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Da ich vor ca. zwei Jahren viele Fragen zu den verschiedenen Materialien stellen konnte, möchte ich nun endlich mein Tarp vorstellen. Ich habe mich dabei an das Schnittmuster von @micha90 gehalten. Erst wollte ich mein Tarp aus Dyneema herstellen. Doch dann erinnerte ich mich an den alten Spruch; «das erste Pferd landet in der Wurst». Darum hielt ich mich fürs Erste an das günstigere Ripstop-Nylon 36g/qm. Auch habe ich mich an den vielen Materiallisten hier im Forum orientiert, musste dann aber schnell erkennen, dass einige wichtige Zutaten überall fehlten. Das Normale: - Stoff Ripstop Nylon, silikonbesch., 20den, 36g/qm (von extrem-textil) - Garn Rasant 75 (von extrem-textil) - Dyneema Polyester Kordel, 32 fach, 1.25mm in leuchtgelb (von extrem-textil) Meine Zugaben: - Geduld - Alkohol - Schimpfwörter So habe ich mich eines Abends hochmotiviert an die Nähmaschine gesetzt und… Leute, es war ein richtiger Scheiss! Ich kann nähen, ich nähe viel und gerne, bin mir aber gewohnt, dass der Stoff etwas aushält, dass ich heften kann und auch muss, dass ich den Nähfuss kaum senken kann, weil die Stofflagen so dick sind… kurz; ich war mit diesem rutschigen sch* Stöffchen total überfordert. Geduld, viel Geduld. Die Klebebänder, welche ein bisschen hätten fixieren sollten, haben nicht auf der Oberfläche geklebt. Es verrutschte immer alles. Grrrrrrrrr!!! Mein Alkoholvorrat war bald erschöpft und mein Fundus an Fluchwörtern reichten bei weitem nicht aus. Die Abspannpunkte annähen war schon eher mein Ding! Ich war überzeugt, dass dieses leichte «Etwas» nicht mal einen Floh-Pups aushalten würde... Darum war ich auch sehr erstaunt, als das Tarp dann wirklich vor mir stand: Der erste Trip Der Tag auf einem Abschnitt des Nidwalder Höhenweges in der Schweiz war wunderschön, die Sonne brannte vom Himmel, das Tarp stand, das Abendessen war gegessen…und dann, kam die Rache der Götter: War ja klar, wer beim Nähen alle Heiligen vom Himmel flucht, der kriegt dann die Quittung dafür. Es blieb nur noch die Flucht ins Tarp. Das Gewitter zog genau über uns hinweg und liess sich dabei sehr viel Zeit. Aber! Mein Tarp hielt und es war dicht. Juhuuuu Mein sandfarbenes Sünneli-Tarp . Mit meinem geliebten Cumulus-Custom-Schlafsack Trotz der Sandfarbe «verschwindet» das Tarp erstaunlich gut. Ich danke der Forumsgemeinde für das Beantworten von meinen vielen Fragen und vielen Dank an Micha90 für das Schnittmuster. Mein Tarp macht mir viel Freude und begleitete mich schon einige Male. Mittlerweile habe ich mich auch soweit erholt, dass ich mir vorstellen könnte wieder sowas zu nähen. Nun weiss ich ja wieviel Nerven das kostet Gruss Eohippus12 Punkte
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Pandemiebedingt ist leider meine Mobilität eingeschränkt. Desweiteren versuche ich immer noch viele km zu fressen. Es regnet eigentlich seit Wochen. Meine Eltern haben mich eingeladen, in die Nähe von Bern. Was liegt also näher als von Zürich nach Bern zu gehen? Aus gutem Grund habe ich bisher stets versucht, Wanderungen in diese Richtung in einem Bogen zu gestalten. Von Zürich nach Baden etwa über die Lägern - wenigstens nicht nur Asphalt. Oder gleich über die Höhen im Jura in die Region Biel. Der Jura ist sicher eine der schönsten West-Ost Verbindungen aus der Sicht einer wandernden Person in der Schweiz. Besonders wenn es in den Voralpen zu viel Schnee hat und die Alpenpässe nur mit Skiern passierbar sind. Diesmal will ich es wissen. Ich bin mir bewusst, Waldwege, Forststrassen oder gar schönere Pfade durch die Natur, werde ich kaum antreffen. Leider kann ich dennoch keine carbonplattierten Nikes anziehen. Im Wald steht mittlerweile das Wasser, weil der Boden schon lange vollgesogen ist. Ohne meine Vibram bewerten Topos würde ich ständig auf der Schnauze landen. Selbst mit ordentlichem Profil profitiere ich von meinen mehreren tausend km in Langlauf-Erfahrung. Wenigstens kann ich guten Gewissens auf meine Sommerausrüstung wechseln. Die Temperaturen sind weit entfernt von der Grenze meines 20 F Quilts. In dieser Kombination verfüge ich leider über wenig Regenerfahrung. Am Freitag Abend um 17:00 Uhr lege ich also los. Zunächst geht es über den Üetliberg. Nicht spektakulär, aufgrund des Wetters sehe ich auf der ganzen Strecke gerade mal drei andere Personen. An sonnigen Wochenenden bevölkern jeweils tausende diesen Berg. Bald bin ich in Stallikon und dann in Bonstetten. Es schüttet die ganze Zeit. Deshalb schütze ich mich mit einem leider zu kleinen Schirm der Edelmarke Knirps. Ein Impulskauf bei einem berühmt berüchtigten Outdoorhändler. Der Schirm sei im Windkanal getestet und deshalb besonders dauerhaft. Wenn ihn die Windlast umdreht, geht nichts kaputt. Ausgeklügelte Streben verhindern ein verbiegen der Konstruktion. Einfach anders halten und der Wind dreht ihn wieder zurück. Das funktioniert sogar gut. Leider ist der Durchmesser zu knapp bemessen und die Haltestange sehr kurz geraten. Die Konstruktion der Stange ist leider nicht wirklich Langdistanz tauglich. Ich schütze mich nur mit diesem Schirm vor dem Regen, nach 21 Uhr verabschiedet sich der Tag und ich bin in Islisberg eingetroffen. Meine Hosen sind klatschnass, das Wasser ist auch vom Rucksack her über diese geflossen. Meine Regenjacke hatte dem nichts entgegenzusetzen, da viel zu kurz. Islisberg ist ungefähr auf dem zweiten Höhenzug seit dem Uetliberg. Eine Gaststätte für die Nacht ist schnell gefunden, wie üblich folge ich einem Waldweg bis zu dessen Ende, plus noch ca 10 Meter in den Wald. Dickichte vermeide ich peinlichst, weil andere Waldbewohner gerade ihre Kinder zur Welt bringen. Auf dem Weg zur Gaststätte passiere ich aber eine Grillstelle mit allerlei Tand, inklusive einer grossen Laterne, in der sogar eine Kerze brennt. Es ist nicht ganz klar, ob hier jemandem gedacht wird oder nicht, aber die Tendenz, den Wald mit Tand vollzustellen nervt mich ungemein. Genauso wie die vielen “Erlebnisswege” mit allerlei Schrott an eigentlichen Eventposten. Aufgrund der Lageeinschätzung verzichte ich auf den Gebrauch meiner Stirnlampe und baue mein Lager in der Dunkelheit auf. Eine trockene Stelle zu finden ist wirklich schwierig. Mein Notch Li übersteht den Aufbau sogar mit trockenem Innenzelt. Ich danke mir selber für die gute Idee, lange Carbon Heringe nicht nur gekauft, sondern auch dabei zu haben. Der Boden hat ungefähr die Konsistenz von Brotteig. Es regnet die ganze Nacht. Vielleicht wäre ein X-Mid in Polyester doch die bessere Wahl? Wegen der Akustik im Regen? Herr Durston hat in einem Podcast gesagt, er wünsche sich eine X-Mid Variante in DCF. Wann die komme und ob überhaupt, wisse er noch nicht, sein Produktionsfirma würde dies entscheiden. Er lobte aber Tarptent, Glück gehabt, mein Aeon Li hat es schon bis zum Zoll geschafft. Am nächsten Morgen hört der Regen endlich auf. Das Wetter gewährt mir den Luxus, meine Dinge regenfrei zusammenpacken zu können. Das Zelt ist mit Tannennadeln gepudert, ich entferne mindestens 5 Schnecken. Dies scheint ein europäisches Problem zu sein und für mich ein Grund, ein Zelt einem Tarp vorzuziehen. Ich muss mein Zelt nass zusammenrollen. Auf früheren Wanderungen hatte ich das Zelt schon mal in der Mittagspause getrocknet, heute finde ich einfach keine Gelegenheit dazu. Es geht nun von Islisberg nach Muri und dann weiter nach Beromünster. Ja, dort steht diese Antenne, die im Krieg andere Nachrichten verbreitet hatte, als die Deutsche Wochenschau. Das hören dieses Senders war in Deutschland verboten, jedoch stellte die Strahlung des Senders nach dem Krieg zunehmend ein Problem dar. Neonröhren begannen aufgrund des Elektrosmogs zu leuchten. Der Sender ist mittlerweile abgeschaltet, die Konstruktion des Sendeturms ist jedoch sehr imposant. Die Sonne brennt, ich werde von einem Mountainbiker angesprochen. Als ich ihm sage, dass ich in einem Zelt übernachte und noch ein paar km vor mir habe, fällt er fast von seinem Gefährt. Die vollständige Erleuchtung hat ihn definitiv noch nicht getroffen, er fragt mich ernsthaft, was ich denn essen würde, mein Rucksack sei ja wohl zu klein? Weiss auch nicht so genau, vielleicht verkleide ich mich als Katze und miaue herzzerreissend? Oder ich versuche es in einem hierzu geeigneten Ladengeschäft, womöglich mit einer Kreditkarte? Die Landschaft ist im Übrigen mit Plakaten gepflastert. Alle Bauernhöfe haben ihre Felder mit 2 x Nein Plakaten für die kommenden Abstimmungen versehen. Initiativkomitees möchten weniger Pestizide im Wasser oder den Einsatz von Pestiziden grundsätzlich verbieten. Das passt dem Bauernstand gar nicht, den Produzenten von Pestiziden wohl eher auch nicht. Wir haben die Firma Syngenta in der Schweiz, die unterhalten sich schon mal mit ehemaligen Angestellten darüber, ob es nun in ihren Pestiziden genug Brechmittel hat oder eben nicht. Brechmittel in Pestiziden sollen Suizide mittels Pestiziden unmöglich machen. Einige Argumente erscheinen mir doch ein wenig weit hergeholt. Etwa jenes, wonach Pflanzen Schutz benötigten d.h. Pflanzenschutzmittel wie Fungizide, Pestizide und Herbizide. Interessantes Argument, von nun an versuchen ich immer einen halben Liter Paraquat auf meine Wanderungen mitzunehmen und mich damit bei den Pflanzen in der Umgebung meiner Nachtlager zu bedanken. Was soll schon schiefgehen? Paraquat ist ein Qualitätsprodukt von Syngenta, unverständlicherweise in der Schweiz und der EU schon lange verboten, was Syngenta glücklicherweise nicht daran hindert, es in andere Regionen zu exportieren. Gemäss Public Eye bringen sich damit 200 - 300’000 Menschen im Jahr bewusst um. Unzählige andere werden kaum über die Gefahren des Gifts aufgeklärt und erleiden schwerwiegende Gesundheitsschäden. Auch in der Schweiz fallen mir übrigens immer wieder Zäune auf, unter denen es einen schmalen Streifen gibt, auf dem einfach gar nichts wächst. Wahrscheinlich hat es hier jemand schlicht und einfach mit dem Pflanzenschutz übertrieben und die Pflanzen zu Tode geliebt, kann ja passieren, wer auf seinen Gaststätten noch nie ein Gräschen plattgetrampelt hat, werfe den ersten Stein. Die Landschaft ist wirklich nicht schön. Hässlich auch nicht, nur sind mir kleine Dörfchen einfach ein Graus. Die Wanderwege zwischen diesen Dörfchen sind grauenhaft. Oftmals hat man einfach die Gehsteige ausgeschildert. Immerhin haben jüngere Menschen einen neuen Trick gefunden, um mit ihren Autos Aufmerksamkeit zu erzeugen. Wenn Spoiler, Hutzen und Schweller nicht mehr weiterhelfen, dann vielleicht die Werbung für Webseiten im Erwachsenenbereich. Da es sonnig ist, trauen sich auch die E-Biker aus ihren Häusern. Leider ist der Boden im Wald matschig und mir fallen ein paar Personen auf, die sich wohl eher unfreiwillig zu Boden gelegt haben. Ich passiere ein Pfadilager, wie offenbar heutzutage üblich, sind die Zelte auf abschüssigem Boden aufgestellt worden. Ich frage mich ernsthaft, wie die Pfadfinder darin übernachten. Die Wälder sind alles andere als schön. Profitgetriebene Monokulturen wechseln sich mit simplem Gestrüpp ab. Hin und wieder auch Laubbäume, aber auch viele Kahlschläge wegen den Borkenkäfern. Der Holzpreis hat kräftig angezogen, offenbar gibt es in Deutschland nicht mehr genug Holz. Ob die Erntemaschinen der Weisheit letzter Schluss sind, wage ich dennoch zu bezweifeln. Wenn der Boden nass ist, ziehen diese Maschinen gewaltige Gräben durch den Wald. Früher, als mit einfacheren Traktoren geholzt wurde, entstanden weniger tiefe Furchen im Boden. Es gibt sogar Versuche in der Schweiz, das Holz wieder mit Pferden aus dem Wald zu ziehen. Nach Triengen habe ich allmählich genug. Gaia GPS zeigt schon 50 km an. Nur stehe ich mitten in einem Dorf und ich muss zunächst wieder einen Wald finden. Also wandere ich durch Winikon weiter. Dummerweise liegt Winikon an einem Hang und ich muss bis nach ganz oben. Im Wald wende ich zunächst meine Lieblingstaktik an: Einer Forstschneisse folgen, bis ich mich ausser Sicht von der Strasse befinde. Dummerweise klappt dies hier nicht so richtig. Kaum habe ich mit dieser Variante eine Gaststätte gefunden, stelle ich fest, dass diese schon von Füchsen oder Dachsen belegt sein muss, denn es gibt Höhleneingänge. Eine Entschuldigung murmelnd ziehe ich von dannen. Schliesslich finde ich einen Winkel, mässig gut getarnt. Kaum steht mein Zelt, geht es auch mit dem Regen wieder los. Das Innenzelt ist tagsüber bemerkenswert trocken geblieben, obwohl ich es einfach mit dem Aussenzelt eingerollt hatte. Es regnet die ganze Nacht hindurch oder jedenfalls jedesmal wenn ich aufwache. Mein Essenssack von Ursack ist schon gestern nass geworden. Das bärensichere Laminat glänzt nicht gerade mit seiner geringen Trocknungszeit. Am nächsten Morgen gewähren mir die Wettergötter wieder die Gunst des regenfreien packens. Kaum bin ich aus dem Wald nähert sich jedoch eine Regenfront. Ich rechne damit, wieder den ganzen Tag im Regen unterwegs zu sein. Glücklicherweise ist dies nicht der Fall. An einem kleinen Wasserlauf reinige ich sogar die Kniebereiche meiner Hosen. Das Material trocknet in ungefähr 10 Minuten, danach sehe ich wieder aus wie aus dem Ei gepellt. Meine Eltern drängen nun auf ein schnelles Erscheinen und so nehme ich für eine Teilstrecke den Zug. In insgesamt 2 ganzen Tagen habe ich über 90 km zurück gelegt, das reicht erstmal. Obwohl meine Regenausrüstung eher auf der preisintensiven Seite steht, bin ich wenig begeistert davon. Ich wünsche mir weiterhin einen langen Trenchcoat aus beschichtetem Polyester-Material mit langen Reissverschlüssen unter den Schultern. Niemand will sowas herstellen, da es wohl ausser ein paar Spinnern niemand kaufen würde. 20 Jahre Marketing für angeblich atmungsaktive Membranen hinterlassen Spuren. Auch zerbreche ich mir den Kopf über eine wasserdichte Kopfbedeckung, die angenehmer zu tragen ist, als eine Kapuze. Zpacks beispielsweise hat wasserdichte Socken und Handschuhe im Angebot, jedoch keine Mütze. Es gab einmal eine asiatisch inspirierte Kopfbedeckung, die stiess wohl auf zu wenig Interesse.11 Punkte
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Vielen Dank euch allen! UUUps , @Christian Wagner Du hast recht, ich habe mir eine kleine künstlerische Freiheit genommen. Die Masse nahm ich ziemlich genau von Micha90 aus dem Faden: Jedoch habe ich das Schnittmuster auf die Stoffbreite von 150cm angepasst und darum keine Firstnaht und keinen Cat-Cut gemacht. (Zum Glück habe ich mir das erspart, ich hätte ja psychologischen Beistand benötigt ) Das Schnittmuster von @micha90 findest du im oben erwähnten Faden. Ich möchte es hier nicht nochmals einstellen, weil ich nicht der Besitzer des Fotos bin. Meine künstlerische Freiheit: Die bestellte Stoffbahn war 150cm breit und 4m lang. Ich mass 2x 184cm ab für die Breite des Tarps (plus Saumzugabe) (Die Kreuze und Dreiecke ect sind nur zur Veranschaulichung wie ich die Stücke zusammengenäht habe) So, Breite ist nun 184cm, Länge 3 Meter (Rest von 30cm für die Verstärkungen) Mit einer Kappnaht zusammennähen. (die gestrichelte Linie) Dann neu messen auf die schlussendliche Länge von 280cm, plus Saumzugabe. Ich habe mir damit etwas Luft gelassen. Falls die Naht nicht schön geworden wäre, hätte ich sie ohne Probleme nochmals wegschneiden können ohne mir die endgültige Länge zu versauen. Natürlich ist nun meine Naht nicht genau mittig Tarp, aber das stört mich nicht. Das geschlossene Fussende entsteht durch den hinteren, oberen, mittigen Abspannpunkt. Die Spannleine wird nach oben um den Stockgriff gewickelt und dann erst zum Hering geführt. Dadurch kriegst du den "hohen" Fussteil. Damit er nicht flattert, hat er mittig einen Abspannpunkt der mit der Stockspitze fixiert wird. (Mit dem Schnittmuster vom oben eingestellten Faden ist es besser ersichtlich) Ich bin selber 163cm/50Kg. Das Tarp ist gross für mich. Ich könnte es in der Länge sicher noch gut 30cm kürzen. Aber jedesmal wenn es regnet bin ich froh um diese cm (ja ich weiss: mimimi) Gruss Eohippus9 Punkte
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11. Tag Blick aus dem Tarp: Der Wald scheint riesig zu sein. Zudem ist er durchzogen mit unzähligen Wegen, wovon nur die Hälfte auf der Karte sind. Es ist ein reinsten Labyrinth. Trotz GPS vertue ich mich regelmäßig. Bei so viel Verlauferei gibt's erst mal Frühstück. Hab sogar noch ne Banane, mhmm: Oki, ich hätte es auch Instagram-freundlich präsentieren können (mit den Bananenscheiben und Nüssen hübsch dekoriert). Nein, stattdessen habe ich alles bereits Berserker-mäßig vermengt. Auch wenn's vielleicht nicht so aussieht: Lecker!! Als ich den Waldrand erreiche und das nächste Dorf erblicke atme ich tief durch und bin erleichtert das Labyrinth endlich hinter mir gelassen zu haben. Irgendein Elbekanal: Ein Gewitter zieht auf. Ich erreiche gerade rechtzeitig noch ein Schutzhütte, wo bereits ein Radfahrer und ein Wanderpärchen abwettern. Das Pärchen fragt mich nach einer Weile, ob ich Fernwanderer sei. Ich bin überrascht, sehe ich schon abgeranzt aus? Ich fühle mich irgendwie geehrt, obwohl ich ja noch gar nicht so richtig fern gewandert bin. Angehender Fernwanderer währe wohl der richtige Titel ... Ich habe noch keine richtige Strategie gefunden, wie man den Leuten die Route/das Projekt richtig erklärt. Habe ich vor der Reise jemand gesagt, dass ich zuerst Richtung Hamburg gehe, dann haben an dieser Stelle die meisten schon abgeschaltet, weil es wahrscheinlich für sie unvorstellbar ist das zu laufen. Unterwegs hatte ich es auch Mal mit "Berlin!" als Antwort auf die Frage nach meinem Weg geantwortet. Da hat man es aber immer gleich rattern sehen. Zum einen wie kommt man von hier aus nach Berlin und hey, kommt er nicht aus der Berliner Richtung? Ich ergänzte dann dass es eine große Runde über die Alpen sei, aber das war ihnen dann alles zu konfus. Zuletzt klappte immer gut die nächst größere Station zu nennen und wenn es sich ergab dann noch den Teil mit den Alpen. Wobei hier manche schon nicht drauf klar gekommen sind, dass ich aus Berlin gelaufen bin. Das erinnert mich an einen Reisebericht über eine Weltumrundung mit dem Rad. Der Typ wurde, als er noch in Deutschland unterwegs war, auch ein paar Mal quasi ausgelacht unter dem Motto "Haha, ja klar Weltumrundung. Da biste aber noch nicht weit gekommen ..." Während das Gewitter noch tobt, gibt es erstmal Mittag. Hab sogar noch ne Dose Bohnen im Rucksack gefunden, die schleppe ich schon seit Wittenberge mit mir rum ... Danach geht's weiter durch Wälder und über Wiesen. Das Glück scheint auf meiner Seite zu sein. Zweimal, als ich ein Waldstück betrat fing es an zu schütten und als ich raus war, war es bereits wieder vorbei. So kann es immer bleiben. Ach ja, hätte ja beinah vergessen mein größtes Abenteuer von heute zu erzählen. Es stand mir eine Bundesstraßenüberquerung (zweispurig mit beidseitigem Standstreifen) bevor. Schon von weitem hatte ich die lückenlosen Kolonnen an Fahrzeugen gesehen und mich gefragt, wie ich da rüber kommen soll. An der Übergangsstelle habe ich locker 10 min auf eine Gelegenheit gewartet, aber es kam nix. Auto an Auto. Ich beschließe die Blechkarawane zu fotografieren. Kaum das Telefon gezückt beginnt ein Hupkonzert. Ich erschrocken das Telefon wieder runter und verpasse bei dieser Aktion meine Chance die Straße zu queren. Mist! Nach etwa weiteren 5 min die Chance. Von links ein Lkw und von rechts ein Lkw. Das schaffe ich setze zu spurt an, bin auf der Straße, sehe das jeweils beim Linken als auch beim rechten Lkw ein Auto zum überholen. Und ich mittendrin. Ich Hupkonzert ertönt, die LKWs weichen auf die Standstreifen aus, was meinen weg verlängert. Ich renne mein Leben, die Fanfare des rechten Lkws dröhnt im Ohr und ein schneidender Luftzug zieht mir durch den Nacken. Puh, ich glaube ich hab's überlebt .... Aber was zur Hölle war das??? Sind die irre!?!?? Und da fragen die Leute einen immer, huhu so alleine Wald, was da so alles passieren kann ... Was machste wenn ein Bär kommt ... Echt, ein Bär wäre ein Witz gegen diese Straßenquerung gewesen. Die größten Gefahren sind immer noch die in der Zivilisation Ich brauche noch einige Kilometer mich von diesem Schrecken zu erholen.7 Punkte
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Neckarsteig 24.-27. April + 8. Mai
ptrsns und 2 andere reagierte auf Julia mit Hund für Thema
Was für ein Start: die Himmelsleiter hoch auf den Königsstuhl! Ich bin begeistert und gleichzeitig völlig unvorbereitet darauf, mir gleich am Anfang die Beine zu zerschießen. Am Fuße der Treppe lerne ich eine andere Wanderin kennen und im lockeren Gespräch über Ultraläufe (!) schaffen wir es natürlich bis nach oben. Es ist Samstag morgen und außer uns sieht man bestimmt ne Handvoll Sportler, die diese Treppen zum Höhentraining nutzen. 10x rauf und runter ist da fast normal. Man staune und bewundere. Mir reicht jedenfalls das eine Mal und ich bin froh, nach der dann doch grandiosen Aussicht erstmal auf der Höhe bleiben und durch den Wald laufen zu können. Kurz versuche ich noch, den Wanderpass für den Neckarsteig zu aktivieren, aber ich hab an meinem iPhone so viel Tracking und Ortsbestimmung abgestellt, dass ich es hierfür nicht wieder eingeschalten bekomme. Mit meiner neuen Wanderfreundin geht es in den Wald und wir erfreuen uns gemeinsam am Frühling und den erstaunlich kleinen Pfaden hier oben. Immerhin ist das Gebiet eigentlich Touristenmagnet, aber wahrscheinlich beschränkt sich das auf Schloss und Aussicht. Hier einer der Waldpfade: Am Hohlekästeplatz mache ich schon die erste Rast in der Sonne. Ich bin zwar noch nicht müde, aber die Hündin braucht Mittagessen und ich verabschiede mich (vorerst) von Ulrike. Denn ehrlich gesagt gehe ich ja auch wandern, um allein zu sein und die Ruhe zu genießen. Lange währt die Ruhe nicht und ein Mountainbiker, der auch mit Hund unterwegs ist, spricht uns an. Er wohnt hier und gratuliert mir zur Wahl des Neckarsteigs. Wir erzählen noch ein wenig, dann saust er den Berg runter nach Hause. Ich freu mich über diese spontanen Begegnungen genauso wie übers Alleinsein. Im Nu bin ich über schöne Waldwege in Neckargemünd angekommen. Hier eröffnet sich der erste Blick: Seitdem ich hier im Forum unterwegs bin, ist mein Ehrgeiz geweckt und schon bevor ich loslief, hatte ich mir überlegt, die erste und zweite Etappe zusammen zu legen. Das sind dann zwar knapp 1000 Höhenmeter auf 22km, aber das sollte zu schaffen sein. Spoiler: war's auch! Der Weg in Neckargemünd führt zwar durch den kleinen Park, aber nicht bis an den Neckar heran. Kurz überlege ich, einen Abstecher zu machen, aber ich bin heiß auf die Kilometer und war schon oft am Neckar. Außerdem haben sowohl Hund als auch ich noch ordentlich Bewegungsdrang. Hier zwei Eindrücke von Neckargemünd: Nach Neckargemünd geht es erstmal wieder den Berg hoch - klar, heißt ja auch Neckarsteig - und ich treffe Ulrike wieder. Wir unterhalten uns ein wenig über Corona, aber dann geht es bald um interessantere Themen, zum Beispiel darum, ob Menschen mit Assistenzbedarf einen richtigen Lohn erhalten sollen. Was an einer Änderung schwierig wäre und ob es ethisch Sinn macht. Kurz vor Dilsberg habe ich dann wieder Bedürfnis nach Alleinsein und ich raste an einem kleinen Bach, über den eine nette Brücke führt: Kurze Zeit später steht auf der Brücke eine Horde junger Männer mit diversen Alkoholgetränken in der Hand. Kurz nach dem Schulabschluss dürften sie sein und sie machen aus der Not ne Tugend "was sollen wir denn sonst machen, schon das hier ist eigentlich nicht erlaubt". Ich biete ihnen an, ein Bild zu machen als Erinnerung, weil sie da so nett auf der Brücke lehnen. Meinen Hund finden sie cool und die freut sich natürlich über die Aufmerksamkeit. Von Dilsberg selber hab ich keine Bilder gemacht, weil ich da schon ein paar Mal war und so gar keine Lust hatte, mich da einzureihen. Wegen des guten Wetters waren nämlich einige unterwegs! Stattdessen geht es ziemlich direkt runter an den Neckar und über die Schleuse nach Neckarsteinach - meinem heutigen Endpunkt. Diese Schleusen muss es irgendwie im 10-er Pack gegeben haben, denn genau so sehen noch etliche weitere aus: Zurück geht es mit der S-Bahn, denn ich hab noch kein Zelt und sowieso noch nicht genug Mut zum Wildzelten. Der Neckarsteig eignet sich hervorragend, um immer wieder schnell zum Ausgangspunkt zurück zu kommen, denn die S-Bahn geht oft und fährt schnell. Tschüß, Neckarsteig, bis morgen! (Fortsetzung folgt).3 Punkte -
UL Weitwanderung meets Hochtour & Klettersteig
jaywalking und 2 andere reagierte auf Jever für Thema
Ihr dürft jetzt gerne weiter über GPS reden, ich bleib bei meiner Meinung: braucht es nicht im Sommer. Hab ich nie vermisst, ausser in Norwegen (bzw. da hatte ich es dabei). Hier habe ich eine exakte Höhe benötigt, um die angegebenen Furten zu finden, und eine Abweichung vertikal von 20m bedeutet da horizontal locker mal 1-2km Variation. Dumme Sache, wenn man dort halt einen nicht markierte Route geht (Lyngen Trek) und der Höhenmesser der Uhr nix taugt, weil das Meer ständig den Luftdruck schwanken lässt. Wichtiges Detail in meiner Packliste, welches noch keinem ins Auge gestochen ist, ist die Uhr (bei mir die Ambit 3). Die ist wichtig und muss zuverlässig neben der Uhrzeit und der Höhe auch die Steig-/Sinkgeschwindigkeit anzeigen. Das ist mit Abstand das wichtigste Schätzeisen bei der Planung und Kontrolle unterwegs, denn hier kann ich sehen, wie gut ich in der Zeit liege und ob ich schnell genug oder zu langsam bin. Ich lege normalerweise dann Zeitpunkte und Orte fest, die ich erreichen muss, damit ich die Etappe sicher hinter mich bringen kann. Bei Besteigungen sind das die Umkehrpunkte (berechnet aus der geschätzten Abstiegszeit plus etwas Zeitpuffer). Wenn ich zu dem Zeitpunkt nicht am Gipfel bin, dreh ich um. Und bei Überschreitungen nutze ich Höhenmesser und Steiggeschwindigkeit zur Abschätzung, wann ich oben ankomme. So etwas ist dann interessant, wenn z.B. nachmittags ein Unwetter angekündigt ist und ich vor einer gewissen Uhrzeit einen Pass erreicht haben muss, um nicht erleuchtet zu werden. Die Uhr muss die drei Infos Zeit, Höhe und Geschwindigkeit gleichzeitig anzeigen, denn alle drei Daten sind relevant.3 Punkte -
Vielen Dank für das Zahlreiche Feedback! Ihr habt mir mit euren Tipps sehr geholfen. Einige Folgefragen haben sich ergeben, die habe ich fett markiert. Ich habe in der Packliste ein paar Links eingefügt und das Gewicht des Quilts korrigiert. @grmblDas mit dem 7% / 7kg als erstes Ziel für eine individuelle UL-Grenze finde ich sehr gut. 5kg Basisgewicht stelle ich mir derzeit noch unerreichbar für mich vor. Quilt-Gewicht war noch angegeben mit Packsack, ohne ist das Gewicht 886g. Größe ist 225*140/110cm. Bilder und mehr Daten gibt es hier. Volumen ist komprimiert im Packsack 13L, daher der 58l Rucksack. Größe 48 Ich habe noch einmal nachgewogen, Gewicht der Altras in der Größe ist tatsächlich 770g (habe die allerdings nicht sauber gemacht vorher, vielleicht wiegen steckt da noch irgendwo ein dicker Lehmklumpen ). Überziehhose - Die Toni Mara Speed ist bei unter 10 Grad zu kalt, daher brauche ich noch was für darüber gegen Kälte.@hhourglass Danke für den geilen Tip mit der Saunahose! Ich wusste nicht, dass es sowas gibt. Schlafhose - ist gleichzeitig meine Lagerhose. Ich bin Abends schon noch so zwei Stunden wach vorm zu Bett gehen, die Beine sind etwas früher müde als ich. Bei schlechtem Wetter aus der nassen Wanderhose raus und in die trockene Apex-Hose rein zu schlüpfen ist ein Traum. Die Hose ist in meiner Packliste Hauptanwärter auf den Titel "meist-geliebter Ausrüstungsgegenstand". Bei 0 Grad hält zudem der 167er Apex Quilt alleine nicht warm genug. Kufa-Jacke - Ähnlich wie die Schlafhose, ist eine Ergänzung zum Quilt, wenn es wirklich kalt ist und dient auch als Pausen- und Lagerjacke. In der Fleecejacke zu schlafen, wenn die nass ist, stelle ich mir nicht ganz so geil vor. Aber vielleicht gibt es hier leichtere Optionen. Hat jemand einen Tip (nicht Daune) für eine Pausen-, Lager- und Schlafjacke? Rucksack - Über ohne Gestell/Rahmen würde ich nachdenken, wenn ich das Gewicht der restlichen Ausrüstung reduziert habe. Mit Wasser und Essen bin ich derzeit ja locker bei 12kg+. Mit dem Osprey bin ich bis jetzt zufrieden, auch bei hoher Zuladung. Wenn ich es schaffe, Gepäck (Volumen) zu sparen, kann man bei dem Exos den Deckel weglassen und das Gewicht um 200g oder mehr reduzieren. Das wäre mein nächstes Ziel in Sachen Rucksack. Groundsheet und Evazotte - @grmblEvazotte ist zurecht geschnittene Platte von Extex. Kleiner schneiden auf Torsogröße, wie @AnDrIx vorgeschlagen hat, wäre eine Option. Evazotte war dabei zu Isolation, Groundsheet wegen Matsch und Bodenschutz für den Bivy. Eines werde ich definitiv weglassen bei der nächsten Tour, vielleicht auch beides. Tarp vs. Tarptent Notch Fly - An ein Tarp hatte ich auch schon gedacht. Es gab Schlafsituationen, da hätte ich ein Tarp bevorzugt. Das Notch Fly wiegt allerdings mit Packsack und Schnüren nur 479g. Ein 3*3m Tarp wird nicht leichter sein (sofern kein DFC). Könnte mir ein 2,8m * 1,5m Tarp reichen? Trekkingstöcke - @Mars@hhourglasswerde ich mal testen bei ner kürzeren Tour. Ich besitze noch ein Paar (nicht-UL) Leckis für Alpenwanderungen. Bei geraden Strecken konnte ich mich bis jetzt nicht damit anfreunden, da hatte ich aber auch noch nicht soviel Gepäck auf dem Buckel. Powerbank - Danke @AnDrIxfür den Link. Das Handy ist mein Hauptnavigationsgerät, dafür brauche ich bei längeren Touren die Powerbank zum wiederaufladen. Wenn mal die Infrastruktur (Restaurants, Cafes, etc.) wieder auf hat, dann würde ich eine Powerbank eventuell durch ein Ladegerät (Anker Nano, 30g) und einen Ersatzakku (41g) ersetzen. Kissen - Packsack/Rucksack als Kissenhülle ungerne. Ich brauch da das aufgeblasene Kissen als Nackenkissen. Bei weichen oder unebenen Unterlagen gehen sonst Nachts meine Nackenwirbel auf Wanderschaft. Kleidung - gut zu wissen, dass es leichtere Shirts gibt Dann nächste Tour alles zum Wechseln nur noch als Duo anstatt als Trio. Nalgene-Flasche - bleibt, wenn es kalt werden könnte, als Wärmflasche. Ich friere leicht. Die Wärmflasche bestehend aus Nalgene und Handschuh hat in mehr als einer Nacht den Temperaturbereich des Schlafsetups von Limit in die Komfortzone verschoben. Bei wärmeren Wetter -> PET Sonstiges - Packsäcke reduzieren, Erste Hilfe zu schwer, Multitool, Handtuch, Stirnlampe, Feuerzeug - check, wird gemacht Danke noch einmal an euch alle!!! Update der Packliste werde ich in Zukunft posten.3 Punkte
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@wilbo Danke für den Hinweis. Ich hoffe nun ist es besser. Gruss Eohippus3 Punkte
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grad eben im wald. leichter nieselregen, gut wind und so ca 8° da war mal ein schmaler waldweg, und null aussicht. grad mal bissl himmel direkt überm weg. ungefähr dort wo in der bild mitte die kleine birke hellgrün leuchtet passiert folgendes. kira nimmt die nase in den wind, geht einen meter vom weg und verharrt vor einer der furchen, die der harvester in den hang gefräst hat. mein erster gedanke ist pfütze und darauf wasserläufer. aber die körperspannung passt nicht. das ist keine spiel-, sondern eine arbeitshaltung. also geh ich nachschauen. wir haben uns dann so leise wie wir gekommen sind wieder vom acker gemacht...3 Punkte
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Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
waldradler und 2 andere reagierte auf icefreak für Thema
Haha, es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl Wanderung, im Krieg und nach der Jagd, habe ich mal gelesen. Was ich hier und anderswo für das Wiegen gelernt habe: The Big Three / Four / (Five): Rucksack, Schlafsack/Isomatte, Zelt/Tarp/Übernachtungssystem. Da hat man schon mal die großen Brocken, die den Löwenanteil der Gewichtsersparnis ausmachen. Four: Quilt / Isomatte getrennt. Beim Rest wird es ja schnell individuell. Gerade bei Five - also mit Kocher, da scheiden sich ja schon die Geister. Bescheißpotential: in Bezug auf die Kälteresistenz beim Schlafsack. Da schlage ich bei den Gewichtsangaben immer was drauf, weil da für meine Überzeugung sich alles schöngerechnet wird und plötzlich taugt der Sommerquilt für -10°C. Dafür wird dann (s. nächster Punkt) plötzlich die 450g Daunenjacke hervorgezaubert. Base Weight BW - ganz klar, da sieht man wie die Grundlagen beherrscht werden. Ist aber letztlich wie Statistik nur EIN Wert bzw. Parameter, der die Performance Deiner Ausrüstung charakterisiert. Bescheißpotential: mittel, weil man ja den dicken Pullover usw. nicht als Verbrauchsgut deklarieren kann. Wird trotzdem versucht, aber fällt schnell auf. Oder: einfach willkürlich alles mögliche weglassen - kein Waschzeug, kein Kocherset, kein Regenschutz, keine Wechselsachen, plötzlich leben alle Geldlos und haben keine Geldbörse mit - wirkt auch schnell unrealistisch. Gesamtgewicht des Rucksacks: DER Parameter, der für MICH entscheidend ist. So laufe ich ja mindestens die ersten Stunden. Meine Grenze: 10 kg, ab da entwickelt es sich vom genussvollen "Wanderspazieren" Richtung "Schleppen". Ausnahme: kurz vor dem anvisierten Camp mit extra Wasser und ggf. Plastebier und Snacks vom Dorfladen, dann auch gerne 12 ... 13 kg. Bescheißpotential: Groß, wenn man alles in Hosentaschen und Gürteltasche stopft, die schwere DSLR "wegrechnet", das 200 g Handy "vergißt" (hat man ja eh mit, *hüst). SOW - Skin Out Weight: einfach ALLES auf die Waage schmeißen! Das ist natürlich heftig, da bleibt nichts verborgen. Habe ich einmal gemacht, war sehr lehrreich. Link zur Liste dazu - findet sich in einem meiner Tourenposts. Bescheißpotential: sehr gering, auch vor sich selber. TW - Total Weight / Gesamtgewicht - naja, für mich eher von akademischen Interesse, mangels Personenwaage nicht feststellbar. Mein tolerables Körpergewicht ermittle ich funktional zum Beispiel durch Klimmzüge: solange es noch 3 bis 4 sind, alles im grünen Bereich. Bescheißpotential: kaum vorhanden, wenn man wirklich marschfertig mit Schuhen und Stöcken in der Hand auf der Waage steht. Für Vergleiche faktisch zwecklos, nur individuelle Aussagekraft. Soviel aus meiner Philosophie-Küche3 Punkte -
Neue Ultraleicht-Ausrüstung
Trekkerling und ein anderer reagierte auf Cyco2 für Thema
Ratet mal wer gestern endlich seine OMM Halo Jacke bekommen hat, die er übrigens echt gut findet. Einziger Wermutstropfen: sie hat leider keine Taschen - wäre halt fürn Alltag praktischer... Und ratet mal wer heute seine neue Jacke mit Taschen vorgestellt hat: https://theomm.de/product/halo-jacket-2/2 Punkte -
Suche Polartec® Alpha® Pullover ...
Morgood und ein anderer reagierte auf rumo für Thema
Aussage von Extex/ 20.5.21: "Wir bekommen aber in ca. 1 Monat die Alpha Direct Variante in weiß mit ca. 80gr/qm wieder ins Sortiment." Ich hätte mir ja ehrlichgesagt andere Farben gewünscht, aber was solls...2 Punkte -
Beratungshilfe für Packliste Frühjahr/Herbst Mittelgebirge
danobaja und ein anderer reagierte auf hhourglass für Thema
die atmet durchaus, ist also nicht total dicht. ab welchem temperaturbereich es einem darin zu schwitzig wird, ist ja wie immer individuell. ich laufe i.d.r. in laufshorts, ziehe sie dann drüber wenn es windig und 10 grad und kälter ist. nieselregen ist kein thema, aber es ist definitiv keine regenhose. trocknet aber wie schon gesagt ziemlich fix. keine hosentaschen, keine knöpfe und keine reißverschlüsse. bund lässt sich bis unter den rippenbogen hochziehen, schützt also auch schön die ganze nierenpartie.2 Punkte -
Mein Tarp - oder - die Rache der Götter
Jarod71 und ein anderer reagierte auf Eohippus für Thema
Das wichtigste doch glatt vergessen Gewogen auf der Küchenwaage, mit allen Schnüren: 224gramm Gruss Eohippus2 Punkte -
Neue Ultraleicht-Ausrüstung
Spacejaeger und ein anderer reagierte auf Mod-Team für Thema
Mod-Team hat diesen Beitrag moderiert: In diesem Thread geht es um News - um neue Produkte und weniger um Diskussion. Damit diese von Usern geschriebenen News-Meldungen nicht in Antwortkommentaren untergehen, bitten wir künftig um Folgendes: Kommentiert neue Produkte bitte nur, wenn es euch unbedingt erforderlich erscheint. Kennzeichnet solche Kommentare unbedingt als OT (also blass dargestellt). Belasst es bitte bei einer Höchstzahl von zwei Antworten pro Produkt-News-Meldung. Das heißt: Wenn bereits zwei Antworten auf eine Erstmeldung (Produkt-News) existieren, du aber der Meinung bist, eine dritte hinzufügen zu müssen, mach bitte einen neuen Thread über den betreffenden Gegenstand auf. Setze dann hier ggf. nur noch einen kurzen Link zu dem neuen Thread. Ansonsten müsst Ihr künftig damit rechnen, dass wir Diskussionen hier in diesem Thread ohne weitere Erklärung unsichtbar schalten, sobald sie drei Antwortkommentare umfassen..2 Punkte -
Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread
schwyzi und ein anderer reagierte auf wilbo für Thema
Moin! Lanshan-1 (mit Aussen und Innenzelt) oder Lanshan-1 pro (ein tarptent) https://de.aliexpress.com/item/32811637993.html https://de.aliexpress.com/item/4000305716084.html Hier gibt es ein Sack voll Informationen dazu: https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/7965-lanshan-1/?do=findComment&comment=136701 VG. -wilbo-2 Punkte -
Mein Tarp - oder - die Rache der Götter
micha90 und ein anderer reagierte auf wilbo für Thema
Weise Worte.2 Punkte -
UL Weitwanderung meets Hochtour & Klettersteig
Kay und ein anderer reagierte auf Jever für Thema
Noch ein paar Anmerkungen: Kleidung und Ausrüstung bunt und farbenfroh wählen, am besten Farben, die von Nebel/Nässe/nassem Untergrund nicht verschluckt werden (orange, gelb, neonfarbig). Ist mit Pech ausschlaggebend, ob man gefunden wird oder nicht. Farbige Ausrüstung findet man selber auch einfacher wieder, wenn man sie für nen Abstecher irgendwo hinterlegt. Für mieses Wetter planen. Die Klamotten müssen bei einem Wettersturz auch mal bis -10°C pus Wind plus Schneefall geeignet sein. Gletscher solo ist Selbstmord, ausser er ist komplett blank. Auch Firnhänge können Spalten aufweisen (Randkluft). Bei einer angekündigten Kaltfront ausreichend Zeitpuffer davor einrechnen und dann nichts wie ins Tal runter. Die Dinger sibd wie Schwangere. Den genauen Zeitpunkt, wann es los geht, kann man nur schätzen, aber es geht auf jeden Fall rund. Bei Gewitter weg von den Kanten und Schutz in einer Hütte suchen (wenn vorhanden). Gewitter im Gebirge sind nicht vergleichbar mit dem Kleinkram, den man im Flachland kennt. Ich würde zudem eine gute, helle Stirnlampe einpacken, mit der man nachts am Berg arbeiten kann. Ist wahrscheinlich der Gegenstand, der mir am meisten geholfen und am ehesten dazu beogetragen hat, das ich bislang nur 1x von der Rega abgeholt werden musste.2 Punkte -
Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
Outdoor Maniak und ein anderer reagierte auf martinfarrent für Thema
OT: Du bist zu aufrichtig. Gewogen wird doch nur vor dem Abmarsch. Da kicke ich halt die ersten paar Meter alles Schwere vor mir her. In den Rucksack kommt es erst, wenn ich meinen Vorgarten verlassen habe.2 Punkte -
Impressionen von Touren
mawi und ein anderer reagierte auf zweirad für Thema
Schon wieder 2 Wochen her seit meiner letzten Übernachtung draussen Lange habe ich überlegt wo ich diese zwei Tage hin will. Ideen hätte ich genug, aber Schnee liegt eben auch noch mehr als genug So entschied ich mich, wie so oft wenn mir nichts gescheiteres einfällt für meinen Heimatkanton Für den Aufstieg wählte ich nicht die direkte Route, da ich noch den einen oder anderen Geocache suchen wollte. Diverse Webcams versprachen mit aber Schneefreiheit bis ca. 1600 müM und so war ich wenigstens diesbezüglich sorgenfrei. Ohh, dunkle Wolken ziehen auf. Auf die Nacht hin ist Regen angesagt. Mein Weg führt mich weiter zum rechten Bildrand vorbei an blühenden Alpwiesen. Da ich nicht wusste obs auf dem weiteren Weg Brunnen hat, beschloss ich frühzeitig meine Vorräte aufzufüllen. Mit rund 4 Liter Wasser zog ich weiter, nicht wissend das bei meinem Nachtplatz ein Brunnen vorhanden sein würde. Naja, nennen wirs Training, der Rucksack wäre mit 5 kg sonst arg leicht gewesen Kurz unter dem Gipfel fand ich dann ein überaus luxuriöses Plätzchen mit Wasser und Sitzgelegenheit. Hab ich schon erzählt das ich die letzte Stunde 4 Liter Wasser vergebens hochgetragen habe? Ist das schon übertrieben gestellt? Ich genoss einen schönen Abend, welcher lediglich von einem plötzlichen Regenschauen unterbrochen wurde. Dank überdachtem "Materialraum" hatte ich auch einen trockenen, windgeschützen Platz für mein Nachtlager. In der Nacht zog nämlich ein recht zügiger Wind mit damit einhergehenden, heftigen Regengüssen über mich hinweg. Am Morgen lag für einen Moment gar etwas Schnee. Ich rechnete mit rund 5° C. Effektiv waren es wohl um die 0°C herum und somit etwas grenzwertig für meine Flexmat und Quilt. Gefroren habe ich nicht, aber viel Spielraum war auch nicht mehr. Am Morgen genoss ich noch die kalte, feucht neblige Morgenstimmung bei einem Kaffee bevors wieder ins Tal ging. Im Abstieg zeigte sich dann immer mehr die Sonne und so wurde auch der Sonntag zu einem herrlichen Tag. War eine schöne und gemütliche Tour2 Punkte -
5-Tages-Bergtour Schweiz
Kay reagierte auf Outdoor Maniak für Thema
FRUTIGEN - ADELBODEN - HAHNENMOOSPASS- LENK - SIMMEN QUELLE - LENK Liebe Leute von heute! Nun bin ich zurück und teile mit euch mein 5 tägiges Reisetagebuch. Es tut mir gut, die flüchtigen Momente noch einmal Revue passieren zu lassen und nicht gleich ( am liebsten überhaupt gar nicht), im Morast des grauen Alltags zu versinken. Jeden Tag, werde ich euch von einem der fünf Tage schreiben, ein paar hübsche Fotos anhängen und einen Videolink teilen. Vieeeelll Spaaaass beim Lesen Erster Tag Nur vier Stunden zu Hause geschlafen… noch kurz einen Text in der Sparte „Reisevorbereitungen „ erstellen, den Rucksack fertig packen und dann geht es endlich wieder mal raus! Doch irgendwie komm ich nicht in die Gänge…. Erst um 11 geh ich endgültig! 11.30 ist der Zug da und eine Stunde später bin ich in Frutigen. Das Wetter ist seeehr unbeständig! Dicke Wolken ziehen durch das vermeintliche blau des Himmels. Schwer abzuschätzen, ob es bald regnet oder trocken bleibt… Da es sowieso kühl ist, ziehe ich mal die Regenklamotten über. 5 Minuten spät scheint natürlich die Sonne und ich muss alles wieder ausziehen, weil ich so sauheiss hab Gehrihorn 2130m (das Horn liegt irgendwo in den Wolken verborgen) Von Frutigen bis Adelboden sind es ca. 4 1/4h D.h. 7 für mich mit Pausen. Es ist schon kurz nach 13, dennoch bin ich optimistisch gestimmt, mein tagesziel zu erreichen (bis kurz vor Adelboden möchte ich noch kommen). Hier geht die Route der „Engstlige“ entlang, welche weiter oben neben Adelboden auf der Engstligen Alp, auf über 2000 m.ü.m entspringt. Pünktlich zum z´Vieri (Vesper?), taucht ein traumhaft gelegenes Berg Café auf. Es liegt hoch oben über dem Bergbach, direkt nach einer 100 m langen Hängebrücke! Besser könnte es nicht liegen! Nicht einzukehren wäre geradezu eine Schande gewesen. Als ich so gemütlich auf der Terrasse sitze, fällt mir wieder einmal auf, welche Rolle das Schicksal auf kleinen oder grossen Reisen spielt. Während ich so philosophiere, scheint für heute die Sonne zum letzten Mal und gibt mir Kraft mit, auf dem Weg zum Nachtlager (welches ich noch nicht kenne). Es ist schon 16.30… weit werde ich wohl nicht mehr kommen. Ich nehme mir vor noch eine Stunde zu laufen und dann einen geeigneten Platz zum schlafen zu finden. Doch es kommt leicht anders… Kurz nach der Pause endet der Weg unten am Ufer des Bergbaches… der Weg durchs Unterholz nimmt mächtig Zeit in Anspruch und ich verliere so 3/4h bis ich wieder oben an der Strasse bin. Anstrengender Umweg! Die Strasse ging 250m durch einen Tunnel (welchen ich nicht durch wollte), in welchem es sogar ein Trottoir hatte (was ich nicht gesehen habe)!!! Oh man… 10 Minuten im der regengeschützten Bushaltestelle hinsetzten…. 17.30 und keinen 1 km weiter… Bis 19 Uhr geh ich der Strasse entlang und mach so die „ verlorene „ Zeit wieder gut. Kurz vor Adelboden such ich einen geeigneten Ort, um das Tarp Marke „Eigenbau“ aufzuschlagen. Aber überall sind nur Hügel oder matschige Flächen Innerlich bitte ich darum, ein gutes Plätzchen zu finden, denn es ist schon spät. Kurz darauf taucht eine blitze blanke saubere trockene offene Hütte auf Pünktlich um draussen zu kochen, ging der Regen wohl auch mal rein , sprich es hat aufgehört zu regnen. Erleichtert esse ich am Feuer, wobei auch die Regenklamotten brav trocknen OM, Mai 2021/ Video folgt1 Punkt -
Anfängerfrage zum Reißverschluss einnähen
berghutze reagierte auf waldradler für Thema
1) Reißverschluss auf richtige Länge abschneiden, auseinanderziehen. 2) Die beiden Hälften des Reißverschlusses an je eine Querkante des Stoffes "rechts auf rechts" legen. 3) Von der (linken) Stoffseite aus knapp absteppen (also relativ nah an den Zähnen). 4) Stoff wenden (von den Zähnen wegklappen) und noch einmal von der anderen (also rechten) Stoffseite aus absteppen, diesmal etwas weiter weg von den Zähnen. 5) Schieber einfädeln, Reißverschluss schließen. 6) Die übrigen Nähte der Tasche nähen, dabei die Reißverschlussenden mit absteppen, damit er sich nicht öffnen kann.1 Punkt -
Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
roli reagierte auf waldradler für Thema
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Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
Ranger reagierte auf Wander Schaf für Thema
Also ich habe jedes einzelne Teil gewogen, dass ich dabei habe. Den Sinn darin, mich selbst zu bescheißen verstehe ich nicht (zumal ich in der Lage bin, den Beschiss aufzudecken ). Ich will ja wissen, was ich habe und wo ich etwas einsparen kann. Außerdem macht es mir Spaß das Gewicht zu optimieren, aber es gleichzeitig zu schaffen, meinen Komfort zu behalten und keine faulen Kompromisse einzugehen (ich könnte z.B. nicht auf einer 5mm Matte pennen, also selbst wenn sie nichts wiegen würde, würde ich sie nicht mitnehmen, um leichter als mit der Matte zu sein, mit der ich schlafen kann). Der nächste Reiz ist dann der, noch etwas zu verbasteln. Mit Hilfe der Kenntnis über die Gewichte, kann ich das "Erfolgserlebnis" steigern. Also ein Wettbewerb zwischen meinem Zeug und mir. Vergleich zu anderen? Bockt mich nicht. Ist für mich kein Wettbewerb mit anderen. Aber Inspiration finde ich interessant. Manches passt für mich, das probiere ich, manches nicht. Am Ende schleppe ich mein Zeug und will mich darin wohlfühlen. Ob ich nun Trekkingstöcke aufs BW des Sackes rechne oder aufs Gesamtgewicht.... ich habe sie in den Rucksack gerechnet, denn auf irgendeine Weise trage ich sie sowieso und bin dann ehrlich mit mir, dass ich sie da unterbringe, denn es gibt auch Passagen, bei denen sie hinten sind. Insofern finde ich das Gesamtgewicht unterm Strich für mich interessanter.1 Punkt -
Das könnte dann wohl so aussehen ... https://www.akpool.de/ansichtskarten/27316227-ansichtskarte-postkarte-fischer-in-wasserfester-kleidung-lzeug-suedwester# VG. von der Elbe! -wilbo-1 Punkt
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[Suche] MSR Hubba Hubba 2 Personen
Krokodilalli reagierte auf Dingo für Thema
Mit einem Hubba Hubba würde ich persönlich nicht nach Skandinavien. Das ist nicht so wirklich der Anwendungsbereich. Bis Baumgrenze würde ich ein Mid nehmen, oder Tunnel.1 Punkt -
Vielen Dank für Deine Fotos vom Schnitt! Leider sind die Bilder nur briefmarkengroß. Kannst Du die Fotos nochmal in höherer Auflösung einstellen? VG. -wilbo-1 Punkt
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Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
icefreak reagierte auf martinfarrent für Thema
Ich persönlich lese Packlisten so, ja. Und ich lese sie auch gern. Aber ich würde meine eigene nicht zur Diskussion stellen - sondern allenfalls gezielte Fragen zu Details absondern. Ich habe einfach keine Lust, mich bspw. dafür zu verteidigen, dass ich anstelle von Polycro oder gar nichts vielleicht mal ein Stück Tyvek als Zeltunterlage dabei habe. Vor allem aber habe ich (ganz ehrlich gesagt) überhaupt keinen Bock, mir Ratschläge anzuhören, die mir schon formulierungsmäßig wie abstrakte Dogmen aus dem Internet vorkommen. Wohlgemerkt: Es gibt hier viele, viele Leute, die aus großer Erfahrung sehr gute Anregungen geben können. Es gibt aber leider fast genau so viele, die ihre Ratschläge Punkt für Punkt aus irgendeinem verwaisten (warum wohl?) SUL-Blog abkupfern. Nächstes Jahr wollen sie 'ihre Konzepte' dann endlich selber mal ausprobieren.1 Punkt -
Beratungshilfe für Packliste Frühjahr/Herbst Mittelgebirge
Gibbon reagierte auf Backpackerin für Thema
Vieles wurde ja schon gesagt, insbesondere zur Kleidung, auch wenn ich z.B. nicht von einer Schlafhose abrate, erhöht einfach die Langlebigkeit vom Schlafsack, weil man ihn dann nicht so oft waschen muss. Aber wozu eine 100 gr schwere Schlafunterhose? Wenn du schon eine extra Schlafhose und extra Wechselunterhose hast, kannst du in die Schlafhose auch ohne was drunter rein steigen. Wenn du ein Groundsheet unbedingt mitnehmen möchtest, dann ginge es mit einem Tyvek sicher noch leichter.1 Punkt -
Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
Outdoor Maniak reagierte auf Ranger für Thema
Ich meine UL ist kein Ziel sondern eine Philosophie ein Prozess. Offen sein für neue Wege & Möglichkeiten, ständiges Hinterfragen der eigenen Bedürfnisse und Notwendigkeiten. Beim Gear maximale Funktion bei niedrigstem Gewicht.. BW: Alle Gewichte im/am Rucksack incl. Rucksack die über die Tour gleich bleiben werden gewogen, mit dabei sind auch die leeren Flaschen für Wasser und Brennstoff, alle Zip Beutel usw..1 Punkt -
Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
Outdoor Maniak reagierte auf Anhalter für Thema
@Jarod71 Wenn ich es richtig verstehe, ist die Idee hinter BW, dass man vergleichen kann. Die Grundlegende Ausrüstung bleibt ja ähnlich, egal ob auf meiner Tour nun alle 2 Tage Resupply ist oder alle 10. Für mich macht TBW übrigens auch mehr Sinn, aber auch da kann man kritisieren. Wie bei allen Alternativen auch. Perfekt ist keine.1 Punkt -
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Basisgewicht 5 kg/ Was gehört gewogen?
Outdoor Maniak reagierte auf danobaja für Thema
TW - Total Weight - TBW + träger incl. feinkostgewölbe, bart und unrasierten beinen das + ist meist der grösste posten in der liste....1 Punkt -
Zeigt her Eure Powerbanks - die Powerbank-Übersicht
Backpapier reagierte auf khyal für Thema
Nicht nur da, habe ich auch x Mal auf gemeinsamen Touren erlebt, dass Anderen ihre Noname-PB verreckt sind und ich dann meine Samsung, Nitecore, Anker zum Laden leihen musste.1 Punkt -
Liebe Österreicher, zum Übernachten auf Alpenvereinshütten in Österreich benötigt man dieses Jahr einen "richtigen" Schlafsack und einen Polsterbezug (https://www.alpenverein.de/bergsport/aktiv-sein/bergsport-in-coronazeiten/huettenbesuch-in-oesterreich_aid_34952.html). Ich benötige Übersetzungshilfe . Was ist ein Polsterbezug? Ein Spannbettuch oder ein Kissenbbezug (oder noch was anderes)? Danke Berghutze1 Punkt
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Ich war die vergangenen 4 Tage von Leipzig aus in Richtung Berlin und dann von Potsdam zurück Richtung Wittenberg unterwegs, meine erste längere Tour mit dem Fahrrad und auch die erste Tour diesen Jahres, nachdem ich bis jetzt gar keine Zeit und Kopf für sowas finden konnte. War auf jeden Fall richtig schön mal wieder unterwegs zu sein. An Tag 1 ging es von Leipzig los und laut original Track ca 75km bis zum Bergwitzsee südlich von Wittenberg. Bis auf zwei Regenschauer (bzw einem Gewitter, was aber recht weit südlich vorbeigezogen ist) hat das Wetter auch gut mitgemacht, dafür waren die Straßen manchmal doch etwas wild und auch einiges an Waldwegen, die in Brandenburg gefühlt alle geteert sind. Während ich meine Mittagspause mache und anschließend in der Hütte das Gewitter abwarte kommt ein weiterer Fahrradfahrer vorbei, Typ kompletter Hausstand auf 2 Rädern, und mit stolzen "Wir sind das Volk"-Aufkleber auf der Packtasche Die nächste halbe Stunde 'muss' ich mit ihm verbringen. Zwar bin ich (noch) nicht als Teil einer gesellschaftlichen Minderheit erkennbar und brauch mir daher keine Angst zu machen, aber zu wissen, dass die Person gegenüber einen als 'auszurottende Krankheit' sieht wirkt sich doch sehr negativ auf mein Gemüt aus. Wie wird sowas in Zukunft sein, falls ich mich nicht 'verstecken' kann? Muss ich dann in solchen Situationen Angst haben zumindest verbal angegangen zu werden, werde ich überhaupt noch allein Touren machen können/wollen? Die schlechte Stimmung bleibt auf jeden Fall erstmal für den restlichen Tag, kein guter Start in eine Tour. Abends mache ich Pause am Bergwitzsee, in der Nähe möchte ich auch schlafen, um nicht zu dicht in den Stadtbereich von Wittenberg rein zu kommen, was ggf einiges mehr an Kilometern sein können. Ich schaue schon früh nach einem Schlafplatz und finde ein laubiges Plätzchen im Wald. Zwar sind ein paar Wildschweinkuhlen zu entdecken, die erscheinen mir aber mit dem Laub als alt. Um kurz vor 12 werde ich dann aber trotzdem von einem Wildschwein geweckt, was doch sehr laut war. Zwar dürfte es nur eins gewesen sein, mein Puls ist aber nach diesem semi-guten Tag auf 180 und ich entschließe mich einen neuen Schlafplatz direkt am See zu suchen in relativer Nähe zu den Anglern. Gesagt getan, ich bin gerade am neuen Platz angekommen und habe die ersten 2 Heringe in den Sand gesteckt (hier hat sich meine Faulheit noch immer die großen MSR Groundhogs zu nutzen mal ausgezahlt), kommt eine Gruppe Jugendlicher mit Moppeds an und möchten ~15m entfernt an einer Bank unterhalten und trinken. Ist also wirklich mein Tag. Ich will aber endlich schlafen und gehe dann zu denen hin und bitte sie doch paar hunder Meter weiter zu gehen und die Angler nicht zu stören, sie haben sich dann lieb entschuldigt und ich hatte meine Ruhe. Am nächsten Tag ging es dann durch Wittenberg durch: Und dann rein nach Brandenburg. Sogleich wurden die Radwege besser und (fast) komplett geteert. Wie schon bei meiner E11 Wanderung fällt wirklich auf, dass in Brandenburg viel Geld in solche Touristenprojekte gesteckt wird während Sachsen-Anhalt sich um den Elbe-Radweg kümmert, vielleicht noch den Saale-Radweg und ansonsten alles von lokalen Organisator*innen abhängt. Echt schade, da die Strecken in Brandenburg richtig Spaß gebracht haben und ich sowas hier in meiner Region gar nicht kenne. Hier gibt es nur Schotterpisten mit 10+ cm tiefen Schlaglöchern, die als Radwege markiert sind Immer wieder schön, wenn dann die ersten roten Backsteinbauten kommen: Die "Rettet die Clubs" Plakate (die rot-schwarzen) sind doch mein Humor Die nächste Nacht verbrachte ich dann in etwa 30km südlich von Berlin. Diesmal voll mit Mücken (mit dem See in der Nähe war das wohl zu erwarten, das Bivy hat sich auf jeden Fall gelohnt) und abermals mit einem Wildschwein (diesmal schon abends um 10). Dies hat aber Abstand gehalten und ich habe es dann einfach ignoriert. Und angekommen am ersten Ziel der Etappe. 204km ist die offizielle Länge des Radweges. Gerade der Teil der Flaeming-Skate hat mir richtig viel Spaß gebracht. Da werde ich wohl nochmal hin fahren Von der südlichen Stadtgrenze möchte ich querfeldein rüber nach Potsdam. Nachdem ich auf den ersten Kilometern durch Berlin schon von schlechten Straßen und den Autos genervt bin (ein älterer Herr hat es auf <500m geschafft mich gleich 2 Mal fast umzufahren...) fahre ich dann am Teltowkanal entlang. Die Strecke ist zwar richtig langsam und vergleichsweise anstrengend, bei traumhaften Wetter ist es aber eine schöne Abwechslung und ich genieße die Zeit richtig. Und die Glienicker Brücke, hier stand ich vor knapp 2 Jahren auf meiner Wanderung auf dem E11 von Halle nach Berlin. Von dort aus geht es (nach einer kleinen Stadtrundfahrt durch Potsdam) auf dem R1 zurück in Richtung Wittenberg. Viele der Abschnitte laufen parallel zum E11 und mir kommt einiges bekannt vor. Schön, das ganze mal wieder zu sehen und sich an so vieles zu erinnern, gleichzeitig aber auch merkwürdig, da sich in den vergangenen 2 Jahren so viel getan hat, dass jetzt ein 'anderer Mensch' diese Reise macht. Meine Abendrast erfolgt in Bad Belzig am ZOB, wo mich 2 Menschen aus Kenia ansprechen und wir uns knapp eine Stunde noch unterhalten. Die beiden schienen auf jeden Fall sehr froh zu sein sich mit einer auswärtigen Person unterhalten zu können. Die letzte Nacht verbrachte ich dann hinter Bad Belzig und heute ging es von dort weiter in Richtung Wittenberg. Direkt mit der Ländergrenze hörte der geteerte Weg auf und die Motivation ließ doch nach, gerade mit den heftigen Windböen (für meine Heimat waren 60-80km/h vorhergesagt, das dürfte in der Gegend wohl ähnlich gewesen sein) war das teils schon sehr müselig. Mit Wittenberg und Dessau als nächste Ziele ist auch den ganzen Tag Gegenwind angesagt. Nachdem mir mittlerweile auch mein Knie etwas schmerzt entscheide ich mich dann südlich von Wittenberg in die S-Bahn zu steigen und mich im Bett zu regenerieren und morgen einen Pausentag zu machen. Nach ~370km in 4 Tagen habe ich den glaube ich auch bitter nötig. Alles in allen hatte ich aber viel Spaß, gerade an Tag 2 & 3 konnte ich auch gut den Kopf frei bekommen, das tat richtig gut. Meine erste Mehrtagesfahrradtour hat sich inkl Ausrüstung gut gemacht. Wobei die Packtaschen glatt etwas groß sind, wenn ich jeden Tag an mehreren Supermärkten vorbei komme. Da muss ich meine Essensplanung im Vergleich zum Wandern auf jeden Fall noch anpassen1 Punkt
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Wenn Decathlon für dich OK ist go for it. Meine erste lange unnabux hat 4 Jahre gehalten - bei sehr viel Gebrauch. Das Modell vom letzten Jahr gefällt mir nicht ganz so gut, weil man die Nähte etwas spürt. Sonst bin ich wieder super zufrieden.1 Punkt
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Impressionen von Touren
Willi reagierte auf Kardemumma für Thema
Ich war gestern am Albtrauf oberhalb von Bad Ditzenbach und Deggingen unterwegs. Nach dem wunderbaren Tag mit Sonne, Regenschauern, Ausblick und frischem Grün bin ich nicht mehr ganz so enttäuscht, dass meine Platzbuchung im Pfälzer Wald für diese Woche storniert werden musste. Das "Löwenpfade"-Logo find ich schon lässig. Das gelbe "Traufwege"-Logo darunter - da hab ich lang gebraucht, um wie eine Grafikdesigner:in zu denken. Niederschläge sind schon irgendwie nett anzusehen ... ... und sorgen für klare Sicht. beeindruckende Flora I, ... ... mein persönliches Highlight, die beeindruckende Fauna, ... ... Flora II: Orchidee, ... ... überall rechts und links vom Pfad Orchideen. Flora III: Sogar eine zweite Blütenfarbe gab´s zu bewundern. Schöne Erlebnisse, die ich nur deshalb hatte, weil ich meine Pläne ändern musste .1 Punkt -
Ich war gerade etwas am Träumen und in Erinnerungen schwelgen. Was passt da also besser... 24. Tag - 02.09.2020 oder die unerwartete Bekanntschaft Alpe Trione - Balme 14.1 Kilometer, 982 Höhenmeter, 5 Stunden 50 Minuten Morgenstimmung Nachdem ich mal wieder, wie jeden Tag ausgeschlafen habe, schäle ich mich langsam aus dem Quilt. Es war eine kalte Nacht hier oben auf rund 2000 müM und ich war um die 2°C Komforttemperatur meines Comforters, mein leichtes Patagonia Hoodie und den Fleecepulli echt dankbar. Gefroren habe ich nicht, aber es hat genau gepasst. Tagsüber ist es noch immer sehr angenehm, aber Abend und Morgens wirds halt schon gerne mal etwas kühl in diesen Höhenlagen. Zu meiner grossen Überraschung kommt wenig später W. mit seiner Hündin Indie (abgeleitet von Indiana Jones) um die Ecke. Wir verstehen uns auf Anhieb hervorragend und trinken gleich mal zusammen einen Kaffee. W. ist auf dem SI (Sentiero Italia) unterwegs und will diesen in gesamthaft drei Monaten abschliessen (was er auch schaffen wird). Er ist Holländer und spricht nahezu perfektes Deutsch (auch wenn er das anders sieht). Wir laufen zusammen weiter und er gibt gleich mal ein flottes Tempo vor. Er hat mit seinem SI Projekt schon einige Kilometer mehr auf den Sohlen als ich. Er freut sich mal einen Wanderpartner gefunden zu haben, der mithalten kann. Wir verstehen uns echt gut, philosophieren übers UL Wandern, Ausrüstung und so vergeht die Zeit, Kilometer und die paar Höhenmeter wie im Flug. Er ist u.a auch mit Hängematte unterwegs und schwärmt von deren Vorzügen. Klingt interessant. Colle Trione Bereits im Abstieg Auch das Wetter klart am Nachmittag endlich etwas auf und die Sonne zeigt sich. Naja, dafür bot der morgendliche Nebel einige schöne Fotomotive und das Wandern war nicht allzu schweisstreibend. Beim Zähneputzen meinte W., warum ich den Griff meiner Zahnbürste nicht gekürzt hätte. Was für eine unerhörte Unterstellung! Selbstverständlich habe ich den Griff gekürzt, aber halt nicht so extrem wie andere Das Corpus Delicti Als die Kackschaufel dient bloss als Referenz Gemütlicher Schlussspurt nach Balme Am frühen Nachmittag erreichen wir bereits Balme. Wir wollen beide noch etwas einkaufen, müssen aber warten bis der Laden öffnet. Dafür gibts noch einen Geocache am Ortsrand Nun ists aber Zeit für ein grosses Bier. Nach dem ersten trudelt auch Ch. ein, mit dem ich heute Abend ein Zimmer teilen werde, welches ich gestern noch mit dem Handy von ihm reservieren konnte. Offen gestanden würde ich gerne noch etwas weiterlaufen, da ich noch Energie habe. Naja, auch kein Wunder bei nichtmal 1000 hm. Da @sja dermassen vom Les Montagnards schwärmte, war ich aber auch gespannt was mich hier erwartet. Ähmm nein, kein Selbstportrait. Wir geniessen nochmals ein Bier und laufen dann zu Dritt zum örtlichen Laden. Dieser ist zwar klein, jedoch ausgesprochen gut ausgestattet. Sie haben sogar Spiritus im Sortiment, was auf der GTA teilweise schlecht verfügbar ist. Im Anschluss verlässt uns W. um etwas weiter oben im Biwak zu übernachten. Leider sehe ich ihn nicht mehr. Wie ich dem einen oder anderen Hüttenbuch entnehmen kann, laufe ich jedoch immer einige Stunden hinter ihm. Vor dem Abendessen machen Ch. und ich noch einen kleinen Spaziergang in Balme. Ein malerischer kleiner Ort, welcher sogar einen kleinen Outdoorladen mit dem nötigsten an Ausrüstung hat. Das andere PT (Posto Tappa) ist leider bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Ich kann sogar noch das Kaffee identifizieren, in welchem @sja vor einiger Zeit ihren Kaffee genoss. Schade das wir uns unterwegs nie begegnet sind. Zum Abschluss des Tages geniessen wir noch ein feines Abendessen mit dem fast schon obligaten Vino Rosso. Es gibt eigentlich immer einen Hauswein, welcher immer sehr lecker und oft sogar im Preis eingeschlossen ist. Was Kulinarik angeht, muss man den Italienern echt nichts erklären. Den hervorragenden, italienischen Kaffee werde ich später noch vermissen Ich bin aber auch ausgesprochen heikel was Kaffee angeht und die braune Brühe, die Nespresso als "Kaffee" bezeichnet, trinke ich aus Prinzip nicht. Ich freue mich auf den morgigen Tag. Langsam rückt der Rocciamelone in greifbare Nähe. Für Ch. wirds Morgen der letzte Tag auf der GTA sein.1 Punkt
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23. Tag - 01.09.2020 oder die verlassene Alpe Ceresole Reale - Alpe Trione 19.6 Kilometer, 1787 Höhenmeter, 7 Stunden 23 Minuten Wald oberhalb von Ceresole Natürlich war ich fauler Sack mal wieder der letzte ders auf den Weg geschafft hat Es deutete alles auf einen grossartigen Tag hin. Glücklicherweise vermochte die Sonne noch nicht so recht aufzuheizen und so genoss ich einen zügigen Aufstieg im schönen, lichten Wald. Etwas weiter oben holte ich dann Ch. wieder ein und wir liefen eine Weile gemeinsam. Alsbald offenbare sich ein wunderbarer Blick auf den Lago di Ceresole. Herrlich! Lago di Ceresole. Bei der Alpe Fumanova aufgenommen Auch wenn ich nun die Baumgrenze überschritten habe, ist die Temperatur noch sehr angenehm, beinahe kühl. Wenige Meter unterhalb des Colle della Crocetta gönne ich mir eine ausgiebige Pause mit super feinem Essen beim Lago di Vercellina. Colle della Crocetta. Das obligate Gipfelfoto unterwegs Tierische Wegbegleiter bei Crest. Bei Crest begegnet mir eine Herde Hühner und andere lustige Tiere (Gänse?, keine Ahnung). Ich mag die Tiere und schaue ihnen eine Weile zu. Sie vermögen sich an meiner Gesellschaft jedoch nicht so recht zu erfreuen und scheinen etwas nervös. So lasse ich die Tiere wieder in Ruhe und erblicke wenig später die wunderschöne Kapelle Madonna della Visitazione. Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen die Kapelle etwas später auch aus der Nähe anzusehen. Leider ist aber auch diese Kapelle (wie die allermeisten verschlossen). Die anwesenden Kühe waren im Gegensatz zu den Hühnern vorher sehr an mir und meinem Tun interessiert. Was für schöne Tiere. Madonna della Visitazione Kirchturm von Pialpetta Bald erreiche ich Pialpetta und streune etwas durchs Dorf. Gemäss Rother müsste hier irgendwo ein Laden sein. Abgesehen von mir scheint hier aber kaum wer unterwegs zu sein. Den Laden finde ich bald einmal, da du hier entweder in die eine oder in die andere Richtung laufen und suchen kannst. Typisch Italien macht der natürlich erst um 16:00 Uhr auf. Ich muss lachen und beschliesse, typisch Italien eine Siesta einzulegen und mir im PT einen Caffè (Espresso) und ein feines Glace zu gönnen. Irgendwann trudelt auch Ch. ein und wir quatschen eine Weile. Für die nächsten Tag hat mir @sja das Les Montagnards in Balme empfohlen. Wenn Sja dermassen davon schwärmt kann ichs nicht einfach links liegen lassen. Wies der Zufall will hat auch Ch. für Morgen dort gebucht (heute bleibt er hier in Pialpetta). Er bietet mir sein Handy an und so schreibe ich eine SMS (+1 für meinen Italienischkurs) ins Les Montagnards. Das läuft doch wie geschmiert. Damit sich das nicht total zu einer Hüttentour entwickelt ists Zeit weiterzuziehen. Davor natürlich noch ins nahe Alimentari (Einkaufsladen) um Futter aufzustocken. Ich mag diese kleinen italienischen Alimentari total. Ich füll mit den Korb wieder grosszügig mit Obst, Käse und Brot. Übertreiben muss ichs ja nicht, morgen gibts auch wieder ne Einkaufsgelegenheit. Weit will ich heute nicht mehr, aber ein paar Meter dürfen es schon noch sein. Bei der Alpe Trione, welche offenbar nicht mehr bestossen wird, finde ich um 19:00 Uhr herum einen 1A Übernachtungsplatz. Ich koche mir ein feines Abendessen und geniesse die schöne Abendstimmung und die Ruhe. Einfach schön! Mein Nachtlager bei der Alpe Trione ohne Worte1 Punkt
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Isomatte Therm-A-Rest Women’s NeoAir® XLite™
Red.Green.Blue reagierte auf marieke333 für Thema
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Nachdem ich die letzten Wochen etwas an einem anderen Projekt "rumgebastelt" habe, gehts hier mal weiter. 21. Tag - 30.08.2020 oder Tag der wenigen Fotos San Lorenzo - Noasca 21.6 Kilometer, 1637 Höhenmeter, 7 Stunden 30 Minuten Wie ich gerade festgestellt habe, gibts von diesem Tag kaum Fotos. Wie mit dem Fotografieren nahm ichs auch mit dem Laufen sehr gemütlich. Es sah nämlich immer noch nach Gewitter aus und da mich das bisherige Wetter zu einem Warmduscher machte, startete ich erst als die Sonne auch wirklich hoch genug am Himmel stand. Irgendwann verabschiedete auch ich mich von Simona und machte mich auf den Weg. Zuerst gings dann auch gleich mal ein ordentliches Stück auf der Strasse (kum Verkehr) den Berg runter, bevor die GTA im Wald wieder den Berg hoch führte. Nach einigem Aufstieg führte der Weg auf einen schönen Höhenweg. Genau genommen war das schöns Strässchen wohl mal eine Zufahrtsstrasse zu Minen oder etwas ähnlichem. Jedenfalls kam ich immer wieder an einigen Stollenschächten vorbei. Gemütlich schlenderte ich in Richtung der Wahlfahrtskapelle Sant`Anna. Schande über mich, aber selbst von dieser habe ich kein Foto gemacht. Dafür hab ich hier nett Pause gemacht. Simona sagte noch das der weitere Weg zugewachsen sei und man hier absteigen soll. Soll ichs riskieren oder nicht? Der "Ärger von Ronco" stieg in mein Bewusstsein und da ich hatte keine Lust auf neuerliche Experimente hatte, stieg ich hier zur Strasse nach Fey ab. Der weitere Verlauf ist recht unsektakulär. Auf der fleissig befahrenen Strasse ging es nach Frera Inferiore und dann etwas ruhiger nach Frera Superiore und im Anschluss auf einem schönen Waldweg nach Noasca. Mal ein Foto, für diejenigen die bis hierhin durchgehalten haben Kurze Pause und die Lage sondiert. Ist mal wieder Zeit Futter einzukaufen. Also schnurstraks zum Nahen Einkaufsladen wo ich Vorräte aufgefüllt habe. Das Angebot war nicht sehr gross, aber es gab unter anderem getrocknetes Wildschwein. Super lecker aber steinhart zu schneiden. Die kleine Klinge aus der Swisscard (hatte nur die dabei) meisterte die Aufgabe aber mit Bravour! Die nette Verkäuferin und ihre Kollegin haben mich noch etwas ausgefragt und waren sehr interessiert an meiner Wanderung. Es gab auch mal wieder ein nettes Kompliment für mein bescheidenes Italienisch. Es sei schön das sich ein Tourist mal die Mühe nehme etwas Italienisch zu lernen. Hört man natürlich gerne Zeit für ein Nachtlager.... 22. Tag - 31.08.2020 oder die mieste Unterkunft Noasca - Ceresole Reale 14.2 Kilometer, 638 Höhenmeter, 4 Stunden 15 Minuten Nach einer kalten Nacht mit Donnergrollen am Abend gings am Morgen bei strahlendem Sonnenschein weiter. Heee, aufstehen! Geisterdorf Capelle Vorbei an einigen Gesiterdörfern ging es auf einem schönen Höhenweg nach Crà del Cres, wo es Zeit fürs Frühstück war. Via Casa Bianca wars nun noch ein Katzensprung nach Ceresole Reale. Crà del Cres In Ceresole angekommen wars Zeit für eine kleine Besichtigungstour. Hmm, dunkle Wolken... Am Stausee Nachdem ich endlich einen Bankomaten gefunden habe, wollte ich nochmals Futter auffüllen. Im Moment hau ich Essen rein wie ein Mähdrescher. Das Thema Bargeld habe ich ohnehin etwas unterschätzt. Nächstes Mal würde ich einige Scheine mehr einpacken. Die Gebühren für Bargeld am Automaten sind etwas kostspielig. Einkaufen ist ebenfalls etwas schwierig. Einigerseits haben heute (Montag) zahlreiche Läden zu, andererseits hat der andere recht lange Zimmerstunde. Tja, so geniesse ich etwas die Ruhe und einen coolen Geocache am Stausee. Langsam wurde ich aber doch wieder ziemlich hungrig und so ging ich ins Refugio Le Fonti Minerali (PT) um etwas zu Essen. Der Service war mässig, aber immerhin schien sich eine der Angestellten für mich, resp. meinen Essenswunsch zu interessieren. Das Essen machte etwas träge und irgendwie mochte ich heute nicht mehr so recht weiterlaufen. Ich blieb also. Wenig später stiess auch Ch., ein anderer GTA Wanderer hinzu. Seine erste Frage war "Bist du B.?". Was für ein Zufall, wie klein die Welt doch ist Wir hatten ein nettes Gespräch und liefen auch die nächsten Tage oft zusammen. Nun wars aber Zeit fürs Einkaufen und mein Dessert. Die Verkäuferin: "Wie viel möchten sie", Ich: "tutti" Leckerer Dessert! Das Abendessen überzeugte leider wenig. Auch der Service (die eine freundliche Mitarbeiterin ausgenommen) war alles andere als überzeugend. Nachdem ich mich dann am Abend aufs Ohr gelegt habe (ich hatte wie Ch. wegen Covid ein Einzelzimmer), hämmerte um 22 Uhr plötzlich einer an meine Türe. Jetzt ohne scheiss, ich dachte die Hütte brennt oder an sonst ein Unglück. Auf dem Gang traf ich auf einen der Angestellten, der mir und Ch. wenig freundlich befahl heute noch zu bezahlen da Morgen niemand da sei. Zeitig am nächsten Morgen stand ich auf. Auf in den total kalten Frühstücksraum. Nachdem ich mir, in beide Pullis gehüllt, endlich die Mikrowelle fand um mir Wasser heiss zu machen, ass ich das extrem mikrige (selbst für I Verhältnisse) Frühstück. Wenig später stiess auch Ch. dazu. Im verriegelten Nebenraum wurde es indes hektischer und die unmotivierten Angestellten liessen sich einen Kaffee aus der Maschine. Kurz und knapp. Die schlechteste Unterkunft auf der bisherigen GTA und eine klare Empfehlung hier unbedingt weiterzugehen. So das musste jetzt noch raus!1 Punkt
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Du bist ein wahrer ULer, wenn du mit dem E-Autofahrer diskutierst, warum er sein Spielzeug an der Ladesäule für deine Powerbank lädt.1 Punkt
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18. Tag - 27.08.2020 oder die bescheidene Unterkunft Ronco nach Talosio 14.8 Kilometer, 1327 Höhenmeter, 6 Stunden So! Die Schuhe sind ausgelüftet, weiter gehts Zu meiner Überraschung hat mich der nahe Fluss nicht gestört und ich habe geschlafen wir ein Murmeltier. Aber vielleicht war ich nach dem gestrigen Tag und dem grossen Bier auch einfach müde genug Nach 8 Uhr zottelte ich los, am grossen Helikopterlandeplatz an der Hauptstrasse vorbei und suchte noch den Geocache bei der nahen Kapelle. Weiter gings die Strasse runter zum Ortsteil Forzo. Der Rother sagt die zweite Brücke rechts und der Strasse bis zu deren Ende in Masonaie folgen. Naja. Das waren einige, einfache Teerkilometer auf wenig befahrener Strasse. Strasse nach Masonaie Die Alternativeroute zweigt in Forzo direkt auf einen Wanderweg ab, welcher in der Direttissima zum Colle Crest führt. Der Weg ist in Forzo gut ausgeschildert. Wie ich später erfuhr sei der Weg landschaftlich weniger reizvoll, dafür keine kilometerlange Teerstrasse. Der von mir gewählte Weg gewann ab Masonaie zunehmend an Reiz. Nun wisst ihrs und habt die Wahl… GTA Wegzeichen bei Masonaie So oder so, ich sah bis kurz vor Talosio den ganzen Tag keine Menschenseele. Nach Masonaie wars dann aber erst mal Zeit für mein Frühstück. Was habe ich ein Hunger und mein tägliches Müsli war einfach jeden Tag ein Highlight. Heute gabs auch mal wieder Nüsse und etwas frisches Obst dazu. Ist das Leben nicht schön! Auf der Alpe Goie rettete ich noch das Leben einiger Heugümpern (Grashüpfer). Früher achtete ich mich nie auf solche Sachen. Meine Partnerin hat mich da aber etwas sensibilisiert und so fischte ich einen nach dem anderen aus dem Wasser und setzte sie an die frische Luft. Leider war nirgends ein Holzstück welches ich als Notausstieg für die Tiere ins Wasser hätte legen können. Frühstück Nach der willkommenen, kleinen Pause gings weiter. Der Pass war nämlich in Sichtweite, wobei die Ernüchterung sogleich folgte. Der Pass war nämlich nicht der Pass, der lag nämlich noch etwas höher. Aber wenn ich schon mal hier bin, nehme ich die letzten paar Meter zum Cima Rosta auch noch unter die Füsse. Was für eine Aussicht nach Ronco. Wenn das nicht nach einer Mittagspause schreit. Sicht von der Cima Rosta nach Ronco. Mein Nachtlager ist ebenfalls im Bild. Wer findets? Mittagessen. Das kleine Victorinox aus der Swisscard hat übrigens immer beste Dienste geleistet. Selbst bei der harten Wildschwein-Trockenwurst Colle Crest Kurz nach 13 Uhr mache ich mich wieder auf die Socken und erreiche wenig später den Colle Crest. Via der Alpe Ronco erreiche ich das Santuario di Prasconda, wo ich von den Menschenmassen überrumpelt wurde. Ferragosto war zwar vorbei, aber es war irgend ein Fest im Gange welches furchtbar viele Leute anzog. Es war gar ein Shuttledienst in Betrieb. Schade, wäre nämlich ein schöner Übernachtungsplatz gewesen, aber so wird das hier nichts. Ich fülle nur kurz meine Flaschen und zog zügig weiter. Eines der zahlreichen, sehr schönen Wandbilder in der Kapelle, neben dem Santuario di Prasconda Am Ortseingang konsultierte ich mal meinen Rother und wollte die Optionen abchecken. Plötzlich kam eine freundliche Frau und frage, ob ich Hilfe bräuchte. Für das Posto Tappe in Talosio habe ich in meinem Rother den Hinweis „schlechte Kritiken“ vermerkt. Gemäss der Frau war dies aber die einzige Unterkunft hier. Ach Mist. Ich ging in die örtliche Kneipe und gönnte mir zuerst mal ein Panache an der Sonne. Irgendwann kam ein besoffener Typ zu mir und wollte wissen ob ich Deutscher bin. Er liess dann einige Sprüche fallen, deren Wiederholung ich mir hier spare. Sein Kumpel entschuldigte sich dafür und er erklärte mir auch den Grund für den Volksauflauf (Habe ich aber vergessen). Nach dem zweiten Panache und einem längeren Gespräch mit dem nüchternen Italiener beschloss ich trotz meinen Vorbehalten hier zu bleiben. Naja. Das Posto Tappa im alten Schulhaus hätte echt Potential. Die Unterkunft war aber schlecht unterhalten und schmutzig. Das war auch das einzige Mal das ich Hausschuhe vermisst habe. Nachher entdeckte ich irgendwo in einer Ecke noch ein spannendes Buch mit dem Titel „Erzählt es euren Kindern“. Ich setzte mich an die Sonne und las. Ich weiss nicht wann ich zuletzt ein Buch auf einen Schlag gelesen habe. Das Abendessen war dann typisch Italienisch. Sehr grosszügig und reichhaltig. Abgesehen vom zweiten Gang, welcher nicht meinen Geschmack traf auch sehr gut. Ich war einmal mehr der einzige Gast und schlief sehr gut. Es tut mir im Herzen weh. Das alte Schulhaus wäre echt ein Juwel aber der Zustand ist echt eine Zumutung.1 Punkt
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17. Tag - 26.08.2020 oder der Tag der tausend Flüche Von Piamprato nach Ronco via Colle delle Borra 16.9 Kilometer, 1199 Höhenmeter, 6 Stunden 30 Minuten Eher spät erwachte ich erst kurz nach 7 Uhr. Zuerst mal ganz gemütlich und langsam aus dem Quilt geschält und den Tag mit einem heissen Kaffee begonnen. Es war noch etwas frisch, aber keineswegs kalt. Kein Wunder auf 1500 m.ü.M. Morgenstund hat Kaffee im Mund Kurz nach 8 Uhr mache ich mich erneut auf den Weg nach Pimprato. Das Dörfchen schlief und ich füllte meine Wasserflaschen am Brunnen, nahe des Posto Tappa auf. Die ersten Meter auf dem Weg waren ideal zum Einlaufen. Leider auf der, zwar nur wenig befahrenen Strasse bis zur ersten Alp. Mittlerweile vermochte auch die Sonne über den Bergkamm und so verschwanden bereits meine Regenjacke (häufig in der Funktion der Windjacke) und die Windhose im Rucksack. Bewusst habe ich in den Saum der beiden Beine einen Gummi eingezogen um die Hosen auch einfach über die Knie ziehen zu können. Wenns aber wirklich warm wurde, also praktisch täglich, musste die Windhose ganz weg und ich lief ich den kurzen Laufhosen, aus welchen ich die Innenhose rausgetrennt hatte. Würd ich übrigens wieder so machen. Aber zurück zum Weg, welcher sich langsam aber stetig in die Höhe schraubte. Schon bald kamen mir zwei Älpler mit einem Hund und Mula/ Muli (Maultier oder Maulesel) entgegen. Dieser war gut bepackt und musste die ganze Arbeit leisten. Dies trotz der modernen Materialseilbahn über unseren Köpfen. Solche Lastentiere sehe ich zu Hause extrem selten. Piamprato. Im rechten, oberen Bildbereich habe ich übernachtet. Der Wald gab einige Male den Blick zurück nach Piamprato frei. Die nächsten Stunden sollte ich übrigens keine anderen Menschen sehen. Alle anderen GTAler die ich traf, übersprangen diese Etappe ohnehin mit dem Bus. Um 10:30 Uhr, knappe 75 Minuten unter dem Colle delle Borra wars Zeit fürs Frühstück. Oder ist das nun bereits Mittagessen? Egal, ich essen wann ich hungrig bin und jetzt hatte ich Lust auf mein tägliches Müsli. Anfänglich hatte ich dafür noch Milchpulver. Nachdem dieses aber zu Neige ging und Nachschub nicht aufzutreiben war, ass ich dieses halt einfach mit Wasser. Geht auch. Sehr selten gönnte ich mir mal ein Joghurt. Das Gewichtsargument zieht nun wohl nicht, habe ich doch gestern mein leeres Pestoglas entsorgt Frühstück Kurz vor 12 erreichte ich den Pass, welchen einen herrlichen Blick auf die teilweise schneeverhangenen Gipfel freigab. Ich war glücklich einen weiteren Pass erreicht zu haben. Auch war ich etwas stolz die Etappe geschafft zu haben, trotzdem Rother davon abriet. Nur wusste ich jetzt noch nicht, was heute noch auf mich zukommt. Eieiei! Colle delle Borra Abstieg vom Colle delle Borra Leider bemerkte ich erst später zu Hause, dass hier oben noch das Santuario San Besso zu besichtigen gewesen wäre. Ärgert mich nun etwas, aber leider war dies vor Ort und im Rother auch nirgends angeschrieben und von oben ist lediglich ein Bildstock oder ähnlich zu sehen. Schade aber ist halt so. Nachdem ich den Pass so schnell erreichte, zog sich nun der Abstieg ins Valle di di Campiglia ganz schön in die Länge. Das verlassene Grand Hotel, dessen Namen ich leider vergass, ist schon aus der Ferne zu sehen. Ab Campiglia Soana wurde der Weg dann deutlich mühsamer. Zu Beginn noch einigermassen signalisiert wurde es immer mühsamer und teilweise musste ich mich durchs Unterholz kämpfen, da ich den Weg entweder verloren habe, oder dieser schlicht nicht mehr exisiteirte. Das erste Mal auf dieser Tour war ich echt genervt und fluchte wie ein Rohrspatz. Am liebsten hätte ich den Rother in den Wald geschmissen. Mich nervte der nicht signalisierte Weg und das in meinem Wanderführer die Empfehlung stand die Route einfach mit dem Bus zu umfahren. Habe ich einen Wanderführer oder das Kursbuch für den ÖV gekauft? Irgendwann stiess ich wieder auf einen Weg und Markierungen und erreichte endlich die Franzione Chiesale. Auf der Strasse hätte ich nicht den Bruchteil der Zeit benötigt. Den Brunnen am Ortsrand (häufig noch mit alten Waschbrettern) nutze ich um gleich einen Liter Wasser nach hinten zu kippen. Durch den GTA Wegweiser hellte sich meine Stimmung wieder etwas auf. Also weiter gehts durchs Dorf. Doch auch dieser Weg endete abrupt an der Umzäunung einer grossen Baustelle. Die Renter welche in der Nähe das schöne Wetter genossen waren leider keine wirklich Hilfe für die Wegfindung. So kehrte ich um und suchte einen anderen Weg, der wiederum an der Baustelle endete. So lief ich kurzerhand auf der Zufahrtsstrasse zur Hauptstrasse und stiess auf eine Notiz am nächsten Wegweiser. Info sogar auf Deutsch. Wow! Durch die ewige Wegsuche zuvor war ich müde und entnervt und hockte mich erst mal hin und machte direkt an der Strasse eine Pause. Soll ichs via dem Weg versuchen, oder wirklich die Strasse nehmen? Für heute hatte ich genug experimentiert und wählte wie geheissen die Strasse nach Ronco. Die wenig befahrene Strasse führte mich durch die schönen Gassen von Valprato Soana. Am Ortsausgang wählte ich erneut den Wanderweg um nach Ronco zu gelangen. Der zog sich nochmals ganz schön in die Länge und spuckte mich nach Ronco wieder aus, wo ich durch den schönen Park zurück ins Dorf gelang. Ich war echt müde und streifte etwas durchs Dorf. Das örtliche B&B ist übrigens dauerhaft geschlossen. Es gibt (Stand heute) also keine Unterkunft in Ronco. Dafür existiert neu ein Bankomat welchen ich aber im Moment nicht brauchte, da ich noch etwas an EURO hatte und ohnehin so oft wie möglich meine Kreditkarte einsetzte. Ich beschloss den Ärger der heutigen Wegfindung mit einem Bier und leckeren Essen runter zu spülen und deckte mich im kleinen Supermarkt (die Auswahl war echt dünn, aber das nötigste vorhanden) mit einigen Leckereien fürs Abendessen und die kommenden Tage ein. Dann setzte ich mich im nahen Park auf eine Bank und konnte, dank dem nahen WLAN mal wieder mit meiner Partnerin telefonieren/ schreiben. Schlechtes Signal ist immer noch besser als kein WIFI Der Ärger des heutigen Tages verflog so schnell wie er gekommen war. Im Anschluss gings zurück zum Park am Ortsrand. Die schöne Wiese und die vielen Bänke waren wie geschaffen zum dort übernachten. Nachtlager am Ortsrand von Ronco Zuerst aber noch das obligate Bad und Kleiderwäsche im nahen Fluss. Das offenbar ganz zur Belustigung einiger weniger Tagesausflügler. Da der Fluss eine starke Strömung und die Felsen teilweise rutschig waren, musste ich vorallem auf meine Kleider und mich aufpassen. Nicht ganz ohne, aber das Bedürfnis nach etwas Frische überwog doch deutlich. Jetzt noch die Wäsche aufhängen, Tarp aufstellen und noch etwas die Stille geniessen. Je länger je mehr verzog sich der Ärger vom heutigen Tag und wich der übergrossen Freude! Da waren sie noch ganz. Seit froh das Bilder keine Gerüche übertragen1 Punkt
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Für 80 g gibts den Trangia 1 l Topf in HA aus der 27er Serie. Dazu noch die Zange für 48g und als Deckel kann man entweder die Pfanne vom Trangia Mini in Erwägung ziehen oder wenn keine Pfanne gebraucht wird, was aus Alufolie basteln. Macht dann 128 g für 1 l oder mit dem 1,5 l Topf 160 g plus eventuell einem Deckel. Wiegt mitunter weniger als Titan, leitet die Wärme aber deutlich besser.1 Punkt
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Die Opinel sind wirklich weltweit im Einsatz. Mit geringem Einsatz jederzeit zu schleifen, egal auf welchem Feldstein... und wird sauscharf. Wenn man sich selber gegenüber ehrlich ist sind die Messer jenseits der Opinel (bis ca. 8) oder der größeren Schweizer Messer Spezialanwendungen (oder dem "haben will" Trieb) vorbehalten.1 Punkt
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Mein Tipp: MSR Bowl (Edelstahl, 0.8 Liter, ~80g gewogen) für gerade mal 9 € und dazu die Trangia Mini Federstahl-Griffzange, welche die volle Bowl heben kann (20 g) Dann bist du mit 13 € und 100g gut dabei Die Schüssel ist auch breit genug, dass man in dieser Braten kann. Hat dazu nen schön hohen Rand Als Deckel für Topf einfach nen leckeren Kuchen auf Alublech besorgen. Blech schön platt machen (Nudelholz z.B.) und entsprechend zuschneiden. An einer Seite etwas überstehen lassen, dass du den Deckel auch abnehmen kannst. https://www.outdoortrends.de/msr-alpine-nesting-bowl-stapelbare-schuessel.html https://www.outdoortrends.de/trangia-griff-fuer-mini-trangia.html1 Punkt
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Gossamer Gear Twinn Tarp: Besser 7d SI/PU oder Cuben?
Bergrunner1973 reagierte auf basti78 für Thema
Ja klar, es ist aber auch wieder Geschmackssache. Die erste Frage die sich stellt ist Flat vs Cat-cut, für ein flat-tarp spricht dass man es theoretisch in verschieden Formen aufbauen kann, ich habe für mich herausgefunden dass ich diese flexibilität nicht brauche da ich auf Tour nicht experimentiere und sowieso A-Frame aufbaue! Und da hat der cat-cut einfach Vorteile! Es ist schnell und einfach faltenfrei aufzubauen, bei einem großen Cuben-flat-tarp ist das so gut wie unmöglich. Ich werfe jetzt mal drei sehr gute cat-cut-tarps in den Ring: HMG echo2 Tarp MLD Grace Tarp Duo YAMA Tapered Tarp Ich habe das HMG echo2 und hatte ein MLD Grace Solo. Mich überzeugt das MLD im direkten Vergleich zum HMG mehr. Für das MLD spricht auch dass man es auch in 0.5er Cuben bekommt, mein Grace Tarp Solo war aus dem Material, würde ich so jederzeit wieder kaufen! Das Yama hab ich noch nicht "befingern" dürfen, halte aber sehr viel von Yama! Die Qualität ist 1a! Meine ganz persöhnliche Empfehlung ist also ein MLD Grace Duo in 0.5 Cuben! Ist sowohl die leichteste als auch die günstigste Variante!1 Punkt -
Gewicht Leere Gaskartuschen
Lyrico reagierte auf Outdoorfetischist für Thema
Das hat hier nur bedingt was mit Gleichberechtigung zu tun: Oft ist es doch eher so, dass der eine Partner trekkingbegeisterter und -erfahrener ist, als der andere. Da man gern zusammen Zeit verbringt und Urlaub macht, geht man trotz unterschiedlichem Kenntnis- und Fitnessstand gemeinsam auf Tour. Es ist dann nur konsequent, wenn der körperlich fittere mehr trägt, denn sonst wäre dieser die ganze Zeit (körperlich) unterfordert und würde sich langweilen, während der schwächere Partner die ganze Zeit an seiner/ihrer Leistungsgrenze kratzt. Das ist doof für beide. Gleiches gilt für Ausrüstungsminimalismus. Ich kann durchaus verstehen, dass jemand, der wenig Trekkingerfahrung hat, die erste Nacht unterm Tarp etwas besorgt schläft - wir alle haben uns doch auch schrittweise auf Minimalausrüstung wie Ponchotarp hinbewegt, das ging nicht von jetzt auf gleich. Klar ist auch, dass ein Versagen der Ausrüstung (Tarp fällt um, Brennstoff wird knapp) jemanden mit wenig Trekkingerfahrung bei sowieso (noch) bestehenden Vorbehalten mehr aus der Ruhe bringt, als einen "alten Hasen". Insofern finde ich es nur konsequent, nicht an die eigene Leistungsgrenze zu gehen und entsprechende "Risiken" einzugehen, wenn jemand dabei ist, für den das alles Neuland ist, und der sich noch nicht so wohl fühlt. Das ist ja auch alles nur temporär. Meine Freundin hat auch große Augen gemacht, als ich ihr das Tarp zeigte. Inzwischen schläft sie besser drunter, als ich.1 Punkt