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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 29.08.2020 in allen Bereichen

  1. gregoreasy

    Impressionen von Touren

    Da es ja zu gefallen scheint, hier noch der weniger spektuläre, aber auch sehr schöne Anfang durch das Baskenland:
    8 Punkte
  2. Fr 07.08.2020: Talosio - San Lorenzo (1370 rauf / 1550 runter) Vom Ankommen... Heute hab ich gedacht, ich breche ab. Bin halbwegs früh losgekommen, brauchte ja nicht auf Frühstückszeiten zu achten... um genau zu sein um 7:10h. Ich dachte, ich sei nur 30 min von Talosio bzw. von dem Kloster davor entfernt (vielleicht hab ich es mir gestern Abend auch eingeredet, weil ich nicht mehr weiter wollte). Nee, der Wegweiser sagt 1h. 1h zusätzlich zu den 7:30h, die Rother für die Etappe angibt (Bätzing sogar 7:50h). Puh. Zumal die Zeitangaben auf den Wegweisern nicht wirklich immer realistisch sind, zumindest für mich. Zu den 1550 Höhenmeter im Abstieg kommen ja auch noch einige weitere dazu. "Gut markiert, größtenteils wenig ausgeprägter Weg, steinige Passagen, mehrere Gegenanstiege (2 Pässe), mürbe machende Endabstieg.." Naja irgendwie wird’s schon gehen. Vielleicht hat mein Körper ja auch schon gelernt, dass er lange An- und Abstiege bewältigen muss. Ich will heut Abend in dem Posto Tappa der Trattoria San Lorenzo übernachten, dort kann ich auch, wenn es voll ist, das Zelt aufbauen und die Dusche nutzen. Mit den Leuten dort hatte ich im Vorfeld schonmal gemailt und gefragt, wie die Situation vor Ort so ist, coronatechnisch. Allora, Der Aufstieg geht eigentlich, denke ich.., aber das war noch nicht der Pass. Oben gehts ein wenig hin und her, dann stehe ich irgendwann auf dem namenlosen Pass und warte nun auf besagten Gegenanstieg. "Warten" ist vielleicht nicht das richtige Wort... ich erwarte ihn... erhoffe ihn bald zu erklimmen. Erstmal gehts runter zum Stausee. Dann irgendwann wieder rauf... Vom Stausee aus ginge nochmal über einen Pass Der Gegenanstieg kommt erst viel später. Und ja es zieht sich (hm, das schreibe ich bei jedem Pass, fällt mir grad auf). Und ganz eindeutig fand ich die Wegführung auch nicht. Mittlerweile war es schon später Nachmittag. Ich fange an mich mächtig zu beeilen. Auf dem Colle di Colla habe ich noch nicht mal Fotos gemacht. Versuche mich nochmal im Posto Tappa in San Lorenzo anzukündigen. Der Wirt antwortet, er hätte schon einige Gäste, er müsse erst die anderen fragen, ob ich noch mit aufs Zimmer kann. Naja, ich kann ja sonst im Garten zelten. Aber ein Bett wäre mir heute schon sehr recht. Wer weiß, wann ich ankomme. Da mir aufgefallen ist, dass das Wochenende ansteht, habe ich am Vorabend auch schon für den nächsten Tag versucht zu reservieren. Als ich zwischendurch Netz habe, wird die Anfrage abgewiesen. Seltsam. In dem Posto Tappa gibt es eigentlich viele Betten und es ist doch kaum jemand unterwegs. Als ich die Rückmeldung bekomme bin ich eh schon erschöpfungsmäßig weit unten, die Nachricht demoralisiert mich zusätzlich. Während es weitergeht, überlege ich, was tun. 1 Nacht länger in San Lorenzo - Pause täte gut... oder irgendwie mit Bus nach Ceresole und eine Etappe überspringen... ob das geht? Zelten? Auf Noasca (das wäre der nächste Ort) hab ich grad kein Bock mehr. Die waren so unfreundlich. Ich renne förmlich den Berg runter und bin nicht wirklich guter Stimmung, denn es ist schon wirklich spät. Ich will es noch zum Abendessen schaffen. Die Uhr ist gegen mich. Endloser Abstieg. Nich soo schwierig, abgesehen von den steilen Grashängen mit unklarer Wegführung. Aber das geht schon. Um 20:30h komme ich erschöpft an. Ich sehe durch das Fenster der sehr sympathischen, einfachen Trattoria schon Gäste an einem langen Tisch beim Abendessen sitzen, darunter scheinbar auch GTA-ler? Der Anblick dieser Szenerie macht mich wirklich sehr glücklich. Der Wirt kommt mir an der Tür entgegen und reagiert sehr freundlich auf meine Entschuldigung, dass ich so spät bin. Meine Frage nach einem Bett wird mit „Si“ beantwortet. Ein deutsches Wander-Paar hat nix dagegen, dass ich im gleichen Mehrbettzimmer schlafe. Auch dafür bin ich sehr dankbar. Die Welt ist wieder ein bissl in Ordnung. Durch die Garage gehts in einen Keller zum Hinterhauseingang raus und die Außentreppe des Nachbarhauses rauf, den "Balkon" entlang, dann gibts im 2. Stock zwei Mehrbett-Zimmer und ein Gemeinschafts-Bad. Typisch GTA. Gefällt mir. Einfach, aber mit Charme. Kurze Katzenwäsche. Schnell zum Essen, Höllen-Hunger, geduscht wird später. Beim Essen komme ich schnell ins Gespräch mit den anderen sehr netten GTA-lern: ein Paar, mit denen ich das Zimmer teile und drei junge Mädels, wovon eine ebenfalls solo unterwegs ist. Die Mädels waren sicher schon seit Stunden hier, seufz. Das Paar kam heute mit dem Bus an. Ich erzähle, dass ich in Noasca kein Bett bekommen habe, worauf die anderen ganz entspannt erwidern, „ach, lass mal den Wirt reservieren“. Als dieser fragt, für wen er für morgen ein Bett reservieren soll, hebe ich mitgerissen von der Gruppendynamik einfach meine Hand und schwupps habe ich ein Bett für den nächsten Tag in Noasca. Nix abbrechen..., keine Pause. Ok geben wir der Tour noch ne Chance ;). Irgendwie bin ich aber auch froh, dass ich weitergehe. In Ceresole dann aber wirklich Pause! Mit schmerzen Muskeln und auch leicht zuckelnder Hüfte gehe ich ins Bett. Heute bin ich definitiv an meine Grenze gekommen.
    6 Punkte
  3. Wie jedes mal, wenn ich unterwegs bin denke ich, aaach… diesmal schreibe ich keinen Bericht, denn es ist alles nicht so profi-checker-mäßig, könnte alles viel doller, krasser mit Zelt und überhaupt… Nach und nach wird mir dann bewusst, wie viel ich erlebe, intensive Gefühlszustände (das „auf" wie auch das „ab"), die Freude, nette und besondere Menschen zu begegnen, den Stolz, meine persönlichen Herausforderungen mehr oder weniger richtig dosiert und diese letztendlich auch bewältigt zu haben. In diesem speziellen Corona-Jahr kommt darüber hinaus noch eine große Dankbarkeit hinzu, dass ich das alles erleben darf. Mir wird deutlicher als sonst bewusst, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Also doch ein Bericht, eine schöne Möglichkeit alles nochmal zu durchleben, zu verlängern und festzuhalten. Ob es so entspannt werden würde? GTA? Für alle die die GTA nicht kennen: Es handelt sich um einen Fernwanderweg (Grande Traversata delle Alpi), der in Italien quasi eine Art Pendant zum GR 5 in Frankreich ist. Er erstreckt sich über den gesamten Westalpenbogen. Grob gesagt führt die GTA von der Grenze Schweiz/Italien durch Italien bis nach Ventimiglia ans Meer. Die Etappen führen in der Regel über einen Pass und enden in kleinen Dörfern/Weilern in den Tälern. Dort übernachtet man in Albergos oder sogenannten Posto Tappas (Übernachtungsmöglichkeiten für Wanderer, die an Albergos oder Trattorien gekoppelt sind), manchmal steigt man nicht ganz so weit ab und schläft weiter oben in Hütten, den Refugios (welche ich aber nie überlaufen und voll erlebt habe). Man geht also von Tal zu Tal. Die Idee ist, dass die Einnahmen den Einheimischen direkt, d.h. den Unterkünfte, Restaurants, Tante-Emma-Läden oder Käsereien zugute kommen und die Alpentäler, die stark von Abwanderung betroffen sind, unterstützt werden. GTA: Von Tal zu Tal Wo soll es hingehen? Nachdem ich zwei Teilstücke aus dem Süden schon gemacht habe (unter anderem vor zwei Jahren vom Valle Maira bis ins Valle Gesso in den Seealpen), ist dieses Jahr der Norden dran. Allerdings soll das angepeilte Teilstück die „schwierigste“ Etappe der GTA beinhalten, irgendjemand bezeichnete sie auch als „Knchenbrecher-Etappe“ - ich bezeichne sie als meine persönliche „Angst-Etappe“. Es sollte sich im Laufe der zwei Wochen jedoch herausstellen, dass andere Leute unterwegs andere Etappen ebenfalls mit „soll die schwierigste Etappe der GTA sein“ betiteln. Hm. Dazu muss ich sagen, dass ich Bewohnerin der norddeutschen Ebene bin, nicht gerade diejenige, die Mutproben magisch anziehen, "seilversicherte" oder "ausgesetzte" Stellen nicht zu meine Lieblingsvokabeln gehören und anderen die entsprechende Etappen-Beschreibeung sicher kein Kopfzerbrechen bereitet, quasi ein Klacks ist. Wie auch immer, nachdem ich das ganze Web hinsichtlich Beschreibungen dieser Angst-Etappe durchforstet, viele Leute per mail ausgefragt habe und mittels YouTube-Videos den Weg in Slow-Motion abgegangen bin, habe mich trotzdem und nach viel hin und her für diesen Abschnitt, also nördlich von Susa entschieden. Gute 2 Wanderwochen reine Wanderzeit stehen zur Verfügung, dazu Zeit für An- und Abreise mit dem Zug. Statt in Quincinetto (typischer Einstieg für diesen Bereich) steige ich etwas später von Traversella zur GTA auf. Von Traversella nach Susa Zelt oder nicht Zelt? Ursprünglich wollte ich kein Zelt mitnehmen. Insbesondere nach 5 Monaten Home-Office habe ich Lust auf Begegnung mit anderen GTA-lern am Abend. Zumal ich weiß, dass es nie viele sind, es nie überlaufen ist und ich in der Vergangenheit so schon sehr schöne Abende verlebt habe. Ganz zu schweigen von dem vorzüglichen Essen. Egal wo man hin kommt, es gibt immer mindestens 3 Gänge, manchmal zusätzlich diverse Antipasti. Da in diesem Jahr unklar war, wie die Mehrbettzimmer belegt würden, ob alle Posto Tappas offen sein würden, ich nicht alles durchtakten wollte mit frühzeitigen Reservierungen und es auch eine sehr lange Etappe gab, habe ich dann doch entschieden, zu Gunsten der Flexibilität, das Zelt mitzunehmen - auch wenn ich noch ziemlich unsicher und unerfahren bin, was das Finden eines ebenen Platzes in den Bergen angeht. Zelt also ja, aber eher als Zusatzoption.
    5 Punkte
  4. Do 06.08.2020: Ronco - Talosio (1170 rauf / 890 runter) Niemals spät aufbrechen! Der Wirt fährt mich am Morgen die Straßenkilometer von Campiglia nach Ronco, allerdings erst um 9:30h. Dort angekommen will ich noch etwas Proviant einkaufen und stelle mich in die bei den kleinen Läden übliche Schlange, denn auch in Italien dürfen sich in die Alimentari meist nur 2 Leute gleichzeitig aufhalten. Der Plan ist heute, ein Stück nach Talosio ein Plätzchen für das Zelt zu suchen. Das Posto Tappa in der alten Schule soll nicht so attraktiv sein und ich könnte die Etappe danach etwas abkürzen. Alimentari in Ronco: Andra tutto bene - alles wird gut. Es ist also schon recht spät, als ich loslaufe. Dummerweise passe ich nicht richtig auf und die rot/weiße Markierung leitet mich auf die falsch Seite des Baches und ich handle mir damit 45 Minute extra Weg ein. Hätte ich die Wegbeschreibung richtig gelesen wäre das nicht passiert. Egal. Mitunter ist der Weg nicht ganz eindeutig, aufgrund verwirrende Kuhpfade, aber es geht schon. Meter um Meter nähere ich mich dem Pass Colle del Crest. Der Abstieg ist heute angenehmer, aber irgendwie merke ich die letzten Tage in den Knochen und dass ich ganz schön k.o bin. Ich habe mich ziemlich bemüht im Vorfeld, Kondition aufzubauen. Aber im Flachland... Berge sind dann doch was anderes. Glaub, da hat man keine Chance. Aufgrund der sich anzeigenden Erschöpfung denke ich, wenn ich unterhalb an der nächsten Alpe Wasser kriege, zelte ich vielleicht doch vor Talosio? Ein Stück oberhalb des Kloster (schätze 30min oberhalb) finde ich dann was, nicht ganz eben, aber egal. Da es schon recht spät ist, entscheide ich mich, hier zu bleiben. Mag einfach nicht mehr. Werde das morgen schon hinkriegen, auch wenn die Etappe morgen auf 7:30h angesetzt ist. Ob das klug war, wird sich morgen zeigen. Beim Aufbau des Zeltes achte ich immerhin darauf, dass der Kopf erhöht liegt. Immerhin. Einen Löffel habe ich mittlerweile aus dem Posto Tappa in Campiglia, da gabs ne Gemeinschaftsküche, in der Einmalbesteck rumlag. Couscous mit selbst getrocknetem Gemüse, Parmesan und Walnüssen...
    5 Punkte
  5. Di 4.8.2030: Succinto - Piamprato (1400 hoch / 1000 runter) Die Angst- Etappe Heute die angeblich schwierigste Etappe - und meine erste „richtig“ des diesjährigen GTA-Abschnitts. Vom Valchiusella gehts an den Rand des Parco Nazionale del Gran Paradiso. Dieser wird mich dann die nächsten Tage noch begleiten. Zuvor jedoch, beim Frühstück grüßt mich Giuliana von einem Martin aus dem Internet… ich weiß erst nicht genau, wen sie meint, aber dann ahne ich, dass ich mit ihm über wanderweb.ch (das Forum des Rotpunkt-Verlag - hier gibt es aktuelle Informationen zu zugewachsenen Wegen, geschlossenen Unterkünften etc.) ausgetauscht habe. Wir wollten uns eigentlich in Ceresole treffen, aber da ich noch einen Schlenker gehen will, klappt das nicht. Er ist 1 - 2 Tage weiter als ich. Allerdings - wer weiß ob sich unsere Wege nicht doch noch kreuzen… Bei der Gelegenheit lasse ich ebenfalls schöne Grüße an @zweirad ausrichten, der möglicherweise in 2 - 3 Wochen hier vorbeikommen könnte. Wir hatten uns quasi per PN auf die Tour gefreut, ausgetauscht und vorbereitet (er ist grad auf dem gesamten Nordteil und vielleicht noch weiter unterwegs…). Ok, also Rother sagt „Langer Aufstieg, Beste Trittsicherheit benötigt der Abstieg, da Bodenlöcher von der Vegetation verdeckt sind und es ein paar schräge, bei Nässe rutschige Felsplatten zu überwinden gilt. Die Sicherungsketten sind nicht immer logisch angebracht." Schauen wir mal bei Herrn Bätzing. Er sagt: „Diese Etappe ist sehr lang und enthält beim Abstieg vom Pass ein ausgesetztes Wegstück, das Erfahrung und Schwindelfreiheit erfordert.“ In der Wegbeschreibung stehen dann noch so Sachen wie „danach gibt es noch einige schwierige Stellen mit glatten Felsen, die teilweise mit Gras durchsetzt sind und nicht mit Seilen gesichert sind, bei denen es gleich neben dem schmalen Pfad fast senkrecht in die Schlucht geht“. So weit, so gut. Durch den netten Abend war ich eigentlich gut abgelenkt, das Wetter ist sehr gut und naja, habe Respekt, aber wird schon gehen. Mulattiera Valchiusella Es fängt tatsächlich gemütlich an. Erstmal gehts ja nach Fondo und von da auf einer Mulattiera weiter entlang der „Chiusella“. Der Weg zum Pass ist dann aber sooo lang. Vor allem das Stück von einer Alp, einem Sockel bis zum Pass geht nur noch im absoluten Schneckentempo. intuitiv fange ich an mit mir selbst zu sprechen, und was bleibt mir anderes übrig, mir gut zuzureden, weiter ins Detail gehe ich hier nicht. Aber das letzte Stück scheint ja immer nie Enden zu wollen. Hier besonders. Aber irgendwann bin ich oben und habe einen grandiosen Ausblick. Immer wieder eine schöne Alp Ist das schon der Gran Paradiso Nationalpark? Blick bis zur Poebene Dann kommt der Abstieg. Ein kurzes Stück nach dem Pass kommt mir ein junger Italiener entgegengespurtet. Er fragt nach der Schwierigkeit des Weges auf der anderen Seite. Ich umgekehrt natürlich auch. Er meint, ein paar Löcher im Boden, aber nichts dolles. Naja, besagte Löcher, relativ steile Steinstufen stellen sich als sehr anstrengend heraus. Man muss einfach bei jedem Schritt konzentriert sein. Seilversicherte Stelle mit den schrägen Bodenplatten gingen sogar einigermaßen, aber bin trotzdem mit dem Hintern so halb runtergerutscht, vielleicht aber auch eher, weil ich im Kopf hatte, dass die so heikel sein sollen… Die ausgesetzte Stellen werden mit Herzklopfen gemeistert, Schritt für Schritt. Der italienische Trailrunner (nicht wirklich rennend, aber sehr flott unterwegs) mit orangenem T-Shirt und viel krausem Haar überholt mich zwischendurch wieder und scheint sich etwas um mich zu sorgen, mein Gesichtsausdruck muss was auch immer erzählen, dabei bin ich doch einfach nur fokussiert. Er fragt jedenfalls zweimal ob alles ok ist. Klar sage ich und hoffe, dass ich bald wieder alleine, ungesehen mit welchem Gesichtsausdruck auch immer den Berg runter schleichen kann…., einmal wartet er sogar 2 Minuten und fragt, ob er helfen kann… Dann gibt er auf und joggt davon. Durch die Schlucht noch weiter... Ich komme irgendwann an, irgendwann ist man ja immer oben oder unten... das ist zumindest meine Idee. Als ich ankomme, sitzen Totti und seine Gang schon beim Bier auf der Terrasse und begrüßen mich mit freudigem „Hallo". Meine größte Sorge ist, dass sie schon seit 13h hier sitzen (nicht wirklich, aber ein bissl) - es ist 17:30h, ich bin um 7:10h gestartet. Angesetzt für die Etappe sind 7:15h netto. Aber angeblich sitzen sie erst eine Bierlänge (haben allerdings ne Badepause gemacht). So what, ich hab’s geschafft und exe eine Cola und genieße noch ein wenig in der Sonne. Dann sagt doch tatsächlich die Frau neben mir, es gäbe noch nen fieseren Abstieg auf der Etappe nach Noasca. Ihr Nachbar sei Bergführer und wär die GTA schon mal gegangen. Heavens! Kurz darauf baue ich zum ersten Mal mein Zelt auf (hinter der Locanda Acquila Bianca gibts eine Zeltwiese). Ich bin die einzige Bewohnerin, dieser Zelt-/Camperwiese und habe Zugang zu WC und luxeriöser Dusche. Freu mich richtig auf die Zeltnacht. Im Posto Tappa wärs auch eng geworden, gibt zwar 2 dreistöckige Betten aber im obersten Stockwerk hätte man platztechnisch nahezu Probleme, sich umzudrehen, ohne an die Decke zu stoßen.. Insofern hat sich alles gut gefügt. Nochmal Abendessen mit Totti & co in der Locanda. Die vier fahren morgen mit dem Bus ein kurzes Straßenstück nach Roncò, um nach Talosio zu laufen. Ich mach die Schlenker-Etappe über den Colle della Borra in einen wohl unbekannten Teil des Gran-Paradiso-Nationalparks. Was für ein anstrengender Tag. Ich kann jetzt gar nicht sagen, ob die besagten Stellen so schlimm waren. Ich war einfach vom Aufstieg erschöpft und dann fokussiert, angestrengt, konzentriert und mit ein wenig Herzklopfen ging’s dann. I did it! Am Ende happy.
    5 Punkte
  6. Sa/So, 01./02.08.2020 Alpenüberquerung bei Nacht... ...mit ein wenig Häckmäck Wie bereits erwähnt, sollte die Anreise mit dem Zug erfolgen. Bereits Ende Februar waren Super-Sparpreis-Tickets nach München und dann für den Nachtzug im Liegewagen nach Mailand gebucht. Corona machte den Nachtzug dann zu einer unsicheren Nummer. Wird er fahren, Ab wann? Unter welchen Bedingungen? Lange war Ende Juni als neuer Start- und Einsatztermin auf der Website der österreichischen Bahn veröffentlicht. Ich lasse jetzt mal unzählige Telefonate und Umbuchungen außen vor. Letztendlich hatte ich für die Hinfahrt ein Ticket über Bologna (da erst 2 Tage später der Zug München - Mailand eingesetzt wurde) und ich durfte (und musste, dank der italienischen Vorgaben) meine Reservierung umbuchen: Vorgabe war, es werden nur Privatabteile verkauft. Da ich allein unterwegs bin und in der Folge das Abteil alleine bezahlen muss, entschied ich mich, die Reservierung für einen Platz im Liegewagen in ein Privat-Sitzabteil umzubuchen. Eine Fahrt München - Mailand (bzw. Bologna) sollte 99 Euro kosten (ich glaube, der Preis gilt für max 3 Personen). Es handelt sich um Abteile „der alten Schule“, die Sitze kann man nach vorne ausziehen und hat dann eine Liegewiese. Ich fand den Preis fair und die Vorstellung die Nacht über das Abteil für mich zu haben, großartig. Avanti Da ich aus dem Norden komme und schon 5 - 6h Bahnfahrt mit Maske hinter mir habe, genieße ich meine großzügig gewählte Umsteigezeit und schlendere noch ein wenig durch Münchens Glockenbach-Viertel, gönne mir ein gutes Abendessen und steige dann um 19:30h in den Nightjet nach Bologna. Bei jedem Bremsen schieben sich die Sitze von alleine ein Stück in die Horizontale, die Polyester-Vorhänge zum Gang wackeln in sanftem beige im Takt der Reise. Und dann sehe ich die ersten Berge. Ein Himmel, düster, wie so oft, mit dunklen Gewitterwolken. Mir fällt auf, dass ich in diesem Zug, der weiter nach Rom fährt auch schon bei meiner Tour in die Abruzzen saß. Die Stimmung war ähnlich. Ziel am nächsten Tag und Start meiner Wanderung ist Traversella. Dummerweise komme ich an einem Sonntag an, da fahren in Italien gern mal keine Busse. Eigentlich weiß ich das. Keine Ahnung was ich mir da Anfang des Jahres gedacht habe. Auf meine freundliche Nachfrage im Vorfeld im Albergo Miniere, ob man mich am Bahnhof abholen könne, bekam ich schnell eine positive Rückmeldung. Super, für 20 Euro kommt jemand und fährt mich 35min von Ivrea das Tal hoch. Taxi hätte knapp das Doppelte gekostet und bei Ankunft am Bahnhof klappt auch alles wie geplant. viel gabs in diesem Ort nicht, aber eine Bar und ein Alimentari Traversella ist ein netter kleiner Ort, das Albergo liegt am Dorfplatz und ich habe genug Zeit in Ruhe anzukommen. Ich sitze noch eine Weile vor dem Albergo, trinke einen Vino, höre abwechselnd dem Regentrommeln zu, dem Grollen von den Bergen und das unfassbar Geschnatter der alten Dämchen die ebenfalls ihren Aperitif trinken.. So langsam komme ich runter und genieße dieses typische abendliche Sein auf der GTA... Dorfplatz. Kommen, Gehen, Schauen, Beobachten, sich Phantasien hingeben, wer mag das sein, wohin gehen jene...Zuhören und vor allem Warten aufs Abendessen. Das Menü am Abend ist natürlich fantastisch und ich beobachte die anderen Gäste. Alle Damen und Herren mindestens 70+, zum Teil mit Gehhilfen, die nicht den üblichen für die Berge entsprechen. Alle Seniorinnen und Senioren irgendwie auf ihre Weise sehr sweet und gut zurechtgemacht. Ich komme mir schon sehr schräg vor mit meinen Outdoor-Klamotten. Ich frage mich, wie sie wohl ihren Urlaub verbringen, rundherum Berge und bestimmt kaum jemand trittsicher. Ich tippe auf ausgiebiges Essen mittags wie abends, Siesta, Karten spielen und vielleicht mal einen Spaziergang. Ich werde natürlich genauso heimlich beäugt, denn als ich am nächsten Tag vor dem Aufbruch Proviant einkaufe, sprechen mich zwei der Damen, die gerade durch den Ort wackeln, an. Wir halten einen dieser netten kleinen Pläusche, die ich aus diesem Land schon kenne und mag und freue mich kurz nochmal in Kontakt gekommen zu sein bevor es in die Berge geht und mich in deren Sprache halbwegs verständlich machen zu können.. Herrlich altmodischer Speisesaal. Ich saß rechts, Alle Seniorinnen und Senioren an der linken Fensterfront.
    5 Punkte
  7. Sa 08.08.2020: San Lorenzo - Noasca (810 rauf / 790 runter) Die Geschichte mit dem blauen Schuh beginnt... Bevor ich heute aufbreche, noch ein Eintrag ins Gästebuch und einen Gruß an @zweirad, (der ihn, wie ich seit gestern weiß ja dann auch gefunden hat, wie schön). Die Wirtin erklärt uns noch, dass der offizielle Weg oder Abstieg (?) teilweise zugewachsen ist. Wir sollen den Pilgerweg kurz nach der Kapelle ins Tal nehmen. Dem Aufstieg folgt ein entspannter Abschnitt entlang der Höhenlinie bis zu besagter Kapelle. Zwischendurch kann ich tatsächlich mal eine ausgedehnte Mittagspause machen und einfach auf der Wiese in der Sonne liegen. An dem kleinen pittoresken Kirchlein treffe ich meine Mitbewohner und gehe mit ihnen ab hier zusammen. Wir entscheiden uns, den empfohlenen Weg ins Tal zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich die Hoffnung, unten eine Brücke über den Bach zu nehmen und den auf meiner Wanderkarte eingezeichneten Weg jenseits des Bauches gehen zu können. Das würde bedeuten, keine Autostraße. Der Abstieg durch einen hübschen Wald lässt sich gut gehen. Unten angekommen sehen wir gleich die angedachte Holzbrücke. Also, auf die andere Seite, bis wir wieder auf die GTA treffen. Eine Frau, die aus einem der Fenster der Häuser jenseits des Baches schaut, sieht unser Vorhaben etwas kritisch und meint, der Weg sei kaputt, aber wenn wir gute Wanderer seien, könnten wir es ja versuchen. Hm, was sind „gute Wanderer“? Wir geben auf jeden Fall wirklich unser Bestes, müssen aber irgendwann feststellen, dass es einfach nicht weitergeht bzw. es keinen Weg mehr gibt. Die nächsten Stunden nur noch durchs Unterholz kämpfen - muss nicht sein. Also alles wieder zurück, zur Straße und dieser folgen. Die Straße ist leider sehr eng wir müssen echt aufpassen angesichts des Verkehrs. Die Lage bessert sich etwas, weil die Straße breiter wird, aber wir kommen nur langsam voran und es macht wenig Laune. Ab Prà, wo wir wieder auf die GTA treffen würden, sind es immer noch 1 Stunde bergan. Und bis Prà ist es noch ein ganzes Stück. Durch die Sucherei auf der anderen Bachseite haben wir viel Zeit und Energie verloren. Es ist spät, wir sind müde und nicht mehr so motiviert. Sollte die Bushaltestelle weiterhelfen? In Corona-Zeiten ist das mit den Bussen so eine Sache..., es kommt kein Bus, der kommen könnte und sollte. Wir überlegen, ob wir trampen, aber auch hier... zu Corona-Zeiten erfolgsversprechend? Wir beschließen, drei Autos eine Chance zu geben, klappts nicht - dann laufen wir weiter. Das erste Auto, ein Camper, hält nicht, das zweite Auto fährt langsam aus einer drei Häuser Siedlung in der Nähe der Bushaltestelle… ich versuche mein freundlichstes Lächeln aufzusetzen und siehe da, das Auto hält (also, ich will jetzt damit nicht sagen, dass es an meinem Lächeln gelegen hätte...). Die Stimmung steigt wieder. Ein ganz netter Mann nimmt uns mit. Ich sitze vorne und versuche mich im Smalltalk auf Italienisch und freue mich irre, dass das klappt. Er lässt uns in Noasca auf dem Dorfplatz raus. Wir bekommen im Posto Tappa Gran Paradiso ein Zimmer - nach etwas anfänglichen Schwierigkeiten, denn der Angestellte scheint nicht wirklich zu wissen, was Sache ist. Aber egal. Als wir auf dem Zimmer sind, stellt S. fest, dass ihr zweiter (ehemals am Rucksack befestigter) Trailrunning Schuh fehlt (sie hat zwei Paar Schuhe mit, da sie beim Auf- und Abstieg mit unterschiedlichen Schuhen unterwegs ist). Wir überlegen, wo sie ihn wohl verloren hat und vermuten, dass es beim Ein- oder Ausladen des Gepäcks in das Auto passiert ist. Als wir beim Abendessen sitzen, sieht S. plötzlich, wie draußen der Fahrer von eben sitzt. Sie flitzt hinaus, ich hinterher (sie kann kein italienisch), und wir schauen alle gemeinsam nochmal im Kofferraum des Wagens nach. Nichts. Am Abend rufe ich auf Wunsch meiner "Mitbewohnerin" in San Lorenzo an und bitte die Wirtin , die nächsten Wanderer zu instruieren, dass sie nach einem zweiten blauen Salomon-Schuh Ausschau halten sollen und ihn mit nach Noasca, besser noch bis nach Ceresole (wo die beiden morgen für zwei Nächte sind) mitbringen. Sie versteht mich sogar einigermaßen und stimmt zu. Aber ob die den Schuh finden werden? Ich bin skeptisch. Das Abendessen ist zwar lecker, aber es wird alles komplett in Einweg-Geschirr serviert. In einem ganz normalen Ristorante: Pappteller, Plastikgläser, Plastikbesteck, selbst der Kaffee im Pappbecher. Man stelle sich den Müllberg an jedem Abend vor.
    4 Punkte
  8. OT: geht mir genauso, aber bei näherer Betrachtung betrifft das so ziemlich jedes Thema in diesem Forum.
    4 Punkte
  9. Mo 03.08.2020 Aufstieg nach Succinto und ein schöner Abend mit Ezio und Totti... Aber am Vortag erstmal Zimmer reservieren... Der Plan war, von Traversella zur GTA aufzusteigen. Die GTA-Etappe kommt von Capanne, aber ich werde erst nach dem Pass auf 1400m auf die GTA stoßen, die weiter bis Fondo führt. Dort wollte ich eigentlich in der Trattoria übernachten, aber mein Versuche am Vorabend der Anreise zu reservieren waren vergebens. Auf meine SMS gabs keine Antwort. Mit einem alkoholischen Getränk habe ich dann versucht, meine etwas aufs Italienische trainierte Zunge zu lockern. Aber immer just in dem Moment, in dem ich zum Hörer greifen wollte, stand entweder eine Freundin unter meinem Balkon oder meine Schwester war am Telefon und wollte sich verabschieden. Wie mein Gemütszustand endete, könnt ihr euch ja denken :). Tatsächlich kam aber der Moment, in dem ich die Nummer wählte, aber och manno, die Mobilnummer existierte nicht und die Festnetznummer funktionierte nicht. Na super. Das hat sich jetzt gelohnt. Eigentlich würde es sich anbieten, etwa weiter zu laufen und zu zelten, dann wär der nächste Tag (meine Angst-Etappe) nicht so lang, aber für dem Tag war morgens, mittags, abends Gewitter angesagt. Das muss dann auch nicht in der ersten Nacht sein. Also doch die Unterkunft in Succinto, 45 Minuten vor Fondo. Aber auch da reagierte man am Sonntag weder auf mail noch SMS. In Traversella griff ich dann aber schon etwas beherzter zum Telefon. Aber auch hier ging niemand ran. Allerdings gabs 30 min später einen Rückruf, der mich natürlich auch sofort zusammenzucken ließ, als ich die italienische Nummer sah. Ach herrjeh, was sagt man jetzt, wenn man ran geht... „Pronto“? Wäre sicher richtig, aber irgendwie kam mir das einfach nicht über die Lippen. Es blieb bei einem einfachen „Ciao“. Giuliana, die Wirtin des Refugios El Pero schien mir etwas verwirrt (wahrscheinlich hat sie etwas anderes erwartet). Gleichwohl war sie aber auch aufgrund meiner schriftlichen Kommunikation bereits vorgebrieft und so war die Angelegenheit schnell geregelt, sie sagte, sie erwarte mich am nächsten Tag. Tutto bene. Dann gehts los An diesem Morgen schlafe ich bis 8h, ich habe zum Einlaufen nur eine kurze Etappe. Beim Frühstück bekomme ich mit, dass es in der Region Probleme mit dem Telefon fissò gibt, ecco là. Es macht Spaß den „anziani“ (alten Herrschaften) ein wenig zuzuhören. Draußen regnet es mal zwischendurch, aber kurze Etappe. Erstmal einkaufen. Der Weg nach Succinto ist schön, aber im Aufstieg meist nicht spektakulär. Die Aussicht dann aber schon. Vor allem fängt es wie versprochen, richtig an zu regnen und zu gewittern.. Es grollt von fern. Ich entscheide mich, nicht den längeren Weg „del animi“ zu gehen sondern den etwas westlichen Weg, der parallel dazu verläuft. Blick auf Succinto Ich komme relativ früh an und sehe aus dem Fenster meiner Kammer, wie 4 Menschen in Cape und Regenjacke, nicht mehr ganz tiefen-entspannt vor dem Refugio im Regen stehen und unschlüssig überlegen. Ich höre, dass sie deutsch sprechen und rufe ihnen zu, dass es hier sehr nett ist. Sie entscheiden sich, nicht weiter bis Fondo zu gehen, zumal sie auch nicht wissen, ob sie dort ein Bett bekommen. Totti sagt mir später, dass der freundliche Empfang in dieser Situation so gut getan hätte. Ich bin etwas überrascht, kann mir das dann aber vorstellen, schließlich haben die 4 schon ne ordentliche Strecke und nen Pass bei schlechtem Wetter hinter sich und da oben soll es richtig gegraupelt haben. Ich freue mich auf etwas Gesellschaft am Abend. Bislang war ich der einzige Gast. Rifugio del Pero Das Rifugio del Però ist großartig - es wird mit viel Leidenschaft von dem unglaublich freundlichen und herzlichen Ehepaar Giuliana und Ezio betrieben. Ezio macht es sichtlich Spaß, die Leute zu unterhalten. Leider ist sein Italienisch etwas undeutlich. Nach einem nachmittäglichen Bier und ein wenig „chiacchiere“ (plaudern) ziehen sich die anderen zurück und ich bleibe in der „Stube“. Im TV läuft Karl May, italienisch synchronisiet, das Feuer knistert im Bollerofen… Der Abend ist sehr unterhaltend. Ezio sorgt für Stimmung, es gibt nicht nur vorzügliches Essen, zum Nachtisch Bavarese, Ezio zaubert noch einen Muskat-Spumante hervor, es dürfen diverse selbst angesetzte Kräuterschnäpse probiert werden und einen Kräutertee zur Beruhigung des Magens und für eine wohlige Nacht wird von der „Magistra delle Erbe“ Giuliana persönlich zusammengestellt. Die Aufnahme eines gemeinsamen Fotos von Totti und Ezio macht den Abend rund. Ach ja, das hatte ich gar nicht erwähnt, einer der 4 Wandersleute hatte nach Meinung von Ezio eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem legendären Fußballspieler Totti aus Rom… naja oder mit Rudi Völler.
    4 Punkte
  10. Ohne das Verhältnis von Baseweight zu Verpflegung zu wissen, ist es müßig zu versuchen das Rucksackgewicht zu reduzieren. Dann wäre es sinnvoll deinen Kalorienbedarf und etwaige Vorlieben oder Allergien etc zu erfahren. OT: Zu den Hütten: ich sehe das auch als Beitrag zur Unterstützung der Region an. Wenn ich dort schon Infrastrukturen etc nutze, dann ist es für mich selbstverständlich etwas Geld dort zu lassen. Wenn ich dafür noch Lebensmittel bekomme und dadurch das Rucksackgewicht reduzieren kann, umso besser.
    3 Punkte
  11. Matzo

    3 Tage Val Grande

    3 Tage Val Grande im August 2020 Alle Fotos von mir Seit dem Vortrag über das Val Grande von @questor auf dem Wintertreffen 2018 tummelte sich dies Reiseziel in meinem Hinterkopf. Nach einer Woche Familienausflug im Montafon… war es naheliegend, noch ein paar Tage Val Grande zum Wandern hintan zu hängen. Mit einem Zwischenstop in Mailand… traf ich mich am Dienstag morgen mit Tim Shaw. Auf ehemaligen Viehwegen ging es über den ersten Sattel und an alten Seilbahnstrukturen der Holzwirtschaft vorbei in die stillen Täler des Val Grande. Unser Ziel war die ehemalige Siedlung Corte Bue. Teilweise schon vom jungen Buchenwald verschlungen, besteht der Ort aus zahlreichen verfallenen Ruinen und einigen wenigen renovierten Hütten, die von Privat oder vom Nationalpark unterhalten werden. Ohne Corona kann man in diesen Hütten übernachten, wegen der Pandemiebestimmungen ist dies aber verboten und es wird angeraten zu Zelten. Das angekündigte Gewitter fiel irgendwie aus. Am folgenden Morgen kehrte Tim Shaw zurück und ich bin allein weiter gewandert.
    2 Punkte
  12. ...wenn du kurz deinem Heavyfreund beim Zelt aufbauen hilfst, zurück an deinem Sitzplatz kommst und deine 22g Sitzmatte nicht mehr da ist. (Erst am nächsten Morgen an der Wasserstelle 300m entfernt wieder gefunden. Also denke daran, bei Wind in den Alpen: Steine, Steine und noch mehr Steine)
    2 Punkte
  13. Mi 05.08.2020: Piamprato - Campiglia Soana (1000 hoch / 1200 runter) Manchmal lohnt es sich einen Schlenker zu machen... Heute folge ich einem Tipp aus dem Rother. In 6h soll es von Piamprato über den Colle della Borra ins Valle di Campiglia gehen, man soll einen traumhaften Einblick in einen noch recht unbekannten Teil des Gran Paradiso Nationalparks bekommen. Die Rother-Authoren sollten Recht behalten. Bei traumhaftem Wetter komme ich erst um 8:30h los. Nach dem anstrengenden Tag gestern, lasse ich es entspannt angehen. Ich muss beim Frühstück etwas improvisieren, da ich meinen Glöffel zu Hause vergessen hatte. Abhilfe schafft der Griff meiner Zahnbürste (als hätte ich es geahnt, habe ich das klappbare Hinterteil vorher nicht abgemacht, e voià double-use…). Nicht ideal, aber muss meinen Porridge somit nicht mit den Händen "löffeln". Auch heute zieht sich der Anstieg etwas. Dafür ist der Ausblick von dem 2548m hohen Colle della Borra ist heute umwerfend - wow! Ich sehe einen Italiener, der mich zwischendurch überholt hat, lasse mich auf einem etwas nicht eindeutigen gerölligen Stück von ihm ablenken und gehe in seine Richtung. Als ich oben bin, merke ich, dass ich vom Weg abgekommen bin und nicht auf dem Pass stehe sondern noch weiter oben. Ich brauche einen Moment, bis ich mich orientiert habe, finde dann aber den Weg zum Pass. Der Abstieg ist wieder sehr lang, der Weg ist etwas kaputt, viele Steinstufen machen das Gehen mühsam, aber insgesamt besser als gestern. Die Sonne bruzelt und bruzelt, kein Schatten durchweg auf der ganzen Etappe. Ich bin aber eigentlich ganz froh darüber. Besser als Gewitter, zumal die Sicht einfach genial ist. Sonnencreme wird wohl nicht ganz dagegen ankommen, fürchte ich. Campiglia ist ein nettes Örtchen. Die ersten Schilder weißen mich darauf hin, dass ich im Gran Paradiso bin und gewisse Regeln zu beachten habe. Ich bin die einzige Wandererin in dem Posto Tappa Phoenix, das erst im zweiten Jahr besteht. Zuvor hätte man die Etappe bis Ronco gehen müssen, was die Etappe deutlich verlängert hätte. Zum Posto Tappa gehört eine kleine Trattoria, wo ich abends wieder gut versorgt werde und ich mich sehr wohl fühle. Der Chef bietet mir an, mich morgen mit dem Auto nicht nur nach Valprato sondern direkt nach Ronco zu bringen, da der Bus aufgrund von Corona nicht wie von mir recherchiert von Campiglia nach Valprato bzw. Ronco fährt. - Prima, das erspart mir sehr viel Asphalt und die Strecke morgen ist lang genug. Er will zwar nicht so früh los, aber der Bus wäre auch nicht so früh gefahren und zu Fuss wäre ich auch ne Weile unterwegs und das auf Asphalt. Habe ich schon erwähnt, das ich einen Monster-Muskelkater habe? Hoffentlich stellt sich bis morgen ein Trainingseffekt ein, wenn ich sehe, was an Höhenmetern die nächsten Tage auf mich zukommt....Glaub in Ceresole braucht’s n Ruhetag ohne Ausflug. Auch wenn mein Plan war, von da aus hoch zu einem See aufzusteigen und dort zu zelten… Aber bis dahin sind ja erstmal noch der ein oder andere Pass zu bewältigen.
    2 Punkte
  14. DickGischt

    Impressionen von Touren

    Der Weg hat gemischt Gefühle hinterlassen. Es gibt viele Sehenswürdigkeite, tolle naturbelassene Wege und wenn der Burgensteig nach Osten verläuft ist er auch nicht so nah an dem Krach der Rheinebene. Aber leider hat der Burgensteig auf viele Waldautobahnen und Asphalttiere Wege. Ich hatte meinen Spaß und eine tolle Zeit.
    2 Punkte
  15. Matzo

    3 Tage Val Grande

    In Cicogna habe ich im örtlichen Restaurant lecker Salat/Käse/Kaffee getankt und bin der „Strada Sutermeister“ gefolgt. Mit zunehmender Nachmittagshitze habe ich dann auch die eine oder andere Abkühlung wahrgenommen. Mein Tagesziel war die Alpe Pian di Boit, was sich irgendwie arg hin zog. Auf der Wiese des kleinen Ortes lagerten auch schon ein paar andere Wanderer und das immer noch angekündigte Gewitter tröpfelte nachts als Nieselregen runter. Am Donnerstag hatte ich beschlossen, keine weiteren Schlenker zu gehen. Die Hitze des Vortages und die Aussicht auf ein Gewitter in einer Gradquerung waren gute Argumente gegen Schlenker. Das Gewitter hing dann auch an der letzten Anhöhe fest und schickte mir nur Regen hinterher. Auf dicken Laubschichten durch Buchenwald ging es bis Finero und nach einem Besuch in der Minibar weiter nach Re. In Re gab es ein Zimmer und lecker regionale Köstlichkeiten in der Trattoria Ristorante Bar Gargino. Die Fahrt nach Domodossola wurde mittels historischem Schienenfahrzeug bewältigt und mit dem Hochgeschwindigkeitszug Richtung Frankfurt beendet. Das Val Grande ist ein vielseitiges Wandergebiet mit historischen, geologischen und biologischen Schätzen. Die Infrastruktur mit unbewirteten Hütten bzw. die aktuelle Möglichkeit legal zu Zelten verbunden mit dem dichten Netz an Maultierwegen und Trampelpfaden würde für die Trekking-Urlaube der nächsten Jahre reichen. Vielleicht nicht unbedingt im Hochsommer, Herbst und sogar Winter sind auch Optionen.
    2 Punkte
  16. Komme gerade zurück von einer Tour durch Norwegen. Da ich bisher noch nie in Norwegen war, wollte ich keine lange Tour machen sondern verschiedene Landschaften und das Land insgesamt kennenlernen. Neben ein paar Städten sind es deshalb mehrere 1 oder 2-Tageswanderungen geworden. Die Temperaturen waren im Gegensatz zu zu Hause sehr angenehm. Die ersten Nächte haben wir an diesem wunderschönen See im Londal verbracht. So friedlich das Ganze aussieht, gab es in der Vergangenheit hier einige Katastrophen. Dies hatte ich blöderweise vor der ersten Nacht im Reiseführer nachgelesen. In den letzten 100 Jahren gab es drei Bergstürze, die zu Flutwellen von bis zu 70 m Höhe geführt haben. Dieser Berghang war komplett in den See gerutscht und hatte die Flutwelle ausgelöst. In der ersten Nacht habe ich entsprechend schlecht geschlafen und immer auf polterte Berghänge geachtet. Wir haben aber trotzdem-wenn auch knapp-überlebt. Die ersten Tage waren wir im Gebiet des Jostedalsbreen und sind zu verschiedenen Gletscherzungen gewandert. Auf das Eis selber durfte man nur mit geführten Touren. Dann Wanderungen an den Hängen der Fjorde, hier am Gerangerfjord: Die vielen Fähren über die Fjorde boten eine gute Gelegenheit, das Zelt von der Nacht zu trocknen. Richtiges Hochgebirge war dann Jotunheimen, hier im Sognefjell. Der freien laufenden Kuhherde war die Wahl unseres Zeltplatzes gar nicht recht. Wir mussten deshalb ziemlich früh aufbrechen, der Klügere gibt schließlich nach. Hier dann eine Tour im Gaularfjell, der Trail führt durch das Tal an verschiedenen Wasserfällen vorbei. Hier die Besseggen-Tour mit durchaus anspruchsvollen Kletterpassagen und dem berühmten Grad zwischen zwei Seen mit einem Höhenunterschied von mehr als 500 m. Dann noch ein paar Tage im Valdres und Schweden und zum Schluss mit der Fähre zurück in die Heimat.
    2 Punkte
  17. Auf meiner Waage: stripped-down (ohne den Gummiring, leichterer Deckel) Befree: 32g, 2L Seeker-Flasche (ohne Deckel, mit den Aufhängeschlaufen aber noch dran): 61g. Insgesamt also 93g. Ich mag die Kombi sehr, der Wasserfilter läuft bei mir nach wie vor wie er soll, nach ca. 120L Leistung, meist aber relativ sauberes Wasser. Allerdings taugt die zwei-Literflasche nicht unbedingt in Seitentaschen, da zu lommemlich. Da ist mir 1L BeFree + 1L Platypus immer noch lieber, lässt sich auch bei meiner Art zu packen besser verteilen, und die Platypus ist eher Notfall/Campwasser—meist reichen mir 2L Kapazität.
    1 Punkt
  18. Kannst Du ! Bella ist die Hauptfigur aus der Twilight Saga. Dein Schreibstil ähnelt stellenweise dem der Autorin.
    1 Punkt
  19. BitPoet

    Ich bin dann mal weg ...

    Bin wieder da. Eine Mischung aus miesem Wetterbericht, einem etwas widerwilligen linken Knie und einem Versicherungsschaden am Auto zu dem endlich die Kostenzusage gekommen ist, haben mich dazu bewogen, die Tour nach 350km als erfolgreich abgeschlossen zu betrachten. So bleibt auch mehr Zeit zum Sortieren der Bilder und Schreiben des Reiseberichts
    1 Punkt
  20. Lol, manchmal liest Du Dich wie Bella Swan vor der Verwandlung . Wundervoller Schreibstil.
    1 Punkt
  21. Ah, das war in der Alpe Chiaramonte, die hab ich ja verpasst, da ich erst etwas später auf die GTA gestoßen bin, aber jede/jeder den/die ich getroffen habe, der/die da vorbeikam hat mir ein Foto von Giorgio gezeigt. Der arme muss sicher fast täglich als Fotomodell herhalten Das war sicher nett, bei den beiden zu übernachten. Freu mich auf deinen Bericht und wünsche dir noch weitere nette Begegnungen und eine schöne Tour.
    1 Punkt
  22. Ich begreife das nur bedingt. Das Kriterium heisst Funktionalität, wie der Name dieses Forums schon sagt im eher leichtgewichtigen Bereich. Selbst mit bioRe, handgepresstem, Demeter-Dyneema, hergestellt in Monaco oder ähnlich lauschigen Örtlichkeiten und handgefertigten Carbonventilen an der Uber-TAR kommt man kaum über 5k Ausrüstungskosten, insgesamt. Andere Sportarten sind da sehr deutlich viel teurer, versucht es beispielsweise mit Mountainbiken. Für 5k erhält man sehr wohl ein geeignetes und schönes Bike, will man denselben Stand erreichen wie beim Wandern, fängt der Spass eher bei 10k an. Dann braucht man immer noch etwas zum Anziehen, Schuhe, Helm, Sonnenbrille und natürlich auch eine fettere Lupine für die Nacht - wie wärs mit der Alpha, für schlappe 1k Euronen + (und die Schnellspanner-Variante ist in Deutschland fast überall nur leicht verboten, da nicht StVZO kompatibel....).
    1 Punkt
  23. grmbl

    Ultralight bei Mehrwochentour?

    Also so pauschal kannste das echt nicht sagen, da gibt es absolut individuelle Unterschiede. Bei Dir vielleicht, Dein Körper scheint voll auf Fleisch ausgelegt zu sein - Glückwunsch zur guten Fettverwertung. Mein Körper wandelt überflüssiges Fett und Eiweiß konsequent in Gase um oder das ganze wird sogar direkt wieder ausgeleitet Nix mit Umstellung, auch über viele Jahre nicht Ballaststoffreiches, Kohlenhydrate und viel Gemüse wird bevorzugt. Insofern ist für mich die Nahrung mit dem höchsten Energiewert definitiv eine andere als nur Fett und Eiweiß. Das scheint auch recht effizient zu sein, ich komme mit ziemlich wenig Essen aus (auch mal bis abends ohne), solange es nicht nur Fett und Eiweiß ist... die Mischung machts. Ich hab mich aber schon immer gewundert, welche Ernährung manche Menschen so vertragen. Beim üblichen Imbissbudenangebot zB finde ich höchst erstaunlich, dass das für manche als Nahrung in Frage kommt
    1 Punkt
  24. ChristianB

    Bewegte Bilder

    Über eine Googlesuche zum GR5 bin ich auf eine Serie, die mit dem Namen "Missing Lisa" oder "GR5" betitelt ist, gestoßen. Diese wird in acht Folgen wohl Anfang September auf zdfneo ausgestrahlt.
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  25. Wenn man 2 Wochen autark unterwegs sein will oder muss, hat man Glück! Denn man hat sich eine ganz besonders schöne, einsame Gegend ausgesucht. Da kenne ich einige, auch in Europa, wo es ziemlich aufwändig ist, jede Woche eine Tour vom Trail aus in den nächsten Ort mit Versorgungsmöglichkeit zu machen. Lappland, Pyrenäen/HRP, Nordschottland, Island, ... Ist natürlich Geschmacksache, ob man es lieber einsam oder komfortabel haben mag.
    1 Punkt
  26. @effwee du musst beim beefree nicht unbedingt die Katadyn Flasche nachkaufen, es passt alles mit 42mm Gewinde von Hydrapak, z. B. : Hydrapak seeker 2L Bislang funktioniert mein beefree auch gut und vor allem simpel, ich hatte allerdings bei der letzten Tour ein bisschen das Gefühl, dass die Durchflussgeschwindigkeit nachlässt.
    1 Punkt
  27. Ich bin üblicherweise für ~ 14 Tage autark unterwegs, wobei ich Kocher und Brennstoff mitnehme und nix von kaltem Essen halte. An Lebensmitteln packe ich pro Tag 500g ein. Morgens Müsli, fertig gemischt mit Milchpulver. Mittags Riegel, Nüsse o.Ä. Abends Tütensuppe mit Couscous oder Kartoffelpü. Dazu viele Teebeutel. Für 2 Wochen autarke Tour starte ich mit ~ 14-15 kg. Dabei sind sogar noch meine 1,5 kg schwere Fotoausrüstung, aber kein Wasser (kein Wüstentrekking). Alle 2 Wochen muss ich also mal in einen Ort mit Laden, schlage mir den Bauch voll, dusche ausgiebig und fülle meine Vorräte auf. Um dein Gewicht zu reduzieren, wäre eine Aufstellung deiner Ausrüstung hilfreich, incl. Verpflegung. Da geht noch was!
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  28. Der Packsack war mir zu schwer. Ich nutze sie gefaltet als Rückenpolster innen. Einfach zusammen gelegt, weniger Aufwand die Luft gänzlich raus zu pressen. Mein Liner ist mein Pumpsack geworden (welcher auch die Matte im Rucksack umschließt).
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  29. Ähem, eine Frage an die Leute die sich mit elektrischem auskennen: Taugt das hier was (neue Lupine "Penta", ab September)? Ist ja immerhin aus DE, da soll ja angeblich die allgemeine Lage für Arbeitsrechte etc. nicht so schlecht sein momentan.
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  30. Ich bin da genau anders. Ich hasse es Essen für mehr als 5 Tage mitzuschleppen und suche mir lieber eine Möglichkeit, doch noch an einem Supermarkt vorbei zu kommen. Nix geht über frisches Essen und einen leichteren Rucksack. Und du bekommst so ziemlich in jedem Supermarkt Couscous, Nüsse, Chips, Haferflocken, Kartoffelbreipulver, Schokolade, Brot, Käse, Wein, .... Ich mach doch nicht in Spanien/ Frankreich/Italien Urlaub bei dem ich so viel Essen kann wie ich will und kaufe dann keine fettigen Käse/Salami/Baguette .... Und wenn ich dann halt 1500m ab- und aufsteigen muss, dann ist das halt so.....
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  31. BitPoet

    Kurioses am Wegesrand

    Impressionen vom Westweg, evtl. ist das ein oder andere schon hier im Thread vergraben. Wer braucht schon den Himalaya, wenn er den Schwarzwald hat... bei genauem Hinsehen erkennt man doch das Komma: Was für Menschen gut ist, ist es auch für Enten. Macht den langen Aufstieg vun Hausach etwas kurzweiliger: Die Bäume stehen Kopf!
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  32. 1 Punkt
  33. Du hast es schon richtig erkannt. Nicht jede Tour lässt sich mit einem leichten Rucksack wandern. Insbesondere, wenn man eben sein Essen selbst mitschleppen will wiegt das nunmal bei längeren Touren.
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  34. Matzo

    Kurioses am Wegesrand

    Jetzt hab ichs Lauftempo amtlich: Und nen Smiley gabs auch dazu.
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  35. OT: ich mach da ne ganz andere Rechnung auf: da ein Stock immer am Boden steht (Aktivseite), muss immer nur der jeweils andere Stock getragen werden(Passivseite). Auf dem Stock der am Boden steht stützt sich der entsprechende Arm ab, d.h. der Stock übernimmt das halbe Armgewicht; daraus ergibt sich durch Benutzung von Stöcken eine Nettogewichtsersparnis von dem Resultat aus "halbes Armgewicht der Aktivseite minus Stockgewicht der Passivseite". Das gilt nur für Nutzer ohne dynamischen Stockeinsatz, andere erreichen natürlich auf der Aktivseite eine wesentlich grössere Entlastung als ein halbes Armgewicht.
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  36. tib

    Wasserfiltern in Deutschland

    Ja und nein. Ich habe bisher noch nie Wasser gefiltert und hatte – bislang – noch nie Probleme. Und ich bin nicht erst seit 2 Jahren am Wandern sondern mache das schon seit meiner Kindheit. Dabei habe ich auch erst diesen Sommer aus Quellen getrunken, die 100m Luftlinie unterhalb von Kuhweiden lagen... Aber ich mache das auch in dem Bewusstsein, dass es mich sicherlich irgendwann erwischen wird. Aber bis dahin genieße ich es einfach
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  37. Im Bereich von 30°F also ca 0 bis -5°C geht ein Quilt 1a. In Tieferen Temperaturen prinzipiell zwar auch, aber je tiefer die Temperatur desto größer der Aufwand den man betreiben muss um auch die letzte Kältebrücke zu schließen. Wenn der Quilt sich mal von der Isomatte abhebt und Kalte luft reinzieht ists bei 5°C egal, bei -5°C schon unangenehm und bei -15°C eine kleine katastrophe da je kälter -> desto länger braucht man um die Luft wieder aufzuwärmen. Und "micro-leaks" gibts beim Quilt eigentlich immer, solange die kurz, klein und weit genug auseinander liegen macht das aber nix aus. Das zweite Thema ist der Kopf: ich hasse Kapuzen an Schlafsäcken da diese mich einengen und nerven, bei richtigen Minustemperaturen (zugegeben, war bei mir auch nur -11°C oder so) tuts aber 'ne Mütze und ein Buff über die Nase nicht mehr. Mir war da auch in Buff+Mütze+Daunen-Balaclava (von Aegismax China) im Gesicht zu kalt, da hab ich auch den Schlafsack den ich da bei hatte komplett zugezogen und nur ein Luftloch gelassen. Lässt sich sicher alles mit ner entsprechend dicken daunen-Balaclava fixen der Aufwand und das gewicht steigt damit aber auch. Daher empfinde ich persönlich dass QUilts nur in etwa bis zum Gefrierpunkt und etwa darüber hinaus, also so ca. -5°C praktisch sind und darunter die Nachteile die Vorteile überwiegen. Und das von jemandem der zu 99% nur in Quilts schläft. edit: zu langsam. sonst hätte ich einfach geschrieben : 100% zustimmung zu @sarekmaniak im Nachbarforum.
    1 Punkt
  38. DickGischt

    Impressionen von Touren

    Hallo.. Ich hatte drei Tage im Juni frei und diese genutzt um einen großen Teil des Burgensteig-Bergstraße zu Wandern. Um genauer zu sein von Heidelberg ( eigentlich das Ende) bis nach Bensheim. Die restlichen Kilometer von Bensheim zur Burg Frankenstein habe ich mir aus zwei Gründen gespart. Es ist in drei Tagen nicht zu schaffen und ich kennen die Strecke auch bis zum erbrechen auswendig das dies mein Heimrevier ist. Für die Statistik: Ohne Umwege und Burgbesichtigungen ist der Burgensteig-Bergstraße 115 Kilometern lang und hat 3650 Höhenmetern. Wenn man die neun Etappen laufen sollte ist man durch den Auf.- und Abstieg bereits bei 143 Kilometern und 4620 Höhenmetern. Ich habe in den drei Tagen ca. 105 Kilometer, 2800 Höhenmetern und 400 Stufen geschafft. Es waren 27 Grad Tagestemperatur und Nachts 15 Grad. Der Weg geht etwa zur Hälfte im Wald und zur Hälfte durch Weinberge. In den Weinbergen knallt die Sonne erbarmungslos von Vormittag bis Abends. Durch die Trockenheit waren viele gekennzeichnete Brunnen/Quellen leer. Aber ich hatte mir dies gedacht und entsprechend Flüssigkeit mit.
    1 Punkt
  39. hansichen

    Impressionen von Touren

    Nachdem ich südlich von Bad Dürrenberg an der Saale einen Biwakplatz entdeckt hatte ging es Sonntag für mich los auf einen spontanen Gear-Test-Overnighter. Ca. 45km mit dem Rad, also eine gute Distanz um nach den letzten Regenschauern am Sonntag loszufahren und quasi zum Abendessen dort anzukommen. Getestet wurden meine neuen MYOG Fahrradtaschen und mein MYOG Quick&Dirty Tarp. Für einen ersten Test lief es auf jeden Fall schon recht ordentlich, den Tarp Aufbau muss ich allerdings noch etwas perfektionieren (nach dem schlechten Bild wurde es noch etwas besser abgespannt, allerdings noch nicht perfekt). Zudem sollte man es bei recht windigen Verhältnissen doch lieber etwas flacher aufspannen, teils war es schon etwas zügig. Als GWC-User ist man es ja gewohnt, direkt an der Zeltstange/Wanderstock zu schlafen, bei solch einem offenen Tarp ist das aber doch eher eine schlechte Idee In der Nacht regnete es immer wieder leicht und ich musste deutlich tiefer ins Tarp kriechen um nicht nass zu werden. Ist natürlich logisch, trotzdem denkt man beim ersten Mal in der Freude über den ganzen Platz nicht dran. Mit KuFa-Quilt bei dem leichten Regen kein Problem und dafür sind solche Test-Nächte ja auch da. Mal sehen, wie es sich in Zukunft entwickelt, aber ich kann mir Vorstellen, dass auf Dauer etwas wie das Torwald mit leichten Überhang auf die Ostseite angenehmer ist (oder sogar die Variante mit Tor für ganz schlechtes Wetter). Für den Einstieg und den Spaß beim Nähen hat es sich aber schon gelohnt. Am nächsten Morgen ging es dann entspannt zurück nach Hause, diesmal allerdings mit Kultur am Wegesrand, darunter das Gradierwerk in Bad Dürrenberg, die Schleusenruine Wüsteneutzsch und das Schloss und der Dom in Merseburg. Alles in allen also eine ganz nette kurze Tour.
    1 Punkt
  40. Antonia2020

    Hikers for Future

    Ich finde, dass Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit beim Wandern sehr wichtige Themen sind! Für mich persönlich ist das ziemlich schwierig, da ich schon seit Jahren erst weniger, nun gar nicht mehr fliege. Ich kann es einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, zu einem Ort per Flugzeug inkl. entsprechendem CO2-Ausstoß zu gelangen, um Natur zu genießen - wohlwissend, dass ich mit meinem Verhalten dazu beitrage, dass ich dem Ökosystem insgesamt Schaden zufüge. Von dem großen menschlichen Leid, dass der Kllimawandel verursacht, einmal abgesehen. Ich weiß dann manchmal gar nicht, was ich sagen soll, wenn mir Freund*innen von tollen Reiserlebnissen erzählen, die mit hohen Kosten für das Klima verbunden waren. Gleichzeitig habe ich nämlich natürlich großes Fernweh! Ich mache viel mit dem Zug, aber die entfernten Ziele (USA, Australien) kann man mit den üblichen 6 Wochen Urlaub im Jahr natürlich nicht klimafreundlich erreichen...
    1 Punkt
  41. Cullin

    Impressionen von Touren

    Offensichtlich gefällt der HRP, also hier noch was...
    1 Punkt
  42. 1 Punkt
  43. DCF ist sicher nichts, wegen geringer Dampfdurchlässigkeit, Rascheln, und Haptik. Dies wären noch Möglichkeiten: https://www.extremtextil.de/ripstop-nylon-ptx-quantum-daunendicht-35g-qm.html https://www.extremtextil.de/ripstop-nylon-daunendicht-ultraleicht-10den-27g-qm.html https://www.extremtextil.de/nylon-taffeta-daunendicht-soft-20den-38g-qm.html Wichtig ist eine gute Dampfdurchlässigkeit. Bei Daune zudem eine dunkle Farbe, um den Quilt in der Sonne auszulüften, bei APEX ist das aber weniger kritisch. Persönlich würde ich einen Ripstop bevorzugen. Alle drei Gewebe habe ich schon benutzt. Sie sind alle relativ angenehm. Das Quantum Pertex vielleicht etwas weniger, dafür ist es sehr robust und einigermassen wasserabweisend. Aber auch das 27g/m2-Ripstop ist erstaunlich robust. Ich habe es für diesen Quilt verwendet, den ich immer wieder zum Auslüften über Granitfelsen und anderes eher "unfreundliches" Material hänge, wenn auch vorsichtig. Bisher hat er alles klaglos mitgemacht. Zum Gewicht: Am Ende verbaust Du so gegen 5-6 Quadratmeter Stoff. Bei 133er APEX macht das Gewicht der Hülle bei 40g/m2 für Innen und Aussenstoff schon fast 40% des Gesamtgewichts aus. Es lohnt sich also, den Stoff "gewichtsbewusst" auszuwählen. (dieser Stoff ist mit 25g/m2 auch recht leicht und zudem günstig, allerdings leider nur in weiss erhältlich. Die Imprägnierung ist auch unklar. Als Innenzeltmaterial hat er sich aber sehr gut bewährt). Nachtrag: Ups, jetzt habe ich eben gelesen, dass "C6" auch FCs sind. Das war mir gar nicht bewusst. Ich dachte immer, das seien reine Kohlenwasserstoffe ("C" eben, und nicht "FC"). Also fallen alle oben genannten Stoffe schon mal weg...
    1 Punkt
  44. tib

    Impressionen von Touren

    Bis ich es mal schaffe einen kürzeren oder längeren Reisebericht vom Kom-Emine in Bulgarien zu schreiben.... Zustieg zum Startgipfel Kom an der Grenze zu Serbien bei Sonnenuntergang: ...wilde Pferde sieht man von Anfang bis Ende so einige. Und der erste Tag startete mit einem herrlichen Sonnenaufgang... Zentralbalkan: Es gab auch ein bisschen Sightseeing (Monument der Kommunistischen Partei. Heute leider nur noch eine Ruine, die nicht begangen werden darf): Richtung Kotel wurde es dann zunehmend weniger bergig (und diese Wiese war eine wahnsinnige Abwechslung an einem ansonsten eher langweiligen Tag) Am Ende war die Landschaftlich sehr trocken. Da war ein schattenspendender Baum zur richtigen Zeit ein kleines Geschenk! Ganz hinten ist auch schon das Schwarze Meer zu sehen... Ziel! Ein Stein kommt ins Meer, der andere mit nach Hause. So will es die Kom-Emine-Tradition. @questor, @momper: eure Anregungen haben gefruchtet.
    1 Punkt
  45. ThomasK

    Impressionen von Touren

    Ein paar Impressionen vom Goldsteig (Passau-> Marktredwitz) letzte Wochen- Teil 2 :
    1 Punkt
  46. Wenn du dir auf Tour kurz was zum Mittag holst, und dir beim fürstlichen Speisen auf dem Discounterparkplatz auffällt, dass du unterbewusst "Ultraleichtwasser" gekauft hast.
    1 Punkt
  47. Vielleicht als Falt-Latschen? Tagsüber Plateau-Schuhe, nachts Isomatte? Dieser Gedanke lohnt sich, weitergesponnen zu werden.
    1 Punkt
  48. Oder wenns zum Einstieg mal was günstiges sein darf: ich hab den Bindi-Klon von Lidl, finde die sind sich so sehr ähnlich, dass ich fast auf selben Hersteller tippe. https://www.lidl.de/de/crivit-led-stirnlampe-5-leuchtmodi-verstellbarer-leuchtwinkel-spritzwassergeschuetzt/p326655 5 Leuchtmodi Spritzwassergeschützt (IP44) Leuchtkraft: bis zu ca. 200 lm Leuchtweite: bis zu ca. 60 m 680 mAh Ich hab die erst seit kurzem, daher kann ich zu Langzeiterfahrung nichts sagen Aber trägt sich super, per USB zu laden, hat auch rotes Licht und Komplettgewicht 36g (selbst nachgewogen).
    1 Punkt
  49. Nitecore NU25 kannst du dir mal anschauen. Leicht, gute Leistung und Preis i.O. Unbedingt haben will ich persönlich USB-Ladefähigkeit, das hat sie auch. Hab das Band durch ein leichteres ersetzt. Wie zuverlässig sie wirklich ist kann ich nur bedingt sagen. Stirnlampe beim Trekking verwende ich nich stundenlang und täglich über mehrere Wochen/Monate außer halt für das nötigste. Verwende sie aber im Winter tlw auch für kürzere Läufe (5-10km) in der Ebene (auch komplett dunkle Ecken) und da hat sie sich bisher gut gemacht.
    1 Punkt
  50. Fenix HM50R kostet um 50 bis 60 euro 80 g mit Stirnband und Akku 50g nur als Taschenlampe ist halt die frage immer, wozu du die lampe möchtest. bei solchen Sachen schaue ich auch auf die Leistung, denn ein paar gramm mehr könnnen ein vielfaches an Leistung bedeuten das ist eben keine notlampe, sondern damit kannst du auch die ganze Nacht mit wandern oder eine große Hoehle schoen mit ausleuchten. beste stirnlampe, die ich je hatte. stufenlos nach oben und unten drehbar. schaltet sich nie von selbst an. abnehmbar als minitaschenlampe per micro usb aufladbar, für mich ein Muß max 500 lumen. 4 davon und du kannst dir die flutlichten in einem fußballstadion sparen. sehr leicht für diese Power. bequemes stirnband. kein rotlichtmodus, kein blinklicht. aber für mich nicht so wichtig nur 4 helligkeitsstufen, simpelste bedienung. knopf lang halten an/aus und mit kurzwn klicks achaltest durch die modi 2 Stunden 500 lumen hoechste Stufe 124 Stunden 4 Lumen niedrigste Stufe. hat 2 batterieanzeigen grün für viel bis voll. blau schwach, sollte aufgeladen werden. für mich ist die Stirnlampe ein essentieller besyandteil der Ausrüstung und sicherheitrelevant. hab mal so einen Vortrag eines ultimate trekkers gesehen, der meinte, er würde ganz auf nw lampe verzichten. unverantwortlich leiten sowas zu empfehlen. absolut stupid light und gefährlich für nachahmer, du kannst immer in Situationen geraten wo du sie dringend brauchen kannst. auch mr. ultimate
    0 Punkte
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