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Ultraleicht Trekking

Apex 100 PTX Quantum Jacke


LesPaul

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Es ist soweit. Nach langer Arbeit endlich feritg: Die 100er Apex Jacke.
Dabei viel rumprobriert und gelernt, diese Einsichten wollte ich mit euch teilen.

Konzept des Schnitts:
Ich habe alle Nähte, die durch alle drei Lagen gehen, an Stellen platziert, an denen sie in der Nähe der maximalen Belastung durch Rucksack und Bewegung liegen und damit die Isolierung bestmöglich fixieren, aber nicht scheuern oder drücken können.
Dafür habe ich den Vorderseiten "Flossen" verpasst, die sich quer unter dem Hüftgurt nach hinten ziehen. Außerdem ziehen sich die Vorderteile über die Schulter nach hinten bis kurz über das Schulterblatt. Damit sind die Auflagestellen der Schultergurte des Rucksacks "eingerahmt" von Kragen-, Ärmel-, und Vorder-Hinterseitennaht.
Die Ärmel haben auf der Unterseite einen nicht isolierten Streifen bekommen.

Alle drei Lagen wurden auf einmal vernäht. Also nicht drei Jacken in einander gesteckt.. Dadurch verrutscht nix und das ganze ist weniger "wabbelig".

 

DSC_7771.jpg

 

Alle Lagen erst mal grob zusammenheften macht die weitere Verarbeitung deutlich einfacher.

DSC_7775.jpg

 

Alle Hauptnähte habe ich mit der Overlockmaschine versäubert zusammengenäht.

DSC_7787.jpg

DSC_7785.jpg

 

Gummibändchen als Säume dran

DSC_7801.jpg

 

Reißverschluss rein, innen Zickzack, umklappen, von außen nochmal einfachen Geradstich drüber:

DSC_7811.jpg

 

Fertig.

DSC_7804.jpg

 

DSC_7818.jpg

 

DSC_7823.jpg

Hier nochmal die "Flossen" und die schräg nach hinten gezogene Seitennaht.

Ist keine echte Wendejacke wegen der Overlocknähte innen, kann aber bei High-Visibility Bedarf auch andersrum angezogen werden.

Gesamtkosten für Stoffe etc waren ca. 60€.

LG

Paule

 

DSC_7822.jpg

Bearbeitet von LesPaul
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vor 19 Stunden schrieb Dr.Matchbox:

Tolles Teil. :)

 

Hast du ggf. einen Vergleich mit ultraleichten Daunenjacken. Ich möchte in Zukunft grundsätzlich auf Daune verzichten und wenn meine Ghostwisperer ersetzt werden muss, wäre so was wie dein Teil auf jeden Fall eine klasse Alternative.

Wird sich denke ich alles nicht viel nehmen. Miene ältere, leichte, aber gut loftende Decathlon Daunenjacke hat 245g, meine kufa, dafür it Kapuze 270g. Passt auch in etwa zu dem Gewicht hier, wobei ich bei PQTX Quantum und apex 100 noch etwas weniger Gewicht erhofft hätte...

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vor 22 Stunden schrieb questor:

Wird sich denke ich alles nicht viel nehmen. Miene ältere, leichte, aber gut loftende Decathlon Daunenjacke hat 245g, meine kufa, dafür it Kapuze 270g. Passt auch in etwa zu dem Gewicht hier, wobei ich bei PQTX Quantum und apex 100 noch etwas weniger Gewicht erhofft hätte...

Ah, das hört sich ja schon mal super an. :)

 

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Am 27.8.2016 at 11:22 schrieb questor:

Wird sich denke ich alles nicht viel nehmen. Miene ältere, leichte, aber gut loftende Decathlon Daunenjacke hat 245g, meine kufa, dafür it Kapuze 270g. Passt auch in etwa zu dem Gewicht hier, wobei ich bei PQTX Quantum und apex 100 noch etwas weniger Gewicht erhofft hätte...

@Dr.Matchbox

Ich denke bei Daunenjacken, bei denen ja meistens auch PTX quantum verwendet wird, muss mind 100g 850er Daune rein (eher mehr), um auf einen Isolationswert irgendwo Nähe 100er Apex zu kommen. Also gewichtsmäßig ist bei denke ich mit den Materialien im Moment nicht mehr viel rauszuholen.. Wobei, wie schon oben geschrieben, für den 3 Jahreszeiteneinsatz eigentlich 67er Apex reicht. Das 100er ist schon ziemlich warm und ich denke auch ne ganze Ecke wärmer als die Ghostwhisperer...

Bearbeitet von LesPaul
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  • 4 Monate später...

Soo -
nun hat die Jacke ca 1000km wandern und einige Alltagseinsätze hinter sich und hier die ersten Langzeiterfahrungen:

Es ist eindeutig eine 3-Season Jacke - und zwar Herbst, Winter und Frühling - für den Sommer ist sie eigentlich zu warm. 

Shell:
Vom PTX Quantum war ich sehr positiv überrascht. Die Jacke hat nach wie vor kein einziges Loch, keinen Riss, keine einzige Naht hat sich aufgezogen, obwohl ich nie zimperlich mir ihr umgegangen wäre. Erstaunlich robust das Zeug! Leichtere Bushwacking-Einsätze hat sie alle tadellos überstanden. Ich habe sie beim Wandern auch öfter direkt auf der Haut (über Tshirt, u.ä.) getragen und sie fühlt sich für so eine Plastiktüte auch ganz angenehm an. Zudem ist es gut schmutzabweisend und lässt sich sehr gut mit etwas Feuchtem abwischen - praktisch unterwegs.

Isolierung:
APEX 100 hat genau das gemacht, was es sollte. Sehr gute Isolationsleistung. Im Herbst bin ich auch zweimal richtig nass geworden bei ca. 5°C (keine Regenjacke dabei). Da spielt das APEX seine Stärken aus. Sie war irgendwann komplett durchgeweicht und trotz ziemlichem Wind war mir - bei Bewegung - immer warm. Also genau die richtige Wahl für lange Trails, through hikes usw., wo man nur eine Jacke für alle Eventualitäten hat. 
Komprimierbarkeit: naja. Soll ja angeblich genauso gut sein wie Daune, das kann ich aber nicht unterschreiben. Vor allem hat es ein wesentlich höheres Rückstellvermögen - man bräuchte schon einen ziemlich guten Kompressionssack, um sie überhaupt richtig klein zu bekommen. Hat mich nie gestört, ich habe sie immer so in den Rucksack geworfen zum "Lückenfüllen". Andererseits war genau dieses Rückstellvermögen auch wieder sehr angenehm, wenn ich die Jacke als Kissen verwendet habe - schläft sich fast wie mit einem echten Kissen =)

Bisher konnte ich noch praktisch keine Abnahme der Wärmeleistung feststellen - daher freue ich mich auf die nächsten 1000km damit!

Der einzige Punkt, den ich ändern würde, wäre der RV. Ich habe im Minimalismuswahn die Abdeckleiste innen hinter dem RV weggelassen. Keine gute Idee, denn da zieht es tatsächlich kalt rein, wenn bei Minusgraden der Wind von vorne kommt.

LG

Paule

WP_20170121_007.jpg

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  • 2 Wochen später...

Moin Paule, tolle Jacke! So was ist auf jeden Fall auch schon länger ein Wunschprojekt von mir, mal gucken ob/wann ich mich da rantraue :D was mich noch interessieren würde: wenn man das ganze ohne Overlockmaschine nähen will, mit was für einer Naht würde man am besten die Einzelteile zusammen nähen? Französische Naht? Oder reicht da vllt sogar ne einfache Naht? Außerdem wollte ich noch fragen wie du das Schnittmuster ermittelt hast. Mit einem günstigen Stoff (Ikeadecke?) probegeschneidert?

Liebe Grüße!

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vor 16 Stunden schrieb Lightlix:

wenn man das ganze ohne Overlockmaschine nähen will, mit was für einer Naht würde man am besten die Einzelteile zusammen nähen? Französische Naht? Oder reicht da vllt sogar ne einfache Naht?

Ja ich denke, wenn du die Teile einfach rechts auf rechts legst, reicht auch eine einfache Naht. Das PTX macht das locker mit, ohne dass sich Löcher aufziehen.. Zickzack geht natürlich auch. Ich würde aber denke ich eher eine einfache Naht bevorzugen. Macht weniger Löcher und kann sich nicht gegeneinander verschieben. 

Den ganzen Schnittkram hab ich mit nem alten Vorhang gemacht. Grundsätzlich habe ich den Schnitt von einer Jacke, die mir gut passt abgenommen. Würde ich aber auch nicht nochmal machen. Lieber ein fertiges, vom grundsätzlichen Aufbau passendes Schnittmuster nehmen und dann wichtige Maße von deiner Lieblingsjacke anpassen. Also z.B. Taillenumfang oder Armweite messen und das Schnittmuster entsprechend anpassen. Ich habe meinen Schnitt hier von einer Peakperformance Hardshell abgenommen. Da wirst du wahnsinnig. Die Schnitte sind dermaßen Komplex, dass man das eh nie wieder genau so hinbekommt.

Bedenke auch, dass die Jacke ziemlich dick ist am Ende - also alles etwas weiter. Das war bei mir ein ganz schönes Gefummele, weil ich wollte z.B. schlanke Ärmel, aber natürlich doch so weit, dass noch ein Pulli drunter passt... Also hin und her, dann aus dem alten Vorhang zusammengeheftet und mit 2 Pullis (APEX Imitation) getestet..

LG
Paule

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vor 7 Minuten schrieb LesPaul:

Den ganzen Schnittkram hab ich mit nem alten Vorhang gemacht. Grundsätzlich habe ich den Schnitt von einer Jacke, die mir gut passt abgenommen. Würde ich aber auch nicht nochmal machen. Lieber ein fertiges, vom grundsätzlichen Aufbau passendes Schnittmuster nehmen und dann wichtige Maße von deiner Lieblingsjacke anpassen. Also z.B. Taillenumfang oder Armweite messen und das Schnittmuster entsprechend anpassen. Ich habe meinen Schnitt hier von einer Peakperformance Hardshell abgenommen. Da wirst du wahnsinnig. Die Schnitte sind dermaßen Komplex, dass man das eh nie wieder genau so hinbekommt.

Danke. Das wäre auch in etwa mein Vorgehen gewesen. Ich hätte wohl auch von meiner Hardshell die Maße versucht zu übernehmen. Dann schau ich mich mal nach geeigneten Schnittmustern um!

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  • 3 Wochen später...

Hej, nachdem mich jetzt auch komplett der Nähwahn eingenommen hat, möchte ich mir gerne eine Apex-Hose nähen. Kannst du das Pertex dafür auch empfehlen? Für Innen- und Außenseite? Deine Jacke sieht echt super aus. Mit der Overlock sieht das irgendwie nach viel mehr Spaß aus.

Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Stück.

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Dankedanke.

Ja, Pertex würde dafür auch gehen, allerdings würde ich bei einer Hose dann doch die belasteten Stellen unten innen am Bein (Knöchel, Schienbein), Po und Zwickel nochmal mit etwas Abriebfesterem verstärken..  Mit der Hose bleibt man ja doch wesentlich ofter an Gestrauch hängen - das traue ich, obwohl es bisher an der Jacke super hält, dem Material als bodennahe Außenschicht irgendwie nicht zu... Da müsste ich für meinen Geschmack zu viel aufpassen beim Gehen..

 

vor 2 Stunden schrieb nassersand:

Mit der Overlock sieht das irgendwie nach viel mehr Spaß aus.

 Und ja - die näht auch sehr schnell und versäubert in einem Schritt. Da ist das reine Nähen der Jacke nach 20 min fertig =) 

Bearbeitet von LesPaul
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  • 1 Monat später...

Da ich gerade so was ähnliches genäht habe (aber Jacke in Jacke, ausgehen von der Anleitung von thru-hiker für die Maxima-Jacket) und das am Ende doch recht kompliziert wurde habe ich Deinen Beitrag nochmals angeschaut.

Was ich nicht verstehe:

Hast Du mit der Overlock sechs Lagen auf einmal zusammengenäht? Also Futter, Apex, 2x Pertex, Apex, Futter, und dann gewendet?

Erst dachte ich, Du hättest nur jeweils drei so vernäht, aber dieses Bild hier sieht aus wenn da gleich alle drei Schichten drin wären.

Ging das denn bei Kragen und Ärmelansatz gut? Das sind ja doch recht gekrümmte Nähte, und sechs Lagen ohne Verrutschen mit der Overlock zu verbinden stelle ich mir nicht so einfach vor.

Und wie sieht denn der Reissverschluss von Innen aus?

 

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@ULgeher: ja, das sind jeweils alle sechs Lagen auf einmal. Also jeweils 3 rechts auf rechts. Das Zeug ist ja super dünn, das ist gar kein Problem, schafft auch jede andere Maschine. Rundungen sind auch kein Problem. Das vorherige Zusammenheften macht das Handling des glitschigen Zeugs deutlich angenehmer (also jeweils 3 = PTX-APEX-PTX), wenn man so viele Lagen aufeinander ordentlich vernähen will. Dann sind es ja nur noch "2" Lagen zu vernähen.

RV ist mit der normalen Maschine reingenäht und sieht von innen so aus:
Erst mit Zickzack annähen, dann einmal umklappen und mit einem Geradstich von außen drüber.

DSC_0008.thumb.JPG.88732b7cf657eabd02da48ffad014ef6.JPG

 

LG P.

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  • 4 Wochen später...

Nochmal ne kleine Frage von mir, vielleicht hat ja jemand ne Idee:

Ich hab meinen Plan, eine ähnliche Jacke/Smock zu nähen erstmal auf Pause gestellt. Jetzt bin ich am überlegen ob ich mir nicht doch einfach bei Cumulus die Climalite Jacke bestelle. Warum aber wiegt dieses Ding, wenn es aus demselben PTX und sogar leichterem 67er Apex ist, nun 330g im Gegensatz zu den 258g deiner Jacke? Klar, da ist ne Kapuze dran, aber leichteres Apex und Kaputze, die in 72g Extragewicht resultieren? Verstehe ich nicht. Sicher wiegt die Kaputze was, aber das leichtere Apex müßte sich doch bemerkbar machen oder? Hat jemand ne Ahnung wieso das Ding schwerer ist?

Frohe Ostern!

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