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Ultraleicht Trekking

Probleme mit Kondensation: Tipps und Anregungen zur Verringerung?


Trinolho

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Hallo zusammen,

auf meiner kĂŒrzlichen Bikepacking-Tour durch die Alpen hatte ich nachts mit erheblichen Problemen bezĂŒglich Kondensation zu kĂ€mpfen. Diese fĂŒhrte so weit, dass ich die nĂ€chste Etappe des Folgetages immer erst signifikant verspĂ€tet beginnen konnte, weil ich den Schlafsack zunĂ€chst noch in der Morgensonne trocknen musste. Gelitten hat er nun wohl trotzdem - ich fĂŒrchte, da wird ein Besuch bei ODS fĂ€llig.

Den kĂŒrzlichen BPL-Podcast zu Kondensation möchte ich gerne zum Anlass nehmen, hier einmal zu fragen, wie ihr solche VorfĂ€lle handhabt?

Folgendes war passiert:

  • Fall 1: Erst spĂ€t abends am Camp angekommen. In Anbetracht der guten Wettervorhersage einfach das Groundsheet ausgelegt, Isomatte drauf und dann so im Schlafsack geschlafen. Einen Biwaksack oder Ă€hnliches hatte ich nicht genutzt. Resultat: Am nĂ€chsten Morgen war die gesamte Wiese mitsamt Schlafsack nass. Der Datenlogger zeigte, dass die Temperatur von den mittĂ€glichen 22° C in der Nacht auf 2,8 Grad abgefallen war, was diese starke Kondensation der Umgebungsluft wohl begĂŒnstigt hat.
  • Fall 2: Zur Vermeidung weiterer Feuchte im Schlafsack diesmal das Single-Wall-Zelt aufgebaut. Dabei vor dem Schlafen leider vergessen, die BelĂŒftungsöffnungen zu öffnen, und damit war am nĂ€chsten Morgen erneut alles feucht von innen (das war sehr dĂ€mlich von mir). Wandkontakt mit dem Fußende des Schlafsacks fand natĂŒrlich auch statt. Klar, diesmal war nicht die Umgebungsluft schuld, sondern meine eigene Atemluft im Zelt und der rutschige Boden.

Im oben genannten Podcast nennt Ryan Jordan vier verschiedene AnsÀtze zur Vermeidung von Kondensation:

  1. Use available ventilation features of the shelter (ja, hÀtte ich mal tun sollen)
  2. Shelter Management: Zelt trocken aufbauen, feuchte Kleidung außen lagern, Innenseite trocken wischen
  3. Sleep System Management: Verschiedene SchlafsĂ€cke aufeinander schichten (z. B. Synthetik-Quilt ĂŒber einen Daunenschlafsack), um den Taupunkt von der Daune in das Synthetikmaterial auszulagern.
  4. Clothing Management: Kleidung trocken halten, auch vor Schweiß schĂŒtzen, Zelt bei Sonne als Treibhaus zur Kleidertrocknung nutzen.

Wie macht ihr das beim Biwakieren:

  • In den Shoulder Seasons (FrĂŒhjahr/Herbst) grundsĂ€tzlich immer einen Biwaksack um den Schlafsack legen?
  • Einen Schlafsack mit wasserdichtem Material nutzen (z. B. WM mit GWS anstatt ExtremeLite oder Microfiber)?
  • Falls kein Biwaksack dabei: Immer ein Zelt aufbauen?

Ich freue mich auf eure Anregungen! 😀

 

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Solange man den Schlafsack tagsĂŒber trocknen kann ist Das Ganze kein grosses Problem. Unangenehm wird's immer erst wenn man mehrere Tage in Folge diese Möglichkeit nicht hat. 

Gegen Tau aus der Umgebungsluft hilft ein doppelwandiges Shelter ein StĂŒck weit. Ist mir meist zu schwer also nehme ich das eher nicht mit. 

Tau fĂ€llt vermehrt an Flussufern und in Senken an. Daher diese Spots eher meiden. Wenn ein leichter Wind geht, gibt's tendenziell weniger Probleme mit Kondenswasser. Das sind alles Punkte, die man bei der Schlafplatzwahl berĂŒcksichtigen kann. 

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Beim "ODS"?

Beim OST! Outdoor Service Team vermutlich!?

Ja, wir sind hier beim UL-Forum. Ich sage aber einfach mal (Wasser/Kondens wiegt ja auch), zieh eine Lage Kufa drĂŒber. 

Ich nehme den Liteway Sleeper Quilt 136gr. ĂŒber die Daune und die Daune bleibt knochentrocken. Das kombiniere ich je nach Temperatur mit dem LiteLine 200 bis eben hoch zum Tenequa 700. 

Wenn es gar nicht anders geht und der Quilt nicht dabei ist, ziehe ich die Regenjacke (Membran, EVent) ĂŒber das Fußende.

 

 

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Ich risikiere eigentlich nicht dass der Schlafsack / Quilt nass wird, wo das nicht notwendig ist. Sprich, ich penne mindestens unter einem kleinen Tarp, bzw. stelle eigentlich das Zelt fast immer auf - kann man ja weitgehend offen lassen, wenn das Wetter passt.

Eine gĂŒnstige Platzwahl (s.o.) hilft natĂŒrlich.

Schlafen im Biwaksack hat mich bisher nicht ĂŒberzeugt - man hat dann nur Feuchtigkeit von Außen gegen Feuchtigkeit von Innen getauscht - komplett trocken ist ein Bivy selten (bzw. NIE!!) gewesen (bei mir)...

Die SchlaftĂŒte feucht einzupacken und stark zu knautschen hat unserem ersten Daunenquilt den Rest gegeben - wir waren mit einem SS 2 Solid im September/Oktober in den Alpen. Trotzdem Kondens reichlich, trocknen morgens - keine Chance. Wir sind dann oft frĂŒh los und haben so gut es ging in der (kurzen ) Mittagspause getrocknet. SpĂ€testens nach ein paar Tagen in ein Hostel, Winterraum o.Ă€., wenn das Zeug nicht mehr trocken wurde. Nach 3 Tagen reichten die WĂ€rmereserve des Quilts nicht mehr...

Ich glaube, gerade im FrĂŒhjahr / Herbst ist der Kram einfach feucht - ohne das man am Ende des Tages viel tun kann.. Erste Versuche mit VBL waren fĂŒr mich bisher nicht ĂŒberzeugend, weil ich nicht so gerne im eigenen Saft liege - aber ich werde das auf jeden Fall nochmals testen. Vielleicht muss man sich daran auch einfach gewöhnen - sowie an nasse FĂŒsse in den Trailrunnern... Zumindest kann man dann Körperfeuchte in der Daune vermeiden bzw. kann einen wasserdichten Biwaksack verwenden... Mir erscheint das die einzige Möglichkeit zu sein, wenn man lange Zeit ohne Trocknungsmöglichkeit unterwegs ist... (Ryan Jordan hat meine ich sogar beim Ski-Laufen unter den warmen Klamotten einen VBL-Anzug getragen, wenn ich mich richtig erinnere - so blieben die Klamotten weitgehend trocken...)

Edit: Zelt und Biwaksack mitnehmen macht fĂŒr die meisten hier wahrscheinlich keinen (UL-)Sinn... Den Taupunkt in einen Kufa-Quilt zu verschieben hĂ€lt vielleicht die Daune erstmal trocken -aber der Kufa-Quilt ist ja irgendwann auch ziemlich feucht oder nicht? SpĂ€testens nach ein paar Tagen ist das doch auch nicht mehr das Gelbe vom Ei - lasse mich aber auch gern eines besseren belehren... Kufa fĂŒr mein WĂ€rmebedĂŒrfnis hĂ€tte aber eh ein unzumutbares Packmaß...

 

Bearbeitet von mochilero
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Ich kann da nur von meinen Erfahrungen berichten und da habe ich festgestellt, dass der Kufa-Quilt (Climashield Apex) den Anschein erweckt, als wĂŒrde er ĂŒberhaupt keine Feuchtigkeit aufnehmen. 

Wenn jetzt im November der Nebel wie leichter Niesel darauf fĂ€llt, wird auch da eine Grenze ĂŒberschritten sein. Aber wer schlĂ€ft da noch ohne Zelt oder Tarp? Und wenn doch, dann muss er da im wahrsten Sinne des Wortes "eiskalt" durch. Denn das wirds dann mit nasser Daune. 

Da ist halt jeder auch ein wenig seines GlĂŒckes Schmied und "Stupid Light" erreicht. 

Packmaß spielt fĂŒr mich eher keine Rolle, bestenfalls das Gewicht. Der Sleeper Quilt ist aber auch als Überhang am Körper nutzbar, ebenso wie der Helikon-Tex Swagman-Roll, der auch mal die Funktion als Schlafsack-Schutz und Poncho erfĂŒllen darf. Ich sitze gerne noch etwas draußen und auch da ist WĂ€rme schon angenehm. Könnte man auch als Luxusgegenstand sehen. Jeder wie er mag, schließlich trĂ€gt jeder selbst. 

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Ich hatte dieses mal auch (das erste mal eigentlich) Probleme mit Kondensation. War meine erste alpine Trekkingtour und jeden Morgen war das Tarp, Groundsheet und der Schlafsack nass. Sowohl beim Campingplatz im Tal auf 1400m als auch nach einer sehr windigen Nacht auf 2200m. Jede Nacht sternenklar und ein großer Temperaturunterschied zum Tag (geschĂ€tzt 5-10° nachts, 25° tagsĂŒber)

In anderen NĂ€chten draussen hatte ich das bisher nicht oder nur sehr minimal - ein paar Minuten in die Sonne legen oder Zelt abschĂŒtteln hat immer gereicht, ob unterm Tarp bei Regen oder Schnee, oder beim biwakieren unter freiem Himmel, mit oder ohne Biwaksack, in Boofen oder unter FelsĂŒberhĂ€ngen... 

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In beiden FĂ€llen ist es wenig verwunderlich, dass es feucht wurde.

Unterm freien Nachthimmel (insbesondere wenn es sternenklar und windstill ist) kĂŒhlen durch Infrarotstrahlung BlĂ€tter, GrĂ€ser, AutodĂ€cher, Außenzelte oder das Außenmaterial eines dicken Schlafsacks stĂ€rker ab als die sich ohnehin durch AbkĂŒhlung vermutlich schon nah an der SĂ€ttigung befindliche Umgebungsluft. Je weniger Wind weht, der den Temperaturverlust ausgleicht, desto stĂ€rker. In Folge schlĂ€gt sich Kondens auf Zelt/Schlafsack/Bivy/Wiese nieder.

Im mehr oder minder luftdicht verschlossenen Zelt kreierst du durch die Atemfeuchtigkeit und körpereigene Verdunstung höhere Luftfeuchtigkeit als in der Umgebung.

Das nÀchste mal also einfach nicht diese leicht vermeidbaren Feuchtigkeitsextreme produzieren :D

 -> Dach ĂŒberm Kopf (dann kĂŒhlt das Tarp oder das Außenzelt ab aber nicht deine Schlafsack Außenhaut) und auf ausreichend Luftaustausch achten. Damit sollte der Kern deines Problems behoben sein.

 -> Wenn du kein Dach ĂŒber dir aufbauen willst, leg dich unter einen Baum. Das BlĂ€tterdach fungiert Ă€hnlich wie ein Zelt und reduziert die sich auf deinem Schlafsack niederschlagende Luftfeuchtigkeit erheblich.

Einen VBL wĂŒrde ich wenn ĂŒberhaupt erst bei lĂ€ngeren Touren in richtig kalten Klimaten und sehr dicken SchlafsĂ€cken wie ĂŒber eine Woche bei -20°C und tiefer in ErwĂ€gung ziehen. Die Besonderheit hier ist, dass die Feuchtigkeit, die man im Schlaf abgibt, sich auf dem Weg durch den Schlafsack nach außen so stark abkĂŒhlt, dass sie bereits irgendwo innerhalb des Schlafsacks friert, statt erst an der Außenseite, wo man es einfach abputzen könnte. Hier haben wir es also mit Feuchtigkeit von innen zu tun. In der Fragestellung des TO kommt die Feuchtigkeit allerdings von außen.

Klar könnte man jetzt sagen: Ich will aber unbedingt Cowboy campen in einer windstillen Nacht unter freiem, sternenklaren Himmel. Dann hast du halt den wasserdichten Bivy als Schutz von Feuchtigkeit "von außen" und musst der vermutlich resultierenden Schwitz-Sauna vorbeugen, indem du innen einen VBL einziehst. Muss man aber mögen :D

Bearbeitet von BohnenBub
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Das Prinzip versteh ich ja

vor 50 Minuten schrieb BohnenBub:

-> Dach ĂŒberm Kopf (dann kĂŒhlt das Tarp oder das Außenzelt ab aber nicht deine Schlafsack Außenhaut) und auf ausreichend Luftaustausch achten. Damit sollte der Kern deines Problems behoben sein

Allerdings ist es bei mir ja genau da besonders aufgetreten: bei Wind + guter ventilation unterm Tarp 😕

Im Gegensatz dazu hatte ich bei Ă€hnlich klaren NĂ€chten mit großem Temperaturunterschied ohne Shelter dieses Problem nie...

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Die Physik ist in diesem Fall ne Sau und lĂ€sst sich nur schwer ĂŒberlisten.

Essentiell ist da unter anderm die Wahl des Schlafplatzes. Ein schöner SĂŒdhang weit oberhalb vom Talboden, weg von GewĂ€ssern und mit einer leichten Brise wĂ€re super, nur leider zwingt einen die Geographie in den Bergen meist was anderes zu nehmen. Da kann ich ein Lied von singen.

Übrigens, auch Doppelwandige Zelte leiden unter Kondens ... ist dort nur durch ein dĂŒnnes Mesh ein wenig versteckt, aber genauso nass. Naja, wenigstens kann man sie bisschen einfacher trocknen lassen.

Was super funktioniert sind Touren in der WĂŒste. Ansonsten hilft nur Management. Kufa, Trockenpausen, Platzwahl ...

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Moin!

Immer wieder gern von mir verlinked.

Dieses kleine LehrstĂŒck in Sachen Kondensation von Luftfeuchte hat mir geholfen, das physikalische Prinzip dahinter zu verstehen.

Meine Erkenntnis zum einen, wenn der Taupunkt es will, setzt sich an allen OberflĂ€chen Kondenswasser ab. Man kann mit den oben genannten Maßnahmen begrenzt dagegen steuern, aber sobald ein entsprechender Temperaturunterschied erreicht wird, ist es schlicht Physik.
Ist die Daune erstmal feucht geworden, vermeide ich jede starke Kompression, da dies die FĂŒllung endgĂŒltig killt. (DafĂŒr mĂŒsste aber auch noch Platz im Tragesystem vorhanden sein)
Im Idealfall, habe ich stattdessen Kunstfaser als FĂŒllmaterial, was etwas besser mit feuchter Verpackung fertig wird, aber am Ende auch getrocknet werden muss.

Mir geht es im zweiten Schritt darum, die Feuchtigkeit wieder loszuwerden. Und da gibt es viele Konzepte, von der WĂ€rmflasche im Schlafsack, ĂŒber ein Mikroklima im Biwaksack / Zelt, bis hin zum beheizten shelter (Feuerzelt). Bei allen Methoden muss die mit Feuchtigkeit gesĂ€ttigte, warme Luft abgelĂŒftet werden, damit eine „Trocknung“ stattfindet.
Hat sich die Feuchtigkeit nur am Außenstoff ein wenig abgeschlagen, drehe morgens die Seite nach innen und wĂ€rme beim FrĂŒhstĂŒck die feuchte Seite durch, um dann nochmal auszulĂŒften.
OT: Wenn bei durchgehenden Regentagen immer wieder alles nass ist, behalte ich möglichst lang die nasse Kleidung am Körper. Da ich an solchen Tagen im Zelt koche, schaffe ich mir ein feuchtwarmes Mikroklima, das aber nach oben hin immer wieder abgelĂŒftet wird. So bekomme ich wenigstens einen Teil der Feuchtigkeit aus der Kleidung.

Mehrere Tage mit hoher Luftfeuchte hintereinander können fast jedes Schlafsystem killen. Wenn ich mein Schlafsystem nicht penibel jeden Tag etwas trockne, ist in der Regel am dritten Tag der Punkt erreicht, an dem die FĂŒllung kollabiert oder aufgrund von Verdunstung nicht mehr wĂ€rmt.

VG. -wilbo-

 

Bearbeitet von wilbo
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Es hilft vlt. sich klar zu machen, woher die Feuchtigkeit kommt: Aus der Umgebungsluft (ggf. aus dem eigenen Atem noch dazu), von umgebenden FlÀchen abgewischt, aus der eigenen Haut.

Biwaksack: ohne VBL nur wenn man sehr wenig Wasser ĂŒber Haut abgibt, sonst bei mehreren Tagen mit VBL.

Mein Rezept: Kunstfaserschlafsack oder wie schon oben genannt dĂŒnne Lage Kunstfaser ĂŒber den Daunenschlafsack, damit die  Feuchtigkeit von außen und der Taupunkt in/auf der Kunstfaser liegt und nicht in der Daune. So kann ich gut Hautfeuchtigkeit nach außen bringen, besser als mit Biwaksack, an dem meine Hautfeuchtigkeit sonst innen kondensiert. Die Feuchtigkeit aus der Kunstfaserlage werde ich recht leicht wieder los oder habe sie eben in der nĂ€chsten Nacht immer noch drin, was aber die Leistung nicht wesentlich verringert.

 

 

Bearbeitet von Steintanz
ergÀnzt
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vor 12 Stunden schrieb Carsten K.:

Wenn es gar nicht anders geht und der Quilt nicht dabei ist, ziehe ich die Regenjacke (Membran, EVent) ĂŒber das Fußende

Damit habe ich auch schon des Öfteren das Gegenteilige erwirkt, nĂ€mlich, dass dann das Fußende des Schlafsack/Quilts durch die Regenjacke erst richtig feucht geworden ist. Vielleicht mache ich aber auch was falsch. đŸ„Ž

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vor 4 Stunden schrieb wilbo:

Mehrere Tage mit hoher Luftfeuchte hintereinander können fast jedes Schlafsystem killen. Wenn ich mein Schlafsystem nicht penibel jeden Tag etwas trockne, ist in der Regel am dritten Tag der Punkt erreicht, an dem die FĂŒllung kollabiert oder aufgrund von Verdunstung nicht mehr wĂ€rmt.

Diese Erfahrung kann ich auch genauso bestĂ€tigen. Wenn die Bedingungen ungĂŒnstig sind sprich hohe Luftfeuchtigkeit, regelmĂ€ssige Tau/Kondensbildung und vllt noch etwas schwitzen im Schlafsack bzw. allg. feuchte Kleidung stösst man nach 3 bis 4 Tagen ohne Trocknungsmöglichkeit an Grenzen. 

Quilt duch KörperwĂ€rme regelmĂ€ssig trocknen (anwĂ€rmen, drehen, lĂŒften, ausschĂŒtteln und wieder von vorne) kann den Zeitpunkt etwas hinauszögern, verhindern kann man das Kollabieren der Daune aber nur wenn man zwischendurch immer mal wieder vollstĂ€ndig alles trocken bekommt, was ohne ordentlich Sonnenschein z.B. durch ein beheiztes Shelter, eine HĂŒtte mit Ofen, ein beheiztes Hotelzimmer oder Ă€hnliches gelingen kann. 

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Donnerwetter, so viele Antworten in so kurzer Zeit! Herzlichen Dank fĂŒr eure zahlreichen Anmerkungen! 😃

Meine SchlafplĂ€tze hatte ich bewusst fernab von jeglichen GewĂ€ssern in etwas höheren Lagen gewĂ€hlt - nass (nicht feucht) wurde es aber leider trotzdem. Aber ja, das ist sicherlich einfach der Physik mit dem großen Temperaturgradienten der Umgebungsluft zwischen Tag/Nacht und dem klaren Sternenhimmel geschuldet.

FĂŒr einen zusĂ€tzlichen Kufa-Quilt als Kondensationslayer ĂŒber dem Schlafsack existiert leider in meinem Bikepacking-Setup ĂŒberhaupt kein Platz mehr. Beim Wandern wĂŒrde es ja passen - zum Bikepacking werde ich wohl nĂ€chtes Mal stets das Zelt mit den Vents benutzen. ZusĂ€tzlich vielleicht sogar noch einen VBL als Schutz von innen - den hĂ€tte ich aber normalerweise nur bei Minusgraden mitgenommen.

vor 15 Stunden schrieb Nero_161:

[...] jeden Morgen war das Tarp, Groundsheet und der Schlafsack nass. Sowohl [...] auf 1400m als auch nach einer [...] auf 2200m. Jede Nacht sternenklar und ein großer Temperaturunterschied zum Tag [...]

Dem kann ich mich leider vollumfĂ€nglich anschließen. FrĂŒhjahr und Herbst in den Bergen ist wohl einfach garstig... 😁

PS:  Ich korrigiere die nĂ€chtliche Temperatur von 2,8 auf 2,4° C. Hab gerade eben noch mal nachgeschaut. 😅

 

2,4° C am 25.09. um 06:01 Uhr im Tal (das Bild entstand erst spÀter beim Aufstehen):

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1,9° C am 26.09. um 05:31 Uhr (2.100 m. ĂŒ. NN., das Bild entstand erst spĂ€ter beim Aufstehen):

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Egal, das Frösteln hat sich rentiert... 😉

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Bearbeitet von Trinolho
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Hier mal noch ein Taupunktrechner und ein wenig Physik

https://www.wetterochs.de/wetter/feuchte.html

Ist die Temperatur und Luftfeuchtigkeit bekannt (z.b. am Abend vor dem Zelt) ergibt sich daraus die Temperatur bei der es in der Nacht feucht wird.

Kochen und Atmen im Zelt lassen die Luftfeuchtigkeit steigen und somit steigt auch der Taupunkt.

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vor 3 Stunden schrieb bördebube:

Wiesen sind immer feuchter als Waldboden ! Frag mich nicht, warum dem so ist

OT: Pflanzen verdunsten Wasser v.a. ĂŒber BlattflĂ€chen, BĂ€ume also hoch oben, GrĂ€ser/KrĂ€uter aber direkt um einen herum und bei hoher Luftfeuchtigkeit pressen manche krautige Pflanzen sogar flĂŒssiges Wasser aus (kennt man bei manchen Topfpflanzen nach dem Gießen); und Wald gleicht die Temp.differenzen etwas aus, also weniger Kondensation; und Waldboden mit toter Streuauflage hat i.d.R. mehr KapazitĂ€t Wasser aufzunehmen, das sich niederschlĂ€gt, als Wiesenboden, wo ĂŒberall saftig-frisch die GrĂ€slein spriesen đŸŒŸ

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Wenn die Feuchtigkeit von aussen kommt, wie in deinem Fall, dann hilft es, das Zelt eher geschlossen zu halten. So hast du nicht ev. sogar Nebelschwaden, die dir den Schlafsack innert Minuten durchnÀssen können. Ich packe deshalb selbst im Zelt in den Alpen den Schlafsack erst aus, wenn ich wirklich rein will. Mehr als einmal ist mir eine aufsteigende Nebelbank durchs leider nicht geschlossene Zelt hindurch, und alles war patschnass. Auch ist die Temperatur in einem geschlossenen Zelt innen ein wenig höher, was die WasserdampfsÀttigung der Luft verringert.

Der Nachteil ist dann aber die Kondensation der Körperfeuchtigkeit, die nicht aus dem Zelt kann. Wobei diese sich idealerweise an der Innenseite des Aussenzelts absetzt, und nicht im Schlafsack.

Es gilt also eine Balance zu finden zwischen Abschirmung von Aussen und WĂ€rme, und der DurchlĂŒftung des Zelts. Wobei ich im Zweifelsfall das Zelt schliessen wĂŒrde. Die Feuchtigkeit, die ein Mensch in einer Nacht abgibt, und die im Schlafsack und nicht am Aussenzelt kondensiert, sollte die WĂ€rmeleistung eines Schlafsack nicht gleich vernichten.

vor 3 Stunden schrieb Steintanz:

Wiesen sind immer feuchter als Waldboden

Ein wichtiger Faktor dabei ist aber auch die Abstrahlung, besonders in einer klaren Nacht. Im Wald verringert das Kronendach die Abstrahlung, so dass der Taupunkt weniger schnell erreicht wird.

Pflanzen verdunsten Wasser, ja, aber nicht nachts. Dann sind die Spaltöffnungen geschlossen, und die Pflanze betreibt keine Photosynthese.

 

 

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vor 11 Minuten schrieb ULgeher:

Planzen verdunsten Wasser, ja, aber nicht nachts. Dann sind die Spaltöffnungen geschlossen, und die Pflanze betreibt keine Photosynthese.

 

 

Stimmt so pauschal nicht.

https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/lexikon-a-z/stoffaustausch-373#:~:text=Über die Stomata tauscht die,der Wurzel durch einen Unterdruck.

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In der Nacht bringst du alleine durch den Atem mindestens 250 ml Wasser in die Luft (plus dem was ĂŒber die Haut geht), die sich an der kalten Zeltinnenseite niederschlagen. Dazu noch die Taupunkterniedrigung und evtl. kochen im Zelt, nicht nur durch Verdunsten des Kochwassers sondern durch die Verbrennung selber ("Brenngut" + Sauerstoff --> CO2 + H2O + etwas Sonstiges + WĂ€rme)

Um trocken(er) zu schlafen sind meine erste Wahl:

  • doppelwandiges, ausreichend großes und gut durchlĂŒftetes Zelt verwenden
  • außerhalb des Zeltes kochen
  • nicht in den SchlaSa atmen
  • vor dem Schlafengehen nochmal pinkeln
  • eher ein kĂŒhles Schlafsetup wĂ€hlen

Zudem ist hilfreich:

Beim aufstehen darauf achten, das die nasse Zeltinnenseite nicht an den SchlaSa kommt.
Nasses Zelt vor dem Verpacken innen und außen abtrocknen.

Wenn das nicht reicht muß man halt immer mal wieder eine Trocknungspause einlegen. 

Bearbeitet von kra
Korrektur zur Atemfeuchtigkeit und Schlafsetup
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vor 18 Minuten schrieb Carsten K.:

Null Kondens. Trockenes Schlafsetup, auch an GewĂ€ssern 😁

Lustig, ich habe genau gegenteilige Erfahrungen mit dem Niak gemacht. :grin:

War aber schon beim ersten Frost.
Gefrorenes Kondenswasser an Außen- und Innenzelt!

Bearbeitet von wilbo
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vor 10 Minuten schrieb wilbo:

Lustig, ich habe genau gegenteilige Erfahrungen mit dem Niak gemacht. :grin:

Den einzigen Schwachpunkt den ich sehe ist, dass es im Bereich der Bodenwanne eben einwandig ist durch das hochgezogene Außenzelt. Da kann dann innen schon mal bisschen was kondensieren. Aber nichts gravierendes. 

Irgendwo ist immer ein bisschen Taupunkt. 😂

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vor 25 Minuten schrieb Carsten K.:

Irgendwo ist immer ein bisschen Taupunkt. 😂

Wie gesagt, die Physik ist immer die gleiche, nur die shelter Àndern sich. ;-)
OT: Ich habe es dann verkauft.
Ich dachte mir, fĂŒr das Gewicht vom Niak, kann ich auch mein Baumwolltarp mitnehmen.
Daran schlÀgt sich definitiv weniger Kondenswasser nieder, weil es vom Stoff aufgenommen wird und diesen damit gleichzeitig wasserdichter macht.

Bearbeitet von wilbo
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