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Ultraleicht Trekking

Selbstgenähter Ruck ohne Sack


Wanderfalter

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Warnung: Der folgende Beitrag ist NICHT für Menschen mit starkem ästhetischen Empfinden geeignet.

 

Nachdem sie sich bewährt hat, möchte ich euch diese selbstgebaute Tragevorrichtung im Detail vorstellen:
gallery_2044_39_130902.jpeg
Zwar habe ich auch eine XLite, verwende aber trotz des höheren Gewichts von 440g lieber meine ursprünglich 14mm dicke Evazote-Matte, da sie unkompliziert zu nutzen und robust ist. Daraus ergab sich schon vor gefühlt ewigen Zeiten die Idee, ein Tragesystem um die zusammengerollte Matte herum zu konstruieren und die restliche Ausrüstung in die Matte zu stopfen. Tramplite, SMD und andere haben ähnliche Konzepte.

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Die Träger sind deshalb unterschiedlich angebracht, da ich sie zuerst zu weit außen hatte und dann einfach einen wieder aufgetrennt und näher zum anderen angenäht habe:
Falls jemand alte Rucksackträger nicht mehr braucht, nehme ich sie ihm gerne für den Nachfolger ab.

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Die dem Rücken abgewandte Seite:

gallery_2044_39_121352.jpeg

Unterseite (der Bodengurt ist mit einer Schlaufe mit dem unteren Ringsumgurt verbunden):

gallery_2044_39_11501.jpeg

 

Eckdaten:

  • Material: 30mm Gurtband, Schnallen und die Schulterträger eines kaputten Billig-Alltagsrucksacks
  • Gewicht: 158g + 57g Müllsack
  • Volumen: max. 27l in der Mattenrolle (Matte doppelt gewickelt), dazu kann ein kleiner Hügel nach oben hin gebildet werden und außen lässt sich selbst das glitschige Silnylontarp zuverlässig festzurren & knoten
  • Komfortgewicht: ca. 10kg (Startgewicht einer zweitägigen Katakombentour inkl. Wathose, 3l Wasser etc.; mehr Gewicht nicht ausprobiert)

Vorteile:

  • schnell und billig zu nähen
  • leicht, aber gleichzeitig
  • robust (das Tragesystem, nicht der Müllsack)
  • variable Größe durch engeres bzw. weiteres Rollen der Matte

Nachteile:

  • fiddelig beim Zusammenfrickeln (bis man sich daran gewöhnt hat)
  • Verwendung beschränkt auf traditionelle, dicke Isomatten
  • keine Außentaschen und sonstige Extras

 

Ursprünglich war der Müllsack nur ein Notbehelf, aber mein selbstgenähter Silnylon-Beutel ist viel zu rutschig und bräuchte Schlaufen für die Bänder, oder Silnet-Streifen, um zu halten. Vielleicht mache ich das noch mal irgendwann, oder nehme PU-Stoff. Ein 68l Trash Compactor Bag ist etwas kurz oben und würde nur mit wenig voluminöser Beladung funktionieren.
Das schwächste Glied des Müllbeutels ist der Verschluss. Das Band riss mir innerhalb von zwei Tagen aus, weshalb ich jetzt einen Gummziug nutze, den ich am Müllbeutelband befestigt habe. Bei gutem Wetter einfach so zugebunden:
gallery_2044_39_108937.jpeg
Und bei Regenwetter so:
gallery_2044_39_35627.jpeg
Mit einem Müllsack auf dem Rücken zu wandern ist vielleicht nicht für jeden etwas, ich hatte aber schon meinen Spaß damit. Beispiel: Nachdem ich in einer Bäckerei nach Brot vom Vortag gefragt haabe, wurden mir einfach so drei Brötchen geschenkt. Ich glaube kaum, dass so etwas schon mal jemandem mit einem hochwertigen Rucksack passiert ist. Oder?
Der Prototyp hat sich inzwischen auf über 200 km bewährt. Dennoch werde ich folgende Details beim nächsten Mal anders machen:

  • Anbringen des Tragesystems erleichtern: Innen- und Außenseiten durch eine gerade Naht entlang der Gurte markieren, indem ich für Unter- und Oberfaden eine andere Farbe nehme und dabei dann noch einen anderen Farbton für den oberen und den unteren Teil des Tragesystems.
  • Längere Träger: Die Träger sind zwar bequem, aber sie gehen zu früh zum schmalen Band über. Und das schabt leicht am Kleidungsstoff.
  • Mehrere Schlaufen an den Bodengurt, damit er unterschiedlich lang eingestellt werden kann, was bei stark variablen Durchmessern der Rolle praktisch ist
  • Brust-Querriemen am Träger
  • Eventuell Schlaufen zum Flaschentransport außen. Da ich aber meistens mit anderen unterwegs bin, trinke ich einfach erst bei deren leicht erreichbarem Wasser mit und dann kommt gemeinsam meins dran.

 

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Vielen Dank für eure super Ideen!

@TappsiTörtel: An solche Taschen habe ich auch schon gedacht, das kommt vielleicht auch noch. Wenn ich den Rucksack vollständig ausstatte, kann ich auch fast schon einen normalen Rucksack mit Hüftgurt etc. nehmen, was ich auch bei meiner nächsten größeren Tour mit hohem Gebirgsanteil vorhabe.

@Dani: Das Tarp ist ein Silnylon-Ponchotarp, das ich auch bei Regen brauche. Außerdem glitscht Silnylon zu sehr. Mit Gleitschirmnylon könnte es aber klappen. Muss ich mir mal überlegen. Prinzipiell kann man, sofern man alles, was nicht nasswerden soll, wasserdicht verpackt, auch auf eine Außenhülle verzichten. So schnell altert die dicke Evazote vom UV-Licht nicht und unten verwende ich als Stöpsel sowieso den Schlafsack unkomprimiert im Silnylonsack, um zur Not einen Ersatz für den Müllbeutel zu haben. Mit dem Schlafsack im Kompressionsbeutel als Stöpsel, und die Rucksackriemen ordentlich zugezogen, habe ich schon mal probehalber erfolgreich "Gewichte" transportiert, hat gehalten. Und bei Regen ist sowieso meistens der Poncho drüber.

gallery_2044_39_133.jpeg

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  • 1 Monat später...

Mir gefällt die Idee sehr.

Ich habe nur ein Bedenken: Deine Schulterriemen beschreiben ja ein A (also ganz üblich oben näher bei einander als an der Hüfte). Ich vermute stark, dass deshalb oben "horizontale Rollbewegungen des Sacks" stattfinden, die den Tragekomfort und das "Gewicht" verschlechtern.

Falls du das annähern bestätigen kannst: Dem können wir sicher irgendwie entgegenwirken. Nur wie?

Meine Idee wäre, die Schulterpartie der Riemen nah an der Verbindung zum Sackumlauf (also im Bereich über der Schulter) stark zu verbreitern, um "mehr Sack" nahe an den Rücken zu bringen/ der traditionellen "Rucksackform" anzunähern?!

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Ich sehe ein, dass das oben völlig unverständlich war, hier die zugehörige Skizze.

569e41f835ff3_Photo19.01.16145805.thumb.

Oben sind quasi die Zugpunkte am "Sack" weiter innen und müssten meinem Verständnis nach zu ...

Rollbewegungen (vgl. Kringel oben, die eine Matte/Sackhülle symbolisieren sollen) führen, zumindest oben.

Angenommen das ist so, können wir ja offensichtlich die Verbindungpunkte der Trageriemen nicht einfach nach außen verlegen. Stattdessen würde ich vielleicht weitere Gurtbänder (grün) mit triglides (grüne Pillen) anbringen, die die Rollbewegungen verhindern würden. Alternativ könnte man den oberen Part verbreitern (rot).

Bearbeitet von #PackLessPlayMore
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@#PackLessPlayMore: Danke für deine Ideen.

Die Rollbewegungen sind mir bis jetzt nicht störend aufgefallen. Aber jeder Mensch empfindet Dinge individuell anders.

Ich hatte die Rucksackträger zuerst mit Panzerband zum Ausprobieren an der Matte festgeklebt (ja, beim Ablösen sind kleine Stückchen Evazote mit abgegangen), das könntest du auch ausprobieren. Wenn die Matte heil bleiben soll, einfach Müllsack drum und den bekleben.

Ansonsten verleihe ich den Rucksack gern zum Testen, kann ihn als Brief zuschicken (ab 6.2.).

Bald kommt auch der Nachfolger.

 

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Welche Ideen realisierst du im Nachfolger? @TappsiTörtel und @dani haben ja gute Ideen vorgeschlagen ... 

Außerdem Materialfragen:

Das müsste auch mit Ripsband funktionieren, oder?! (Ich hab hier nämlich noch was rumliegen zum upcyclen ;-) ).

Wegen deiner Glitsch-Bedenken mit SilNylon: Hat ExTex oder irgend ein anderer Shop etwas sinnvolles a la "Gurtband mit Antirutsch-Überzug"?

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Ripsband wurde hier schon mal als nicht haltbar genug für Tarp-Abspannpunkt-Schlaufen genannt, von daher könnte ich mir vorstellen, dass sie hier auch nicht genügen. Gurtband gibt es übrigens auch in Baumärkten, kostet nicht die Welt.

Antirutsch-Gurtband kenne ich nicht. Aber statt Silnylon könnte man es einfach mit Gleitschirmnylon probieren, das ist weniger rutschig. Oder einen Trash Compactor Bag (keinen normalen Müllsack) versuchen zu verlängern, indem man ihn mit dem abgeschnittenen oberen Teil eines zweiten Sacks verschweißt oder verklebt. Ich weiß leider nicht, aus welchem Material meine Säcke (von Hefty) sind, da steht nichts drauf. Weiß das vielleicht jemand? Silnet-Punkte auf Silnylon machen das Material auch weniger rutschig, es wäre aber unpraktisch, wenn der Sack dann ungleichmäßig rutschen würde.

Im Nachfolger werde ich umsetzen, was ich schon im Eingangspost geplant habe:

Am 11/19/2015 at 20:15 schrieb Banned:
  • Anbringen des Tragesystems erleichtern: Innen- und Außenseiten durch eine gerade Naht entlang der Gurte markieren, indem ich für Unter- und Oberfaden eine andere Farbe nehme und dabei dann noch einen anderen Farbton für den oberen und den unteren Teil des Tragesystems.
  • Längere Träger: Die Träger sind zwar bequem, aber sie gehen zu früh zum schmalen Band über. Und das schabt leicht am Kleidungsstoff.
  • Mehrere Schlaufen an den Bodengurt, damit er unterschiedlich lang eingestellt werden kann, was bei stark variablen Durchmessern der Rolle praktisch ist
  • Brust-Querriemen am Träger

 

Dazu werde ich selbstgemachte, halbwegs ergonomisch geformte Träger verwenden, ähnlich der meines "Schwarzen Blocks."

Außentaschen kommen vielleicht später noch dazu.

Und ich habe von Nature-Base dünne Evazote-Matten gekauft. Vielleicht überlege ich mir ein Konzept mit mehr Riemen, mit dem ich die Matten verwenden kann, ohne, dass es zu schwabbelig wird. Wobei mehr Riemen auch das Anlegen des Tragesystems an die Rolle wieder schwieriger machen.

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vor 59 Minuten schrieb Banned:

Ripsband wurde hier schon mal als nicht haltbar genug für Tarp-Abspannpunkt-Schlaufen genannt, von daher könnte ich mir vorstellen, dass sie hier auch nicht genügen.

Hmm, ich komme zu einem anderen Schluss. Dort wo, es "nicht haltbar genug" genannt wurde, waren immer Schnüre und meist auch noch im Umlauf, also mit viel Reibung, im Spiel. Klar, dass es dort wenig sinnvoll ist. Was mich zu Ripsband ermutigt sind einige UL-Rucksäcke von GG die Ripsband massiv benutzen (wobei der Übergang Ripsband/Gurtband für mich gelegentlich fast verschwimmt). Die halten gut und die Funktion ist bei deinem Ruck-Sack ja ähnlich. Ich glaube ich riskier's :-P

vor einer Stunde schrieb Banned:

Silnet-Punkte auf Silnylon

Könnte vielleicht auch einen Versuch auf dem Gurtband/Ripsband selbst wert sein. 

Deine Geschirr-Modifikationen klingen gut!

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Jetzt hat es mich auch gepackt, da ich die Idee gut finde und ich doch mal das nähen versuchen will, und da ist sowas super zum üben.

Ich habe dazu meinen alten Exped cloudburst ausgeschlachtet. Ich habe zusätzlich noch Gummizüge rangenäht um außen noch Regenkleidung oder sowas fest machen zu können.

Ich habe auch Gurtverschlüße verwendet um das ganze vorne aufmachen zu können, und der Riemen am Boden ist auch in der Länge verstellbar falls der Durchmesser des Packs verändert wird.

Wiegen tut das ganze Teil 185g. Bin ganz zufrieden und werde bei nächster Gelegenheit das mal Testen, 

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@P4uL0: Super! Ich finde deinen Ruck viel ästhetischer als meinen, besonders mit dem Silnylon-Sack könnte man ihn direkt für gekauft halten. Was für eine Matte ist das? Der Riemen über den Boden wirkt auf mich, als würde er, spätestens wenn der Ruck voll belanden und abgespannt ist, an der Mattenkante einschneiden, ich hoffe, das tut er nicht. Und durch das Festnähen dieses Riemens kannst du ihn bei wechselndem Durchmesser der Isomattenrolle nicht immer mittig platzieren.

Ich bin sehr auf Erfahrungsberichte gespannt.

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vor 7 Minuten schrieb Banned:

@P4uL0: Super! Ich finde deinen Ruck viel ästhetischer als meinen, besonders mit dem Silnylon-Sack könnte man ihn direkt für gekauft halten. Was für eine Matte ist das? Der Riemen über den Boden wirkt auf mich, als würde er, spätestens wenn der Ruck voll belanden und abgespannt ist, an der Mattenkante einschneiden, ich hoffe, das tut er nicht. Und durch das Festnähen dieses Riemens kannst du ihn bei wechselndem Durchmesser der Isomattenrolle nicht immer mittig platzieren.

Ich bin sehr auf Erfahrungsberichte gespannt.

Die matte ist die Relags Kanchen Junga. Die wird aber ausgetauscht, die ist schon ziemlich durchgelegen. Ja das der Gurt etwas einschneidet und nicht immer mittig sitzt ist klar, das wird sich aber zeigen, wird sind ja UL unterwegs, da kommt erst gar keine große Belastung drauf. hihi

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  • 2 Wochen später...

Also, ich überlege definitiv auch mal so nen Ruck ohne Sack zu probieren, was haltet ihr von dieser Lösung, die stark durch das Original inspiriert ist.

Unterschiede:

  • Ein Rückengurt eliminiert und stattdessen an der Front zur Stabilisierung. Jeweils über Oberumlauf verlängert, um eine Schließschnürung über Kopf zu ermöglichen.
  • Mögliche Installation einer "geteilten" Netztasche, die an der Front "stabilisiert" ist (ich überlege sogar schon, ob ich den Packsack wie von @P4uL0 weiter runter ziehe, "flach lege" und an der Front ungefüllt hochziehe und im eingeschlossenen "Luftraum" damit eine Fronttasche realisiere, diese ließe sich über eine getunnelte Schnur stabilisieren).
  • Variabele Tiefe des Packs durch zusätzliche Leiterschnalle am Boden und zusätzliche Leiterschnalle am Rückengurt.

(Ja, ich befasse mich bewusst mit Netztasche, da die gute Lösung mit Schnürzügen ja schon oben gelöst ist)

large.56b3664275b4c_Photo04.02.16155300.

Im Prinzip also @Banneds Idee mit minimalen Änderungen.

Meint ihr das geht?

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Solange die Verbindung Rucksackträger und Verschlussgurtband (blau lt. Deiner Skizze) stabil genug ist, sollte es klappen. Ich stelle mir aber vor, dass unter Bewegung alles aus den Netztaschen pruzelt. Ich würde deshalb, v.a. wegen des Gewichtsaspektes, eher einen Mix aus Banneds Idee und folgendem Rucksack favorisieren:

http://www.randonner-leger.org/forum/viewtopic.php?id=25635

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Cumulus und auch andere Hersteller liefern mit den Schlafsäcken Netzbeutel, die nur unten und oben Nylon besitzen (also Netzring mit Boden und Deckel, ähnlich diesem hier, allerdings ist bei Cumulus der der Boden flach und der Deckel heruntergzogen, also umgekehrt wie auf dem Bild zu sehen.).

Der Beutel in Isomattengröße wiegt bei mir 58 g. Das entspricht dem Gewicht des von Banned erwähnten Müllsacks, nur ohne dessen Wasserdichtigkeit.

Meine Überlegung:

  • Das Handling wäre bei unverändertem Gewicht einfacher, weil es (eben doch) eine klarer konturierte Sackstruktur mit robustem Verschluss gibt

  • Die Riemen könnten aufgenäht werden, insbesondere die Diagonalriemen aus dem ersten Post.

  • Die Wasserdichtigkeit von der Seite ist ja durch die Matte schon gegegeben.

  • Von oben gibt es den Deckel, den man ja auch nach Labu-Art komplett wasserdicht machen könnte.

  • Nach unten müssten zwei oder drei Ablauflöcher in den Boden, damit sich nichts sammeln kann.

Ich räume aber ein, dass das dann schon wieder ein Rucksack ist und natürlich weit von den 60 Gramm aus dem französischen UL-Forum entfernt. :sad:

Egal wie, ich würde an den Schultergurten auf jeden Fall Flaschenhalter oder je einen D-Ring anbringen.

Bearbeitet von Stromfahrer
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Am 5. Februar 2016 at 09:33 schrieb Stromfahrer:

Ich räume aber ein, dass das dann schon wieder ein Rucksack ist und natürlich weit von den 60 Gramm aus dem französischen UL-Forum entfernt.

Genau deshalb will ich nah an @Banneds Idee bleiben: Es soll kein Rucksack für sich sein. Im Gegenteil habe ich nun versucht ähnlich der Skizze einen Ruck ohne Sack zu realisieren, wobei der Extranutzen allein darin liegt, dass die Riemen jeweils auch für andere Dinge separat genutzt werden können (sei es als Gürtel, als zusätzliche Befestigung für andere Tragesysteme, ... multifunktionelle eben) sowie ein offensichtlich geringeres Gewicht.

Genauer: Momenten besteht der Ruck ohne Sack aus zwei umlaufenden Riemen mit "bays"/Löchern, durch die du den Boden-Trageriemen durchfädeln und (durch eingenähte Ts) fixieren kannst und dem Tragegeschirr, aus dem sich die Pads herausnehmen lassen (vgl. 4. Bild) und bsp. durch Socken etc. befühlen lassen.

Die restlichen Verbindungen möchte ich versuchsweise (ausstehend) durch Schnüre anstatt Gurte realisieren. Dazu werde ich Berichte nachreichen!

Momentanes Gewicht: 65g incl. 15g Pads (Geschirr habe ich nicht separat gewogen müsste so um die 12g excl. Pads sein).

Disclaimer: Die Bilder sind nicht repräsentativ! Für die Stabilität werde ich sicherlich zumindest zwei weitere Verbindungsschnüre benötigen (in der Skizze blau) und in Banneds Arrangement wohl auch eine dickere Matte; ich tüftele aber an einem anderen Füllungs-Arragement. It's a work in progress...

large.56b4d736cc974_RuckohneSackfront.jplarge.56b4d7447e7e1_RuckohneSackSeite.jplarge.56b4d740dd179_RuckohneSackSchrg.jplarge.56b4d73be4a6a_RuckohneSackSchrgmit

Auch das Geschirr lässt sich also mit anderen Packs kombinieren, z. B. meinem Momentum-Experiment oder evtl. Cuben-Experiment, so muss ich nicht immer ein neues nähen.

Die verknoteten Riemen an der Seite sind die Enden der Umlaufriemen (sie sollen durch rumliegen nicht optisch verwirren).

large.56b4d7341beb9_RuckohneSack65g.jpg.large.56b3664275b4c_Photo04.02.16155300.

Bearbeitet von #PackLessPlayMore
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  • 1 Jahr später...

Bevor ich euch mal demnächst (wenn ich mal viel Zeit habe) meinen aktuellen MYOG-Rucksack vorstelle, erst noch einmal den Nachfolger des ersten Rucks ohne Sack. Er wiegt 148g und ist damit 10g leichter geworden. Ich habe damit auf ca. 250 - 300km Erfahrungen gesammelt.

Diese Veränderungen hatte ich im ersten Post für den Nachfolger angekündigt:

Zitat

 

  • Anbringen des Tragesystems erleichtern: Innen- und Außenseiten durch eine gerade Naht entlang der Gurte markieren, indem ich für Unter- und Oberfaden eine andere Farbe nehme und dabei dann noch einen anderen Farbton für den oberen und den unteren Teil des Tragesystems.
  • Längere Träger: Die Träger sind zwar bequem, aber sie gehen zu früh zum schmalen Band über. Und das schabt leicht am Kleidungsstoff.
  • Mehrere Schlaufen an den Bodengurt, damit er unterschiedlich lang eingestellt werden kann, was bei stark variablen Durchmessern der Rolle praktisch ist
  • Brust-Querriemen am Träger
  • Eventuell Schlaufen zum Flaschentransport außen. Da ich aber meistens mit anderen unterwegs bin, trinke ich einfach erst bei deren leicht erreichbarem Wasser mit und dann kommt gemeinsam meins dran.

Bis auf den letzten Punkt wurde alles so oder in ähnlicher Form umgesetzt.

Markierungsfäden: Statt mehreren Farben habe ich unterschiedliche Stichmuster genommen: oberes Querband eine Naht, unteres Querband zwei Nähte, Träger Muster. Man sieht, dass ich nachnähen musste, irgendwie hatte ich die Gurte falsch fixiert.

ruck20.thumb.jpg.96493ab6f29591b841381a0d33181bce.jpg

Längere, diesmal selbstgemachte Träger aus (nicht mehr verfügbarem) günstigem 5mm-3D-Netz, wasserdampfdurchlässigem Fallschirmnylon und elastischem Einfassband. Leider ist das 5mm-Netz sehr elastisch, die ergonomische Schulterträgerform zieht sich etwas glatt, aber einen festeren Oberstoff + Gurtband obendrüber zum Fixieren wollte ich auch nicht. Außerdem sind die einzelnen dicken "Fäden" des Netzes pieksig. Trotz Abflämmen der Schnittkanten kamen zu anfangs mehrmals Netzfäden durch das dünne Einfassband durch, die ich dann einfach so weit wie möglich rauszog und abriss/komplett rausriss. Jetzt kommt nichts mehr. Weiterhin liegen die überstehenden Teile des Einfassbandes nicht komplett an, sondern biegen sich teils zurück, sieht man auf dem Foto an der Innenseite. Letzteres stört nur optisch. Prinzipiell tun die Träger ihren Dienst. Festes Einfassband habe ich übrigens auch ausprobiert, das schneidet aber bei einer Lage 5mm-Netz ein. Die Last liegt dann mehr auf dem Band als auf der Netzfläche. Bei zwei Lagen sieht es wieder anders aus, der Blaue Block mit 2 Lagen 5mm-Netz ist immer noch im Alltagsgebrauch und ich bin sehr zufrieden damit.

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Schlaufen am Bodengurt erleichtern das Verstellen des Rucksackumfangs.

ruck24.thumb.jpg.8a3b8ffbd1092e298a5d3107c6878865.jpg

Brustriemen verhindern das Rutschen der Träger nach außen. Besonders bequem ist die Lösung mit der Maurerschnur nicht. Vielleicht wäre eine dickere Schnur besser, aber da ich die Brustriemen nur manchmal benutzt habe, wenn ich die glitschige Windjacke anhatte, hat mich das nicht weiter gestört.

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Irgendwie ist auf meiner letzten Wanderung damit der Müllsack mehrfach gerutscht, obwohl ich den identischen Sack schon ohne Probleme auf einer Wanderung vorher genutzt hatte. Sonst hatte ich keine besonderen Vorkommnisse. Natürlich wäre ein leichter, rutschfester Stoffsack (bspw. aus PU-Nylon) eine dauerhaftere Lösung als ein Müllsack. Ansonsten bin ich aber zufrieden und bin mir sicher, dass der Ruck ohne Sack etliche tausend Kilometer halten würde.

Bearbeitet von Banned
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