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Ultraleicht Trekking

Bivy - wasserdicht oder nicht?


martinfarrent

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vor 8 Stunden schrieb ALF:

Erbswurst ist ja nicht mehr dabei.

Der kombiniert das meines Wissens doch auch mit Hostelübernachtungen. Irgendwo las ich vor Jahren über die Bivy-Freaks in Großbritannien, dass viele so eine 1:1-Regel befolgten (pro Nacht im Biwaksack eine Nacht im Pub oder in der Pension... die Ausrüstung trocknen lassen). 

Man kriegt aus Blogs ja eh den Eindruck, dass viele von denen sowieso nur nach Gründen suchen, sich schnurstracks an eine trockene Theke zu begeben. ;-) 

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Am 28.4.2018 um 16:22 schrieb Erbswurst:

 

Ich habe letzten Herbst den Snugpack SF 1, eine Woche lang im Biwaksack im  Nieselregen schlafend, nicht gelüftet, und ihn des Tags im Snugpack Rollverschlussbeutel 8Liter (60g) luftdicht verstauend keinerlei Probleme mit Feuchtigkeit im Schlafsack gehabt, obwohl ich den Biwaksack auch feucht verpackte, dabei war der Schlafsack da drin!

Kondensprobleme hatte ich in dem Schlafsystem bisher bei keinem Wetter, egal ob Hitze, Regen oder Frost. Irgendwie wird nichts feucht dabei. Funktioniert eben bestens! 

Da schreibt er nichts von Hostel. Aber ich kann es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie das gehen soll...

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vor 13 Minuten schrieb Feurio:

Da schreibt er nichts von Hostel. Aber ich kann es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie das gehen soll...

Ich auch nicht. Aber ansonsten liegt die Snugpack-Fankurve doch hauptsächlich in Nordengland. Die Aficionados haben nicht unbedingt stringentes UL im Sinn und sind nicht einmal zwingend darauf aus, besonders trocken zu bleiben. Ist irgendwie eher Kult - so zumindest mein Eindruck. 

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vor 2 Stunden schrieb Feurio:

ch habe letzten Herbst den Snugpack SF 1, eine Woche lang im Biwaksack im  Nieselregen schlafend, nicht gelüftet, und ihn des Tags im Snugpack Rollverschlussbeutel 8Liter (60g) luftdicht verstauend keinerlei Probleme mit Feuchtigkeit im Schlafsack gehabt, obwohl ich den Biwaksack auch feucht verpackte, dabei war der Schlafsack da drin!

Kondensprobleme hatte ich in dem Schlafsystem bisher bei keinem Wetter, egal ob Hitze, Regen oder Frost. Irgendwie wird nichts feucht dabei. Funktioniert eben bestens! 

Märchen! Die Atemfeuchte von 100% in Worten EINHUNDERT also maximale Sättigung MUSS IRGENDWO hin. Und da die Atemfeuchte so exgtrem viel ist erzähl mir bitte nicht das das durch die atmungsaktive Membran entweicht. 

Wir verlieren nachts bis zu 1L inkl. Atemfeuchte. 1L!! So atmungsaktiv ist keine Membran der Welt unter Laborbedingungen!

Bearbeitet von Painhunter
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vor 25 Minuten schrieb Painhunter:

Wir verlieren nachts bis zu 1L inkl. Atemfeuchte. 1L!! So atmungsaktiv ist keine Membran der Welt unter Laborbedingungen!

Ein Teil davon steckt in Klamotten + Bettzeug...gab mal ne Doku zu wo Bettdecken gewogen wurden.

Wir reden hier aber von ~4 m² Fläche + 8 Stunden Zeit für das Durchlassen und nicht "instant" 1 Liter mal eben durch:


1 Liter / 8 h = 125 ml pro Stunde pro 4 m² Fläche .... das sind 31,25 ml pro m² Fläche pro Stunde... bzw. 0,52 ml pro m² Fläche pro Minute

= 2 ml pro Minute die durch 4m² Stoff durch müssen, wenn mab von 1 Liter "geschwitze" Feuchtigkeit  in 8 h ausgeht und diese zu 100% durch Stoff entweichen soll und nicht von Klamotten/Schlafsack/Ausrüstung aufgenommen wird...

 

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vor 49 Minuten schrieb AlphaRay:

Ein Teil davon steckt in Klamotten + Bettzeug...gab mal ne Doku zu wo Bettdecken gewogen wurden.

Wir reden hier aber von ~4 m² Fläche + 8 Stunden Zeit für das Durchlassen und nicht "instant" 1 Liter mal eben durch:


1 Liter / 8 h = 125 ml pro Stunde pro 4 m² Fläche .... das sind 31,25 ml pro m² Fläche pro Stunde... bzw. 0,52 ml pro m² Fläche pro Minute

= 2 ml pro Minute die durch 4m² Stoff durch müssen, wenn mab von 1 Liter "geschwitze" Feuchtigkeit  in 8 h ausgeht und diese zu 100% durch Stoff entweichen soll und nicht von Klamotten/Schlafsack/Ausrüstung aufgenommen wird...

 

Danke für den wertvollen Beitrag, du hast natürlich absolut Recht, war natürlich nur plakativ gesehen.

Aber nehmen wir die 2ml die pro Minute transportiert werden müssen, das ist aber richtig viel. Auch bei einer Halbierung zu 1ml pro Minute. Pro Minute! Das ist immer noch zuviel für heutige Technologie!

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vor 1 Stunde schrieb Tipple:

Na mit der Macht der Phantasie...;)

Die Fantasie ist bei wasserdichten Bivys sowieso das A und O. Sie erzeugt das Problem (Träume von der Hinschmeißundeinschlaflösung), nährt es (die Tüten werden schön geredet) und verewigt es (wenn so ein Bivy endlich mal auf den Müll wandert, bildet sich der Wegwerfende ein, dass es lediglich an Materialqualität gemangelt hat... und kauft sich das Nächstteure.) 

Duck und wech. :-) 

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OT:

Eher interessant finde ich ja inzwischen das größere Thema vieler (für viele Einsatzgebiete) eigentlich überholten Lösungen im UL-Bereich. Wasserdichte Bivys und Flat Tarps gehören m.E. dazu. Beide haben für Nischenzwecke noch sicherlich eine Berechtigung, sind aber nicht mehr die Allzweckwaffen zur Gewichtssenkung, die sie einstmals waren. Shaped Tarps und Zelte wurden leichter, Gaskocher ebenso, Rucksäcke mit Rahmen... und paradigmatisch gewesenes UL-Gear kann entsprechend in Frage gestellt werden. Wann muss es wirklich noch sein? (Manchmal sicherlich schon.)

Wenn Leute allerdings Blogs und Leitfäden lesen, die teils über zehn Jahre alt sind... na ja, da sind Flat Tarps und wasserdichte Bivys halt noch ziemlich prominent. 

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Am 8.8.2019 um 14:55 schrieb martinfarrent:

OT:

Eher interessant finde ich ja inzwischen das größere Thema vieler (für viele Einsatzgebiete) eigentlich überholten Lösungen im UL-Bereich. Wasserdichte Bivys und Flat Tarps gehören m.E. dazu. Beide haben für Nischenzwecke noch sicherlich eine Berechtigung, sind aber nicht mehr die Allzweckwaffen zur Gewichtssenkung, die sie einstmals waren. Shaped Tarps und Zelte wurden leichter, Gaskocher ebenso, Rucksäcke mit Rahmen... und paradigmatisch gewesenes UL-Gear kann entsprechend in Frage gestellt werden. Wann muss es wirklich noch sein? (Manchmal sicherlich schon.)

Wenn Leute allerdings Blogs und Leitfäden lesen, die teils über zehn Jahre alt sind... na ja, da sind Flat Tarps und wasserdichte Bivys halt noch ziemlich prominent. 

Ich finde es sehr eng gefasst und auch etwas fragwürdig, wie Du so allgemein von "überholten" Lösungen sprichst, die nur noch "für  Nischenzwecke" eine "Berechtigung" haben. So eine Pauschalisierung halte ich für unangebracht.

Wenn man davon ausgeht, das UL-Trekking einfach ganz normales Komfort-Trekking nur in leicht meint (mit einem möglicherweise noch gesteigerten Leistungsimperativ "schneller, weiter, höher"), und nichts anderes, dann mag das so gelten. Für mich jedoch ist Einfachheit die wichtigste Qualität in der Ausrüstung, sogar noch mehr als ein geringes Gewicht. Mir schien das in der UL-Szene wenigstens teilweise auch immer mit vertreten zu sein (aber vielleicht bin ich hier auch einfach im falschen Forum).

Was "Einfachheit" bedeuten soll, müsste ich vermutlich erstmal genauer spezifizieren, denn klar kann man sagen, es ist einfacher, einen superleichten Gaskocher anzuschmeißen und in ein freistehendes Zelt zu sitzen, als erst umständlich ein Feuer zu machen und mit einem Tarp herumzutüfteln. Mir geht es dabei eher um eine ästhetische Komponente, darum, möglichst "nah" dran zu sein an der Natur (was auch eher einen "Langsamkeitsimperativ" mit sich bringt...). Das heißt natürlich umgekehrt auch, die Komfortzone etwas einzuschränken. Ich schlafe auch gern in selbstgeschusterten Laubhütten (Was SUL ist, weil man dafür gar nichts mehr braucht! Kleidung ist aber anzuraten...), das ist aber schon sehr radikal und mit Wanderungen schwer zu kombinieren, weil der Aufbau so lange dauert. Das (2,8x1,5m) Tarp mit Schaumstoffmatte und Quilt ist für mich seit Jahren eine bewährte Lösung - nun finde ich es aber spannend, inwieweit die Kombination aus noch kleinerem (Poncho-)Tarp und wasserdichtem Biwaksack bei etwas mehr Gewicht evtl. deutlich mehr Freiheit und "Einfachheit" bietet.

Btw. haben sich hier im Faden neben Erbswurst ja auch einige andere zu Wort gemeldet, die nicht so eine Aversion gegen den Biwaksack haben und damit gut zurechtkommen.

----

Konkret zum Thema: Ich habe mal eine Vergleichsnacht ohne Biwaksack im Freien verbracht. Klima im Schlafsack natürlich viel besser. und: am morgen auch trocken. Den geringen Tau, der sich ringsum niedergeschlagen hat, konnte meine Körperwärme offensichtlich verdunsten, so wie die Nacht davor vom Biwaksack. Ich bin gespannt, wie der Vergleich in den ersten kühlen Herbstnächten ausfällt. Für meinen Ansatz ist das dann die Probe aufs Exempel, denn dass im Regen der Biwaksack ungemütlich feucht bis nass wird, ist ja hinlänglich bekannt. Sollte er zufriedenstellend vor nassem Tau schützen, wäre wirklich was gewonnen. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass es mir wie in den Nächten im Frühling mit dem Snugpak SF Bivvy ergehen wird, und reichlich Restfeuchte im Schlafsack bleibt...

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vor 13 Minuten schrieb Feurio:

Allerdings habe ich die Befürchtung, dass es mir wie in den Nächten im Frühling mit dem Snugpak SF Bivvy ergehen wird, und reichlich Restfeuchte im Schlafsack bleibt...

Davon ist allein schon physikalisch auszugehen. Wir strahlen nachts Wärme gen Himmel ab und daher kondensiert Feuchtigkeit an der letzten Schicht zwischen uns und dem Himmel - und das ist eben die Innenseite des Biwaksacks* (wenn man ein Tarp nutzt aber das Tarp). Je mehr Temperaturdifferenz, desto mehr Kondensfeuchtigkeit. Dann ist nur noch die Frage, ob es im Biwaksack warm genug ist, um die Feuchtigkeit verdampfen und durch die Membran diffundieren zu lassen. Wenn es nicht an der Membran scheitert, dann vermutlich an ersterem Punkt.

*das ist auch der Grund, warum es sich aus Kondensgründen empfiehlt, im Wald unterm Blätterdach statt auf Freiflächen zu schlafen.

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"Je mehr Temperaturdifferenz, desto mehr Kondensfeuchtigkeit" ist so sicherlich richtig, und dass man unter dem Blätterdach weniger Kondens hat kann man auch gut beobachten.

Ich hatte allerdings immer den Eindruck, der Hauptteil vom Kondens falle vom Himmel herab, durch die abkühlenden Luftmassen und es sei deswegen im Wald trocken, weil die Blätter das von oben kommende Nass abschirmen. Auch würde ich sagen, dass mein Tarp am morgen mehr Tau auf der Außenseite hat als auf der Innenseite. Also den von unten kommenden Tau gibt es auch, klar - nur die Hauptsache habe ich immer als von oben kommend wahrgenommen. Und da ist dann eben schon die Frage, ob der Biwaksack das Wasser abperlen und den inneren Kondens verdampfen lässt, oder ob ersteres eindringt bzw. die Membran benetzt und so blockiert...

Was mir noch einfällt: Temperaturmäßig bringt ein hoch aufgespanntes Tarp ja kaum etwas, aber gegen Tau hilft es trotzdem sehr gut. Auch das spricht doch dafür, dass der meiste Tau von oben herabfällt.

Bearbeitet von Feurio
noch ein Gedanke...
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vor einer Stunde schrieb Feurio:

Ich finde es sehr eng gefasst und auch etwas fragwürdig, wie Du so allgemein von "überholten" Lösungen sprichst, die nur noch "für  Nischenzwecke" eine "Berechtigung" haben. So eine Pauschalisierung halte ich für unangebracht.

Ich hatte letzte Woche einen ähnlichen Impuls, musste mir dann aber eingestehen, dass @martinfarrent ja recht hat. Manche Dinge sind einfach insgesamt besser für die große Masse der Anwendungen. Wasserdichte Biwaksäcke sind nur in einem sehr engen Spektrum überhaupt irgendwie ein wenig besser als z.B. 3x3 Tarp oder alternativ ein kleineres mit atmungsaktivem Bug- und Spritzwassersack, nämlich wenn man sehr beengt und/oder sehr unauffällig nächtigen möchte.

Deine angestrebte Variante mit wasserfestem Sack plus Poncho ist nicht funktionaler oder leichter als die vorherig genannten Methoden. Es mag Dir gefallen und Du magst gut damit zurecht kommen, aber dann ist das trotzdem Deine Nischenanwendung und nicht die derzeit gängigste Weise in der Szene.

Btw, ich habe aus meiner ersten Ausrüstungsphase (non-UL) zwei militärische Biwaksäcke (UK und BW) im Schrank, die ich noch kein einziges Mal verwendet habe, da ich vorher schon auf effizientere Methoden aufmerksam wurde. Ich will aber dieses Jahr noch eine Gipfelübernachtung machen und dafür werde ich wohl auf die Säcke zurückgreifen. Die dienen ja eh nur als Backup, denn eigentlich will ich möglichst unter freiem Himmel sein. Für diese Nische taugen die dann also noch, wobei es auch leichter ginge, was aber für nen Overnighter eh nicht so die Rolle spielt.

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vor einer Stunde schrieb Outdoorfetischist:

Davon ist allein schon physikalisch auszugehen. Wir strahlen nachts Wärme gen Himmel ab und daher kondensiert Feuchtigkeit an der letzten Schicht zwischen uns und dem Himmel - und das ist eben die Innenseite des Biwaksacks* (wenn man ein Tarp nutzt aber das Tarp). Je mehr Temperaturdifferenz, desto mehr Kondensfeuchtigkeit.

Wir "strahlen" Wärme in Form von IR-Strahlung in alle Richtungen gleichermaßen ab....  die aufgewärmte Luft ist leichter und geht nach oben.  Sollte man schon wenn richtig schreiben  ;)

Bzg. Temperaturdifferenz und Kondensfeuchte:   soweit ich mal gelesen habe BRAUCHEN Membranen so eine Differenz um überhaupt zu funktionieren. D.h. Je HÖHER die Temperaturdifferenz Innen/Außen desto BESSER funktioniert eine Membrane..!

Hier:
" Das Verdampfen von Schweiß durch die Membran kann nur erfolgen, wenn die Außentemperatur nicht zu hoch ist. Für die Funktion der Membran ist also ein ausreichender osmotischer Druck und eine Temperaturdifferenz von etwa 15 °C nötig. Somit funktioniert diese Atmungsaktivität nur bei Außentemperaturen niedriger als ungefähr 15 °C bis 18 °C. Bei höheren Temperaturen diffundiert nur noch wenig Wasserdampf durch die Membran; dann macht sich negativ bemerkbar, dass Gore-Tex-Kleidung keinen Schweiß aufsaugt. "

Quelle:   https://www.chemie.de/lexikon/Gore-Tex.html

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OT: Für Kondens, der vom Himmel fällt, gibt es sogar einen Fachbegriff: Niederschlag :D

Es ist übrigens ein Zeichen für gutes Wetter am nächsten Tag, wenn es unter Bäumen und im Wald wärmer bleibt als in freier Flächen.

Meine Erfahrungen zum Thema Biwaksack waren auch alle feucht, von innen. Egal, ob man sich mit dem Schlafsack in den Bundeswehrponcho legt oder einen "atmungsaktiven", der sich wie eine Regenjacke anfühlt. Seit dem habe ich da nicht weiter experimentiert. Das schlafen unter freiem Himmel ohne Bivaksack empfand ich immer als angenehmer. Wenn, dann würde ich einen Bivaksack nur mit VBL nutzen. Da gibt es hier ja auch einen guten Fäden zu dem Thema.

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vor 2 Stunden schrieb AlphaRay:

Wir "strahlen" Wärme in Form von IR-Strahlung in alle Richtungen gleichermaßen ab....  die aufgewärmte Luft ist leichter und geht nach oben.  Sollte man schon wenn richtig schreiben  ;)

Ach Gottchen... Die gen Himmel abgestrahlte Wärme ist aber die für den Kondens hauptsächlich relevante, insofern ist die Darstellung schon richtig.

vor 2 Stunden schrieb AlphaRay:

Bzg. Temperaturdifferenz und Kondensfeuchte:   soweit ich mal gelesen habe BRAUCHEN Membranen so eine Differenz um überhaupt zu funktionieren. D.h. Je HÖHER die Temperaturdifferenz Innen/Außen desto BESSER funktioniert eine Membrane..!

Das ist richtig, aber mehr Temperaturdifferenz bedeutet auch mehr Feuchtigkeit im Biwaksack. Und zwar kondensierte Feuchtigkeit, also Wasser und nicht etwa Dampf. Die gängigen Membranen sind aber dampfdurchlässig, nicht etwa wasserdurchlässig, d.h. wir müssen das Wasser im Bivy durch Körperwärme verdampfen, bevor es durch die Membran diffundieren kann. Ich behaupte, dass das Mehr an Wasser im Biwaksack die geringfügig erhöhte Dampfdurchlässigkeit der Membran überkompensiert, man also bei kälteren Temperaturen im noch nasseren Bivy liegt. Das scheint sich mit den Erfahrungen der meisten User zu decken.

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  • 2 Wochen später...
Am 13.8.2019 um 13:13 schrieb Feurio:

Ich finde es sehr eng gefasst und auch etwas fragwürdig, wie Du so allgemein von "überholten" Lösungen sprichst, die nur noch "für  Nischenzwecke" eine "Berechtigung" haben. So eine Pauschalisierung halte ich für unangebracht.

Sorry... ja, das war ein bisschen streng formuliert. Aber ich sprach den entsprechenden Teilen ja nicht jede Berechtigung ab - und dein Verweis auf die Einfachheit macht ganz sicher Sinn. Es ging mir allerdings vor allem um diese Ratgeberseiten für den UL-Einstieg, die noch immer auf Flat Tarps, wasserdichten Bivys usw. herum pochen, als gäbe es auch heute keine andere Option der Gewichtseinsparung.  

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Fakt ist und das müsste auch ich lernen... Ausrollen, hineinschlüpfen und wieder zampacken ist nicht. 

Der Biwaksack hat ein extrem schmales Potenzial! Und das liegt meiner Erfahrung nach bei über 85% in Notsituationen oder wirklich sehr exponierten Terrain. 

Der Rest sind einfache Overnighter bei denen es fast egal ist was für Bedingungen herrschen da man nach dem 24 Stunden wieder zuhause ist. 

Nen Biwaksack als Standalone für ne lange Tour? Big Big Big Fail! Sofern man in Daune pennt. In Kunstfaser isses ein wenig besser. 

 

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  • 3 Wochen später...

Leute, es gibt mal wieder neues von mir:

In der Zwischenzeit konnte ich sogar einen 600 g schweren Exped eVent/PU Sack testen. Der hat ein Fliegengitter als Zip-in und eine mit Draht verstärkte und dadurch schön formbare Kapuze. Toll gearbeitet. Angenehmes Klima wenn es trocken ist. Leider im Regen trotzdem wie ein Gewächshaus :lol:.

Dann habe ich tatsächlich nochmal den Gedanken verfolgt, dass ja vielleicht mein Snugpak Biwaksack echt einen Produktionsfehler gehabt haben könnte. Und mir einen neuen bestellt.


Here's my findings!
Der alte, als undicht zurückgeschickte war:
- laut Label "coyote", aber eher ein gedecktes mintgrün
- 430 g schwer anstatt den beaupteten 340 g
- 20 cm kürzer geschnitten als der angeblich perfekt abgestimmte SF 1 sleeping bag
- und am Wichtigsten: schon in ganz trockenen Nächten war es darin stets feucht.

Der neue hingegen:
- Auch "coyote", aber einfach braun
- wiegt nur 325 g incl. den etwas größeren Packsack. Das Material fühlt sich auch etwas dünner an.
- ist nur 10 cm kürzer als der Schlafsack, immer noch nicht perfekt, aber o.k.
- und am Wichtigsten: das Klima darin ist perfekt! In trockenen Nächten bleibt man darin fein trocken, es ist deutlich besser als beim Alpkit Hunka (wo ich ja auch trocken geblieben bin, aber anfangs es immer etwas dampfig fand), und mindestens genausogut wie beim BW Goretex oder Exped eVent Biwaksack!

Woher kommt das? Ich vermute es war ein älteres Produkt und Snugpak hat umgestellt?

Vergangene Nacht habe ich den neuen SF bivvy bei mittlerem Tau und Nebel getestet, und hatte etwas Feuchtigkeit auf dem Schlafsack am morgen. Also so perfekt wie Erbswurst das beschreibt geht es bei mir trotz des viel besseren Sacks nicht. Das bestätigt aber nur, was @Painhunter in seinen jüngeren Erfahrungen und @martinfarrent in seinen Älteren schon wussten: "als Stand-Alone funktioniert ein Biwaksack höchstens für Overnighter". Sobald die Membran (ganz egal welche), auf der Außenseite mit Wasser bedeckt ist, bricht die "Atmungsaktivität" ein und man hat das Tropfsteinhöhlenfeeling.

Mich hat die Biwaksack-Lösung aber nie als "Stand-Alone" interessiert, sondern in Verbindung mit einem kleinen (Poncho-)Tarp. So ist die viel besungene "Einfachheit", sich bei recht stabilem Wetter einfach irgendwo hinlegen zu können, gewahrt, bei (wahrscheinlichem) Regen oder starkem Tau durch das Tarp allerdings genügend Sicherheit gewährleistet. Gegenüber einem nicht-wasserdichten bivvy wie dem MSR E-Bivy (den ich zwischenzeitlich AUCH getestet habe) sehe ich nun die Vorteile klar beim Snugpak SF bivvy. Der wiegt nur 140 g mehr als der von MSR, ist aber genauso atmungsaktiv im Trockenen, hält den Wind genauso ab und gibt eher noch mehr Wärmerückhalt. Und wenn man im Notfall das Tarp nicht aufspannen kann und im Regen ausharren muss hat man mit dem SF bivvy halt mal eine ungemütliche Nacht und einen stark feuchten Schlafsack, während man in einem nur wasserabweisenden Biwaksack richtig durchnässt und folglich ausgekühlt wird.

Ich beende damit mal offiziell meine Testreihe und bin ehrlich gesagt durchaus froh, sie so hartnäckig verfolgt zu haben, habe ich dabei doch einiges gelernt. Vielleicht waren meine "Erkenntnisse" ja für jemanden anderen auch hilfreich!

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vor 14 Minuten schrieb Feurio:

Gegenüber einem nicht-wasserdichten bivvy wie dem MSR E-Bivy (den ich zwischenzeitlich AUCH getestet habe) sehe ich nun die Vorteile klar beim Snugpak SF bivvy.

Meines Wissens brilliert der MSR E-Bivy aber in keiner Disziplin... ist weder ganz wasserdicht noch besonders atmungsaktiv (so liest man es zumindest häufig).

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vor 19 Minuten schrieb martinfarrent:

Meines Wissens brilliert der MSR E-Bivy aber in keiner Disziplin... ist weder ganz wasserdicht noch besonders atmungsaktiv (so liest man es zumindest häufig).

gut, aber auch ein noch atmungsaktiverer würde gegenüber dem SF bivvy - bei trockenen Bedingungen wie unter einem Tarp - keinen Unterschied machen, schließlich bleibt hier ja wirklich gar keine Feuchtigkeit zurück. Mehr Atmungsaktivität braucht es sozusagen nicht.
Ich denke der Vorteil der "richtigen" nicht-wasserdichten bivvies liegt im integrierten Bugnet und im noch geringeren Gewicht - halt zu dem Preis, dass man weniger "Reserve" hat. Im Notfall muss man sich halt dann in sein Tarp einwickeln (wobei man sich das auf steinigem Boden bei Cuben womöglich dreimal überlegt :mrgreen: ).

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Mit Bivys war ich auf dem PCT unterwegs. In der Hitzewelle von Washington Ende Juli (2018) war ich mit meinem Recon Bivy von EE hoch zufrieden. Kunststück, ist auch eher ein Mückennetz als ein Bivi. Später bin ich auf ein OR Bivi gewechselt. Ich sehe es so wie Herr Farrent: Eine gute Ausrede, um möglichst rasch an die Theke zu gelangen. Da ich höchstens verdünnten Grüntee trinke, wird es mir an Theken leider ziemlich schnell langweilig und ich will einfach möglichst viele Meilen fressen, der Rest ist mir egal. 

Nacht von Sa auf So: Übernachtet im tiefen Jura in der Westschweiz auf 1100 m. Klare Nacht, am Morgen Nebel. Aussenzelt war Klatschnass. Ja, dieses berüchtigte Papierzelt, dass angeblich bei Nässe schmilzt und ähnlich funktional  zum Trockenbleiben sein soll, wie ein Tangaslip.

Im Zelt selber alles trocken, mein Yeti Schlafsack auch. Habe den Reisverschluss am Zelt ca. 10 mal auf und zu gemacht, funktioniert sogar immer noch.   

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