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Ultraleicht Trekking

Erste "UL"-Erfahrung im Sarek 2016/09


mawi

Empfohlene Beiträge

vor 14 Stunden schrieb fdm:

Ja, prima, dein Start! Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen!

In Arlanda nimmst du nächstes Mal den flyggbus, der kostet einfach 99.-SEK (zum Cititerminalen). ;) 

Super Tipp! Ich hatte an der Flughafen/City Info gefragt, was denn die beste Variante sei. Die junge Dame meinte, wenn ich es nicht eilig hätte, der reguläre Linienbus. Vielleicht haben sie ja einen Vertrag oder ähnliches mit dem ÖPNV in Stockholm, da ich da auch gleich das Ticket kaufen konnte...

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Am 17.11.2016 at 21:10 schrieb mawi:

Tee und Kaffee sind Getränke, die ich vornehmlich in Gesellschaft trinke. Auf Arbeit trinke ich locker 2l, wenn nicht gar mehr (denn in der Küche sind immer Leute, mit den man schwatzen kann). Haben auf Reisen Mitreisende Tee oder Kaffee dabei, dann bediene ich mich auch gern :-D Aber wenn ich allein unterwegs bin, dann ist das mir einfach zu viel Aufwand. Außerdem tue ich mich morgens immer schwer mit dem Aufstehen. Bin ich aber einmal auf den Beinen, dann habe ich Hummeln im Hintern und muss dann los. Da hält ein Heißgetränk nur auf.

Zum Kochen hatte ich gestern weiter oben noch was geschrieben oder wie ist die Frage gemeint?

tasse tee macht mich wach & danach (und ner zigarette) reichen mir als frühstück 2 zwieback, --> also gegucktgeschätzt so nen drittel von deinen frühstücksportionen. ist so das, was es z.b.auf höheren hütten als frühstück gibt, geht aber nich viel länger als ne woche gut, danach (bin ich 5-6 kg leichter &) werd ich schlapp oder brauch ne station, wo ich ne fressattacke ausleben kann :-)

also morgens und abends reichlich tee, abends noch son gutdrauftee obendrauf, das geht bei mir ins brennstoffgewicht. deshalb 241 gr : 3 wochen - wow...

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@wanderrentner 2 Zwieback, da sage ich "Wow!" Ich werde bei der nächsten Tour mal komplett auf Pemmikan setzen. Hier bekomme ich auf weniger Gewicht und Volumen eine höhere Energie dichte hin.

Als wir vor 3 Jahren unsere Rohkostphase hatten, hatten wir uns auf einer 5-tägigen Tour durch Brandenburg vornehmlich von Wildkräutern ernährt + etwas gekauftes Obst und Gemüse. Durch die Bitterstoffe in den Kräutern stellt sich ebenfalls schnell ein Sättigungsgefühl ein. Allerdings kann man das auch nicht ewig durchziehen, da es nicht sonderlich energiereich ist.

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Die Tour

1. Etappe von Kvikkjokk bis (kurz vor) Hábres

Bevor ich los bin, hatte ich noch kurz den Rucksack an der Hängewaage bei der Fjällstation gewogen. Inkl. ca. 1-1,5l Wasser wog der Rucksack ca. 19kg. Da waren aber noch die Regenhose (die hatte ich ab dem Nachmittag jeden Tag immer an) und die Kufa-Jacke (die hatte ich sehr oft an) im Rucksack. Trotz des hohen Gewichts, war der Rucksack sehr gut zu tagen und ich fand, dass es sich nicht wie 19kg anfühlte. Das lag vermutlich auch an dem Training vor der Tour (die Vorgebreitungstouren und viel Sport im allgemeinen).

Von der Fjällstation zum Boot sind es nur ca. 10min. Als ich ankam warteten schon 4 weitere Passagiere, die aber zum Padjelantaleden bzw. Kungsleden wollten. Schon zum dritten Mal wurde ich mit den ungläubigen Worten "Und das ist dein Rucksack?" begrüßt. Meist folgte nach einem "Ja" meinerseits eine kurze Pause und dann wurde zögernd gefragt "Hast du ein Zelt dabei?" - "Ja" - "und Verpflegung?" usw. Fand ich ganz lustig.

Mit ein paar Minuten Verspätung kam dann Björn angefahren. Die Überfahrt zum Ausgangspunkt für den Prinzkullen (und meiner Tour) dauert keine 2 min (ca. 30-50m) und kostet 70SEK (also rund 7Euro). Das war das einzige Mal, wo ich Bargeld benötigte, ansonsten konnte/musste ich alles immer mit der Kreditkarte bezahlen. Die aktuellen Fahrzeiten kann man Björns Webseite entnehmen: http://www.battrafikikvikkjokk.com/regular-tours.html 

Am anderen Ufer warteten 2 Wanderer, die hier ihre Tour beendeten und mit dem Boot nach Kvikkjokk wollten. Sie wurden erst einmal mit einer fetten Standpauke von Björn empfangen. Er hatte sich überhaupt nicht mehr beruhigt und sie total rund gemacht. Ich bin mir nicht sicher, aber soweit ich das mitbekommen hatte, hatten sie wohl auf Privatgrund, trotz Hinweisschilder, übernachtet.

Während Björn immer noch die beiden Wanderer ausgeschimpft hatte, habe ich mich auf den Weg gemacht. Ehrlich gesagt, hatte ich etwas Bammel vor dem Aufstieg, da er im Wanderführer als knackig bezeichnet wird und mein Rucksack ja nun nicht so leicht war. Hinzu kam noch die allgemeine Aufregung, wie denn nun das Terrain im Sarek aussieht und welche Herausforderungen auf mich warten werden. Allerdings war der Aufstieg ein reinster Spaziergang. Es gab einen gut ausgelaufenen Wanderweg mit teilweise Stufen und die Steigung war moderat, so dass ich schnell an Höhe gewann und nach kurzer Zeit oben war.

Noch einmal ein kurzer Blick zurück (Links, vom Hügel verdeckt, liegt Kvikkjokk):

DSC01991.jpg

 

Oben angekommen gab es auch schon die erste Rentierbegegnung. Generell muss ich ja sagen, dass die Rentiere ziemlich dumm sind. Okay, es sind Fluchttiere. D.h., dass sie bei fast jeder Begegnung in meiner Laufrichtung geflüchtet sind. Einmal habe ich eine Herde ca. 2-3 Stunden lang durch das Álggavágge getrieben. Meine erste Begegnung war jedenfalls nicht so cool. Zuerst hatte ich zwei Rentiere gesehen, die dann in meiner Laufrichtung in eine kleine Senke geflüchtet sind. Als ich die Senke erreicht hatte haben sie mich erschrocken angeschaut (unter dem Motto „Huch, wo kommt der denn „plötzlich“ her?“) und sind wieder in meiner Richtung bis zur nächsten Senke bzw. aus dem Sichtfeld geflüchtet. Das ging ein Weilchen so weiter und es wurden immer mehr. Irgendwann sammelte sich eine große Herde auf einem Hügel vor mir. Aus dieser Herde kamen plötzlich ca. 15 Rentiere auf mich zugerannt und machten kurz vor mir einen Bogen und kamen auf meiner rechten Seiten zum stehen. Sie schauten zu mir rüber und einige wetzten ihr Geweih im Gras. Rentieren und Elche bin ich zwar auf vergangenen Skandinavienreisen schon begegnet, aber solch eine Erfahrung hatte ich noch nie gemacht (eigentlich waren sie bisher immer ganz scheu). Da das Ganze etwas bedrohlich auf mich wirkte, hatte ich mich entschlossen ihnen links am Hang auszuweichen. Das war ein müßiger Umweg und kostete mich bestimmt 20min. Im Nachhinein denke ich, dass der Umweg nicht nötig gewesen wäre. Aber da die teils riesigen Geweihe enorm Respekt einflößend waren (insbesondere das Wetzen im Gras) und ja schon einige Wanderer von Almkühen niedergetrampelt wurden, war es in der Situation glaub eine gute Entscheidung. Später hatte ich festgestellt, dass die Laufgeschwindigkeit ein entscheidender Faktor war. War man langsam unterwegs, waren auch die Rentiere entspannt. War man aber flott unterwegs, dann waren sie immer sehr unentspannt.

Endlich wieder auf dem richtigen „Weg“, gab es eine kurze Pause um den Ausblick zu genießen:

DSC02000.jpg

Und hier ein kurzer Blick zurück über das Vállevárre, bevor es durch das Vállevágge ging:

DSC02007.jpg

Der Weg bis dahin war sehr einfach zu begehen. Ab hier waren immer wieder Blockfelder zu queren, die an sich nicht schwierig waren, aber durch den anhaltenden Regen extrem rutschig waren. Wenn mir etwas schwer fällt, dann langsam zu gehen. Insbesondere am Anfang, wenn man noch voller Energie und Tatendrang ist. Dementsprechend bin ich auch schnell über die Steine geschritten und konsequenterweise 2 mal übel gestürzt … Unbeschadet bin ich dann am Hábres angekommen, wo ich an einem der wenigen Zeltmöglichkeiten zwischen dem Geröll zwei Deutsche getroffen hatte. Die beiden hatte ich bereits im Bus kennengelernt und sie hatten noch am Vorabend eine Überfahrmöglichkeit in Kvikkjokk gefunden.

Obwohl es erst gg. 5 war, hatte ich mich ebenfalls entschieden hier mein Zelt aufzubauen. Es war nämlich unklar wie es hinter dem Pass voraus aussieht (zwecks Zelten), es in Strömen geregnet hatte und es somit schon relativ dunkel war. Der Aufbau und das einrichten des Zeltes im Regen ging erstaunlich gut. Nichts wurde im Inneren nass.

Hier mein Zelt neben dem Tarp der anderen beiden Deutschen:

DSC02010.jpg

Und noch einmal die andere Richtung (aus der ich kam):

DSC02012.jpg

 

Bearbeitet von mawi
Preis für Bootsüberfahrt korrigiert
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2. Etappe von Hábres bis zur Rentierzüchterhütte am Ruonas mit Abstecher zum Biernnagásje

Die erste Nacht war grandios - schlecht. Es windete sehr und es goss und graupelte aus allen Kübeln. An dieser Stelle sollte ich vielleicht gestehen, dass ich draußen nicht gut schlafen kann. Früher bin ich bei jedem kleinsten Rascheln wach geworden und konnte nur schlecht einschlafen. Mittlerweile geht es ganz gut, aber wenn Regen auf das Zelt prasselt oder der Wind sich am Zelt auslässt, dann kann ich immer noch nicht gut bis gar nicht schlafen.

Am Abend davor musste ich übrigens auch schon den ersten Ausrüstungsausfall beklagen. Als ich die Stirnlampe einschaltete tat sich nichts :( Na toll, der erste Tag von 19 und schon totes Gewicht im Rucksack. Da war glaub der Akku hin. Beim bzw. nach dem Laden ging sie, aber kurze Zeit später nicht mehr. Beim Fotografieren und beim Tagebuchschreiben abends wäre sie schon nützlich gewesen, aber es gab zum Glück keinen Moment, wo sie wirklich nötig gewesen wäre. Außerdem musste ich feststellen, als der Wind sich nachts um 180° drehte, dass der Bivi überhaupt nicht winddicht ist. Jede Brise, die vorn hinein blies, hatte sofort die Wärme aus dem Quilt mit sich genommen. Na toll. Was für eine kack Nacht.

Am Morgen hat es immer noch geregnet, weshalb ich mir Zeit gelassen hatte und ohne das Zelt zu verlassen gefrühstückt und gepackt hatte. Plötzlich vernahm ich beim Packen Aufregung bei den Nachbarn und im nächsten Moment brach die Sonne durch und lies die umliegenden Berge zum Vorschein kommen. Tjaaa, was nun. Eigentlich war ich schon voll auf weitergehen eingestellt, aber die Neugier mal einen Blick westwärts zu werfen war zu groß und es gab keinen rationalen Grund schon am zweiten Tag Stress zu machen.

Also Rucksack bis auf das nötigste geleert und einen Blick auf die Karte geworfen. Hmmmm, irgendwas stimmte nicht. Die Szenerie passte nicht ganz zu der Karte und zu dem was in dem Wanderführer stand. Na ja, egal. Es ging ja nur darum mal einen schönen Rundumblick zu erhaschen. Nach einem raschen Aufstieg erwarteten mich "oben" drei Überraschungen: 1.) Es lag zw. 5-10cm Schnee, 2.) Von Westen her drückte es die schlecht Wetterwolken in den Berg (also nix mit Aussicht) und 3.) ich war noch gar nicht oben, sondern erst auf der Hälfte. Da ich nur ungern einen Berg anfange und dann ohne den Gipfel zu erklimmen aufgebe (außer das persönliche Risiko erscheint mir in dem Moment zu groß), hatte ich mich entschieden 20min weiterzulaufen. Und nach ziemlich genau 20min hatte ich dann auch den Gipfel erreicht.

DSC02029.jpg

 

Ich hatte mir vorgenommen noch einmal weitere 20min einen Kamm entlang zulaufen und dann noch einmal 10 weitere. Damit war ich fast auf der anderen Seite beim Nachbarberg, aber da die Sicht so schlecht war, ich ja nicht so genau wusste auf welchem Berg ich bin und wie gut da der Abstieg sein wird (bei der schlechten Sicht und ob man da überhaupt heil runter kommt), hatte ich mich entschieden wieder umzukehren. In der Zwischenzeit musste ich feststellen, dass die Handschuhe gar nicht, wie beworben, wasserdicht, sondern nur wasserabweisend sind. Was für ein scheiß! Der Abstieg zog und zog sich derweilen, das Zelt wollte einfach nicht näher kommen. Da machte ich plötzlich eine unglaubliche Entdeckung:

DSC02037.jpg

Nein, nicht die beiden Rentiere mit dem riesigen Geweih (am Horizont). Meine Schuhe begannen sich aufzulösen und das schon nach 1,5 Tagen! Da war ich schon ein wenig bedient. Unten angekommen fing es wieder an zu regnen und mir war es arschkalt, da ich oben zu faul war den Rucksack abzusetzen um die Kufa anzuziehen .... Ich snackte kurz was, baute das Zelt ab und zog weiter. Am Ende des Vállevágge wurde ich dann mit einer wundervollen Aussicht auf das Tjuolavágge belohnt. Jaaa, genau deswegen war ich hier. Das lies gleich den Ärger über meine Schuhe schwinden.

DSC02052.jpg

Hier erkannte ich auch, dass ich gar nicht am Hábres nächtigte, sondern noch im Vállevágge. Deshalb stimmte die Umgebung nicht mit der Karte überein. Daheim konnte ich dem GPS-Track entnehmen, dass ich wie geplant doch auf dem Biernnagásje (1828m) oben war und dass der Berg am anderen Ende des Kamms der Tjiláktjahkka war.

Dummerweise hatte ich mir die anschließende Querung des Rounasgarssa zu hoch eingezeichnet und auch noch eingebildet, dass man in einen kleinen Canyon hinabsteigen solle. Eine Schlucht gab es und den Spuren nach sind da andere vor mir auch schon runter, also hinunter ging es. Es ging sehr steil und glatt runter, so dass ich die letzten 3m ungebremst runter gesaust bin. Blöderweise lagen meine Stöcke noch oben, aber ohne Rucksack konnte ich wieder etwas hoch kraxeln und sie greifen. Ich wäre da nie runter, denn auf der Seite, wo ich runter bin, wäre ich mit Rucksack nicht mehr so einfach hoch gekommen. Aber die andere Seite sah von oben, wenn auch steil, aber dafür erklimmbar aus. Zum Glück war dem auch so.

DSC02065.jpg(Ja das ist Schlucht. Sieht auf dem Bild voll unspektakulär aus.)

Ich wollte eigentlich an diesem Tag noch unterhalb der Rentierhütte am Rounas furten und auf der anderen Seite nächtigen. Da dort aber gerade ein Rentierzüchter anwesend war und ich ihm nicht zu sehr auf die Pelle rücken wollte, blieb ich in geschützter Distanz unterhalb des Rounas und schlug da mein Lager auf.

DSC02076.jpg

 

Resümee vom 2. Tag: Lampe defekt, Schuhe beginnen sich aufzulösen, bemerkt, dass Bivi nicht winddicht ist und festgestellt, dass Handschuhe gar nicht wasserdicht sind und sich so richtig schön mit Wasser vollsaugen und damit sehr schlecht trocknen. Na das geht ja mal gut los ...

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Vielen Dank für euer Interesse! Ehrlich gesagt bewundere ich euch, weil ihr hier immer nach mehr verlangt. :) Ich bin ja alles andere als ein begnadeter Schreiber. Es hat schon seine guten Gründe warum ich Ingenieur geworden bin und kein Schriftsteller :D

Ich habe gerade gesehen, dass man auf dem letzten Bild sehen kann, wie die Naht am Schuh beginnt aufzugehen. Wie es nach ein paar Tagen aussah, könnt ihr schon im Vorbereitungsfaden anschauen.

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3. Etappe vom Ruonas zum Njoatsosvágge (Goabrekbákte)

Am nächsten Tag wurde ich durch einen schönen Sonnenaufgang geweckt. Ich faulte noch ein wenig rum und versuchte meine Schuhe zu nähen. In der Zwischenzeit düste der Hubschrauber ein paar mal hin und her und am Ende stand er ewig an der Rentierhütte um den Rentierzüchter und seine Familie abzuholen. Offensichtlich wollte der Hund nicht in den Hubschrauber einsteigen, so dass er da fast ‚ne halbe Stunde da stand und vor sich hin ratterte. An dieser Stelle muss ich ja mal sagen, dass die Hubschrauber mir generell voll auf den Sack gingen. Kaum ein Tag wo keiner über einen flog, meist sogar mehrmals. Das macht jegliches Outdoor-Feeling kaputt. Ich verstehe auch nicht die Motivation sich in den Sarek fliegen zu lassen. Bei der Anreise waren ebenfalls 3 Leute im Bus, die bei der Helistation ausgestiegen sind und bei der Ankunft in Kvikkjokk düste auch schon der Heli über unsere Köpfe.

Ich bin dann relativ spät los. Es schien zwar den ganzen Tag die Sonne, aber es wehte ein starker eisiger Wind.

DSC02102.jpg (Das war unterhalb der Rentierzüchterhütte an meiner Furtstelle.)

DSC02114.jpg

(Rechts vorn ist der Ruonas)

An der Stelle vielleicht mal eins, zwei Worte zur Sony RX100. Ich mag die Kamera sehr. So sehr, dass ich gerade meine MFT-Ausrüstung verkaufe bzw. das meiste schon verkauft habe. Was ich nicht so mag ist, dass das Bild im Sucher bei Gegenlicht sehr dunkel wirkt. Anfangs dachte ich, dass die Kamera in dieser Situation unterbelichtet und hatte dementsprechend die Belichtung korrigiert. Zu Hause musste ich aber feststellen, dass die Kamera richtig belichtet hatte und nur der Sucher und das Display hinten zu dunkel waren. Dementsprechend waren alle Bilder bei Gegenlicht und hellen Situationen überbelichtet und ich musste sie im Nachgang mit Lightroom korrigieren. Dadurch leiden leider die Farben etwas. Na ja, jetzt weiß ich ja Bescheid.

DSC02130.jpg

(Das da hinten müsste der Buojdes See sein.)

DSC02144.jpg

(Blick ins Laptavágge)

Die Etappe selbst war bis zum Abstieg in das Njoatsosvágge leicht zu begehen. Das letzte Drittel des Abstiegs war jedoch seeehr mühsam, denn es ging durch sehr dichtes Gestrüpp und kostete enorm viel Zeit.

DSC02187.jpg

DSC02188.jpg

(Das da hinten müsste der Tsahtsa sein)

Eigentlich wollte ich den Njoatsosjahka noch furten, konnte aber die im Wanderführer beschriebene Stelle nicht finden bzw. es kam mir zu tief vor. Deshalb schlug ich mein Lager unterhalb des Goabrekbákte auf.

DSC02196.jpg

Da sich eine sternenklare Nacht angekündigt hatte, stellte ich die Uhr auf 0Uhr, um zu schauen ob es Nordlichter gibt. Es war in der Tat sternenklar und ein paar kleine Nordlichterchen waren zu sehen. Nichts was sich gelohnt hätte länger in der Kälte auszuharren. Da ich jedoch nicht wusste, wie viele sternenklare Nächte es noch geben wird, hatte ich schnell noch eins, zwei Fotos geschossen. Auf dem Foto hier sieht es zwar nach starker Aktivität aus, aber da hat nur der Weißabgleich der Kamera daneben gehauen. Ich könnte es zwar noch korrigieren, finde es aber so ganz schön :)

DSC02228.jpg

DSC02231.jpg

Obwohl es im Ganzen ein guter Tag war, war ich irgendwie sehr gestresst und es plagten mich Abbruchgedanken. So richtig konnte ich das für nicht einordnen. Es kam mir auch so vor, als wäre ich schon 19 Tage unterwegs. Wäre an der Stelle eine Furt möglich gewesen, dann hätte ich mich evtl. am nächsten Tag auf den Rückweg gemacht. (So fühlt ich mich zumindest an diesem Abend.) So war ich aber erst einmal „gezwungen“ auf der Westseite zu bleiben und am nächsten Tag Richtung Norden weiter zu ziehen.

Bearbeitet von mawi
Kleine Ergänzung beim letzten Absatz
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Ich finde den Bericht auch sehr schön, authentisch und nachvollziehbar geschrieben. 

Nur die exotischen Ortsnamen verwirren mich immer wieder, auch da es über die Jahre immer wieder verschiedene Schreibweisen gibt.

Sehr schöne Fotos!

Bearbeitet von pielinen
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Das mit den Abbruchgedanken kenn ich auch von früher. Man hat irgendwie in so einer Situation plötzlich tierisch Respekt vor dem was man sich da vorgenommen hat.

Da hilft nur einfach weiterzumachen. Nach ein paar Jahren hat man diese negativen Gedanken komplett vergessen. Was bleibt sind die positiven Erinnerungen.

Ausserdem wird es besser mit dem Alter und mit mehr Erfahrung.

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Am 13.12.2016 at 00:11 schrieb paddelpaul:

"Was für eine Kacknacht!"

Ich hatte die Nacht eigentlich als ganz gut in meiner Erinnerung abgespeichert, mal abgesehen von dem Wind. Den Satz habe ich aber fast 1:1 aus den Aufzeichnungen übernommen. Ich habe nur das S-Wort durch das K-Wort ersetzt. 

Vielleicht war die erste Nacht gar nicht so schlecht. Nur weil es die erste Nacht war empfand ich sie vielleicht als schlecht und da es danach definitiv schlechtere Nächte gab, habe ich diese dann als "okay" abgespeichert(?) Hier scheint schon die Verdrängung einzusetzen, wie @SouthWest es schon erwähnte.

Generell ist es mit schon aufgefallen, dass ich unterwegs andere Dinge wichtiger bzw. schwerwiegender empfand als ich es in Erinnerung habe. Im Gegenzug kann ich mich heute noch an zerrende Momente erinnern, die im Tagebuch überhaupt keine Erwähnung finden.

 

@schrenz Ich hoffe, dass es mit dem Alter nicht schlimmer wird. Bisher wird es mit der Erfahrung immer besser. Bin ja aber im Grunde auch noch jung (habe (hoffentlich) noch 2/3 meines Lebens vor mir) :D

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vor 18 Stunden schrieb pielinen:

Nur die exotischen Ortsnamen verwirren mich immer wieder, auch da es über die Jahre immer wieder verschiedene Schreibweisen gibt.

Ich bin mir beim Schreiben auch immer wieder unsicher, ob es sinnvoll ist die Orte zu erwähnen. Ich verstehe was du meinst. Denke aber, dass es evtl. anderen bei der Tourenplanung helfen könnte und dass erfahrene Sarek-Gänger evtl. meinen Weg nachvollziehen können.

Mir ist auch aufgefallen, dass sich die Schreibweise im Wanderführer teils von der auf der Karte unterscheiden. Leider mixe ich hier. Da sollte ich mich in Zukunft an eine Quelle halten.

Ich schreibe übrigens das a mit dem Kreis drüber einfach als a aus, was ebenfalls zu Verwirrung führen kann.

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Ich habe mal eine Frage zu den Fotos. Da ich im RAW-Format fotografiert habe, habe ich alle Bilder in Lightroom an einem halbwegs kalibrierten Monitor entwickelt. An dem Monitor und meinem Laptop (zwar schlechtes Display, aber auch kalibriert) empfinde ich die Belichtung optimal. Aber auf dem Fernseher und meinem Arbeitslaptop erscheinen mir die Bilder als zu dunkel. Was mich wundert, da ja die kalibrierten Displays eher dunkler eingestellt sind und somit müssten die Bilder ja auf üblichen Displays (die ja meist zu hell eingestellt sind) heller dargestellt werden.

Von daher interessiert es mich, ob ihr die Bilder an euren Monitoren als zu dunkel oder eher als optimal belichtet empfindet.

Bearbeitet von mawi
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