunkeln wandern. Nach 6 km erreichte ich die Hälfte der Stecke des HRP. Der Tag verging wie im Flug über einen der höchsten Pässe der Route, den Col de Mulleres. Für den Rest des Tages standen eine Menge Abstiege, Anstiege und türkisfarbene Seen auf dem Programm. Gegen 16 Uhr begann ich jedoch wieder mein rechtes Knie zu spüren. Aus dem leichten Schmerz wurde bald ein starker. F*CK... Ich war froh, wieder wandern zu können, über die Pfade zu grooven, die Aussicht zu geniessen, und nun das? Ich war allerdings nicht wirklich überrascht. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, da ich ja jeden Tag zwischen 4000-6000m hoch und runter lief. Der Schmerz ließ nicht nach. Vielleicht hatte ich das KT-Tape mit zu viel Stretch aufgebracht? Ich entfernte es. Es wurde minimal besser, aber vielleicht bildete ich es mir nur ein. Ich ging meinen letzten Aufstieg des Tages hoch, sehr nervös, dass mein Knie meine Wanderung beenden könnte. Auf halber Höhe traf ich einen deutschen Wanderer namens Andreas. Ein fitter und erfahrener Hiker. Er hatte den HRP (Cicerone-Version) begonnen, wechselte aber nach einigen Tagen zum GR11, als er anfing, sich mit dem Gelände und den Pässen, die er durchwandern musste, unwohl zu fühlen. Ich verstand ihn vollkommen. Wir tauschten ein bisschen Essen aus und zelteten zusammen. Das war das zweite und letzte Mal, dass ich mit einer anderen Person campte. Vor dem Schlafengehen nahm ich mir etwas mehr Zeit als sonst, um mich zu dehnen. Am Morgen waren die Schmerzen verschwunden. Aber all die kleinen Wehwehchen, die ich auf dieser Reise gehabt hatte, waren nach einer erholsamen Nacht verschwunden. Ich hatte noch kein Vertrauen in mein schmerzfreies Knie. Und nach einer halben Stunde kamen die Schmerzen wieder mit voller Stärke zurück. Panik traf mich mit voller Wucht. Der Schmerz und meine Angst, nicht mehr weitermachen zu können, stresste mich. Und ich hatte keine Ahnung, was zum Teufel mit meinem Knie los war. Als ich nach Salardu hinunterging, rief ich meinen Vater an. Ich ließ meiner Frustration freien Lauf und bat ihn, meine Symptome für mich nachzusehen, da ich keine Internetverbindung bekam. Er begann mir eine Diagnose vorzulesen, die die Ursache meiner Schmerzen zu sein schien. Probleme mit dem IT-Band. Ich hatte nur davon gehört. Also gut, Papa, wie kann ich es beheben? Ich kann jetzt nicht aufhören. Auf keinen Fall. Er hat versucht, mir einige Google-Fotos und ein Youtube-Video zu erklären, dass er sich nebenbei ansah. Ich wurde gerade am Telefon gecrewt. Nachdem er mich etwas aufgemuntert hatte, bekam ich meine übliche Wettervorhersage. Danke, Papa! In Salardu setzte ich mich in den Schatten und begann, meinen Oberschenkel mit meinem Trekkingstock brutal auszurollen. Das hielt ich fünf Minuten lang durch. Danach stand ich auf und machte vorsichtig einige Schritte. Zauberei! Der Schmerz hatte deutlich nachgelassen. Okay, schauen wir mal, wie lange das anhält, dachte ich. Ich nahm mein Tempo wieder auf und legte einen 1000m Anstieg in einer Zeitspanne von zwei Stunden über 10km zurück. Meinem Knie ging es okay. Nicht gut, aber in Ordnung. Kurz vor Sonnenuntergang schlug ich mein Lager an einem See auf. Keine Minute später begann es zu regnen. Die ersten Tropfen Regen in den Pyrenäen prasselten auf mein Zelt. Nach 15 Tagen. Mit meinen neuen Tricks, die mir am Telefon beigebracht wurden, hielt ich meine Knieschmerzen in Schach, so dass sie mich nicht mehr störten. Gelegentlich musste ich jedoch auf einem langen Abstieg anhalten und zusätzliche Arbeit mit meinem Trekkingstock leisten. Am 16. Tag passierte ich den größten Wasserfall auf meinem Weg. Was für ein Anblick! Ich ärgere mich immer noch, dass ich an diesem Tag einen Zeltplatz links liegen ließ, der unter den Top 3 gewesen wäre. Ich hatte gehofft, dass am nächsten See noch ein besserer Platz wäre. Das war leider nicht der Fall. Aber trotzdem schön. Als ich mir GAIA vor dem Schlafengehen ansah, wusste ich, dass ich am nächsten Morgen einen längeren Abstieg machen musste. Darauf freute ich mich nie. Vor allem wegen meiner Knieprobleme nicht. Ich hatte für Tag 17 nur ein Ziel. Ich musste rechtzeitig in Arinsal sein, um mich neu zu versorgen und meine Großmutter in Brasilien zu ihrem Geburtstag anzurufen. Der Tag war geprägt von vielen Höhenmetern und ständigem Tagträumen über Essen. Der Hiker-Hunger hatte nach einer Woche eingesetzt, und der Tagtraum vom Lebensmitteleinkauf war zu meiner Hauptbeschäftigung geworden. Gegen 17 Uhr und einigen schönen Ausblicken später erreichte ich Arinsal in Andorra. Kapitel 5: Arinsal - Bolquere - Tag 17-20 Andorra ist ein kleines Land zwischen Frankreich und Spanien mit einer winzigen Bevölkerung von 77.000 Einwohnern. Auf dem Weg nach Arinsal kam ich an zu 95% geschlossenen Hotels vorbei. Im Supermarkt kaufte ich so viel Verpflegung für zweieinhalb Tage ein, dass ich meine Bottom-Pocket bis zum Rand vollstopfen musste. Einer meiner Lebensmittel-Tagträume war ein Baguette, gefüllt mit Käse, geräucherter Wurst und etwas Grünzeug. Aber zuerst rief ich meine Großmutter auf WhatsApp an. Was ich allerdings nicht wusste war, dass Andorra nicht Teil des EU-Roaming-Abkommens ist. Fünfzehn Minuten später hatte ich eine glückliche Großmutter und eine zusätzliche Telefonrechnung von 60€. Autsch. Macht nichts. Selbst wenn ich das gewusst hätte, hätte ich sie angerufen. Als ich Arinsal verließ, kam ich am Stadtrand mit einem vollwertigen Baguette im Bauch an. Ich wusste bisher nicht, dass ich in der Lage war, etwas so Deftiges in so kurzer Zeit zu essen. Ich kam recht zufrieden im Lager an und genoss eine Limo und einen Joghurt, welche ich zusätzlich eingepackt hatte. Tag 18 war ein Tag zum Vergessen und mein kürzester voller Tag auf dem HRP. Um 12 Uhr nachmittags verwandelte sich ein leichter Nieselregen langsam in Regen, bis ich durch einen richtigen Sturm wanderte. Regen macht mir nichts aus. Ich kann den ganzen Tag lang "Singing in the Rain" singen. Aber wenn man zu viel Wind hinzufügt, ändert sich meine Stimmung recht schnell. Um 16 Uhr hatte ich genug von den Stürmen herumgeschleudert zu werden. Ich machte Schluss, sobald ich das Refugio de Coms de Jan sah: eine kleine Schutzhütte mit Kamin. Ich war der einzige dort. Nachdem ich etwas gegessen und versucht hatte, meine Kleider zu trocknen, vergrub ich mich in meinem Quilt. Keine fünf Minuten später hörte ich ein Rascheln auf dem Tisch, auf dem ich meine ganze Ausrüstung und mein Essen liegen gelassen hatte. Ich war in höchster Alarmbereitschaft und erwartete meine Lieblingsmitbewohner. Ich schaltete meine Stirnlampe ein. Zum Glück war es nur ein(e) Mitbewohner(in). Aber diese Maus war eine Klettermaus und hatte keine Schwierigkeiten, den Tisch oder die Hochbetten zu besteigen. Ich scheuchte das Tier weg, nahm mein Essen und stellte es direkt neben mich. Meine Mülltüte hängte ich auf der anderen Seite des Zimmers auf. Das hielt den kleinen Scheißer nicht davon ab, meinen Müll zu durchwühlen. Zumindest hielt er sich von mir und meinem Essen fern. Meine Stirnlampe hatte an diesem Abend ihren zweiten Hauptauftritt. Mit dunklen Ringen um die Augen ging ich am nächsten Morgen wieder hinaus in den Sturm. Ich war an diesem Tag nicht sehr glücklich und schaffte es um 12 Uhr zum Refugi de Juclar, einer Hütte, die von einer süßen vierköpfigen Familie bewirtschaftet wird. Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich damit, mich am Ofen aufzuwärmen, Tee zu trinken, eine reichhaltige Bolognese und Suppe zu essen. Ich überlegte, ob ich für die Nacht bleiben sollte, da der Sturm noch nicht vorbei war. Mein Vater hatte mir aber gesagt, dass der Sturm um 14 Uhr verschwinden würde. Und natürlich tat er das auch. Keine fünf Minuten unterwegs, stürzte ich auf einige Felsen, brach mir einen Fingernagel in zwei Hälften und fügte zu den vielen Narben an meinen Beinen, die ich von der Reise mitgenommen hatte, einige neue hinzu. Ich wanderte nun viel vorsichtiger als in der ersten Hälfte meiner Reise. Aber ich kämpfte einen aussichtslosen Kampf gegen das nicht vorhandene Profil meiner Trailrunner. Ich legte einige Pflaster an und machte mich auf den Weg nach l'Hospitalet près l'Andorre. Dort gibt es einen kleinen Laden für Nachschub im Sommer. Ich war allerdings zu spät in der Saison auf der Durchreise. Der Laden war geschlossen. Das riesige Kraftwerk dort macht es nicht gerade zu einem attraktiven Ort, an dem man Zeit verbringen will. Ich kletterte aus l'Hospitalet heraus und sah bereits einen Lagerplatz auf der Ostseite des Étang des Bésines. Leider war er bereits von drei Wanderern besetzt. Das war noch nie zuvor passiert. Ich wollte die Gruppe aber nicht stören und campte ein paar hundert Meter weiter oben am Weg. Ich kam nun dem Ende meiner Reise immer näher, und eine Sache, die ich am meisten genoss, war, nicht zu wissen, wie weit ich es jeden Tag schaffen würde, oder wo mein nächster Lagerplatz sein würde. Das trug einfach zu meinem Abenteuer bei. In der Nacht hatte es wieder geregnet, aber der Morgen war klar. Ich bestieg an diesem Tag meinen letzten großen Berg, den Puig Carlit (ca. 3000m), und plante meinen letzten großen Resupply in Bolquere. Obwohl es Sonntag war, teilte mir Google mit, dass der Supermarkt geöffnet sei. Ich hoffte, dass das richtig war. Der Aufstieg zum Carlit ist eigentlich recht gemäßigt, vorbei an vielen natürlichen alpinen Seen. Ich hatte ein gutes Gespräch auf Portugiesisch mit einem erfahrenen Trailrunner, der gerade vom Carlit herunterkam. Als ich näher an den Pass herankam, bemerkte ich, dass die Zahl der Menschen ziemlich schnell zunahm. Der letzte 300m Anstieg war gefühlt vertikal. Definitiv der steilste Anstieg auf Geröll des gesamten HRP. Glücklicherweise hatte es ja in der Nacht zuvor geregnet, so dass der feine Schutt etwas verklumpter und leichter zu erklimmen war, ohne bei jedem Schritt nach unten zu rutschen. Oben, schon kurz vor dem Gipfel, wurde ich von einem Lärmgetümmel aus Schritten, Gelächter und Geschrei getroffen. Oh Gott, wo bin ich da hinaufgeklettert? Der Gipfel von Carlit war ein touristischer Hotspot. Ich war neugierig genug, um zu sehen, was es mit dem Getümmel auf sich hatte und kletterte ein paar Meter weiter nach oben. Mindestens 30 Leute standen Schlange, um ein Gipfelfoto zu machen. Ich merkte, dass all diese Leute ein bisschen zu viel für mich waren. Ich hatte vergessen, wie man mit so vielen Leuten zusammen sein kann. Ich machte mich schnell auf den Weg, die Ostseite des Carlit hinunterzugehen und verstand, warum es eine so beliebte Tageswanderung war. Unter mir eröffnete sich eine unglaubliche Aussicht: türkisfarbene Seen, beleuchtet von Sonnenlichtflecken, die die Wolken durchbohrten. Der Abstieg hinunter nach Bolquere war allerdings brutal. Mein Knie fing ziemlich stark an zu schmerzen. Ich nahm die zweite von den drei Ibuprofens der Reise. Ich hasste es, mir diese kleine Pille in den Mund zu stecken. Obwohl ich bei Wanderungen immer Vitamin-I dabei habe, hatte ich das letzte Mal vor 13 Jahren eine dieser Pillen genommen. Es fühlte sich wie Schummeln an, aber es machte das letzte Stück des Abstiegs definitiv angenehmer. Auf dem Weg nach Bolquere fragte ich zwei Wanderer, ob der Supermarkt geöffnet sei oder nicht. Er war geöffnet! Puh... Kapitel 6: Bolquere - Arles-sur-Tech - Tag 20-22 Der Casino-Supermarkt in Bolquere war der größte, den ich auf der ganzen Strecke passiert hatte, und ich deckte mich mit allem ein, was mein Hunger begehrte. Für die letzten Kilometer des Tages machte ich mir eine weitere große Baguette-Kombination mit einem ganzen Camembert, 300g Lachs und Gurke. Dieses Mal versuchte ich, mich ein wenig zu beherrschen. Ich schlug mein Lager an der ersten flachen Stelle auf, die ich beim Aufstieg durch einen Wald finden konnte. In der Vorfreude auf Tag 21 brach ich das Lager schnell ab. Der Tag sollte hauptsächlich aus Kammwanderungen und dem Erklimmen von Gipfeln bestehen. Ich kam am Col de Núria an, wo die Gratwanderung in Richtung Osten beginnen sollte. Leider zogen sofort Wolken auf und blockierten jede mögliche Aussicht. Nebel und Regen waren meine Konstante für den Rest des Tages. Ich hatte mir vorgenommen, meinen ersten und letzten 50km Tag der Reise zu bewältigen. Da ich den Moment wieder verpasst hatte, meine Regenjacke rechtzeitig anzuziehen, und zu faul war, meine Isolierschicht zu benutzen, wurde mir schnell kalt. Meine Hände hatten vor einer Weile jegliche Beweglichkeit verloren. Einige Minuten lang prasselte sogar Hagel auf mich nieder. Um 16.00 Uhr, um die 40km-Marke, beschloss ich, mich im Refuge de Mariailles aufzuwärmen. Die nette Dame, die das Refuge bewirtschaftet, bereitete mir ein reichhaltiges Mittagessen zu, das aus Reis, Gemüse und Fleischklößchen bestand. Ich fing an, mich mit zwei Frauen, Brita und Lola, zu unterhalten, die sich beim Wandern auf dem GR10 kennen gelernt hatten und die zusammen die Reise beenden wollten. Zu uns gesellte sich Jean-Marie, ein Franzose, der den HRP vor einigen Tagen vom Mittelmeer aus begonnen hatte. Etwas zu spät in der Saison, um ehrlich zu sein. Die Pyrenäen wurden einige Tage später bereits von einigen Schneestürmen bis runter auf 2000m Höhe heimgesucht. Ich genoss die Gesellschaft, und nach drei Stunden konnte ich meine Hände wieder spüren. Die Gemütlichkeit und die guten Gespräche lockten mich zu einem Verbleib, und ich beschloss, die Nacht dort zu verbringen. Auf diese Weise konnte ich jeden Aspekt des Wanderlebens in den Pyrenäen mindestens einmal erleben. Leider ist kein Bett so gut wie dein eigenes Zelt. Ich wachte um 0.30 Uhr auf, wälzte mich bis 5 Uhr morgens hin und her und schlief schließlich doch noch zwei Stunden lang ein, bevor ich um 7 Uhr aufstand. Ich hatte massive Kopfschmerzen. Aber der Trail wartete auf mich! An diesem Tag erwartete mich der östlichste Gipfel der Pyrenäen, der Pic du Canigou. Um meine Reise mit Stil abzurunden und auch als kleines Augenzwinkern zu meinen frühen Bemühungen am 7. Tag, verpasste ich die letzte Abbiegung vor dem Gipfel und begann, einen viel zu steilen Grat zu erklimmen. Ich behielt aber die Ruhe, nachdem mich der HRP bereits zu so viel verrückten Wirrungen gezwungen hatte. Dieser Navigationsfehler war jedoch definitiv schlimmer als die Passverfehlung von Tag 7. Nachdem ich meinen Fehler bemerkt hatte, machte ich einige Kilian-Jornet-Klettereien, über die ich lieber nicht nachdenken möchte, und suchte nach einem Weg, um wieder auf den Pfad zu kommen. Ich hatte den Gipfel um 20 m verpasst, aber ich hatte keine Lust, den Weg wieder hochzugehen und den Canigou von der anderen Seite zu erklimmen. Schließlich bekam ich den Ausblick, auf den ich so lange gewartet hatte. Durch die Wolken bekam ich meinen ersten Blick auf das Mittelmeer. Ich war kurz davor, etwas zu erreichen, dass ich vor zwei Wochen nicht wirklich für möglich gehalten hatte. Beim Abstieg vom Canigou tauchte ich in ein Meer aus Wolken ein. Arles-sur-Tech war immer noch 2300 negative Höhenmeter entfernt. Die Wolken weinten noch nicht, als ich in Arles-sur-Tech ankam... Letztes Kapitel: Arles-sur-Tech - Banyuls-sur-Mer - Tag 22-24 Arles-sur-Tech hat eine Konditorei, die für einen Keks/Kuchen namens Rousquille berühmt ist. Leider war sie geschlossen, als ich dort ankam. So kaufte ich einfach im lokalen Spar ein. Als ich aus dem Supermarkt kam, fing es an zu gießen. Es war warm, also zog ich nur meine Regenjacke an. Da es immer noch gegen 17 Uhr war, ging ich weiter. Meine einzige andere Möglichkeit wäre gewesen, auf dem örtliche Campingplatz zu übernachten. Leider klettert man aus Arles-sur-Tech heraus durch einen Wald, ohne einen geeigneten Platz zu finden, sein Zelt aufzuschlagen. Der Regen hatte den Weg in einen Bach verwandelt. Meine Füße waren sofort nass. Wenige Minuten später war ich völlig durchnässt. Ich hatte Glück, dass ich vor dem Wind geschützt war und dass mich die Anstrengung, bergauf zu gehen, warm hielt. Es war allerdings kurz vor Sonnenuntergang, und es war kein Zeltplatz in Sicht. Ein paar schreckliche Stellen später fand ich einen flachen grünen Fleck. Ich warf meinen Rucksack ab und holte mein Zelt heraus. In dem Moment, als ich versuchte, meine Heringe in den Boden zu schieben, wusste ich, dass es wirklich nur ein grüner Fleck war. Scheiße! Ich sammelte die wenigen Steine ein, die ich finden konnte, und versuchte, mein Zelt aufzustellen und mit den Steinen zu sichern. Jeglicher Wind hätte mein Zelt zum Einsturz gebracht. Ich zog meine durchnässten Klamotten aus und sprang in meinen Quilt. Ein paar Minuten später hörte der Regen auf. Mein Platz war so gut geschützt, dass mich der Wind in der Nacht nicht störte. Ich beschloss, auf die Morgensonne zu warten und stellte meinen Wecker auf 8 Uhr. Auf diese Weise vermied ich es, zu lange in nasser Kleidung zu wandern. Um ehrlich zu sein, haben mich die letzten zweieinhalb Tage der Tour zu Tode gelangweilt. Einfach ein völliger Antiklimax. Ich war von den hohen Pyrenäen verwöhnt worden. Die subtropischen Wälder des Mittelmeers konnten da nicht mithalten. Ich rief meinen Vater zu seinem Geburtstag an und trocknete mein Zelt. Le Perthus war der letzte mögliche Nachschub auf der Route. Ich kaufte eine Limonade und machte einen neuen Freund. Ein streunender Hund hatte mich bemerkt oder besser gesagt, die Wurst in meiner Bottom-Pocket gerochen und begann, mir aus der Stadt zu folgen. Ich musste einer Straße ziemlich lang folgen. Dabei gab es ein paar knappe Situationen für meinen kleinen Kumpel. Ein paar Autofahrer zeigten mit ihrem Finger auf ihre Schläfe. Sie dachten wahrscheinlich, der Hund gehörte mir. Als ich die Wurst rausholte und ihm keinen Bissen gab, verlor er jedoch jegliches Interesse. Er war mir 4km lang gefolgt. Meine letzte Nacht auf dem HRP war eine dieser seltenen Nächte ohne morgendliches Kondenswasser auf dem Zelt. Ich beschloss, etwas früher als gewöhnlich aufzustehen, um meinen letzten Sonnenaufgang auf dem Trail zu erleben. Die Wolken versuchten, den roten Lichtball zu verdecken. Die Sonne fand trotzdem noch einen Weg. Ich war fast fertig. Beim letzten Abstieg machte mein Knie nochmal richtig Alarm. Ich humpelte nach Banyuls ein. Es spielte keine Rolle mehr. Ich hatte es geschafft. Kühles Salzwasser umgab meine Füße. Mir wurde klar, was ich gerade getan hatte. 22 Tage und 22 Stunden durchquerte ich Gipfel und Täler vom Atlantik bis zum Mittelmeer. Mein Verstand war nicht in der Lage, mehr als das Offensichtliche zu verarbeiten. Ich war angekommen, und das war genug für den Moment.
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  50. Ich bin ein "guter" Kaffeetrinker...d.h. im Durchschnitt 18 Becher in der Woche bzw. etwa 40.000 Kaffees in den letzten 20 Jahren ( WTF!! ) - noch nie habe ich einen Kafee während ich laufe getrunken. Und das letzte was ich machen würde wäre einen Kaffee während des Laufens in der Natur zu trinken (hierfür hätte schon mal niemand das Gefäß - es müsste auslaufsitzer und isoliert sein, damit der Kaffee nicht abkühlt und ungenießbar wird..solche Becher wiegen meist um 400..500g). Das ist wie Steak essen - während man auf der Kloschüssel sitzt. Interessanter könnte es allerdings in der Stadt sein: Schüler/Studenten...wobei die meisten leider auf die Einweg-Müllbecher setzen, wobei euer Produkt nichts bringt. Ich sehe es so wie Erik (ca. 30 Sekunden schauen und zuhören)
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