Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Minimalschuhe / Barfußschuhe


Emmerax

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 eine Freundin hat mich auf das Thema Barfußschuhe gebracht, an die ich mich momentan immer mehr gewöhne. Momentan ist es eher noch in Ausnahmesituationen (mal bei einer kurzen Tageswanderung von 15 km, mal abends beim spazieren gehen 3 km).

Ich wollte nachfragen, wer von euch bisher schon welche Erfahrungen mit Barfußschuhen (egal ob Vivobarefoot, oder Vibram Five Fingers, oder auch Xero Shoes) gemacht hat. Würdet ihr euch zutrauen damit auch einen langen Trek zu laufen? Oder eher nicht?

Viele Grüße,

Lucas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke nats, aber die Suchfunktion habe ich bereits vorher bemüht. Es wurden nur vereinzelt mal in einem anderen Thread Meinungen dazu abgegeben, aber es ist kein Diskussion zu dem Thema entstanden. Mal wurde es in einer Packlistenoptimierung erwähnt, mal, dass es ein Schnäppchen gibt. Beides war nicht die Intention meines Threads. Aber wie gesagt, Danke..

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vorweg: Du redest von Minimalschuhen. Ich könnte mich immer ein wenig aufregen, wenn diese als "Barfußschuhe" bezeichnet werden. Entweder Barfuß oder Schuh, eines schließt das andere aus.

Mit Minimalschuhen muss man zwingend lernen sich auch anders zu bewegen, sprich sanfter zu laufen/gehen. Das ist oft schwierig zu lernen und dauert in der Regel mindestens einige Monate. Wenn man darin laufen (= rennen) möchte sollte man erst gelernt haben Barfuß unterwegs zu sein, da man mit Schuhen kein Feedback bekommt und es sehr schnell zu Fehlhaltung bzw Überlastungsverletzungen kommen kann.

Um deine Frage zu beantworten: Es ist von der eigenen Kondition abhängig, was man sich zutrauen sollte. Jemand der Jahre lang nur in steifen Stiefeln unterwegs war (und entsprechend eine verkümmerte Fußmuskulatur hat) wird auf einer längeren Tour in Minimalschuhen mit Sicherheit einiges an Schmerzen und evtl Verletzungen/ Überlastungen erfahren.
Ist die Fußmuskulatur dagegen wohl trainiert, die Gangart weich und entspannt und der Rucksack entsprechend leicht spricht absolut nichts gegen Langstreckenwanderungen in minimalem Schuhwerk.

Grundlegend heißt es langsam anfangen, langsam die Strecken/ Belastungen steigern und dabei sehr geduldig sein. Je nach Jetzt-Zustand kann es gut und gerne bis zu 6-10 Monate dauern, bis man sich völlig umgestellt hat, die Muskulatur und wichtiger noch die Sehnen & Bänder sich anpassen. Bei manchen geht's schneller, bei vielen länger.
Es geht auch in keinem Fall um Abhärtung. Wenn etwas weh tut, machst du es falsch oder zu viel.

 

schöne Grüße
Micha (der inzwischen einige tausend Kilometer mit minimalem Schuhwerk zurück gelegt hat)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hmm, glaub ich hab das irgendwo schon mal geschrieben.
Für mich war es essentiell, komplett, also auch im Alltag auf minimal Shoes umzusteigen.
Fiel mir als Sneakersammler extrem schwer, die meisten Modelle sehen einfach unmöglich aus. Aber vorher mit mal ein bisschen minimal, dann mal wieder ein foot coffin ist es mir über lange Zeit nicht gelungen, meinen Laufstil umzustellen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb micha90:

 

Mit Minimalschuhen muss man zwingend lernen sich auch anders zu bewegen, sprich sanfter zu laufen/gehen. Das ist oft schwierig zu lernen und dauert in der Regel mindestens einige Monate. Wenn man darin laufen (= rennen) möchte sollte man erst gelernt haben Barfuß unterwegs zu sein, da man mit Schuhen kein Feedback bekommt und es sehr schnell zu Fehlhaltung bzw Überlastungsverletzungen kommen kann.

 

Das stimmt so nicht: Wenn die Sohle hinreichend dünn und flexibel ist (sprich: man noch jedes Steinchen spürt), dann hast Du die Rückmeldung. Das gilt bei Huaraches mit 4 mm Cherry-Sohlen genauso wie bei Sole Runnern mit 2 mm oder bei den dünnen Merrells, z. B. Vapour Glove. Ken Bob Saxton sagt, der Schmerz ist Dein bester Trainer; den darf die Sohle halt nicht verhindern.

Und sich langsam, sehr langsam dran zu gewöhnen ist das wesentliche - wie war das das noch: "Was ist so mißverständlich an 400 m und dann einen Tag Pause?!?" Gerade fitten, trainierten Menschen fällt diese Geduld oft sehr schwer.

(Im übrigen hatten wir hier sehr wohl schon so einige Diskussionen dazu, u. a. bei den diversen Huaraches-Strängen.)

Bearbeitet von nats
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jason Robillard empfiehlt sogar zu Anfang auf hartem Terrain gerade laufen zu gehen, um durch Feedback zu vermeiden, dass man sich wie auf weichem Untergrund eine falsche Technik angeeignet.

Ich finde barfuß/minimal Shoe laufen/joggen wesentlich einfacher zu erlernen als gehen. Ohne Schuhe oder ohne Sprengung im Laufmudus anders aufzusetzen ist fast ein Automatismus. Da immer noch die Ferse zu nutzen fast ein Kunststück.
Beim gehen verfällt man viel eher noch in den alten Modus, macht zu großer Schritte und setzt wieder hart mit der Ferse auf.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb swift:

Also ich will euch ja den Vorderfußgang nicht vermiesen, aber es gibt schon einen Grund dafür warum der Mensch ne Hacke hat: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-20945-2016-12-13.html

Tust Du nicht, warum meinst Du, könnte das der Fall sein? Da lese ich nichts , was den Vorder- oder Mittelfußgang mies machen würde. Natürlich macht man auf der Ferse gehend weitere Schritte, genau das gewöhnt man sich bei Vorder- und Mittelfußgang ab.

@Emmerax Ich habe damals mit dem Buch von Jason Robillard angefangen. Fand ich gut, zumindest den ersten Teil, der zweite ist eher ein Erfahrungsbericht von ihm, das war weniger relevant für mich. 
Ist aber schon etwa 7 Jahre her. Seitdem habe ich den Buchmarkt wenig beobachtet, was das Thema angeht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

vor 20 Stunden schrieb micha90:

Vorweg: Du redest von Minimalschuhen. Ich könnte mich immer ein wenig aufregen, wenn diese als "Barfußschuhe" bezeichnet werden. Entweder Barfuß oder Schuh, eines schließt das andere aus.

Ich finde den Begriff auch überhaupt nicht glücklich gewählt, aber ich halte es schon für sinnvoll einen Unterschied zu machen zwischen Minimalschuhen und Barfußschuhen.  Minimalschue sind nach meinem Verständnis Schuhe deren Ausstattung sehr minimal gehalten wird, sprich: minimale Sprengung, minimale Dämpfung usw. Beispiele: Merrel Trail Glove, New Balance Minimus, ...
Barfußschuhe haben dagegen gar keine dämpfende oder stützende Ausstattung. Beispiele: SoleRunner, Leguano, ...

 

vor 20 Stunden schrieb micha90:

Mit Minimalschuhen muss man zwingend lernen sich auch anders zu bewegen...

vor 9 Stunden schrieb nats:

Das stimmt so nicht:...

Ich denke, dass hängt von vielen Faktoren ab. Ich, zum Beispiel, bin zum Barfußlaufen gekommen,  weil ich damit verschiedene medizinische Probleme beheben wollte, was auch gut funktioniert hat. Außerdem darf ich bei der Arbeit leider keine Barfußschuhe tragen. In diesem Fall war und ist gezieltes Training der Fußmuskulatur wichtig.

Hier (ods) ist noch ein langer Faden zu allen Aspekten des Barfußlaufens.

Kennt jemand von euch sehr schmal geschnittene Barfußschuhe? Die gängigen Marken sind mir alle zu weit geworden.

mfg
der Ray

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Stunden schrieb swift:

Also ich will euch ja den Vorderfußgang nicht vermiesen, aber es gibt schon einen Grund dafür warum der Mensch ne Hacke hat: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-20945-2016-12-13.html

Obacht: Das bezieht sich nur und allein aufs GEHEN (insofern bestreitet das auch meines Wissens niemand); fürs LAUFEN gilt es gerade nicht!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt ja auch Barfußcoaches, zu finden etwa über die vivobarefoot-Seite oder auch sonst per Browsersuche im Internet. Bei einer neuen Gangtechnik mal einen Fachmann auf dieselbe werfen zu lassen, kann ja kein Fehler sein, denke ich mir. Erfahrung damit kann ich zwar noch keine vorweisen, wollte das immer mal noch ausprobieren - auch nach nunmehr zehn Monaten Barfußschuhen. 

Ansonsten wurde m.E. in @micha90's Post am Anfang dieses Threads bereits alles Relevante gesagt. 

Den Unmut bezüglich des Begriffs "Barfußschuhe" kann ich zwar gut verstehen, halte es aber dennoch wie @derray für sinnvoll, zwischen Barfußschuhen, die quasi nur noch eine reine Hülle bieten, und Minimalschuhen, die darüber hinaus mit einer Sprengung und/oder Dämpfung versehen sind, zu unterscheiden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb derray:

 Außerdem darf ich bei der Arbeit leider keine Barfußschuhe tragen. 

Ich weiß ja nicht, was Du machst... Aber kennst Du die hier? Oftmals zulässig, wo sonst nix geht, und dafür (!) wirklich minimalistisch:

https://www.bellevilleboot.com/shop/index.php?l=product_detail&p=98

Gibt inzwischen auch einen deutschen Händler, der sie regulär vertreibt.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 28.12.2016 at 20:27 schrieb nats:

Ich weiß ja nicht, was Du machst... Aber kennst Du die hier? Oftmals zulässig, wo sonst nix geht, und dafür (!) wirklich minimalistisch:

https://www.bellevilleboot.com/shop/index.php?l=product_detail&p=98

Gibt inzwischen auch einen deutschen Händler, der sie regulär vertreibt.

 

Der ist nichts für vegane Tischler.

mfg
der Ray

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 4 Monate später...

Ich hab seit etwa zwei Wochen den Ipari Hana und bin bisher sehr zufrieden! Ich nutze sie ohne die Innensohle und so sind sie - Xeroshoestypisch - schön minimalistisch. Sie sitzen eher locker am Fuß und ich bekomme es nicht so recht hin, sie wie z.B. einen Trail Glove wirklich eng an den Fuß anzuschmiegen - die Schnürung ist einfach recht rudimentär. Das ist aber auch absolut nicht nötig und ich finde den lockeren Sitz beim Gehen wie Radeln sehr bequem. Einzig an der Ferse war etwas Reibung vorhanden, als ich sie einmal barfuß getragen habe. Da waren sie aber noch nagelneu, vielleicht wird das Material auch dort mit der Zeit etwas weicher. Ich trage die Schuhe aber lieber mit Socken (s.u.).

Ich habe die Schuhe nach der ausgemessenen Größe bestellt. Meine Füße sind 26cm lang, ich habe die Schuhe in M9 (bis 26,4cm angegeben) bestellt und sie passen gut, dürften für meinen Geschmack aber auch nicht kürzer sein. Ich trage meine Schuhe generell mit etwas mehr Platz vorne, was an Problemen mit leicht einwachsenden Zehennägeln liegt. Die Xeros passen mir wie gesagt gut, die meisten meiner anderen Schuhe haben nach vorn hin aber etwas mehr Platz. Würde ich mir die Laufschuhversion (Ipari Prio) zulegen, würde ich vermutlich eine Größe größer kaufen.

Ohne Socken finde ich die Schuhe eher schwitzig, aber ich hatte noch keinen einzigen Schuh, bei dem dies nicht der Fall war. Mit Socken hingegen finde ich sie angenehm, besser als meine Lederschuhe von Ecco und irgendwelche Hilfigersneaker, die ich noch habe, aber natürlich nicht so ultraluftig wie gängige Trailrunner. Ich war vorhin bei 30°C in der Stadt und hatte keine unangenehm warmen Füße.

Hinsichtlich der Optik war ich beim Kauf noch etwas skeptisch, aber sie gefallen mir sehr gut. Gerade wenn sie sich ein wenig eingelaufen haben, wird das Obermaterial etwas weicher und sie verlieren die etwas komische Form, die sie auf den Produktphotos haben.

Die spannendste Frage ist in Anbetracht vieler Erfahrungen mit den Xero-Premiumsandalen sicherlich die Haltbarkeit, aber dazu kann ich natürlich noch nichts sagen. Ich hoffe wirklich, dass sie gut halten, denn dann hab ich einen sehr bequemen Schuh mit genau dem richtigen Grad an Minimalismus (und sogar etwas Anpassungsfähigkeit in dieser Hinsicht durch die optionale Innensohle), der für meinen Geschmack genau richtig zwischen sportlich, casual und schick liegt.

Bearbeitet von Outdoorfetischist
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Im Fitnesstudio, im Wald oder auf sonstigen Fototouren trage ich schon seit Jahren meine Vivobarefoot Stealth.

Im Büroalltag oder in der Stadt ziehe ich inzwischen fast nur noch flache Schuhe an. Schicke Sneakers* ohne Sprengung passen auch zum Hemd und zum Mantel. Schuhe mit Absätzen trage ich immer seltener.

Folgende Schuhe werde ich demnächst auch ausprobieren:

Falls jemand weitere Vorschläge für vegane und schicke Barfussschuhe hat, die zum „Smart Casual Look“ passen, bin ich dankbar :).

Für den Sommer in Frankreich sind auch schon Huaraches auf dem Postweg. Diese finde ich eigentlich unverschämt teuer. Da mein Terminkalender in den nächsten Tagen vor dem Urlaub aber verdammt voll ist, musste ich sie doch kaufen. Ansonsten wäre eine DIY Variante besser.

Sonstige bisherigen Erfahrung:

Fivefingers finde ich furchtbar vom Material her. Ich schwitze darin wie in einer Gummisocke (nicht dass ich welche getragen hätte :D). Zumindest in den classic Dingern, die ich mal vor ein paar Jahren gekauft habe. Das Anziehen ist auch mühsam und es braucht spezielle Socken. Bis jetzt konnte ich mich damit nicht anfreunden.

200km Strecken im einwöchigen Urlaub waren in den Stealth absolut kein Problem. Nur bei matschigem und rutschigem Gelände habe ich noch Wanderstiefel mit Profil angezogen. Diese werde ich jetzt aber mit den Vivobarefoot Trail Primus ersetzen. Bin schon gespannt.

* mein größtes Problem mit schicken Schuhen ist, dass es da noch zu wenig vegane Auswahl gibt. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei den Fivefingers finde ich ist das sehr modellabhängig, den KSO finde ich auch schwitzig, Bikila und die leichten ohne Schnürung kommen mir angenehmer vor. Ansonsten finde ich es immer wieder toll mit denen rumzulaufen, nur im Alltag halt schon ein sehr freakiges Aussehen :-D.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

barfuss-schuh ist eh ein widerspruch in sich selber. es gibt keine barfuss-schuhe. entweder man läuft barfuss oder man trägt schuhe.*

BOT: wie hier und und in zig anderen threads schon diskutiert: übung ist das A und O. hat man die erst mal, sind der länge der tour eigentlich keine grenzen gesetzt. wobei ich persönlich für touren mit potentiell viel hartbelag etwas gepolsterte schuhe bevorzuge und für anspruchsvollere touren gerne etwas mehr profil habe.

* wer wirklich das gefühl des barfuss-gehens/-laufens erfahren will, lässt die schuhe ganz weg. so merkt er super-schnell, wieviel fersen-, mittelfuss- oder ballen-auftritt er bei welcher gangart auf welchem untergrund ertragen kann. am angenehmsten ist's natürlich auf moorboden

903172m.jpg

aber mit der richtigen technik geht auch härterer untergrund

903487m.jpg

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte an, um mit Deinem Konto zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Forumssponsoren









×
×
  • Neu erstellen...